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SGH Forum, Ausgabe Juni 2006 - Städtisches Gymnasium Hennef

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THEMEN DIESER AUSGABE:<br />

Grußwort der Schulleiterin...S. 2<br />

Moment mal………………..…...S. 2<br />

Ein kurzes Wort zum Anfang<br />

von Stefan Wester…………….…..S. 3<br />

Kunst oder Kohle von Irene<br />

Bartscherer……………………...…S. 4<br />

Ein Jahr „mit Feuer“ von Evalotta<br />

Picard und Yusuf Rieger………….S. 6<br />

Mehr Licht!…….…………...……S. 6<br />

Damals Verdruss, heute<br />

Genuss von Evelyn Stelzer…….S. 7<br />

Die Götter zu Gast im Trash-<br />

TV…………………..………….…...S. 8<br />

Nur wer sich bewegt, erlebt<br />

auch was von Meike Niebuhr und<br />

Stefan Hoppe…....…………….…... S. 9<br />

Antigone von Thomas Czaja....S. 10<br />

Märztage von Adi Grossmann...S. 11<br />

Nigeria-Projekt……...………..:S. 12<br />

Schulpflegschaft am <strong>SGH</strong> von<br />

Hedi Roos-Schumacher…….…….S. 13<br />

Kreativ? Na Logo!…………...S. 13<br />

Bon Marathon von Nina Nöckel<br />

……………………………..………S. 15<br />

Persönliches………....S. 14 und 15<br />

Termine……………………...….S. 16<br />

Impressum………………….....S. 16<br />

Steckbrief………………...…….S. 16<br />

. Jahrgang 5, <strong>Ausgabe</strong> 11..<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2006</strong><br />

Macht der Muse<br />

Kultur am <strong>SGH</strong> hat Konjunktur<br />

Nach Drama, Mozart & Co. wirft das Großprojekt<br />

>>Kunst oder Kohle


Seite 2 Jahrgang 5, <strong>Ausgabe</strong> 11<br />

Liebe Schülerinnen und Schüler,<br />

geehrtes Kollegium,<br />

verehrte Eltern und Freunde unserer Schule,<br />

auch in dieser <strong>Ausgabe</strong> des <strong>SGH</strong>-<strong>Forum</strong>s werden die geschätzten<br />

Leser Interessantes und Aktuelles aus unserem Schulalltag erfahren.<br />

Mit Beginn des neuen Schuljahres werden einige tief<br />

greifende Neuerungen in der Ausbildungs- und Prüfungsordnung<br />

umgesetzt. So wird im Schuljahr <strong>2006</strong>/2007 zum ersten Mal das<br />

Zentralabitur in NRW stattfinden und auch in der Sekundarstufe<br />

I werden in NRW in allen Schulformen zentrale Abschlussprüfungen<br />

im Jahrgang 10 in den Fächern Deutsch, Mathematik und<br />

in der jeweiligen ersten Fremdsprache abgehalten.<br />

Die Stundentafeln werden Schritt für Schritt für die<br />

Jahrgänge 5 und 6 an die achtjährige Gymnasialzeit angepasst, die<br />

Wochenstundenzahl steigt.<br />

Das Städtische <strong>Gymnasium</strong> <strong>Hennef</strong> reagiert auf die<br />

Mehrbelastung der Schülerinnen und Schüler und bietet voraussichtlich<br />

ab dem Schuljahr <strong>2006</strong>/07 für maximal 30 Schülerinnen<br />

und Schüler der Klassen 5, 6 und evtl. auch 7 eine Übermittags-<br />

In eigener Sache<br />

(pie) Mit nunmehr elf <strong>Ausgabe</strong>n ist<br />

das <strong>SGH</strong>-<strong>Forum</strong> eine feste Größe<br />

im Schulleben des <strong>SGH</strong>. Ohne die<br />

Initiative und das Engagement von<br />

Herrn Wolf B. Reuter bei der Konzipierung<br />

und Umsetzung wäre der<br />

Erfolg unserer Informationsschrift<br />

nicht denkbar. Nach fünf Jahren<br />

Sammeln, Texten, Fotografieren,<br />

Gestalten und Organisieren hat<br />

Herr Reuter die Verantwortung für<br />

das <strong>SGH</strong>-<strong>Forum</strong> abgegeben.<br />

Für sein Engagement sei<br />

ihm an dieser Stelle herzlich gedankt.<br />

Dankenswerterweise steht<br />

er dem <strong>Forum</strong> aber auch zukünftig<br />

mit Know-how, Anregungen, vielen<br />

Fotos und nicht zuletzt seiner<br />

unverkennbaren Schreibe zur Seite.<br />

Moment mal .........<br />

Schuluniform!<br />

betreuung an (montags bis donnerstags nach der Schule von<br />

12.30 bis 15.30 Uhr).<br />

Träger dieser Einrichtung wird der Förderverein des<br />

<strong>SGH</strong> sein; hier werden auch zurzeit noch die monatlichen Kosten<br />

für die Übermittagsbetreuung errechnet.<br />

Die Kinder werden in der angegebenen Zeit von Frau<br />

Göllner betreut, ältere Schülerinnen und Schüler aus der Paten-<br />

AG unserer Schule unterstützen diese Arbeit. Als Vertreter des<br />

Lehrerkollegiums betreut Herr Jens Heiseke dieses Projekt. Bei<br />

ihm laufen alle Fäden zusammen, und so ist er auch der Ansprechpartner<br />

für die Eltern.<br />

Wir sind hoch erfreut, dass das benachbarte Berufskolleg<br />

unser Projekt unterstützt und unseren Schülerinnen und<br />

Schülern ein konkurrenzlos gutes Angebot macht: Die Teilnehmer<br />

der Übermittagsbetreuung erhalten dort ein ernährungsphysiologisch<br />

sinnvolles, frisch gekochtes Mittagessen einschließlich<br />

Vorspeise, Nachtisch und Getränk. Die Kinder essen gemeinsam<br />

an großen Tischen und werden dabei von Frau Göllner betreut ,<br />

die u.a. auch auf gute Tischsitten achten wird.<br />

Neben der Hilfe bei den Hausaufgaben im Selbstlernzentrum<br />

Sek. I (Lernwerkstatt Glaskasten) besteht die Möglichkeit<br />

zu Bewegungsspielen im Freien, Gesellschaftsspielen und<br />

Basteln im Gruppenraum.<br />

Voraussetzung für die Einrichtung der Übermittagsbetreuung<br />

ist, dass die vom Schulträger beim Land NRW beantragten<br />

Zuschüsse genehmigt werden.<br />

Wir hoffen sehr, dass die formalen und finanziellen<br />

Voraussetzungen für unsere Übermittagsbetreuung geschaffen<br />

werden können, so dass wir zu Beginn des neuen Schuljahres<br />

starten können.<br />

Doch vor dem Beginn des neuen Schuljahres liegen die<br />

großen Ferien, eine Zeit zur Nachbereitung des vergangenen<br />

Schuljahres, der Vorbereitung auf all das Neue im nächsten<br />

Schuljahr und vor allem eine Zeit der Erholung, der Distanz vom<br />

Schulalltag und der Muße.<br />

Ich wünsche allen Schulangehörigen gute Erholung und<br />

freue mich auf ein gesundes Wiedersehen im neuen Schuljahr.<br />

Birgitt Beemers<br />

Eine neue Lieblingsidee der Politiker ist geboren, eine Allzweckwaffe gegen sozialen<br />

Unfrieden gefunden: die Schuluniform.<br />

In angelsächsischen Ländern traditionell üblich, soll sie bei uns wie aus dem<br />

Nichts helfen, die Schulen zu Stätten sozialen Friedens zu machen. Erste enthusiastische<br />

Stimmen von irgendwo bezeugen erstaunliche Erfolge: Alle mögen sich plötzlich,<br />

Probleme sind wie weggeblasen – Friede, Freude Eierkuchen! Und – die Lieblingsidee<br />

bekommt Beine: Sollen wir nicht auch mal? Es wäre doch einen Versuch<br />

wert! Aber natürlich nur, wenn alle zustimmen, natürlich!<br />

Allerdings: Was ist, wenn das nach langem Hin und Her endlich eingeführte<br />

Einerlei in mehr oder weniger Dunkel dann langweilig wird? Was, wenn die Schuluniformröckchen<br />

sich plötzlich immer mehr verkürzen, die Schuluniformschuhe immer<br />

sneakiger leuchten und die Schuluniformhosen immer mehr zu hängen beginnen?<br />

Was, wenn die traditionslose Mode Schuluniform dann nur noch lästig ist? Ja,<br />

was dann? Dann hat’s Geld gekostet, dann hat’s Streit erzeugt und die beschworenen<br />

Konflikte sind auch wieder da! Lohnt das?<br />

Schuluniform?<br />

Mick


<strong>SGH</strong>-FORUM<br />

Auf eine Elternanfrage vor einigen Wochen, wie ich mich denn<br />

in meiner neuen Aufgabe fühle, habe ich geantwortet, dass es<br />

mir gut damit gehe.<br />

Auch wenn sich an einzelnen Tagen durch<br />

Organisationsaufgaben, Kollegen – Eltern – und<br />

Schülergespräche eine gewisse „Reizüberflutung“ einstellt, die<br />

aber die anfangs von mir befürchtete „Amts-Einsamkeit“<br />

überhaupt nicht aufkommen lässt, kann ich für mich sagen,<br />

dass ich gerade die Vielseitigkeit und Vielschichtigkeit meiner<br />

neuen Tätigkeit an unserer Schule schätzen gelernt habe.<br />

Bevor ich es vergesse: Ich danke der Schulleiterin,<br />

Frau Beemers, den Kolleginnen und Kollegen, Frau Kopp und<br />

Frau Lülsdorf, Frau und Herrn Göllner, den Schülerinnen und<br />

Schülern und den Eltern für die freundliche Auf- und<br />

Annahme.<br />

Einen besonderen Dank möchte ich meinem<br />

Vorgänger im Amt, Herrn Dr. Müller-Goldkuhle aussprechen,<br />

der mir den Einstieg durch eine vorbildlich gewissenhafte<br />

Übergabe erleichtert hat.<br />

Ich will aber nicht bei der Darstellung persönlicher<br />

Befindlichkeiten bleiben, sondern kurz darstellen, um was es<br />

mir am Städtischen <strong>Gymnasium</strong> <strong>Hennef</strong> geht.<br />

