Tanzpädagogische Forschung 2011 - Bundesverband Tanz in ...
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Arbeitsgruppe Evaluation und <strong>Forschung</strong><br />
<strong>in</strong> Kooperation mit<br />
Institut für <strong>Tanz</strong> und Bewegungskultur der DSHS Köln<br />
Gesellschaft für <strong>Tanz</strong>forschung<br />
die Befähigung zur Selbstmotivierung, zur Affektregulation und schließlich zur Selbstdiszipl<strong>in</strong>.<br />
Diese Zweitreaktionen s<strong>in</strong>d Selbststeuerungsfähigkeiten. Sie werden durch Gruppentänze <strong>in</strong><br />
Kreis- und Reigenformen gezielt stabilisiert und lassen sich – so die Hypothese der Untersuchung<br />
- durch ausgewählte und systematisch aufbauende Vermittlungsformen sprachunabhängig<br />
langfristig auch im Schulalltag tra<strong>in</strong>ieren und entwickeln.<br />
Weitere Ausführungen und Diskussionspunkte<br />
Bernhard Müßgens sieht im rhythmisch-kreativen Bewegen und im <strong>Tanz</strong> – speziell auch <strong>in</strong> gebundenen<br />
<strong>Tanz</strong>formen ritualisierten Kreistänzen - e<strong>in</strong> Mittel der Bee<strong>in</strong>flussung (Modulation) der vier Makrosystemebenen<br />
der Persönlichkeits-System-Interaktions-Theorie darstellen:<br />
In se<strong>in</strong>em Beitrag erklärte Herr Müßgens das se<strong>in</strong>e <strong>Forschung</strong> maßgeblich bestimmende Theoriekonstrukt<br />
und erläuterte beispielhaft das Zusammenwirken der 4 Wahrnehmungssysteme im <strong>Tanz</strong>.<br />
• Extensionsgedächtnis („mit allen S<strong>in</strong>nenwahrnehmen“),<br />
• Intentionsgedächtnis („Ziele verfolgen“),<br />
• Objekterkennung („Empf<strong>in</strong>den“),<br />
• Intuitive Verhaltenssteuerung („Automatisiertes Handeln“).<br />
Diese Makrosysteme s<strong>in</strong>d für die Selbstkontrolle, und Selbststeuerungsfunktionen und <strong>in</strong>tr<strong>in</strong>sischen<br />
Motivationsvorgänge verantwortlich, die die Persönlichkeitsdynamik des K<strong>in</strong>des bestimmen.<br />
Ziel des Osnabrücker <strong>Forschung</strong>sprogramms ist es, die motorisch-psychisch-physischen Verhaltensdimensionen<br />
<strong>in</strong> ihrem Zusammenhang zu betrachten und <strong>in</strong>nerhalb der Verhaltens- und Persönlichkeitsentwicklung<br />
von K<strong>in</strong>dern herauszuarbeiten, um daraus adäquate musik- und tanzpädagogische<br />
Fördermaßnahmen und Interventionsstrategien abzuleiten, die <strong>in</strong>sbesondere auch bei Störungen<br />
oder Verletzungen unterstützend und therapeutisch wirksam s<strong>in</strong>d.<br />
In der Diskussion wurde die Festlegung auf ritualisierte Kreistänze <strong>in</strong>frage gestellt und auf die Bedeutsamkeit<br />
von Strukturen (z.B. <strong>in</strong> der Improvisation, um Frustrationserlebnisse zu vermeiden) aufmerksam<br />
gemacht, unabhängig von anderen sozialen Bedeutungen, die <strong>in</strong> Kreistänzen liegen können.<br />
Es wurde auch auf die Gefahr der Instrumentalisierung des <strong>Tanz</strong>es verwiesen, wobei <strong>Tanz</strong> letztendlich<br />
immer <strong>in</strong> der Doppelfunktion von Selbstausdruck und Medium existiert.<br />
Kontakt: bmuessge@uos.de<br />
Heike Lüken<br />
Universität Hamburg<br />
Fakultät für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft<br />
Fachbereich Bewegungswissenschaft<br />
Choreografieren mit SchülerInnen. Entwicklung e<strong>in</strong>es curricularen Konzeptes<br />
für die universitäre Aus- und Weiterbildung<br />
Das von <strong>Tanz</strong>plan Deutschland geförderte Projekt „Choreografieren mit SchülerInnen.<br />
Entwicklung e<strong>in</strong>es curricularen Konzeptes für die universitäre Aus- und Weiterbildung“ (Laufzeit:<br />
August 2009 – Februar <strong>2011</strong>) unter der Leitung von Prof. Dr. Gabriele Kle<strong>in</strong> und wissenschaftlicher<br />
Mitarbeit von Dipl. Kulturwissenschaftler<strong>in</strong> Heike Lüken hatte die Entwicklung<br />
e<strong>in</strong>es modularen Konzeptes zur Integration <strong>in</strong> die Lehramtsausbildung an der Universität<br />
Hamburg zum Ziel. Darüber h<strong>in</strong>aus wurde e<strong>in</strong> Curriculum für e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>jährige Fortbildung für<br />
das Landes<strong>in</strong>stitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg (LI) erarbeitet, dessen<br />
<strong>in</strong>haltlichen Bauste<strong>in</strong>e aus dem vom BMBF f<strong>in</strong>anzierten <strong>Forschung</strong>sprojekt „Der choreografische<br />
Baukasten“ (Leitung: Prof. Dr. Gabriele Kle<strong>in</strong>, Laufzeit: 9/2008-2/<strong>2011</strong>) übertragen<br />
und auf die Schulsituation angepasst wurden.<br />
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