Amtsblatt Mai 2006 - Stadt Wolframs-Eschenbach
Amtsblatt Mai 2006 - Stadt Wolframs-Eschenbach
Amtsblatt Mai 2006 - Stadt Wolframs-Eschenbach
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Wolframs</strong>-<strong>Eschenbach</strong> - 3 - Nr. 4/06<br />
5.2. Der Ehrenbrief besteht in einer Urkunde. Zu dem Ehrenbrief<br />
wird eine bronzefarbene Anstecknadel mit <strong>Stadt</strong>wappen<br />
überreicht.<br />
5.3. Die Verleihung erfolgt in einer öffentlichen Veranstaltung<br />
§ 6 Vorschlagsrecht<br />
6.1. Für Ehrungen nach den §§ 2 bis 4 ist das Vorschlagsrecht<br />
auf die im <strong>Stadt</strong>rat vertretenen Gruppierungen und<br />
den Bürgermeister beschränkt.<br />
6.2. Vereine, Verbände und Organisationen können verdiente<br />
Mitglieder für eine Ehrung durch die <strong>Stadt</strong> vorschlagen.<br />
Welche Ehrung angemessen ist, entscheidet der<br />
<strong>Stadt</strong>rat.<br />
6.3. Für Ehrungen nach § 5 haben alle Bürgerinnen und Bürger<br />
der <strong>Stadt</strong> ein Vorschlagsrecht.<br />
6.4. Jeder Vorschlag ist schriftlich abzufassen und hinsichtlich<br />
des Anlasses und der Würdigung der zu ehrenden<br />
Persönlichkeit ausführlich zu begründen.<br />
§ 7 Beschlussfassung über Ehrungen<br />
7.1. Über Ehrungen beschließt der <strong>Stadt</strong>rat.<br />
7.2. Die Vorberatungen wie auch die Entscheidung über die<br />
zu verleihende Ehrung finden in nichtöffentlicher Sitzung<br />
statt.<br />
7.3. Einer Persönlichkeit können im Laufe der Zeit mehrere<br />
der in § 1 genannten Ehrungen, jedoch jede einzelne jeweils<br />
nur einmal, verliehen werden.<br />
§ 8 Widerruf der Ehrung<br />
8.1. Die <strong>Stadt</strong> kann die Auszeichnung wegen unwürdigen<br />
Verhaltens widerrufen. Der Widerruf bedarf einer Mehrheit<br />
von 2/3 der stimmberechtigten Mitglieder des <strong>Stadt</strong>rates.<br />
Er wird durch Zustellung eines Widerrufungsbescheides<br />
vollzogen. Die Auszeichnungen sind in diesem<br />
Fall zurückzugeben.<br />
§ 9 Inkrafttreten<br />
Diese Satzung tritt am Tage nach der öffentlichen Bekanntmachung<br />
in Kraft. Gleichzeitig tritt die Satzung vom 29.1.1986<br />
außer Kraft.<br />
<strong>Wolframs</strong>-<strong>Eschenbach</strong>, den 12. April <strong>2006</strong><br />
STADT WOLFRAMS-ESCHENBACH<br />
gez. Anton Seitz<br />
Erster Bürgermeister<br />
Zweite Änderungssatzung<br />
zur Satzung für die Erhebung der Hundesteuer - Hundesteuersatzung<br />
–<br />
vom 12. April <strong>2006</strong><br />
Aufgrund des Art. 3 Abs. 1 des Kommunalabgabengesetzes<br />
(KAG) erlässt die <strong>Stadt</strong> <strong>Wolframs</strong>-<strong>Eschenbach</strong> folgende Satzung<br />
Satzung<br />
§ 1<br />
Die Hundesteuersatzung vom 20.05.1999 wird wie folgt geändert:<br />
§ 10 “Fälligkeit der Steuer” erhält folgendes Fassung:<br />
“Die Steuerschuld wird einen Monat nach Zustellung des<br />
Steuerbescheides fällig. Bis zur Bekanntgabe eines neuen<br />
Steuerbescheides ist die Steuer jeweils zum 01. März eines<br />
jeden Jahres fällig und ohne Aufforderung weiter zu entrichten.”<br />
§ 2<br />
Diese Änderung tritt rückwirkend zum 01. Januar <strong>2006</strong> in Kraft.<br />
<strong>Wolframs</strong>-<strong>Eschenbach</strong>, den 12. April <strong>2006</strong><br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Wolframs</strong>-<strong>Eschenbach</strong><br />
gez. Anton Seitz<br />
Erster Bürgermeister<br />
125. Geburtstag von Ehrenbürger<br />
Dr. Dr. Johann Baptist Kurz<br />
Im <strong>Mai</strong> jährt sich der Geburtstag der wohl bedeutendsten Persönlichkeit<br />
unserer <strong>Stadt</strong> im vergangenen Jahrhundert - Stiftsdekan<br />
und Prälat Dr. Dr. Johann Baptist Kurz. Der ehemalige<br />
Kaplan in <strong>Wolframs</strong>-<strong>Eschenbach</strong> und <strong>Wolframs</strong>forscher sowie<br />
spätere versierte Wissenschaftler, Schriftsteller und Publizist<br />
wurde vor 125 Jahren, am 18. <strong>Mai</strong> 1881 als Sohn des approbierten<br />
Baders und Frisörs Andreas Kurz und seiner Ehefrau<br />