Vor einiger Zeit habe ich in einer Lehrerverbandszeitung<br />

gelesen, dass vom Leitungspersonal einer<br />

Schule „Visionen“ gefordert seien. Als Religionslehrer<br />

verwende ich den Begriff Vision lieber in anderen<br />

Zusammenhängen und als stellvertretender Schulleiter folge ich<br />

Vorher-nachher-Bild: Stefan Wester (rechts) neben seinem<br />

Vorgänger, Dr. Jan Müller-Goldkuhle.<br />

eher einem pragmatischen Ansatz. Deshalb spreche ich lieber<br />

von Zielen, die mit den gegebenen Möglichkeiten an unserer<br />

Schule erreichbar sind.<br />

Was sind meine Ziele?<br />

• Zuerst einmal die Aufrechterhaltung, Gestaltung und<br />

Weiterentwicklung unseres Kerngeschäfts, eines guten<br />

Unterrichts, zu erreichen durch den sinnvollen Einsatz<br />

unserer pädagogischen Kräfte, durch eine<br />

immerwährende Reflexion unseres unterrichtlichen<br />

Tuns, einen institutionalisierten Austausch über<br />

Unterricht im Kollegium und eine gezielte<br />

Ein kurzes Wort zum Anfang<br />

von Stefan Wester<br />

Fortbildung. Der Rahmen für diese Ziele ist durch unser<br />

Schulprogramm gesteckt.<br />

• Dann der genauere Blick auf den einzelnen Schüler, etwa<br />

durch eine noch intensivere Begleitung der<br />

Schülerlaufbahnen insbesondere in der Mittelstufe.<br />

• Gute Arbeitsbedingungen und ein gutes Betriebsklima<br />

mit dem in einer Phase allgemeiner Unzufriedenheit gar<br />

nicht mehr so bescheiden klingenden Ziel: der<br />

größtmöglichen Zufriedenheit aller am Schulleben<br />

Beteiligten.<br />

• Zum Schluss mein Wunsch für unsere Schule: Das<br />

stetige Wachsen einer „Kommunikationsgemeinschaft“<br />

aus Schülern, Eltern und Lehrern, die folgende Aspekte<br />

realisiert:<br />

Gegenseitiger Respekt voreinander, einander<br />

zuhören können, die Fähigkeit Dinge aus der<br />

Perspektive des Anderen betrachten können. Das heißt<br />

in der Praxis: Alle Teilnehmer dieser Gemeinschaft<br />

begegnen sich grundsätzlich ohne Unterstellungen,<br />

denn „der“ Lehrer ist nicht der geborene Widerpart der<br />

Schüler und Eltern und „die“ Eltern sind nicht „der“<br />

Störfaktor im schulischen Leben. Alle haben aber<br />

spezifische Aufgaben im Erziehungsprozess, die sie<br />

wahrnehmen müssen.<br />

Konflikte, die es immer geben wird, werden im<br />

Sinne einer produktiven Streitkultur gelöst, mit Geduld<br />

und ruhiger Beharrlichkeit.<br />

Eine Kultur des Feierns gehört zwingend zum<br />

schulischen Leben; Schulfeste, Betriebsfeiern, Lehrer –<br />

Elterntreffs, Klassen – und Jahrgangsstufenfeiern sind<br />

deshalb mehr als nur schmückendes oder gar als lästig<br />

empfundenes Beiwerk.<br />

Ich wünsche mir, dass wir uns gegenseitig bei unserer großen und<br />

schönen Aufgabe unterstützen den Kindern und Jugendlichen das<br />

mitzugeben, was sie für ein gutes und gelungenes Leben<br />

brauchen.<br />

Stefan Wester<br />

** Zur Person **<br />

Seite 3<br />

Stefan Wester ist 53 Jahre alt, seit 1978 verheiratet und hat zwei Kinder.<br />

Nach dem Abitur absolvierte er seinen Wehrdienst und studierte dann<br />

zwischen 1973 und 1979 Geschichte und Katholische Theologie in<br />

Bonn. Im Anschluss betätigte er sich zunächst als Tankwart, um<br />

schließlich in den Jahren 1979 bis 1981 seiner Berufung zu folgen<br />

und das Referendariat am <strong>Gymnasium</strong> am Petersberg in Königswinter<br />

zu durchlaufen. Seit 1981 stellt er seine Fähigkeiten in den Dienst<br />

der Sache des Städtischen <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Hennef</strong>.<br />

Neben dem Schuldienst war Herr Wester lange Zeit als „Hobbypolitiker“<br />

(Zitat Wester) im kommunalen Umfeld tätig und engagiert<br />

sich nach wie vor in der Kirchengemeinde.<br />

Er schätzt das gute Buch und den zeitgenössischen Jazz. Als begeisterter<br />

Freizeitradler sehnt er den Beginn der diesjährigen Tour de<br />

France herbei – als Zuschauer wohlverstanden.


Seite 4 Jahrgang 5, <strong>Ausgabe</strong> 11<br />

SEIT BEGINN des Schuljahres 2005/06 erstellen einige Kolleginnen<br />

und Kollegen gemeinsam ein eigenes Musical, das im Oktober <strong>2006</strong> aufgeführt<br />

werden soll.<br />

Am Beginn stand die Idee, die verschiedenen Fähigkeiten zu<br />

bündeln und – nach dem eher klassischen Chorkonzert im Februar –<br />

gemeinsam ein Musical zu erarbeiten. Zunächst sollte ein bereits existierender Text als<br />

Vorlage verwendet werden, nach anfänglichen Umsetzungsproblemen bei allen Beteiligten<br />

entstand jedoch ein neuer Plan: im Rahmen des Mozart-Jahres soll ein komplett neues<br />

Musical, basierend auf Mozarts Der Schauspieldirektor, entstehen. Also: eigener Text,<br />

eigene Songs.<br />

Zwischen September und Februar entstanden das Libretto und Songs für Chor<br />

und Solisten. Im Februar wurde das Projekt interessierten Schülerinnen und Schülern<br />

(hauptsächlich Jahrgang 11 und 12) vorgestellt und die Rollen wurden besetzt.<br />

Seit Ende März wird das, was vor Monaten als Idee begann, Realität: seit dem<br />

Probenwochenende von Chor und Orchester spielen/singen Chor und Solisten die geschriebenen<br />

Texte und Lieder. Für Oktober sind vier Aufführungen von ‚Kunst oder<br />

Kohle’ geplant. Also: sichern Sie sich rechtzeitig Ihre Karten! (bar)<br />

Musical-News für Eilige<br />

... die Musik: Die Songs stammen aus<br />

der Feder von Herrn Reuter und<br />

Herrn Busch.<br />

... die Story: Ein idealistischer Theaterdirektor<br />

sucht den Weg zur perfekten<br />

Kunstdarbietung und muss auf diesem<br />

Weg zahlreiche Hindernisse aber<br />

auch Herzzerreißendes erleben.<br />

Es gibt Zickenkrieg, Liebeskummer,<br />

Ränke und Geldsorgen. Die Texte<br />

stammen von Frau Bartscherer.<br />

… die Zeitplanung: Weltpremiere ist<br />

voraussichtlich im Oktober; geplant<br />

sind vier Aufführungen.<br />

... die Namen der Hauptfiguren: Frank,<br />

Herz, Silberklang, Vogelsang, Buff.<br />

Sie stammen aus der Mozart-Oper,<br />

ansonsten ist aber so ziemlich alles<br />

>Marke Eigenbau


<strong>SGH</strong>-FORUM<br />

Seite 5<br />

modernisieren, hier und da verändern) ist das Schreiben eines neuen Textes geworden. Mit einem etwas mulmigen<br />

Gefühl im Magen lese ich mir die (spärlichen) Informationen zum ‚Schauspieldirektor’ durch. Na ja. Abwarten.<br />

Wird schon.<br />

September: Erstaunlicherweise beginnen die Figuren aus Mozarts ‚Schauspieldirektor’ ein Eigenleben zu führen. Ein jugendlicher<br />

Held wird geboren. Eine schüchterne Sängerin taucht auf, ein amerikanischer Pseudo-Experte versucht die Handlung<br />

an sich zu reißen... Die ersten Szenen werden den beteiligten Kollegen vorgelegt. Was wird passieren? Was, wenn die<br />

Kollegen die Figuren nicht mögen? Das erste Feedback. Die Figuren dürfen so bleiben,<br />

wie sie sind. Entspannung macht sich bemerkbar. Die nächsten Szenen entstehen.<br />

26. September: Die Figuren führen ihr Eigenleben fort. Vergeblich bitte ich Frau Herz um etwas mehr<br />

Mut, vergeblich appelliere ich an Frau Silberklang, doch etwas freundlicher zu sein. Hilft<br />

nichts. Sie sind, wie sie sind. Wir werden damit leben müssen.<br />

13. Januar 06: Es ist vollbracht. Der Text ist fertig. Trivial – aber fertig. Und wir wollten ja nichts Intellektuelles!<br />

Die Songs trudeln ein – langsam wird das Musical Realität. Die Songs entwickeln<br />

sich zu Ohrwürmern.<br />

Februar: Das Musical-Projekt wird den Schülerinnen und Schülern vorgestellt. Bei den beteiligten<br />

Lehrern macht sich leichte Nervosität breit, aber – die Schüler lachen an den richtigen<br />

Stellen und es gibt Schlangen bei den Listen für die verschiedenen Rollen.<br />

Mitte März: Casting. Ohne Bohlen und Co! Und trotzdem – oder gerade deshalb sind wir überrascht<br />

von dem riesigen Potential. Einziger Ausweg bei so viel Talent auf einmal: Doppelbesetzungen!<br />

30. März bis 2. April <strong>2006</strong>: Probenwochenende auf der Freusburg. Und plötzlich beginnt das Stück<br />

(das immer noch keinen Titel hat!!!) zu leben. Gemeinsam mit den beteiligten Schülern werden Ideen Wirklichkeit,<br />

entwickeln sich Regie-Ideen, wird am Text gefeilt. Am Samstag Abend werden Szenen 1-4 zum ersten Mal vor Publikum<br />

präsentiert. Die Feuerprobe gelingt. Zufriedene Erschöpfung macht sich breit.<br />

April: Ab jetzt gehören die Freitagnachmittage dem Musical. Proben – Proben – Proben. Was jetzt noch fehlt, ist ein Titel.<br />

Mai: Erstaunlicherweise ist das Schwierigste die Titel-Frage. Endlich hat das Baby einen Namen:<br />

(luc) Mit begeistertem Applaus belohnte das Publikum die Leistungen<br />

der Schülerinnen und Schüler beim Schulkonzert des<br />

<strong>SGH</strong> am 7. Februar <strong>2006</strong>. Anders als sonst waren die Zuhörer<br />

der Einladung diesmal in die Pfarrkirche St. Michael in <strong>Hennef</strong>-<br />

Geistingen gefolgt und erlebten ein abwechslungsreiches, diesmal<br />

durch und durch klassisches und<br />

überwiegend geistliches Programm.<br />

Den Anfang machte das<br />

Schülerorchester XXL unter der Leitung<br />

von Annegrete Nonnemann mit<br />

Händels Feuerwerksmusik. Dazu<br />

gesellte sich anschließend der Große<br />

Chor aus Oberstufenschülern, Eltern<br />

und Lehrern unter ihrem Dirigenten<br />

Stephan Busch mit dem „Ave verum<br />

corpus“ von W.A. Mozart.<br />

Als versierte Virtuosen erwiesen<br />

sich Antje Thiele (12) mit der<br />

Flöte und Annika Neid (11) am Klavier,<br />

die den Reigen hervorragender<br />

und derzeit in verschiedenen Wettbewerben<br />

aktiver und erfolgreicher<br />

Schülerinnen und Schüler eröffneten.<br />

Beteiligt war auch der Unterstufenchor aus Schülerinnen<br />

und Schülern der Klassen 5 und 6 unter der Leitung von<br />

Michaele Kloppenburg, der einstimmige geistliche Gesänge von<br />

KUNST ODER KOHLE<br />

„Mozart and More“<br />

Hommage zum 250. im XXL-Format<br />

Jacques Berthier, Melchior Franck und Ludwig van Beethoven<br />

vortrug.<br />

Auf Initiative der Geigerin Berit Brüntjen (15) hatten<br />

sich weitere jugendliche Gäste (Bratsche: Sebastian Neufeld, Cello:<br />

Anna Hübner, Kontrabass: Marianne Dahmen und Klavier:<br />

Roman Nagel) eingefunden, die<br />

das Publikum mit den schönen<br />

Klängen eines Klavierquintetts<br />

von Johann Nepomuk Hummel<br />

erfreuten.<br />

Einen besonderen Höhepunkt<br />

bildete sicherlich der<br />

Violin-Vortrag von Elena Kapitza<br />

(17), die das Adagio einer Solo-Violinsonate<br />

von Johann Sebastian<br />

Bach vortrug.<br />

Durch den Abend führte<br />

fachkundig Gisela Etzenbach,<br />

die geschickt und informativ die<br />

Beziehungen der verschiedenen<br />

Komponisten und Werke zum<br />

diesjährigen Geburtstagsjubilar<br />

Wolfgang Amadeus Mozart und untereinander darlegte.<br />

Die eindrucksvolle Veranstaltung endete mit dem Halleluja-Schlusschoral<br />

von Bachs „Wenn ich merk’ auf Gottes Güte“<br />

, in den dann auch das Publikum mit einstimmte.


