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Download 03 Mär '12 - Lokale Zeitung Memmingen

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16<br />

DAS UNABHäNGIGE MAGAZIN FüR MEMMINGEN<br />

Große Töne am Aschermittwoch<br />

<strong>Memmingen</strong>/Unterallgäu (dl).<br />

Deftige Worte, deftiges Essen:<br />

Der politische Aschermittwoch<br />

in der Region hielt<br />

einmal mehr, was er im Vorfeld<br />

versprochen hatte. Egal ob es<br />

die CSU, die Freien Wähler<br />

oder der CRB waren, die eine<br />

oder andere „Spitze“ in Richtung<br />

politischer Gegner wurde<br />

gezielt abgefeuert. Einzig<br />

die SPD der Stadt <strong>Memmingen</strong><br />

verhielt sich ruhig, wofür<br />

es freilich einen guten Grund<br />

gab: die Sozialdemokraten<br />

waren unterwegs. Anstatt<br />

selbst auf die politische Pauke<br />

zu hauen nutzte die Memminger<br />

SPD den Tag zu einem<br />

Ausflug zum politischen<br />

Aschermittwoch der bayerischen<br />

SPD nach Vilshofen.<br />

Anbei eine Auswahl an Informationen<br />

und Zitaten von den<br />

Veranstaltungen in <strong>Memmingen</strong><br />

und der Region:<br />

CSU <strong>Memmingen</strong><br />

Landtagsabgeordneter Josef<br />

Miller verstand es nach der<br />

Begrüßung der Gäste durch<br />

die stellvertretende CSU Vorsitzende<br />

und Bürgermeisterin<br />

Margareta Böckh die Erfolge<br />

der Landespolitik den Anhängern<br />

seiner Partei emotional<br />

und engagiert vorzustellen.<br />

„Auf die CSU kommt es an“,<br />

sagte Miller. Die CSU sei seit<br />

mehr als 60 Jahren die gestaltende<br />

Kraft in Bayern und habe<br />

dieses Land mit ihrer vorausschauenden<br />

Politik zum erfolgreichsten<br />

und prosperierenden<br />

Land in Deutschland und einem<br />

der erfolgreichsten in Europa<br />

gemacht. Nicht einmal die Opposition<br />

würde dies ernsthaft<br />

infrage stellen. Das hohe Wirtschaftswachstum,<br />

die niedrigste<br />

Arbeitslosenquote und die<br />

höchste Zahl an Beschäftigen<br />

„sprechen eine eindrucksvolle<br />

Sprache. Wir von der CSU stellen<br />

uns dem demographischen<br />

Wandel und dem Fachkräftemangel<br />

genauso, wie dem Umbau<br />

der Energieversorgung.<br />

Und wir schaffen Voraussetzungen<br />

dafür, dass die Bürger<br />

aus dem ländlichen Raum nicht<br />

in die Ballungszentren abwandern,<br />

sondern ihre Zukunft in<br />

ihrer Heimat finden. Wir haben<br />

eine klare Linie für die Zukunft<br />

Bayerns“, sagte Miller unter anderem.<br />

über die anstehende weitere<br />

Altstadtentwicklung, generell in<br />

den ausgewiesenen Quartieren<br />

des Bahnhofs- und Hasenareals<br />

sprach Stadtrat Wolfgang Zettler<br />

und stellte hierzu den Zuhörern<br />

Anschauungs-Material vor.<br />

Stadtrat und Ortsteilreferent<br />

Gerhard Neukamm kritisierte<br />

erneut die Vernachlässigung<br />

der einzelnen Stadtteile bei den<br />

Investitionen. Es dürfe nicht<br />

immer nur das notwendigste<br />

gemacht werden und Bauplatz<br />

an Bauplatz gereiht werden,<br />

sondern die sozialen Infrastrukturen<br />

müssten der wachsenden<br />

Bevölkerungs-Entwicklung<br />

angepasst werden. Er forderte<br />

beispielsweise, in Dickenreishausen<br />

neben der weiteren<br />

Ausweisung von bezahlbarem<br />

Bauland für junge Familien<br />

