Ein „Reschitzara“ Abend im „Weißen Ross“ zu Memmingen

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4 Bericht über die Mitgliederversammlung am 8. Juni 2003 An der Hauptversammlung im Konferenzsaal der Stadthalle Memmingen nahmen 65 Mitglieder des Heimatverbandes teil. BV Drozdik-Drexler begrüßt die Anwesenden. Sie weist darauf hin, dass die Einladung zur Hauptversammlung satzungsgemäß in Folge 109 veröffentlicht wurde und stellt Beschlussfähigkeit fest. GBV Wania weist darauf hin, dass der Tätigkeitsbericht in der Folge 110 der Verbandszeitung veröffentlicht und damit allen Verbandsmitgliedern bekannt gemacht wurde. Er fordert die Teilnehmer auf, zum Bericht Stellung zu nehmen. Walter Vincze dankt dem Vorstand für die geleistete Arbeit, insbesondere Hans Wania, der nicht mehr für das Amt des Bundesgeschäftsführers kandidiert. Ebenso wird die Arbeit der Redaktion und all jener gewürdigt, die am Heimatblatt mitgearbeitet haben. Hans Wania dankt für die Anerkennung seiner Arbeit und für die gute Zusammenarbeit mit den Mitgliedern. Da es keine weiteren Wortmeldungen gibt, bittet BV Drozdik- Drexler zur Abstimmung über den Tätigkeitsbericht. Er wird einstimmig genehmigt. Die BV erinnert, dass die Satzung die Grundlage der Verbandstätigkeit ist. Da die alte Fassung, die seit 1981 ohne wesentliche Änderungen in Kraft ist, in mehreren Punkten nicht mehr den realen Gegebenheiten entspricht, hat der Vorstand eine neue Fassung erarbeitet. Sie wurde in Folge 109 des Verbandsblattes veröffentlicht, um den Mitgliedern die Möglichkeit zu geben, dazu Stellung zu nehmen. GBV Wania berichtet, dass die geänderte Fassung dem Finanzamt zur Prüfung vorgelegt wurde. Auf Anforderung amtlicherseits wurden zwei weitere Änderungen vorgenommen. Es sind Ergänzungen die Steuerbegünstigung betreffend. Die folgenden Punkte lauten jetzt: I. Absatz, 3. g.: Zusammenarbeit mit anderen steuerbegünstigten Vereinen, die die Banater Berglanddeutschen fördern und anderen Verbänden und Institutionen mit ähnlichen Zielsetzungen VII. Absatz: Im Falle der Auflösung des Verbandes oder bei Wegfall steuerbegünstigter Zwecke fällt dessen Vermögen an die Landsmannschaft der Banater Schwaben mit Sitz in München, welche es ausschließlich und unmittelbar für gemeinnützige Zwecke im Sinne der Satzung des Heimatverbandes zu verwenden hat. GBV Wania schlägt eine weitere Ergänzung vor. Sie betrifft die Beiräte als Mitglieder des erweiterten Bundesvorstandes. Sie sollten nicht ausschließlich gewählt, sondern auch vom Bundesvorstand berufen werden können, um so auch zwischen den Hauptversammlungen Mitglieder, die sich für die Verbandsarbeit interessieren, in diese einbeziehen zu können. Dazu soll folgender Satz in die Satzung aufgenommen werden: III. Absatz, 8. hinter b. einfügen: Die Beiräte werden von der Hauptversammlung gewählt, können zwischen den Wahlen aber auch vom Bundesvorstand berufen werden. Seitens der Mitglieder wurde nur eine Bemerkung gemacht. Adolf Huszka hatte vorab vorgeschlagen, Heimattreffen spätestens alle zwei Jahre - nicht alle drei Jahre wie in der Satzung steht - zu veranstalten, und zwar immer in jenen Jahren, in denen kein Heimattreffen der Landsmannschaft der Banater Schwaben stattfindet. BV Drozdik meint, dass man dies künftig