Hugo 47 - Pfadfindergruppe Wien 55

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� Goldenes Dachl Das Goldene Dachl steht schon seit 1500 in Innsbruck und weißt auf einer Fläche von 6 mal 17 Metern eine doch immerhin genau 2657 feuervergoldete Kupferschindeln auf. Nicht schlecht. (Geplant und erbaut wurde es übrigens von Jörg Kölderer und Niclas Türing.) Kerry Gold Ein County (Grafschaft) ist in Irland so benannt und scheinbar will man dem Festlandeuropäer diese Butter deswegen schmackhaft machen. Das gelingt aber nur dann, wenn man schon einmal in Irland war und somit auch diesen Teil der Insel kennen- und lieben gelernt hat. Morgenstund hat Gold im Mund Wenn man die ganze Nacht von einem Alptraum gequält wurde und deshalb alle seine Goldzähne bei der Morgentoilette ausspuckt. Goldener Schnitt Eine Teilung einer Strecke in 2 Abschnitte, sodaß sich die ganze Strecke zum größeren Abschnitt im gleichen Verhältnis wie der größere zum kleineren Abschnitt verhält. 26 Hugo Narziss- und Goldmund Ich verrate nichts über den Inhalt dieses Buchs von Hesse. Wer Hesse mag, sollte es lesen, wer Probleme mit diesem verkorksten Autobiographen hat, sollte es lieber bleiben lassen. Herr der Ringe Ein Ring, sie zu knechten - sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden. Goldfinger Wahrscheinlich der am öftesten gezeigte James Bond Film im sonntäglichen Nachmittagsprogramm des ORF. Der absolut hörenswerte Soundtrack dazu kommt von Shirley Bassey. Schwarzes Gold Supermächte führen dafür Krieg und behaupten, die Menschenrechte zu schützen. Früher wurde Kohle so bezeichnet. Doch nachdem diese immer mehr mit Schmutz statt mit Gold in Verbindung gebracht wurde, erbte das Erdöl diesen Titel. Doch auch Österreich kann schwarzes Gold sein Eigen nennen: in Form von Steirischem Kürbiskernöl!
Vor ziemlich genau einem Jahr, habe ich mich dazu entschlossen, Mitglied der Gruppe 55 zu werden. Was ich wusste, war, dass diese nach dem Schriftsteller Hugo von Hofmannsthal benannt worden war. Doch dass fast alle 55er dem Titel eines seiner Hauptwerke, "der Schwierige", alle Ehre machen, wurde mir tunlichst verschwiegen. Manche tragen ja ihre Macken stolz unverschleiert vor sich her. So wusste ich gleich nach einer halben Stunde, dass es für den Ruf eher abträglich ist, sich von René umgarnen zu lassen, da er das sowieso bei jeder macht, oder um es mit den charmanten Worten von Murphy auszudrücken:" Lass` lieber die Finger von dem, da holst du dir nur einen Tripper." Andi P. verletzt sich bei jeder Gelegenheit. Eine Tatsache, die einem übrigens nicht erst gesagt werden muss- selbst ohne jegliche Beobachtungsgabe bleibt einem dieser Umstand nicht verborgen. Redet man mit Gregor, pirscht sich Murphy von hinten an und zischelt: "Dann probier halt bei diesem Primaten dein Glück!". Was sich jetzt aber weniger gegen Gregor als gegen Murphy richtet, dessen perverses Hobby es offenbar ist, etwaige Liebesfreuden schon im Vorfeld im Keim zu ersticken. Oder wie kann man es sich sonst erklären, dass er stundenlang von Robert schwärmt, und so erreicht, dass unschuldige Mädchen blindlings in ihr Verderben rennen? Dagegen sind ja Joes Liebe zu behaarten Frauenbeinen und Peters Unfähigkeit, abgelaufene Nahrungsmittel wegzuschmeißen fast schon liebenswert. Aber alles in allem sind das ja dann doch ganz harmlose Eigenheiten... wenn da bloß die Sache mit dem Retsina nicht wär`! Die einen lieben, die anderen hassen ihn. Und beide Parteien stehen sich mit der Unfähigkeit, Toleranz für den jeweils anderen Geschmack zu zeigen, gegenüber. An und für sich ja noch vertretbar, wenn sich diese Problematik nicht auch auf andere Bereiche ausweiten würde. Nehmen wir als Beispiel die Führerstreitigkeiten des Trupp 3. Ist es nicht bezeichnend, dass fast alle "Robert-Anhänger" Retsina verabscheuen, während "Pepsi- Die Schwierigen Hugo QUERSUMME � Sympathisanten" sich zu diesem Getränk bekennen? Ob das nun heißt, dass Retsina- Konsum gut oder schlecht ist, darf der Leser an dieser Stelle selbst entscheiden. Ich persönlich kann dazu nur sagen: ich mag Retsina gerne (und das nicht nur jeden zweiten Mittwoch im Monat)! Allerdings kann ich auch ohne gröbere Probleme damit leben, wenn mein gegenüber lieber Bier trinkt. Ein gruppenexterner Leser mag jetzt verständnislos den Kopf schütteln, und sich denken "Was hat sich das arme Mädchen mit den Pfadfindern da bloß eingebrockt?". Diesem Gedanken könnte ich mich ja eigentlich jederzeit anschließen, und einfach wieder meine Führertätigkeit beenden. Das Problem ist nur: wenn man ein Jahr lang mit schwierigen Menschen zu tun hat, und immer wieder mit deren seltsamen Eigenschaften konfrontiert wird, hat man selbst bald auch keine Hemmungen mehr, sich einfach seiner verkorksten Seite hinzugeben. Irgendwann kommt der Tag, an dem man aufwacht und weiß, man ist ebenfalls schwierig geworden, und gleichzeitig ist da die Erkenntnis, die einen wissen lässt, dass der einzige Ort an dem das akzeptiert und sogar gefördert wird, die Gruppe 55 ist. Außerdem besteht ja noch Hoffnung. Hofmannsthal hat ja noch mehr Bücher geschrieben. Und vielleicht sind ja in weiteren 75 Jahren alle zu "Jedermännern" mutiert, oder, noch besser, man steht plötzlich lauter "Rosenkavalieren" gegenüber. Agnes 27
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