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Weihnachten 2008 - Stadtgemeinschaft Tilsit eV

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Die alten Kirchen und Kapellen in Allenstein<br />

Außer der heute noch bestehenden<br />

St.-Jakobus-Kirche und der Jerusalemskapelle<br />

gab es in früherer Zeit<br />

noch andere Kirchen und Kapellen.<br />

Zum Bürgerhospital zum Hl. Geist<br />

gehörte die Hl.-Geist-Kapelle, die erst<br />

in späterer Zeit infolge Erweiterung<br />

als Kirche bezeichnet wurde. Die Kapelle<br />

stand in unmittelbarer Nähe des<br />

Hospitals, östlich an der Richtstraße<br />

vor der heutigen Johannisbrücke. Sie<br />

ist zusammen mit dem Hospital bald<br />

nach der Gründung der Stadt erbaut<br />

worden, war ein massiver Bau und<br />

stand mit der einen Längsseite auf<br />

der Stadtmauer. Über die Konstruktion<br />

der Kapelle erfahren wir nichts;<br />

auch fehlen sonstige Nachrichten bis<br />

zur Visitation von 1565, nur werden<br />

uns zwei Benefiziaten in der Zeit von<br />

1452 bis 1461 genannt. Nach einer<br />

gründlichen Renovation wurde die<br />

Kapelle am 22. September 1580<br />

durch den Bischof Martin Cromer<br />

konsekriert. Fortan wurde nun wieder<br />

Gottesdienst in der Kapelle gehalten.<br />

An jedem zweiten Sonntag wurde ein<br />

Hochamt mit Predigt gehalten, und<br />

an jedem Mittwoch und Freitag las ein<br />

Kaplan dort die hl. Messe für die Insassen<br />

des Bürgerhospitals. Im Jahre<br />

1598 wurde ein Wandschrank zur<br />

Aufbewahrung des hl. Sakraments<br />

geschaffen, und die Bürgersfrau Seidler<br />

übernahm es, eine brennende Kerze<br />

zu Ehren desselben ständig zu unterhalten.<br />

Einige Jahre später finden<br />

wir gar einen Chor von sangeskundigen<br />

Bürgern, der die Freitagsmesse<br />

mit Orgelbegleitung singt.<br />

Bei dem großen Stadtbrande von<br />

1622 brannte die Kapelle bis auf die<br />

Ringmauern nieder; nach dem Aufbau<br />

wurde sie am 18. Juni 1631 vom<br />

Weihbischof Dzialinski auf den alten<br />

Titel konsekriert. Aus dem Stipendium<br />

des Domherrn Rowiejski wurde<br />

die Kapelle vor 1668 umgebaut, erweitert<br />

und gut ausgestattet. Sie hatte<br />

nun eine Kanzel, drei Altäre und<br />

schöne Deckenmalerei; fortan wurde<br />

sie als Hl.-Geist-Kirche bezeichnet. In<br />

der Kirche fanden dann später auch<br />

die Gebeine des hochherzigen Stifters<br />

ihre letzte Ruhestätte; ein monumentaler<br />

Denkstein deckte seine<br />

Ruhestätte zu. Noch heute ist dieser<br />

mit voller Inschrift erhalten, er befindet<br />

sich in der Kapelle des St.-<br />

Marien-Hospitals.<br />

Im Jahre 1789 erhielt Allenstein nach<br />

dem großen Stadtbrande von Osterode<br />

eine Schwadron des von Rosenbruchschen<br />

Regiments in Garnison.<br />

Der Kommandant von Rosenbruch<br />

ersuchte den Fürstbischof von Krasicki<br />

um die Erlaubnis, an Sonn- und<br />

Feiertagen in der Hl.-Geist-Kirche für<br />

seine Truppen protestantischen Militärgottesdienst<br />

abhalten lassen zu<br />

dürfen. Das Gesuch wurde abgelehnt.<br />

Schon im Jahre 1790 meldete der<br />

Hospitalprovisor Sch. der bischöflichen<br />

Behörde, daß das Dach der Kirche<br />

und das Gewölbe in der Sakristei<br />

einer ansehnlichen Reparatur bedürften;<br />

diese Reparatur wurde aus den<br />

Zinsen des Stiftskapitals ausgeführt.<br />

Am 22. April 1808 meldete der Erzpriester<br />

Lenz die drohende Gefahr des<br />

Einsturzes der Kirche. Vor den Osterfeiertagen<br />

war das Fundament in 10<br />

Fuß Länge eingestürzt, die Mauern<br />

hatten gefährliche Risse erhalten. Zu-<br />

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