Ein „Reschitzara“ Abend im „Weißen Ross“ zu Memmingen

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VERBANDSNACHRICHTEN 2 Was ist neu? Haben Sie es schon bemerkt, liebe Leserin, lieber Leser? Unser Mitteilungsblatt hat eine neue Titelschrift. Die Änderung wurde bereits vor längerer Zeit von unseren jüngeren Vorstandsmitgliedern vorgeschlagen und befürwortet. Ihnen ist die alte, sogenannten „gotische Schrift“ fremd. Sie sei antiquiert, solle darum durch eine moderne Schrift ersetzt werden. Die Älteren konnten aber nicht sofort für eine Änderung gewonnen werden. Sie fanden die alte Schrift schön, hatten sich an sie gewöhnt, sahen darin auch den formalen Ausdruck einer Tradition. Und so blieb die Titelschrift die alte, auch als sonstige sinnvolle Änderungsvorschläge das Aussehen unserer Zeitung betreffend, vor allen der Seite 1, breite Zustimmung fanden und umgesetzt wurden. In der Bundesvorstandssitzung am 15. Feber 2003 sollten die Weichen in Richtung Zukunft des Heimatverbandes gestellt werden. Dazu sollten jüngere Landsleute in die Vorstandsarbeit eingebunden werden. Damit war auch die Zeit gekommen, dies formal auszudrücken. Und so wurde beschlossen, auf den Vorschlang der Jüngeren einzugehen und ab Folge 111 eine neue Titelschrift zu verwenden. Die Setzerin hatte mehrere Vorlagen zur Auswahl angeboten. Die Mehrheit der Vorstandsmitglieder votierte für jene, die Sie in dieser Folge zum erstenmal auf Seite 1 sehen. Wir hoffen, dass die neue Titelschrift auch der Mehrheit unserer Leser/innen gefällt. Aber nicht nur die Titelschrift ist neu. Wichtig für alle Zeitungsempfänger ist die neue Versandadresse unseres Mitteilungsblattes. Nachdem Hans Wania mit dem Amt auch den Zeitungsversand an die neue Bundesgeschäftsführerin Herta Mircea abgegeben hat, ist Frau Mircea ab sofort Ihre Ansprechpartnerin für alle Fragen, die den Versand der Zeitung betreffen. Sie erreichen Frau Mircea schriftlich unter der auf Seite 1 über dem Adressaufkleber angegebenen Anschrift oder telefonisch unter der Rufnummer 0751 – 44635, Montag und Donnerstag von 18 – 20 Uhr. Über weitere Änderungen – der Satzung und im Bundesvorstand – informieren wir Sie in unserem Bericht über die Mitgliederversammlung auf Seite 5. Bericht über die Bundesvorstandssitzung vom 7. Juni 2003 Am Vorabend des Heimattreffens fand im Memminger Gasthaus Schwabenhof eine Bundesvorstandssitzung statt, um letzte organisatorische Fragen zu besprechen. Daran nahmen teil: die Mitglieder des alten Bundesvorstandes BV Herta Drozdik, GBV Hans Wania, stellv. BV Werner Henn, Schriftführerin Trude Bauer und ihre Stellvertreterin Grete Drexler, Kassenwartin Herta Mircea und Helene Brezina sowie ihre Stellvertreterin Grete Guth, die Beiräte Nikolaus Marcu, Hugo Balazs, Anton Schulz, Rechnungsprüfer Christian Gitzing, Walter Vincze, Schiedsrichter Ludwig Höcher, Johann Steiner und Kandidaten für die Wahl des neuen Bundesvorstandes Ulrike Mangler, Margareta Pall, Dagmar Tulburean. Es fehlten entschuldigt die stellv. BV Horst Schmidt und Florin Lataretu, Rechnungsprüferin Friederike Lay, Beirat Robert Fabry sowie Kandidat Wilhelm Fritsch. Als Gast aus Rumänien war Pfarrer Virgil Fechetă aus Orawitz anwesend. BV Drozdik berichtet kurz über die Umsetzung der Beschlüsse der BVS vom 15.02.2003 Es folgt die Verteilung der Aufgaben. Die Kassen werden von Trude Bauer und Dagmar Tulburean, Grete Drexler und Helene Brezina, Grete Guth und Ulrike Mangler besetzt. Drei Kassen sollen nur bei großem Andrang besetzt sein, ansonsten ist abwechselnd nach Bedarf eine bis zwei Kassen zu besetzen. Mitgliedsbeiträge und Beitrittserklärungen neuer Mitglieder nimmt nur eine der Kassen (Bauer, Tulburean) entgegen. Den Büchertisch betreuen Anton