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Ein „Reschitzara“ Abend im „Weißen Ross“ zu Memmingen

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Stellungnahme <strong>zu</strong> kritischen Bemerkungen<br />

Auch wenn die meisten Besucher sich positiv über das Treffen<br />

geäußert haben, wollen wir die wenigen kritischen Bemerkungen,<br />

die uns erreicht haben, nicht unerwähnt lassen.<br />

Ingrid Radius fand, dass die Tanzgruppe „Ihna“ nichts auf<br />

unserem He<strong>im</strong>attreffen <strong>zu</strong> suchen hatte. „Statt dieser russischen<br />

und polnischen Tracht hättet ihr über die Landsmannschaft<br />

der Banater Schwaben schwäbische Trachtenpaare<br />

organisieren sollen“, schreibt sie.<br />

Fakt ist, <strong>im</strong> Banater Bergland wurde keine schwäbische Tracht<br />

getragen. Volkstänze wurden und werden dort auch heute <strong>im</strong><br />

Dirndl und möglichst in Lederhose getanzt. Es ist alpenländisches<br />

Brauchtum, das <strong>im</strong> Banater Bergland gepflegt wurde,<br />

nicht schwäbisches.<br />

Wir hätten am liebsten wieder eine Gruppe aus der alten<br />

He<strong>im</strong>at <strong>zu</strong> unserem Treffen eingeladen. Aber eine solche<br />

<strong>Ein</strong>ladung ist <strong>im</strong>mer auch eine Kostenfrage. Wir konnten sie<br />

uns in diesem Jahr nicht leisten. Es wäre möglich gewesen,<br />

eine schwäbische Tanzgruppe ein<strong>zu</strong>laden wie 1999, als die<br />

Le<strong>im</strong>ener Tanzgruppe, geleitet von Lina Ferch, auf Initiative<br />

von Dipl. Ing. Oskar Ferch und mit großzügiger Unterstüt<strong>zu</strong>ng<br />

der Landsmannschaft der Banater Schwaben auf unserem<br />

He<strong>im</strong>attreffen eine gelungene Vorstellung bot. Aber wir haben<br />

uns gesagt, schwäbische Tanzgruppen sind bei den He<strong>im</strong>attagen<br />

der Banater Schwaben in Ulm <strong>zu</strong> sehen, die auch von<br />

Bergländern besucht werden. Wir wollten uns etwas anderes<br />

einfallen lassen. Das Angebot von „Ihna“ kam uns daher gerade<br />

recht. Die Trachten des Ensembles sind natürlich nicht russisch<br />

und polnisch, sondern deutsche Trachten aus den Vertreibungsgebieten<br />

Pommern und Ostpreußen.<br />

Bekanntlich ist das Banater Bergland nicht nur von Deutschen<br />

besiedelt worden. Es kamen auch Angehörige anderer<br />

Ethnien, die <strong>im</strong> Laufe einiger Jahrzehnte ass<strong>im</strong>iliert wurden.<br />

Die Reschitzer Redensart „Siebn Sprachn red’ er, aber alli<br />

deitsch“ erinnert daran. Trotz Ass<strong>im</strong>ilation haben die „siebn<br />

Sprachn“ Spuren in der Mundart der Bergländer hinterlassen.<br />

Klapetz und Kukuruz, bácsi und néni und viele andere Wörter<br />

haben die Reschitzer Deutschen ganz selbstverständlich verwendet,<br />

obwohl es keine deutschen Wörter sind. Und die<br />

Siebenbürger Sachsen haben be<strong>im</strong> sonntäglichen Kirchgang<br />

stolz ihren Pelzmantel getragen, der den <strong>Ein</strong>fluss des rumänischen<br />

Hirtenmantels auf die Tracht der Sachsen verrät, vergleichbar<br />

dem <strong>Ein</strong>fluss polnischer Tracht auf die der<br />

Deutschen in Pommern und Ostpreußen, wo die beiden<br />

Völker über Jahrhunderte <strong>zu</strong>sammengelebt haben. In den<br />

Banater Bergorten haben die Deutschen stets mit Rumänen<br />

und anderen Völkern <strong>zu</strong>sammengelebt. So betrachtet, war die<br />

