Weihnachten 2008 - Stadtgemeinschaft Tilsit eV
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Erinnerung an Hansheinrich Trunz<br />
Von Ernst Vogelsang<br />
Vor 100 Jahren, am 16. November<br />
1908, kam Hansheinrich Trunz in<br />
Norkitten (Kr. Insterburg) zur Welt. Er<br />
war der zweite Sohn des späteren<br />
Generalsekretärs des Landwirtschaftlichen<br />
Zentralvereins in Allenstein August<br />
Trunz und seiner Ehefrau Helene,<br />
geb. Fälser. Sein kultiviertes<br />
Elternhaus war väterlicherseits über<br />
Generationen hinweg mit der Landwirtschaft<br />
verbunden, seine Mutter<br />
war eine begabte Malerin und kulturell<br />
in vielen Bereichen beschlagen.<br />
Das Haus Trunz war mit der Zeit zu<br />
einem kulturellen Mittelpunkt der<br />
Stadt und des südostpreußischen<br />
Umlandes geworden, wobei die ansehnliche<br />
Bibliothek von Vater Trunz,<br />
später Prussica-Sammlung genannt<br />
(und 1945 durch glückliche Umstände<br />
in den Westen gerettet), auch eine<br />
wichtige Rolle bei der Entwicklung<br />
beider Söhne spielte und für ständige<br />
Anregungen Stoff bot.<br />
Schon in der Kopernikus-Oberrealschule<br />
zeigten sich Hansheinrichs<br />
Fähigkeiten, die er später auch außerberuflich<br />
nutzte: sein Maltalent<br />
kam bereits in der Quarta zum Vorschein,<br />
wenn auch sein Zeichenlehrer<br />
Barduhn ihm gar nicht lag, weil dessen<br />
Unterricht sich fast ausschließlich<br />
mit dem Zeichnen von Gegenständen<br />
wie Töpfe, Leuchten und dergleichen<br />
befasste, wie er einmal berichtete.<br />
Erst dessen Nachfolger<br />
(1925), H.B. Nern, brachte mit einem<br />
sehr lebendigen Kunstunterricht frischen<br />
Wind hinein.<br />
In der Oberstufe war es sein<br />
Deutschlehrer Dr. Günther, der mit<br />
seinen Aufsatzthemen sein Interesse<br />
für das Schreiben weckte. So wurde<br />
aus dem Thema „Wie sah Allenstein<br />
um 1500 aus?“ eine Arbeit von 33<br />
Schreibmaschinenseiten. In der Jahresarbeit<br />
1928 beschrieb er alle Dorfkirchen<br />
des Landkreises Allenstein,<br />
vermaß sie und zeichnete dazu die<br />
Grundrisse. Durch die Zeitumstände<br />
bedingt konnte dieser Aufsatz erst<br />
1968 im „Heimatbuch des Landkreises<br />
Allenstein“ nachträglich veröffentlicht<br />
werden. Aber auch die „Allensteiner<br />
Zeitung“ druckte einen Aufsatz<br />
des Schülers Hh. Trunz über Lucas<br />
David, den Schreiber ostpreußischer<br />
Geschichte des 16. Jahrhunderts.<br />
Damit nicht genug, finden wir ihn als<br />
Querpfeifer im Spielmannszug der<br />
Schule der zwanziger Jahre in blauer<br />
Jacke, gelbem Koppel und weißen<br />
„Schmandbixen“. Dieses Pfeifer- und<br />
Trommlerkorps spielte bei Schulveranstaltungen,<br />
Sportfesten und Wan-<br />
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