Seite 6<br />

Jahrgang 5, <strong>Ausgabe</strong> 11<br />

Ein Jahr „mit Feuer“<br />

Die erste Generation con brio-Kids schaut auf ihr Schuljahr in der Musikklasse zurück<br />

Ich heiße Evalotta Picard und gehe in die<br />

Klasse 5d des <strong>SGH</strong>. Ich möchte euch von<br />

meinem ersten Jahr am <strong>Gymnasium</strong> erzählen.<br />

Am Anfang war alles groß und<br />

neu, doch die Begrüßungsparty war sehr<br />

schön und einladend. Auch die Lehrer waren<br />

nett, nur die meisten Kinder aus der<br />

Klasse kannte ich nicht. Nach einer Woche<br />

hatte ich mich eingelebt und neue Freundinnen<br />

gefunden. Extra für die Musikklasse habe ich ein neues Instrument<br />

angefangen: Saxophon. Vorher habe ich schon Blockflöte<br />

und Altflöte gespielt. Im Orchester zu spielen hat großen<br />

Spaß gemacht, obwohl wir nur zwei Saxophone waren. Doch das<br />

hat sich mittlerweile geändert, wir sind jetzt fünf. Die ersten Stücke<br />

waren leicht, hatten noch keine verschiedenen Stimmen, und<br />

jeder hat das Gleiche gespielt. Allerdings wurden die Stücke<br />

schwieriger, aber auch schöner. Unser erstes großes Stück<br />

hieß „Herbst in <strong>Hennef</strong>“, von Herrn Busch selbst geschrieben.<br />

Mit der Zeit kamen mehr Stücke dazu, unter<br />

ihnen auch „Jingle Bells“, passend zur Weihnachtszeit. Unsere<br />

Klasse war die unruhigste in der Jahrgangsstufe 5.<br />

Manche Lehrer waren sogar kurz vorm Nervenzusammenbruch.<br />

Doch dann fuhren wir für ein Wochenende<br />

in die Jugendherberge Morsbach, wo wir<br />

insgesamt acht Stunden probten. Nach der<br />

Rückkehr waren wir schon ruhiger und man<br />

konnte mal mehr, mal weniger normalen<br />

Unterricht mit uns durchführen. Unsere<br />

Stücke klappten auch immer besser und im Moment<br />

arbeiten wir an dem Stück „King Arthur’s Tune“.<br />

Ich finde es sehr schön in der Musikklasse, würde mir<br />

aber wünschen, öfter aufzutreten.<br />

Mehr Licht!<br />

… und überhaupt mehr Möglichkeiten im Selbstlernzentrum II („Oberstufenbibliothek“)<br />

(luc) Am 7.2.<strong>2006</strong> übergab der Bürgermeister der Stadt <strong>Hennef</strong>,<br />

Herr Klaus Pipke, für die Stadt <strong>Hennef</strong> als Bauherr in einem<br />

kleinen Festakt vor weiteren geladenen Gästen das erweiterte<br />

Selbstlernzentrum II („Oberstufenbibliothek“)<br />

der Schulleiterin des Städtischen<br />

<strong>Gymnasium</strong>s <strong>Hennef</strong>, Frau Birgitt<br />

Beemers, zur unterrichtlichen Verwendung.<br />

Im Zuge der umfangreichen Feuerschutzumbauten<br />

am <strong>SGH</strong> hatte die Stadt<br />

der Schule diese Erweiterung „genehmigt“,<br />

die dem Selbstlernzentrum II einen weiteren<br />

großzügigen Arbeitsraum, mehr Computer<br />

und eine freundliche und helle Fensterfront<br />

beschert<br />

Kernstück dieses modernen und großzügigen Selbstlernzentrums<br />

ist die ehemalige Oberstufenbibliothek, die seit<br />

1989 als Präsenz- und Ausleihbibliothek besteht. In einem gemeinsamen<br />

Kraftakt wurde damals die alte Lehrerbibliothek<br />

umgestaltet und zu einem attraktiven Angebot für Lehrer und<br />

Mein Name ist Yusuf Rieger, ich bin ein<br />

Mitglied der Con Brio-Musikklasse. Ich<br />

möchte Euch erzählen, wie es hier so ist, in<br />

unserer Musikklasse.<br />

Der Anfang war sehr schwer für<br />

mich: Ich war der einzige, der zum ersten<br />

Mal ein Instrument spielte. Ich wusste<br />

nicht einmal, wie man die Noten liest und<br />

hatte keine Ahnung, was eine C-Dur Tonleiter<br />

ist. Deswegen wollte ich am Anfang<br />

auch gar nicht in die Musikklasse. Doch<br />

meine Mutter überredete mich, es ein Jahr zu versuchen. So ging<br />

ich also in die Musikklasse. Und schon nach ein paar Monaten<br />

war ich Klassensprecher, hatte viele Freunde und auch viele Einladungen.<br />

Auch auf dem Klavier konnte ich super mithalten und<br />

die Orchesterstunden waren für mich kein Problem — nicht wie<br />

am Anfang, als ich nicht mal wusste, wie man ein D spielt. Ich<br />

war stolz darauf, dass man nicht<br />

sah, wie<br />

viel besser<br />

die<br />

anderen<br />

spielen<br />

konnten.<br />

Auch in der<br />

Schule lief es so gut, dass<br />

mein erstes Zeugnis besser war als ich dachte.<br />

Und zuhause war ich der Einzige, der ein Instrument spielen<br />

konnte.<br />

Auch wenn es manchmal noch schwierig ist beim Klavierspielen<br />

und in der Schule, bin ich froh, dass ich diese Entscheidung<br />

getroffen habe und mit so netten Leuten musizieren<br />

darf.<br />

Schüler ausgebaut.<br />

Besonderheit dieser Einrichtung ist, dass sie seit nunmehr<br />

17 Jahren ausschließlich vom Förderverein des <strong>SGH</strong>, der<br />

Elternpflegschaft und externen und internen<br />

Sponsoren getragen wird, indem von<br />

dort inzwischen mehr als 60.000 Euro zur<br />

Unterhaltung der Bibliothek beigesteuert<br />

wurden.<br />

Hinzu kommt, dass die Elternschaft<br />

– meist sind es Mütter – durch bereitwillige<br />

Aufsicht seit 17 Jahren einen<br />

reibungslosen Ablauf während des gesamten<br />

Vormittags ermöglicht.<br />

Das Selbstlernzentrum II ist<br />

insofern ein wirklich gelungenes Beispiel<br />

einer guten und fruchtbaren Zusammenarbeit<br />

zwischen Schule und Elternschaft<br />

zum Nutzen der Schülerinnen und Schüler<br />

des Städtischen <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Hennef</strong><br />

geworden.


<strong>SGH</strong>-FORUM<br />

Die Wiederbegegnung mit Latein war schon merkwürdig. Aus<br />

einer anderen Perspektive näherte ich mich vorsichtig dieser<br />

mit gemischten Erinnerungen behafteten Sprache.<br />

Zuerst war da mein Kind, das unbedingt mit Latein in<br />

der 5. Klasse beginnen wollte und sich deshalb für das <strong>SGH</strong><br />

entschieden hatte. Die von Frau Lüders abgehaltene Schnupperstunde<br />

Latein hat so begeistert und vor allem neugierig gemacht,<br />

dass auch verhalten geäußerte Bedenken der Eltern keinen<br />

Richtungswechsel mehr herbeiführen konnten.<br />

Nun gut, da war’s passiert, da saß das Kind vor Lateinhausaufgaben,<br />

und seine Fragen stellten meinen Kontakt<br />

mit Latein her, aber, wie ernüchternd: da hatte man das Latinum<br />

gemacht, doch irgendwie schien alles Gelernte verschüttet.<br />

Kaum der Hauch einer Erinnerung ließ ziemlich viel Frustpotential<br />

bei mir entstehen.<br />

Dann, wie ein kleines Wunder, machte es plötzlich<br />

Spaß, einen Zugang zu der Sprache zu finden, die man früher<br />

lernen musste. Heute ist das anders, heute darf man.<br />

Da ich kein Sprachentalent bin, gleichen Texte oft<br />

einem Puzzle. Man sieht und erkennt die einzelnen Teile, aber<br />

das Gesamtbild fehlt. Schafft man es, die Teile so zusammenzusetzen,<br />

dass ein sinnvolles Ganzes entsteht, löst das unbändige<br />

Freude und ein wenig Stolz aus. Für mich ist es ein sich<br />

selbst belohnendes Lernen. Auch macht es Spaß zu entdecken,<br />

wie lebendig Latein heute noch ist, wo es überall auftaucht,<br />

wenn man es nicht vermutet.<br />

Plötzlich bekam das Lateinlernen eine Eigendynamik,<br />

die aus einem inneren Antrieb gespeist wurde, nicht durch<br />

Pflichtgefühl, weil die Kinder Latein lernen. Dann kam die<br />

wohltuende Erkenntnis: Da gibt es noch mehr von den Leuten,<br />

von Eltern mit oder ohne Kinder an dieser Schule, die<br />

Spaß daran haben, sich an dieser Sprache zu versuchen.<br />

Da gibt es sogar Lehrerinnen, hochgebildete und sehr<br />

nette Menschen, die aus Idealismus abends ihre Freizeit opfern,<br />

um erwachsenen Interessierten in einer AG eine Sprache<br />

näher- und beizubringen.<br />

Nun nimmt die Lerngeschwindigkeit im Alter be-<br />

WM<br />

a la<br />

SPQR<br />

Damals Verdruss, heute Genuss<br />

Latein aus der Perspektive einer anfangs skeptischen Mutter<br />

von Evelyn Stelzer<br />

Seite 7<br />

kanntlich ab, wird hier aber sicher durch Motivation und ehrliches<br />

Interesse gut kompensiert. Erzählungen über geschichtliche<br />

Hintergründe und Ausflüge in die Mythologie rufen bei<br />

uns erwachsenen SchülerInnen oft inniges Lauschen und offene<br />

Münder hervor. Tief beeindruckt fährt man nach Hause<br />

und freut sich auf die nächste Stunde. Hier darf man offen zu<br />

der Sache stehen, die fast schon zum Hobby geworden ist.<br />

Genug andere Reaktionen hat man ja schon erfahren,<br />

wenn man erwähnt, dass die Kinder oder noch schlimmer man<br />

selbst Latein lernen. Obwohl die Gesprächspartner neben einem<br />

stehen bleiben, spürt man das Abrücken im Geiste, die<br />

Distanz, die entsteht, manchmal auch die Frage, warum man<br />

Latein lerne.<br />

Wie soll man nun in Kürze erklären, warum man heute<br />

etwas gerne macht, dass man früher, wie so viele, nicht immer<br />

gerne machte? Es ist ein bisschen so wie beim Essen. Als<br />

Jugendliche haben wir bestimmte Gerichte nur widerstrebend<br />

gegessen, die heute vielleicht eine unserer Leibspeisen darstellen.<br />

Manchmal ändert sich der Geschmack eben und manchmal<br />

bleibt man seinem Leibgericht lange treu.<br />

Meinen Söhnen (siebte und achte Klasse) scheint Latein<br />

noch so zu schmecken, dass sie ihrer Schwester Appetit<br />

darauf gemacht haben, die nun diesen Sommer ebenfalls mit<br />

Latein am <strong>SGH</strong> beginnen wird. Für uns als überzeugte Eltern<br />