auch den Bau der Hurren-Straße,<br />

die Sanierung der Turnhalle<br />

in Volkratshofen oder die<br />

Beseitigung der Raumnot der<br />

Amendinger Feuerwehr durch<br />

den Bau einer neuen Feuerwache<br />

Nord. Nicht zu vergessen<br />

der Steinheimer Zehentstadel.<br />

Fraktionsvorsitzender Stefan<br />

Gutermann sieht in der „zunehmend<br />

schwieriger werden<br />

Stadtratsarbeit“ ein Problem<br />

und machte dies am Beispiel<br />

der Umsetzung eines schnelles<br />

Internets für die Ortsteile fest.<br />

Um so anerkennender sei, dass<br />

die Stadtratskollegen der SPD<br />

nun endlich einen Antrag zur<br />

Fortschreibung des Flächennutzungsplanes<br />

sowie auf ein<br />

energetisches Gesamtkonzept<br />

<strong>Lokale</strong> Politik poltert<br />

Josef Miller sprach beim politischen Aschermittwoch der CSU Klartext.<br />

Foto: Wiest<br />

gestellt hätten, was die CSU<br />

gerne unterstützen würde. In<br />

einem Schreiben an Oberbürgermeister<br />

Dr. Ivo Holzinger,<br />

das von allen 13 CSU-Stadträten<br />

mitunterzeichnet wurde,<br />

habe er vor Verabschiedung<br />

des Haushalts deutlich auf die<br />

größten Probleme hingewiesen<br />

und um Bereitstellung entsprechender<br />

Mittel im Haushalt gebeten.<br />

Christlicher Rathausblock<br />

(CRB) <strong>Memmingen</strong><br />

Es gibt nichts, was sich nicht<br />

Wolfgang Courage äußerte sich positiv<br />

über die Entwicklung der Memminger<br />

Innenstadt. Foto: Geiger<br />

durch längeres Warten von<br />

selbst erledigt. So könnte man<br />

die Eröffnungsrede von Herbert<br />

Guschewski überschreiben.<br />

Um in <strong>Memmingen</strong> etwas zum<br />

erreichen, „braucht man einen<br />

langen Atem“, so Guschewski<br />

beim politischen Aschermittwoch<br />

des CRB. Als Beispiel<br />

nannte er die Anbindung aller<br />

Stadtteile an ein zentrales<br />

Radnetz. Bereits 1978 sei der<br />

Antrag eingereicht worden,<br />

34 Jahre später sei es endlich<br />

soweit – Volkratshofen werde<br />

eingebunden. Auch zum Thema<br />

Lärmschutz beim Römerhof<br />

hatte der zweite Vorsitzende<br />

etwas zu sagen: Hier sei 1980<br />

ein Antrag eingereicht worden,<br />

„doch wer weiß, wo dieser abgeblieben<br />

ist“, so Guschewski<br />

weiter.<br />

Als „untragbar“ bezeichnete er<br />

die allgemeine Situation am<br />

Memminger Weinmarkt. Nicht<br />

selten sehe man dort Lieferanten,<br />

Busse und Autos kreuz<br />

und quer stehen oder parken<br />

und Fußgänger die sich dazwischen<br />

bewegten.<br />

CRB-Fraktionsvorsitzender<br />

Wolfgang Courage begrüßte<br />

die weiteren Entwicklungsprojekte<br />

in der Innenstadt. Sie<br />

entspräche weitgehend der<br />

Ideenfindung der „Perspektive<br />

<strong>Memmingen</strong> 2002“. Er nannte<br />

die Neugestaltung von Weinmarkt<br />

und Schrannenplatz sowie<br />

das jetzt neu hinzugekommene<br />

Hasenareal.<br />

Als „geniale Parkmöglichkeit“<br />

bezeichnete Courage die Parkgarage<br />

„Neue Schranne“. „Warum<br />

es aber nicht klappt, diese<br />

in das Parkleitsystem aufzunehmen,<br />

bleibt wohl noch länger<br />

ein Geheimnis“, so der Stadtrat.<br />

Bei einer Diskussion waren<br />

die Stadtteile das zentrale<br />

Thema. Dabei wurde zum Beispiel<br />

Fragen rund um die Themen<br />

„Zehntstadel“ in Steinheim<br />

oder „Neue Feuerwehrwache“<br />

