Weihnachten 2008 - Stadtgemeinschaft Tilsit eV
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und daß dort ein feierlicher Gottesdienst<br />
abgehalten werden solle. Auf<br />
dem Hinweg sollten die Allerheiligenlitanei,<br />
auf dem Rückweg die Bußpsalmen<br />
gesungen werden.<br />
Wegen der Reparatur der Kreuzkirche<br />
schwebten seit 1798 mit dem Magistrat<br />
Verhandlungen, die aber zu keinem<br />
Erfolge führten. Das Domkapitel<br />
schlug darum dem Bischof vor, die<br />
Kirche abzutragen, weil für diese und<br />
die späteren Reparaturen keine Mittel<br />
vorhanden wären. Am 24. November<br />
1801 verfügte der Bischof demgemäß.<br />
Der Abbruch erfolgte 1806.<br />
Die Georgskapelle gehört zum Georgshospital,<br />
sie lag wie diese vor<br />
dem Niedertor, an der alten Straße<br />
nach Guttstadt, also in der heutigen<br />
Liebstädter Straße. Wann sie erbaut<br />
worden ist, wissen wir nicht; sie wird<br />
zuerst 1580 erwähnt und war ein<br />
kleiner Fachwerkbau mit Holzdecke<br />
in Form einer Halbtonne. In der Kapelle<br />
befand sich ein Altar und als<br />
weiterer Schmuck die St.-Georgs-<br />
Statue zu Pferde, aus Holz gefertigt.<br />
Im Jahre 1609 ließ sie der Administrator<br />
Hindenberg auf seine Kosten<br />
restaurieren; 1798 war sie wieder<br />
Der Verschönerungsverein<br />
Von Ernst Vogelsang<br />
Das ermländische Landstädtchen Allenstein<br />
war vergleichbar anderen in<br />
der Provinz zunächst ein Spätentwickler,<br />
denn die Wachstumsimpulse<br />
erreichten es erst im letzten Drittel<br />
des ausgehenden 19. Jahrhunderts.<br />
So war zwar ihre Einbettung in eine<br />
überaus anziehende Landschaft von<br />
Seen und Wäldern naturgegeben,<br />
doch fehlte offensichtlich eine Idee,<br />
baufällig, die Heiligenfigur war vom<br />
Pferde heruntergefallen. Das Ganze<br />
machte einen recht unwürdigen Eindruck<br />
und wurde abgebrochen.<br />
Von den kleinen Kirchen und Kapellen<br />
aus der Vorzeit hat sich bis heute<br />
die Jerusalemskapelle erhalten. Sie<br />
wird im Visitationsbericht von 1565<br />
zum ersten Male genannt, ist von<br />
Erbgeldern und Almosen frommer<br />
Leute erbaut worden und stand unter<br />
der Verwaltung der Provisoren des<br />
Leprosenstifts oder des St.-Georgs-<br />
Hospitals. Sie ist im Innern mit einem<br />
Altar und einem großen Kruzifix, das<br />
aus dem Jahre 1570 stammt, ausgestattet,<br />
zu dessen Seiten die beiden<br />
Schächer an ihren Kreuzen hängen.<br />
An einigen Fastenfreitagen wird<br />
dort jetzt noch Andacht abgehalten.<br />
Zu erwähnen wäre noch die Johanneskapelle,<br />
die an der Kleeberger<br />
Straße lag. Sie wird im Bericht von<br />
1809 zuerst genannt und war von<br />
der Familie Freytag gebaut worden.<br />
Im Jahre 1891 wurde sie wegen des<br />
Gefängnisbaues abgebrochen.<br />
aus „Allensteiner Volksblatt“ vom<br />
12.1.1932<br />
diese landschaftlichen Besonderheiten<br />
den Bürgern nahe zu bringen, wie<br />
auch die Stadt selbst zu verschönern,<br />
die mit zunehmender Ausdehnung<br />
nach Osten und Norden recht<br />
nüchtern schien.<br />
Das zu ändern zeigte sich der<br />
Oberstleutnant Lentz besonders aufgeschlossen<br />
und weitsichtig, nachdem<br />
er als Chef des Bezirkskom-<br />
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