4 - Kulturnews
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62 platten // Pop, Rock + Dance<br />
Coverversion von „It’s alright“ sehr experimentelle<br />
und sphärische Kompositionen<br />
abliefert. Und so ist der Auftrag mit der<br />
Frischzellenkur auch gleich doppelt erledigt:<br />
Das Houserevival ist nicht mehr aufzuhalten,<br />
aber man muss gar nicht jede<br />
Nacht ausgehen. Denn „Blue Songs“ ist<br />
eins jener seltenen Dancealben, die auch<br />
zu Hause auf dem Sofa funktionieren. (cs)<br />
Imelda May<br />
Mayhem<br />
ROCK’N’ROLL<br />
Universal<br />
2//<br />
Imelda May ist in Irland schon ein Superstar,<br />
gilt als Antwort auf Amy Whinehouse,<br />
als Frau mit unverwechselbarem Stil zwischen<br />
Rockabilly und Jazz. Wäre dem<br />
nicht so: Was für eine Enttäuschung! Die<br />
Wahrheit liegt wie so oft dazwischen – und<br />
hier etwas darunter. Mays zweites Album<br />
repetiert Hundertmalgehörtes, bei dem<br />
auch Genrefans die Föhntolle nicht durchgepustet<br />
wird. Hübsch verpackt ist es<br />
allemal, gekonnt produziert und für jede<br />
Themenparty geeignet. Aber besonders<br />
die Texte der Irin gehen auf keine elektrische<br />
Bullenhaut. Darin ist sie entweder<br />
fürchterlich verliebt, oder sie besingt ihre<br />
fabelhaften Eigenschaften. Bescheiden<br />
und stolz ist sie also, ein richtig toller Fang,<br />
hat ewig nach der Ewigkeit gesucht und<br />
weiß, dass das Leben Höhen und Tiefen<br />
hat. So so. Gut, die Iren trinken ja auch<br />
mehr als wir: Tut man es ihnen gleich,<br />
hat auch „Mayhem“ seine Momente. (ms)<br />
Marianne Faithfull<br />
Horses and High Heels<br />
SONGWRITER-<br />
POP<br />
Indigo<br />
4//<br />
Marianne Faithfull kann sie alle haben:<br />
Exklusiv für ihr 23. Album hat der irische<br />
Dichter Frank McGuinness den Text zu<br />
„The old House“ geschrieben, Lou Reed<br />
greift mehrmals für die Diva zur Gitarre,<br />
auch Dr. John und Wayne Kramer (MC5)<br />
stehen auf der Gästeliste. Trotzdem überrascht<br />
Faithfull vor allem mit verstärktem<br />
DIY-Anteil: Während sie sich zuletzt auf<br />
Interpretationen fremder Kompositionen<br />
konzentrierte, sind diesmal auch vier<br />
Songs dabei, an denen sie zumindest als<br />
Koautorin beteiligt war. Vielleicht überzeugen<br />
eigene Stücke wie die Trennungshymne<br />
„Why did we have to part“, der<br />
Ohrwurm „Prussian Blue“ oder das optimistische<br />
„Eternity“ vor allem deshalb,<br />
weil sie bei den Coverversionen auch mal<br />
daneben greift. Allen Touissants „Back in<br />
Baby’s Arms“ bleibt öder Soulschmonz,<br />
und beim Bluesstampfer „No Reason“<br />
klingt sie sogar erstmals richtig gestrig.<br />
Doch wenn sie in „That’s how every<br />
Empire falls“ mit dem Älterwerden hadert,<br />
verzeiht man ihr jeden missglückten Flirt<br />
mit ollem Country und Blues. (cs)<br />
Max Raabe & Annette Humpe<br />
Küssen kann man nicht alleine<br />
CHANSONPOP<br />
Universal<br />
2//<br />
Die charmant-weiche, wachsbleiche<br />
Wohlfühlstimme von Max Raabe präsentiert<br />
sich hier in zwölf Liedern, die aus<br />
der gemeinsamen Feder von Raabe und<br />
NDW-Legende Annette Humpe kommen.<br />
Doch zu lahm und langweilig sind die<br />
kleinen „Reim dich, oder ich fress dich“-<br />
Geschichten über die Liebe und zu künstlich<br />
auf 20er-Jahre geschminkt. Denn die<br />
oft synthetisch klingenden Arrangements<br />
bedienen ausschließlich die Emotionalität<br />
moderner Schlagerbegleitung. „Küssen<br />
kann man nur alleine“ fehlt völlig der witzig<br />
instrumentierte und parodistische<br />
Unterton etwa von „Ich küsse Ihre Hand,<br />
Madame“. Gut möglich, dass bei Max<br />
Raabe wieder kein Schwein anruft wegen<br />
dieser Produktion. (jn)<br />
Mogwai<br />
Hardcore will never die, but you will<br />
POSTROCK<br />
Pias<br />
Weiterhin ist es eine bewegende Sache,<br />
sich einem Mogwai-Album auszusetzen.<br />
Vor allem deshalb, weil man immer Angst<br />
davor hat – und doch am Ende erschöpft<br />
und glücklich ist. Zum siebten Mal gön-<br />
01.05. ALTENMARKT<br />
03.05. AUGSBURG<br />
04.05. NÜRNBERG<br />
05.05. ULM<br />
06.05. HOF<br />
07.05. ESSENBACH<br />
08.05. BAYREUTH<br />
10.05. BREMEN<br />
11.05. MÜNSTER<br />
12.05. DÜSSELDORF<br />
13.05. KÖLN<br />
14.05. MAINZ<br />
15.05. ASCHAFFENBURG<br />
17.05. STUTTGART<br />
18.05. KEMPTEN<br />
19.05. PASSAU<br />
20.05. MÜHLDORF<br />
21.05. WEIDEN<br />
22.05. DRESDEN<br />
24.05. BERLIN<br />
25.05. HAMBURG<br />
26.05. HANNOVER<br />
27.05. KALRSUHE<br />
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