berücksichtigen wolle, dass dazu aber keine weitere Änderung erforderlich sei, denn die Satzung schreibt nicht vor, dass Heimattreffen nur alle drei Jahre stattfinden sollen, sondern mindestens alle drei Jahre. Das heißt, die Treffen können weiterhin jedes Jahr veranstaltet werden oder aber alle zwei Jahre. Da es keine weiteren Änderungsvorschläge gibt, wird über die vorgeschlagenen Satzungsänderungen abgestimmt. Die veröffentlichte Fassung der Satzung mit den oben genannten Änderungen wird von den Teilnehmern einstimmig genehmigt. Kassenwartin Mircea berichtet über die Einnahmen und Ausgaben des Heimatverbandes in der Zeitspanne 1.1.2000 – 31.12.2002. Rechnungsprüfer Gitzing berichtet, dass die Jahresabrechnungen und die Belege jedes Jahr geprüft wurden. Es wurden keine Unstimmigkeiten festgestellt. Da es keine weiteren Fragen und Beanstandungen die Vorstandsarbeit 2000 – 2002 betreffend gibt, wird die Entlastung des Vorstandes beantragt. Sie wird einstimmig gewährt. Wahl des neuen Bundesvorstandes Walter Vincze wird einstimmig zum Wahlleiter gewählt. Er weist darauf hin, dass die Kandidaten in Folge 110 des Mitteilungsblattes vorgestellt wurden und bittet die Teilnehmer über jeden einzeln mit Handzeichen abzustimmen. Die vorgestellten Kandidaten werden einstimmig für die nächsten drei Jahre gewählt. Demnach gehören dem neuen Bundesvorstand an: Herta Drozdik-Drexler, Bundesvorsitzende Herta Mircea, Bundesgeschäftsführerin, Dr.Horst Schmidt, Florin Lataretu, Werner Henn, stellvertretende Bundesvorsitzende, Edeltrud Bauer, Schriftführerin, Dagmar Tulburean, Kassenwartin. Als Rechnungsprüfer werden Christian Gitzing und Wilhelm Fritsch gewählt. Neuer Schiedsrichter ist Hans Wania. In den erweiterten Bundesvorstand werden als Beiräte gewählt: Hans Wania, Nikolaus Marcu, Hugo Balazs, Margarete Drexler, Ulrike Mangler, Margareta Pall, Robert Fabry, Anton Schulz, Walter Vincze - Obmann in Österreich, Werner Henn schlägt als weitere Beirätin Gerlinde Kummergruber vor. Sie wird einstimmig gewählt. Als Beiräte werden ferner einstimmig gewählt: der Vorsitzende des Forums der Banater Berglanddeutschen (derzeit Karl L. Lups¸iasca) und der Vorsitzende des Kultur und Erwachsenenbildungsvereins „Deutsche Vortragsreihe Reschitza“ (Erwin T¸ igla). Der Wahlleiter beglückwünscht den neu gewählten Vorstand und erklärt die Wahl für beendet. Im Namen des neu gewählten Vorstandes dankt BV Drozdik- Drexler den Teilnehmern für das erwiesene Vertrauen. Der Dank gilt auch den 31 Mitgliedern des Kreisverbandes Gummersbach, die vorab schriftlich einstimmig für die Kandidaten gestimmt haben, weil sie nicht an der Hauptversammlung teilnehmen konnten. Die BV erinnert daran, dass die Gründung eines eigenständigen Heimatverbandes der Banater Berglanddeutschen seinerzeit umstritten war und auch heute einige meinen, man hätte sich nicht von der Landsmannschaft der Banater Schwaben trennen sollen. Der Verband hat aber von Anfang an von Seiten der Landsleute viel Zuspruch gefunden und besteht mit
