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Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung<br />

<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong><br />

Wirkungen auf die touristischen Belange<br />

im Kreis Ostholstein“<br />

Cochet Consult<br />

Stand: 23.11.2012


Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung<br />

Vorhabenträgerin:<br />

DB Netz AG<br />

Theodor-Heuss-Allee 7<br />

60486 Frankfurt / M.<br />

Regionale Zuständigkeit:<br />

DB Netz AG<br />

Regionalbereich Nord<br />

Produktiondurchführung I.NP-N-D-KIE<br />

Hamburger Chaussee 10<br />

24114 Kiel<br />

Für die Vorhabenträgerin:<br />

DB ProjektBau GmbH<br />

Caroline-Michaelis-Straße 5 – 11<br />

10115 Berlin<br />

Regionale Zuständigkeit:<br />

DB ProjektBau GmbH<br />

Regionalbereich Nord<br />

Regionales Projektmanagement I.BV-N-P(V)<br />

Museumstr. 39<br />

22765 Hamburg<br />

Erstellt durch:<br />

Arbeitsgemeinschaft FBQ RVU-UVS<br />

c/o<br />

Trüper Gondesen Partner (TGP)<br />

An der Untertrave 17<br />

23568 Lübeck<br />

cochet consult


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Inhaltsverzeichnis Seite<br />

1 Einführung 1<br />

1.1 Anlass, Aufgabenstellung <strong>und</strong> Untersuchungsziel 1<br />

1.1.1 Auftrag <strong>und</strong> Aufgabenstellung 1<br />

1.1.2 Untersuchungsziel 1<br />

1.1.3 Untersuchungsraum 2<br />

1.1.4 Methodik der Untersuchung 5<br />

1.1.5 Verhältnis des vorliegenden Tourismusgutachtens zur Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) 6<br />

1.2 Ergebnisse sonstiger maßnahmenbezogener Gutachten 6<br />

1.2.1 ´Betroffenheitsanalyse Schienenhinterlandanbindung´ des Kreises Ostholstein 6<br />

1.2.2 Einflussanalyse Tourismus Femern A/S 8<br />

1.2.3 Regionales Entwicklungskonzept in Folge einer Festen Fehmarnbeltquerung 9<br />

1.2.4 Strategie für die grenzüberschreitende Tourismusentwicklung im Rahmen des<br />

INTERREG-Projekts “Destination Fehmarnbelt“ 11<br />

1.2.5 Folgerungen für die weitere Planung 11<br />

2 Planungsrechtliche <strong>und</strong> sonstige Rahmenbedingungen für die geplante<br />

Schienenhinterlandanbindung der festen Fehmarnbeltquerung 13<br />

2.1 Planungsrechtliche Rahmenbedingungen 13<br />

2.1.1 Planungen des B<strong>und</strong>es 13<br />

2.1.2 Landesplanung <strong>und</strong> Raumordnung 13<br />

2.1.3 Planungen auf regionaler Ebene 16<br />

2.1.4 Planungen auf kommunaler Ebene 20<br />

2.2 Sonstige Rahmenbedingungen 22<br />

2.2.1 Trends im Nachfrageverhalten 22<br />

2.2.2 Klimawandel 22<br />

2.2.3 B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> europaweite Verkehrsentwicklung 23<br />

3 Bestandsanalyse 24<br />

3.1 Vorbemerkung 24<br />

3.2 Datengr<strong>und</strong>lagen 24<br />

3.3 Beschreibung der im Untersuchungsraum gelegenen Kommunen 26<br />

3.4 Touristisches Angebot im Untersuchungsraum 37<br />

3.4.1 Beherbergungsinfrastruktur 37<br />

3.4.2 Freizeitinfrastruktur 41<br />

3.4.3 Kur- <strong>und</strong> Erholungsorte 48<br />

3.4.4 Landschaft <strong>und</strong> Landschaftsbild mit Bezug zu Tourismus 49<br />

3.5 Touristische Nachfrage im Untersuchungsraum 53<br />

3.5.1 Überblick über die touristische Nachfrage 53<br />

3.5.2 Übernachtungstourismus in Beherbergungsbetrieben 53<br />

3.5.3 Übernachtungsnachfrage auf Campingplätzen 54<br />

3.5.4 Sportboothäfen 55<br />

3.5.5 Tagestourismus 55<br />

3.6 Erreichbarkeit des Untersuchungsregion 58<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

I


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Inhaltsverzeichnis (Fortsetzung) Seite<br />

4 Beschreibung des Vorhabens 59<br />

4.1 Trassenvarianten 59<br />

4.1.1 Variante 1A 59<br />

4.1.2 Variante A 59<br />

4.1.3 Variante E 59<br />

4.1.4 Variante X 60<br />

4.2 Technische Ausstattung 60<br />

4.3 Baustraßen- <strong>und</strong> Baustelleneinrichtungsflächen 60<br />

4.4 Verkehrsentwicklung <strong>und</strong> -prognosen für den Korridor Lübeck – Puttgarden 61<br />

4.4.1 Planfall 0 61<br />

4.4.2 Planfall 1 62<br />

4.4.3 Vergleich der Verkehrsbelastung zwischen Planfall 0 <strong>und</strong> Planfall 1 für im Untersuchungsraum<br />

gelegene Gemeinden mit hoher Bedeutung für den Tourismus 64<br />

5 Ermittlung, Beschreibung <strong>und</strong> Bewertung der Auswirkungen auf den<br />

Tourismus / Variantenvergleich 65<br />

5.1 Entwicklung des Tourismus ohne das geplante Vorhaben 65<br />

5.1.1 Bisherige Angebots- <strong>und</strong> Nachfrageentwicklung im Untersuchungsraum 65<br />

5.1.2 Geplante Kapazitätserweiterungen 65<br />

5.2 Zu erwartende Auswirkungen auf den Tourismus / Analyse der Trassenabschnitte 66<br />

5.2.1 Wirkfaktoren 66<br />

5.2.2 Erläuterung des Vorgehens im Vor-, Zwischen <strong>und</strong> Hauptvergleich 70<br />

5.2.3 Abschnitt 1 73<br />

5.2.4 Abschnitt 2 100<br />

5.2.5 Abschnitt 3 103<br />

5.2.6 Abschnitt 4 106<br />

5.2.7 Auswirkungen der Vorzugsvariante 122<br />

5.2.8 Auswirkungen in weiteren Trassenabschnitten 138<br />

5.3 Handlungsempfehlungen zur Vermeidung / Verminderung von Nachteilen der<br />

Vorzugsvariante 144<br />

6 Auswirkungen der gesamtplanerischen Vorzugsvariante 146<br />

6.1 Darstellung der gesamtplanerischen Vorzugsvariante 146<br />

6.2 Beschreibung der Auswirkungen der gesamtplanerischen Vorzugsvariante auf die<br />

touristischen Belange 146<br />

6.2.1 Betroffenheit von Beherbergungsinfrastruktur 146<br />

6.2.2 Betroffenheit von touristisch relevanter Freizeitinfrastuktur 149<br />

6.2.3 Sonstige Aspekte 153<br />

6.3 Handlungsempfehlungen zur Vermeidung / Verminderung von Nachteilen der<br />

gesamtplanerischen Vorzugsvariante 163<br />

7 Literaturverzeichnis 165<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

II


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Tabellenverzeichnis Seite<br />

Tabelle 1: Beherbergungsinfrastruktur der Kommunen, die Anteil am Untersuchungsraum<br />

haben, im Jahr 2011 (absteigend nach Anzahl der Betten) ............................................ 36<br />

Tabelle 2: Bettenzahlen pro Gemeinde bei den im Untersuchungsraum gelegenen Beherbergungsbetrieben<br />

............................................................................................................... 38<br />

Tabelle 3: Im Untersuchungsraum gelegene Campingplätze ........................................................ 39<br />

Tabelle 4: Im Untersuchungsraum gelegene Badestrände ............................................................. 42<br />

Tabelle 5: Im Untersuchungsraum gelegene Natur- <strong>und</strong> Landschaftsschutzgebiete mit poten<br />

zieller Bedeutung im Hinblick auf Naturerleben .............................................................. 46<br />

Tabelle 6: Im Untersuchungsraum gelegene Kurorte ...................................................................... 48<br />

Tabelle 7: Ankünfte, Übernachtungen <strong>und</strong> durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Beherber<br />

gungsbetrieben ab neun Betten in den Kommunen, die Anteil am Untersuchungsraum<br />

haben, im Jahr 2011 (absteigend nach Anzahl der Übernachtungen) ........................... 53<br />

Tabelle 8: Ankünfte, Übernachtungen <strong>und</strong> durchschnittliche Aufenthaltsdauer auf Camping<br />

plätzen in den Kommunen, die Anteil am Untersuchungsraum haben, im Jahr 2010<br />

(absteigend nach Übernachtungen) ................................................................................ 54<br />

Tabelle 9: Abschätzung des Übernachtungsaufkommens der Gastlieger im Untersuchungsraum 55<br />

Tabelle 10: Hochrechnung des Tagesausflugsvolumens für die Kommunen, die Anteil am Untersuchungsraum<br />

haben, nach traditionellem Verfahren .................................................... 56<br />

Tabelle 11: Vergleich der Verkehrsbelastung zwischen Planfall 0 <strong>und</strong> Planfall 1 im Bereich der<br />

Gemeinden Ratekau, Scharbeutz, Timmendorfer Strand <strong>und</strong> Sierksdorf ...................... 64<br />

Tabelle 12: Vergleich Vergleich der Verkehrsbelastung zwischen Planfall 0 <strong>und</strong> Planfall 1 im<br />

Bereich der Gemeinde Großenbrode <strong>und</strong> auf Fehmarn ................................................. 64<br />

Tabelle 13: Grenz- / Orientierungswerte zur Ermittlung der Lärmbelastung von Beherbergungs<br />

betrieben ......................................................................................................................... 69<br />

Tabelle 14: Übersicht der Vergleichsarten ......................................................................................... 71<br />

Tabelle 15: Lärmbelastung von Beherbergungsbetrieben durch die Bahnstrecke im Bereich des<br />

Vorvergleichs 1a, Vergleich Planfall 0 – Planfall 1.......................................................... 74<br />

Tabelle 16: Lärmbelastung von Beherbergungsbetrieben durch die Bahnstrecke im Bereich des<br />

Vorvergleichs 1c, Vergleich Planfall 0 – Planfall 1 .......................................................... 79<br />

Tabelle 17: Lärmbelastung von Beherbergungsbetrieben durch die Bahnstrecke im Bereich des<br />

Vorvergleichs 1d, Vergleich Planfall 0 – Planfall 1.......................................................... 81<br />

Tabelle 18: Lärmbelastung von Beherbergungsbetrieben durch die Bahnstrecke im Bereich des<br />

Zwischenvergleichs 1.e, Vergleich Planfall 0 – Planfall 1 ............................................... 85<br />

Tabelle 19: Lärmbelastung von Beherbergungsbetrieben durch die Bahnstrecke im Bereich des<br />

Zwischenvergleichs 1.f, Vergleich Planfall 0 – Planfall 1 ................................................ 90<br />

Tabelle 20: Lärmbelastung durch die Bahnstrecke im Streckenabschnitt 1A.1, Vergleich Planfall<br />

0 – Planfall 1 ................................................................................................................... 92<br />

Tabelle 21: Lärmbelastung von Beherbergungsbetrieben durch die Bahnstrecke im Bereich des<br />

Hauptvergleichs Abschnitt 1, Vergleich Planfall 0 – Planfall 1 ........................................ 97<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

III


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Tabellenverzeichnis (Fortsetzung) Seite<br />

Tabelle 22: Lärmbelastung durch die Bahnstrecke im Abschnitt 2, Vergleich Planfall 0 – Planfall<br />

1 ................................................................................................................................... 102<br />

Tabelle 23: Lärmbelastung von Beherbergungsbetrieben durch die Bahnstrecke im Abschnitt 3,<br />

Vergleich Planfall 0 – Planfall 1 .................................................................................... 105<br />

Tabelle 24: Lärmbelastung von Beherbergungsbetrieben durch die Bahnstrecke im Bereich des<br />

Vorvergleichs 4.a, Vergleich Planfall 0 – Planfall 1 ...................................................... 108<br />

Tabelle 25: Lärmbelastung von Beherbergungsbetrieben durch die Bahnstrecke im Bereich des<br />

Zwischenvergleichs 4.b, Vergleich Planfall 0 – Planfall 1 ............................................. 110<br />

Tabelle 26: Lärmbelastung von Beherbergungsbetrieben durch die Bahnstrecke im Bereich des<br />

Zwischenvergleichs 4.c, Vergleich Planfall 0 – Planfall 1 ............................................. 114<br />

Tabelle 27: Lärmbelastung von Beherbergungsbetrieben durch die Bahnstrecke im Bereich des<br />

Hauptvergleichs Abschnitt 4, Vergleich Planfall 0 – Planfall 1 ...................................... 118<br />

Tabelle 28: Lärmbelastung von Beherbergungsbetrieben durch die Bahnstrecke im Strecken<br />

abschnitt 1A.9, Vergleich Planfall 0 – Planfall 1............................................................ 120<br />

Tabelle 29: Lärmbelastung von Beherbergungsbetrieben durch die Bahnstrecke im Strecken<br />

abschnitt 1A.13, Vergleich Planfall 0 – Planfall 1.......................................................... 122<br />

Tabelle 30: Darstellung der Vorzugsvariante in den einzelnen Abschnitten ................................... 122<br />

Tabelle 31: Lärmbelastung durch die Bahnstrecke bei der Vorzugsvariante, Vergleich Planfall 0<br />

– Planfall 1..................................................................................................................... 123<br />

Tabelle 32: Zusammenfassende Übersicht der Auswirkungen der Vorzugsvariante auf die<br />

Beherbergungs- <strong>und</strong> touristisch relevante Freizeitinfrastruktur .................................... 127<br />

Tabelle 33: Hinweise zur Gefährdung des Status der im Untersuchungsraum gelegenen Kurorte<br />

durch die Vorzugsvariante ............................................................................................ 129<br />

Tabelle 34: Lärmbelastung von Beherbergungsbetrieben durch die Bahnstrecke im Strecken<br />

abschnitt 1A.13 (Fehmarn), Vergleich Planfall 0 – Planfall 1 ........................................ 140<br />

Tabelle 35: Handlungsempfehlungen zur Vermeidung / Verminderung von Nachteilen der<br />

Vorzugsvariante ............................................................................................................ 144<br />

Tabelle 36: Lärmbelastung durch die Bahnstrecke bei der gesamtplanerischen Vorzugsvariante,<br />

Vergleich Planfall 0 – Planfall 1 .................................................................................... 146<br />

Tabelle 37: Zusammenfassende Übersicht der Auswirkungen der gesamtplanerischen Vorzugs<br />

variante auf die Beherbergungs- <strong>und</strong> touristisch relevante Freizeitinfrastruktur .......... 151<br />

Tabelle 38: Hinweise zur Gefährdung des Status der im Untersuchungsraum gelegenen Kurorte<br />

durch die gesamtplanerische Vorzugsvariante ............................................................. 154<br />

Tabelle 39: Handlungsempfehlungen zur Vermeidung / Verminderung von Nachteilen der<br />

gesamtplanerischen Vorzugsvariante ........................................................................... 163<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

IV


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Abbildungsverzeichnis Seite<br />

Abbildung 1: Lage der Städte <strong>und</strong> Gemeinden sowie des Untersuchungskorridors im Raum ....... 4<br />

Abbildung 2: Verkehrsbelastung im Planfall 0................................................................................ 62<br />

Abbildung 3: Verkehrsbelastung im Planfall 1................................................................................ 63<br />

Abbildung 4: Aufbau des Variantenvergleichs ............................................................................... 72<br />

Abbildung 5: Vorvergleich 1.a – Lage der Streckenabschnitte im Untersuchungsraum ............... 73<br />

Abbildung 6: Vorvergleich 1.b – Lage der Streckenabschnitte im Untersuchungsraum ............... 76<br />

Abbildung 7: Vorvergleich 1.c – Lage der Streckenabschnitte im Untersuchungsraum ............... 78<br />

Abbildung 8: Vorvergleich 1.d – Lage der Streckenabschnitte im Untersuchungsraum ............... 80<br />

Abbildung 9: Zwischenvergleich 1.e – Lage der Varianten im Untersuchungsraum .................... 84<br />

Abbildung 10: Zwischenvergleich 1.f – Lage der Varianten im Untersuchungsraum ................... 89<br />

Abbildung 11: Hauptvergleich Abschnitt 1 – Lage der Varianten im Untersuchungsraum ........... 94<br />

Abbildung 12: Streckenabschnitte 1A.6 <strong>und</strong> 1A.6.1 – Lage der im Untersuchungsraum ........... 100<br />

Abbildung 13: Hauptvergleich Abschnitt 3 – Lage der Varianten im Untersuchungsraum ......... 103<br />

Abbildung 14: Vorvergleich 4.a – Lage der Streckenabschnitte im Untersuchungsraum ........... 107<br />

Abbildung 15: Zwischenvergleich 4.b – Lage der Varianten im Untersuchungsraum ................ 109<br />

Abbildung 16: Zwischenvergleich 4.c – Lage der Varianten im Untersuchungsraum................. 112<br />

Abbildung 17: Hauptvergleich Abschnitt 4 – Lage der Varianten im Untersuchungsraum ......... 117<br />

Abbildung 18: Streckenabschnitt 1A.9 – Lage im Untersuchungsraum ...................................... 120<br />

Abbildung 19: Streckenabschnitt 1A.13 – Lage im Untersuchungsraum .................................... 121<br />

Kartenverzeichnis<br />

Karte: ´Touristische Infrastruktur – Bestand / Konflikte der Vorzugsvariante´ (Maßstab: 1:25.000,<br />

5 Blätter + Legendenblatt)<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

V


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

1 Einführung<br />

1.1 Anlass, Aufgabenstellung <strong>und</strong> Untersuchungsziel<br />

1.1.1 Auftrag <strong>und</strong> Aufgabenstellung<br />

Am 3. September 2008 wurde zwischen dem Königreich Dänemark <strong>und</strong> der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland<br />

ein Staatsvertrag zur Herstellung einer Festen Fehmarnbeltquerung geschlossen. Die Querung<br />

wird als eine kombinierte Straßen- <strong>und</strong> Schienenverbindung errichtet. Im Vertrag wurde festgeschrieben,<br />

dass Deutschland für den Ausbau der deutschen Schienenhinterlandanbindung verantwortlich<br />

ist. Aus diesem Gr<strong>und</strong> soll die vorhandene eingleisige Bahnstrecke Lübeck-Puttgarden (DB-Strecken-<br />

Nr. 1100) auf einer Länge von ca. 80 km um ein zweites Gleis erweitert, elektrifiziert <strong>und</strong> die Strecke<br />

auf 160 km/h ertüchtigt werden.<br />

Die Landesplanung Schleswig-Holstein führt für das Projektvorhaben „Schienenhinterlandanbindung<br />

der Festen Fehmarnbeltquerung“ ein Raumordnungsverfahren auf der Gr<strong>und</strong>lage von § 15 B<strong>und</strong>esraumordnungsgesetz<br />

(ROG) <strong>und</strong> der §§ 14 ff Landesplanungsgesetz Schleswig-Holstein (LaPlaG) in<br />

Verbindung mit § 1 der Raumordnungsverordnung (ROV) durch. Das Raumordnungsverfahren soll<br />

dazu beitragen, verschiedene Trassenvarianten prüfen <strong>und</strong> bewerten zu können <strong>und</strong> die geeignetste<br />

Trasse für die Schienenhinterlandanbindung zu finden. Es schließt eine Raumverträglichkeitsuntersuchung,<br />

eine Umweltverträglichkeitsuntersuchung sowie das Einholen externer Fachgutachten mit ein.<br />

Am 22. Juni 2010 wurde das Vorhaben zur Vorbereitung des Raumordnungsverfahrens im Rahmen<br />

einer Antragskonferenz (gemäß § 14a Abs. 1 S. 1 LaPlaG) mit der DB Netz als Vorhabenträgerin, mit<br />

der mit der Planung beauftragten DB ProjektBau GmbH <strong>und</strong> den Trägern öffentlicher Belange öffentlich<br />

erörtert. Nach Prüfung der im Rahmen der Antragskonferenz sowie darüber hinaus auch schriftlich<br />

abgegebenen Stellungnahmen wurden die Anforderungen an die für die Durchführung des Raumordnungsverfahrens<br />

erforderlichen Antragsunterlagen (gemäß § 14a Abs. 1 S. 2 LaPlaG) von der Landesplanung<br />

festgelegt (LANDESREGIERUNG SCHLESWIG-HOLSTEIN 2010). Laut Festlegungsprotokoll<br />

(INNENMINISTERIUM DES LANDES SCHLESWIG HOLSTEIN 2010b) sind die Antragsunterlagen im Rahmen<br />

der Darstellung der „Sonstigen Raumverträglichkeit“ um Aussagen zu möglichen positiven <strong>und</strong> negativen<br />

Wirkungen auf die touristischen Belange zu ergänzen.<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> prüft die <strong>Sonderuntersuchung</strong> <strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong><br />

Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“, inwiefern sich die verschiedenen Trassenvarianten<br />

auf den Tourismus auswirken.<br />

1.1.2 Untersuchungsziel<br />

Der Tourismus ist im gesamten Kreis Ostholstein, insbesondere aber in den Schwerpunkträumen für<br />

Tourismus <strong>und</strong> Erholung <strong>und</strong> in der Hansestadt Lübeck ein zentraler Wirtschafts- <strong>und</strong> Arbeitsplatzfaktor.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Realisierung einer leistungsfähigen Schienenanbindung zwischen Lübeck <strong>und</strong> Puttgarden<br />

zur Anbindung der Festen Fehmarnbeltquerung, die im Einzelnen in Kapitel 4 beschrieben ist,<br />

kann nicht ausgeschlossen werden, dass es zu Auswirkungen auf die touristischen Belange im Kreis<br />

Ostholstein kommt.<br />

Wesentliche Ziele des vorliegenden Gutachtens im Sinne des Raumordnungsverfahrens sind:<br />

• Ermittlung, Beschreibung <strong>und</strong> Bewertung der raumbedeutsamen touristischen Auswirkungen unter<br />

überörtlichen Gesichtspunkten;<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

1


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

• Frühzeitige Konfliktminimierung durch Abstimmung des Vorhabens mit den Erfordernissen der<br />

Raumordnung.<br />

1.1.3 Untersuchungsraum<br />

1.1.3.1 Vorbemerkung<br />

Im Raumordnungsverfahren sind gemäß § 15 Abs. 1 ROG die raumbedeutsamen Auswirkungen der<br />

Planung unter überörtlichen Gesichtspunkten zu prüfen. Gegenstand der Prüfung sind einerseits die<br />

von der Vorhabenträgerin in das Verfahren eingeführten Trassenalternativen 1A, A <strong>und</strong> E für den<br />

Ausbau der Schienenhinterlandanbindung der geplanten Festen Fehmarnbeltquerung.<br />

Entsprechend den Vorgaben der Landesplanungsbehörde des Landes Schleswig-Holstein im Festlegungsprotokoll<br />

vom 11. November 2010 (dort Seiten 3 <strong>und</strong> 4) werden, um der Sensibilität des betroffenen<br />

Raums in Bezug auf die möglichen Beeinträchtigungen des Tourismus gerecht zu werden,<br />

zusätzlich auch die vom Kreis Ostholstein als Ergebnis der Betroffenheitsanalyse am 14.09.2010 vorgelegte<br />

„Alternativtrasse X" sowie folgende Untervarianten in das Raumordnungsverfahren einbezogen:<br />

• die von den Gemeinden Göhl, Neukirchen, Heringsdorf, Großenbrode <strong>und</strong> der Stadt Oldenburg i.H.<br />

vorgeschlagene Untervariante für den nördlichen Bereich des Kreises Ostholstein;<br />

• eine Untervariante der Alternativtrasse X im Bereich der Gemeinde Timmendorfer Strand mit zwei<br />

Optionen zur Kreuzung der Autobahn A 1;<br />

• eine Untervariante der Alternativtrasse X im Bereich der Gemeinde Beschendorf (Amt Lensahn),<br />

die bereits auf Höhe Schlamin eine Heranführung der Schienentrasse an die A 1 vorsieht;<br />

• ein Stichgleis zur Anbindung der Stadt Neustadt i.H. (Ergänzung der Trasse X);<br />

• eine südöstliche Umfahrung der Ortschaft Ratekau (Untervariante der Variante 1A)" (vgl. INNENMI-<br />

NISTERIUM DES LANDES SCHLESWIG HOLSTEIN 2010b).<br />

1.1.3.2 Lage <strong>und</strong> Abgrenzung des Untersuchungsraumes<br />

Das Untersuchungsgebiet der vorliegenden <strong>Sonderuntersuchung</strong> befindet sich im Kreis Ostholstein im<br />

Osten Schleswig-Holsteins. Es reicht im Südosten des Kreises vom nördlichen Lübeck bis zur Gemeinde<br />

Großenbrode im Norden.<br />

Über den im Festlegungsprotokoll zur Antragskonferenz festgelegten Untersuchungsraum hinaus sind<br />

auch die Auswirkungen des Projekts im nördlichen Bereich der Neu- <strong>und</strong> Ausbautrasse, d.h. auch für<br />

das Gebiet der Stadt Fehmarn in eingeschränktem Umfang zu erfassen, da auch hier Auswirkungen<br />

durch die Mehrbelastung der Bestandsstrecke zu erwarten sind (vgl. INNENMINISTERIUM DES LANDES<br />

SCHLESWIG HOLSTEIN 2010b). Für den Bereich der Stadt Fehmarn sind daher u.a. Aussagen zu den<br />

Auswirkungen auf den Tourismus erforderlich.<br />

Die Korridorbreite des Untersuchungsraumes der vorliegenden touristischen Untersuchung wird in<br />

Anlehnung an das im Rahmen der raumordnerischen Umweltverträglichkeitsuntersuchung betrachtete<br />

Schutzgut „Mensch“ mit 2.000 m angesetzt. Sofern sich zu speziellen Fragen die Notwendigkeit ergibt,<br />

den Untersuchungsraum zu überschreiten, werden auch Faktoren außerhalb der eigentlichen Gebietsabgrenzung<br />

berücksichtigt.<br />

1.1.3.3 Beschreibung des Untersuchungsraumes<br />

Wie für das von Eiszeitüberformung geprägte Norddeutschland charakteristisch, gestaltet sich Ostholstein<br />

vorwiegend als eine Moränenhügellandschaft mit Niedermooren <strong>und</strong> Knicks. Markant tritt auch<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

2


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

im geologischen Profil der zu den beidseitigen Küstenlinien der Halbinsel Wagrien quer verlaufende<br />

Oldenburger Graben hervor.<br />

Die Landnutzung ist in Ostholstein zu einem Anteil von 36-46 % landwirtschaftlich ausgerichtet. Die<br />

Waldbedeckung mit unter 15 % ist im europäischen sowie deutschen Vergleich eher unterdurchschnittlich.<br />

Insgesamt wird die Diversität der holsteinischen Landschaften im europäischen Vergleich<br />

als sehr hoch bewertet (vgl. HCU – HAFENCITY UNIVERSITÄT HAMBURG / TGP – TRÜPER GONDESEN<br />