Schulz und Christian Gitzing. Ansichtskarten, Aufkleber mit dem Verbandswappen und die Broschüre „So waren wir die Reschitzaer“ werden gegen eine freiwillige Spende am Büchertisch abgegeben. Trude Bauer wird dafür eine Spendenbüchse basteln. Alte Folgen der Verbandszeitung werden separat im Eingangsbereich ausgelegt. Sie können kostenlos von Besuchern mitgenommen werden. Die zwei letzten Folgen (109 und 110) werden nur an neue Mitglieder oder gegen ein Entgelt von 1 Euro abgegeben. Im Festsaal werden Ortsschilder auf den Tischen aufgestellt. Der hintere Teil des Saales sowie die Tische rechts von der Bühne bleiben für das Schwimmertreffen und das Klassentreffen reserviert, für deren Organisation Franz König und Robert Behr zuständig sind. Die Fotoausstellung wird von Walter Konschitzky aufgebaut. Werner Henn übernimmt die Begrüßung der Teilnehmer zu Beginn der Feststunde und die Präsentation der Tanzgruppe „Ihna“. Blätter mit der Beschreibung der Tänze werden auf den Tischen im Festsaal ausgelegt. Plakate mit dem Programm des Treffens werden am Eingang in die Stadthalle sowie zum Festsaal an gut sichtbarer Stelle angebracht. Für den Ablauf der Hl. Messe am Sonntag ist Pfarrer Marcu zuständig. Für die Veranstaltung im „Weißen Ross“ am Samstag Abend ist Werner Henn verantwortlich. Die BV wird im Gasthaus „Bauerntanz“ anwesend sein. BV Drozdik listet die voraussichtlichen Kosten des Heimattreffens auf, die sich insgesamt auf etwa 5000 Euro belaufen werden. Die Rechnungsprüfer werden beauftragt, den Prüfbericht über die Vereinsperiode 2000 – 2002 in der Hauptversammlung zu präsentieren. Als Termin für die nächste Bundesvorstandssitzung wird der 27. September 2003 vorgeschlagen. Pfarrer Fechetă berichtet über Veranstaltungen in Orawitz, mit denen man an die erste Ansiedlung von Deutschen vor 300 Jahren erinnern will. Er bittet in der Verbandszeitung für die Teilnahme zu werben. Pfarrer Marcu schlägt vor, am Büchertisch auch Kerzen und Faltblätter „300 Jahre seit der Ansiedlung Deutscher in Orawitza“ anzubieten. Der Erlös daraus sowie die Kollekte der Heiligen Messe sollen der Pfarrei in Orawitz zugute kommen. Den Vorschlägen stimmen alle zu. Anschließend begibt man sich in die Stadthalle, wo die notwendigen Aufbauarbeiten (Kasse, Bühne, Büchertisch, Ausstellung u.a.) durchgeführt werden. Banater Berglanddeutsche Banater Berglanddeutsche Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Heimatverband Banater Berglanddeutscher aus Rumänien in Deutschland e.V. Das Mitteilungsblatt des Heimatverbandes erscheint zweimonatlich. Namentlich gezeichnete Beiträge wiedergeben die Meinung des Verfassers, nicht die des Bundesvorstandes und der Redaktion. Das Blatt wird an alle Verbandsmitglieder gesandt. Der Preis inkl. Versandkosten ist inbegriffen im Mitgliedsbeitrag von 25 Euro pro Jahr. In Härtefällen kann eine Ermäßigung gewährt werden. Sie kann beim Bundesvorstand schriftlich oder telefonisch beantragt werden. Nichtmitglieder erhalten das Mitteilungsblatt, wenn sie satzungsgemäß eine „Unterstützungsspende“ überweisen. Einzahlungen nur als Überweisung auf das Verbandskonto (Verwenden Sie möglichst unseren Vordruck.) in Deutschland: Heimatverband Banater Berglanddeutscher HypoVereinsbank München-Laim, Kto.-Nr. 2520248520, BLZ 700 202 70 in Österreich: Dipl. Ing. Walter VINCZE, Bank für Arbeit und Wirtschaft, Zwg. Franz-Jonas-Platz Wien, Konto-Nr. 05 010 788 430, BLZ 140 00, Kennwort: Heimatverband Anschriften des Heimatverbandes: Bundesvorsitzende Herta Drozdik-Drexler Anschrift und Tel.-Nr. siehe Seite 1 Bundesgeschäftsführerin Herta Mircea, Anschrift und Tel.-Nr. siehe Seite 1 Versand in Österreich Dipl.-Ing. Walter Vincze, Awarenfeldsiedlung 1, A-2320 Zwölfaxing.
