Bericht - Lebenswelt Heim
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Bericht - Lebenswelt Heim
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Dr. Georg Kathrein<br />
Bundesministerium für Justiz<br />
Meine persönlichen Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit dem Dachverband und ein good practice Beispiel:<br />
Der Dachverband und das Justizministerium haben bei der Vorbereitung und Umsetzung des <strong>Heim</strong>aufenthaltsgesetzes<br />
intensiv miteinander zu tun gehabt. Wir sind nicht immer einer Meinung gewesen, was nicht weiter verwundert,<br />
weil es bei diesem Vorhaben um schwierige und heikle Fragen gegangen ist. Was mich dann aber doch sehr<br />
beeindruckt und gefreut hat, war die Akzeptanz des neuen Gesetzes in den <strong>Heim</strong>en. Dazu haben die vom Dachverband<br />
und dem Justizministerium gemeinsam bestrittenen Informationsveranstaltungen in den Bundesländern<br />
einen gewissen Teil beigetragen. Ganz entscheidend für diese Akzeptanz war aber sicher das Engagement der<br />
Menschen in den <strong>Heim</strong>en.<br />
Für die Vorbereitung von Gesetzen – und das ist einer der Schwerpunkte der Aufgaben des Justizministeriums –<br />
und ihre Umsetzung ist es wichtig, mit möglichst vielen Akteuren und „Stakeholdern“ ins Gespräch zu kommen<br />
und im Gespräch zu bleiben. Dabei spielt die Zeitschrift „<strong>Lebenswelt</strong> <strong>Heim</strong>“ eine wichtige Rolle, weil sie eine<br />
Plattform bietet, den Inhalt und die Motive der Arbeiten auch des Justizministeriums zu präsentieren.<br />
Was möchte ich in einem Nachhaltigkeitsbericht von <strong>Lebenswelt</strong> <strong>Heim</strong> lesen? Wichtig wäre, einen verlässlichen<br />
und informativen Überblick über die Situation der betroffenen Menschen in den <strong>Heim</strong>en zu erlangen, einen<br />
Überblick, der nicht aus reiner Lobhudelei und Propaganda besteht, sondern die Dinge beim Namen nennt, mit<br />
sachlicher Kritik nicht hinter dem Berg hält und auch die Rolle des <strong>Heim</strong>s für die Bewohner und die anderen<br />
Betroffenen reflektiert.<br />
Was ich mir noch wünsche, ist eine „Pflegediskussion“, in der es nicht um politisches Kleingeld geht, sondern<br />
um wirkliche Verbesserungen für die betroffenen Menschen. Ich finde auch, dass die <strong>Heim</strong>e in der laufenden<br />
Diskussion unter ihrem Wert geschlagen werden. Die österreichischen Alten- und Pflegeheime sind bei weitem<br />
nicht so schlecht wie ihr Ruf. Das geht in der bisherigen Diskussion leider ziemlich unter.<br />
Mag. a Nicole Gorfer<br />
MAS, Hexal Pharma, Head Communications Commercial Operations Austria<br />
Die Partnerschaft mit <strong>Lebenswelt</strong> <strong>Heim</strong> zeigt uns bei Hexal sehr deutlich: Altern in und vor allem mit Würde<br />
ist möglich. Das ist gut zu wissen - und beruhigend. Der Zugang vieler Menschen in unserer Gesellschaft dazu<br />
sieht nämlich anders aus: Über das Älterwerden spricht man nicht so gern. Nun werden wir aber gleichzeitig<br />
alle unausweichlich älter – und ich frage mich: ist es nicht ein Widerspruch, dass man dieses Thema so aus dem<br />
Bewusstsein auszuklammern sucht?<br />
Als Generika-Unternehmen sind wir – wenn auch unbewusst – eigentlich täglich mit dem Alter konfrontiert,<br />
denn die meisten unserer Präparate sind für eine Altersschicht gemacht, die sich im Altersbereich "50+" bewegt.<br />
Es liegt deshalb auch in unserer gesellschaftlichen Verantwortung, dass wir unsere "Zielgruppe" ein<br />
bisschen genauer kennen: Was sind denn die Bedürfnisse eines alten Menschen? Wo können Handicaps im<br />
Alter liegen, zum Beispiel beim Öffnen einer Medikamentenschachtel? Und vor allem: Wie möchte ich denn selbst<br />
alt werden? Ich sehe unser Engagement bei <strong>Lebenswelt</strong> <strong>Heim</strong> daher auch als Bewusstseinsbildung für uns. Neben<br />
finanzieller Unterstützung der Kampagnen von <strong>Lebenswelt</strong> <strong>Heim</strong> sind wir seit heuer im Rahmen unseres Partnerschaftstages<br />
einmal im Jahr auch persönlich in den „Wohnhäusern“ zu Gast – um zu helfen, zuzuhören, da zu<br />
sein – und nicht zuletzt, um selbst zu lernen.<br />
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