PARTNER 2012).<br />

Aus wirtschaftlicher Sicht kommt dem Tourismus in Ostholstein wie auch im gesamten Untersuchungsraum<br />

eine bedeutende Rolle zu. In 2011 konnten allein in den 1.045 gewerblichen Beherbergungsbetrieben<br />

(ab neun Betten) in Ostholstein mit insgesamt 48.713 Betten etwa 1,12 Mio. Ankünfte<br />

<strong>und</strong> ca. 5,4 Mio. Übernachtungen verzeichnet werden (vgl. STATISTISCHES AMT FÜR HAMBURG UND<br />

SCHLESWIG-HOLSTEIN 2011a <strong>und</strong> 2012). Dazu kommen noch 86 Campingplätze <strong>und</strong> der "Graue<br />

Markt" 1 , die zusätzlich erhebliche Wertschöpfung, Einkommen <strong>und</strong> Beschäftigung im Kreis sichern.<br />

Durch die Nähe zur Metropolregion Hamburg ist Ostholstein darüber hinaus ein wichtiger Zielraum für<br />

Tagesausflügler <strong>und</strong> Kurzurlauber. Das milde, maritime Klima in den bekannten Badeorten an der<br />

Ostseeküste, aber auch abwechslungsreiche Kultur- <strong>und</strong> Naturlandschaften, wie der Naturpark Holsteinische<br />

Schweiz mit einer entsprechend ausgebauten Freizeitinfrastruktur aus Rad- <strong>und</strong> Wanderwegen,<br />

tragen zu dieser Beliebtheit bei.<br />

„Besonders geprägt bzw. abhängig vom Tourismus sind die Heilbäder, Ostseebäder, Ostseeheilbäder<br />

<strong>und</strong> Erholungsorte zwischen Bad Schwartau <strong>und</strong> Fehmarn entlang der ostholsteinischen Ostseeküste.<br />

Insbesondere die sehr hohe Tourismusdichte in den betrachteten Gemeinden in der Lübecker Bucht<br />

wie Timmendorfer Strand, Scharbeutz/Haffkrug, Sierksdorf <strong>und</strong> in Wagrien in Großenbrode <strong>und</strong><br />

Fehmarn unterstreicht die erhebliche Bedeutung des Tourismus als Hauptwirtschaftszweig für diese<br />

Gemeinden. In den Gemeinden Scharbeutz, Neustadt i.H., Schashagen, Heringsdorf, Neukirchen,<br />

Großenbrode <strong>und</strong> Fehmarn nimmt zusätzlich der Campingtourismus eine hohe Bedeutung ein“ (HAN-<br />

SEATIC TRANSPORT CONSULTANCY / GEORG & OTTENSTROER IMMOBILIENWIRTSCHAFT / REGIONALÖKONO-<br />

MIE GBR / LÄRMKONTOR GMBH 2010, S. 142).<br />

Der Untersuchungsraum umfasst Gebiete folgender Kommunen (vgl. auch Abbildung 1):<br />

• Städte Bad Schwartau, Fehmarn, Lübeck, Neustadt i.H. <strong>und</strong> Oldenburg i.H.;<br />

• Amtsfreie Gemeinden Ratekau, Scharbeutz, Süsel <strong>und</strong> Timmendorfer Strand;<br />

• Gemeinden Göhl, Gremersdorf, Großenbrode, Heringsdorf <strong>und</strong> Neukirchen i.H. (Amt Oldenburg-<br />

Land);<br />

• Gemeinden Beschendorf, Damlos, Kabelhorst, Lensahn, Manhagen (Amt Lensahn);<br />

• Gemeinden Altenkrempe, Schashagen <strong>und</strong> Sierksdorf (Amt Holstein-Mitte);<br />

• Gemeinde Grömitz (Sitz Grömitz).<br />

1 z.B. Tagestourismus, Privatbetriebe mit unter neun Betten, Übernachtungen bei Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Verwandten, Freizeitwohn-<br />

sitze.<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

3


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Abbildung 1: Lage der Städte <strong>und</strong> Gemeinden sowie des Untersuchungskorridors im Raum<br />

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4


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

1.1.4 Methodik der Untersuchung<br />

Im Festlegungsprotokoll für das Raumordnungsverfahren „Schienenhinterlandanbindung Feste Fehmarnbeltquerung“,<br />

dort Seite 14 (INNENMINISTERIUM DES LANDES SCHLESWIG HOLSTEIN 2010b) sind Art<br />

<strong>und</strong> Umfang der erforderlichen Unterlagen für die raumordnerische Beurteilung des Projektes <strong>und</strong><br />

insbesondere auch für das im vorliegenden Gutachten behandelte Thema „Tourismus“ festgelegt worden.<br />

Demnach sind die Unterlagen in Abstimmung mit dem Tourismusreferat im Ministerium für Wissenschaft,<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Verkehr zu erstellen. Es sollen insbesondere auch die in der „Betroffenheitsanalyse<br />

Schienenhinterlandanbindung“ in Folge des Baus einer festen Fehmarnbeltquerung (HANSEATIC<br />

TRANSPORT CONSULTANCY / GEORG & OTTENSTROER IMMOBILIENWIRTSCHAFT / REGIONALÖKONOMIE GBR /<br />

LÄRMKONTOR GMBH 2010) verwendeten Kriterien <strong>und</strong> methodischen Ansätze bei der Erstellung des<br />

vorliegenden Gutachtens berücksichtigt werden.<br />

Die wesentlichen Arbeitsschritte des vorliegenden Gutachtens sind folgende:<br />

• Zusammenstellung der planungsrechtlichen <strong>und</strong> sonstigen Rahmenbedingungen für die geplante<br />

Schienenhinterlandanbindung der festen Fehmarnbeltquerung (Kapitel 2);<br />

• Erfassung der touristischen Infrastruktur (Beherbergungs- <strong>und</strong> Freizeitinfrastruktur) im Untersuchungsraum<br />

(Kapitel 3);<br />

• Beschreibung des Vorhabens (Kapitel 4);<br />

• Ermittlung, Beschreibung <strong>und</strong> Bewertung der Auswirkungen des Vorhabens auf den Tourismus /<br />

Variantenvergleich (Kapitel 5);<br />

• Aufzeigen von Handlungsempfehlungen zur Vermeidung / Verminderung von Nachteilen (Kapitel<br />

6).<br />

Im Vergleich zur „Betroffenheitsanalyse Schienenhinterlandanbindung“, deren Schwerpunkt in der<br />

Analyse des schieneninduzierten Lärms <strong>und</strong> den daraus resultierenden Beeinträchtigungen für die im<br />

Untersuchungsraum gelegenen Beherbergungsbetriebe lag, ist das vorliegende Gutachten entsprechend<br />

den Angaben im Festlegungsprotokoll in einzelnen Kapiteln um folgende Angaben ergänzt<br />

worden:<br />

Kapitel 2: Planungsrechtliche <strong>und</strong> sonstige Rahmenbedingungen<br />

- Berücksichtigung der örtlichen / regionalen Tourismusentwicklungskonzepte.<br />

Kapitel 3: Erfassung der touristischen Infrastruktur<br />

- Darstellung der Kur- <strong>und</strong> Erholungsorte zwischen Bad Schwartau <strong>und</strong> Fehmarn;<br />

- Darstellung der Tourismusdichte einschließlich Campingtourismus;<br />

- Erfassung der Tagesausflugsziele, touristisch relevanter Strandbereiche, Reit- <strong>und</strong> Radwanderwege,<br />

Wanderwege, freiluftorientierte Freizeitanlagen (wie z.B. Hansa Park, Freibäder).<br />

Kapitel 5: Ermittlung, Beschreibung <strong>und</strong> Bewertung der Auswirkungen des Vorhabens auf den Tourismus<br />

/ Variantenvergleich<br />

- Darstellung der Belastungen durch Bahnlärm im Vergleich der alternativen Trassenverläufe, inkl. der<br />

Betroffenheit des Tagestourismus, touristisch relevanter Strandbereiche, Reit- <strong>und</strong> Radwanderwege,<br />

Wanderwege, freiluftorientierter Freizeitanlagen;<br />

- Darstellung der durch Lärmbelastung beeinträchtigten Beherbergungsbetriebe sowie Camping;<br />

- Darstellung der Betroffenheit von tourismusorientierten Branchen (Hotellerie, Campingplätze, Gastronomie,<br />

Kurkliniken, Freizeitanlagen); insbesondere soll hier eine Abschätzung der Verlustquote<br />

lärmbelasteter Tourismuswertschöpfung vorgenommen werden <strong>und</strong> – soweit möglich – Verluste von<br />

Arbeitsplätzen dargestellt werden;<br />

- Darstellung der Auswirkungen des Vorhabens auf die Prädikatisierung von Gemeinden oder Gemeindeteilen.<br />

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<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich kann zwar davon ausgegangen werden, dass die Verlärmung vor allem der Beherbergungsinfrastruktur,<br />

die auch in der „Betroffenheitsanalyse Schienenhinterlandanbindung“ im Fokus<br />

stand, bei den Auswirkungen des Vorhabens den entscheidenden Einflussfaktor darstellt. Darüber<br />

hinaus werden im vorliegenden Gutachten jedoch auch weitere Auswirkungen wie z.B. die Störung<br />

von Sichtbeziehungen durch Lärmschutzanlagen, Wartezeiten bei niveaugleichen Bahnübergängen<br />

berücksichtigt (zum genauen methodischen Vorgehen im Variantenvergleich siehe Kapitel 5.2.1).<br />

Die Erstellung des vorliegenden Sondergutachtens erfolgte in enger Abstimmung mit Prof. Dr. Eisenstein<br />

vom Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide, dem auch<br />

die fachlich-inhaltliche Leitung oblag.<br />

1.1.5 Verhältnis des vorliegenden Tourismusgutachtens zur Umweltverträglichkeitsstudie<br />

(UVS)<br />

Nach § 15 Abs. 1 ROG, § 3 Abs. 1 UVPG <strong>und</strong> § 14 Abs. 3 Landesplanungsgesetz Schleswig-Holstein<br />

ist für die geplante Schienenlandanbindung der festen Fehmarnbeltquerung eine Umweltverträglichkeitsprüfung<br />

(UVP) nach dem UVP-Gesetz durchzuführen. Zweck der UVP ist es, die Auswirkungen<br />

des Vorhabens auf die Umwelt bzw. die Schutzgüter frühzeitig <strong>und</strong> umfassend zu ermitteln, zu beschreiben<br />

<strong>und</strong> zu bewerten. Die Schutzgüter umfassen die Bereiche Menschen (einschließlich der<br />

menschlichen Ges<strong>und</strong>heit), Tiere, Pflanzen <strong>und</strong> biologische Vielfalt, Boden, Wasser, Luft, Klima,<br />

Landschaft, Kulturgüter <strong>und</strong> sonstige Sachgüter sowie die Wechselwirkungen zwischen den vorgenannten<br />

Schutzgütern. Der Projektträger muss den zuständigen Behörden die entscheidungserheblichen<br />

Unterlagen über die Umweltauswirkungen des Vorhabens in Form einer Umweltverträglichkeitsstudie<br />

(UVS) vorlegen.<br />

Im Rahmen der UVP <strong>und</strong> somit auch der UVS wird das Wirtschaftssegment „Tourismus“ nicht explizit<br />

unter den zu prüfenden Schutzgütern aufgeführt (GASSNER, WINKELBRANDT & BERNOTAT 2005), sondern<br />

i.d.R. bei den Schutzgütern „Mensch <strong>und</strong> Landschaft“, genauer gesagt im Funktionsbereich „Erholung“,<br />

teilweise mit behandelt.<br />

Die vorliegende Tourismusstudie ist als eigenständiges Sondergutachten zu verstehen, dessen Bearbeitungsrahmen<br />

im Hinblick auf den Tourismus deutlich über die im Funktionsbereich „Erholung“ in<br />

der UVS behandelten Inhalte hinausgeht, dessen Inhalte aber Teil der von der Vorhabenträgerin vorzulegenden<br />

Unterlagen zum Raumordnungsverfahren sind..<br />

1.2 Ergebnisse sonstiger maßnahmenbezogener Gutachten<br />

In jüngerer Zeit sind im Zusammenhang mit der geplanten Fehmarnbeltquerung <strong>und</strong> der damit einhergehenden<br />

Schienenhinterlandanbindung diverse Gutachten erarbeitet worden, deren Ergebnisse im<br />

Folgenden kurz zusammenfassend dargestellt werden.<br />

1.2.1 ´Betroffenheitsanalyse Schienenhinterlandanbindung´ des Kreises Ostholstein<br />

Die Kreisverwaltung Ostholstein beauftragte Anfang 2010 die Bietergemeinschaft Hanseatic Transport<br />

Consultancy (Lead-Partner) / Lärmkontor / Georg & Ottenströer mit einer systematischen Untersuchung<br />

der voraussichtlichen Betroffenheiten, die aus dem Bau einer festen Fehmarnbeltquerung inkl.<br />

der damit verb<strong>und</strong>enen Schienenhinterlandanbindung resultieren. Aus der Zusammenfassung der<br />

Betroffenheitsanalyse (S. 1 ff.) geht hervor, dass die Bearbeitung aus zeitlichen <strong>und</strong> Budgetgründen<br />

Einschränkungen unterlag <strong>und</strong> daher lediglich eine ´vereinfachte Betroffenheitsanalyse´ möglich war.<br />

Sie machte insbesondere eine Fokussierung der Untersuchungsthematik notwendig. Ziel war es u.a.,<br />

eine Informations- <strong>und</strong> Wissensbasis zu schaffen, die insbesondere den Kreis Ostholstein in die Lage<br />

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<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

versetzt, gegenüber "Dritten" auf B<strong>und</strong>es- (insbesondere gegenüber der DB AG) <strong>und</strong> Landesebene<br />

´auf Augenhöhe´ argumentieren zu können. Im Rahmen dieser vereinfachten Betroffenheitsanalyse<br />

wurden mit Fokus auf ´Lärm´ weitere Betroffenheiten berücksichtigt, soweit dies zum damaligen Zeitpunkt<br />

möglich war:<br />

- Tourismus aufgr<strong>und</strong> seiner herausgehobenen regionalwirtschaftlichen Bedeutung;<br />

- Zerschneidungswirkungen in Orten entlang der Trassen (vereinfachte Untersuchung);<br />

- Verkehrliche Betroffenheiten;<br />

- Flächenverbrauch (vereinfachte Untersuchung);<br />

- Wertverluste bei Immobilien (vereinfachte Untersuchung);<br />

- Beeinträchtigungen des Landschafts- <strong>und</strong> Ortsbildes (vereinfachte Untersuchung) (vgl. HANSEATIC<br />

TRANSPORT CONSULTANCY / GEORG & OTTENSTROER IMMOBILIENWIRTSCHAFT / REGIONALÖKONOMIE GBR<br />

/ LÄRMKONTOR GMBH 2010, S. 1-2).<br />

Im Hinblick auf mögliche Beeinträchtigungen des Tourismus durch Lärm geht die Betroffenheitsanalyse<br />

zusammenfassend von folgenden Ergebnissen aus:<br />

Im Szenario ´Neue Zugzahlen´ zeigen sich „deutliche Unterschiede in der Zahl der von Lärm belasteten<br />

Betten <strong>und</strong> resultierenden (hochgerechneten) Übernachtungen p.a. je nach Trassenvariante. Am<br />

vorteilhaftesten fällt die Trassenvariante X, zusammengestellt auf Basis kommunaler Vorschläge, mit<br />

1.090 Betten <strong>und</strong> knapp 130.000 Übernachtungen p.a. im Lärmkorridor aus. Die stärkste lärmbedingte<br />

Betroffenheit des Beherbergungswesens ist bei der Trassenvariante 1A mit 2.640 Betten <strong>und</strong> über<br />

300.000 Übernachtungen im Lärmkorridor zu erwarten. Bei isolierter Betrachtung des Bahnlärms wird<br />

in der Summe eine jährliche Wertschöpfung des Beherbergungswesens (Löhne, Gehälter, Gewinne)<br />

je nach Trassenvariante zwischen 3,5 <strong>und</strong> 8,6 Mio. € durch Bahnlärm bedroht. Diese Einkommen<br />

hängen direkt oder indirekt mit dem Umsatz der Beherbergungsbetriebe im Lärmkorridor zusammen.<br />

Je nach Trassenführung sind lärmbedingt im Übernachtungstourismus zwischen 190 <strong>und</strong> 450 Vollzeitarbeitsplätze<br />

/ Personen (inkl. Nicht-Erwerbstätiger, aber mit zu versorgender Haushaltsmitglieder)<br />

bedroht, die durch den Tourismus durch Beherbergungsbetriebe (gewerbliche Betriebe <strong>und</strong> Privatquartiere)<br />

ihren Lebensunterhalt mit einem durchschnittlichen Primäreinkommen bestreiten können.<br />

Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass es sich bei diesen regionalwirtschaftlichen Kennzahlen<br />

um Tourismusparameter handelt, die Bahnlärm (bei isolierter Betrachtung des Bahnlärms) ausgesetzt<br />

bzw. durch Bahnlärm bedroht sind. Es handelt sich somit nicht um eine Quantifizierung des Verlustes<br />

von regionaler Tourismuswertschöpfung, sondern um eine Einschätzung der Bedrohungspotenziale<br />

für das Jahr 2025.<br />

Die Betroffenheitsanalyse geht im Übrigen davon aus, dass die Kennzahlen zeigen, dass die Bedrohungspotenziale<br />

zwischen den Trassenvarianten deutlich variieren. Die Bedrohungspotenziale der<br />

Trassenvariante X (entwickelt auf Basis von Vorschlägen aus den beteiligten Kommunen) sollen danach<br />

nur rd. 41 % der ungünstigsten Trassenvariante 1A betragen.<br />

Da die Betroffenheitsanalyse auftragsgemäß schwerpunktmäßig den Bereich der gewerblichen Beherbergungsbetriebe<br />

<strong>und</strong> Privatquartiere untersucht, erfolgte nur eine Grobeinschätzung (Hochrechnung)<br />

der weiteren Übernachtungssegmente (Camping, Verwandten-/Bekanntenbesuche, Freizeitwohnsitze).<br />

Auf Basis der Annahmen <strong>und</strong> Berechnungen dieses Untersuchungsschrittes wird dort<br />

davon ausgegangen, dass sich bezüglich der bedrohten Umsätze, Wertschöpfung / Einkommen <strong>und</strong><br />

Arbeitsplätze ein Faktor rd. 1,8 auf die oben aufgezeigten Bedrohungspotenziale im Hauptsegment<br />

der Beherbergungsbetriebe (gewerblich <strong>und</strong> privat) ergibt, um zum Bedrohungspotenzial sämtlicher<br />

Beherbergungssegmente zu gelangen (vgl. HANSEATIC TRANSPORT CONSULTANCY / GEORG & OTTEN-<br />

STROER IMMOBILIENWIRTSCHAFT / REGIONALÖKONOMIE GBR / LÄRMKONTOR GMBH 2010, S. 16-17).<br />

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<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

1.2.2 Einflussanalyse Tourismus Femern A/S<br />

Ziel des von der Femern A/S beauftragten Gutachtens ´Einflussanalyse Tourismus´ (INSTITUT FÜR<br />

TOURISMUS UND BÄDERFORSCHUNG IN NORDEUROPA GMBH 2011) war, „die von der Festen Fehmarnbeltquerung<br />

in der Bauphase <strong>und</strong> in der Betriebsphase ausgehenden Einflüsse auf die Tourismusentwicklung<br />

auf der Insel Fehmarn <strong>und</strong> in der Gemeinde Großenbrode zu identifizieren <strong>und</strong> zu bewerten.<br />

Nicht Gegenstand des Gutachtens waren die Bauarbeiten, Baustellen <strong>und</strong> Bauwerke zur Erweiterung<br />

der Straßen- <strong>und</strong> Schienenhinterlandanbindung, für die andere Projektträger verantwortlich sind.<br />

Das Institut für Tourismus <strong>und</strong> Bäderforschung in Nordeuropa hat dazu im Zeitraum Februar 2009 bis<br />

August 2011 umfangreiche Untersuchungen zur bisherigen touristischen Angebots- <strong>und</strong> Nachfrageentwicklung,<br />

zur Wahrnehmung bei Besuchern <strong>und</strong> Nicht-Besuchern <strong>und</strong> zum erwarteten Einfluss<br />

einer Festen Fehmarnbeltquerung auf die Tourismusentwicklung im Untersuchungsraum unternommen.<br />

Nach Vorliegen einer ersten Entwurfsfassung im Februar 2010 wurde deutlich, dass zur Abschätzung<br />

wesentlicher Einflüsse weitere Untersuchungsergebnisse von Fachgutachtern abgewartet werden<br />

mussten. Das betraf insbesondere die Baustelleneinrichtung, die Frage der Verdriftung von Aufwirbelungen,<br />

die Festlegung der bevorzugten Linienführung, die Standortentscheidung zur Produktionsstätte<br />

für Tunnel- bzw. Brückenelemente, Lärm- <strong>und</strong> Schadstoffimmissionen oder Havariesicherheit auf<br />

See. Daher ruhte das Gutachten im Zeitraum Februar 2010 bis Mai 2011 <strong>und</strong> wurde von Mai 2011 bis<br />

August 2011 mit aktuellen Daten fertiggestellt, wodurch der Konkretisierungsgrad einzelner Aspekte<br />

<strong>und</strong> damit die Aussagequalität des Gesamtgutachtens deutlich gesteigert werden konnte“ (INSTITUT<br />

FÜR TOURISMUS UND BÄDERFORSCHUNG IN NORDEUROPA GMBH 2011, S. 13-14). Die Untersuchung geht<br />

zusammenfassend von folgenden Ergebnissen aus:<br />

„Die Untersuchung hat zusammenfassend gezeigt, dass durch Bau <strong>und</strong> Betrieb einer Festen<br />

Fehmarnbeltquerung Chancen <strong>und</strong> Risiken für die touristische Entwicklung des Untersuchungsraumes<br />

entstehen. Bau <strong>und</strong> Betrieb der Festen Fehmarnbeltquerung allein werden aber gutachterlich weder<br />

als Boomfaktor noch als Katastrophe für die touristische Entwicklung Fehmarns <strong>und</strong> Großenbrodes<br />

eingeschätzt.<br />

Die Analyse hat die besondere Bedeutung der Kommunikation für die Einstellung gegenüber einer<br />

Festen Fehmarnbeltquerung <strong>und</strong> die daraus folgenden Handlungsabsichten deutlich aufgezeigt. Das<br />

betrifft nicht nur die Information durch Medien, sondern auch durch persönliche Gespräche vor Ort, die<br />

von Besuchern mit <strong>negativer</strong> Einstellung gegenüber einer Festen Fehmarnbeltquerung häufiger genutzt<br />

wurden als von Personen mit <strong>positiver</strong> Einstellung. Für die Steuerung der Handlungsabsichten<br />

sind nicht nur die objektiven Tatsachen, sondern eben vornehmlich die Wahrnehmungen, Vorstellungen<br />

<strong>und</strong> Erwartungen relevant.<br />

Die Imagewirkung einer Festen Fehmarnbeltquerung ist mit der Kommunikation untrennbar verb<strong>und</strong>en.<br />

Sowohl die Chance auf eine wachsende positive Bekanntheit durch die Feste Fehmarnbeltquerung<br />

(im Fall einer Brücke größer als im Fall eines Tunnels) als auch das Risiko einer wachsenden<br />

negativen Bekanntheit (als „Europas größte Baustelle" oder „Transitregion") sind gegeben <strong>und</strong> können<br />

im Rahmen der Kommunikation realisiert werden.<br />

In der Analyse wurde deutlich, dass Wiederkehrer <strong>und</strong> Dauergäste <strong>negativer</strong>e Vorstellungen haben<br />

als weniger stark geb<strong>und</strong>ene Gäste <strong>und</strong> dass neue Gäste in der Bauphase vor allem im Segment der<br />

Tagesbesucher zu erwarten sind. Sofern die vorhandenen Wahrnehmungen, Vorstellungen <strong>und</strong> Erwartungen<br />

der Besucher nicht durch aktive <strong>und</strong> gemeinsame Kommunikation verändert werden, sind<br />

für die Bauphase ein Nachfragerückgang <strong>und</strong> ein Struktureffekt zu erwarten: Ein Rückgang im Segment<br />

der Wiederkehrer <strong>und</strong> Dauergäste wird z.T. durch neue Tagesbesucher, die durch die Baustelle<br />

angezogen werden, <strong>und</strong> zusätzliche saisonunabhängige Übernachtungen von Bauarbeitern kompensiert<br />

werden können.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der deutlichen Unterschiede zwischen zu erwartenden tatsächlichen Angebotsveränderun-<br />

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Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

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<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

gen <strong>und</strong> der heutigen Wahrnehmung durch aktuelle <strong>und</strong> potenzielle Besucher kommt der Kommunikation<br />

eine wichtigere Rolle zu als den tatsächlichen Angebotsveränderungen. Werden in der Kommunikation<br />

neutrale Inhalte vermittelt oder vor allem negative Aspekte betont, so ist mit einem Rückgang<br />

der Nachfrage zu rechnen, denn die vorhandenen negativen Vorstellungen werden verstärkt oder<br />

zumindest nicht gemildert, Dieser Rückgang kann nur bei Betonung <strong>positiver</strong> Aspekte („Offenheit",<br />

„grenzüberschreitende Verbindung", „Vorfreude", „Chancen") <strong>und</strong> bei gezielter Aufklärung über die<br />

tatsächlich zu erwartenden Angebotsveränderungen gemildert oder verhindert werden. Die Wirkung<br />

einer solchen positiven Kommunikation ist vermutlich umso größer, je früher sie einsetzt <strong>und</strong> je breiter<br />

sie getragen wird.<br />

Diese Aussagen für die Bauphase gelten ausschließlich für den Bau der Festen Fehmarnbeltquerung<br />

selbst. Isolierte oder kumulative Effekte durch die Erweiterung der Straßen- <strong>und</strong> Schienenhinterlandanbindung<br />

wurden nicht betrachtet.<br />

Für die Betriebsphase lassen sich vor allem strukturelle Effekte finden, ein weiterer Nachfragerückgang<br />

zeichnet sich aufgr<strong>und</strong> der geäußerten Verhaltensabsichten in der Besucherbefragung <strong>und</strong> der<br />

objektiv zu erwartenden Angebotsveränderungen nicht ab. Es ist aber anzunehmen, dass die Besucher,<br />

die während der Bauphase fernbleiben würden, in der Betriebsphase nur schwer zurückzugewinnen<br />

sein werden, weil sie neue bevorzugte Feriengebiete gef<strong>und</strong>en haben werden. Das betont<br />

noch einmal die Bedeutung von Kommunikation, Information <strong>und</strong> Aufklärung in der Bauphase.<br />

Gleichzeitig zeichnet sich ein Anstieg der touristischen Nachfrage bei Tages- <strong>und</strong> Stop-Over-Reisen 2<br />

ab, weil die Potenziale für beide Gästegruppen durch die Verbesserung der Erreichbarkeit des Untersuchungsraumes<br />

aus Skandinavien z.T. deutlich zunehmen. Es ist zu erwarten, dass das touristische<br />