kam mit den Jahren die Erkenntnis, dass Kinder mit dem Lernen<br />

von Latein noch eine ganze Menge mehr lernen als nur die<br />

Sprache selbst, wie z.B. Lernen lernen, strukturiertes Denken<br />

etc.<br />

Doch Vorsicht: Latein zu lernen, ist manchmal nicht<br />

ganz frei von Nebenwirkungen. Verzückte Ausrufe, weil man<br />

bestimmte Fremdwörter herleiten kann oder auffällige Freude<br />

im Kino, weil man die Zaubersprüche von Harry Potter versteht,<br />

rufen nicht immer Verständnis bei anderen hervor<br />

(Seitenblicke, die signalisieren: „Mama, bist Du peinlich!“).<br />

Post scriptum: Auf diesem Wege ein herzliches Danke an Frau<br />

Bohne und Frau Klotz-Lohrscheidt!<br />

(wbr) Was tun, wenn man sich der lateinischen Sprache verschrieben hat, und dennoch upto-date<br />

sein will? Gar nicht so einfach, denn von einer Menge der Dinge des heutigen<br />

Sprachgebrauchs hatten die alten Römer noch gar keine Ahnung, geschweige denn Wörter.<br />

Man stelle sich vor: Ovid, Cicero oder Tacitus als rasende römische Reporter bei der Fußball<br />

WM <strong>2006</strong> … wie erklärt man auf Lateinisch ein „Abseits“ seinen Zuhörern? Nachvollziehbar<br />

auch, dass es im Lateinischen keinen direkt übertragenen Begriff gibt für z.B. „live-Sendung“<br />

oder „Werbeunterbrechung“. Hilfe bringt da ein Buch, das in Bonn von Mathias Lamperz<br />

herausgegeben wurde. Es heißt „Neues Lateinisches Lexikon“ („Lexicon recentis latinitatus“).<br />

Im Falle einer Fußball-Reportage fände man hier tatsächlich die entsprechende Hilfe…<br />

Also, das besagte Abseits findet sich hier als „positio anomalo in ludo“. Dieses muss<br />

natürlich als Falle vor allem vom Abwehrspieler – „follis iaculator“ – beherrscht werden. Aber<br />

wir vertrauen da auf unsere Nationalmannschaft „patrii manipuli athleta“, die auf dem<br />

Fußballplatz („campus pedeludiarius“ ) um die Weltmeisterschaft kämpfen wird, dann sind wir am Ende „princeps in<br />

toto terrarum orbe victor“. Hoffentlich ist kein „arbiter“ (Schiedsrichter) ein „homo levis“. Das ist nicht etwa ein<br />

Schwuler in Jeans, sondern ein „Schlapp-schwanz“, auf Fußball-Lateinisch eben. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser:<br />

ein Dopingcheck ist sicher unerlässlich, nämlich eine „probatio athletarum de re stupefactiva“. Möge es keine Bestechungsskandale<br />

geben, denn der Doppelagent - „exploratorum explorator“ – liefe Gefahr, das „ergastulum“ zu erleben,<br />

keine Mini-Ausführung sexuellen Wohlgefühls sondern vielmehr eine lebenslange Freiheitsstrafe. (Fortsetzung auf S. 8)


Seite 8 Jahrgang 5, <strong>Ausgabe</strong> 11<br />

Die Götter zu Gast im Trash-TV<br />

Ordentlich gepunktet haben die Latein-Beiträge vom <strong>SGH</strong><br />

beim Bundeswettbewerb Fremdsprachen<br />

(hei) Beim diesjährigen Bundeswettbewerb Fremdsprachen konnten sie die Jury beeindrucken: Gleich zwei Gruppen des<br />

<strong>SGH</strong> waren im Fach Latein erfolgreich und freuten sich über jeweils einen dritten Platz als Anerkennung für ihre gute<br />

Leistung:<br />

Sebastian Althapp, Joschka Bender, Max Ehrlich, Camilla Haas, Jill Klotz, Anna Lykowa, Sebastian Schneider, Vivian<br />

Thiel (alle 10c), die von ihrer Lateinlehrerin Hilda-Luise Klotz-Lohrscheid bei ihrem Beitrag Villa urbana – einem Hörspiel in lateinischer<br />

Sprache über Maklerprobleme bei der Vermittlung einer römischen Villa (ein entsprechendes Modell wurde selbst gebaut!) – betreut wurden,<br />

und Jessica Beyert, Marianne Gossen, Mirjam Grütering, Sophie Rundel (alle 9a) und Natascha Weber (10b), die mit ihrem<br />

Beitrag Duo apud Venerem, einer Talkshow-Persiflage in lateinischer Sprache mit Göttern als Akteuren, begeisterten und bei diesem<br />

Projekt von ihrem Lateinlehrer Jens Heiseke begleitet wurden.<br />

Als uns Herr Heiseke über den Bundeswettbewerb Fremdsprachen<br />

für Latein informierte, hatte eine Schülerin unserer<br />

Gruppe sofort den Einfall, eine Talkshow mit Göttern<br />

zu entwerfen und selbst zu spielen. Es wurde darüber beraten,<br />

welche Götter ausgewählt werden sollten und um welches<br />

Thema es sich handeln<br />

solle. Bald hatten wir<br />

uns darauf geeinigt, einen<br />

Konflikt zwischen den<br />

Göttern Iuno und Iupiter<br />

darzustellen, in welchen<br />

auch die Götter Diana und<br />

Pluto einbezogen werden<br />

sollten, der sich aber in der<br />

Talkshow bei der Göttin<br />

der Schönheit und Liebe,<br />

nämlich Venus, aufklären<br />

sollte. Auch unsere Rollenverteilungen<br />

waren schnell<br />

klar: Moderation: Venus<br />

(Jessica Beyert) – Gäste:<br />

Iuno (Natascha Weber ),<br />

Diana (Marianne Gossen),<br />

Jupiter (Sophie Rundel),<br />

Pluto (Jessica Beyert) –<br />

Kamerafrau: Mirjam Grütering.<br />

Bei unserem ersten Treffen bei Jessica hatten wir<br />

den deutschen Text schnell entworfen. Beim zweiten Treffen<br />

ging es dann schon darum, den deutschen Text ins Lateinische<br />

zu übersetzen, wobei wir, trotz einiger Vokabelschwierigkeiten,<br />

viel Spaß hatten. Die vielen Fehler der ers-<br />

(Fortsetzung von S. 7) Möge ein deutscher Erfolg keine Eintagsfliege „fluxa felicitas“<br />

bleiben. Aber solange Ballack, unser „Oppugnator Medius“ ist, haben wir einen sicheren<br />

Torschützen „follis in portam impulsor“ im Team. Er möge ein Vorbild – „vestium<br />

monstratrix“ – für alle, als „folle pedibusque ludentes“ , sprich Fußballer sein.<br />

Aber nicht nur für Fußballfreunde ist das Neue Lateinische Lexikon eine<br />

sprudelnde Quelle von Wortneuschöpfungen.<br />

Mögen Sie Rock’n Roll ? „Nuta et Volvere“ hieße Ihr Tanzvergnügen. Wer<br />

gerne im Raumanzug im All spaziert, bedarf einer „tunica bracata sideralis“; Anhänger<br />

der Freikörperkultur widmen sich – für Voyeure mit Numerus Clausus – dem „studium<br />

nuditatis“, und die First Lady eines Präsidenten hieße fortan römisch „Princeps Domina“,<br />

und wäre nicht etwa eine Gespielin des Papstes. Sollte der geneigte Leser dies alles<br />

nun nicht recht verstanden oder etwa nicht komisch gefunden haben, so kann es daran<br />

gelegen haben, dass er in der Schule kein Latein hatte – oder aber das Hörgerät nicht<br />

eingeschaltet, das „instrumentum auditorium“.<br />

ten Fassung haben uns zwar ein wenig schockiert, aber mit<br />

Hilfe von Herrn Heiseke wurden die Fehler immer weniger<br />

und schließlich hatten wir den Originaltext vor uns liegen.<br />

Nun ging es darum, den Text allmählich mit Mimik<br />

und Gestik spielen zu üben, wozu es natürlich erforderlich<br />

war, ihn zuerst einmal<br />

auswendig zu lernen.<br />

Viel Spaß hatten wir sowohl<br />

beim Auswählen des<br />

Make-ups und der passenden<br />

Requisiten als auch<br />

beim Kreieren der Kostüme.<br />

Nach einigen Problemen,<br />

eine Kamera zu organisieren<br />

– danke an Jessicas<br />

Eltern! – konnten wir<br />

endlich anfangen zu filmen.<br />

Nach den vielen<br />

Aufnahmen, die alle mehr<br />

oder weniger von Lachanfällen<br />

durchzogen waren,<br />

schafften wir es schließlich<br />

Göttinnen: Die Crew von Duo apud Venerem<br />

eine Variation zu filmen,<br />

die nahezu perfekt war.<br />

Das Technik-Team des<br />

<strong>SGH</strong> half dann noch beim abschließenden Schnitt – vielen<br />

Dank! Unser Werk brauchten wir dann nur noch an Herrn<br />

Heiseke zu geben, der es an die Jury schickte.<br />

Wir sind froh über den erlangten dritten Platz in<br />

NRW und können nur alle ermutigen, auch an dem Wettbewerb<br />

teilzunehmen!<br />

Bei der WM nicht dabei: Die Griechen


<strong>SGH</strong>-FORUM<br />

Nur wer sich bewegt, erlebt auch was!<br />

Da sind sich die Griechenlandfahrer Meike Niebuhr und Stefan Hoppe nun sicher<br />

