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Ausgabe 01 (April 2002) - Rheingau-Taunus-Monatsanzeiger

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Seite 4 RHEINGAU-TAUNUS MONATSANZEIGER <strong>April</strong> <strong>2002</strong><br />

Weiter vier Amtsgerichte im <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong>-Kreis!<br />

In Idstein sogar Erweiterung<br />

von Peter Beuth, MdL<br />

Vor Gericht und auf hoher See<br />

sei man in Gottes Hand. So oder<br />

ähnlich lernt man die Erfolgsaussichten<br />

von Gerichtsverfahren<br />

als Jurist oder betroffener<br />

Bürger zu beurteilen.<br />

Nun mag diese Einschätzung einen<br />

klagenden Bürger nicht befriedigen,<br />

beruhigend ist dennoch,<br />

daß die Bürger des <strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong>-Kreises<br />

ihre Rechte<br />

weiterhin vor Ort geltend machen<br />

können.<br />

In den vier Amtsgerichten im<br />

<strong>Rheingau</strong>-<strong>Taunus</strong>-Kreis wird<br />

auch weiterhin bürgerfreundlich<br />

nach „kurzen Wegen“ für die<br />

Bürger des Kreises Recht gesprochen.<br />

Diese liebgewonnene<br />

Gewohnheit, in Rüdesheim, Eltville,<br />

Bad Schwalbach und Idstein,<br />

von Ehrenschutz über<br />

Nachlaßsachen, von Grundbuch-<br />

sowie Handelsregistereintragungen<br />

über Ehe- und Familiensachen<br />

bis hin zu seinen<br />

Vertragsansprüchen vor der<br />

Haustür Recht zu erhalten,<br />

stand noch im letzten Jahr auf<br />

der Kippe.<br />

Rot-grüne Bundesregierung<br />

bedrohte Amtsgerichtsstandorte<br />

Die rot-grüne Bundesregierung<br />

hatte eine Reform unseres zivilen<br />

Prozeßrechts gegen den parteiübergreifenden<br />

Widerstand<br />

der Länder auf den Weg gebracht,<br />

die unser Gerichtswesen<br />

ins Wanken und vermutlich unsere<br />

Amtsgerichte zur Auflösung<br />

gebracht hätte.<br />

Die Rechtsmittelmöglichkeiten<br />

sollten nach den Entwürfen beschränkt<br />

werden. Abgesehen<br />

von dem Qualitätsverlust durch<br />

diese Verkürzung des Rechts<br />

der Bürger, wäre die Aufrechterhaltung<br />

von 58 Amtsgerichten<br />

und 9 Landgerichten völlig unwirtschaftlich<br />

geworden.<br />

Wäre das Oberlandesgericht in<br />

Frankfurt bereits einzige Beru-<br />

fungsinstanz, hätten die Amtsund<br />

Landgerichte konzentriert<br />

werden müssen.<br />

Amtsgerichte arbeiten effektiv<br />

mit hoher Akzeptanz<br />

Dabei arbeiten unsere Amtsgerichte<br />

bereits heute äußerst effektiv.<br />

Ihre Entscheidungen finden<br />

gerade auch wegen ihrer<br />

Bürgernähe hohe Akzeptanz. Die<br />

Verfahrensdauer ist im europäischen<br />

Vergleich vorbildlich, so<br />

daß überhaupt kein gesetzgeberischer<br />

Reformbedarf besteht.<br />

Die Wege zu unseren Amtsgerichten<br />

sind landesweit kurz und<br />

die Gerichte verkehrstechnisch<br />

gut angebunden.<br />

Dabei stimmt auch die Qualität<br />

der Entscheidungen. Die Prozesse<br />

bei den Amtsgerichten werden<br />

im Durchschnitt in 4,6 Monaten<br />

und bei den Landgerichten<br />

in der ersten Instanz in 6,7<br />

Monaten abgeschlossen. Die<br />

Anfechtungsquote dieser erstinstanzlichen<br />

Entscheidungen ist<br />

ein Ausweis für die gute Qualität<br />

und die Herstellung von<br />

Rechtsfrieden zwischen den<br />

streitenden Parteien. Sie liegt bei<br />

Amtsgerichtsurteilen lediglich<br />

bei 6,1 % und bei Landgerichtsurteilen<br />

nur bei 16,8 %.<br />

Über 18 Richter sorgen für<br />

Rechtsfrieden im Kreis<br />

Sieben Richterinnen und Richter<br />

in Bad Schwalbach, drei in<br />

Eltville, fünf in Rüdesheim und<br />

dreieinhalb in Idstein sorgen neben<br />

dem Landgericht Wiesbaden<br />

für Rechtsfrieden in unserem<br />

Kreis.<br />

Gemeinsam mit den Mitarbeitern<br />

des nichtrichterlichen Dienstes,<br />

von Rechtspflegern, Gerichtsvollziehern,Justizwachtmeistern<br />

und Angestellten erfüllen<br />

sie unseren Rechtsstaat mit<br />

Leben.<br />

Modernisierungsoffensive an<br />

hessischen Gerichten<br />

Der Reform-Unvernunft aus<br />

dem Bundesjustizministerium<br />

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v.l. Idsteins Bürgermeister a.D. Hermann Müller; CDU-Landtagsabgeordneter Peter<br />