Nachfragevolumen (Zahl der Aufenthaltstage) sich nach der Bauphase im ungünstigeren Fall auf dem<br />

Niveau während der Bauarbeiten stabilisieren wird …, wenn keine Angebotsanpassung vorgenommen<br />

wird. Die touristische Attraktivitätsstruktur des Untersuchungsraumes in Verbindung mit einer Reisezeitverkürzung<br />

von ca. 50 Minuten reicht derzeit nicht aus, um zusätzliche Nachfrager aus den skandinavischen<br />

Märkten in nennenswertem Umfang für den Untersuchungsraum zu interessieren.<br />

Bei entsprechender Angebotsanpassung ist hingegen zu erwarten, dass das touristische Nachfragevolumen<br />

mindestens das Niveau ohne Bau der Festen Fehmarnbeltquerung oder ein höheres Niveau<br />

erreichen wird. In welchem Maße der Untersuchungsraum von den angeführten Potenzialen aufgr<strong>und</strong><br />

der Festen Fehmarnbeltquerung profitieren kann, hängt im Wesentlichen von der Ergänzung oder<br />

Veränderung des touristischen Angebots ab. Hinsichtlich der tourismusrelevanten Angebote könnte<br />

sich ein Struktureffekt einstellen, der Angebote mit kurzer Aufenthaltsdauer <strong>und</strong> geringer Authentizität<br />

(wie Motels, Servicegebiete, straßennahe Restaurants, Bordershops) an der Verkehrsachse <strong>und</strong> erholungsorientierte<br />

<strong>und</strong> authentische Tourismusattraktionen abseits der Verkehrsachse hervorbringt, weil<br />

sich Anbieter auf die veränderten Potenziale einstellen. Ebenfalls aufgr<strong>und</strong> der angesprochenen Potenziale<br />

wird sich die Struktur der Nachfrage absehbar verändern, weil mehr Kurz- <strong>und</strong> Tagesreisende<br />

generiert werden können. Dieser Struktureffekt würde sich verstärken, wenn in der Bauphase Wiederkehrer<br />

<strong>und</strong> Dauergäste fernblieben <strong>und</strong> nicht zurückgewonnen werden könnten“ (INSTITUT FÜR TOU-<br />

RISMUS UND BÄDERFORSCHUNG IN NORDEUROPA GMBH 2011, S. 20-21).<br />

1.2.3 Regionales Entwicklungskonzept in Folge einer Festen Fehmarnbeltquerung<br />

Ausgangspunkt des von den Kreisen Stormarn (einschließlich der WAS, Wirtschafts- <strong>und</strong> Aufbaugesellschaft<br />

Stormarn mbH), Herzogtum Lauenburg <strong>und</strong> Segeberg, der kreisfreien Stadt Lübeck sowie<br />

der IHK Lübeck unter Federführung des Kreises Ostholstein (einschließlich der Entwicklungsgesellschaft<br />

Ostholstein egoh mbH) beauftragten ´Regionalen Entwicklungskonzeptes (REK) in Folge einer<br />

festen Fehmarnbeltquerung´ (ARBEITSGEMEINSCHAFT GEORG & OTTENSTRÖER IMMOBILIENWIRTSCHAFT /<br />

2 Absichtlich besuchtes Zwischenziel auf einer Reiseroute.<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

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<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

REGIONALÖKONOMIE GBR UND REGIONOMICA GMBH 2010) „war die Frage, wie die Chancen dieses Infrastrukturprojektes<br />

für die Region zwischen Fehmarn <strong>und</strong> Hamburg optimal genutzt <strong>und</strong> wie die möglichen<br />

Risiken minimiert werden können. Die Themenfelder des REK sind:<br />

• Tourismus,<br />

• Wirtschaft <strong>und</strong> Gewerbeflächen,<br />

• Verkehr,<br />

• Politik <strong>und</strong> Kooperation – Kultur <strong>und</strong> Begegnung.<br />

Die Tourismusanalyse konzentriert sich hierbei auf die Betriebsphase der FBQ. Die Auswirkungen der<br />

Bautätigkeit auf die Umwelt <strong>und</strong> den Tourismus werden in gesonderten Analysen (Umweltverträglichkeitsgutachten)<br />

analysiert. Auch das Thema Verkehr <strong>und</strong> die Betroffenheit des Tourismus durch den<br />

Ausbau der Hinterlandinfrastruktur werden in gesonderten Gutachten nochmals vertiefend behandelt.<br />

Das Thema Verkehr wurde im Rahmen des REK daher eher als übergreifendes ´Querschnittsthema´<br />

behandelt“ (ARBEITSGEMEINSCHAFT GEORG & OTTENSTRÖER IMMOBILIENWIRTSCHAFT / REGIONALÖKONO-<br />

MIE GBR UND REGIONOMICA GMBH 2010, S. I). Die Untersuchung geht zusammenfassend von folgenden<br />

Ergebnissen aus:<br />

„Die Auswirkungen der FBQ auf den Tourismus wie auch die regionalwirtschaftliche Relevanz der<br />

Tourismusbranche werden für die verschiedenen Teilregionen höchst unterschiedlich eingestuft. Für<br />

den Bereich Tourismus lässt sich in der Gesamtschau feststellen, dass besonders im nördlichen Teil<br />

der Untersuchungsregion (in Ostholstein <strong>und</strong> in Lübeck) eine starke regionale Betroffenheit zu erwarten<br />

ist. In den südlicheren Landkreisen (Herzogtum Lauenburg, Stormarn <strong>und</strong> Segeberg) werden aufgr<strong>und</strong><br />

der weiteren Entfernung zum Fehmarnbelt <strong>und</strong> der geringeren regionalen Bedeutung der Tourismusbranche<br />

nur sehr geringe Auswirkungen der FBQ auf den regionalen Tourismus erwartet.<br />

In Folge der FBQ ist aufgr<strong>und</strong> der verbesserten Erreichbarkeit mit einer Vergrößerung des touristischen<br />

Einzugsgebiets <strong>und</strong> einer Erhöhung der touristischen Nachfragepotenziale zu rechnen.<br />

Die weitergehende Analyse hat gezeigt, dass insbesondere in den folgenden Segmenten zusätzliche<br />

Nachfragepotenziale aufgr<strong>und</strong> der FBQ entstehen:<br />

- Tagesausflügler,<br />

- Stop-Over-Gäste (Transit-Gäste),<br />

- Kurzurlauber (auch Städtereisende <strong>und</strong> Tagungsgäste).<br />

Die ermittelten zusätzlichen Potenziale können jedoch nur dann generiert werden, wenn eine entsprechende<br />

Ausweitung, Optimierung <strong>und</strong>/oder Qualifizierung des touristischen Angebots erfolgt sowie ein<br />

entsprechendes (überregionales) Marketing initiiert wird. Ein Verharren auf dem Status-Quo <strong>und</strong> das<br />

alleinige Verlassen auf die vorhandene Tourismusinfrastruktur <strong>und</strong> Natur lässt aus Sicht der Gutachter<br />

wesentliche Potenziale ungenutzt“ (ARBEITSGEMEINSCHAFT GEORG & OTTENSTRÖER IMMOBILIENWIRT-<br />

SCHAFT / REGIONALÖKONOMIE GBR UND REGIONOMICA GMBH 2010, S. III-IV).<br />

„Weiterhin werden auch die (touristischen) Durchreiseverkehre ansteigen, die mit Hilfe von geeigneten<br />

Projekten (z.B. Welcome Center, Wohnmobilstellplätze) genutzt werden können. Zudem besitzt beispielsweise<br />

der Shopping-Tourismus durch skandinavische Besucher eine große Bedeutung für Ostholstein<br />

<strong>und</strong> Lübeck. Erhöht sich die Nachfrage aufgr<strong>und</strong> der festen Querung weiter, kann es sinnvoll<br />

sein, hier entsprechende attraktive weitere Angebote zu schaffen.<br />

Mit der FBQ sind jedoch auch erhebliche Risiken im Bereich Tourismus verb<strong>und</strong>en. Diesbezüglich ist<br />

insbesondere die Bahnanbindung im Hinterland zu nennen. Durch eine Zunahme des Bahnverkehrs<br />

(vor allem des Güterbahnverkehrs) ist mit Beeinträchtigungen in den Fremdenverkehrsgemeinden der<br />

nördlichen Untersuchungsregion zu rechnen. Durch einen möglichst konfliktarmen Trassenverlauf<br />

kann das Risiko aber voraussichtlich deutlich begrenzt werden. Des Weiteren sind Beeinträchtigungen<br />

der Urlaubsregionen während der Bauphase zu befürchten. Mögliche Risiken, die aus den Bautätigkeiten<br />

<strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>enen Minderungen für den Erholungs- <strong>und</strong> Urlaubswert der Region entstehen,<br />

können ggf. durch eine eingeschränkte Bautätigkeit in der touristischen Hauptsaison minimiert<br />

werden. Die Einschätzung <strong>und</strong> Bewertung dieser Risiken erfolgt in gesonderten Gutachten“ (ARBEITS-<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

10


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

GEMEINSCHAFT GEORG & OTTENSTRÖER IMMOBILIENWIRTSCHAFT / REGIONALÖKONOMIE GBR UND REGIO-<br />

NOMICA GMBH 2010, S. IV-V).<br />

1.2.4 Strategie für die grenzüberschreitende Tourismusentwicklung im Rahmen des<br />

INTERREG-Projekts “Destination Fehmarnbelt“<br />

Das von Østdansk Tourisme, Næstved <strong>und</strong> Ostsee Holstein Tourismus e.V., Scharbeutz beauftragte<br />

Gutachten (HANSEN & SCHMÜCKER 2010) kommt zu dem Ergebnis, dass sich durch die Feste<br />

Fehmarnbeltquerung insbesondere die Erreichbarkeit der Region deutlich verbessern wird. „Zusätzlich<br />

zu den ca. 1,3 Mio. Einwohnern in der Region werden sich dann 6 bis 8 Mio. Menschen innerhalb<br />

eines 2-St<strong>und</strong>en-Radius befinden.<br />

Für die Region Sjælland liegt es nahe, das Marktpotenzial für den deutschen Markt durch die Integration<br />

der Marke “Ostsee” zu erschließen. Das beinhaltet für die deutschen Ostsee-Destinationen zugleich<br />

die Chance, die Marke „Ostsee“ durch zusätzliche Marketingmittel <strong>und</strong> Tourismusprodukte aufzuwerten.<br />

Für die Ostsee Schleswig-Holstein ist es naheliegend, das zusätzliche Marktpotenzial auf Seeland, in<br />

Kopenhagen <strong>und</strong> der Øres<strong>und</strong>-Region sowie in Deutschland selbst anzusprechen. Da es sich hier<br />

zugleich um die primären Quellmärkte für die Tourismusanbieter auf Seeland handelt, liegt es in strategischem<br />

Interesse beider Destinationen, das sich so ergebende Cross-Selling-Potenzial zu nutzen.<br />

Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass die verbesserte Erreichbarkeit allein zu einem touristischen<br />

Nachfragezuwachs in der Region führen wird. Die mögliche Senkung der Transportkosten bzw. -zeiten<br />

allein wird i.d.R. kein ausreichender Gr<strong>und</strong> sein, die Region zu besuchen.<br />

Gleichzeitig besteht das Risiko, dass neue Konkurrenzbeziehungen entstehen, insbesondere vor dem<br />

Hintergr<strong>und</strong> der teilweise unspektakulären Tourismusangebote in der Region. Verbesserte Erreichbarkeit<br />

bietet also nicht nur die Chance, dass mehr Gäste die Region besuchen, sondern birgt zugleich<br />

das Risiko, dass mehr Menschen andere Destinationen besuchen <strong>und</strong> die Region lediglich als Transitstrecke<br />

nutzen“ (HANSEN & SCHMÜCKER 2010, S. 3).<br />

1.2.5 Folgerungen für die weitere Planung<br />

Die ´Betroffenheitsanalyse Schienenhinterlandanbindung´ in Folge des Baus einer festen<br />

Fehmarnbeltquerung (HANSEATIC TRANSPORT CONSULTANCY / GEORG & OTTENSTROER IMMOBILIENWIRT-<br />

SCHAFT / REGIONALÖKONOMIE GBR / LÄRMKONTOR GMBH 2010) stellt eine wichtige Gr<strong>und</strong>lage für die<br />

vorliegende <strong>Sonderuntersuchung</strong> dar, da sie zum einen eine Erfassung der relevanten touristischen<br />

Beherbergungsbetriebe <strong>und</strong> deren Beeinträchtigungen durch schieneninduzierten Lärm vornimmt.<br />

Zum anderen sind die Untersuchungsräume der „Betroffenheitsanalyse Schienenhinterlandanbindung“<br />

<strong>und</strong> der vorliegenden <strong>Sonderuntersuchung</strong> weitestgehend identisch (mit Ausnahme der Insel Fehmarn,<br />

die in der Betroffenheitsanalyse nicht abgehandelt wird). Aus diesem Gr<strong>und</strong> wurde im Festlegungsprotokoll<br />

für das Raumordnungsverfahren „Schienenhinterlandanbindung Feste Fehmarnbeltquerung“<br />

des Innenministeriums Schleswig-Holstein vom 11.11.2010 festgelegt, dass im Rahmen der<br />

vorliegenden touristischen <strong>Sonderuntersuchung</strong> insbesondere auch die Kriterien <strong>und</strong> die Methodik aus<br />

der Betroffenheitsanalyse berücksichtigt werden sollen.<br />

In der ´Betroffenheitsanalyse Schienenhinterlandanbindung´ liegt der Schwerpunkt in der Analyse des<br />

schieneninduzierten Lärms <strong>und</strong> den daraus resultierenden Beeinträchtigungen für die im Untersuchungsraum<br />

gelegenen Beherbergungsbetriebe. Auf weitere Aspekte wie z.B. die Auswirkungen auf<br />

den Campingtourismus oder auch auf die freizeitrelevante touristische Infrastruktur wird gar nicht oder<br />

nur randlich in Exkursen eingegangen. Dies gilt es im Rahmen der vorliegenden Untersuchung zu<br />

vertiefen (vgl. in diesem Zusammenhang auch die weitergehenden Ausführungen in Kapitel 1.1.4).<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

11


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Die ´Einflussanalyse Tourismus´ (INSTITUT FÜR TOURISMUS UND BÄDERFORSCHUNG IN NORDEUROPA<br />

GMBH 2011) führt eine umfassende Analyse der touristischen Infrastruktur (Beherbergungsinfrastruktur,<br />

aber auch freizeitrelevante Infrastruktur) durch, ist dabei jedoch auf den Bereich der Insel<br />

Fehmarn <strong>und</strong> die Gemeinde Großenbrode begrenzt.<br />

Die für Fehmarn <strong>und</strong> Großenbrode erhobenen Daten zur touristischen Infrastruktur stellen eine wichtige<br />

Gr<strong>und</strong>lage für die vorliegende <strong>Sonderuntersuchung</strong> dar, wobei die Daten zu aktualisieren sind <strong>und</strong><br />

vor allem im Bereich der Insel Fehmarn auf den Untersuchungskorridor entlang der Bahnstrecke zu<br />

fokussieren sind.<br />

Das ´Regionale Entwicklungskonzept in Folge einer festen Fehmarnbeltquerung´ (ARBEITSGE-<br />

MEINSCHAFT GEORG & OTTENSTRÖER IMMOBILIENWIRTSCHAFT / REGIONALÖKONOMIE GBR UND REGIONOMI-<br />

CA GMBH 2010) befasst sich mit den Chancen <strong>und</strong> Risiken einer festen Fehmarnbeltquerung für die<br />

Region zwischen Fehmarn <strong>und</strong> Hamburg. Als Themenfeld wird dabei u.a. der Tourismus behandelt,<br />

wobei bei den Risiken vor allem auf die Bahnanbindung im Hinterland hingewiesen wird.<br />

Die in diesem Zusammenhang genannten möglichen Beeinträchtigungen, aber auch die Hinweise zur<br />

Verminderung dieser Beeinträchtigungen stellen erste allgemeine Hinweise dar, die es im Rahmen der<br />

vorliegenden <strong>Sonderuntersuchung</strong> zu vertiefen gilt.<br />

Die ´Strategie für die grenzüberschreitende Tourismusentwicklung im Rahmen des INTERREG-<br />

Projekts Destination Fehmarnbelt´ (HANSEN & SCHMÜCKER 2010) setzt sich vor allem mit den veränderten<br />

Marktpotenzialen auseinander, die sich durch die feste Fehmarnbeltquerung ergeben werden.<br />

Zu den Auswirkungen der Schienenhinterlandanbindung auf den Tourismus werden keine Aussagen<br />

getroffen.<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

12


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

2 Planungsrechtliche <strong>und</strong> sonstige Rahmenbedingungen für<br />

die geplante Schienenhinterlandanbindung der festen Fehmarnbeltquerung<br />

2.1 Planungsrechtliche Rahmenbedingungen<br />

2.1.1 Planungen des B<strong>und</strong>es<br />

Wesentliche mobilitätsbezogene Planungen des B<strong>und</strong>es finden sich im B<strong>und</strong>esverkehrswegeplan<br />

(BUNDESMINISTERIUM FÜR VERKEHR, BAU- UND STADTENTWICKLUNG – BMVBS 2003) <strong>und</strong> seinen Bedarfsplanüberprüfungen.<br />

Die letzte Bedarfsplanüberprüfung vom November 2010 (BMVBS 2010) lieferte<br />

sowohl Prognosedaten bis 2025 als auch die Bewertung konkreter Straßen- <strong>und</strong> Schienenbauprojekte.<br />

Zentrales Ergebnis ist, dass die Bedarfsplanungen des B<strong>und</strong>esverkehrswegeplanes 2003 Bestand<br />

haben.<br />

Für die geplante Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung sind dabei folgende<br />

Projekte unmittelbar relevant:<br />

• Schienenverkehr: Ausbaustrecke Hamburg – Öres<strong>und</strong>region (Anbindung feste Fehmarnbeltquerung),<br />

zweigleisiger Ausbau Bad Schwartau – Puttgarden (Ausnahme: Fehmarns<strong>und</strong>brücke, bleibt<br />

eingleisig); Elektrifizierung Schwartau Waldhalle – Puttgarden; Anhebung der Geschwindigkeit auf<br />

bis zu 160 km/h.<br />

• Straßenverkehr: Im B<strong>und</strong>esverkehrswegeplan 2003 sind folgende Vorhaben, die im Rahmen der<br />

Festen Fehmarnbeltquerung direkt relevant sind, enthalten:<br />

- Nr. 1-3: Ausbau der B 207 als vierstreifige B<strong>und</strong>esautobahn mit beidseitigen Standstreifen, A 1 W<br />

Oldenburg – N Oldenburg – Heiligenhafen/S – Heiligenhafen/N auf einer Gesamtstrecke von 15,5<br />

km <strong>und</strong> gesamten Investitionskosten von 61,9 Mio. Euro. Aktuell ist die Autobahn bis zur Anschlussstelle<br />

Heiligenhafen Mitte fertig gestellt <strong>und</strong> zwischen Heiligenhafen Mitte <strong>und</strong> Heiligenhafen<br />

Nord im Bau.<br />

- Nr. 42: vierstreifiger Ausbau (ohne Standstreifen) der B 207 Puttgarden-Heiligenhafen als neues<br />

Vorhaben mit Planungsrecht im weiteren Bedarf auf einer Länge von 20,0 Kilometern.<br />

2.1.2 Landesplanung <strong>und</strong> Raumordnung<br />

2.1.2.1 Landesentwicklungsplan Schleswig-Holstein 2010<br />

Der Landesentwicklungsplan Schleswig-Holstein 2010 (LEP 2010) (INNENMINISTERIUM DES LANDES<br />

SCHLESWIG-HOLSTEIN 2010a) „ist Gr<strong>und</strong>lage für die räumliche Entwicklung des Landes bis zum Jahr<br />

2025 <strong>und</strong> Basis für die Fortschreibung der Regionalpläne im Land. Er unterstützt die Umsetzung der<br />

landespolitischen Ziele, die Entwicklung der Teilräume <strong>und</strong> die Stärkung der kommunalen Planungsverantwortung“<br />

(INNENMINISTERIUM DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN 2010a, S. 8).<br />

Aus touristischer Sicht finden sich im LEP folgende Darstellungen:<br />

• Schwerpunkträume für Tourismus <strong>und</strong> Erholung;<br />

• Entwicklungsräume <strong>und</strong> -gebiete für Tourismus <strong>und</strong> Erholung.<br />

Schwerpunkträume für Tourismus <strong>und</strong> Erholung sind im Untersuchungsraum:<br />

- der Küstenraum der Insel Fehmarn,<br />

- der Küstenraum von Heiligenhafen bis Lübeck-Travemünde.<br />

Die zu berücksichtigenden Gr<strong>und</strong>sätze der Raumordnung für die Schwerpunkträume für Tourismus<br />

<strong>und</strong> Erholung werden im LEP 2010 wie folgt beschrieben:<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

13


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

„In den Schwerpunkträumen für Tourismus <strong>und</strong> Erholung soll dem Tourismus <strong>und</strong> der Erholung besonderes<br />

Gewicht beigemessen werden, das bei der Abwägung mit anderen raumbedeutsamen Planungen,<br />

Maßnahmen <strong>und</strong> Vorhaben zu berücksichtigen ist.<br />

Maßnahmen zur Struktur- <strong>und</strong> Qualitätsverbesserung sowie zur Saisonverlängerung sollen hier Vorrang<br />

vor einer reinen Kapazitätserweiterung des Angebotes bzw. dem Bau neuer Anlagen haben.<br />

Zusätzliche Kapazitäten sind denkbar, wenn sie eine Struktur- <strong>und</strong>/oder Qualitätsverbesserung des<br />

Angebots bewirken.<br />

Hochwertige Standorte, insbesondere in direkter Strand-, Wasser- oder Promenadenlage, für die die<br />

Aufstellung eines Bebauungsplanes erforderlich wird, sollen zur Stärkung des örtlichen <strong>und</strong> regionalen<br />

Tourismus hochwertigen Tourismuseinrichtungen <strong>und</strong> -angeboten vorbehalten werden.<br />

In den Räumen, die auch Teile des Küstenmeeres einschließen, soll die Attraktivität <strong>und</strong> Erlebbarkeit<br />

dieser Räume für Wassersportler <strong>und</strong> andere Nutzergruppen unter Beachtung der jeweiligen Ziele des<br />

Gewässer- <strong>und</strong> Naturschutzes erhalten <strong>und</strong> verbessert werden.<br />

Die Städte sollen durch Kultur- <strong>und</strong> Einkaufsangebote, städtebauliche Maßnahmen <strong>und</strong> eine gute<br />

verkehrliche Anbindung ihre Entwicklungschancen im Marktsegment Städtetourismus verbessern.<br />

Weiterhin soll in den Schwerpunkträumen für Tourismus <strong>und</strong> Erholung die touristische Infrastrukturplanung<br />

abgestimmt werden…<br />

Touristisch intensiv genutzte Küsten, Ufer- <strong>und</strong> Strandabschnitte sollen sich mit landschaftlichen Freiräumen<br />

abwechseln“ (INNENMINISTERIUM DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN 2010a, S. 87).<br />

Im LEP 2010 werden die für die Schwerpunkträume für Tourismus <strong>und</strong> Erholung u.a. folgende Ziele<br />

der Raumordnung dargestellt:<br />

„Die Schwerpunkträume für Tourismus <strong>und</strong> Erholung sind in die Regionalpläne zu übernehmen <strong>und</strong><br />

inhaltlich wie räumlich zu konkretisieren sowie ggf. zu ergänzen, soweit die Gemeinden die Voraussetzungen<br />

dafür erfüllen.<br />

In den Regionalplänen sind in den Schwerpunkträumen für Tourismus <strong>und</strong> Erholung entweder Grenzen<br />

für die Siedlungsentwicklung (Baugebietsgrenzen) darzustellen, innerhalb derer sich die weitere<br />

bauliche Entwicklung vollziehen darf, oder es sind regionale Grünzüge darzustellen, in denen keine<br />

planmäßige Siedlung stattfinden darf“ (INNENMINISTERIUM DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN 2010a,<br />

S. 87).<br />

Als Entwicklungsräume <strong>und</strong> -gebiete für Tourismus <strong>und</strong> Erholung sind im Untersuchungsraum zu<br />

nennen:<br />

- das „Binnenland“ der Insel Fehmarn;<br />

- das Gebiet zwischen Neukirchen <strong>und</strong> Neustadt i.H., angrenzend an den als Schwerpunktraum für<br />

Tourismus <strong>und</strong> Erholung ausgewiesenen Küstenraum;<br />

- die Umgebung von Lensahn westlich <strong>und</strong> östlich der A 1.<br />

Die zu berücksichtigenden Gr<strong>und</strong>sätze der Raumordnung für die Entwicklungsräume <strong>und</strong> –gebiete für<br />

Tourismus <strong>und</strong> Erholung werden im LEP 2010 wie folgt beschrieben:<br />

Entwicklungsräume <strong>und</strong> -gebiete für Tourismus <strong>und</strong> Erholung „umfassen Räume, die sich aufgr<strong>und</strong><br />

der naturräumlichen <strong>und</strong> landschaftlichen Voraussetzungen <strong>und</strong> Potenziale sowie ihrer Infrastruktur<br />

für Tourismus <strong>und</strong> Erholung besonders eignen“ (INNENMINISTERIUM DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />

2010a, S. 89).<br />

„Sie sollen eine ausreichende touristische Bedeutung haben (gemessen an der Zahl der Beherbergungsbetriebe,<br />

der Gäste, der Betten <strong>und</strong> der Übernachtungen sowie der sonstigen touristischen Angebote)“<br />

(INNENMINISTERIUM DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN 2010a, S. 89). Darüber hinaus soll in<br />

diesen Gebieten „eine gezielte regionale Weiterentwicklung der Möglichkeiten für Tourismus <strong>und</strong> Erholung<br />

angestrebt werden. Hinsichtlich der touristischen Nutzung soll dabei vorrangig auf den vorhandenen<br />

(mittelständischen) Strukturen aufgebaut werden. Darüber hinaus sollen diese Gebiete unter<br />

Berücksichtigung der landschaftlichen Funktionen durch den Ausbau von Einrichtungen für die land-<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

14


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

schaftsgeb<strong>und</strong>ene Naherholung weiter erschlossen werden. Auf der Basis von interkommunal abgestimmten<br />

Entwicklungskonzepten soll eine gemeinsame touristische Infrastrukturplanung sowie die<br />

Anbindung <strong>und</strong> die Erschließung dieser Gebiete mit öffentlichen Verkehrsmitteln angestrebt werden“<br />

(INNENMINISTERIUM DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN 2010a, S. 89).<br />

Zu den Zielen der Raumordnung wird insoweit im LEP 2010 ausgeführt:<br />

Die Entwicklungsräume für Tourismus <strong>und</strong> Erholung sind in den Regionalplänen zu konkretisieren <strong>und</strong><br />

als Entwicklungsgebiete für Tourismus <strong>und</strong> Erholung darzustellen (vgl. INNENMINISTERIUM DES LANDES<br />