Schon seit vielen<br />

Jahren macht sich<br />

Edith Bohne mit<br />

ihren jeweiligen<br />

Griechisch-Kursen<br />

der Jahrgangsstufe<br />

10 auf den Weg<br />

nach Griechenland.<br />

In diesem Jahr gehörten<br />

wir zu den<br />

Glücklichen, die eine<br />

lustige und zugleich<br />

interessante Fahrt in<br />

das Land der Götter<br />

und Sagen unternehmen<br />

durften.<br />

Alles begann mit einer zweitägigen Hinfahrt, von der<br />

wir über die Hälfte auf dem Wasser verbrachten. Glücklicherweise<br />

stand uns für die Überfahrt von Venedig nach Patras ein<br />

riesiger Luxusliner zur Verfügung, auf dem man die lange<br />

Fahrt mehr als genießen konnte. Kaum hatten wir danach griechischen<br />

Boden betreten, bezogen wir das erste von zahlreichen<br />

Hotels. Doch Ausruhen? Pustekuchen! Denn natürlich<br />

wollten wir die Städte, die wir bereisten, gründlich erforschen.<br />

In den rund 25 Städten, die wir besuchten, von Athen über<br />

Tolon bis hin zu Olympia, erging es uns nicht anders. Wie es<br />

eine Rundreise so an sich hat, verfügten wir nicht über viel<br />

Zeit, um jeden Winkel der Stadt erkunden zu können. Um<br />

trotzdem jede Minute zu nutzen, weckte uns die Bohne jeden<br />

Morgen um sieben Uhr.<br />

Dank kompetenter Führung ihrerseits durch historische<br />

Ausgrabungsstätten und sonstige Attraktionen konnten<br />

wir viele Eindrücke gewinnen und die Antike schätzen lernen.<br />

Für weiteres Entertainment sorgten das stets gute Wetter und<br />

Herr Ries, der uns, wie noch andere Erwachsene ebenfalls,<br />

begleitete. In unserer Freizeit ließen uns die Betreuer so gut<br />

Aufgrund von innerstaatlichen Vereinbarungen zum Jugendaustausch wird auch der Schüleraustausch<br />

zwischen Russland und Deutschland mit Mitteln einer Stiftung seit Anfang<br />

April <strong>2006</strong> gefördert.<br />

Da unsere Schule schon lange Interesse an einem solchen Austausch hat, nahmen<br />

wir Kontakt zu einem <strong>Gymnasium</strong> in Nowgorod auf, das uns von der Stiftung empfohlen<br />

wurde. Nach einem intensiven Briefwechsel haben wir auch in Absprache mit unserer<br />

Schulleitung die erste Begegnung auf die Zeit vom 28. September bis 5. Oktober <strong>2006</strong> gelegt.<br />

Das <strong>Gymnasium</strong> in Nowgorod nennt sich Novoschool. An diesem <strong>Gymnasium</strong> wird<br />

von der zweiten Klasse Englisch und von der siebten Klasse an eine zweite Fremdsprache,<br />

Deutsch oder Französisch, unterrichtet. Etwa 70% der Schülerinnen und Schüler wählen<br />

als zweite Fremdsprache Deutsch.<br />

Das <strong>Gymnasium</strong> wurde 1993 auf der Basis einer im Jahre 1956 gegründeten<br />

Schule eingerichtet. In diesem Jahr, im August <strong>2006</strong> begeht sie das 50-jährige Schuljubiläum.<br />

Das <strong>Gymnasium</strong> hat 480 Schülerinnen und Schüler, 34 Lehrerinnen und Lehrer, darunter<br />

elf Fremdsprachenlehrer. Das <strong>Gymnasium</strong> liegt im Stadtzentrum in der Nähe des<br />

Kremls. Dort befinden sich die Sophienkathedrale und eine Vielzahl von Kirchen und Museen.<br />

Seite 9<br />

wie freie Hand, was<br />

uns natürlich mehr<br />

als gelegen kam.<br />

Discobesuche, Feierorgien<br />

und durchtriebene<br />

Nächte<br />

konnten wir nicht<br />

länger leugnen.<br />

Putzmunter und<br />

bereit für eine neue<br />

Stadt, neue Bekanntschaften<br />

und<br />

viel Spaß, standen<br />

wir vor den Bussen<br />

und waren gespannt,<br />

was uns als<br />

nächstes erwarten würde. Jede Stadt war es wert, bereist zu<br />

werden, jedes Mal passierte etwas Urkomisches, etwas Mysteriöses,<br />

etwas Gefährliches … einfach etwas, über das man<br />

noch in Jahren sprechen wird.<br />

Wer nie an dieser Fahrt teilgenommen hat, denkt<br />

wahrscheinlich, sie würde ausschließlich aus Gyros-Schaufeln,<br />

Abklappern staubiger Museen und Generve seitens der Erwachsenen<br />

bestehen. Doch<br />

wir, die die Fahrt hinter uns<br />

gebracht haben, können sagen,<br />

dass es eine Erfahrung war, für<br />

die sich alle Anstrengungen<br />

gelohnt haben. Wir haben viel<br />

gelernt und vor allen Dingen<br />

eine Menge Spaß gehabt. Und<br />

jedes einzelne Erlebnis, das wir<br />

in diesen Tagen gemacht haben,<br />

ließ die Fahrt für uns alle<br />

zu einer unvergesslichen Reise<br />

in die Antike werden.<br />

Zarte Bande nach Russland: Das <strong>SGH</strong> knüpft Kontakte nach Nowgorod<br />

von Wilmar Thiemann<br />

Die Sophienkathedrale in Nowgorod,<br />

Denkmal zur Tausendjahrfeier<br />

Russlands


Seite 10 Jahrgang 5, <strong>Ausgabe</strong> 11<br />

Sopholkes´ Antigone<br />

Die Inszenierung des Literaturkurses überzeugt sogar kundiges Hauptstadtpublikum<br />

berichtet Thomas Czaja<br />

Neulich waren Freunde aus Berlin bei mir zu Besuch, und bei<br />

solchen Gelegenheiten bietet es sich dann immer an, vorzuführen,<br />

was man in der neuen Heimatstadt und -umgebung schon<br />

alles erkunden und besuchen konnte, damit sie – meine Freunde<br />

– auch an all den Genüssen, die das Rheinland so zu bieten<br />

hat, teilhaben könnten. Wenn schon „besuchen“, dann – so meine<br />

Freunde – wäre doch unter anderem mal Theater ganz schön?<br />

T h e a t e r ? Okay, dachte ich, dann aber zwei Fliegen mit einer<br />

Klappe: Da gäbe es eine Aufführung der Sophokleischen Antigone<br />

in meiner Schule, letztere hätte man bei der Gelegenheit ja<br />

dann auch mal „besucht“. (Vielleicht ließe sich mit beidem ein<br />

wenig prahlen?) Das wäre tatsächlich interessant, zumal man ja<br />

früher auch schon mal in der Antigone mitgewirkt habe. Grmpft<br />

… so hatte ich mir das ja nun eigentlich auch nicht gedacht ...<br />

Vor dem eigentlichen Beginn der Aufführung: belanglose<br />

Plaudereien über Schule und dies und das. Da steht ein funkelnder<br />

Thron, nicht eigentlich prunkvoll, doch schwer bewegbar<br />

deutlich ein Symbol der Macht. Im Winkel dazu: eine große<br />

auf eine Leinwand projizierte Sanduhr – plötzlich ein stockender<br />

Gedanke: Rinnt der Sand bereits? Hat das Stück bereits begonnen?<br />

Zwei Damen, man sieht’s an ihrer Kleidung und der<br />

Gestik deutlich, sie kommen aus höherem Hause, schreiten in<br />

diese Kulisse. Beide sind stark, doch aus verschiedenen Beweggründen,<br />

erregt. Die eine – Antigone – empört sich ob des Erlasses<br />

des neuen Königs Kreon, dem gefallenen Polyneikes als<br />

Feind Thebens das Begräbnis zu verwehren. Leidenschaftlich<br />

verkündet sie, gerechtfertigt und gezwungen durch das göttliche<br />

Gesetz, sich dem Erlass trotz Bedrohung mit dem Tode zu widersetzen<br />

und den Ritus am Bruder zu vollziehen. Die andere –<br />

Ismene, ihre Schwester – versucht verzweifelt, doch vergebens,<br />

die Schwester von diesem Plan abzubringen und sich der irdischen<br />

Macht zu unterwerfen. Antigone bestreut den Toten, beim<br />

ersten Mal noch unentdeckt, symbolisch mit ein wenig Sand.<br />

Beim zweiten Versuch, demonstrativ am Tage durchgeführt,<br />

wird sie jedoch von Kreons bestellter Leichenwache gefangen.<br />

Die dynastische Verschränkung von Familie und Macht führt<br />

dann für die Beteiligten folgerichtig zum Dilemma. Um den Verlust<br />

seiner jungen Herrscherkraft besorgt, vollstreckt Kreon unnachgiebig<br />

das irdische Gesetz. Auch Haimon, dem Antigone<br />

versprochen, kann die Braut vor dem Vater nicht retten. Antigone,<br />

ebenso unbedingt in ihrem Handeln, geht erhobenen Hauptes<br />

in den Tod, vor dem sie das zu späte Einlenken Kreons nicht<br />

mehr retten kann. Unmäßigkeit führt schließlich zum Übermaß<br />

des Schreckens – Kreon bleibt einsam als gebrochener Mann<br />

zurück … Ein Blick zur Sanduhr zeigt: unberührt rinnt es weiter<br />

...<br />

Zum Ausklingen nach dem Theater: ein Glas Wein und<br />

reger Austausch über das soeben Erlebte. Alle sind sich einig, es<br />

war in jedem Fall ein genussvoller Abend. Die Schüler haben<br />

sich hier trotz vieler möglicher Alternativen, eine der anspruchvollsten<br />

und damit recht schwer zu spielenden Versionen des<br />

Antigone-Dramas gewählt. Der wild-begeisterte Applaus des<br />

Publikum zeigte aber, dass sie sich mit durchaus überzeugendem<br />

Erfolg an diesem Meisterstück probiert haben. Jeder Zuschauer<br />

spürte die Ernsthaftigkeit der Spielenden, nahm ihr unzweifelhaft<br />

großes Engagement und ihren Mut wahr, sich diesem Stoff<br />

zu stellen. Besonders gelungen wirkten die von den Schülern<br />

behutsam modernisierten Chorpassagen des Dramas. Der Ansatz,<br />

mit dem Mittel des Chores dem Stück Aktualität zu verleihen,<br />

ist nicht zuletzt aufgrund der geschickten Individualisierung<br />

und sinnreich tragenden Choreographie vollkommen aufgegangen.<br />

Sicherlich gab es bei allen Beteiligten noch mehr oder weniger<br />

wahrnehmbare Unsicherheiten, die jedoch von einer unverkennbaren<br />

Spielfreude und Leidenschaft der Darstellung wettgemacht<br />

wurden.<br />

In den Hauptrollen überzeugten Charlotte Koenen als<br />

Antigone und Matthias Zerfowsky als Kreon. Beide verliehen<br />

mit ihrem bühnenpräsenten Spiel der Tragik des Stückes die erforderliche<br />

Ausdruckskraft. Die Darstellung des Kreon gewann<br />

dabei vor allem durch die talentierte reich artikulierte Darbietung<br />

des Textes. Überaus beeindruckend wurde die Figur der Ismene<br />

von Hannah Pfeiffer gespielt. Mit einer starken Intensität und<br />

Leidenschaft zeigte sie recht authentisch eine sanfte, beschwichtigend<br />

einwirkende und verzweifelte Schwester. Diese Authentizität,<br />

die Glaubwürdigkeit der dargestellten Figuren hätte an einigen<br />

Stellen des Stückes insbesondere durch alternative Formen<br />

der Inszenierung noch mehr gesteigert werden können. So konnte<br />

z.B. Kreon eben nicht bis zum letzten ergreifen, weil Kreon<br />

keine 19 Jahre alt ist.<br />

Insgesamt haben aber die Mischung aus modern und<br />

klassisch geführter Regie (Gisela Etzenbach, Margret Feider,<br />

Wilhelm Kersting) und die darstellerische Leistung der Künstler<br />

die Zuschauer mehr als überzeugt, doch auch zum nächsten<br />

Theaterstück ins <strong>SGH</strong> zu kommen. Meine Freunde jedenfalls<br />

wollen das nächste Stück nicht verpassen.


