Neuer Kollektivvertrag für alle Taxi- und ... - bei Taxi 60160
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Wien<br />
Trotz brisanter Themen: interesse<br />
an Fachgruppen-Tagung war gering<br />
So gering wie heuer war das Interesse seitens der Wiener Unternehmer an<br />
ihrer Fachgruppen-Tagung teilzunehmen noch nie. Abgesehen von den<br />
geladenen Wirtschaftsfunktionären waren maximal 50 Mitglieder anwesend.<br />
Warum sinkt von Jahr zu Jahr ständig das Interesse der<br />
Mitglieder? Läuft <strong>alle</strong>s paletti <strong>für</strong> die Branche <strong>und</strong> sind die<br />
Unternehmer mit der geleisteten Ar<strong>bei</strong>t ihrer Standesvertreter<br />
r<strong>und</strong> um zufrieden?<br />
Diesen Eindruck hat man nicht, wenn man mit den Betroffenen<br />
spricht: „Ist ja eh immer das Gleiche. Unsere wirklichen<br />
Probleme kommen nie zur Sprache.“ Und damit<br />
haben sie wohl nicht unrecht. Denn neben dem üblichen<br />
Tagesordnungsprozedere hörten die Besucher der Fachgruppen-Tagung<br />
nichts Aussagekräftiges zu den Problemen,<br />
die ihnen wirklich unter den Nägel brennen.<br />
So warten die Wiener Unternehmer bereits seit der letzten<br />
Fachgruppen-Tagung auf die längst fällige Tariferhöhung.<br />
Auf eine Erhöhung, die die explosionsartigen Kostensteigerungen<br />
(Treibstoff, Mineralölsteuer, Versicherungen, Lohnkosten,<br />
etc.) realistisch abdecken würde.<br />
nach 34 Monaten kommt eine tariferhöhung<br />
um vier Prozent<br />
Monatelang, weil viel zu spät aktiv geworden, zogen sich<br />
die Verhandlungen über eine Tarifanpassung endlos hin.<br />
Offensichtlich verschlechterten sich dadurch die Chancen<br />
von Tag zu Tag, den gewünschten Tarifabschluss durchzubringen.<br />
Auflagen seitens der Verhandlungspartner wie<br />
„Tariferhöhung nur mit neuem <strong>Kollektivvertrag</strong>“ <strong>und</strong> die<br />
Ablehnung der von der Fachgruppen-Vorstehung eingebrachten<br />
Erhöhung um 12 % im März verzögerten einen<br />
Abschluss schließlich bis in den Oktober. Mit der Folge, dass<br />
voraussichtlich mit 6. November 2008 der neue Wiener<br />
<strong>Taxi</strong>tarif in Kraft treten wird.<br />
Zugestanden wurde dem <strong>Taxi</strong>gewerbe letztlich eine Anhebung<br />
um vier Prozent, <strong>alle</strong>rdings mit der Auflage, eine<br />
Ar<strong>bei</strong>tsgruppe einzurichten. Unter Federführung der B<strong>und</strong>espolizeidirektion<br />
Wien sollen Vertreter aus Gewerkschaft,<br />
Stadt, Ar<strong>bei</strong>ter- <strong>und</strong> Wirtschaftskammer einen Kriterienkatalog<br />
erar<strong>bei</strong>ten, wie die Sicherheit der Fahrgäste gesteigert<br />
<strong>und</strong> die Qualität der Lenker <strong>und</strong> Wagen angehoben<br />
werden kann.<br />
Für die Unternehmer mit ihren knapp 3900 angemeldeten<br />
<strong>Taxi</strong>s deckt diese magere Erhöhung die vorangegangenen<br />
Preisexplosionen sowie die Kosten <strong>für</strong> die Lenkerentlohnung<br />
(ab 1. 1.2009 Brutto-Mindestlohn von 1000 Euro) nur wenig.<br />
Viel mehr kommen jetzt – knapp vor dem Start des Weihnachtsgeschäftes<br />
– zusätzliche Kosten auf sie zu.<br />
Die Eichung der Taxameter kostet <strong>bei</strong> privaten Eichstellen<br />
r<strong>und</strong> das Dreifache wie bisher, <strong>und</strong> einige Unternehmer<br />
werden sich auch noch einen neuen Fahrpreisanzeiger<br />
anschaffen müssen. Denn <strong>bei</strong>spielsweise verfügt das Modell<br />
Hale MCT 020, eine Gerätegeneration aus den 80er Jahren,<br />
zum Teil über eine Programmversion, die keine Tarifänderung<br />
<strong>und</strong> keine Eichung mehr zu lässt. Auch <strong>bei</strong> <strong>Taxi</strong>tronic-<br />
Taxametern könnte das der Fall sein.<br />
Fast schon wieder verständlich, das Desinteresse der Unternehmer<br />
an der Ar<strong>bei</strong>t ihrer Standesvertreter.<br />
Hallo <strong>Taxi</strong> 3|08 9<br />
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