Gruppe „Ihna“ wohl doch nicht fehl am Platze bei unserem<br />

He<strong>im</strong>attreffen, meine ich.<br />

Aber darüber kann man unterschiedlicher Meinung sein, wie<br />

die Kritik von Ingrid Radius verrät. Schreiben Sie uns Ihre<br />

Meinung da<strong>zu</strong>. Wir würden sie gerne in der nächsten Ausgabe<br />

unserer Zeitung veröffentlichen.<br />

Kritisch angemerkt wurde <strong>zu</strong> recht, dass einige Bergorte <strong>zu</strong><br />

wenig berücksichtigt werden. Das Problem ist uns bekannt,<br />

aber wir können es ohne die Hilfe engagierter Landsleute aus<br />

den betroffenen Orten nicht lösen.<br />

10<br />

Die Mitglieder des He<strong>im</strong>atverbandes<br />

Robert Behr und Franz König<br />

haben aus eigener Initiative und mit viel Engagement <strong>im</strong><br />

Rahmen des diesjährigen He<strong>im</strong>attreffens ein Klassentreffen<br />

bzw. das Treffen der Schw<strong>im</strong>mer organisiert. Sie<br />

haben damit ihren Klassen- bzw. Schw<strong>im</strong>merkollegen und<br />

-kolleginnen eine große Freude bereitet und das Programm<br />

des He<strong>im</strong>attreffens bereichert.<br />

Der Bundesvorstand gratuliert Robert Behr<br />

und Franz König <strong>zu</strong> ihrem Erfolg<br />

und dankt für die gute Zusammenarbeit.<br />

Ursprünglich waren in der Sat<strong>zu</strong>ng des He<strong>im</strong>atverbandes<br />

„He<strong>im</strong>atkreisverbände“ (HKV) vorgesehen. Sie entsprachen<br />

den He<strong>im</strong>atortsgemeinschaften (HOG) der Banater Schwaben.<br />

Für jeden Ort des Banater Berglandes sollte von den<br />

betreffenden Landsleuten eine HKV gegründet werden. In den<br />

ersten Jahren wurden für mehrere Orte HKV-Vorstände gewählt.<br />

Aber bereits Anfang der 1990er Jahre konnten diese<br />

Wahlen aus Mangel an Kandidaten und Wählern nicht mehr<br />

durchgeführt werden. Wir haben versucht das Problem <strong>zu</strong><br />

lösen, indem Vorstandmitglieder sich als Ansprechpartner für<br />

einzelne Orte <strong>zu</strong>r Verfügung stellten. Das sind Werner Henn für<br />

Reschitz, Doman und Sekul, Florin Lataretu für Steierdorf-<br />

Anina und Dr. Horst Schmidt für Orawitz und das südliche<br />

Bergland. Mit Grete Guth war Bokschan, mit Ludwig Höcher<br />

Dognatschka und Ferdinandsberg <strong>im</strong> Vorstand vertreten. Aus<br />

anderen Orten konnten wir trotz wiederholter Bemühungen<br />

keine Mitarbeiter gewinnen. Nun sind Grete Guth und Ludwig<br />

Höcher aus Altersgründen aus dem Vorstand ausgeschieden.<br />

Kein Bokschaner, Ferdinandsberger, Dognatschkaer fand sich<br />

als Nachfolger. Damit sind <strong>im</strong> Vorstand nur noch drei Orte vertreten.<br />

Das sind neben Reschitz, das auch die meisten Mitglieder<br />

stellt, Steierdorf und Orawitz.<br />

Die He<strong>im</strong>atkreisverbände sind in der neuen Sat<strong>zu</strong>ng nicht<br />

mehr vorgesehen, weil sie <strong>zu</strong>letzt nur noch auf dem Papier<br />

standen. In der Sat<strong>zu</strong>ng ist aber vorgesehen, dass jederzeit<br />