<strong>SGH</strong>-FORUM<br />

Den älteren Damen im Café Kreuz stockte vermutlich der<br />

Atem. Während Tante Traudchen und Tante Settchen gerade<br />

ihr Sahnetörtchen sündigten, zog eine dunkel gekleidete junge<br />

Frau am helllichten Tag auf dem Feuerwehrplatz die Waffe,<br />

zielte – und ließ sich dabei auch noch fotografieren.<br />

Was sagt man dazu?<br />

Natürlich war die Walther P8 eine Imitation, und<br />

scharf geschossen wurde nur mit<br />

der Kamera. Die Szene war Teil<br />

einer Fotostory, die im Rahmen<br />

des Literaturkurses der Jahrgangsstufen<br />

12/13 ausgedacht<br />

wurde. Wie die zufällige Begegnung<br />

zweier Menschen in eine<br />

Abfolge verschiedenartiger Gewalttaten<br />

mündet, zeigen die fotografisch<br />

dokumentierten Blicke,<br />

die Körpersprache der<br />

Hauptpersonen, die finale Aktion<br />

der Frau. Die Fotos werden<br />

zu sehen sein in dem Buch Märztage,<br />

das der Literaturkurs als Ergebnis<br />

seiner Arbeit erstmals<br />

zum Schulfest mit einem Vorab-<br />

Exemplar anbietet.<br />

Die Idee des Literaturkurses<br />

bestand in der Vermittlung<br />

eines elementaren Zusammenhanges,<br />

der im Angesicht<br />

eher weihevollen Umgangs mit<br />

hehren kulturellen Werten und<br />

Werken gerne außen vor gehalten<br />

wird. Literatur findet innerhalb<br />

eines wirtschaftlichen Verwertungszusammenhangs<br />

statt.<br />

Ohne Öffentlichkeit ist literarisches Schaffen rein privat und<br />

im besten Fall autotherapeutische Praxis. Veröffentlichen<br />

bedeutet aber stets auch verwerten, da Verlage und ihre Vertriebspartner<br />

Wirtschaftsunternehmen sind. Literatur, die<br />

sich nicht einmal mischkalkulatorisch realisieren lässt, wird<br />

das Licht der Öffentlichkeit nicht erblicken können. Wozu<br />

auch?<br />

Machen wir uns nichts vor. Das Wort „mischkalkulatorisch“<br />

lässt sich mit „parasitär“ übersetzen. Es sind<br />

vielgeschmähte Bestseller aus der Feder eines Dieter Bohlen,<br />

MÄRZTAGE<br />

Das Buchprojekt des Literaturkurses 12/13<br />

von Adi Grossmann<br />

Seite 11<br />

einer J Rowling, eines Dan Brown oder früher eines Heinz-<br />

Georg Konsalik, deren Markterfolge es Verlagen und Buchhandlungen<br />

erst ermöglichen, literarische Hochkultur in<br />

Form unverkäuflicher Lyrikbände zu realisieren. Mit welchen<br />

Schwierigkeiten ein Verlag konfrontiert ist, der einen neuen<br />

Titel produziert, lässt sich hautnah erfahren, begibt man sich<br />

selbst in ein solches Abenteuer. Genau darin bestand die<br />

Zielsetzung des Literaturkurses.<br />

Ein Buch sollte entstehen,<br />

mit selbst erstellten<br />

Texten und Fotos. Es sollte<br />

Teil des regulären buchhändlerischen<br />

Verkehrs werden: mit<br />

ISBN, mit Listung im Verzeichnis<br />

lieferbarer Bücher,<br />

Belegexemplar in der Deutschen<br />

Bibliothek und von jeder<br />

deutschen Buchhandlung in<br />

regulärer Frist beschaffbar. Die<br />

thematische Klammer der Beiträge<br />

bildete der Monat März.<br />

Parallel erfolgte das Schreiben<br />

der Beiträge – und die Darstellung<br />

wirtschaftlicher sowie produktionstechnischerZusammenhänge.<br />

Natürlich dauerte alles<br />

viel länger als ursprünglich geplant.<br />

Konzepte und Ideen<br />

mussten kurzfristig verändert<br />

werden. Auch die Diskussion<br />

über den Buchtitel erinnerte an<br />

quälende Verlagskonferenzen,<br />

der Echtheitscharakter mancher<br />

Kursgespräche war erstaunlich.<br />

Besonders prekär war – und ist – die Frage der<br />

Finanzierung. Zwar entfallen klassische kalkulatorische Größen<br />

wie Autorenhonorar, Honorar für Buchgestalter, Setzer<br />

und Lithographen, da die komplette Druckvorstufe in der<br />

eigenen Werkstatt erstellt wird, doch Kosten für Druck und<br />

Verarbeitung sowie für buchhändlerische Erfordernisse und<br />

Werbung schlagen ganz erheblich zu Buche. Da heißt es kalkulieren:<br />

Auflagenhöhe, Ausstattung, erzielbarer Preis, Deckungsbeitrag,<br />

Zielgruppen, Werbung, Presse und Vertrieb<br />

etc. bildeten Themen, die gerade einmal angesprochen, jedoch<br />

kaum im Detail durchdacht werden konnten. Dennoch<br />

wird es beim Schulfest Ernst!<br />

Denn der Literaturkurs wird das erste Exemplar seines<br />

Buches vorlegen und zur Subskription anbieten. Mit ca.<br />

120 durchgehend vierfarbigen Seiten im Format 17 x 22 cm<br />

und hochwertiger buchbinderischer Verarbeitung<br />

(Hardcover) bietet das Buch, besser: das Werk! literarische<br />

Hochkultur in geradezu verschwenderischer Ausstattung.<br />

Und das zu einem späteren Ladenpreis von nur ca. Euro<br />

29,80! Wer jedoch bereits beim Schulfest vorab ordert, bekommt<br />

das Werk zum Vorbestellpreis von nur 22,80 Euro.<br />

Sie sparen also 7 Euro!!! Und wer nur vier Exemplare vorordert,<br />

um seiner Familie z.B. zu Weihnachten etwas Gutes zu<br />

tun, erhält ein Exemplar praktisch gratis. (Fortsetzung auf S. 12)


Seite 12 Jahrgang 5, <strong>Ausgabe</strong> 11<br />

Bücher, Bus und Brunnen<br />

Spenden und Erlöse der Tombola für unsere Partnerschule in Nigeria<br />

(luc) Am 30.3.<strong>2006</strong> fand im PZ unseres <strong>Gymnasium</strong>s die feierliche<br />

Übergabe eines Schecks von 1500 Euro an unsere Partnerschule<br />

„Lucy Memorial School“ in Nigeria statt, der vom Repräsentanten<br />

der Schule, Father George, dankbar in Empfang genommen<br />

wurde.<br />

In ihrer Einführung hob die Schulpflegschaftsvorsitzende,<br />

Frau Hedi Roos-Schumacher die mittlerweile traditionelle<br />

Verbindung zwischen beiden Schulen hervor. Frau Monika Grünewald,<br />

ebenfalls Mitglied des Vorstandes, die sich dem Projekt<br />

ebenfalls engagiert verschrieben hat, betonte besonders den<br />

menschlichen Aspekt dieser Partnerschaft. Sie dankte auch in<br />

besonderem Maße dem Ehepaar Dagmar und Hans Jagsch, das<br />

durch Besuche vor Ort den direkten Kontakt mit <strong>Hennef</strong> aufrecht<br />

erhält.<br />

Unsere Partnerschule befindet sich in einem Land, das<br />

trotz eines großen Reichtums an Bodenschätzen einen Analphabetenanteil<br />

von 35% hat und das vor allem auf dem Land wenige<br />

Mittel für die Bildung der Bevölkerung zur Verfügung stellt.<br />

Gegründet wurde die „Lucy Memorial School“ 1998<br />

von dem Orden „Sons of Mary, Mother of Mercy“ in dem Ort<br />

Amairi, wo sie mit ihren mittlerweile ca. 1200 Schülerinnen und<br />

Schülern und 35 Lehrerinnen und Lehrern in dieser ländlichen<br />

Region eine wichtige Bildungsfunktion erfüllt. Um diese weiter<br />

erfüllen zu können, benötigt sie allerdings weiterhin finanzielle<br />

(Fortsetzung von S. 11) In einer Zeit, in der alles teurer und das Geld knapper<br />

wird, ein atemberaubendes Angebot.<br />

Lassen Sie sich dieses Buch nicht entgehen und lesen Sie über die<br />

unglaublichen Ereignisse der Zwischenzeit vor dem 1. März, von den Dramen<br />

einer jungen Liebe, deren tragisches Ende gerade noch abgewendet werden<br />

konnte, bestaunen Sie die Erlebnisse eines Fahrkartenautomaten und<br />

verfolgen Sie den Weg eines 50 Cent-Stückes. Lesen Sie, was die Großmutter<br />

einer Autorin aus den Märztagen des letzten Kriegsjahres zu berichten wusste.<br />

Lesen Sie und entdecken Sie.<br />

Die offizielle Buchvorstellung wird im Herbst stattfinden. Leider<br />

nicht im Rahmen, aber vermutlich zum Termin der Frankfurter Buchmesse,<br />

die die klassische Bücherzeit des Jahres einläutet. Übrigens interessiert sich<br />

der Buchhandel durchaus für das Projekt am <strong>Hennef</strong>er <strong>Gymnasium</strong>. Das<br />

führende Magazin der Branche, der BuchMarkt, wird über das Buch und seine<br />

Produzenten berichten.<br />

Unterstützung, die aktuell für den Ausbau eines einfachen Computerraums,<br />

eine kleine Bibliothek, einen Schulbus und einen<br />

Brunnen für Trinkwasser verwendet werden soll.<br />

In diese Richtung fließt dann auch der Spendenbetrag<br />

von 1500 Euro, der bei der Veranstaltung im <strong>SGH</strong> überreicht<br />

wurde und der an diesem Abend durch spontane Spenden in<br />

Höhe von 222,22 Euro noch einmal großzügig aufgestockt wurde.


