4 Aus den Vereinen - Ringer-Verband Sachsen eV
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TURNIER<br />
36. Hans-Wittwer-Ge<strong>den</strong>kturnier in Dres<strong>den</strong><br />
Den sportlichen Höhepunkt zum<br />
Jahresende setzte das hervorragend<br />
organisierte Hans-Wittwer-<br />
Ge<strong>den</strong>kturnier am 14. November<br />
2010 in Dres<strong>den</strong>. Auf <strong>den</strong> Tag genau<br />
jährte sich der 40. Todestag vom<br />
bislang erfolgreichsten Dres<strong>den</strong>er<br />
<strong>Ringer</strong> Hans Wittwer. Nun konnten<br />
die über 136 Nachwuchsringer aus<br />
<strong>Sachsen</strong>, Mecklenburg-Vorpommern<br />
und der Tschechischen Republik<br />
ihr Können unter Beweis stellen.<br />
Der A-Jugendliche Dresdner Ronny<br />
Schimmeck errang Platz Eins und<br />
bezwang somit seine Gegner in<br />
der Gewichtsklasse bis 69 kg.<br />
Einen sehr guten zweiten Rang<br />
belegte der 25 kg leichte Robin<br />
Krebs vom SV Dresen-Mitte 1950<br />
16<br />
e.V. in der Jugend D und erhielt<br />
somit für seine kämpferischen<br />
Leistungen einen Pokal. Solch<br />
einen Pokal hätte sicherlich auch<br />
der D-Jugendliche Jan Lehnert aus<br />
Dres<strong>den</strong> verdient, der mit seinen<br />
engen Punktkämpfen und mitreißen<strong>den</strong><br />
Aktionen die Halle zum<br />
toben brachte. Rundum konnten<br />
alle Dresdner Nachwuchsringer mit<br />
<strong>den</strong> Platzierungen zwischen Eins<br />
und Sechs sehr zufrie<strong>den</strong> sein und<br />
haben gleichermaßen eine Visitenkarte<br />
für die Bezirksmeisterschaft<br />
abgegeben.<br />
Die Mannschaften vom RV Thalheim<br />
und Eichenkranz Lugau sind ihrer<br />
Favoritenrolle gerecht gewor<strong>den</strong>. Sie<br />
verlangten unseren jungen <strong>Ringer</strong>n<br />
alle Reserven ab, so auch unseren<br />
sonst so erfolgreichen Erwin Protze,<br />
Jonas Gacek, Ricardo Domann und<br />
Moritz Schneider.<br />
Ein packendes und spannendes<br />
Turnier mit technischen Finessen<br />
und viel Emotionen, nicht zuletzt<br />
von unserem jüngsten Armin Löwe,<br />
der seinem Nachnamen im Laufe<br />
des Turniers alle Ehre machte. Er<br />
steigerte sich von anfänglicher<br />
Mattenzurückhaltung bis hin zum<br />
Sieg im letzten Kampf und machte<br />
fast unserem Freundschaftskampf-<br />
Vielstreiter Nico Schöniger noch<br />
Konkurrenz.<br />
Einen besonderen Dank sprechen<br />
wir auch für die Leistungen unserer<br />
01/2011<br />
Aktiven Enrico Just, Conrad Nitsch,<br />
Lukas Richter und Arvid Wulff vom<br />
SV Dres<strong>den</strong>-Mitte aus, welche<br />
nicht zuletzt durch ihre lautstarke<br />
Mannschaftsunterstützung und<br />
durch eigene furiose Zweikämpfe<br />
glänzten.<br />
Dieses Turnier war eine großartige<br />
Werbung für <strong>den</strong> Ringkampfsport in<br />
Dres<strong>den</strong>, welches von der lokalen und<br />
regionalen Presse honoriert wurde.<br />
Wir sagen auch Dankeschön an alle<br />
Vereine für faire und niveauvolle<br />
Ringkämpfe während des Turniers<br />
und wünschen allen ein gesundes<br />
und erfolgreiches Jahr 2011.<br />
Alexander Österle<br />
Fotos: Alexander Österle<br />
Der einzige Dresdner <strong>Ringer</strong>-Verein drängt auf mehr Schulsport<br />
150 Sportler sorgen für einen<br />
Starterrekord beim Wittwer-<br />
Ge<strong>den</strong>kturnier. SV Dres<strong>den</strong>-<br />
Mitte drängt <strong>den</strong>noch auf mehr<br />
Beachtung<br />