(Fortsetzung von Seite 1) In der Fabrik verdiente man nicht nur seinen Lebensunterhalt, hier lernte man auch vieles fürs Leben. Mit den Arbeitskollegen teilte man Freud und Leid. Hinzu kamen Schule, Kultur- und Sportvereine. Hier wurden Freundschaften geschmiedet, welche die Zeiten überdauert haben. Die Vertrautheit im Umgang miteinander, die dort gewachsen ist, bei unseren Heimattreffen finden wir sie sofort wieder. Das haben auch die kleineren und kleinsten Treffen gezeigt, die im Rahmen des Heimattreffens stattfanden – ob organisiert wie der Unterhaltungsabend im „Weißen Ross“, das Treffen der Reschitzaer Schwimmer, das Klassentreffen einstiger „Side-Schüler“ oder spontan zustande gekommen wie das Beisammensein der Orawitzer auf der Terrasse des Park-Hotels am Samstag Abend. Am Sonntag Morgen standen schon kurz nach Saalöffnung die ersten Besucher an den Tischen unserer Kassiererinnen. „Es ist so schön, wenn man zwischen den ersten da ist, wenn man sieht, wie die Landsleute in Scharen ankommen, wie sie sich um den Hals fallen vor Freude“, meint Ingrid Radius geb. Hartmann. Nach und nach füllte sich die Stadthalle. Viele Besucher nahmen sich Zeit für die Fotoausstellung „Mein Banat – Bilder durch Jahr und Zeit“, die Walter Konschitzky, Kulturreferent der Landsmannschaft der Banater Schwaben, im Foyer zeigte. Wunderschöne Bilder von der alten Heimat, wofür wir Herrn Konschitzky herzlich danken. Kurz nach zehn Uhr machten sich viele Landsleute auf den Weg in die nahe gelegene Kirche, wo Pfarrer Nikolaus Marcu, assistiert vom Orawitzer Pfarrer Virgil Fechetă und Christian Staroscik als Ministrant, die Hl. Messe zelebrierte. In seiner Predigt ging Pfarrer Marcu auf die Pfingstbotschaft ein. Zu Pfingsten feiern wir die Gründung der christlichen Kirche, das war ein religiöser Aufbruch. Und er schlägt die Brücke zu unserer Geschichte, die mit dem Aufbruch unserer Ahnen ins Banat begann. Auch unser Neubeginn im Westen ist ein Aufbruch, den wir im Vertrauen auf Gott gewagt haben. Die Liebe zur alten Heimat und ihren Menschen, die Sorge um sie spricht aus den Fürbitten von Prof. Tibor Lichtfuss. Herr, wir bitten Dich, gib, dass unsere Jugend, ob sie in der alten oder in der neuen Heimat ihrer Eltern lebt, den tiefen Wert unseres Glaubens und ihre Treue zu Dir bewahre, damit die Religion, die uns allein durch alle Wirrnisse des Lebens begleitete, auch für sie ein sicherer Halt bleibe. Unsere alte Heimat und die dort gebliebenen Nachkommen leben in großer Not. Gib, dass dort das Elend und die Korruption ein Ende nehmen, und unsere Alten und Kranken ein menschenwürdiges Leben führen können. Gib, dass wir, die wir hier im Westen den Wohlstand genießen können, es nicht vergessen, den Landsleuten im Banat immer wieder zu helfen, solange dort auch noch 60 Jahre nach dem Krieg besonders für die Alten ein bitterer Lebenskampf herrscht. Vor 300 Jahren hast Du in das von den Türken befreite Südbanat die ersten Kolonisten aus Tirol und später auch aus der Steiermark und aus anderen Ländern geschickt. Durch ihren Fleiß und ihre Treue zum Glauben haben sie das Banater Bergland zu hoher Blüte gebracht. Heute ist dieses Land wieder in großer Not. Setze wieder fleißige und gläubige Menschen ein, damit unser Banater Bergland eine neue Blüte erlebe zur Freude und zum Heile aller seiner