Wertstoffprofis ausbilden - Landesinstitut für Lehrerbildung und ...
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4. Profiausbildung an vier Lernstationen<br />
Für die Aufgabe „Was ist alles aus Kunststoff“?<br />
sucht die Lehrkraft passende Objekte<br />
zusammen. Das können zum Beispiel sein:<br />
Essgeschirr, -besteck, Spielzeug, Zahnbürste,<br />
Verpackungen wie Joghurtbecher, Plastiktüte,<br />
Schuh, CD/Kassette, Handy, Stift, Spielzeug),<br />
Anziehsachen (Fleece-Pullover, Regenjacke).<br />
Zu beachten ist dabei, dass die Recyclingcodes<br />
vorhanden sind. Oftmals sind diese auch nur<br />
auf der Verpackung vorhanden <strong>und</strong> nicht auf<br />
dem Produkt.<br />
Die Kärtchen <strong>für</strong> die Aufgaben „Kunststoffkreislauf“,<br />
„Lebenslauf einer Getränkedose“<br />
<strong>und</strong> „Lebenslauf einer Dose“ müssen ausgeschnitten<br />
<strong>und</strong> in Briefumschläge gelegt werden.<br />
Die Herstellung von Aluminium ist energieaufwändig<br />
<strong>und</strong> landschaftszerstörend aus<br />
folgenden Gründen: Aluminium kommt in der<br />
Natur nur in Form von Verbindungen vor<br />
(im Ausgangsmaterial Bauxit als Aluminiumhydroxid)<br />
<strong>und</strong> muss durch energieaufwändige<br />
Verarbeitungsprozesse von Aluminiumhydroxid<br />
über Aluminiumoxid zu reinem<br />
Aluminium überführt werden. Dabei fallen<br />
Abfallprodukte wie Rotschlamm (muss<br />
deponiert werden) an <strong>und</strong> es entstehen dabei<br />
Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Schwefeldioxid,<br />
Staub <strong>und</strong> fluorhaltige Verbindungen,<br />
die die Umwelt teils erheblich belasten. Das<br />
Hauptabbaugebiet liegt in den subtropischen<br />
Gürteln beidseits des Äquators, wo oft riesige<br />
Staudämme gebaut werden, um eine günstige<br />
Energieversorgung sicherzustellen. Dies führt,<br />
wie Beispiele aus Südamerika zeigen, zu<br />
irreversiblen Schäden am Ökosystem. Zur<br />
Herstellung einer Tonne Aluminium<br />
fallen 1,5 Tonnen Rotschlamm an, es werden<br />
14.000 kWh Energie verbraucht. Der Energieverbrauch<br />
ist damit viermal so hoch wie die<br />
Produktion einer Tonne Papier bzw. 10-mal so<br />
hoch wie die Produktion einer Tonne Weißblech.<br />
Aluminium lässt sich beliebig oft einschmelzen,<br />
wobei die Energieeinsparung<br />
beim Alurecycling bei ca. 95 % liegt. Auch<br />
entstehen weniger Staub <strong>und</strong> nur geringe<br />
Schwefeldioxid- <strong>und</strong> Stickoxidbelastungen<br />
(vgl. Abfallwirtschaft <strong>und</strong> Stadtreinigung<br />
Freiburg GmbH, Landratsamt Emmendingen<br />
42 <strong>Wertstoffprofis</strong> <strong>ausbilden</strong><br />
Abfallwirtschaft, Abfallwirtschaft Landkreis<br />
Breisgau-Hochschwarzwald & Gesellschaft<br />
Abfallwirtschaft Breisgau (2003).<br />
Bei der Durchführung von Experimenten zum<br />
Thema Abfall kann eine Kompetenzspinne<br />
genutzt werden, die im Rahmen des Schulversuchs<br />
„alles>>könner“ in Hamburg entwickelt<br />
wurde (vgl. S. 106). Auf der Basis eines Modells<br />
von Schreiber, Theyßen & Schecker (2009) <strong>und</strong><br />
in Zusammenarbeit mit den Lehrkräften des<br />
Fachsets „Naturwissenschaften“ des Schulversuchs<br />
„alles>>könner“ wurde ein <strong>für</strong> den<br />
naturwissenschaftlichen Schulunterricht<br />
verwendbares Modell experimenteller Kompetenz<br />
entwickelt. Das Modell umfasst sieben<br />
Komponenten der Experimentierkompetenz<br />
<strong>und</strong> erfüllt folgende Funktionen:<br />
1) Das Modell dient als Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> die<br />
Planung <strong>und</strong> Durchführung naturwissenschaftlichen<br />
experimentellen Unterrichts.<br />
Es ist ein Diagnoseinstrument <strong>für</strong> die<br />
Einschätzung der Experimentierkompetenz<br />
einzelner Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler.<br />
2) Im Modell kann gekennzeichnet werden,<br />
welche Kompetenzen erreicht werden<br />
können.<br />
Die Aufgabe „Abholung der Wertstoffe – <strong>und</strong><br />
dann?“ kann z. B. vereinfacht werden, in dem<br />
Textteile vorgegeben werden. Die Schülerinnen<br />
<strong>und</strong> Schüler ordnen dann die Karten<br />
den Textteilen zu. Die Kärtchen <strong>für</strong> diese<br />
Aufgabe müssen ausgeschnitten <strong>und</strong> in einen<br />
Briefumschlag gelegt werden.<br />
Die Zutaten <strong>für</strong> die Herstellung des Stärke-<br />
Kunststoffs müssen bereitgestellt werden.<br />
Den Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern sollten<br />
Metaplanwände <strong>und</strong> Moderationsmaterialien<br />
(Karten, Stifte, Pins etc.) zur Verfügung stehen.