Bericht - Lebenswelt Heim
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Dr. Andreas Khol<br />
Bundesobmann des Seniorenbundes, Präsident des Österreichischen Seniorenrates<br />
Mein größter Wunsch ist es, mit meiner Frau an meiner Seite in den eigenen vier Wänden meinen Lebensabend<br />
in vollen Zügen genießen zu können. Allerdings liegen diese Dinge natürlich in Gottes Hand. Sollte ich eines Tages<br />
darauf angewiesen sein, in ein <strong>Heim</strong> zu ziehen, wären mir folgende Punkte am wichtigsten: Auch in einem <strong>Heim</strong><br />
sollte die eigene Privatsphäre so groß wie nur irgendwie möglich sein. Ein Höchstmaß an Autonomie, etwa durch<br />
eine Form des betreuten Wohnens wäre sicherlich ideal. Am allerwichtigsten wäre mir aber, neben dem Wunsch<br />
nach guter Betreuung, die Nähe zu meinen Angehörigen, denn gerade die Familie war und ist für mich das<br />
wichtigste Lebenselixier.<br />
Bezüglich meiner Erwartungen <strong>Lebenswelt</strong> <strong>Heim</strong> gegenüber, möchte ich auf Ihre Kampagne für ein Altern in Würde<br />
verweisen. Als Bundesobmann des Seniorenbundes habe ich genau dieselben Anliegen. So versuchen wir im Seniorenbund<br />
ständig, alte Klischeevorstellungen über die Seniorinnen und Senioren - z.B. Taubenfütternde Senioren<br />
im Park - zu widerlegen. Im Zuge unserer „Denkwerkstatt“, deren Ergebnisse inzwischen unter dem Titel „Die Freiheit<br />
hat kein Alter“ auch als Buch erschienen sind, haben wir mit Freude feststellen können, wie unglaublich aktiv<br />
und engagiert die modernen Seniorinnen und Senioren sind. Allerdings wird dieses neue Selbstbild der Generationen<br />
60+ und 80+ in den meisten Medien nicht wahrgenommen, beziehungsweise sogar konterkarikiert. Wenn also<br />
Ihre Organisation ebenfalls weiterhin in diesem Sinne die Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung und in den Medien<br />
befördern würde, wäre dies sicherlich ein wichtiger Beitrag.<br />
Nicht zuletzt möchte ich Ihnen und Ihrer Organisation dafür danken, dass Sie sich mit solchem Elan für die älteren<br />
Generationen Österreichs einsetzen.<br />
Karl Blecha<br />
Präsident des Pensionistenverbandes Österreich, Präsident des Österreichischen Seniorenrates<br />
Der Seniorenrat unterstützt mit ganzer Kraft die Aktionen von <strong>Lebenswelt</strong> <strong>Heim</strong>, die ein realistisches Bild des<br />
Alters vermitteln. Die Herbstkampagnen 2004 und 2005 haben mitgeholfen, einen Trend in unserer Gesellschaft zu<br />
korrigieren, der zu einer Ökonomisierung aller Lebensbereiche führt, den Ellenbogen regieren lässt, und tatenlos<br />
zusieht, dass eine halbe Million Menschen vorwiegend alleinstehende, ältere, zum Teil pflegebedürftige Frauen in<br />
akuter Armut leben. Wir müssen durchsetzen, dass die menschliche und leistbare Betreuung Hochbetagter ein<br />
anerkanntes Grundrecht wird. Die Zukunft braucht mehr Solidarität, damit die Menschen im Alter, im Krankheitsfall,<br />
bei Pflegebedürftigkeit und Behinderung ein Leben in Würde und Selbstachtung führen können. Und diese Solidarität<br />
wird sich umso leichter durchsetzen lassen, je realistischer und ungeschminkter das Bild des Alters in der Gesellschaft<br />
ist und je stärker die Anerkennung der Lebensleistung der älteren Generationen ist. Diese haben nicht<br />
nur einen Wohlfahrtsstaat geschaffen, sondern ein Nationalvermögen erwirtschaftet, das weit höher ist als die<br />
Schulden, die in dieser Zeit gemacht worden sind.<br />
Franz Holzer<br />
<strong>Heim</strong>leiter in Vorarlberg, im Vorstand des Dachverbandes<br />
Was die Qualität der Arbeit in unseren <strong>Heim</strong>en betrifft, so liegt sie wirklich zum großen Teil an den Mitarbeiter-<br />
Innen, an ihren Einstelllungen was sie tun und da oftmals an Kleinigkeiten. Das ist etwas von dem ich denke,<br />
dass es unterschätzt wird – sehr viel kleine Dinge, die sehr viel bewirken.“<br />
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