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Stadtteilmagazin für Ost-Karlsruhe Ausgabe 25 · 2, 2010

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SCHORNSTEINFEGER<br />

Bevor der „Schwarze Mann“ als Glücksbringer fungierte,<br />

wurde er wegen seiner Rußschwärze dem Teufel<br />

gleichgestellt. Man wusste jedoch bereits im Mittelalter,<br />

das glühende Asche, die aus verrußten Schloten<br />

austrat, verheerende Brände auslösen konnte und ganze<br />

Dörfer in Schutt und Asche legte. Nur der Kaminkehrer<br />

konnte dieses durch sauber gehaltene Rauchabzüge<br />

verhindern und brachte den Bewohnern somit<br />

Glück <strong>für</strong> Hab und Gut. Erst als in unserer Zeit die Gesellen<br />

dieser Berufsgruppe zu Neujahr die Jahreskehrrechung<br />

als auch ein Kalenderblatt ins Haus brachten<br />

und die Übergabe mit den besten Glückwünschen <strong>für</strong><br />

das neue Jahr verbanden, dachte wirklich keiner mehr<br />

an die vermeintlich schwarze Seele und sahen ihn fortan<br />

als Glück bringenden Begleiter <strong>für</strong> das ganze Jahr.<br />

Verstärkt wird dieses Glück noch bei demjenigen - so<br />

sagt der Volksmund -, der auf einen Schornsteinfeger<br />

zugeht und ihm die Hand gibt. So kann er auch im<br />

nächsten Jahr auf Fortuna hoffen.<br />

SCHWEIN<br />

Im Laufe der Zeit hat sich die Einstellung vom unreinen<br />

Schwein zum Glück bringenden und Wohlstand<br />

ausdrückenden Borstenvieh gewandelt. Besonders in<br />

der Volksmedizin griff man gerne zu schweinischen Essenzen,<br />

besonders zur Linderung von Kreuzschmerzen<br />

oder zur Unterstützung bei der Zeugung von männlichen<br />

Nachkommen. Auch in der heutigen Medizin werden<br />

immer wieder Gemeinsamkeiten zwischen Mensch<br />

und Schwein genannt, wie Ähnlichkeit mit der Hautoberfläche,<br />

ähnliche Stressempfindlichkeit oder immunbiologische<br />

Gemeinsamkeiten. Zu Neujahr schenkt<br />

man sich heute oft kleine Marzipanschweinchen mit<br />

einem vierblättrigen Kleeblatt im Maul, das die Glück<br />

bringenden Eigenschaften anscheinend noch verstärken<br />

soll.<br />

Der Ausdruck „Schwein gehabt“ geht vermutlich auf<br />

die mittelalterliche Sitte zurück, bei Wettkämpfen dem<br />

schlechtesten Teilnehmer als Trostpreis ein Schwein<br />

zu schenken, symbolisch da<strong>für</strong>, dass er durch sein<br />

schlechtes Abschneiden eigentlich nichts verdient habe.<br />

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