Beiräte in den erweiterten Bundesvorstand berufen werden<br />

können. Das heißt, wenn einzelne Personen aus den derzeit<br />

nicht vertretenen Orten die Initiative ergreifen und sich für die<br />

Arbeit <strong>im</strong> Vorstand <strong>zu</strong>r Verfügung stellen, kann jeder Ort sich<br />

in den He<strong>im</strong>atverband einbringen. Es liegt also nicht am Vorstand,<br />

sondern an den Landsleuten aus den verschiedenen<br />

Orten des Banater Berglandes wie gut oder schlecht ihr<br />

He<strong>im</strong>atort <strong>im</strong> Vorstand des He<strong>im</strong>atverbandes vertreten ist. Im<br />

übrigen sei daran erinnert, dass wir in der Verbandszeitung<br />

über alle Bergorte berichtet haben, wenn der Redaktion Beiträge<br />

angeboten wurden. Erwähnt sei nur die hochinteressante<br />

Fotoreihe über den Marmorsteinbruch in Ruskitza, die<br />

Rudolf Kutscherak dankenswerter Weise <strong>zu</strong>r Verfügung gestellt<br />

hat und die in Folge 101 erschienen ist.<br />

Auf dem He<strong>im</strong>attreffen hat Herr Kutscherak beanstandet, dass<br />

kein Tisch für die Ferdinandsberger, Rußberger, Karansebescher<br />

reserviert war. <strong>Ein</strong>e entsprechende Tischkarte ist <strong>im</strong><br />

letzten Jahr verschwunden und wurde nicht neu geschrieben,<br />

weil wir erfahren haben, dass Ferdinandsberger und Karansebescher<br />

eigene Treffen veranstalten und nicht an unseren<br />

Treffen interessiert sind. Im übrigen hat uns auch niemand<br />

wegen einer Tischreservierung für diese Orte angesprochen.<br />

Für Duleu/Felsental wurde <strong>zu</strong>m erstenmal ein Tisch reserviert,<br />

weil jemand vor dem He<strong>im</strong>attreffen angerufen und darum gebeten<br />

hatte. Dasselbe lässt sich problemlos für jeden anderen<br />

Ort machen, wenn man uns rechtzeitig darauf anspricht.<br />

Der He<strong>im</strong>atverband ist für alle Banater Bergländer da, aber er<br />

drängt sich niemandem auf. Jeder Ort, der sich einbringen<br />

will, ist uns willkommen. Nur muss die Initiative von den Ortsbewohnern<br />

ausgehen. Kein Russberger, Bokschaner usw.<br />

kann erwarten, dass sich ein Reschitzer oder Steierdorfer um<br />

die Belange seines He<strong>im</strong>atortes kümmert. Nicht aus mangelndem<br />

Interesse, sondern aus Unkenntnis.<br />

Der Bundesvorstand n<strong>im</strong>mt jede Kritik der Mitglieder ernst,<br />

zeigt sie doch das Interesse am guten Funktionieren des<br />

He<strong>im</strong>atverbandes. Wir danken den Kritikern für dieses Interesse<br />

an der gemeinsamen Sache. Wir versuchen Vorschläge,<br />

Wünsche und Kritiken der Verbandsmitglieder <strong>zu</strong> berücksichtigen,<br />

sofern dies möglich ist. Es ist aus unterschiedlichen<br />

Gründen nicht <strong>im</strong>mer möglich. Konstruktive Kritiken, die auch<br />

Lösungen anbieten, können weiterhelfen, vor allem aber engagierte<br />

Landsleute, die bereit sind, <strong>im</strong> Vorstand mit<strong>zu</strong>arbeiten.<br />

Wenn also Bokschan, Dognatschka, Ferdinandsberg<br />

u.a. Orte künftig mehr berücksichtigt werden sollen, melden<br />

Sie sich! Ansprechpartner für Interessenten sind alle Vorstandsmitglieder.<br />

BV Herta Drozdik-Drexler

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