Beuth; Direktor des Amtsgerichts Idstein, Rainer Wild; Pressesprecher des Justizministeriums<br />

Dr. Christoph Ullrich; Justizminister Christean Wagner, MdL;<br />

Idsteins Stadtverordnetenvorsteher Dr. Walter Wallmann; Präsident des Landgerichts<br />

Wiesbaden, Ekkehard Bombe bei einem Besuch im Sommer 20<strong>01</strong>.<br />

stehen die Aktivitäten des Landes<br />

Hessen gegenüber, die<br />

Strukturen für schnellere und<br />

billigere Prozesse schaffen.<br />

Staatsanwälte und Richter werden<br />

vom 19. Jahrhundert gleich<br />

ins 21. Jahrhundert „gebeamt“!<br />

Mit einer Modernisierungsoffensive<br />

werden nach und nach die<br />

Gerichte mit modernen Technologien<br />

ausgerüstet.<br />

Der antiquierte Aktenbock wird<br />

durch Laptop und Netzwerk ersetzt.<br />

Budgetierung und Kostenleistungsrechnung<br />

eröffnen ein<br />

neues Bewußtsein und mehr<br />

Flexibilität in unseren Gerichten.<br />

Im Landgerichtsbezirk Wiesbaden,<br />

zu dem auch der <strong>Rheingau</strong>-<br />

<strong>Taunus</strong>-Kreis gehört, ist die Modernisierungsoffensive<br />

bereits<br />

abgeschlossen.<br />

In Serviceeinheiten werden die<br />

Verfahrensakten jetzt gebündelt<br />

in einer Einheit von Anfang bis<br />

Ende bearbeitet und nicht mehr<br />

von einem Wachtmeister über<br />

die Gänge der Gerichte auf ei-<br />

nem Aktenbock hin und her geschoben.<br />

Grundbuch und Handelsregister<br />

bald elektronisch verfügbar<br />

Die Modernisierung umfaßt zudem<br />

die Einführung des elektronischen<br />

Grundbuches und des<br />

elektronischen Handelsregisters.<br />

Bisher wurden die Grundbücher<br />

bei jedem hessischen Amtsgericht<br />

in Papierform geführt.<br />

Grundbuchblätter mußten von<br />

den Justizbediensteten umständlich<br />

ausgefüllt werden. Die<br />

Eintragungen dauerten für die<br />

Bürger daher mehrere Wochen<br />

bis Monate. Zur Einsichtnahme<br />

mußte der Berechtigte sich während<br />

der Gerichtsöffnungszeiten<br />

ins zuständige Amtsgericht begeben.<br />

Durch die elektronische Führung<br />

der Grundbücher werden die Arbeitsabläufe<br />

vereinfacht. Gerade<br />

bei Investitionsentscheidungen<br />

sind rasche Zugriffe auf die<br />

Grundbuchdaten durch Notare<br />

BOSSy GmbH Flachstraße 13 65197 Wiesbaden<br />

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und Banken wichtig und werden<br />

erheblich erleichtert und beschleunigt.<br />

Rund 900.000 Grundbuchblätter,<br />

dies entspricht über 7 Millionen<br />

Seiten oder rund 1/3 aller<br />

hessischen Datenblätter, sind<br />

bereits erfaßt.<br />

Bis zum Jahr 2004 sollen in<br />

ganz Hessen nur noch elektronische<br />

Grundbücher geführt<br />

werden. Damit können dann am<br />

Bildschirm im Notariat oder in<br />

der Bank die Grundbuchinhalte<br />

aktuell abgefragt und ausgedruckt<br />

werden.<br />

Damit ist das Grundbuch zu jeder<br />

Zeit – auch am Abend und<br />

am Wochenende – erreichbar.<br />

Die Eintragungen werden zudem<br />

immer auf dem aktuellen Stand<br />

und bereits rund 30 Minuten<br />

nach einer eingetragenen Änderung<br />

im Grundbuch verfügbar<br />

sein.<br />

Das elektronische Handelsregister<br />

wird – wie beim elektroni-<br />

schen Grundbuch – den Informationsträger<br />

Papier durch eine<br />

elektronische Speicherung und<br />

Datenübermittlung der Registerdaten<br />

ablösen.<br />

Auch in Zukunft wird die Einsichtnahme<br />

für Notare, Banken<br />

und die Bürger bei allen hessischen<br />

Amtsgerichten über sogenannte<br />

Auskunftsterminals<br />

möglich sein. Zusätzlich werden<br />

die Informationen aus dem Handelsregister<br />

im Rahmen des automatisierten<br />

Abrufverfahrens<br />

auch über das Internet gebührenpflichtig<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Amtsgericht und Polizeistation<br />