deren Unterstützung bis heute. Sie selbst habe seinerzeit nicht zu den Befürwortern der Trennung gehört, meint aber heute, dass die Eigenständigkeit uns gezwungen hat, uns mit unserer eigenen Identität auseinander zu setzen, und das sei uns gut bekommen. Ohne den Heimatverband der Banater Berglanddeutschen hätte es keine Zeitung der Berglanddeutschen gegeben, auch keine eigenständigen Heimattreffen, beide aber sind bei unseren Landsleuten beliebt. Um dem Heimatverband eine Zukunftsperspektive zu eröffnen, habe man sich mit Erfolg bemüht, jüngere Landsleute für die Vorstandsarbeit zu gewinnen, und hoffe für die Arbeit in den nächsten drei Jahren gut gerüstet zu sein. Abschließend wünscht die BV den Teilnehmern noch einen ❦ angenehmen Aufenthalt in Memmingen und erklärt die Hauptversammlung für beendet. Als Beirätin vorgestellt und gewählt Gerlinde Kummergruber, geb. 1962 in Reschitz in Deutschland seit 1990, Deutsch- und Englischprofessorin in Reschitz, jetzt Sekretärin am Max-Planck- Institut in München, Telefon: 0 81 31 – 5 87 50 Ein „Reschitzara“ Abend im „Weißen Ross“ zu Memmingen Nach vielen Jahren der Abwesenheit habe ich mich entschlossen beim Heimattreffen 2003 wieder dabei zu sein. Ich reiste schon am Samstag an, da ich den Insider-Tipp erhalten hatte, dass sich am Vorabend des eigentlichen Treffens die Jugend ab 40 trifft. Ich muss gestehen, ich hatte große Bedenken, ob ich außer meinen ehemaligen Klassenkollegen noch jemanden erkennen würde. Mein Schulfreund Werner Henn empfing mich fröhlich am Eingang, zeigte in die kleinen Räume, die schon überfüllt waren, und erklärte mir: „Da sitzen die Schwimmer, dort die Skifahrer, hier die älteren Reschitzara, drüben die jungen“. Ich blickte in die Runde und erkannte im ersten Augenblick niemanden. Aber die lachenden Gesichter waren mir doch sehr vertraut. Und im Laufe des Abends entdeckte ich dann auch so manchen Bekannten. Ich setzte mich an den Tisch zu meinen Schulfreunden. Mircea Hohoiu begann zu singen. ... Und Schatzi und Spatzi und Tepp und Bagasch Bezickl und Rucksack, Tschinackl, Baraasch... Es waren unsere Erlebnisse, unsere Erinnerungen, die unser „Zuckapu“ Mircea musikalisch-künstlerisch in seinen Liedern verewigt hat! In den kleinen vollbesetzten Räumen wurde gesungen, gelacht und sogar getanzt. Auf der höchstens sechs Quadratmeter großen Tanzfläche bewegten wir uns im Rhythmus der alten Lieder, aus jener Zeit, als wir in Reschitz noch Begegnung der Reschitzaer Schwimmer – ein unvergessliches Ereignis Das diesjährige Heimattreffen der Banater Berglanddeutschen in der einst freien Reichsstadt Memmingen war ein Riesenerfolg. Dazu hat das Schwimmertreffen sicher viel beigetragen. Die Idee dazu hatten 15 Reschitzaer Schwimmer vor einem Jahr. Wenn im Rahmen der Heimattreffen Schulklassen, Handballer und andere Gruppen sich treffen, warum sollte man nicht auch einmal eine Begegnung der einst aktiven Schwimmsportler und ihrer unermüdlichen Helfer organisieren? Eine Begegnung mehrerer Generationen sollte es werden. Die Vorsitzende des Heimatverbandes sagte uns ihre Unterstützung zu. Nun war die Idee geboren, aber bis zu ihrer Umsetzung sollte noch ein halbes Jahr vergehen. Mit dem Organisieren des Treffens wurde erst im Herbst begonnen. Es galt Entfernungen zu überbrücken, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um die Leute zu finden. Zahlreiche Briefe wurden verschickt, viele Telefongespräche wurden geführt, sogar im Internet wurden Nachforschungen angestellt. Die mühevolle Arbeit hat sich gelohnt. Von