Bewohner. Unsere Toten und Kriegsopfer ruhen sowohl in der alten Heimaterde, als auch in fremder Erde und in der geweihten Erde unserer neuen Heimatländer. Es ist aber immer dieselbe Erde, welche Du erschaffen und aus der Du den Menschen gebildet hast. Gib, dass der Staub, zu dem sie geworden sind und zu dem auch wir einst alle werden, uns nachdenklich stimme. Der Geist aber, den Du ihnen eingehaucht hast, möge sie in Dein Reich geleiten, wo ihnen Dein Ewiges Licht leuchten möge. Im Gedenken an die seit dem letzten Heimattreffen verstorbenen Verbandsmitglieder verliest Hans Wania deren Namen. Ein Vergelt’s Gott! dem Memminger Kirchenchor, der die Heimatmesse musikalisch begleitete. „Es ist wie zu Hause“, sagte Erna Rischa, geb. Hohn, nach der Messe, als die Besucher sich vor der Kirche in Gruppen plaudernd zusammenfanden. Im großen Saal der Stadthalle herrschte inzwischen Gedränge und ein Summen wie in einem Bienenschwarm. Der Besucherstrom hatte seinen Höhepunkt erreicht. An allen Tischen wurde geredet und zu Mittag gegessen. Kurz vor 14.30 Uhr bat der stellv. BV Werner Henn die Verbandsmitglieder zur Hauptversammlung in den Sitzungssaal. Um 16 Uhr eröffnete Werner Henn die Feststunde mit einem kurzen Grußwort. Höhepunkt des Treffens war der Auftritt des Folkloreensembles „Ihna“ aus Erlangen. In ihren wunderschönen Trachten zeigten die Mädchen und Burschen temperamentvolle Tänze, altes deutsches Brauchtum aus Pommern und Ostpreußen. Begleitet wurden sie von den eigenen Musikanten. Der anhaltende Applaus und die Rufe nach Zugabe sind der beste Beweis, dass die Tänzer mit ihrer Darbietung das Publikum erobert haben. „Ein tolles Publikum“, sagte nach der Vorstellung eine der Tänzerinnen, „wir merken das auf der Bühne, wenn wir beim Publikum ankommen, und das feuert uns an, unser Bestes zu geben.“ Und so dankte denn auch Werner Henn zum Schluss „für die atemberaubende Vorstellung“. Sie werde schwer zu überbieten sein, fügte er hinzu, womit er wohl recht haben dürfte. Nach der Vorstellung begann sich der Saal allmählich zu leeren. Die ersten traten die Heimreise an. „Wir müssen leider losfahren, bis ins Saarland haben wir einen weiten Weg“, sagte Brigitte Zech geb. Adelmann zum Abschied. Dabei war ihr Weg nicht der weiteste. Den hatte Helmut Büchler zurückgelegt. Er war aus Kiel, der Hauptstadt des nördlichsten Bundeslandes Schleswig-Holstein, angereist. Eigentlich sollte noch getanzt werden. Doch auf der Tanzfläche fanden sich nur wenige Tanzlustige ein. An der Musik kann es nicht gelegen haben. Aber die Zeit drängte. Die meisten Besucher wollten am Abend wieder zu Hause sein. Nur die Mannschaft des Gastwirtes, die für unser leibliches Wohl gesorgt hatte, war noch am Aufräumen, als die letzten der Organisatoren gegen 20 Uhr die Stadthalle verließen. Erleichtert und zufrieden. Denn viele Besucher haben bestätigt: das Heimattreffen 2003 war ein gelungenes Fest. 3
Seite 1: In dieser Folge Seite Berichte übe
Seite 5 und 6: deren Unterstützung bis heute. Sie
Seite 7 und 8: Es war in Reschitz 1953, wir waren
Seite 9 und 10: Nach getaner Arbeit ist gut ruhn“
Seite 11 und 12: 230 Jahre Steierdorf-Anina - 130 Ja
Seite 13 und 14: Die Schriftstellerin Herta Müller
Seite 15 und 16: 2003 den Geburtstagskindern im Mona

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