Idstein werden erweitert<br />

Die Modernisierungsmaßnahmen<br />

dienen vor allem der Verfahrensbeschleunigung<br />

und der<br />

Qualitätssteigerung unserer Justiz.<br />

Mit der Beschleunigung<br />

wird ein höherer gesamtgesellschaftlicher<br />

Nutzen generiert.<br />

Während das Bundesjustizministerium<br />

Hand an die Amtsgerichte<br />

legte, hat Hessen entschieden,<br />

das Amtsgericht Idstein<br />

zu erweitern.<br />

Zum Hessentag in Idstein wird<br />

der laufende Architektenwettbewerb<br />

für den Erweiterungsbau<br />

abgeschlossen sein. Die prä-<br />

mierten Entwürfe werden beim<br />

Hessentag ausgestellt und der<br />

Öffentlichkeit vorgestellt.<br />

5,7 Mio. Euro werden in das<br />

Behördenzentrum Idstein, zu<br />

dem neben dem Amtsgericht<br />

auch die Polizeistation Idstein<br />

gehören wird, investiert. Der<br />

Baubeginn der Maßnahme ist<br />

auf Anfang Februar 2003 terminiert.<br />

Rechtssicherheit, Bürgernähe<br />

und Effizienz in Hessens Justiz<br />

Im Jahr 1999 schlummerten allein<br />

bei Verwaltungsgerichten in<br />

Hessen Investitionen mit einem<br />

Gesamtvolumen von rund 11<br />

Milliarden DM in unerledigten<br />

Verfahren.<br />

Diese Zahl allein macht deutlich,<br />

wie wichtig eine qualitativ gute<br />

und moderne Justiz für unser<br />

Land, unsere Region und unsere<br />

Bürgerinnen und Bürger ist.<br />

Der Handwerker, der bei zunehmend<br />

zahlungsunwilliger Kundschaft,<br />

seine Rechnungen einklagen<br />

muß, weiß dies ohnehin.<br />

Dabei haben die Amtsgerichte<br />

eine wichtige Aufgabe für den<br />

Rechtsfrieden in unserer Region<br />

- auch wenn man sich im<br />

Einzelfall „allein in Gottes Hand“<br />

wähnt!<br />

p.beuth@ltg.hessen.de<br />

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H. Diefenbach<br />

Riesenhuber in Schlangenbad<br />

Am Freitag, den 26.04.<strong>2002</strong> ist<br />

der frühere Bundesforschungsminister<br />

und jetzige Vorsitzende<br />

des Bundestagsausschusses für<br />

Wirtschaft und Technologie,<br />

Prof. Heinz Riesenhuber zu Gast<br />

in der Seniorenresidenz „Am<br />

Kurpark” in Schlangenbad.<br />

Riesenhuber ist am 1. Dezember<br />

1935 in Frankfurt (Main) geboren;<br />

katholisch, verheiratet,<br />

und hat vier Kinder.<br />

Nach seinem Abitur 1955 studierte<br />

er Naturwissenschaften<br />

und Volkswirtschaft, 1965 promovierte<br />

er in Chemie. Seit 1966<br />

war er bei verschiedenen Industrieunternehmen<br />

tätig. Seit<br />

1994 hat er eine Honorarprofessur<br />

an der Johann-Wolfgang-Goethe-UniversitätFrankfurt<br />

inne.<br />

Mitglied des Bundestages ist<br />

Heinz Riesenhuber seit 1976;<br />

1980 bis 1982 als energiepolitischer<br />

Sprecher der CDU/CSU-<br />

Fraktion; vom 4. Oktober 1982<br />

bis 21. Januar 1993 Bundesminister<br />

der Forschung und Technologie.<br />

Er ist Mitglied in Aufsichtsräten<br />

und Beiräten von<br />

Unternehmen in Deutschland<br />

und im Ausland, Vorsitzender<br />

des Deutsch-Amerikanischen-<br />

Akademischen Konzils; Ko-Vorsitzender<br />

des Deutsch-Japanischen<br />

Kooperationsrates für<br />

Hochtechnologie und Umwelt-<br />

kompetent<br />

preisgünstig<br />

gut<br />

Hauptstraße 76, Aarbergen-Michelbach, Tel. 06120/4251<br />

technik; Dr. h. c. des Weizmann-<br />

Instituts in Rehovot, Israel; Dr. h.<br />

c. der Berg- und Hüttenakademie<br />

Krakau, Polen; Dr. h. c. der<br />

Universität Surrey, England, und<br />

der Universität Göttingen.<br />

Riesenhuber, der als Spitzenkandidat<br />

der hessischen CDU die<br />

Landesliste zur bevorstehenden<br />

Bundestagswahl am 22. September<br />

anführen soll, spricht in<br />

der Seniorenresidenz zum Thema<br />

„Deutschland als Schlußlicht<br />

in Europa – wie kommen wir zu<br />

mehr Wachstum?”.<br />

Beginn der Veranstaltung ist<br />

17.00 Uhr in der Seniorenresidenz<br />

„Am Kurpark” in<br />

Schlangenbad. Außerdem steht<br />

an diesem 2. Politik-Abend wieder<br />

der heimische Bundestagsabgeordnete<br />

Klaus-Peter Willsch<br />

bei der sich anschließenden Podiumsdiskussion<br />

für Fragen und<br />

Redebeiträge zur Verfügung.

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