Anna in Neumarkt in der Oberpfalz geboren. Er absolvierte das<br />
Humanistische Gymnasium in Eichstätt und wurde am 29. Juni<br />
1907 im Hohen Dom zu Eichstätt zum Priester geweiht. Im Oktober<br />
1912 kam der junge Kaplan als Kaplaneibenefiziumsprovisor<br />
nach <strong>Wolframs</strong>-<strong>Eschenbach</strong>. Sein unmittelbarer Vorgesetzter<br />
<strong>Stadt</strong>pfarrer und Dekan Willibald Müller war es, der ihn<br />
zur Heimatforschung und zur Feststellung des Herkunftsortes<br />
des Parzivaldichters Wolfram von <strong>Eschenbach</strong> anregte, was<br />
seine Lebensaufgabe werden sollte.<br />
Seine sorgfältigen und umfangreichen Studien in den Staatsarchiven<br />
in Nürnberg und München fasste er in der Inauguraldissertation<br />
„Heimat- und Geschlecht <strong>Wolframs</strong> von <strong>Eschenbach</strong>“ zusammen.<br />
Für diese Forschungsarbeit verlieh ihm am 17. Juli 1916,<br />
also vor genau 90 Jahren, die Philosophische Fakultät der Universität<br />
Erlangen die Doktorwürde mit dem Prädikat Magna cum laude.<br />
Mit diesem Werk erbrachte Dr. Kurz den Nachweis, dass<br />
kein anderes <strong>Eschenbach</strong> als die jetzige <strong>Stadt</strong> <strong>Wolframs</strong>-<br />
<strong>Eschenbach</strong> die Heimat des Parzivaldichters Wolfram von<br />
<strong>Eschenbach</strong> ist. Auf Veranlassung des damaligen Regierungspräsidenten<br />
von Mittelfranken Exzellenz Dr. von Blaul wurden<br />
die Nachforschungen von Dr. Kurz als Beilage zum 61. Jahresbericht<br />
des Historischen Vereins für Mittelfranken veröffentlicht.<br />
Die Bayerische Akademie der Wissenschaft, Abteilung Germanistik,<br />
bestätigte die Forschungsarbeit von Herrn Dr. J.B. Kurz<br />
und befürwortete den Antrag des Magistrates der <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Eschenbach</strong>, der Heimatstadt des Parzivaldichters den Namen<br />
<strong>Wolframs</strong>-<strong>Eschenbach</strong> zu verleihen. Dies geschah durch König<br />
Ludwig III mit Dekret vom 19. <strong>Mai</strong> 1917.<br />
Nach seinem Weggang aus <strong>Wolframs</strong>-<strong>Eschenbach</strong> hatte Dr.<br />
Joh. Bapt. Kurz als Vorsitzendender des Zweckverbandes für<br />
die Jura - Erschließung auf dem Gebiet der Verkehrserschließung<br />
für die Menschen im dortigen ärmlichen Raum<br />
Großartiges geleistet.<br />
Darüber hinaus wirkte er in schriftstellerischer und publizistischer<br />
Weise weiter und erwarb sich noch den Grad des Dr. jur.<br />
Im Jahre 1930 veröffentlichte er das Werk Wolfram von<br />
<strong>Eschenbach</strong>, der größte Dichter des deutschen Mittelalters. Etwa<br />
zur gleichen Zeit brachte er das Oberpfälzische Heimatund<br />
Bauernbuch heraus.<br />
Aus Anlass seines silbernern Priesterjubiläums im Jahre 1932<br />
sahen sich Bürgermeister Georg Dörr (Bäckerei am Oberen<br />
Tor) und der <strong>Stadt</strong>rat veranlasst, Herrn Dr. Dr. Johann Bapt.<br />
Kurz aufgrund seiner Verdienste um die <strong>Wolframs</strong>-<strong>Stadt</strong> die Ehrenbürgerwürde<br />
zu verleihen.<br />
Die in diesem Zusammenhang ausgehändigte <strong>Wolframs</strong>-Medaille<br />
in Gold trägt die Inschrift:<br />
In Dankbarkeit dem Ehrenbürger Dr. Dr. J.B. Kurz, der unserer<br />
<strong>Stadt</strong> den Namen gab.<br />
Über seine Tätigkeit bei der Liga Regensburg erreichte der bereits<br />
in jungen Jahren zum Päpstlichen Hausprälaten ernannte<br />
Geistliche mit der Berufung zum Generaldirektor und Stiftsdekan<br />
zur „Alten Kapelle“ seinen priesterlichen Höhepunkt.<br />
Anfang der 50iger Jahre des vorigen Jahrhunderts schrieb Dr.<br />
Dr. Kurz das Heimatfestspiel „und ich selbst bin Parzival“, das<br />
in den Jahren 1952 und 1953 unter Mitwirkung von zahlreichen<br />
Persönlichkeiten von <strong>Wolframs</strong>-<strong>Eschenbach</strong> vor mehr als<br />
11.000 Besuchern aufgeführt wurde.<br />
1953 verfasste der <strong>Wolframs</strong>-Forscher eine „Blütenlese aus<br />
den Dichtungen <strong>Wolframs</strong> von <strong>Eschenbach</strong>“.