SCHLESWIG-HOLSTEIN 2010a, S. 89).<br />

2.1.2.2 Landschaftsprogramm Schleswig-Holstein 1999<br />

Das Landschaftsprogramm (MINISTERIUM FÜR UMWELT, NATUR UND FORSTEN DES LANDES SCHLESWIG-<br />

HOLSTEIN 1999) „ist ein landesweiter Planungsrahmen, der durch regionale Landschaftsrahmenpläne<br />

<strong>und</strong> gemeindliche Landschaftspläne ausgefüllt <strong>und</strong> konkretisiert wird (MINISTERIUM FÜR UMWELT, NA-<br />

TUR UND FORSTEN DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN 1999, S. 3).<br />

„Mit dem Landschaftsprogramm sollen wichtige Natur- <strong>und</strong> Lebensräume besser geschützt <strong>und</strong> revitalisiert<br />

werden. Gefährdete Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten sollen erhalten <strong>und</strong> der Schutz von Boden, Wasser<br />

<strong>und</strong> Klima verbessert werden. Dabei soll die Landschaft auch als Erholungsraum gesichert <strong>und</strong> entwickelt<br />

werden“ (MINISTERIUM FÜR UMWELT, NATUR UND FORSTEN DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN 1999,<br />

S. 3).<br />

Aus touristischer Sicht finden sich im Landschaftsprogramm folgende Darstellungen:<br />

• Gebiete mit besonderer Bedeutung für die Bewahrung der Landschaft, ihrer Vielfalt, Eigenart <strong>und</strong><br />

Schönheit sowie als Erholungsraum;<br />

• ausgewiesener Erholungswald.<br />

Gebiete mit besonderer Bedeutung für die Bewahrung der Landschaft, ihrer Vielfalt, Eigenart<br />

<strong>und</strong> Schönheit sowie als Erholungsraum sind im Untersuchungsraum:<br />

- der Küstenraum von Heiligenhafen bis Timmendorfer Strand;<br />

- der Küstenraum von Fehmarn.<br />

Folgende Ziele werden beschrieben:<br />

„Die Erholungseignung sowie die Vielfalt, Eigenart <strong>und</strong> Schönheit von Natur <strong>und</strong> Landschaft sind<br />

nachhaltig zu sichern <strong>und</strong> zu entwickeln. Nutzungsansprüche sollten deshalb die besonderen Funktionen<br />

der Landschaft insbesondere als Erholungsraum berücksichtigen <strong>und</strong> diese nicht erheblich oder<br />

nachhaltig beeinträchtigen. In diesen Räumen wird eine Landschaft angestrebt, die sich durch Struktur-<br />

<strong>und</strong> Artenvielfalt auszeichnet. Dafür ist ein abwechslungsreiches Mosaik aus kultur- <strong>und</strong> naturgeprägten<br />

Flächen erforderlich. Wird die Landschaft behutsam <strong>und</strong> naturschonend erschlossen, kann sie<br />

so auch für die Erholung attraktiver werden. Dies stärkt auch den von der Landesregierung unterstützten<br />

Sanften Tourismus <strong>und</strong> damit die Wirtschaftskraft Schleswig-Holsteins“ (MINISTERIUM FÜR UMWELT,<br />

NATUR UND FORSTEN DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN 1999, S. 103).<br />

Erholungswälder finden sich im Untersuchungsraum:<br />

- bei Scharbeutz;<br />

- zwischen Scharbeutz <strong>und</strong> Timmendorfer Strand;<br />

- nördlich <strong>und</strong> südlich von Ratekau;<br />

- östlich von Bad Schwartau.<br />

Folgende Ziele werden formuliert:<br />

„Wälder sind in besonderem Maße für das Naturerleben <strong>und</strong> eine naturverträgliche Erholung geeignet.<br />

Das Landeswaldgesetz sieht zur Förderung der Erholungsnutzung die Ausweisung oder Einrichtung<br />

von Erholungswäldern vor“ (MINISTERIUM FÜR UMWELT, NATUR UND FORSTEN DES LANDES SCHLESWIG-<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

15


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

HOLSTEIN 1999, S. 68). Die bestehenden Erholungswälder sollen in ihrer Attraktivität <strong>und</strong> Ausstattung<br />

erhalten <strong>und</strong> gefördert werden (vgl. MINISTERIUM FÜR UMWELT, NATUR UND FORSTEN DES LANDES<br />

SCHLESWIG-HOLSTEIN 1999, S. 68).<br />

2.1.3 Planungen auf regionaler Ebene<br />

2.1.3.1 Regionalplan 2004 für den Planungsraum II<br />

Der Regionalplan für den Planungsraum II - Schleswig-Holstein Ost - (Kreisfreie Stadt Lübeck, Kreis<br />

Ostholstein) (INNENMINISTERIUM DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN 2004) „setzt für einen Planungszeitraum<br />

bis zum Jahre 2015 den landesplanerischen Ordnungs- <strong>und</strong> Entwicklungsrahmen für eine nachhaltige<br />

Entwicklung im östlichen Teil Schleswig-Holsteins fest“ (INNENMINISTERIUM DES LANDES<br />

SCHLESWIG-HOLSTEIN 2004, Vorwort).<br />

Aus touristischer Sicht finden sich im Regionalplan folgende Darstellungen:<br />

• Ordnungsraum für Tourismus <strong>und</strong> Erholung;<br />

• Gebiet mit besonderer Bedeutung für Tourismus <strong>und</strong> Erholung.<br />

Ordnungsräume für Tourismus <strong>und</strong> Erholung sind im Untersuchungsraum:<br />

- der Küstenraum von Heiligenhafen bis Timmendorfer Strand;<br />

- der Küstenraum von Fehmarn.<br />

Folgende Gr<strong>und</strong>sätze werden formuliert:<br />

„In den Ordnungsräumen für Tourismus <strong>und</strong> Erholung sollen Natur, Umwelt <strong>und</strong> Landschaft mit ihrer<br />

vielfältigen Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft als wichtige Gr<strong>und</strong>lagen für Tourismus <strong>und</strong> Erholung besonders<br />

geschützt werden. Die unbesiedelten Freiräume <strong>und</strong> wertvollen Landschaftsbestandteile sollen erhalten<br />

<strong>und</strong> von planmäßiger Besiedelung oder intensiver touristischen Nutzung freigehalten werden“<br />

(INNENMINISTERIUM DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN 2004, S. 18).<br />

Weiterhin sollen „in den Ordnungsräumen für Tourismus <strong>und</strong> Erholung vorrangig Qualität <strong>und</strong> Struktur<br />

des touristischen Angebots verbessert, Maßnahmen zur Saisonverlängerung durchgeführt <strong>und</strong> der<br />

Aufbau neuer touristischer Angebote auch im Bereich des höherwertigen Unterkunftsangebotes gefördert<br />

werden. In diesem Zusammenhang sind eine regionale Zusammenarbeit <strong>und</strong> die Entwicklung<br />

gemeinsamer touristischer Konzepte von besonderer Bedeutung. Neue touristische Infrastrukturen<br />

sollen im Sinne einer nachhaltigen Raumentwicklung insbesondere zur Unterstützung <strong>und</strong> Fortentwicklung<br />

bestehender Strukturen <strong>und</strong> Funktionen entwickelt werden. Bei geplanten Hotelstandorten ist<br />

auf eine gute städtebauliche Integration zu achten.<br />

Größere touristische Bauvorhaben <strong>und</strong> große Freizeitanlagen bedürfen einer besonders sorgfältigen<br />

Planung unter dem Gesichtspunkt der Umweltverträglichkeit. Sie sollen vorrangig der touristischen<br />

Qualitäts- <strong>und</strong> Profilentwicklung der Region dienen; sie sind daher in enger regionaler Abstimmung zu<br />

entwickeln.<br />

Der Bau von Zweitwohnungen soll in den Ordnungsräumen für Tourismus <strong>und</strong> Erholung zurückhaltend<br />

erfolgen. Die Versorgung der einheimischen Bevölkerung mit Wohnraum darf hierdurch nicht beeinträchtigt<br />

werden. Die betroffenen Gemeinden sollen hier ggf. entsprechende Vorsorgekonzepte entwickeln“<br />

(INNENMINISTERIUM DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN 2004, S. 18).<br />

Folgende Ziele werden dargestellt:<br />

„In den Ordnungsräumen für Tourismus <strong>und</strong> Erholung sollen keine neuen Zelt- <strong>und</strong> Campingplätze<br />

ausgewiesen werden. Nutzungs- <strong>und</strong> räumliche Erweiterungen bestehender Anlagen sollen nur im<br />

Rahmen der Qualitätsverbesserung erfolgen. Eine Erhöhung der Standplatzzahlen soll dabei möglichst<br />

vermieden werden. Die Verlegung von Campingplätzen ist mit den Nutzungs- <strong>und</strong> räumlichen<br />

Erweiterungen bestehender Anlagen gleichzustellen“ (INNENMINISTERIUM DES LANDES SCHLESWIG-<br />

HOLSTEIN 2004, S. 18).<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

16


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

„Neue Wochenendhausgebiete sollen in den Ordnungsräumen für Tourismus <strong>und</strong> Erholung nicht ausgewiesen<br />

werden. Ferienhausgebiete als gewerblich betriebene <strong>und</strong> touristisch genutzte Freizeitwohnanlagen<br />

sollen im räumlichen Siedlungszusammenhang errichtet werden; sie sollen das Landschaftsbild<br />

so wenig wie möglich beeinträchtigen“ (INNENMINISTERIUM DES LANDES SCHLESWIG-HOL-<br />

STEIN 2004, S. 18).<br />

Als Gebiete mit besonderer Bedeutung für Tourismus <strong>und</strong> Erholung werden für den Untersuchungsraum<br />

beschrieben:<br />

- Bereiche östlich von Heringsdorf <strong>und</strong> Neukirchen;<br />

- Bereiche zwischen Oldenburg <strong>und</strong> Grube;<br />

- Bereiche zwischen Lensahn <strong>und</strong> Grube;<br />

- Bereiche zwischen Lensahn, Beschendorf <strong>und</strong> Schlamin;<br />

- Bereiche westlich von Neustadt;<br />

Folgende Gr<strong>und</strong>sätze werden formuliert:<br />

„Die Gebiete mit besonderer Bedeutung für Tourismus <strong>und</strong> Erholung (Vorbehaltsgebiete) umfassen<br />

Landschaftsteile, die sich aufgr<strong>und</strong> ihrer Landschaftsstruktur <strong>und</strong> ihres Potenzials an z.B. Infrastruktur<br />

<strong>und</strong> Erschließung als Freizeit- <strong>und</strong> Erholungsgebiete eignen… In diesen Gebieten sollen die Voraussetzungen<br />

für die Erholungsnutzung, insbesondere die Landschaftsvielfalt sowie das landschaftstypische<br />

Erscheinungsbild mit seiner ordnungsgemäßen Land- <strong>und</strong> Forstwirtschaft, erhalten bleiben. Bei<br />

allen Planungen <strong>und</strong> Maßnahmen ist besonders sorgfältig auf die Erhaltung <strong>und</strong> Pflege der Landschaften<br />

<strong>und</strong> Ortsbilder zu achten, insbesondere ist eine Zersiedelung zu vermeiden. Naherholung<br />

<strong>und</strong> Tourismus sollen in erster Linie durch Maßnahmen der Qualitätsverbesserung weiterentwickelt<br />

werden. Bei größeren touristischen Vorhaben ist der Verträglichkeit mit Natur <strong>und</strong> Umwelt ein besonderes<br />

Gewicht beizumessen“ (INNENMINISTERIUM DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN 2010, S. 34).<br />

Folgende Ziele werden dargestellt:<br />

Für den Untersuchungsraum relevante Ziele sind im Regionalplan nicht dargestellt.<br />

2.1.3.2 Landschaftsrahmenplan für den Planungsraum II - Kreis Ostholstein <strong>und</strong> Hansestadt<br />

Lübeck<br />

Der Landschaftsrahmenplan für den Planungsraum II - Kreis Ostholstein <strong>und</strong> Hansestadt Lübeck (MI-<br />

NISTERIUM FÜR UMWELT, NATURSCHUTZ UND LANDWIRTSCHAFT DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN 2003)<br />

„liefert notwendige Gr<strong>und</strong>lagen zur Berücksichtigung ökologischer Zusammenhänge bei Entscheidungen<br />

über Standort, Art <strong>und</strong> Intensität von Raumnutzungen. Dabei konkurrieren die Belange des Naturschutzes<br />

<strong>und</strong> der Landschaftspflege mit den übrigen Anforderungen an den Raum. Sie stellen gr<strong>und</strong>legende Planungs-<br />

<strong>und</strong> Entscheidungsfaktoren für eine künftige Entwicklung dar <strong>und</strong> sind gemäß den jeweiligen gesetzlichen<br />

Vorgaben in Abwägungsprozesse einzubeziehen (MINISTERIUM FÜR UMWELT, NATURSCHUTZ<br />

UND LANDWIRTSCHAFT DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN 2003, S. 6).<br />

Aus touristischer Sicht finden sich im Landschaftsrahmenplan neben der Darstellung von Erholungsinfrastruktur<br />

wie Campingplätzen, Sportboothäfen, Golfplätzen, Radfernwegen <strong>und</strong> Fernwanderwegen<br />

sowie Naturschutzstationen Ausweisungen von Gebieten mit Erholungsfunktionen in Form von:<br />

• Naturerlebnisräumen;<br />

• Gebieten mit besonderer Erholungseignung;<br />

• Erholungswald.<br />

Folgende Naturerlebnisräume finden sich im Untersuchungsraum:<br />

- südwestlich des Hemmelsdorfer Sees bei Bad Schwartau;<br />

- an der Trave nördlich der Herreninsel.<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

17


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Naturschutzfachliche Hinweise:<br />

Naturerlebnisräume nach § 38 LNatSchG sind in besonderem Maße für die naturgeb<strong>und</strong>ene Erholung<br />

von Bedeutung. Hier soll es den Besuchern ermöglicht werden, Natur, Naturzusammenhänge <strong>und</strong> den<br />

unmittelbaren Einfluss des Menschen auf die Natur zu erfahren. Neben den bereits anerkannten Naturerlebnisräumen<br />

sollen vorzugsweise in den Übergangsbereichen zwischen Schutz- <strong>und</strong> intensiv<br />

genutzten Gebieten weitere Naturerlebnisräume für die landschaftsgeb<strong>und</strong>ene Erholung geschaffen<br />

werden (vgl. MINISTERIUM FÜR UMWELT, NATURSCHUTZ UND LANDWIRTSCHAFT DES LANDES SCHLESWIG-<br />

HOLSTEIN 2003, S. 91).<br />

Gebiete mit besonderer Erholungseignung sind im Untersuchungsraum:<br />

- Küstenraum der Insel Fehmarn;<br />

- Küstenraum zwischen Heiligenhafen <strong>und</strong> Travemünde;<br />

- der durch bäuerliche Landschaftsstrukturen kleinräumig geprägte Bereich zwischen Lensahn <strong>und</strong><br />

der Ostseeküste.<br />

Naturschutzfachliche Hinweise:<br />

„Gebiete mit besonderer Erholungseignung umfassen Landschaftsteile, die sich aufgr<strong>und</strong> der Landschaftsstruktur<br />

<strong>und</strong> der Zugänglichkeit der Landschaft besonders für die landschaftsgeb<strong>und</strong>ene Erholung<br />

eignen. Es sind diejenigen Bereiche herauszuheben, die eine ausgeprägte landschaftliche Vielfalt<br />

<strong>und</strong> somit ein abwechslungsreiches Landschaftsbild aufweisen. Neben der Landschaftsvielfalt ist auch<br />

das landschaftstypische Erscheinungsbild mit seiner Unverwechselbarkeit (z.B. Moore, Knicks, Flusstäler)<br />

Ausdruck der Eignung einer Landschaft für die Erholung.<br />

Die Erholungseignung der einzelnen Gebiete wird darüber hinaus durch die Lage zu den Siedlungsschwerpunkten<br />

<strong>und</strong> ihre Erreichbarkeit (zum Beispiel Bahn <strong>und</strong> Busverbindungen sowie Parkplätze)<br />

verbessert. Hierzu tragen auch entsprechende Erholungseinrichtungen (beispielsweise Rastplätze,<br />

Bademöglichkeiten, Reit- <strong>und</strong> Wanderwege) sowie kulturelle Sehenswürdigkeiten (Kulturdenkmale,<br />

Museen, Tierparks usw.) bei“ (MINISTERIUM FÜR UMWELT, NATURSCHUTZ UND LANDWIRTSCHAFT DES LAN-<br />

DES SCHLESWIG-HOLSTEIN 2003, S. 67).<br />

Erholungswälder finden sich im Untersuchungsraum<br />

- im Bereich Scharbeutz (Kammerwald) <strong>und</strong><br />

- im Bereich Timmendorfer Strand (Wohld).<br />

Naturschutzfachliche Hinweise:<br />

Zu Erholungswäldern sind im Landschaftsrahmenplan keine naturschutzfachlichen Hinweise genannt.<br />

Deswegen wird an dieser Stelle auf Kapitel 2.1.2.2 <strong>und</strong> die hier formulierten Ziele für Erholungswälder<br />

verwiesen.<br />

2.1.3.3 Regionales Entwicklungskonzept Ostholstein<br />

Für den Kreis Ostholstein liegt ein „Regionales Entwicklungskonzept Ostholstein“ vor (CONVENT<br />

2002). Dieses greift für den Bereich Tourismus im Wesentlichen auf das Tourismusentwicklungskonzept<br />

Ostholstein/Plön zurück (INSTITUT FÜR TOURISMUS UND BÄDERFORSCHUNG IN NORDEUROPA GMBH<br />

1998), enthält aber auch ein eigenes Handlungsfeld „Fehmarnbeltquerung“. Das Konzept listet einige<br />

Pro- <strong>und</strong> Contra-Argumente auf, ohne dabei systematisch zwischen Ursache <strong>und</strong> Wirkung zu unterscheiden.<br />

Mit der Fortschreibung des Tourismuskonzeptes Ostholstein/Plön (INSTITUT FÜR TOURISMUS UND BÄ-<br />

DERFORSCHUNG IN NORDEUROPA GMBH 2006) wurden bestehende gr<strong>und</strong>legende Aussagen zur touristischen<br />

Entwicklung der Gesamtregion aufgegriffen. Die aufgeführten Leitziele (1. Gegenseitige Verantwortung<br />

von Tourismus <strong>und</strong> Naturschutz, 2. Kooperation aller Beteiligten, 3. Zielgruppenorientierte<br />

Angebotsgestaltung, 4. Erreichbarkeit <strong>und</strong> Buchbarkeit verbessern, 5. Stabilisierung der touristischen<br />

Nachfrage) in Kombination mit den wesentlichen Aspekten des Leitbildes („Natur- <strong>und</strong> Kulturland-<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

18


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

schaft“, „nachhaltige <strong>und</strong> sozial, ökologisch <strong>und</strong> kulturell rücksichtsvolle Weiterentwicklung des Tourismus“)<br />

legen eine touristische Ausrichtung der Region auf Natur- <strong>und</strong> Nachhaltigkeitsaspekte nahe.<br />

Für die Anerkennung als AktivRegion 3 musste die Region Wagrien-Fehmarn eine Integrierte Entwicklungsstrategie<br />

(IES) vorlegen (M+T/INSPEKTOUR 2008). Die IES stellt eine Reihe von Zielen für die<br />

Tourismusentwicklung <strong>und</strong> die Verkehrsentwicklung auf. Keines der genannten Ziele ist aber spezifisch<br />

genug, um daraus Bewertungsaspekte für oder gegen die geplante Schienenhinterlandanbindung<br />

der Festen Fehmarnbeltquerung abzuleiten.<br />

2.1.3.4 Tourismuskonzepte<br />

Für verschiedene Teilräume des Untersuchungsraumes liegen Tourismuskonzepte vor, auf die im<br />

Folgenden kurz eingegangen wird.<br />

• Touristisches Entwicklungskonzept für Lübeck <strong>und</strong> Travemünde (DWIF-CONSULTING GMBH<br />

2010)<br />

Im Jahr 2010 wurde im Auftrag der Hansestadt Lübeck durch die dwif-Consulting GmbH ein touristisches<br />

Entwicklungskonzept für Lübeck <strong>und</strong> Travemünde erarbeitet. Da Travemünde ganz <strong>und</strong> Lübeck<br />

größtenteils außerhalb des Untersuchungsraumes des vorliegenden Sondergutachtens liegen, wird an<br />

dieser Stelle nicht weiter auf dieses Konzept eingegangen.<br />

• Zusammenführung der touristischen Organisationsstrukturen in der Lübecker Bucht (PRO-<br />

JECT M GMBH (2011)<br />

„Die drei Gemeinden Neustadt i.H., Scharbeutz <strong>und</strong> Sierksdorf haben im Dezember 2010 den Beschluss<br />

gefasst, dass eine vollständige Zusammenführung aller örtlichen gästerelevanten Aufgaben<br />

(Vermarktung, Vertrieb, Gästeinformation, Leistungsanbieterbetreuung, Veranstaltungswesen, ggf.<br />

weitere) in eine gemeinsame Organisationsstruktur (LTO Lübecker Bucht) erfolgen soll. Gemäß Stufenplan<br />

soll ein tragfähiges Gesamtkonzept für die zu gründende Organisation entwickelt werden.<br />

Es wurde beschlossen, den gesamten Prozess zielgerichtet weiter zu führen, sodass die gemeinsame<br />

Organisation am 01.01.2013 ihre Arbeit aufnehmen kann“ (PROJECT M GMBH 2011, S. 8).<br />

Um die Zusammenführung der Tourismusstrukturen in der Lübecker Bucht vorzubereiten, wurde<br />

PROJECT M mit der Erarbeitung eines Organisations- <strong>und</strong> Umsetzungskonzeptes beauftragt. Das<br />

Organisationskonzept setzt an dem Touristischen Entwicklungskonzept für Lübeck <strong>und</strong> Travemünde<br />

(DWIF-CONSULTING GMBH 2010) an, das in 2010 erarbeitet wurde (vgl. PROJECT M GMBH 2011, S. 8).<br />

Im Rahmen des erarbeiteten Organisations- <strong>und</strong> Umsetzungskonzeptes wurde zunächst eine umfassende<br />

Organisationsanalyse der drei bestehenden örtlichen Tourismusorganisationen durchgeführt.<br />

Auf der Basis der Analyseergebnisse wurde ein Ziel- <strong>und</strong> Aufgabenleitbild für die neue Tourismus-<br />

Agentur Lübecker Bucht erarbeitet, welches die Gr<strong>und</strong>lage für das Organisationskonzept bildet (vgl.<br />

PROJECT M GMBH 2011, S. 8).<br />

• Touristisches Entwicklungskonzept für die LTO Ostseehalbinsel Wagrien (INSPEKTOUR GMBH<br />

2011)<br />

Zentrale Ergebnisse des touristischen Entwicklungskonzeptes sind folgende:<br />

„Auf der Ostseehalbinsel Wagrien sollen die Leitprojekte ´Optimierung der lokalen Strukturen´ <strong>und</strong><br />

´Optimierung der touristischen Infrastruktur´ der Schleswig-Holsteinischen Landesregierung zur Neuausrichtung<br />

des Tourismus in Schleswig-Holstein umgesetzt werden.<br />

3 AktivRegionen in Schleswig-Holstein sind Ideenschmieden der ländlichen Räume. Ziel der 21 sogenannten Lokalen Aktionsgruppen<br />

(LAG), die als Vereine organisiert sind, ist es, die ländlichen Regionen attraktiv <strong>und</strong> zukunftsfähig zu gestalten<br />

(vgl. AKADEMIE FÜR DIE LÄNDLICHEN RÄUME SCHLESWIG-HOLSTEINS E.V. 2012).<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

19


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Mit der Gründung einer Lokalen Tourismusorganisation (LTO) wird für die Region der Aufbau gemeinsamer<br />

Organisations- <strong>und</strong> Vermarktungsstrukturen im touristischen Bereich angestrebt“ (INSPEKTOUR<br />

GMBH 2011, S. 4).<br />

„Im Zuge des Projektes wurde für die zukünftige Arbeit in der LTO Ostseehalbinsel Wagrien ein Leitbild,<br />

ein Zielsystem sowie die strategische Ausrichtung erarbeitet <strong>und</strong> erste Standards formuliert. Es<br />

wurden sechs Oberziele erarbeitet, welche mit entsprechenden Unterzielen versehen sind:<br />

• Förderung des Tourismus auf der Ostseehalbinsel Wagrien – Sicherung <strong>und</strong> Erhöhung der Wertschöpfung<br />

im Tourismus;<br />

• Aufbau einer regionalen Identität (Fokus “Innen“);<br />

• Aufbau gemeinsamer Organisations- <strong>und</strong> Vermarktungsstrukturen im touristischen Bereich;<br />

• Entwicklung der „Ostseehalbinsel Wagrien“ zur regionalen Marke (Fokus „Außen“);<br />

• Betrieb einer gemeinsamen Marketing- <strong>und</strong> Serviceorganisation – Verbesserung des touristischen<br />

Angebots;<br />

• Entwicklung aufeinander abgestimmter touristischer Infrastruktur“ (INSPEKTOUR GMBH 2011, S. 4).<br />

„Außerdem werden Stärken <strong>und</strong> Schwächen sowie Chancen <strong>und</strong> Risiken der Region aufgezeigt. Stärken<br />

werden in der maritimen Umgebung, der Natur <strong>und</strong> dem ges<strong>und</strong>en Klima gesehen. Dem gegenüber<br />

bestehen Schwächen in Bezug auf die Qualität der vorhandenen Angebote. Risiken für die zukünftige<br />

Weiterentwicklung ergeben sich z.B. aus der veralteten Vermieterstruktur sowie der mangelnden<br />

regionalen Zusammenarbeit. Die Chancen werden u.a. in den bereits touristisch starken Orten<br />

Heiligenhafen <strong>und</strong> Großenbrode gesehen“ (INSPEKTOUR GMBH 2011, S. 5).<br />

• Tourismuskonzept Fehmarn (INSTITUT FÜR TOURISMUS- UND BÄDERFORSCHUNG IN NORDEUROPA<br />

GMBH 2007)<br />

Für die Insel Fehmarn liegt ein Tourismuskonzept vor (INSTITUT FÜR TOURISMUS UND BÄDERFORSCHUNG<br />

IN NORDEUROPA GMBH 2007), das u.a. bei der Beschreibung der Angebots- <strong>und</strong> Nachfragestrukturen<br />

Aussagen trifft. Als positionierungsrelevante Elemente beschreibt das Tourismuskonzept u.a.: Tourismus<br />

als Teil der Insel-Identität, Naturraumpotenzial (Naturstrände/-schutz, Vogelfluglinie), Premiumsegmente<br />

mit Qualitätsvorteilen, Betonung der Insellage als Alltags-Abgrenzung, Ges<strong>und</strong>heitsaspekte<br />

(vgl. INSTITUT FÜR TOURISMUS- UND BÄDERFORSCHUNG IN NORDEUROPA GMBH 2007, S. 12). Keiner der<br />

genannten Positionierungsaspekte stellt allerdings eine Verbindung zur Festen Fehmarnbeltquerung<br />

oder zur geplanten Schienenhinterlandanbindung her.<br />

2.1.4 Planungen auf kommunaler Ebene<br />

Für die Planungen auf kommunaler Ebene stellt in erster Linie die Bauleitplanung der im Untersuchungsraum<br />

gelegenen Städte <strong>und</strong> Gemeinden die wichtigste Quelle dar. Aus der Bauleitplanung<br />

