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Unterrichtsmappe Wasser = Zukunft - unterrichtsmappen.care

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34<br />

Biotechnologische Wirkstoffe –<br />

Medikamente aus dem Meer<br />

(Trage hier deine Überschrift ein.)<br />

A rbeitsaufträge:<br />

1. Finde eine geeignete<br />

Überschrift.<br />

2. Lies den Text aufmerksam<br />

durch und unterstreiche<br />

alle dir unbekannten<br />

Begriffe. Schlage sie im<br />

Wörterbuch nach.<br />

3. Warum sind die Wirkstoffträger<br />

auf die<br />

Zellgifte angewiesen?<br />

4. Für welche Medikamente<br />

werden die Wirkstoffe<br />

verwendet?<br />

5. Welche Probleme stellen<br />

sich bei der Nutzung der<br />

Heilmittel aus dem Meer<br />

dar?<br />

Conus magus – die kleine Kegelschnecke<br />

– ist ein echter Star. Ihr Gift,<br />

für Fische absolut tödlich, ist der erste<br />

Wirkstoff aus dem Meer, der es bis<br />

zum Medikament geschafft hat. Unter<br />

dem Handelsnamen Prialt ist der syn-<br />

thetische Nachbau seit Kurzem auf<br />

dem Markt. Dass dem neuartigen<br />

Schmerzmittel noch viele weitere Arz-<br />

neien direkt aus den Tiefen des Meeres<br />

folgen werden, davon sind Naturstoffforscher<br />

überzeugt. Die Entwicklung<br />

neuer Medikamente aus dem Meer ist<br />

ein langer und mühsamer Weg. Er<br />

beginnt meist mit der Entdeckung neu-<br />

er Wirkstoffe oder Wirkmechanismen.<br />

Sehr oft sind Mikroorganismen (Bakterien,<br />

Pilze oder Hefe) die Produzenten<br />

pharmazeutisch wirksamer Verbindungen.<br />

Die Ozeane sind bei der Suche<br />

nach neuen Wirkstoffen besonders<br />

interessant, da die dort vorkommenden<br />

Mikroorganismen über ausgeklügelte<br />

Überlebensstrategien verfügen,<br />

die sehr oft mit der Produktion von<br />

Molekülen verbunden sind, welche<br />

auch als Medikamente genutzt wer-<br />

den können. 15.000 marine Wirkstoffe<br />

hat man bisher weltweit vor<br />

allem in Schwämmen, Muscheln,<br />

Korallen oder Algen entdeckt, rund<br />

80 Prozent von ihnen zeigen eine<br />

Wirkung gegen Krebs.<br />

Andere Zellgifte und Substanzen sind<br />

antibakteriell, antiviral oder entzündungshemmend.<br />

Die diese Wirkstoffe<br />

produzierenden Meeresbewohner<br />

leben meist fest verankert an Felsen.<br />

Sie können nicht fliehen und müssen<br />

sich also anders vor Fressfeinden und<br />

gegen Algenbewuchs schützen – daher<br />

hat sie die Natur gleich mit einem<br />

ganzen Arsenal äußerst wirksamer<br />

Gifte und Abwehrstoffe ausgestattet.<br />

Australische Meeresbiologen und<br />

Genforscher fanden in Schwämmen<br />

eine ungeahnt große Zahl unbekannter<br />

Bakterienstämme. Diese produzieren<br />

Abwehrstoffe, die eventuell als<br />

neue medizinische Wirkstoffe genutzt<br />

werden können, zum Beispiel als neue<br />

Antibiotika. Es gibt jedoch ein Problem:<br />

Aus einzelnen frei lebenden Schwäm-<br />

men lassen sich nicht die erforderlichen<br />

Mengen isolieren. So benötigt<br />

man z. B. für die Gewinnung von<br />

einem Gramm des Wirkstoffs ET-743<br />

(Ecteinascidin) ca. eine Tonne der<br />

Substanz Ecteinascidia turbinata, die<br />

wiederum aus der karibischen Seescheidenart<br />

oder der „Mangrove<br />

Tunicate“ gewonnen wird. Und weil<br />

die Stoffe sehr komplex sind, könnten<br />

sie nur mit sehr großem Aufwand<br />

künstlich hergestellt werden – oft zu<br />

teuer für die Pharmaindustrie.

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