Qualitätsbericht 2006 - LVR-Klinik Bonn - Landschaftsverband ...
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Teil D<br />
Rheinische <strong>Klinik</strong>en <strong>Bonn</strong><br />
Strukturierter <strong>Qualitätsbericht</strong> gemäß § 37 SGB V für das Berichtsjahr <strong>2006</strong><br />
Verletzungen vorzubeugen, besteht daher die Notwendigkeit, professionell mit diesem Thema umzugehen<br />
und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsprechend zu schulen.<br />
Im Rahmen einer Gefährdungsanalyse wurden alle Berufsgruppen der Rheinischen <strong>Klinik</strong>en <strong>Bonn</strong><br />
zu ihren Erfahrungen zum Thema Gewalt befragt, welche direkten Patientenkontakt haben, wie z.B.<br />
Pflegekräfte, Ärztinnen und Ärzte, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der therapeutischen Dienste, Sozialarbeiterinnen<br />
und Sozialarbeiter, etc. Es zeigte sich, dass das Personal häufig verbalen Aggressionen<br />
verschiedenster Art ausgesetzt ist. Bei dem hohen Anteil an Brachialaggressionen werden<br />
häufig Autoaggression oder Gewalt gegen Sachen im Alltag erlebt. Im Bereich der körperlichen Verletzungen<br />
zeigt sich eine Häufung bei den Angehörigen der Berufsgruppe der Pflegenden.<br />
Ziele<br />
Wir wollen mit unserem Projekt, was im Jahr <strong>2006</strong> begonnen wurde, folgendes erreichen:<br />
– Vermeidung von Verletzungen<br />
– Schulung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit direktem Patientenkontakt im<br />
Deeskalationsmanagement bis zum Jahr 2012<br />
– Unterstützung für Übergriffsopfer<br />
Maßnahmen und deren Umsetzung<br />
Im Jahr <strong>2006</strong> nahmen sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Pflege- und Erziehungsdienstes<br />
an einem professionellen Deeskalationstraining teil und wurden befähigt, Schulungen zu diesem<br />
Thema anzubieten. Im Rahmen ihrer Ausbildung konnten die zukünftigen Deeskalationstrainerinnen<br />
und -trainer bereits aggressionsauslösende Faktoren erkennen und teilweise deren Beseitigung in<br />
die Wege leiten.<br />
Seit Beginn des Jahres 2007 werden nun regelmäßig Schulungen durch die speziell ausgebildeten<br />
Trainerinnen und Trainer angeboten, wobei die Teilnahme der angesprochenen Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter von den Stations- und Abteilungsleitungen ausdrücklich gewünscht und unterstützt wird,<br />
so dass die Teilnehmerzahl von maximal 14 Personen regelmäßig erreicht wird.<br />
Evaluation<br />
Evaluation bedeutet die Bewertung von Projekten oder Prozessen anhand von festzulegenden<br />
Kriterien zur Standortbestimmung und Beschreibung von Verbesserungspotenzialen.<br />
Die Anzahl der Schulungen, die im Jahr angeboten werden, wurden anhand der zu schulenden Mitarbeiterzahl,<br />
die Anzahl der maximalen Teilnehmer und des „Zieljahres 2012” errechnet. Zusätzlich<br />
werden ab dem nächsten Jahr eintägige Auffrischungsseminare angeboten. Die bisher durchgeführten<br />
Schulungen waren ein voller Erfolg. Sie finden eine breite Akzeptanz und die Rückmeldungen der<br />
Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer waren durchweg positiv - wenn nicht gar herausragend.<br />
Für traumatisierte Übergriffsopfer und zur Verhinderung von langwierigen psychischen Veränderungen<br />
stehen unsere ausgebildeten Deeskalationstrainerinnen und -trainer als Ansprechpartner<br />
zur Verfügung. Nicht jeder Übergriff wird sich vermeiden lassen. Daher ist es wichtig, Verständnis für<br />
die betroffene Mitarbeiterin bzw. den betroffenen Mitarbeiter zu zeigen.<br />
Unsere Deeskalationstrainerinnen und -trainer sind weiterhin an ihre Ausbildungsstätte angebunden<br />
und nehmen dort regelmäßig an Seminaren teil, wodurch ihr Wissen jederzeit auf dem aktuellen<br />
Stand der Forschung ist.<br />
Nutzen für unsere Patientinnen und Patienten<br />
In Krankheitsphasen, in denen unsere Patientinnen und Patienten innerlich verletzlicher und<br />
empfindlicher sind und eventuell durch Ängste, Autonomieverluste oder persönliche Krisen Aggressionen<br />
entwickeln, haben wir die Verpflichtung, sie zu schützen. Durch das eingeführte Deeskala-