(Flächennutzungs- <strong>und</strong> Bebauungspläne) lassen sich Informationen hinsichtlich geplanter Erweiterungen<br />

des Beherbergungs- <strong>und</strong> des touristisch relevanten Freizeitangebots ableiten. Zusätzlich wurden<br />

die im Untersuchungsraum gelegenen Gemeinden <strong>und</strong> Städte sowie Kurverwaltungen <strong>und</strong> Tourist-Informationen<br />

hinsichtlich aktueller Informationen befragt.<br />

Gemeinde Großenbrode<br />

Am südlichen Rand des Ortes (Sondergebiet mit der Zweckbestimmung „Ferienwohnungen“ gemäß<br />

Bauleitplanung) wird derzeit eine Ferienhaussiedlung mit ca. 165 Häusern vermarktet (Holiday Vital<br />

Resort Großenbrode).<br />

Darüber hinaus plant die Gemeinde eine Umgestaltung des Südstrandbereiches (telefonische Auskunft<br />

der Gemeinde vom 22.05.2012).<br />

Gemeinde Scharbeutz<br />

Das ehemalige Meerwasser-Wellenbad in Scharbeutz, das in der Bauleitplanung der Gemeinde noch<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

20


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

als Sondergebiet Brandungsbad dargestellt ist, ist mittlerweile abgerissen. Auf dem Gelände des Bades<br />

wird in Kürze ein neues Hotel mit voraussichtlich 275 Betten errichtet werden. Der entsprechende<br />

Bebauungsplan ist in Vorbereitung (telefonische Auskunft der Gemeinde Scharbeutz vom 09.05.2012,<br />

vgl. auch BAYSIDE GMBH 2012 <strong>und</strong> OSTSEE INFORMATION & MEDIEN GMBH 2012).<br />

Im Bereich Kattenhöhlen im Süden der Gemeinde (unmittelbar östlich angrenzend an die Bahnstrecke)<br />

stellt die Bauleitplanung der Gemeinde zwei Sondergebiete mit den Zweckbestimmungen „Klinik“<br />

<strong>und</strong> „Rehabilitation“ dar. Aktuell befinden sich hier u.a. eine Kompostier- <strong>und</strong> Häckselanlage sowie das<br />

Gut Kattenhöhlen mit der Vermietung von Ferienwohnungen. Lt. telefonischer Auskunft der Gemeinde<br />

Scharbeutz vom 09.05.2012 wird die in der Bauleitplanung dargestellte Sondergebietsnutzung weiterhin<br />

verfolgt.<br />

An weiteren Planungen sind gemäß telefonischer Auskunft durch Herrn Nitz vom Tourismus-Service<br />

Scharbeutz vom 11.06.2012 zu nennen:<br />

- Umgestaltung der Kurparke in Scharbeutz <strong>und</strong> Haffkrug zusammen mit privaten <strong>und</strong> gewerblichen<br />

Investoren (ein europaweites Ausschreibungsverfahren ist eingeleitet worden);<br />

- Yachthafen mit ca. 800 Liegeplätzen auf ca. 600 m Küstenlinie zwischen Haffkrug <strong>und</strong> Scharbeutz;<br />

- Hotelobjekt auf privatem Gr<strong>und</strong>stück im Bereich der Flurbezeichnung „Kuhle“ in der Strandallee (zur<br />

Größe des Objektes liegen noch keine Angaben vor).<br />

Gemeinde Sierksdorf<br />

Zwischen dem Freizeitpark <strong>und</strong> dem Ostseestrand wird gegenwärtig mit dem „Hansa-Park-Resort“<br />

stufenweise eine Feriensiedlung mit ca. 120 Häusern entwickelt (Sondergebiet mit der Zweckbestimmung<br />

„Ferienwohnungen“ gemäß Bauleitplanung).<br />

Das derzeit laufende Projekt zur Attraktivitätssteigerung der Promenade am Ferienpark soll bis zum<br />

Jahr 2013 abgeschlossen werden (telefonische Auskunft des Amtes Lensahn in Schönwalde vom<br />

23.05.2012).<br />

Gemeinde Timmendorfer Strand<br />

Der Neubau der 135 m langen Seeschlösschen-Brücke hat im November 2011 begonnen, die Einweihung<br />

ist im Sommer 2012 erfolgt (vgl. FRIEDLÄNDER 2012 <strong>und</strong> OSTSEE-HOLSTEIN-TOURISMUS E.V.<br />

2011a). Weitere konkrete Planungen zu Erweiterungen des Beherbergungs- <strong>und</strong> touristisch relevanten<br />

Freizeitangebots liegen lt. telefonischer Auskunft der Gemeinde vom 22.05.2012 derzeit nicht vor.<br />

Gemeinden Altenkrempe, Beschendorf, Damlos, Göhl, Gremersdorf, Grömitz, Heringsdorf, Kabelhorst,<br />

Lensahn, Manhagen, Neukirchen i.H., Ratekau, Schashagen <strong>und</strong> Süsel sowie Städte<br />

Bad Schwartau, Lübeck, Neustadt i.H. <strong>und</strong> Oldenburg i.H.<br />

Gemäß telefonischer Auskunft der genannten Gemeinden <strong>und</strong> Städte liegen derzeit keine konkreten<br />

Planungen zu Erweiterungen des Beherbergungs- <strong>und</strong> touristisch relevanten Freizeitangebots im Untersuchungsraum<br />

vor. Die vom Amt Oldenburg Land genannten Kapazitätserweiterungen diverser<br />

Campingplätze im Bereich der Gemeinden Heringsdorf <strong>und</strong> Neukirchen i.H. sowie ein geplanter Autohof<br />

mit Hotel nahe der Autobahnabfahrt Gremersdorf liegen deutlich außerhalb des Untersuchungsraumes.<br />

Das Gleiche betrifft das derzeit in Umbau befindliche Schlossgut Weißenhaus in der Gemeinde<br />

Wangels; hier ist jedoch gemäß Auskunft des Amtes Oldenburg Land nach erfolgtem Umbau <strong>und</strong><br />

der damit verb<strong>und</strong>enen Attraktivitätssteigerung von einer deutlichen Verkehrszunahme auszugehen.<br />

Fehmarn<br />

Die auf Fehmarn geplanten Erweiterungen der touristischen Infrastruktur (vgl. INSTITUT FÜR TOURISMUS<br />

UND BÄDERFORSCHUNG IN NORDEUROPA GMBH 2011) liegen weitestgehend außerhalb des Untersuchungsraumes.<br />

Einzige Ausnahme bildet das Sondergebiet mit der Zweckbestimmung „Freizeitpark“<br />

westlich von Burg unmittelbar an der B 207. Für diesen Bereich existiert ein vorhabenbezogener Bebauungsplan,<br />

der die Errichtung eines Edutainmentparks (Zukunftspark) vorsieht (STADT FEHMARN<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

21


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

2011b). Gemäß telefonischer Auskunft der Stadt Fehmarn vom 21.06.2012 befindet sich der Park<br />

derzeit in Bau.<br />

2.2 Sonstige Rahmenbedingungen<br />

2.2.1 Trends im Nachfrageverhalten<br />

„Für die Entwicklung der touristischen Nachfrage in Deutschland liegen aktuelle Trendbeschreibungen<br />

vor (vgl. LOHMANN & ADERHOLD 2009). Demnach ist davon auszugehen, dass auch zukünftig Bayern,<br />

Schleswig-Holstein <strong>und</strong> Mecklenburg-Vorpommern die wichtigsten deutschen Urlaubsgebiete bleiben<br />

werden. Wesentliches Risiko für die deutschen Destinationen ist die wachsende Bedeutung älterer<br />

Zielgruppen, die ihre Zielgebietspräferenzen ins Alter verlängern <strong>und</strong> im Vergleich zur heute älteren<br />

Generation ein höheres Interesse an ausländischen Zielgebieten zeigen werden. Vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />

eines wahrscheinlich stabilen Reisevolumens sind Marktanteilsverluste in den deutschen Zielgebieten<br />

möglich, aber nicht zwangsläufig“ (INSTITUT FÜR TOURISMUS UND BÄDERFORSCHUNG IN NORDEUROPA<br />

GMBH 2011, S. 49).<br />

„Über den Zielgebietserfolg wird zukünftig noch stärker als bisher die Fähigkeit der Destination entscheiden,<br />

Erlebniserwartungen zu erfüllen <strong>und</strong> differenzierte Ansprüche auf hohem Niveau zu befriedigen.<br />

Ein wesentlicher Differenzierungsaspekt ist die stärkere Betonung von Aktivität einerseits <strong>und</strong><br />

Passivität andererseits zulasten der indifferenten Mitte. Auch werden die Anforderungen an Professionalität<br />

in Kommunikation <strong>und</strong> Vertrieb in dem Maße umfangreicher, wie Medien <strong>und</strong> Vertriebskanäle<br />

an Zahl <strong>und</strong> Diversität zunehmen. Insbesondere die Fähigkeit einer Destination, in das relevant set<br />

der potenziellen Konsumenten zu gelangen, wird eine Schlüsselrolle einnehmen. Hier sind vor allem<br />

Destinationen mit klarer Markenpositionierung im Vorteil.<br />

Die zunehmende Bedeutung älterer Zielgruppen geht einher mit einer Abnahme der Zahl reisender<br />

Kinder. Dennoch wird die Bedeutung von Familien mit Kindern nur leicht sinken, allerdings werden<br />

mehr Ein-Kind-Familien <strong>und</strong> Senioren mit Kindern als Urlaubsnachfrager auftreten.<br />

Hinsichtlich der Unterkunftsanforderungen werden Qualitätsaspekte wichtiger. Pensionen <strong>und</strong> Privatzimmer<br />

werden in ihrer Bedeutung tendenziell abnehmen, Hotels <strong>und</strong> individuelle Wohnformen (z.B.<br />

Ferienwohnungen <strong>und</strong> Ferienhäuser) wichtiger werden“ (INSTITUT FÜR TOURISMUS UND BÄDERFOR-<br />

SCHUNG IN NORDEUROPA GMBH 2011, S. 49-50).<br />

2.2.2 Klimawandel<br />

„Die Auswirkungen des Klimawandels auf die touristische Nachfrage <strong>und</strong> das touristische Angebot im<br />

Untersuchungsgebiet sind noch nicht vollständig klar. Zwar sprechen die Experten von „massiven<br />

Anpassungserfordernissen“ (Projektbeschreibung für die Regionale Anpassungsstrategie für die deutsche<br />

Ostseeküste RA:dOst), im Detail liegen strategisch verwertbare Empfehlungen für die Tourismusbranche<br />

aber bisher weder aus der Anpassungsstrategie noch aus konkretisierenden Projekten<br />

wie BaltCICA vor.<br />

Bereits 2006 wurde ein regionalisierter Klimabericht für die Ostseeküste vorgelegt (BALTEX 2006),<br />

der ebenfalls wesentliche Trendindikationen für den Untersuchungsraum enthält. Einige der Modellrechnungen<br />

aus verschiedenen Modellen (COSMO-CLM, REMO <strong>und</strong> RCAO) sind im Norddeutschen<br />

Klimaatlas (nur online unter www.norddeutscher-klimaatlas.de), auch für die Subregion Ostseeküste,<br />

in unterschiedlichen zeitlichen Horizonten aufbereitet.<br />

Im hier betrachteten Umfeld ist als wesentliche Klimawandelfolge die Erwärmung der Erdatmosphäre<br />

zu betrachten. Diese hat verschiedene Auswirkungen auf Temperatur, Eisausbreitung, Niederschläge<br />

<strong>und</strong> Wind (vgl. auch RISØ DTU/DMI 2009).<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

22


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Die Erwärmung der Erdatmosphäre wird für das Untersuchungsgebiet kaum negative touristische<br />

Folgen haben. Nach den Berechnungen des Norddeutschen Klimaatlas sind für die deutsche Ostseeküste<br />

bis 2040 r<strong>und</strong> +0,7°C, bis 2070 +1,8°C <strong>und</strong> bis 2100 r<strong>und</strong> +3,0°C zu erwarten. Die Erwärmung,<br />

verb<strong>und</strong>en mit einer Zunahme der Sommertage <strong>und</strong> einem Niederschlagsrückgang im Winter (JACOB<br />

ET AL. 2008), dürfte für die heute eher kühlen Küstenregionen Nordeuropas sogar zu einer Attraktivitätssteigerung<br />

führen. Damit könnten Urlaubsreiseströme, etwa von Großbritannien oder Deutschland<br />

in Mittelmeerreiseziele, in Richtung einheimischer Küstengebiete umgelenkt werden (HAMILTON & TOL<br />

2007)“ (INSTITUT FÜR TOURISMUS UND BÄDERFORSCHUNG IN NORDEUROPA GMBH 2011, S. 50).<br />

„Aufgr<strong>und</strong> der Erderwärmung ist auch mit einem Anstieg des Meeresspiegels zu rechnen. Die Rate<br />

liegt derzeit bei r<strong>und</strong> 3 cm pro Jahrzehnt, also 3 mm pro Jahr (WBGU 2006, IPCC 2007). Das größte<br />

Problem dürfte dabei weltweit nicht im langsamen Anstieg des mittleren Wasserstandes zu sehen<br />

sein, sondern im vermehrten Auftreten von Sturmfluten (WBGU 2006, s.a. MEIER, BROMAN & KJELL-<br />

STRÖM 2004) mit einhergehenden Höchstwasserständen <strong>und</strong> „Jahrh<strong>und</strong>ertfluten“. Auch wenn die Ostsee<br />

als Binnenmeer von solchen Extremwetterereignissen seltener betroffen ist als die Ozeane, ist<br />

von einer zusätzlichen Gefährdung auszugehen. Inwieweit diese aber touristische Nachfrageströme<br />

zu verschieben in der Lage sein werden, ist derzeit nicht absehbar“ (INSTITUT FÜR TOURISMUS UND BÄ-<br />

DERFORSCHUNG IN NORDEUROPA GMBH 2011, S. 51).<br />

2.2.3 B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> europaweite Verkehrsentwicklung<br />

„Auf europäischer Ebene liegt seit 2009 ein umfangreiches Modellierungsergebnis („Transvisions“) für<br />

Verkehrsströme bis 2030 in drei Szenarien (Baseline, High Growth, Low Growth) vor (TETRAPLAN et<br />

al. 2009). Dabei wird für das Baseline-Szenario ein jährliches durchschnittliches Wachstum der Personen-Verkehrsleistung<br />

von 1,2 % <strong>und</strong> der Frachtverkehrsleistung von 1,9 % prognostiziert. Darin<br />

werden im Kurzstreckenverkehr der Straßentransport, im Mittelstreckenverkehr der Schienentransport<br />

<strong>und</strong> im Fernverkehr der Flugtransport jeweils überdurchschnittlich profitieren (TETRAPLAN et al.<br />

2009, S. 190 ff.).<br />

Zur Prognose der deutschlandweiten Verkehrskennziffern liegt eine Untersuchung aus dem Jahr 2007<br />

(INTRAPLAN/BVU 2007) vor: Auf Basis der Werte von 2004 werden darin Veränderungen des Verkehrsaufkommens<br />

<strong>und</strong> der Verkehrsleistung bis 2025 abgeschätzt.<br />

Dabei wird für den Personenverkehr in Deutschland insgesamt ein Wachstum des Verkehrsaufkommens<br />

(Fahrzeuge) beim motorisierten Individualverkehr (MIV) von 9 % <strong>und</strong> beim Eisenbahnverkehr<br />

von 6 % im Zeitraum 1994 bis 2025 prognostiziert.<br />

Bei der Verkehrsleistung (Personen- bzw. Tonnenkilometer) liegen die prognostizierten Zuwachsraten<br />

noch deutlich höher: +16 % beim motorisierten Individualverkehr <strong>und</strong> +26 % im Eisenbahnverkehr.<br />

Für internationale Verkehrsbeziehungen wird sogar eine Steigerung von 69 % bzw. 100 % (Deutschland-Ausland,<br />

MIV <strong>und</strong> Eisenbahn) bzw. 50 % <strong>und</strong> 150 % (Durchgangsverkehr, wieder MIV <strong>und</strong> Eisenbahn)<br />

prognostiziert. Die Erstellung der Festen Fehmarnbeltquerung ist dabei bereits berücksichtigt.<br />

Noch deutlicher wird die Steigerung des Güterverkehrsaufkommens ausfallen. INTRA-PLAN/BVU<br />

gehen von einer Steigerung des Verkehrsaufkommens um 34 % auf der Schiene <strong>und</strong> 55 % auf der<br />

Straße aus. Die Güterverkehrsleistung soll sogar um 65 % auf der Schiene <strong>und</strong> 84 % auf der Straße<br />

anwachsen. Das Transportaufkommenswachstum stammt zum größten Teil aus dem internationalen<br />

Verkehr, der bereits 2004 55 % des gesamten Güterverkehrs in Deutschland ausmachte. Während für<br />

das Binnengüterverkehrsaufkommen ein Wachstum von 14 % zwischen 1994 <strong>und</strong> 2025 prognostiziert<br />

wird, wird das internationale Güterverkehrsaufkommen um 68 % (Bahn) bzw. 108 % (Straße) wachsen<br />

(INTRAPLAN/BVU 2007). Das Transitaufkommen trägt überdurchschnittlich stark zu diesem Wachstum<br />

bei“ (INSTITUT FÜR TOURISMUS UND BÄDERFORSCHUNG IN NORDEUROPA GMBH 2011, S. 55-56).<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

23


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

3 Bestandsanalyse<br />

3.1 Vorbemerkung<br />

Der Tourismus ist die tragende Wirtschaftssäule in Ostholstein. In 2011 konnten allein in den 1.045<br />

gewerblichen Beherbergungsbetrieben 4 (ab neun Betten) mit insgesamt 48.713 Betten 5 etwa 1,12<br />

Mio. Ankünfte <strong>und</strong> ca. 5,4 Mio. Übernachtungen verzeichnet werden (vgl. STATISTISCHES AMT FÜR<br />

HAMBURG UND SCHLESWIG-HOLSTEIN 2011a <strong>und</strong> 2012). Hinzu kommen noch 86 Campingplätze <strong>und</strong> der<br />

"Graue Markt" 6 , die zusätzlich erhebliche Wertschöpfung, Einkommen <strong>und</strong> Beschäftigung im Kreis<br />

sichern. I.d.R. profitieren auch der ortsansässige Handel <strong>und</strong> das Handwerk in den vor- <strong>und</strong> nachgelagerten<br />

Wirtschaftsstufen vom Tourismus.<br />

24,9 % der schleswig-holsteinischen Beherbergungsbetriebe ab neun Betten (insgesamt 4.204 Betriebe)<br />

befinden sich im Kreis Ostholstein. Zugleich betont die verhältnismäßig relativ geringe durchschnittliche<br />

Bettenauslastung (ca. 30 %) die betriebswirtschaftliche Sensitivität der Beherbergungsbranche.<br />

Besonders geprägt bzw. abhängig vom Tourismus sind die Heilbäder, Ostseebäder, Ostseeheilbäder<br />

<strong>und</strong> Erholungsorte zwischen Bad Schwartau <strong>und</strong> Fehmarn entlang der ostholsteinischen<br />

Ostseeküste, die zudem einer verhältnismäßig starken Saisonalität ausgesetzt sind.<br />

Hinsichtlich der Anzahl der gewerblichen Übernachtungen, dem Bettenangebot <strong>und</strong> der Tourismusdichte<br />

(Übernachtungen je Einwohner) zählt Ostholstein zu den Top-10 Tourismusregionen in<br />

Deutschland (von 420 Stadt- <strong>und</strong> Landkreisen). Angesichts der Bedeutung des Tourismus in der Region<br />

ist eine hohe Verantwortung bezüglich des Wirtschaftszweiges geboten. Oberstes Ziel ist dabei<br />

die Sicherung des Tourismus durch ständige Qualitätsverbesserung <strong>und</strong> der Erhalt der natürlichen<br />

Ressourcen zur Sicherung <strong>und</strong> Schaffung von Arbeitsplätzen im Tourismus in der Region (vgl. HAN-<br />

SEATIC TRANSPORT CONSULTANCY / GEORG & OTTENSTROER IMMOBILIENWIRTSCHAFT / REGIONALÖKONO-<br />

MIE GBR / LÄRMKONTOR GMBH 2010).<br />

Im Folgenden wird nach Nennung der verwendeten Datengr<strong>und</strong>lagen (Kapitel 3.2) zunächst ein kurzer<br />

Überblick zu den im Untersuchungsraum gelegenen Kommunen unter touristischen Gesichtspunkten<br />

gegeben (Kapitel 3.3). Anschließend erfolgen Erläuterungen zum im konkreten Untersuchungsraum<br />

vorhandenen touristischen Angebot hinsichtlich der Beherbergungs- <strong>und</strong> Freizeitinfrastruktur (Kapitel<br />

3.4).<br />

3.2 Datengr<strong>und</strong>lagen<br />

Zur Beschreibung der touristischen Bedeutung der Kommunen, die Anteil am Untersuchungsraum<br />

haben, sowie zur Darstellung des gegenwärtigen touristischen Angebotes im Untersuchungsraum<br />

wurden im Wesentlichen folgende Quellen verwendet:<br />

• Kureinrichtungen, Reha-Kliniken, Dialysemöglichkeiten an der Ostsee Schleswig-Holstein <strong>und</strong> in<br />

der Holsteinischen Schweiz (OSTSEE-HOLSTEIN-TOURISMUS E.V. 2011b);<br />

• Campingküste. Camping & Caravaning an der Ostsee & in der Holsteinischen Schweiz (OSTSEE-<br />

HOLSTEIN-TOURISMUS E.V. 2012a);<br />

• Wander- <strong>und</strong> Freizeitkarte im Maßstab 1:50.000, Blätter Fehmarn-Lütjenburg (Nr. 10) Lübeck-<br />

Neustadt (Nr. 11), 2. Ausgabe 2008 (LANDESVERMESSUNGSAMT SCHLESWIG-HOLSTEIN 2008);<br />

4<br />

Die nachfolgenden Angaben beziehen sich immer auf im Juli geöffnete Beherbergungsbetriebe gemäß amtlicher Statistik.<br />

5<br />

Die nachfolgenden Angaben beziehen sich immer auf im Juli angebotene Betten/Schlafgelegenheiten gemäß amtlicher Statistik.<br />

6<br />

z.B. Tagestourismus, Privatbetriebe mit unter neun Betten, Übernachtungen bei Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Verwandten, Freizeitwohnsit-<br />

ze.<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

24


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

• Wandern Rad Reiten, Ostseeküste von Lübeck bis Dänemark, Kompass-Karte Nr. 724 im Maßstab<br />

1:50.000 (KOMPASS KARTEN GMBH 2010);<br />

• Übersicht über die anerkannten Kur- <strong>und</strong> Erholungsorte in Schleswig-Holstein (einschließlich Gemeindeteile)<br />

gegliedert nach Artbezeichnungen (Stand: 25.01.2012) (MINISTERIUM FÜR WISSEN-<br />

SCHAFT, WIRTSCHAFT UND VERKEHR DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN 2012);<br />

• Golfküste 2012. Golf in Schleswig-Holstein (GOLF IN SCHLESWIG-HOLSTEIN GMBH 2012);<br />

• Minigolf an der Ostsee Schleswig-Holstein <strong>und</strong> in der Holsteinischen Schweiz (OSTSEE-HOLSTEIN-<br />

TOURISMUS E.V. 2011c);<br />

• Reiterurlaub an der Ostsee Schleswig-Holstein <strong>und</strong> in der Holsteinischen Schweiz (OSTSEE-<br />

HOLSTEIN-TOURISMUS E.V. 2011e);<br />

• Wassersport an der Ostsee Schleswig-Holstein <strong>und</strong> in der Holsteinischen Schweiz (OSTSEE-<br />

HOLSTEIN-TOURISMUS E.V. 2011f);<br />

• http://www.ostsee-schleswig-holstein.de/de/strandfinder (OSTSEE-HOLSTEIN-TOURISMUS E.V. 2012b);<br />

• Strandplan für Scharbeutz <strong>und</strong> Haffkrug (TOURISMUS-SERVICE SCHARBEUTZ 2012);<br />

• Minigolfatlas (DEUTSCHER MINIGOLFVERBAND 2012);<br />

• Radfahren. Die schönsten Touren <strong>und</strong> die wichtigsten Tipps für ihren Radurlaub (OSTSEE-<br />

HOLSTEIN-TOURISMUS E.V. 2011d);<br />

• http://www.moenchsweg.de/ (HOLSTEINER AUENLAND E.V. / TOURISMUSBÜRO BAD BRAMSTEDT 2012);<br />

• Informationen zum Jakobsweg in Norddeutschland (FREUNDESKREIS DER JAKOBSWEGE IN NORD-<br />

DEUTSCHLAND UND REGION NORDDEUTSCHLAND IN DER DEUTSCHEN ST. JAKOBUS-GESELLSCHAFT E.V.<br />

2011);<br />

• Reitroutenplanung der Gemeinden Ratekau <strong>und</strong> Timmendorfer Strand (LANDSCHAFTSARCHITEKTUR-<br />

BÜRO SCHLIE 2004);<br />

• Informationen der TOURISMUS-SERVICE NEUSTADT-PELZERHAKEN-RETTIN (2012), der KURVERWAL-<br />

TUNG OSTSEEHEILBAD GROßENBRODE (2012a) <strong>und</strong> der OSTSEE.DE INFO GMBH (2012) zu den im Untersuchungsraum<br />

gelegenen Häfen;<br />

• Gastgeberverzeichnisse für die im Untersuchungsraum gelegenen Kommunen (u.a. GEMEINDE<br />

ALTENKREMPE 2012, GEMEINDE LENSAHN 2012, GEMEINDE RATEKAU 2012, GEMEINDE SCHASHAGEN<br />

2012, KURVERWALTUNG GROßENBRODE / TOURISMUSSERVICE HOLSTEINER OSTSEE LAND 2012, LÜBE-<br />

CKER BUCHT TOURISMUS ORGANISATION 2012, MUCHOW 2012, STADT BAD SCHWARTAU 2012, TIM-<br />

MENDORFER STRAND NIENDORF TOURISMUS GMBH 2012, TOURISMUS-SERVICE FEHMARN 2012);<br />

• Beherbergungskapazität für den Fremdenverkehr in Schleswig-Holstein am 1. Juli 2011. Statistische<br />

Berichte Nr. G IV2 j/11 S vom 17. November 2011 (STATISTISCHES AMT FÜR HAMBURG UND<br />

SCHLESWIG-HOLSTEIN 2011a);<br />

• Der Fremdenverkehr in den Gemeinden Schleswig-Holsteins 2010. Statistische Berichte Nr. G IV1<br />

j/10 S vom 25. August. 2011 (STATISTISCHES AMT FÜR HAMBURG UND SCHLESWIG-HOLSTEIN 2011b);<br />