Es riecht nach Schweiß und Tränen<br />
in der TU-Sporthalle an der<br />
Nöthnitzer Straße. Man kann <strong>den</strong><br />
Elan förmlich schmecken, mit<br />
dem hier am Sonntag knapp 150<br />
Kinder und Jugendliche beim 36.<br />
Hans-Wittwer-Ge<strong>den</strong>kturnier des<br />
SV Dres<strong>den</strong>-Mitte um Medaillen,<br />
Pokal und Urkun<strong>den</strong> ringen.<br />
Das zweitälteste deutsche <strong>Ringer</strong>turnier<br />
ist trotz des neuen<br />
Rekordstarterfelds beileibe kein<br />
Selbstläufer. „Von Mai bis November<br />
stecken wir all unsere Energie in die<br />
Organisation dieses Wettbewerbs“,<br />
sagte Hans-Jürgen Burkhardt.<br />
Der Turnierchef und ehemalige<br />
Abteilungsleiter der SV-<strong>Ringer</strong> ist<br />
dafür selbst eifrig Klinken putzen<br />
gegangen. Fünf Sponsoren hat der<br />
frühere <strong>Ringer</strong> aufgetrieben, die eine<br />
neue 8.000 Euro teure <strong>Ringer</strong>matte<br />
finanzierten. Die bekam gestern ihre<br />
ersten Schweißtropfen ab.<br />
„Wir <strong>Ringer</strong> haben in <strong>Sachsen</strong> das<br />
Problem, dass es einige weiße<br />
Flecken auf der Landkarte gibt.<br />
Umso wichtiger ist, dass der SV<br />
Dres<strong>den</strong>-Mitte in der Landeshauptstadt<br />
die Fahne hochhält“,<br />
sagte Benedict Rehbein, Präsi<strong>den</strong>t<br />
des <strong>Ringer</strong>-<strong>Verband</strong>es <strong>Sachsen</strong>.<br />
Dres<strong>den</strong> sei wichtig, weil es seit<br />
Jahren einen „unerschöpflichen<br />
Pool an Talenten bietet“, erklärte<br />
Rehbein, auch wenn die besten<br />
Sportler an <strong>den</strong> Landesleistungs-<br />
Zentren in Chemnitz und Leipzig<br />
gefördert wer<strong>den</strong>.<br />
Burkardt, früher Mitstreiter von<br />
Dres<strong>den</strong>s erfolgreichstem <strong>Ringer</strong><br />
Hans Wittwer, wurde gestern für<br />
seine Verdienste um das Turnier und<br />
um seinen Verein vom Deutschen<br />
<strong>Ringer</strong>-Bund mit der Silbernen<br />
Ehrennadel geehrt. Auch deshalb,<br />
weil Burkhardt offenbar einer ist,<br />
der sich von Hindernissen nicht<br />
ausbremsen lässt. Etwa dem, dass<br />
der Olympische Sport in <strong>Sachsen</strong><br />
zwar auf dem Schulsport-Lehrplan<br />
steht, aber in der Praxis nicht oder<br />
kaum gelehrt wird. „Dass man<br />
meistens im Schulsport einen Ball<br />
hinlegt, kann nicht die Lösung sein.<br />
Wir bieten deshalb Sportlehrern<br />
Fortbildungsmöglichkeiten an, wür<strong>den</strong><br />
das auch individuell machen.<br />
Im Prinzip müssten die Lehrer nur<br />
zugreifen“, sagte Benedict Rehbein.<br />
Hans-Jürgen Burkhardt und seine<br />
Mitstreiter vom SV Dres<strong>den</strong>-Mitte<br />
wollen und wür<strong>den</strong> diesen Weg<br />
unterstützen. „Im letzten Jahr<br />
waren wir an zwei Schulen, haben<br />
dort bei <strong>den</strong> Kindern Begeisterung<br />
ausgelöst. Das Problem ist aber,<br />
dass die Eltern diesen schönen<br />
Sport meistens über das Wrestling<br />
definieren, das im Fernsehen läuft.<br />
Mit diesem Showzeugs haben wir<br />
aber nichts zu tun“, sagte Burkhardt.<br />
„Ganz im Gegenteil, Ringen ist für die<br />
Gewaltprävention bei Jugendlichen<br />
erwiesenermaßen hervorragend<br />
geeignet. Wir haben bei uns keinen<br />
im Verein, der irgendwelchen Mist<br />
macht“, sagt Burkhardt.<br />
Alexander Hiller<br />
<strong>Aus</strong>: Sächsische Zeitung<br />
vom 15. November 2011