überall kam Zustimmung, kamen Zusagen, sogar aus der alten Heimat. Und dann war der heiß ersehnte Tag endlich da. Rund 70 aktive Schwimmsportler – zusammen mit Förderern und Helfern des Schwimmsports waren es etwa 120 Personen – fanden sich an den für das Schwimmertreffen reservierten Tischen in junge „Madln und Bubn“ waren. Auch die tropischen Temperaturen im Raum konnten uns nicht bremsen. Alle haben gleichzeitig geredet und gelacht. Wortfetzen flogen hin und her, weckten gemeinsame Erinnerungen. Und auf einmal kannten wir uns alle, waren wir alle wie eine riesige Familie – die Familie der „Reschitzara“. Bis spät in die Nacht hinein sind wir im „Weißen Ross“ beisammen gesessen, haben miteinander geplaudert, haben Adressen ausgetauscht und festgestellt, dass diese Treffen uns in unsere „Reschitzara Zeit“ zurückversetzen. Wir haben wieder „unsere“ Sprache gesprochen, Wörter, die nur hier in dieser Runde sofort verstanden werden. ... Ti Omazn, Gelsn, a Hendl, a Trampl, A Ampa, a Keabl, a Zecka, a Stampl… Ich muss gestehen, dass ich in diesem verrauchten Raum, in dem wir wie in einer Sauna schwitzten, plötzlich sogar den Geruch des Motorins aus den Klassenräumen der Einser Schule in der Nase hatte, so heimisch habe ich mich gefühlt. Ich danke den Organisatoren, ich danke für den Insider-Tipp. Ich kann allen jungen Leuten ab 40 (aber auch darunter) nur empfehlen: Kommt schon am Vorabend des Heimattreffens ins „Weiße Ross“. Dort wird für einige Stunden die Zeit zurückgedreht. Dort sind wir alle wieder zu Hause in unserem alten vertrauten Reschitz. Gertrud Stemper, geb. Köstner der Stadthalle ein. Eltern, Kinder, Enkelkinder – im wahrsten Sinne eine Begegnung dreier Generationen. Inmitten der rumorenden Menschenmenge begegne ich Friedrich Hunyadi. „Schau dir das an“, sagt er. „Ich komme Jahr für Jahr zum Treffen. Jedes Mal erlebe ich eine Überraschung. Aber heuer ist es eine besonders erfreuliche.“ Sein Gesicht strahlt. Er ist ganz aus der Fassung. „So viele bekannte Gesichter um mich herum! Das können wir dem König verdanken!“ Damit hat er recht, denn Prof. Franz König hat den größten Teil der Organisationsarbeit geleistet. Wenn vor zehn Uhr erst einige Tische besetzt waren, so war gegen Mittag der Saal so voll, dass die Kellnerinnen Mühe hatten, sich durch die Tischreihen zu zwängen. Mit besonders großem Hallo wurden die Gäste aus der alten Heimat begrüßt: Judith Hunyadi verh. Pau mit Tochter Flavia, Ionescu Vasile, unser Nae, der auf die Frage, wie es ihm gefalle, freudestrahlend antwortete: „So viel bin ich noch nie gepusselt worden!“ Hugo Bähr war mit seiner Frau, Prof. Inge Bähr, da, die sich besonders über das Wiedersehen mit vielen ihrer einstigen Schüler freute. An einigen Tischen in der Saalmitte sitzen die Old Boys, unter ihnen Erich Csokany, mit 77 Jahren der älteste Teilnehmer. Er hat schon in den 1940er Jahren am Touristenstrand und am U.D.R.-Strand an Wettschwimmen teilgenommen. „Ich bin 5
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Seite 9 und 10: Nach getaner Arbeit ist gut ruhn“
Seite 11 und 12: 230 Jahre Steierdorf-Anina - 130 Ja
Seite 13 und 14: Die Schriftstellerin Herta Müller
Seite 15 und 16: 2003 den Geburtstagskindern im Mona

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