• Statistik informiert ...Nr. 19/2012 vom Februar 2012, Tourismus in Schleswig-Holstein <strong>und</strong> Hamburg<br />

im Dezember <strong>und</strong> im gesamten Jahr 2011 (STATISTISCHES AMT FÜR HAMBURG UND SCHLESWIG-<br />

HOLSTEIN 2012);<br />

• im Rahmen der „Betroffenheitsanalyse Schienenhinterlandanbindung“ in Folge des Baus einer<br />

festen Fehmarnbeltquerung (HANSEATIC TRANSPORT CONSULTANCY / GEORG & OTTENSTROER IMMO-<br />

BILIENWIRTSCHAFT / REGIONALÖKONOMIE GBR / LÄRMKONTOR GMBH 2010) erhobene Daten zu den im<br />

Untersuchungsraum gelegenen Beherbergungsbetrieben;<br />

• diverse Informationen zur innenorientierten touristischen Infrastruktur (KOMPASS KARTEN GMBH<br />

2010, LANDESVERMESSUNGSAMT SCHLESWIG-HOLSTEIN 2008, MEERESZENTRUM FEHMARN GMBH<br />

2012a <strong>und</strong> b, DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR MÜHLENKUNDE UND MÜHLENERHALTUNG E.V. 2012, WI-<br />

KIMEDIA FOUNDATION INC. 2012);<br />

• Flächennutzungspläne, Bebauungspläne <strong>und</strong> Satzungen über die im Zusammenhang bebauten<br />

Ortsteile der Ortslagen der im Untersuchungsraum gelegenen Kommunen (GEMEINDE ALTENKREM-<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

25


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

PE 1984/2012, GEMEINDE BESCHENDORF 1994/2012, GEMEINDE DAMLOS 1966/2012, GEMEINDE GÖHL<br />

1980/2012, GEMEINDE GREMERSDORF 1976/2012, GEMEINDE GROßENBRODE 2000/2012, GEMEINDE<br />

HERINGSDORF 1967/2012, GEMEINDE KABELHORST 1992/2012, GEMEINDE LENSAHN 1968/2012, GE-<br />

MEINDE MANHAGEN 1964/1996, GEMEINDE NEUKIRCHEN I.H. 1975/2012, GEMEINDE RATEKAU 2002/<br />

2012, GEMEINDE SCHARBEUTZ 1997/2012, GEMEINDE SCHASHAGEN 1995/2012, GEMEINDE SIERKS-<br />

DORF 1975/2012, GEMEINDE TIMMENDORFER STRAND 2011/2012, HANSESTADT LÜBECK 2009, STADT<br />

BAD SCHWARTAU 2004/2012, STADT FEHMARN 2011a UND 2011b, STADT NEUSTADT I.H. 1974/2012,<br />

STADT OLDENBURG I.H. 1967/2012);<br />

• Landschaftspläne der im Untersuchungsraum gelegenen Kommunen (GEMEINDE DAMLOS 2001,<br />

GEMEINDE HERINGSDORF 2000, GEMEINDE LENSAHN 2000, GEMEINDE NEUKIRCHEN I.H. 2002, GEMEIN-<br />

DE RATEKAU 2005, GEMEINDE SCHARBEUTZ 1981, GEMEINDE SCHASHAGEN 1989, GEMEINDE SIERKS-<br />

DORF 2005, GEMEINDE TIMMENDORFER STRAND 2007, STADT NEUSTADT I.H. 2001, STADT OLDENBURG<br />

I.H. 2002).<br />

3.3 Beschreibung der im Untersuchungsraum gelegenen Kommunen<br />

Im Folgenden werden die im Untersuchungsraum gelegenen Kommunen hinsichtlich ihrer touristischen<br />

Bedeutung (Angebotsseite) kurz beschrieben. Darüber hinaus erfolgen Aussagen dazu, welche<br />

wirtschaftliche Bedeutung der Tourismus für die jeweilige Gemeinde bzw. Stadt selber hat (Nachfrageseite).<br />

Im Anschluss an die Beschreibung der jeweiligen Kommune erfolgt eine kurze Erläuterung, welche<br />

Teilbereiche der Kommune im Untersuchungsraum des vorliegenden Sondergutachtens liegen.<br />

Dadurch kann eine erste grobe Einschätzung hinsichtlich der potenziellen Betroffenheit der touristischen<br />

Infrastrukturen in der jeweiligen Kommune geliefert werden.<br />

Folgende Kommunen haben Anteil am Untersuchungsraum:<br />

• Städte Bad Schwartau, Fehmarn, Lübeck, Neustadt i.H. <strong>und</strong> Oldenburg i.H.;<br />

• Amtsfreie Gemeinden Ratekau, Scharbeutz, Süsel <strong>und</strong> Timmendorfer Strand;<br />

• Gemeinden Göhl, Gremersdorf, Großenbrode, Heringsdorf <strong>und</strong> Neukirchen i.H. (Amt Oldenburg-<br />

Land);<br />

• Gemeinden Beschendorf, Damlos, Kabelhorst, Lensahn, Manhagen (Amt Lensahn);<br />

• Gemeinden Gemeinden Altenkrempe, Schashagen <strong>und</strong> Sierksdorf (Amt Holstein-Mitte);<br />

• Gemeinde Grömitz (Sitz Grömitz).<br />

Timmendorfer Strand<br />

Die Gemeinde Timmendorfer Strand ist Seeheilbad (vgl. auch Kapitel 3.4.3) <strong>und</strong> zählt zu den bedeutendsten<br />

Seebädern an der holsteinischen Ostseeküste. So weist der Ort 110 Beherbergungsbetriebe<br />

ab neun Betten mit einem Angebot von insgesamt 6.279 Betten auf (vgl. Tabelle 1 am Ende des Kapitels<br />

3.3); hinzu kommt noch eine Vielzahl von kleineren Betrieben.<br />

7 km Sandstrand, drei Seebrücken <strong>und</strong> mehr als 5.000 Strandkörbe sowie eine Vielzahl von touristischen<br />

Angeboten (u.a. Sea Life) zeugen von der hohen touristischen Attraktivität des Ortes. In den<br />

letzten Jahren zog der Ort auch wieder ein jüngeres Trend-Publikum an. So finden alljährlich die<br />

Deutschen Beachvolleyball-Meisterschaften in Timmendorfer Strand statt, gemäß INSTITUT FÜR MA-<br />

NAGEMENT UND TOURISMUS DER FACHHOCHSCHULE WESTKÜSTE (2010b) eine der fünf Top-Attraktionen<br />

im deutschen Teil der deutschen Fehmarnbelt-Region in der Kategorie ´Events´.<br />

Eine weitere bekannte Veranstaltung sind die Niendorfer Hafentage Ende Juli/Anfang August.<br />

Westlich des Ortes liegt die 1973 eröffnete Golfanlage Seeschlösschen, die mit ihren zwei 18 Loch-<br />

Plätzen die größte zusammenhängende Golfanlage in Schleswig-Holstein <strong>und</strong> Hamburg darstellt (vgl<br />

GOLF IN SCHLESWIG-HOLSTEIN GMBH 2012).<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

26


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Touristisch bedeutsam ist auch der im Süden der Gemeinde gelegene 5 km lange Hemmelsdorfer See<br />

mit seinem Schilfgürtel <strong>und</strong> bewaldeten Moorwiesen (vgl. LANDESVERMESSUNGSAMT SCHLESWIG-<br />

HOLSTEIN 2008).<br />

Das R<strong>und</strong>wegesystem des Kreises Ostholstein für Radfahrer schließt das Gemeindegebiet mit ein.<br />

Darüber hinaus quert der überregional bedeutsame Ostseeküsten-Radweg die Gemeinde (vgl. KOM-<br />

PASS KARTEN GMBH 2010).<br />

Zusammen mit der Gemeinde Ratekau ist im Jahr 2004 ein gemeinsames Reitwegenetz erarbeitet<br />

worden (vgl. LANDSCHAFTSARCHITEKTURBÜRO SCHLIE 2004) (vgl. auch Kapitel 3.4.2.1.4).<br />

Der Tourismussektor hat für Timmendorfer Strand eine dominante Bedeutung als Wirtschaftsfaktor.<br />

Die Anzahl der Ankünfte stieg im Zeitraum seit 2003 mit leichter, aber kontinuierlicher Zunahme auf<br />

ein Niveau von über 241.000 (2011) pro Jahr an. Die Anzahl der Übernachtungen lag im Jahr 2011<br />

bei 866.000 (vgl. Tabelle 7 in Kapitel 3.5.2). „Für die Zukunft wird ein leichter Wachstumstrend prognostiziert,<br />

der allerdings auch saisonalen Schwankungen unterworfen sein wird. Neben dem Übernachtungstourismus<br />

hat Timmendorfer Strand auch Bedeutung als Tagesausflugsziel für die Region,<br />

insbesondere für die Städte Hamburg <strong>und</strong> Lübeck“ (ETC TRANSPORT CONSULTANTS GMBH 2012, S.<br />

16).<br />

Im Untersuchungsraum des vorliegenden Sondergutachtens liegt vor allem der westliche Gemeindeteil<br />

mit dem Ortsteilen Klein Timmendorf, Groß Timmendorf <strong>und</strong> Hemmelsdorf. Darüber hinaus liegt<br />

der Kammerwald (Staatsforst Eutin) im Untersuchungsraum.<br />

Scharbeutz<br />

Das Seebad Scharbeutz mit seinen Kureinrichtungen, einer Strandallee <strong>und</strong> einer Seebrücke liegt<br />

nordwestlich von Timmendorf. Es ist mittlerweile mit dem alten Fischerdorf Haffkrug, dem wohl ältesten<br />

Seebad in der Lübecker Bucht, zu einem lang gezogenen Küstenort mit ausgedehntem Sandstrand<br />

zusammengewachsen.<br />

Das in den vergangenen Jahren neu gestaltete Zentrum mit seiner mediterran anmutenden Promenade<br />

sowie mit Aussichtsplattformen, Erlebnisbereichen, Aktionstribünen, Liege- <strong>und</strong> Sitzmöglichkeiten<br />

hat zu einer weiteren Attraktivitätssteigerung des Ortes beigetragen. Die Dünenmeile Scharbeutz (vgl.<br />

FRIEDLÄNDER 2012) wurde im Jahr 2011 eröffnet. Weitere Attraktionen sind u.a. eine Wasserski-<br />

Anlage auf dem offenen Meer, ein großer Waldhochseilgarten im Kammerwald, eine Dünengolfanlage,<br />

der Fischerei-Lehrpfad in Haffkrug <strong>und</strong> die Ostsee-Therme, ein mehr als 18.000 m² großes Erlebnisbad.<br />

Im Binnenland stellt die Pönitzer Seenplatte einen für die Naherholung, aber auch für den Tourismus<br />

interessanten Bereich dar (vgl. LANDESVERMESSUNGSAMT SCHLESWIG-HOLSTEIN 2008, KOMPASS<br />

KARTEN GMBH 2010, Ostsee-Holstein-Tourismus e.V. 2011f <strong>und</strong> TOURISMUS-SERVICE SCHARBEUTZ<br />

2012).<br />

Das R<strong>und</strong>wegesystem des Kreises Ostholstein für Radfahrer schließt das Gemeindegebiet mit ein<br />

(vgl. KOMPASS KARTEN GMBH 2010). Darüber hinaus quert mit dem Jakobsweg ein überregional bedeutsamer<br />

Fernwanderweg die Gemeinde (vgl. FREUNDESKREIS DER JAKOBSWEGE IN NORDDEUTSCH-<br />

LAND UND REGION NORDDEUTSCHLAND IN DER DEUTSCHEN ST. JAKOBUS-GESELLSCHAFT E.V. 2011).<br />

Das Beherbergungsangebot (Betriebe ab neun Betten) in Scharbeutz ist sehr umfangreich (vgl. Tabelle<br />

1); darüber hinaus existieren mehrere Campingplätze (vgl. auch Kapitel 3.4.1.1).<br />

Für die sozioökonomische Entwicklung der Gemeinde haben Tourismus <strong>und</strong> Naherholung entscheidende<br />

Bedeutung. Dies drückt sich auch der Dominanz des Dienstleistungsgewerbes aus, auf das<br />

erhebliche Teile des Arbeitsplatzangebotes entfallen (vgl. GEMEINDE SCHARBEUTZ 1997/2012).<br />

Bei der Anzahl der Ankünfte kann im Zeitraum von 2003 bis 2009 eine kräftige Zunahme (von ca.<br />

55.000 auf knapp 80.000 pro Jahr, ca. +40-45 %) beobachtet werden, auch wenn der Wert immer<br />

wieder saisonalen Schwankungen unterworfen war. Seit etwa 2009 erfolgt eine Stabilisierung auf erhöhtem<br />

Niveau (vgl. Tabelle 7). „Der Wachstumstrend wird auch in Zukunft saisonale Schwankungen<br />

übersteigen“ (ETC TRANSPORT CONSULTANTS GMBH 2012, S. 17).<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

27


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Im Untersuchungsraum des vorliegenden Sondergutachtens liegt das komplette östliche Gemeindegebiet<br />

mit den Ortslagen von Scharbeutz <strong>und</strong> Haffkrug einschließlich der westlich der A 1 gelegenen<br />

Landwirtschafts- <strong>und</strong> Waldflächen.<br />

Neustadt i.H.<br />

Die Kleinstadt Neustadt i.H. lebt seit Generationen vor allem von seinem Hafen (bedeutendster Hafen<br />

in Ostholstein) <strong>und</strong> heute auch stark vom Tourismus. „Schon traditionell dem Tourismus zugewandt,<br />

ist dieser Wirtschaftszweig, begünstigt durch die klimatischen Verhältnisse, lange Ostseestrände <strong>und</strong><br />

nicht zuletzt die Einstufung Neustadts als staatlich anerkanntes Ostseebad (vgl. auch Kapitel 3.4.3),<br />

kontinuierlich ausgebaut worden. Inzwischen ist der Tourismussektor ein nicht zu unterschätzender<br />

Wirtschaftsfaktor, von dem neben dem Beherbergungs- <strong>und</strong> Gastronomiegewerbe auch Einzelhandel<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungsunternehmen profitieren“ (STADT NEUSTADT I.H. 2001). So findet sich neben 34<br />

Beherbergungsbetrieben ab neun Betten (vgl. Tabelle 1) eine Vielzahl von kleineren weiteren Betrieben.<br />

Durch den Ausbau der Sportboothäfen ist auch die Attraktivität Neustadts für die Freizeitschifffahrt<br />

gestiegen. Einst wirtschaftliche Lebensader der Stadt, ist der Hafen heute mit seinen Traditionsseglern<br />

<strong>und</strong> historischen Gebäuden ein beliebter touristischer Anziehungspunkt (vgl. TIMMENDORFER STRAND<br />

NIENDORF TOURISMUS GMBH 2012).<br />

Eine Vielzahl der Touristen in Neustadt nutzt als Ferienaufenthalt die Campingplätze am östlich der<br />

Stadt gelegenen Küstenabschnitt. Hier weist die Stadt die höchste Campingplatzdichte an der Ostseeküste<br />

auf (vgl. STADT NEUSTADT I.H. 2001 <strong>und</strong> OSTSEE-HOLSTEIN-TOURISMUS E.V. 2012a).<br />

Die touristischen Interessen <strong>und</strong> Aktivitäten sind in erster Linie auf den Strandbereich der Ostsee ausgerichtet.<br />

Hier besitzt die Stadt in den Ortsteilen Rettin <strong>und</strong> Pelzerhaken einige Kilometer Sandstrand<br />

(vgl. OSTSEE-HOLSTEIN-TOURISMUS E.V. 2012b). Außerhalb des Strandbereichs können u.a. Freizeitangebote<br />

wie Ponyreiten für Kinder, zwei Minigolfanlagen (Pelzerhaken <strong>und</strong> Rettin), Schiffsausflugsfahren,<br />

Surf-/Wassersportschule <strong>und</strong> Bootsvermietung in Anspruch genommen werden (vgl. OSTSEE-<br />

HOLSTEIN-TOURISMUS E.V. 2011c/e, TOURISMUS-SERVICE NEUSTADT-PELZERHAKEN-RETTIN 2012).<br />

Für Familienurlauber mit Kindern, aber auch andere touristische Zielgruppen hat die landschaftsbezogene<br />

Erholung zu Fuß oder mit dem Fahrrad an Attraktivität gewonnen. Dies setzt eine Erschließung<br />

des Hinterlandes mit Wander- <strong>und</strong> Fahrradwegen sowie gute Wegeverbindungen zwischen den einzelnen<br />

Standorten voraus. So ist die Stadt in das R<strong>und</strong>wegesystem des Kreises Ostholstein für Radfahrer<br />

einbezogen (vgl. KOMPASS KARTEN GMBH 2010).<br />

Darüber hinaus queren mit dem Ostseeküsten-Radweg <strong>und</strong> dem Mönchsweg zwei überregional bedeutsame<br />

Radwege <strong>und</strong> mit dem Jakobsweg <strong>und</strong> dem Europäischen Fernwanderweg E1 zwei überregional<br />

bedeutsame Fernwanderwege das Stadtgebiet (vgl. HOLSTEINER AUENLAND E.V. / TOURISMUS-<br />

BÜRO BAD BRAMSTEDT 2012, EGOTREK 2012 <strong>und</strong> FREUNDESKREIS DER JAKOBSWEGE IN NORDDEUTSCH-<br />

LAND UND REGION NORDDEUTSCHLAND IN DER DEUTSCHEN ST. JAKOBUS-GESELLSCHAFT E.V. 2011).<br />

Bei der Anzahl der Ankünfte pro Jahr konnte im Zeitraum von 2003 bis 2008 eine Zunahme von ca.<br />

20.000 auf ca. 28.000 verzeichnet werden. Im weiteren Zeitraum erfolgte wieder ein leichter Rückgang.<br />

Im Jahr 2011 lagen die AnzahI der Ankünfte bei 32.320 <strong>und</strong> die der Übernachtungen bei<br />

155.794 (vgl. Tabelle 7).<br />

Für den Zeitraum bis 2025 wird eine leichte Zunahme der Ankünfte angenommen. Die absoluten Gesamtzahlen<br />

liegen jedoch deutlich unter denen der südlichen Nachbarseebäder Scharbeutz <strong>und</strong> Timmendorfer<br />

Strand (vgl. ETC TRANSPORT CONSULTANTS GMBH 2012, S. 19).<br />

Im Untersuchungsraum des vorliegenden Sondergutachtens liegen vor allem das überwiegend gewerblich<br />

geprägte westliche Stadtgebiet einschließlich des Hafens sowie der nördliche Stadtbereich<br />

mit dem Neustädter Binnenwasser. Die Strandbereiche im Südosten der Stadt, die eine hohe touristische<br />

Bedeutung haben, liegen außerhalb des Untersuchungsraumes<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

28


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Großenbrode<br />

Das Ostseeheilbad Großenbrode (vgl. auch Kapitel 3.4.3) liegt an der äußersten Spitze der Lübecker<br />

Bucht auf der Halbinsel Wagrien zwischen Heiligenhafen <strong>und</strong> der Insel Fehmarn. Aufgr<strong>und</strong> seiner<br />

Lage (von drei Seiten vom Wasser umgeben <strong>und</strong> in einem der sonnenreichsten Gebiete Deutschland)<br />

weist der Ort gute Bedingungen für den Wassersport auf (vgl. KURVERWALTUNG GROßENBRODE / TOU-<br />

RISMUSSERVICE HOLSTEINER OSTSEE LAND 2012). So finden sich alleine hier sechs Häfen mit fast 1.000<br />

Liegeplätzen (vgl. Kapitel 3.4.1.3) <strong>und</strong> zwei bedeutende Strandabschnitte (Süd- <strong>und</strong> Weststrand) (vgl.<br />

OSTSEE-HOLSTEIN-TOURISMUS E.V. 2012b). Eine weitere Attraktion stellt die Ostsee-Erlebniswelt am<br />

Klaustorfer Berg dar (vgl. MEERESZENTRUM FEHMARN GMBH 2012b).<br />

Darüber hinaus ist die Gemeinde in das R<strong>und</strong>wegesystem für Radfahrer des Kreises Ostholstein einbezogen<br />

(vgl. KOMPASS KARTEN GMBH 2010). Mit dem Ostseeküsten-Radweg <strong>und</strong> dem Mönchsweg<br />

queren zudem zwei überregional bedeutsame Radwege <strong>und</strong> mit dem Jakobsweg ein überregional<br />

bedeutsamer Fernwanderweg das Gemeindegebiet (vgl. HOLSTEINER AUENLAND E.V. / TOURISMUSBÜRO<br />

BAD BRAMSTEDT 2012 <strong>und</strong> FREUNDESKREIS DER JAKOBSWEGE IN NORDDEUTSCHLAND UND REGION NORD-<br />

DEUTSCHLAND IN DER DEUTSCHEN ST. JAKOBUS-GESELLSCHAFT E.V. 2011).<br />

Der Tourismus ist in Großenbrode ein Wirtschaftszweig mit hoher Bedeutung für die Gemeinde. Mit<br />

Hotels, Pensionen, Appartements, Privatvermietung, Campingplätzen <strong>und</strong> Zweitwohnungen bsteht ein<br />

umfangreiches Übernachtungsangebot für Urlaubsgäste (vgl. INSTITUT FÜR TOURISMUS UND BÄDERFOR-<br />

SCHUNG IN NORDEUROPA GMBH 2011 sowie auch Tabelle 1). Darüber hinaus ist auf mehrere Vorsorge-<br />

<strong>und</strong> Reha-Einrichtungen hinzuweisen (vgl. Kapitel 3.4.1.2).<br />

Im Bereich zwischen Bahnstrecke <strong>und</strong> Südstrand befindet sich gegenwärtig ein Ferienhausgebiet mit<br />

165 Ferienhäusern mitsamt ergänzender touristischer Infrastruktur im Bau (vgl. auch Kapitel 2.1.4).<br />

Als Hauptzielgruppe werden von den Investoren skandinavische Touristen gesehen, die Großenbrode<br />

über die feste Fehmarnbeltquerung erreichen sollen (vgl. INSTITUT FÜR TOURISMUS UND BÄDERFOR-<br />

SCHUNG IN NORDEUROPA GMBH 2011).<br />

„Die Anzahl der Ankünfte in Großenbrode schwankt jährlich zwischen ca. 12.000 <strong>und</strong> 16.000“ (ETC<br />

TRANSPORT CONSULTANTS GMBH 2012, S. 22). Die Anzahl der Übernachtungen lag im Jahr 2011 bei<br />

knapp 118.000 (vgl. auch Tabelle 7).<br />

Mit Ausnahme des äußersten westlichen Gemeindegebietes liegt das gesamte Gebiet der Gemeinde<br />

Großenbrode einschließlich der Ortslage von Großenbrode im Untersuchungsraum des vorliegenden<br />

Sondergutachtens.<br />

Ratekau<br />

Die Lage im Verdichtungsraum von Lübeck, im Hinterland der Ostsee <strong>und</strong> die Nähe zum Hemmelsdorfer<br />

See bedingen, dass Naherholung <strong>und</strong> Tourismus auch in der Gemeinde Ratekau (anerkannter<br />

Erholungsort – vgl. auch Kapitel 3.4.3) eine Rolle spielen. Außerdem bietet die abwechslungsreiche<br />

typische Ostholsteiner Hügellandschaft ergänzende Ausflugsziele für Küstenurlauber. Diverse kulturelle<br />

<strong>und</strong> geschichtliche Sehenswürdigkeiten (u.a. Feldsteinkirche <strong>und</strong> Dorfmuseum in Ratekau) <strong>und</strong> das<br />

dichte Reit-, Rad- <strong>und</strong> Wanderwegenetz stellen weitere touristische Anziehungspunkte dar (vgl. GE-<br />

MEINDE RATEKAU 2012, LANDESVERMESSUNGSAMT SCHLESWIG-HOLSTEIN 2008 <strong>und</strong> KOMPASS KARTEN<br />

GMBH 2010).<br />

In das R<strong>und</strong>wegesystem des Kreises Ostholstein für Radfahrer ist das Gemeindegebiet eingeb<strong>und</strong>en.<br />

(vgl. KOMPASS KARTEN GMBH 2010). Darüber hinaus queren mit dem Jakobsweg <strong>und</strong> dem Europäischen<br />

Fernwanderweg E1 zwei überregional bedeutsame Fernwanderwege das Gemeindegebiet (vgl.<br />

FREUNDESKREIS DER JAKOBSWEGE IN NORDDEUTSCHLAND UND REGION NORDDEUTSCHLAND IN DER DEUT-<br />

SCHEN ST. JAKOBUS-GESELLSCHAFT E.V. 2011 <strong>und</strong> EGOTREK 2012).<br />

Das Reiten weist in der Gemeinde Ratekau eine hohe Bedeutung auf. Gelegenheit für Ausritte bieten<br />

vor allem die Wälder im Westen der Gemeinde. Da bis vor wenigen Jahren kein durchgängiges Reitwegenetz<br />

bestand <strong>und</strong> die Ausschilderung häufig unzureichend war (mit der Folge von Konflikten mit<br />

anderen Erholungssuchenden), ist im Rahmen eines LSE-Projektes ein gemeinsames Reitwegenetz<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

29


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

für die Gemeinden Timmendorfer Strand <strong>und</strong> Ratekau erarbeitet worden (vgl. LANDSCHAFTSARCHITEK-<br />

TURBÜRO SCHLIE 2004) (vgl. auch Kapitel 3.4.2.1.4).<br />

Am Hemmelsdorfer See befindet sich eine Badeanstalt in Offendorf (vgl. KOMPASS KARTEN GMBH<br />

2010). Hier befindet sich auch eine größere Steganlage für Sportboote, darüber hinaus sind mehrere<br />

Einzelstege vorhanden. Motorgetriebene Boote dürfen auf dem See nicht betrieben werden (vgl. GE-<br />

MEINDE RATEKAU 2005 <strong>und</strong> GEMEINDE TIMMENDORFER STRAND 2007).<br />

Der Tourismus hat insgesamt in Ratekau eine mittlere Bedeutung. So existieren 18 Beherbergungsbetriebe<br />

ab neun Betten, die eine Gesamtkapazität von 858 Betten aufweisen (vgl. Tabelle 1).<br />

„Die Anzahl der Ankünfte schwankt zwischen 11.000 <strong>und</strong> 15.000 je Jahr <strong>und</strong> weist seit einigen Jahren<br />

einen leichten Wachstumstrend auf“ (ETC TRANSPORT CONSULTANTS GMBH 2012, S. 15). Die Anzahl<br />

der Übernachtungen lag im Jahr 2011 bei ca. 75.000 (vgl. Tabelle 7).<br />

Mit Ausnahme des äußersten westlichen Gemeindegebietes <strong>und</strong> den östlich des Hemmelsdorfer Sees<br />

gelegenen Bereichen liegt das gesamte Gebiet der Gemeinde Ratekau einschließlich der Ortslagen<br />

von Ratekau, Luschendorf <strong>und</strong> Sereetz im Untersuchungsraum des vorliegenden Sondergutachtens.<br />