<strong>SGH</strong>-FORUM<br />

Schulpflegschaft am <strong>SGH</strong>: Eltern wirken mit – kompetent und engagiert<br />

Rückblick auf das zu Ende gehende Schuljahr<br />

von Hedi Roos-Schumacher<br />

74 Elternvertreterinnen und -vertreter haben<br />

zu Beginn des Schuljahres 2005/06 die<br />

Arbeit aufgenommen, ein neuer Vorstand<br />

wurde gewählt: eine Vorsitzende und gemäß<br />

den neuen Möglichkeiten des novellierten<br />

Schulgesetzes drei Stellvertreter –<br />

oder richtiger: zwei Stellvertreterinnen und<br />

ein Stellvertreter. Ein großes Gremium,<br />

und das ist gut so, denn es fällt viel Arbeit<br />

an. Eine Menge wird hinter den Kulissen<br />

getan, anderes macht sich unmittelbar bemerkbar.<br />

Neben dem „Pflicht- und Routineprogramm“ der<br />

Schulpflegschaftsarbeit gibt es acht Arbeitsgruppen, in denen<br />

Elternvertreter/-innen sich mit diesen Themen intensiver beschäftigen:<br />

Organisation, Finanzen, Unterrichtsausfall, Identifikation<br />

mit der Schule, Schulprogramm, Schulhofgestaltung,<br />

Schulbuchbestellung und Partnerschule Nigeria. Die Arbeitsergebnisse<br />

dieser Gruppen begegnen der Schulöffentlichkeit regelmäßig.<br />

Aktuelle Beispiele sind der Logowettbewerb der<br />

Schülervertretung, bei dem die AG Identifikation mit der SV<br />

zusammenarbeitet, die Aktionen für unsere nigerianische Partnerschule<br />

(siehe hierzu den nebenstehenden Artikel) oder in<br />

Vorbereitung auf das neue Schuljahr wieder die Einladung an<br />

alle Eltern, sich an der gemeinsamen Schulbuchbestellung zu<br />

beteiligen. Dies ist eine besondere Serviceleistung, von der die<br />

Eltern, die sich nicht alle selbst um den Schulbucheinkauf<br />

kümmern müssen, ebenso wie die Kasse der Schulpflegschaft<br />

gleichermaßen profitieren – zum Nutzen unserer Schule. Für<br />

die Verbesserung der Schulhofgestaltung sind konkrete Pläne<br />

in Bearbeitung. Die Organisationsgruppe sorgt u.a. dafür, dass<br />

die Schulpflegschaft mit einem ansprechenden Stand auf dem<br />

Schulfest vertreten ist. Und dass die AG Finanzen und unsere<br />

Kassenwartin auch etwas zu arbeiten haben, ist neben den Aktivitäten<br />

der Schulpflegschaft der großzügigen Spendenbereit-<br />

(pie) Aufgerufen waren alle Schülerinnen und<br />

Schüler des <strong>SGH</strong>. Welche Ideen würden sie<br />

für ein alternatives Schullogo haben?<br />

Auf jeden Fall eine ganze Menge,<br />

denn nach den Osterferien freute sich die SV<br />

über eine Vielzahl eingereichter Entwürfe von<br />

�<br />

Schülern aus allen<br />

Jahrgangsstufen.<br />

Daraufhin<br />

setzte die Schülervertretung,<br />

die bei<br />

der Ausrichtung des Wettbewerbs von der Schulpflegschaft<br />

unterstützt wurde, eine Jury aus Schülern, Eltern und Lehrern<br />

ein, die über die gelungensten Entwürfe befinden sollte. Eine<br />

Kreativ? Na Logo!<br />

�<br />

Seite 13<br />

schaft der Eltern des <strong>SGH</strong> zu verdanken. In diesem Schuljahr<br />

sind durch die freiwillige Elternspende, die stets zu Beginn des<br />

Schuljahrs erbeten wird, 4.694,15 € zusammen gekommen –<br />

Geld, mit dem wichtige Anschaffungen ermöglicht wurden, die<br />

über die normale Standardausstattung unserer Schule hinausgehen.<br />

Details hierzu erfahren alle Eltern auf der ersten Klassen-<br />

oder Jahrgangsstufenpflegschaftssitzung im neuen Schuljahr –<br />

natürlich verbunden mit der Bitte, diese gute Tradition der freiwilligen<br />

Elternspende weiterhin zu pflegen.<br />

Wir arbeiten zudem mit den anderen Schulen in <strong>Hennef</strong><br />

zusammen: In diesem Schuljahr hat sich die Stadtschulpflegschaft<br />

als Zusammenschluss der Schulpflegschaften der<br />

<strong>Hennef</strong>er Schulen – ebenfalls auf Grundlage des novellierten<br />

Schulgesetzes – mit eigener Satzung konstituiert. Damit hat<br />

dieses Gremium, das schon seit vielen Jahren informell bestand,<br />

nun eine verfasste Form und kann seine Einflussmöglichkeiten,<br />

vor allem gegenüber der Stadt als Schulträger, vergrößern.<br />

Ein Antrag auf Zulassung als Mitglied mit beratender<br />

Stimme im städtischen Schulausschuss ist bereits gestellt. Als<br />

Vorsitzender dieses Gremiums wurde Wilfried Haverkamp,<br />

stellvertretender Schulpflegschaftsvorsitzender des <strong>SGH</strong>, gewählt.<br />

Ein wichtiges Kommunikationsmedium für die Elternarbeit<br />

ist die Homepage geworden. Termine der Schulpflegschaft,<br />

Berichte aus unseren Veranstaltungen und Zusatzinformationen<br />

werden jeweils aktuell eingepflegt – dank der<br />

zuverlässigen Unterstützung von Herrn Piesche und Herrn<br />

Lucas. Wer also die Homepage des <strong>SGH</strong> anklickt, was sich<br />

übrigens immer lohnt, und die Rubrik Mitwirkung aufruft, ist<br />

stets informiert.<br />

Anregungen und Hinweise zur Arbeit der Schulpflegschaft<br />

sind sehr willkommen. Kontaktaufnahme ist über die<br />

Homepage unkompliziert möglich: Damit es auch weiterhin<br />

Berichtenswertes gibt!<br />

angesichts der vielen interessanten Designs<br />

knifflige und verantwortungsvolle<br />

Aufgabe, ging es doch um künstlerischen<br />

Ruhm, kreative Ehre und nicht zuletzt<br />

Preise im Wert von insgesamt €200.<br />

Auf dem Schulfest haben Schüler<br />

und Eltern nun Gelegenheit, von den drei<br />

Erstplatzierten jenes Logo zu bestimmen,<br />

das sie<br />

sich am<br />

ehesten �<br />

als Symbol zur Identifikation<br />

mit unserer Schule vorstellen<br />

können. In letzter Instanz wird<br />

dann das oberste Mitwirkungsgremium<br />

der Schule, die Schulkonferenz,<br />

über die zukünftige<br />

Verwendung des Sieger-Logos<br />

verfügen.


Seite 14 Jahrgang 5, <strong>Ausgabe</strong> 11<br />

(wbr) Isabel Krämer deckt in diesem<br />

Schulhalbjahr mathematische und physikalische<br />

Unterrichtslücken, die durch den<br />

Mutterschaftsurlaub<br />

der Kollegin<br />

Senta Haas entstanden.<br />

Die<br />

29jährige Naturwissenschaftlerin<br />

ging in Rheinbach<br />

in die Schule und<br />

war Referendarin<br />

am Ville-<br />

<strong>Gymnasium</strong> Erftstadt.<br />

Weil sie nicht gerne fliegt, ist sie<br />

nicht ganz so reisefreudig wie viele andere<br />

Lehrermenschen. Da schnallt sie sich<br />

schon lieber mal die Inline-Skates um;<br />

oder sie besucht einen Literaturkreis in<br />

Bonn und diskutiert Geschriebenes. Die<br />

junge Frau mit den vier Ringen im rechten<br />

Ohr nennt auch einen „Urmel“ ihr<br />

eigen. Nicht aus dem Eis, aber immerhin<br />

aus dem Straßengraben, wo Isabel Krämer<br />

ihre Katze vor 19 Jahren als Baby<br />

fand.<br />

Dietrich Thomas ist eine männliche<br />

Schwangerschaftsvertretung. Das geht<br />

problemlos.<br />

Mit 31 Jahren<br />

ist er für einen<br />

Studenten alterstechnisch<br />

recht fortgeschritten.<br />

Das<br />

liegt aber daran,<br />

dass er zuvor<br />

auch noch<br />

z.B. als Kantor der Evangelischen Gemeinde<br />

Rösrath tätig war oder als Keyboarder<br />

bei verschiedenen Musicalproduktionen,<br />

u.a. Saturday Night Fever in<br />

Köln. Der Vollblutmusiker studierte Evangelische<br />

Kirchenmusik (ja, das ist ein<br />

eigenes Studienfach!), Musik auf Lehramt<br />

und Jazz-Klavier in Köln und strebt jetzt<br />

auf das Erste Staatsexamen in Deutsch<br />

zu, weil er tatsächlich Lehrer werden<br />

möchte. In der jüngsten Vergangenheit<br />

arbeitete er als Bühnenmusiker am Düsseldorfer<br />

Schauspielhaus, spielte in der<br />

Kölner Improvisationstheatergruppe<br />

Frizzles und war Mitglied verschiedener<br />

Kleinkunstensembles. Nebenbei komponiert<br />

Thomas Musiken für diverse Schauspiele<br />

und Filme. Es besteht die Hoffnung,<br />

dass der talentierte junge Mann<br />

auch im nächsten Halbjahr sein Gastspiel<br />

am <strong>SGH</strong> fortsetzen kann.<br />

PERSÖNLICHES<br />

Ehemalige Schülerinnen und Schüler werden Kollegen<br />

(wbr) Im Rahmen ihres Grundstudiums<br />

für das Lehramt absolvierten acht <strong>SGH</strong>-<br />

Abiturienten ihr 18-tägiges Berufspraktikum,<br />

das zum Grundstudium der<br />

Lehramtsausbildung gehört, zwischen<br />

dem 13. Februar und dem 20. März<br />

<strong>2006</strong> an ihrem „alten“ <strong>Gymnasium</strong>. Einige<br />

von ihnen hatten erst im Sommer<br />

2005 das Abitur bestanden. Im Bild von<br />

links Anna Scholten, Sarah Pelzer,<br />

Florian Schuster und Christoph<br />

Schmitz. Unter der freundlichen Betreuung von Frau Elfie Gmeiner taten des<br />

weiteren die Ehemaligen Hanna Hinzmann, David Schumacher, Christina<br />

Löbach und Johannes Gilich erste pädagogische Schritte.<br />

Neue Reffis<br />

(wbr) Seit Februar unterrichten am <strong>SGH</strong> als Referendare (von links) Hildegaard<br />

Heeg (Deutsch, kath. Religion, Geschichte), Reiner Landgraf<br />

(Musik, ev.Religion) und Inga Šimkūnaitĕ-Folkers (Geschichte, Russisch).