in Amendingen erörtert.<br />

Freie Wähler<br />

<strong>Memmingen</strong><br />

Fraktionsvorsitzender Albert<br />

Heiß polterte nicht, sondern<br />

nahm den politischen Gegner<br />

mit spitzem Humor auf die<br />

„Aschermittwochs-Schippe“.<br />

<strong>Memmingen</strong>s Oberbürgermeister<br />

Dr. Ivo Holzinger bezeichnete<br />

Heiß als Spielleiter, der<br />

sich „mit eigenen Vorschlägen<br />

gerne zurückhält“. CRB, Grüne<br />

und FDP bekamen ebenfalls ihr<br />

Fett weg, die unter anderem dadurch<br />

auffielen, dass sie ohne<br />

Punkt und Komma redeten und<br />

sehr oft unzufrieden dreinblickten.<br />

Die Landtagsabgeordnete<br />

Ulrike Müller aus Missen-Wilhams<br />

hielt die Rede, die sie<br />

zuvor in Deggendorf gehalten<br />

hatte. Müller gingt dabei vor allem<br />

auf überregionale Themen<br />

ein und stellte unter anderem<br />

fest, dass die Freien Wähler<br />

keine liniengetreuen Ja-Sager<br />

seien, wie das in der Chef-Etage<br />

der CSU zu beobachten sei.<br />

„In der staatstragenden Partei<br />

sind Personen mit Ecken und<br />

Kanten Mangelware. Leute mit<br />

Profil, erworben in der freien<br />

Wirtschaft in jahrzehntelanger<br />

Arbeit, mit Erfahrungen, die sie<br />

in die Politik einbringen – solche<br />

Leute werden in der CSU<br />

immer weniger.“ Und so schlage<br />

der politische Kompass des<br />

Herrn Seehofer „mal hierhin<br />

und mal dorthin“ aus. „Und das<br />

in einem Tempo, der es solide<br />

arbeitenden Politikern praktisch<br />

unmöglich macht, zu folgen.“<br />

Kurz „bei den Freunden in der<br />

Stadt“ schaute auch Landrat<br />

Hans-Joachim Weirather vorbei,<br />

ohne jedoch zu konkreten<br />

Themen in größerem Umfang<br />

Stellung zu beziehen.<br />

CSU Unterallgäu<br />

Die parteilose CSU-Kandidatin<br />

für die Landratswahl im Unterallgäu,<br />

Marita Kaiser, bezog<br />

beim politischen Aschermittwoch<br />

klar Position zu brisanten<br />

Themen. Besonders deutliche<br />

Worte wählte die 54-Jährige<br />

vor mehr als 150 Besuchern<br />

im Gasthaus „Schwanen“, als<br />

sie über die Zukunftsdebatte<br />

der Unterallgäuer Kreiskliniken<br />

sprach. „Die Verunsicherung<br />

der Patienten und der Mitarbeiter<br />

an den Kreiskliniken muss<br />

noch vor der Landratswahl am<br />

22. April ein Ende haben, um<br />

dem gesundheitspolitischen<br />

Desaster in der Region ein<br />

Ende zu setzen.“<br />

Die für die Häuser so wichtige<br />

Patienten- und Personalbindung<br />

habe neben den Finanzen<br />

schon über die Maßen gelitten.<br />

Unterstützung erhielt sie vom<br />

Staatssekretär im Bayerischen<br />

Staatsministerium für Finanzen,<br />

Franz Pschierer, und CSU-<br />

Kreischef Klaus Holetschek:<br />

„Die Karten müssen jetzt auf<br />

den Tisch. Wir werden es nicht<br />

zulassen, dass die Menschen<br />

erst im Juli erfahren, welche<br />

medizinischen Konzepte es irgendwann<br />

einmal geben soll.<br />

Den Menschen in der Region<br />

muss klar sein: Die Landratswahl<br />

ist auch eine Abstimmung<br />

über die Zukunft der Kreiskliniken<br />

im Landkreis Unterallgäu.<br />

Wir werden alles dafür tun,<br />

um die Standorte Mindelheim<br />

und Ottobeuren zu sichern“, so<br />

Pschierer und Holetschek übereinstimmend.

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