Sierksdorf<br />

Das Ostseebad Sierksdorf (vgl. auch Kapitel 3.4.3) ist vor allem wegen des Freizeitparks Hansa-Park<br />

bekannt. Weitere Anziehungspunkte sind der Sandstrand, die Steilküste, das Bananenmuseum als<br />

kuriose Besonderheit sowie das Wasserskizentrum Süsel, das allerdings bereits außerhalb des Untersuchungsraumes<br />

liegt (vgl. TIMMENDORFER STRAND NIENDORF TOURISMUS GMBH 2012).<br />

Mit Hotels, Pensionen, Appartements, Privatvermietung, Campingplätzen <strong>und</strong> Zweitwohnungen besteht<br />

in Sierksdorf ein umfangreiches Übernachtungsangebot für Urlaubsgäste (vgl. GEMEINDE SIER-<br />

KSDORF 2005 sowie auch Tabelle 1). Vergleichbares trifft für das Angebot an Freizeit, Sport <strong>und</strong> Erholung<br />

zu (s.o.). Darüber hinaus ist u.a. auf ein Hallenschwimmbad, Reitmöglichkeiten, Schiffsfahrten,<br />

eine Segel- <strong>und</strong> Surfschule sowie auf R<strong>und</strong>flüge mit dem Flugzeug hinzuweisen (vgl. GEMEINDE SIER-<br />

KSDORF 2005).<br />

Das R<strong>und</strong>wegesystem des Kreises Ostholstein für Radfahrer schließt das Gemeindegebiet mit ein<br />

(vgl. KOMPASS KARTEN GMBH 2010). Darüber hinaus queren mit dem Ostseeküsten-Radweg ein überregional<br />

bedeutsamer Radweg <strong>und</strong> mit dem Jakobsweg <strong>und</strong> dem Europäischen Fernwanderweg<br />

E1 zwei überregional bedeutsame Fernwanderwege das Stadtgebiet (vgl. HOLSTEINER AUENLAND E.V. /<br />

TOURISMUSBÜRO BAD BRAMSTEDT 2012, EGOTREK 2012 <strong>und</strong> FREUNDESKREIS DER JAKOBSWEGE IN NORD-<br />

DEUTSCHLAND UND REGION NORDDEUTSCHLAND IN DER DEUTSCHEN ST. JAKOBUS-GESELLSCHAFT E.V.<br />

2011).<br />

Der Tourismus ist in Sierksdorf ein Wirtschaftszweig mit sehr hoher Bedeutung für die Gemeinde. Bei<br />

der Anzahl der Ankünfte konnte im Zeitraum von 2003 bis 2011 eine sehr hohe Zunahme (von ca.<br />

6.000 auf ca. 19.000) verzeichnet werden. Die Anzahl der Übernachtungen lag 2010 bei knapp 85.000<br />

(vgl. Tabelle 7). Die absoluten Gesamtzahlen liegen jedoch weit unter denen der südlichen Nachbarseebäder<br />

Scharbeutz <strong>und</strong> Timmendorfer Strand. Eine herausragende Bedeutung für die touristische<br />

Nachfrage von Sierksdorf nimmt der Hansa-Park ein, der vor allem von Familien mit Kindern besucht<br />

wird (Tagestourismus). Zwischen dem Freizeitpark <strong>und</strong> dem Ostseestrand wird gegenwärtig mit dem<br />

„Hansa-Park-Resort“ stufenweise eine Feriensiedlung mit ca. 120 Häusern entwickelt (vgl. auch Kapitel<br />

2.1.4), so dass davon auszugehen ist, dass die Übernachtungszahlen in Sierksdorf in Zukunft weiter<br />

zunehmen werden (vgl. ETC TRANSPORT CONSULTANTS GMBH 2012, S. 18).<br />

Mit Ausnahme des äußersten westlichen Gemeindegebietes liegt das gesamte Gebiet der Gemeinde<br />

Sierksdorf einschließlich der Ortslage von Sierksdorf im Untersuchungsraum des vorliegenden Sondergutachtens.<br />

Bad Schwartau<br />

Bad Schwartau ist mit ca. 20.000 Einwohnern die größte Stadt im Kreis Ostholstein: Hier findet sich<br />

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Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

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<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

u.a. ein Jod-Sol- <strong>und</strong> Moorheilbad (vgl. auch Kapitel 3.4.3) mit einer privaten Kurklinik, ein Ges<strong>und</strong>heitszentrum<br />

<strong>und</strong> die Holstein Therme. Darüber hinaus ist auf Wanderwege, ca. 50 km markierte Terrainkurwege<br />

<strong>und</strong> die über 30 km langen Nordic-Walking-Parts in Wald <strong>und</strong> Feld hinzuweisen. Weitere<br />

touristisch relevante Einrichtungen stellen der Trimm-Dich-Pfad durch den Riesebusch, die Minigolfanlage<br />

im Kurpark, der Bürgerpark <strong>und</strong> der Moorwischpark sowie diverse Tennisanlagen als weitere<br />

Sportmöglichkeiten dar (vgl. STADT BAD SCHWARTAU 2012 <strong>und</strong> KOMPASS KARTEN GMBH 2010).<br />

In das R<strong>und</strong>wegesystem des Kreises Ostholstein für Radfahrer ist das Stadtgebiet eingeb<strong>und</strong>en (vgl.<br />

KOMPASS KARTEN GMBH 2010). Darüber hinaus quert mit dem Jakobsweg ein überregional bedeutsamer<br />

Fernwanderweg das Stadtgebiet (vgl. FREUNDESKREIS DER JAKOBSWEGE IN NORDDEUTSCHLAND UND<br />

REGION NORDDEUTSCHLAND IN DER DEUTSCHEN ST. JAKOBUS-GESELLSCHAFT E.V. 2011).<br />

Die Beherbergungsinfrastruktur umfasst u.a. acht Betriebe ab neun Betten mit einer Gesamtkapazität<br />

von 462 Betten (vgl. Tabelle 1).<br />

Auf der Nachfrageseite waren in 2011 über 13.000 Ankünfte <strong>und</strong> mehr als 113.000 Übernachtungen<br />

zu verzeichnen (vgl. Tabelle 7).<br />

Im Untersuchungsraum des vorliegenden Sondergutachtens liegen vor allem das süd- <strong>und</strong> nordwestliche<br />

Stadtgebiet.<br />

Schashagen<br />

Im Bereich der Gemeinde Schashagen konzentrieren sich die für den Tourismus relevanten Strukturen<br />

auf den südöstlichen Bereich. Die direkte Küstenlage, vielerlei Freizeitangebote <strong>und</strong> das Landschaftsbild<br />

stellen Anziehungspunkte für Erholungssuchende dar. Die Strandbereiche werden intensiv<br />

zum Baden <strong>und</strong> Spielen genutzt. Zeitweise bewachte oder ausschließlich für den Badebetrieb ausgewiesene<br />

Strandabschnitte sind am Wochenendhausgebiet Bliesdorf <strong>und</strong> im Campingplatzbereich Brodau<br />

vorhanden. Bei Brodau ist ein seperater Badestrand ausgewiesen. Mehrere private Reitplätze<br />

werden im Bereich der Gutsanlage Brodau betrieben. Ebenso sind private Reitmöglichkeiten in Bliesdorf<br />

vorhanden. Der Golfplatz Beusloe liegt südlich der Ortslage Beusloe <strong>und</strong> nördlich der B 501.<br />

Das nördliche Gemeindegebiet dient nicht nur den Anwohnern Schashagens, sondern auch Feriengästen<br />

<strong>und</strong> Erholungssuchenden aus Neustadt als Erholungsraum. Die Agrarlandschaft, der natürliche<br />

Verlauf der Fließgewässer <strong>und</strong> die Niederungen bieten landschaftliche Qualitäten. Der ländliche<br />

Raum bietet jedoch nur wenige Erholungspunkte, die auf kurze Strecken fußläufig zu erreichen sind,<br />

wie z.B. R<strong>und</strong>wege (vgl. GEMEINDE SCHASHAGEN 1989).<br />

Das R<strong>und</strong>wegesystem des Kreises Ostholstein für Radfahrer schließt das Gemeindegebiet mit ein<br />

(vgl. KOMPASS KARTEN GMBH 2010). Darüber hinaus quert mit dem Mönchsweg ein überregional bedeutsame<br />

Radweg das Gemeindegebiet (vgl. HOLSTEINER AUENLAND E.V. / TOURISMUSBÜRO BAD<br />

BRAMSTEDT 2012).<br />

Das Beherbergungsangebot umfasst u.a. sieben Betriebe ab neun Betten <strong>und</strong> einer Gesamtkapazität<br />

von 354 Betten (vgl. Tabelle 1).<br />

Die Zahl der Ankünfte lag im Jahr 2011 bei über 3.600, die der Übernachtungen bei über 25.000 (vgl.<br />

Tabelle 7).<br />

Im Untersuchungsraum des vorliegenden Sondergutachtens liegt vor allem der ländlich geprägte<br />

westliche Teil des Gemeindegebietes von Schashagen. Der touristisch bedeutsame östliche <strong>und</strong> südöstliche<br />

Gemeindebereich vor allem an der Lübecker Bucht liegt deutlich außerhalb des Untersuchungsraumes.<br />

Heringsdorf<br />

Die Bedeutung der Gemeinde Heringsdorf (anerkannter Erholungsort - vgl. auch Kapitel 3.4.3) für den<br />

Tourismus <strong>und</strong> die Naherholung ist, gemessen an den landschaftlichen Voraussetzungen <strong>und</strong> im Vergleich<br />

mit vielen Gemeinden des Kreises Ostholstein, als durchschnittlich einzuschätzen. Es sind einige<br />

Einrichtungen vorhanden, die Touristen zur Verfügung stehen. Beispiele hierfür sind die Camping-<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

31


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

plätze in Süssau Strand (außerhalb des Untersuchungsraumes gelegen) <strong>und</strong> die nicht geringe Anzahl<br />

von privaten oder gewerblichen Zimmervermietungen (vgl. GEMEINDE HERINGSDORF 2000).<br />

Das R<strong>und</strong>wegesystem des Kreises Ostholstein für Radfahrer schließt das Gemeindegebiet mit ein<br />

(vgl. KOMPASS KARTEN GMBH 2010). Darüber hinaus queren mit dem Ostseeküsten-Radweg <strong>und</strong> dem<br />

Mönchsweg zwei überregional bedeutsame Radwege <strong>und</strong> mit dem Jakobsweg ein überregional bedeutsamer<br />

Fernwanderweg das Stadtgebiet (vgl. KOMPASS KARTEN GMBH 2010, HOLSTEINER AUEN-<br />

LAND E.V. / TOURISMUSBÜRO BAD BRAMSTEDT 2012 <strong>und</strong> FREUNDESKREIS DER JAKOBSWEGE IN NORD-<br />

DEUTSCHLAND UND REGION NORDDEUTSCHLAND IN DER DEUTSCHEN ST. JAKOBUS-GESELLSCHAFT E.V.<br />

2011).<br />

Das Beherbergungsangebot umfasst u.a. sechs Betriebe ab neun Betten <strong>und</strong> einer Gesamtkapazität<br />

von 356 Betten (vgl. Tabelle 1).<br />

Die Zahl der Ankünfte lag im Jahr 2011 bei über 3.400, die der Übernachtungen bei über 24.000 (vgl.<br />

Tabelle 7).<br />

Im Untersuchungsraum des vorliegenden Sondergutachtens liegt vor allem der ländlich geprägte<br />

westliche Teil des Gemeindegebietes von Heringsdorf. Der touristisch bedeutsame östliche Gemeindebereich<br />

an der Lübecker Bucht liegt deutlich außerhalb des Untersuchungsraumes.<br />

Neukirchen i.H.<br />

Die Gemeinde Neukirchen ist anerkannter Erholungsort (vgl. auch Kapitel 3.4.3). Touristisch relevant<br />

sind vor allem die Strände im Bereich Seekamp, Sütel, Ostermade <strong>und</strong> Kraksdorf, die jedoch außerhalb<br />

des Untersuchungsraumes liegen. Hier findet sich auch eine Vielzahl von Campingplätzen, die<br />

die Gemeinde zur größten Camping-Region in Deutschland macht (vgl. KURVERWALTUNG GROßENBRO-<br />

DE / TOURISMUSSERVICE HOLSTEINER OSTSEE LAND 2012).<br />

Das R<strong>und</strong>wegesystem des Kreises Ostholstein für Radfahrer schließt das Gemeindegebiet mit ein<br />

(vgl. KOMPASS KARTEN GMBH 2010). Darüber hinaus queren mit dem Ostseeküsten-Radweg <strong>und</strong> dem<br />

Mönchsweg zwei überregional bedeutsame Radwege <strong>und</strong> mit dem Jakobsweg ein überregional bedeutsamer<br />

Fernwanderweg das Stadtgebiet (vgl. KOMPASS KARTEN GMBH 2010, HOLSTEINER AUEN-<br />

LAND E.V. / TOURISMUSBÜRO BAD BRAMSTEDT 2012 <strong>und</strong> FREUNDESKREIS DER JAKOBSWEGE IN NORD-<br />

DEUTSCHLAND UND REGION NORDDEUTSCHLAND IN DER DEUTSCHEN ST. JAKOBUS-GESELLSCHAFT E.V.<br />

2011).<br />

Das Beherbergungsangebot umfasst u.a. acht Betriebe ab neun Betten <strong>und</strong> einer Gesamtkapazität<br />

von 201 Betten (vgl. Tabelle 1).<br />

Die Zahl der Ankünfte lag im Jahr 2011 bei 1.343, die der Übernachtungen bei über 10.000 (vgl. Tabelle<br />

7).<br />

Im Untersuchungsraum des vorliegenden Sondergutachtens liegt vor allem der ländlich geprägte<br />

westliche Teil des Gemeindegebietes von Neukirchen i.H. Der touristisch bedeutsame östliche Gemeindebereich<br />

an der Lübecker Bucht liegt deutlich außerhalb des Untersuchungsraumes.<br />

Gremersdorf<br />

Die im Nordwesten des Amtes Oldenburg-Land gelegene Gemeinde Gremersdorf weist überwiegend<br />

einen ländlichen Charakter auf. Das R<strong>und</strong>wegesystem des Kreises Ostholstein für Radfahrer schließt<br />

das Gemeindegebiet mit ein. Touristisch relevante Anziehungspunkte sind ansonsten im Untersuchungsraum<br />

nicht vorhanden (vgl. LANDESVERMESSUNGSAMT SCHLESWIG-HOLSTEIN 2008 <strong>und</strong> KOMPASS<br />

KARTEN GMBH 2010).<br />

Das Beherbergungsangebot umfasst u.a. sechs Betriebe ab neun Betten <strong>und</strong> einer Gesamtkapazität<br />

von 190 Betten (vgl. Tabelle 1).<br />

Die Zahl der Ankünfte lag im Jahr 2011 bei 7.810, die der Übernachtungen bei 15.490 (vgl. Tabelle 7).<br />

Im Untersuchungsraum des vorliegenden Sondergutachtens liegt nur der äußerste südöstliche Teil<br />

des Gemeindegebietes.<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

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<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Oldenburg i.H.<br />

Oldenburg i.H. (anerkannter Erholungsort - vgl. auch Kapitel 3.4.3) gilt als das touristisch attraktive,<br />

historische Zentrum des ansonsten strukturschwächeren Nordens von Ostholstein. Als Stadt mit Zentrumsfunktion<br />

bietet Oldenburg eine Reihe attraktiver Anziehungspunkte. Von großem Stellenwert sind<br />

der Oldenburger Ringwall (eines der bedeutendsten Bodendenkmäler Schleswig-Holsteins) mit dem<br />

Wallmuseum sowie der Stadtpark mit Auelandschaft, die insbesondere für Tagesgäste ein beliebtes<br />

Ausflugsziel darstellen. Als weitere touristische Angebote sind in Oldenburg u.a. ein Hallenbad, ein<br />

Kurmittelhaus, ein Reiterhof, Tennisplätze <strong>und</strong> ein Fahrradverleih zu nennen. Darüber hinaus befindet<br />

sich in Oldenburg die älteste Backsteinkirche Nordeuropas sowie ein breites Angebot zum Wandern<br />

<strong>und</strong> Radfahren in der Natur, zum Besuch von Museum, Theater <strong>und</strong> Kulturveranstaltungen usw. (vgl.<br />

STADT OLDENBURG I.H. 2002, KURVERWALTUNG GROßENBRODE / TOURISMUSSERVICE HOLSTEINER OSTSEE<br />

LAND 2012 <strong>und</strong> LANDESVERMESSUNGSAMT SCHLESWIG-HOLSTEIN 2008).<br />

Das R<strong>und</strong>wegesystem des Kreises Ostholstein für Radfahrer schließt das Stadtgebiet mit ein (vgl.<br />

KOMPASS KARTEN GMBH 2010). Darüber hinaus queren mit dem Ostseeküsten-Radweg <strong>und</strong> dem<br />

Mönchsweg zwei überregional bedeutsame Radwege die Stadt (vgl. KOMPASS KARTEN GMBH 2010<br />

<strong>und</strong> HOLSTEINER AUENLAND E.V. / TOURISMUSBÜRO BAD BRAMSTEDT 2012).<br />

Das Angebot an statistisch erfassten Unterkünften ab neun Betten beläuft sich in Oldenburg i.H. auf<br />

fünf Betriebe mit 133 Betten.<br />

Bei den Übernachtungszahlen musste in Oldenburg entgegen dem regionalen Trend zwischen 2006<br />

<strong>und</strong> 2008 ein deutlicher Rückgang festgestellt werden. Seither erfolgt eine Stabilisierung auf dem geringeren<br />

Niveau (vgl. ETC TRANSPORT CONSULTANTS GMBH 2012, S. 21). Im Jahr 2011 konnten 7.498<br />

Ankünfte <strong>und</strong> 10.256 Übernachtungen verzeichnet werden (vgl. Tabelle 7).<br />

Mit Ausnahme des nordwestlichen Stadtgebietes liegt das gesamte Gebiet von Oldenburg i.H. einschließlich<br />

großer Teile der Stadt Oldenburg i.H. im Untersuchungsraum des vorliegenden Sondergutachtens.<br />

Manhagen<br />

Die im Süden des Amtes Lensahn gelegene Gemeinde Manhagen weist überwiegend einen ländlichen<br />

Charakter auf. Das R<strong>und</strong>wegesystem des Kreises Ostholstein für Radfahrer schließt das Gemeindegebiet<br />

mit ein. Touristisch relevante Anziehungspunkte sind ansonsten nicht vorhanden (vgl.<br />

LANDESVERMESSUNGSAMT SCHLESWIG-HOLSTEIN 2008 <strong>und</strong> KOMPASS KARTEN GMBH 2010).<br />

Das Beherbergungsangebot beschränkt sich auf einige wenige Betriebe (vgl. Tabelle 1).<br />

Zur Nachfragesituation liegen keine Angaben vor (vgl. Tabelle 7).<br />

Im Untersuchungsraum des vorliegenden Sondergutachtens liegt der westliche Teil des Gemeindegebietes<br />

einschließlich des westlichen Randes der Ortslage von Manhagen.<br />

Beschendorf<br />

Die im Süden des Amtes Lensahn gelegene Gemeinde Beschendorf weist überwiegend einen ländlichen<br />

Charakter auf. Das R<strong>und</strong>wegesystem des Kreises Ostholstein für Radfahrer schließt das Gemeindegebiet<br />

mit ein. Touristisch relevante Anziehungspunkte sind ansonsten nicht vorhanden (vgl.<br />

LANDESVERMESSUNGSAMT SCHLESWIG-HOLSTEIN 2008 <strong>und</strong> KOMPASS KARTEN GMBH 2010).<br />

Das Beherbergungsangebot beschränkt sich auf einige wenige Betriebe (vgl. Tabelle 1).<br />

Zur Nachfragesituation liegen keine Angaben vor (vgl. Tabelle 7).<br />

Im Untersuchungsraum des vorliegenden Sondergutachtens liegt nahezu das gesamte Gemeindegebiet<br />

einschließlich der Ortslage von Beschendorf.<br />

Kabelhorst<br />

Die Gemeinde Kabelhorst ist überwiegend ländlich geprägt. Das R<strong>und</strong>wegesystem des Kreises Ostholstein<br />

für Radfahrer schließt das Gemeindegebiet mit ein. Touristisch relevante Anziehungspunkte<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

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<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

sind ansonsten nicht vorhanden (vgl. LANDESVERMESSUNGSAMT SCHLESWIG-HOLSTEIN 2008 <strong>und</strong> KOM-<br />

PASS KARTEN GMBH 2010).<br />

Das Beherbergungsangebot beschränkt sich auf einige wenige Betriebe (vgl. Tabelle 1).<br />

Zur Nachfragesituation liegen keine Angaben vor (vgl. Tabelle 7).<br />

In den Untersuchungsraum des vorliegenden Sondergutachtens ragt nur der äußerste südwestliche<br />

Teil des Gemeindegebietes hinein.<br />

Göhl<br />

Die im Süden des Amtes Oldenburg-Land gelegene Gemeinde Göhl ist ebenfalls überwiegend ländlich<br />

geprägt. Das R<strong>und</strong>wegesystem des Kreises Ostholstein für Radfahrer schließt das Gemeindegebiet<br />

mit ein (vgl. KOMPASS KARTEN GMBH 2010). Darüber hinaus wird das Gemeindegebiet von zwei<br />

überregional bedeutsamen Radwegen (Ostseeküsten-Radweg <strong>und</strong> Mönchsweg) gequert (vgl. KOM-<br />

PASS KARTEN GMBH 2010 <strong>und</strong> HOLSTEINER AUENLAND E.V. / TOURISMUSBÜRO BAD BRAMSTEDT 2012).<br />

Touristisch relevante Anziehungspunkte sind ansonsten nicht vorhanden (vgl. LANDESVERMESSUNGS-<br />

AMT SCHLESWIG-HOLSTEIN 2008 <strong>und</strong> KOMPASS KARTEN GMBH 2010).<br />

Das Beherbergungsangebot beschränkt sich auf einige wenige Betriebe (vgl. Tabelle 1).<br />

Zur Nachfragesituation liegen keine Angaben vor (vgl. Tabelle 7).<br />

Im Untersuchungsraum des vorliegenden Sondergutachtens liegt vor allem das nordwestliche Gemeindegebiet<br />

einschließlich der Ortslage von Göhl.<br />

Lensahn<br />

Auch wenn die Anzahl der Übernachtungsmöglichkeiten in Lensahn (anerkannter Erholungsort - vgl.<br />

auch Kapitel 3.4.3) selbst eher gering ist (vgl. auch Tabelle 1), spielt die Landschaft für den Tourismus<br />

insofern eine Rolle, als das sie durch die Lage im Hinterland der Ostseebäder zu deren Attraktivität mit<br />

beiträgt. Bedeutung hat auch der Besuch durch Naherholungssuchende aus der Gemeinde selbst <strong>und</strong><br />

aus den Nachbargemeinden (vgl. GEMEINDE LENSAHN 2000).<br />

Touristische Anziehungspunkte im Untersuchungsraum sind u.a. der Museumshof im Prienfeld in Lensahn<br />

mit angegliedertem Naturlehrpfad, in dem alte Kulturmethoden <strong>und</strong> Kulturlandschaftsbiotope<br />

gezeigt werden (vgl. MUSEUMSHOF LENSAHN 2012).<br />

Das R<strong>und</strong>wegesystem des Kreises Ostholstein für Radfahrer schließt das Gemeindegebiet mit ein<br />

(vgl. KOMPASS KARTEN GMBH 2010).<br />

„Die Übernachtungszahlen in der Gemeinde Lensahn erreichen durch die Lage im Binnenland nicht<br />

das Niveau der Seebäder. Zudem verteilen sich die Übernachtungsmöglichkeiten im Hinterland tendenziell<br />

auf kleine Einrichtungen außerhalb der größeren Ortschaften“ (vgl. ETC TRANSPORT CONSUL-<br />

TANTS GMBH 2012, S. 20).<br />

Im Untersuchungsraum des vorliegenden Sondergutachtens liegt vor allem das östliche Gemeindegebiet<br />

einschließlich der Ortslage von Lensahn.<br />

Altenkrempe<br />

Die im Nordwesten von Neustadt i.H. gelegene Gemeinde Altenkrempe ist überwiegend ländlich geprägt.<br />

Touristisch relevante Anziehungspunkte sind die um das Jahr 1.220 erbaute Basilika Altenkrempe<br />

<strong>und</strong> das Gut Hasselburg. Von der Kirche führt eine Allee zum Gut, in dem auch Konzerte des<br />

Schleswig-Holstein-Musikfestivals stattfinden.<br />

In das R<strong>und</strong>wegesystem des Kreises Ostholstein für Radfahrer ist das Gemeindegebiet einbezogen<br />

(vgl. KOMPASS KARTEN GMBH 2010). Darüber hinaus quert mit dem Mönchsweg ein überregional bedeutsame<br />

Radweg das Gemeindegebiet (vgl. (HOLSTEINER AUENLAND E.V. / TOURISMUSBÜRO BAD<br />

BRAMSTEDT 2012).<br />

Zum Angebot an Beherbergungsbetrieben <strong>und</strong> zur touristischen Nachfrage liegen keine Angaben vor.<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

34


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Im Untersuchungsraum des vorliegenden Sondergutachtens liegt vor allem der östliche Teil des Gemeindegebietes<br />

einschließlich der Ortslage von Altenkrempe.<br />

Damlos<br />

Die im Norden des Amtes Lensahn gelegene Gemeinde Damlos ist überwiegend ländlich <strong>und</strong> durch<br />

Waldflächen (Damloser Wald) geprägt. Das R<strong>und</strong>wegesystem des Kreises Ostholstein für Radfahrer<br />

schließt das Gemeindegebiet mit ein. Touristisch relevante Anziehungspunkte sind ansonsten nicht<br />

vorhanden (vgl. LANDESVERMESSUNGSAMT SCHLESWIG-HOLSTEIN 2008 <strong>und</strong> KOMPASS KARTEN GMBH<br />

2010).<br />

Zum Angebot an Beherbergungsbetrieben <strong>und</strong> zur touristischen Nachfrage liegen keine Angaben vor.<br />

Im Untersuchungsraum des vorliegenden Sondergutachtens liegt vor allem das westliche Gemeindegebiet<br />

einschließlich des westlichen Randes der Ortslage von Damlos.<br />

Grömitz<br />

Der touristische Schwerpunkt der Gemeinde Grömitz (Seeheilbad - vgl. auch Kapitel 3.4.3) liegt eindeutig<br />

an der Lübecker Bucht. Dieser Bereich liegt jedoch deutlich außerhalb des Untersuchungsraumes,<br />

so dass auf Grömitz nicht näher eingegangen wird.<br />

In den Untersuchungsraum des vorliegenden Sondergutachtens ragt nur der äußerste südwestliche<br />

Teil des Gemeindegebietes hinein.<br />

Süsel<br />

Die Gemeinde Süsel ragt in Höhe von Sierksdorf nur ganz knapp in den Untersuchungsraum hinein.<br />

Da die touristischen Schwerpunkte der Gemeinde (Badestellen am westlichen Teil des Süseler Sees,<br />

Wasserskianlage, Reiterpark Max Habel in Selin) (vgl. NEUMANN 2012) deutlich außerhalb des Untersuchungsraumes<br />

liegt, wird nicht näher auf die Gemeinde eingegangen.<br />

Lübeck<br />

Das Stadtgebiet von Lübeck ragt nur ganz randlich im Bereich der nördlichen Stadtteile Vorwerk <strong>und</strong><br />