<strong>SGH</strong>-FORUM<br />

PERSÖNLICHES<br />

(pie) Wer nicht weiß, was Thermoluminiszenz-Datierungen<br />

sind, der wende sich an<br />

Dr. Bettina Smykatz-Kloss. Sie wird dem<br />

Unkundigen erklären, dass dieses Verfahren<br />

vor allem in der Klimaforschung Verwendung<br />

findet. Die Bonnerin<br />

ist Expertin, hat<br />

sie doch vor dem Seiteneinstieg<br />

in die<br />

Schullaufbahn lange<br />

Jahre als Wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin an<br />

der Universität Bonn<br />

in diesem Bereich gearbeitet<br />

und geforscht.<br />

Nun unterrichtet die<br />

Mutter eines 13-jährigen Sohnes vertretungsweise<br />

Physik am <strong>SGH</strong>. Dies lässt<br />

selbstredend wenig Zeit für ihre musischen<br />

Leidenschaften (Geige, Querflöte, Lesen)<br />

und ihre bodenständigen sowie sportlichen<br />

Interessen (Computer; Wandern). Wie lange<br />

Frau Smykatz-Kloss dem <strong>SGH</strong> erhalten<br />

bleibt, steht noch in den Sternen. Es ist allerdings<br />

kaum vorzustellen, dass <strong>Hennef</strong> die<br />

letzte Station der Weitgereisten sein wird:<br />

Ihr Weg führte sie über Libyen (drei Jahre),<br />

England (Studium und Au-Pair) und die<br />

USA an unser schönes Städtchen an der<br />

Sieg.<br />

Babyboom am <strong>SGH</strong><br />

Linus Matthias heißt der Sohn von Mathematik-<br />

und Physikkollegin Senta Haas und<br />

ihrem Mann Thomas, und er hat sich enorm<br />

viel Zeit gelassen, ist aber dann mit einiger<br />

Verspätung am 18.04.<strong>2006</strong> zur Welt gekommen.<br />

Um 11 Uhr 11 und mit 4240g Lebendgewicht<br />

– der Junge hat offenbar Humor. Und<br />

beide Eltern sind wohlauf und happy.<br />

Nachwuchs gab es auch im Hause<br />

Nonnemann. Ausgerechnet am Ostersonntag<br />

erblickte Solveig, Tochter von Deutsch– und<br />

Musiklehrerin Anne Nonnemann, das Licht<br />

der Welt. Schwester Fiona Nonnemann<br />

fragt sich nun, welche Überraschung der Osterhase<br />

im nächsten Jahr für sie bereit hält.<br />

Dem zweifachen Vater Heiko Nonnemann<br />

wird bestimmt etwas einfallen … (wbr/pie)<br />

Bon Marathon? Oui!<br />

von Nina Nöckel<br />

Seite 15<br />

Nachdem der Schulmarathon in Köln so<br />

erfolgreich war, hatten sich die Organisatoren<br />

des Bonn-Marathons entschlossen,<br />

Schulstaffeln an den Start zu lassen, und<br />

am 02.04.<strong>2006</strong> war es dann endlich soweit:<br />

Startschuss zum ersten Bonn-<br />

Marathon mit Schulstaffeln!<br />

Um 7:45 Uhr trafen sich 21<br />

Schüler allen Alters (5. Klasse - Jahrgang<br />

13) motiviert aber auch aufgeregt in Siegburg<br />

am Bahnhof. Es waren viele Leute<br />

da, die uns super unterstützt haben: die Eltern, Herr Richter, Geschwister; nur<br />

Frau Wittbodt war nicht mit von der Partie, weil sie selber den ganzen Marathon<br />

mitgelaufen ist. Die Schüler haben sich die 42,195 km aufgeteilt. Es gab 5km, 7,2km<br />

und 10km-Strecken, so dass auch jeder, der wollte, bei diesem Ereignis dabei sein<br />

und auch auf sich stolz sein konnte, seinen Teil der Strecke geschafft zu haben.<br />

Doch dabei sein und durchhalten war nicht alles: Auch die Platzierungen waren spitze.<br />

Die Jungenmannschaft mit Lukas Klein, Christoph Winkler, Martin<br />

Botz, Fabian Durst, Thorben Juschka und Björn Juschka sicherte sich mit einer<br />

Zeit von 3:05,15 den 3. Platz in ihrer Altersklasse. Aber nicht nur die Jungen holten<br />

sich einen Platz auf dem Treppchen; die Mädchen, Laura Schmitt, Elsa Demisi,<br />

Nina Nöckel, Annika Durst, Katharina Tesch, Bärbel Zingsem und Julia<br />

Waldmann holten sich mit einer Zeit von 3:41,48 ebenfalls den 3.Platz. Die 3.<br />

Mannschaft mit Anne Schönauer, Farina Winkler, Jan Krägeling, Charlotte<br />

Menzel, Edona Ademi, Yusuf Rieger, Robin Pfleger und Franziska Bauer<br />

schafften es auch mit 3:32,39 unter die besten 10 auf den 9. Platz.<br />

Für alle, die mitgelaufen sind, war es ein tolles Erlebnis. Sowohl die gute<br />

Stimmung, als auch das super Wetter – auch wenn man befürchten konnte, der<br />

Rhein tritt jeden Moment über das Ufer und der Wind bläst einen weg – trugen dazu<br />

bei. Es war zwar für alle sehr anstrengend und eiernde Beine gab es am nächsten<br />

Tag auch genug, aber nachdem die Ergebnisse bekannt wurden, rutschten alle Nebenwirkungen<br />

in den Hintergrund.<br />

Go Bunny, go!<br />

von Inga Wittbrodt<br />

Als sich dieses Jahr die ersten Schokoladenosterhasen in die Läden wagten, ahnten<br />

sie wahrscheinlich nicht, was für eine sportliche Karriere sie vor sich hatten. Ca. 100<br />

von ihnen waren ausgewählt für das große sportliche Event im Frühling: der Osterlauf!<br />

Denn auch in diesem Jahr gingen erneut<br />

rund 100 Aktive an den Start, um sich auf 2,1<br />

km oder 4,2 km zu messen und sich einen Hasen<br />

zu erlaufen. Der Himmel zeigte sein<br />

schönstes Frühlingswetter, das Stimmungsbarometer<br />

ein eindeutiges Hoch, die Hasenohren<br />

der Helfer große Beliebtheit und die Läufer<br />

hervorragende Leistungen. Kaum gestartet,<br />

waren die ersten Läufer bereits auf der Zielgeraden<br />

wieder in Sicht. Nach nur 8:40,1 Minu-<br />

Schnell und ausdauernd:<br />

Thorben Juschka (Mitte)<br />

ten kam Kevin Ley als erster Läufer über 2,1<br />

km ins Ziel und die weibliche Konkurrenz über<br />

diese Distanz, Anne Schneider, ließ mit<br />

9:38,2 Minuten nicht lange auf sich warten.<br />

Den Sieg über 4,2 km trug der Titelverteidiger vom Nikolauslauf Thorben Juschka<br />

in einer Zeit von 14:29,8 Minuten davon, aber Laura Schmitt, die schnellste Läuferin<br />

über 4,2 km, blieb ihm mit 18:05,5 Minuten dicht auf den Fersen.<br />

Die Marathon-AG gratuliert allen Läuferinnen und Läufern zu ihren tollen<br />

Leistungen! Wenn Ihr wollt, sehen wir uns im Dezember beim Nikolauslauf wieder!


Der Mann mit Plan.<br />

(Karikatur: G. Kipp)<br />

Impressum<br />

<strong>SGH</strong> - FORUM<br />

Informationsschrift<br />

des<br />

Städtischen <strong>Gymnasium</strong>s<br />

<strong>Hennef</strong><br />

Fritz-Jacobi-Str. 18<br />

53773 <strong>Hennef</strong>/Sieg<br />

Tel.: 02242/5031<br />

Fax: 02242/866125<br />

www.gymnasium-hennef.de<br />

Redaktion:<br />

Birgitt Beemers<br />

Werner Lucas<br />

Thorsten Piesche<br />

Wolf B. Reuter<br />

Fotos<br />

Werner Lucas<br />

Thorsten Piesche<br />

Wolf B. Reuter<br />

sowie<br />

die Autoren<br />

diverser Artikel<br />

Gestaltung<br />

und Endredaktion<br />

Thorsten Piesche<br />

Beiträge und Leserbriefe erbeten<br />

an o.a. Anschrift oder in den Gelben<br />

Briefkasten vorm Sekretariat.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />

geben ausschließlich die Meinung<br />

der Autorin bzw. des Autors<br />

wieder.<br />

Die <strong>SGH</strong>-Internet-<br />

Seite :<br />

www.gymnasiumhennef.de<br />

TERMINE * TERMINE * TERMINE * TERMINE<br />

08. August <strong>2006</strong> 1. Schultag<br />

Nachprüfungen<br />

09. August <strong>2006</strong> Aufnahmefeier für die neuen Sextaner, 10.00 Uhr<br />

16. August <strong>2006</strong> Klassenpflegschaftsversammlung Jg. 10<br />

17. August <strong>2006</strong> Klassenpflegschaftsversammlung Jg. 9<br />

21. August <strong>2006</strong> Klassenpflegschaftsversammlung Jg. 8<br />

22. August <strong>2006</strong> Klassenpflegschaftsversammlung Jg. 7<br />

23. August <strong>2006</strong> Klassenpflegschaftsversammlung Jg. 6<br />

24. August <strong>2006</strong> Klassenpflegschaftsversammlung Jg. 12<br />

28. August <strong>2006</strong> Klassenpflegschaftsversammlung Jg. 11<br />

29. August <strong>2006</strong> Klassenpflegschaftsversammlung Jg. 5<br />

02. Oktober Herbstferien<br />

— 13. Oktober <strong>2006</strong><br />

01. November <strong>2006</strong> Unterrichtsfrei (Allerheiligen)<br />

11. November <strong>2006</strong> Tag des Grundschülers<br />

17. November <strong>2006</strong> Elternsprechtag (14.00 Uhr—19.00 Uhr)<br />

21. Dezember Weihnachtsferien<br />

— 05. Januar 2007<br />

19. Januar 2007 Zeugnistermin<br />

Stets aktuelle Termine unter „Aktuelles“ auf www.gymnasium-hennef.de!<br />

Steckbrief<br />

Funktion am <strong>SGH</strong>?<br />

Frau Katharina Stelle Herr Viktor Stelle<br />

Betreuung des SLZ I<br />

(„Glaskasten“)<br />

Betreuung des SLZ I<br />

(„Glaskasten“)<br />

Alter? 45 Jahre 52 Jahre<br />

Geboren in? Russland Russland<br />

Kinder? 2 Kinder 3 Kinder<br />

Beruf? Physiklehrerin<br />

Diplom-Mathematiklehrer<br />

Steuerfachangestellter<br />

Persönliche Interessen?<br />

Die Weltpremiere im Oktober <strong>2006</strong>!<br />

Rechtzeitig Karten sichern!<br />

• Lesen (Klassiker)<br />

• Musik hören<br />

• mit Geschichtswissenschaft<br />

beschäftigen<br />

• Radfahren<br />

• Schachspielen<br />

• mit Geschichte beschäftigen

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