Siems-Dänischburg bzw. Israelsdorf in den Untersuchungsraum hinein, so dass nicht vertiefend auf<br />

die touristische Bedeutung der Stadt eingegangen wird. An touristisch relevanten Strukturen sind im<br />

Untersuchungsraum ein Naturerlebnisraum <strong>und</strong> ein Erholungswald zu nennen (vgl. LANDESVERMES-<br />

SUNGSAMT SCHLESWIG-HOLSTEIN 2008 <strong>und</strong> KOMPASS KARTEN GMBH 2010).<br />

Darüber hinaus ist die Stadt Lübeck in das R<strong>und</strong>wegesystem des Kreises Ostholstein für Radfahrer<br />

eingeb<strong>und</strong>en (vgl. KOMPASS KARTEN GMBH 2010). Der Jakobsweg als überregional bedeutsamer<br />

Fernwanderweg quert bei Vorwerk den Untersuchungsraum (vgl. FREUNDESKREIS DER JAKOBSWEGE IN<br />

NORDDEUTSCHLAND UND REGION NORDDEUTSCHLAND IN DER DEUTSCHEN ST. JAKOBUS-GESELLSCHAFT<br />

E.V. 2011).<br />

Fehmarn<br />

Fehmarn gehört mit r<strong>und</strong> 2.200 Sonnenst<strong>und</strong>en im Jahr zu den sonnenreichsten Orten Deutschlands<br />

(vgl. TOURISMUS-SERVICE FEHMARN 2012). Im Zusammenwirken mit der Insellage, den vielen Stränden<br />

<strong>und</strong> dem Vorhandensein diverser weiterer touristischer Anziehungspunkte (u.a. Burger Binnensee mit<br />

Hafen, Meereszentrum Fehmarn, Fehmarns<strong>und</strong>-Brücke) besitzt Fehmarn eine hohe touristische Attraktivität,<br />

die jedes Jahr eine Vielzahl von Besuchern anzieht.<br />

Das R<strong>und</strong>wegesystem des Kreises Ostholstein für Radfahrer schließt die Insel Fehmarn mit ein (vgl.<br />

KOMPASS KARTEN GMBH 2010). Darüber hinaus queren mit dem Ostseeküsten-Radweg <strong>und</strong> dem<br />

Mönchsweg zwei überregional bedeutsame Radwege <strong>und</strong> mit dem Jakobsweg ein überregional bedeutsamer<br />

Fernwanderweg das Stadtgebiet (vgl. KOMPASS KARTEN GMBH 2010, HOLSTEINER AUEN-<br />

LAND E.V. / TOURISMUSBÜRO BAD BRAMSTEDT 2012 <strong>und</strong> FREUNDESKREIS DER JAKOBSWEGE IN NORD-<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

35


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

DEUTSCHLAND UND REGION NORDDEUTSCHLAND IN DER DEUTSCHEN ST. JAKOBUS-GESELLSCHAFT E.V.<br />

2011).<br />

Das Beherbergungsangebot umfasst u.a. 214 Betriebe ab neun Betten <strong>und</strong> einer Gesamtkapazität<br />

von über 10.000 Betten (vgl. Tabelle 1).<br />

Im Untersuchungsraum des vorliegenden Sondergutachtens liegt auf Fehmarn ein ca. 2 km breiter<br />

Korridor, der sich entlang der B 207 bzw. der Bahnstrecke vom Fehmarns<strong>und</strong> im Süden bis Puttgarden<br />

im Norden erstreckt. Darin eingeschlossen sind der westliche Ortsrand von Burg auf Fehmarn<br />

<strong>und</strong> der östliche Ortsrand von Landkirchen sowie die Ortslagen von Puttgarden, Bannesdorf, Blieschendorf,<br />

Avendorf, Strukkamp <strong>und</strong> Fehmarns<strong>und</strong>. Der Ortsteil Burg ist Seeheilbad (vgl. auch Kapitel<br />

3.4.3).<br />

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Beherbergungsinfrastruktur der Kommunen, die<br />

Anteil am Untersuchungsraum haben, im Jahr 2011 (Quelle: STATISTISCHES AMT FÜR HAMBURG UND<br />

SCHLESWIG-HOLSTEIN 2011a). Für die Gemeinden Damlos <strong>und</strong> Altenkrempe sind in der Auflistung des<br />

Statistischen Amtes keine Angaben enthalten.<br />

Tabelle 1: Beherbergungsinfrastruktur der Kommunen, die Anteil am Untersuchungsraum haben, im<br />

Jahr 2011 (absteigend nach Anzahl der Betten)<br />

Kommune<br />

Beherbergungsbetriebe ab neun Betten<br />

Betriebe 8 Betten 9<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

Campingplätze 7<br />

Fehmarn 214 10.141 20<br />

Lübeck 100 8.095 8<br />

Grömitz 150 7.589 10<br />

Timmendorfer Strand 110 6.279 1<br />

Scharbeutz 93 3.428 9<br />

Neustadt i.H. 34 1.202 9<br />

Großenbrode 24 989 3<br />

Sierksdorf 20 988 2<br />

Ratekau 18 858 -<br />

Bad Schwartau 8 462 -<br />

Heringsdorf 6 356 4<br />

Schashagen 7 354 6<br />

Neukirchen i.H. 8 201 8<br />

Gremersdorf 6 190 1<br />

Süsel 5 134 1<br />

Oldenburg i.H. 5 133 -<br />

Manhagen 3 53 -<br />

Beschendorf 2 * -<br />

Kabelhorst 2 * -<br />

Göhl 1 * -<br />

Lensahn 1 * 1<br />

* Zahlenwert unterliegt gemäß STATISTISCHEM AMT FÜR HAMBURG UND SCHLESWIG-HOLSTEIN (2011a) der Geheimhaltung<br />

oder ist unbekannt.<br />

7 Im Juli geöffnete Campingplätze für Urlaubscamping.<br />

8 Im Juli geöffnete Beherbergungsbetriebe.<br />

9 Im Juli angebotene Betten/Schlafgelegenheiten.<br />

36


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Die Beherbergungsstatistik (Betriebe ab neun Betten) deckt nur einen Teil des gesamten Beherbergungsangebotes<br />

ab. Der touristische „Graue Markt“ (der nicht von der amtlichen Statistik erfasste Teil<br />

des Tourismus), der z.T. einen erheblichen Umfang einnimmt (vgl. dazu auch die Untersuchung<br />

„Quantitative Analyse der Destination Fehmarnbelt“ des INSTITUTES FÜR MANAGEMENT UND TOURISMUS<br />

DER FACHHOCHSCHULE WESTKÜSTE 2010b, u.a. S. 17 <strong>und</strong> 77), ist hierin nicht enthalten. So werden in<br />

der Untersuchung der Fachhochschule Westküste allein an privaten, in der amtlichen Statistik nicht<br />

erfassten Betten für Timmendorfer Strand 315, für Grömitz 1.096 <strong>und</strong> für Scharbeutz 716 genannt.<br />

Dennoch weist die hohe Anzahl von Beherbergungsbetrieben ab neun Betten insbesondere in den<br />

Gemeinden der Lübecker Bucht wie Grömitz, Timmendorfer Strand, Scharbeutz, Sierksdorf <strong>und</strong><br />

Großenbrode sowie auf Fehmarn auf die erhebliche Bedeutung des Tourismus für die Wirtschaft in<br />

diesen Gemeinden hin. In den Gemeinden Grömitz, Scharbeutz, Schashagen, Heringsdorf, Neukirchen<br />

<strong>und</strong> Großenbrode sowie in Neustadt i.H. <strong>und</strong> auf Fehmarn nimmt zusätzlich der Campingtourismus<br />

eine hohe Bedeutung ein.<br />

3.4 Touristisches Angebot im Untersuchungsraum<br />

Der Untersuchungsraum des vorliegenden Sondergutachtens umfasst nur Teilbereiche der in Kapitel<br />

3.3 beschriebenen Kommunen. In den folgenden Ausführungen wird deshalb auf das konkret im Untersuchungsraum<br />

vorhandene touristische Angebot eingegangen. Dabei wird zwischen Beherbergungsinfrastruktur<br />

(Kapitel 3.4.1) <strong>und</strong> Freizeitinfrastruktur (Kapitel 3.4.2) unterschieden.<br />

3.4.1 Beherbergungsinfrastruktur<br />

3.4.1.1 Hotellerie <strong>und</strong> Parahotellerie<br />

Zur Hotellerie zählen gemäß der amtlichen Statistik in Schleswig-Holstein Hotels, Gasthöfe, Pensionen<br />

<strong>und</strong> Hotel garnis.<br />

Die Parahotellerie umfasst Erholungs- <strong>und</strong> Ferienheime, Ferienzentren, Ferienhäuser <strong>und</strong> –wohnungen<br />

sowie Jugendherbergen. Ebenfalls gehören Campingplätze zur Parahotellerie.<br />

Zur Einschätzung der Betroffenheit der Hotellerie <strong>und</strong> Parahotellerie insbesondere durch Lärmimmissionen<br />

war es notwendig, die touristischen Beherbergungsbetriebe im Untersuchungsraum zu erfassen.<br />

Diese Erfassung ist für den Großteil des Untersuchungsraumes bereits im Jahr 2010 im Rahmen der<br />

„Betroffenheitsanalyse Schienenhinterlandanbindung“ in Folge des Baus einer festen Fehmarnbeltquerung<br />

(HANSEATIC TRANSPORT CONSULTANCY / GEORG & OTTENSTROER IMMOBILIENWIRTSCHAFT / RE-<br />

GIONALÖKONOMIE GBR / LÄRMKONTOR GMBH 2010) durchgeführt worden. Dabei wurden die touristischen<br />

Beherbergungsbetriebe (größtenteils georeferenziert) verortet <strong>und</strong> quantifiziert (nach Anzahl<br />

der Betten). Basis hierfür waren von den Kommunen gelieferte Angaben zu örtlichen Beherbergungsbetrieben,<br />

wobei Adressen mit mehr als 19.000 Gästebetten überliefert worden 10 . Die Daten wurden<br />

der Cochet Consult von der Firma Lärmkontor GmbH mit Zustimmung des Kreises Ostholstein im April<br />

2012 zur Verfügung gestellt.<br />

Ergänzend wurden von der Cochet Consult im Jahr 2012 die Gastgeberverzeichnisse der Gemeinden<br />

Altenkrempe, Ratekau <strong>und</strong> Schashagen sowie der Stadt Oldenburg i.H. ausgewertet, da für diese<br />

Bereiche in den Daten, die im Rahmen der Betroffenheitsanalyse erhoben worden sind, relativ wenige<br />

Angaben vorlagen. Die Beherbergungsbetriebe, die in den dortigen Gastgeberverzeichnissen aufge-<br />

10 Von diesen konnten gemäß den Angaben in der Betroffenheitsanalyse knapp 14.000 Gästebetten (etwa 70 % der von den<br />

beteiligten Kommunen gelieferten Datensätze) übernommen werden. Die fehlenden Datensätze (knapp 30%) waren entweder<br />

nicht identifizierbare Adressen oder Wohngebäuden nicht zuordenbar.<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

37


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

führt sind <strong>und</strong> innerhalb des Untersuchungsraumes liegen, wurden georeferenziert verortet <strong>und</strong> dem<br />

Datensatz aus der Betroffenheitsanalyse hinzugefügt.<br />

Für die Gemeinde Scharbeutz <strong>und</strong> die Insel Fehmarn waren im Datensatz der Betroffenheitsanalyse<br />

keine Angaben zu Beherbergungsbetrieben enthalten. Für Scharbeutz lag dies darin begründet, dass<br />

die Daten gemäß Auskunft der Firma Lärmkontor von der Gemeinde relativ spät geliefert worden <strong>und</strong><br />

eine nachträgliche Einarbeitung aus Kosten- <strong>und</strong> Termingründen vom Kreis Ostholstein verworfen<br />

wurde. Die Daten für Fehmarn waren ebenfalls verspätet <strong>und</strong> nicht im notwendigen, maschinenlesbaren<br />

Format überliefert worden <strong>und</strong> konnten daher ebenfalls im Rahmen der Betroffenheitsanalyse<br />

nicht berücksichtigt werden.<br />

Für den Bereich Scharbeutz wird im vorliegenden Gutachten der verspätet gelieferte Datensatz der<br />

Gemeinde berücksichtigt (zu Art <strong>und</strong> Umfang der Berücksichtigung siehe Kapitel 5.2.1.3).<br />

Für den Bereich Fehmarn erfolgte eine nachträgliche Erfassung anhand des Gastgeberverzeichnisses<br />

der Insel.<br />

Insgesamt stehen in den im Untersuchungsraum gelegenen Beherbergungsbetrieben pro Gemeinde<br />

folgende Bettenzahlen zur Verfügung:<br />

Tabelle 2: Bettenzahlen pro Gemeinde bei den im Untersuchungsraum gelegenen Beherbergungsbetrieben<br />

Kommune Angebote Betten im Untersuchungsraum<br />

Scharbeutz 4.782<br />

Sierksdorf 2.591<br />

Timmendorfer Strand 2.004<br />

Großenbrode 591<br />

Fehmarn 442<br />

Ratekau 155<br />

Neustadt i.H. 100<br />

Oldenburg i.H. 99<br />

Lensahn 76<br />

Neukirchen i.H. 67<br />

Bad Schwartau 66<br />

Beschendorf 40<br />

Heringsdorf 33<br />

Damlos 8<br />

Gremersdorf 4<br />

Altenkrempe -<br />

Göhl -<br />

Grömitz -<br />

Kabelhorst -<br />

Lübeck -<br />

Manhagen -<br />

Schashagen -<br />

Süsel -<br />

Gesamt 11.058<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

38


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Die im Untersuchungsraum gelegenen Beherbergungsbetriebe sind in der der Karte ´Touristische<br />

Infrastruktur – Bestand / Konflikte der Vorzugsvariante´ dargestellt.<br />

Ergänzend werden in der Karte alle bauleitplanerischen Ausweisungen der im Untersuchungsraum<br />

gelegenen Kommunen dargestellt, die einen Bezug zur touristischen Beherbergungsinfrastruktur haben.<br />

Es handelt sich hierbei ausschließlich um Sondergebiete mit unterschiedlichen Zweckbestimmungen.<br />

Hinzuweisen ist u.a. auf Sondergebiete in Scharbeutz mit den Zweckbestimmungen „Hotel“<br />

<strong>und</strong> „Hotel & Sport“ sowie „Ferienhäuser“, „Fremdenverkehr“ <strong>und</strong> „Wochenendhausgebiet“, in Sierksdorf<br />

mit den Zweckbestimmungen „Hotel / Ferienwohnung“, „Hotel & Sport“ <strong>und</strong> „Ferienwohnung/Kur“<br />

sowie in Großenbrode mit den Zweckbestimmungen „Ferien“, „Ferienwohnungen“ <strong>und</strong> „Wochenendhausgebiet“.<br />

Zu den geplanten Erweiterungen des touristischen Beherbergungsangebotes durch die einzelnen<br />

Kommunen siehe Kapitel 2.1.4.<br />

Campingplätze, die ebenfalls zur Parahotellerie gehören, waren in den Datensätzen, die im Rahmen<br />

der Betroffenheitsanalyse zusammengestellt worden sind, nicht enthalten. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wurden<br />

diese gesondert erfasst. Die im Untersuchungsraum gelegenen Campingplätze sind überwiegend<br />

bauleitplanerisch ausgewiesen (Sondergebiet mit der Zweckbestimmung „Camping“). Die nicht bauleitplanerisch<br />

ausgewiesenen Plätze sind in der Karte ´Touristische Infrastruktur´ gesondert dargestellt.<br />

Tabelle 3: Im Untersuchungsraum gelegene Campingplätze<br />

Name Standplätze gesamt Dauerstandplätze<br />

Fehmarn<br />

Campingplatz Strukkamphuk<br />

Campingplatz Puttgarden<br />

Großenbrode<br />

Wiesencamping Lütjenbrode<br />

Campingplatz Strandparadies<br />

Neukirchen i.H.<br />

Campingplatz Seekamp 600 450<br />

Scharbeutz<br />

Campingplatz Ferienglück<br />

Campingplatz Neptun<br />

Camping-Park Waldesruh<br />

Mile Camping Ostsee<br />

Seepferdchen<br />

Sierksdorf<br />

Hof Sierksdorf<br />

Camping Buchholz<br />

(Quellen: OSTSEE-HOLSTEIN-TOURISMUS E.V. 2012 <strong>und</strong> VERBAND DER CAMPINGUNTERNEHMER SCHLES-<br />

WIG-HOLSTEIN 2012 sowie eigene Erk<strong>und</strong>ungen vor Ort).<br />

638<br />

120<br />

10<br />

440<br />

220<br />

105<br />

250<br />

125<br />

180<br />

199<br />

k.A.<br />

Der Zeltplatz in Offendorf (Gemeinde Ratekau) am Hemmelsdorfer See gehört der Hannoverschen<br />

Landeskirche <strong>und</strong> ist nicht für die Öffentlichkeit zugänglich (telefonische Auskunft der Gemeinde Ratekau<br />

vom 18.05.2012).<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

319<br />

70<br />

-<br />

350<br />

180<br />

85<br />

175<br />

50<br />

90<br />

184<br />

k.A.<br />

39


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

3.4.1.2 Vorsorge- <strong>und</strong> Reha-Einrichtungen<br />

Im Untersuchungsraum finden sich mehrere Kurorte mit unterschiedlichen Prädikaten (vgl. auch Kapitel<br />

3.4.3). Zu nennen sind das Heilbad Bad Schwartau, die Seeheilbäder Fehmarn/Ortsteil Burg,<br />

Großenbrode, Haffkrug (Gemeinde Scharbeutz), Scharbeutz <strong>und</strong> Timmendorfer Strand sowie die<br />

Seebäder Neustadt i.H. <strong>und</strong> Sierksdorf. Die genannten Orte verfügen über diverse Vorsorge- <strong>und</strong><br />

Reha-Einrichtungen z.T. mit spezifisch touristischer Ausrichtung <strong>und</strong> eigenen Übernachtungsmöglichkeiten<br />

(z.B. Kurheime). Nicht berücksichtigt sind Akutkliniken (wie z.B. die Inselklinik auf Fehmarn<br />

westlich von Burg), die im Wesentlichen der ortsnahen Versorgung der Bevölkerung dienen <strong>und</strong> keinen<br />

spezifischen touristischen Hintergr<strong>und</strong> haben.<br />

Folgende im Untersuchungsraum gelegene Vorsorge- <strong>und</strong> Reha-Einrichtungen sind zu nennen:<br />

• Bad Schwartau<br />

- Asklepios-Klinik (Kur- <strong>und</strong> Reha-Einrichtung).<br />

• Timmendorfer Strand<br />

- Curschmann-Klinik zur Rehabilitation von Herz- <strong>und</strong> Kreislauferkrankungen;<br />

- Naturheil-Zentrum Timmendorfer Strand.<br />

• Großenbrode<br />

- Mutter <strong>und</strong> Kind Kurklinik „Miramar“ (Mutter-Kind-Kureinrichtung) mit 52 Appartements;<br />

- Mutter-Kind-Kurhaus Baltic (AWO) (Mutter-Kind-Kureinrichtung) für 40 Erwachsene <strong>und</strong> 80 Kinder;<br />

- Kur- <strong>und</strong> Erholungszentrum Haus am S<strong>und</strong> (AWO) (Mutter-Kind-Kureinrichtung) mit 33 Doppelzimmern<br />

<strong>und</strong> zwölf Familienzimmern;<br />

- Kurmittelcentrum Südstrand.<br />

Die in Neustadt i.H. <strong>und</strong> auf Fehmarn befindlichen Einrichtungen liegen außerhalb des Untersuchungsraumes<br />

<strong>und</strong> sind deshalb nicht aufgeführt.<br />

Zu geplanten Vorsorge- <strong>und</strong> Reha-Einrichtungen u.a. in Scharbeutz siehe Kapitel 2.1.4.<br />

Die im Untersuchungsraum gelegenen Vorsorge- <strong>und</strong> Reha-Einrichtungen sind überwiegend bauleitplanerisch<br />

ausgewiesen (Sondergebiete mit den Zweckbestimmungen „Klinik“, „Kur“ <strong>und</strong> „Rehabilitation“)<br />

<strong>und</strong> in der Karte ´Touristische Infrastruktur – Bestand / Konflikte der Vorzugsvariante´ entsprechend<br />

dargestellt.<br />

(Quellen: OSTSEE-HOLSTEIN-TOURISMUS E.V. 2011b, ASKLEPIOS REHA-KLINIK BAD SCHWARTAU GMBH<br />

2012, KURVERWALTUNG OSTSEEHEILBAD GROSSENBRODE 2012b, SANA KLINIKEN OSTHOLSTEIN GMBH -<br />

INSELKLINIK FEHMARN 2012).<br />

3.4.1.3 Sportboothäfen als Unterkunftsangebote<br />

Im Untersuchungsraum existieren folgende Sportboothäfen mit touristischer Bedeutung (vgl. TOURIS-<br />

MUS-SERVICE NEUSTADT-PELZERHAKEN-RETTIN 2012, KURVERWALTUNG OSTSEEHEILBAD GROßENBRODE<br />

2012a <strong>und</strong> OSTSEE.DE INFO GMBH 2012):<br />

• Neustadt i.H.<br />

- ancora Marina Yachthafen: mit ca. 1.400 Liegeplätzen einer der größten Privathäfen Deutschlands;<br />

- Sportboothafen der Stadt Neustadt i.H. mit 250 Liegeplätzen.<br />

• Großenbrode (sechs Häfen mit fast 1.000 Liegeplätzen)<br />

- Kommunal- <strong>und</strong> Sportboothafen Großenbrode;<br />

- Yachthafen Marina Großenbrode GmbH;<br />

- Yacht-Club Großenbrode e.V.;<br />

- Wassersportzentrum Großenbrode;<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

40


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

- Yachtwerft Klemens GmbH;<br />

- Großenbroder Fähre.<br />

• Fehmarn<br />

- Yacht- <strong>und</strong> Bootswerft Martin mit 100 Liegeplätzen im Fehmarns<strong>und</strong>.<br />

Zur Ermittlung der touristisch verfügbaren Gastliegeplätze müsste die Gesamtzahl der Liegeplätze um<br />

die Zahl der vermieteten Liegeplätze vermindert werden. Damit würde die Realität allerdings nicht<br />

ganz getroffen, denn einerseits steht ein nicht vermieteter Dauerliegeplatz nicht zwangsweise als<br />

Gastliegeplatz zur Verfügung, andererseits können auch gerade nicht belegte Dauerliegeplätze<br />

durchaus als Gastliegeplätze genutzt werden (vgl. INSTITUT FÜR TOURISMUS UND BÄDERFORSCHUNG IN<br />

NORDEUROPA GMBH 2011, S. 68). Da davon ausgegangen werden kann, dass die überwiegende Zahl<br />

der Liegeplätze Dauerliegern vorbehalten ist (vgl. INSTITUT FÜR TOURISMUS UND BÄDERFORSCHUNG IN<br />

NORDEUROPA GMBH 2011, S. 68), wurde auf eine gesonderte Ermittlung der touristisch verfügbaren<br />

Gastliegeplätze verzichtet.<br />

3.4.2 Freizeitinfrastruktur<br />

Eine vollständige Zusammenstellung des Freizeitangebotes im Untersuchungsraum <strong>und</strong> seiner Umgebung<br />

ist an dieser Stelle nicht erforderlich. Vielmehr wird der Schwerpunkt auf die touristisch wesentlichen<br />

Aspekte des Freizeitangebotes mit seinen Eckdaten <strong>und</strong> seiner räumlichen Verteilung gelegt.<br />

Einen Schwerpunkt bildet dabei die freiluftorientierte touristische Infrastruktur, da vor allem bei<br />

dieser von einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber dem von dem geplanten Vorhaben ausgehenden<br />

Wirkungen (insbesondere Lärm) auszugehen ist.<br />

3.4.2.1 Freiluftorientierte touristische Infrastruktur<br />

3.4.2.1.1. Häfen / Sportboothäfen <strong>und</strong> Bootsverleihe<br />

Neben ihrer Bedeutung als Übernachtungsmöglichkeit (vgl. Kapitel 3.4.1.3) stellen Sportboothäfen<br />

auch einen erheblichen Freizeitfaktor dar. Sie sind als Orte, an denen Maritimität unmittelbar erlebt<br />

werden kann, einer der wichtigsten touristischen Standortfaktoren Schleswig-Holsteins. Sportboothäfen<br />

<strong>und</strong> Häfen insgesamt sind Ausflugsziele, Treffpunkte <strong>und</strong> Gastronomiestandorte.<br />

Neben den bereits in Kapitel 3.4.1.3 genannten Sportboothäfen existieren im Untersuchungsraum<br />

folgende Stadt- <strong>und</strong> Kommunalhäfen sowie Fährhäfen:<br />

- Stadt- <strong>und</strong> Kommunalhafen Neustadt i.H.;<br />

- Kommunal- <strong>und</strong> Sportboothafen Großenbrode;<br />

- Fährhafen Puttgarden.<br />

Bootsverleihe finden sich im Untersuchungsraum in Offendorf <strong>und</strong> Hemmelsdorf am Hemmelsdorfer<br />

See sowie an der Ostsee in Großenbrode, Haffkrug, Scharbeutz <strong>und</strong> Sierksdorf (vgl. KOMPASS KARTEN<br />

GMBH 2010 <strong>und</strong> LANDESVERMESSUNGSAMT SCHLESWIG-HOLSTEIN 2008).<br />

Auf dem Hemmelsdorfer See ist Wassersport aus Naturschutzgründen nur eingeschränkt möglich. Es<br />

gibt ca. 120 Liegeplätze, die sich überwiegend in Offendorf <strong>und</strong> Hemmelsdorf befinden. Motorgetriebene<br />

Fahrzeuge sind der Fischerei <strong>und</strong> der DLRG vorbehalten (vgl. GEMEINDE RATEKAU 2005 <strong>und</strong> GE-<br />

MEINDE TIMMENDORFER STRAND 2007).<br />

3.4.2.1.2. Sonstiger wassergeb<strong>und</strong>ene Freizeitaktivitäten<br />

Zu den sonstigen wassergeb<strong>und</strong>enen Freizeitaktivitäten werden vor allem Baden/Strandaufenthalt,<br />

Surfen, Tauchen <strong>und</strong> Angeln/Fischen gezählt.<br />

Baden / Strandaufenthalt<br />

Badestrände sind ein wichtiges Requisit für Übernachtungsgäste <strong>und</strong> stellen vor allem an der Ostseeküste<br />

einen bedeutenden Attraktivitätsfaktor dar. So gaben im Rahmen der Studie ´Destination Brand<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

41


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

10 - Themenkompetenz deutscher Reiseziele´ des INSTITUTS FÜR MANAGEMENT UND TOURISMUS (IMT)<br />

DER FACHHOCHSCHULE WESTKÜSTE (2010a) 64 % der in der Stichprobe repräsentierten deutschen Bevölkerung<br />

im Alter von 14 bis 74 Jahren an, Interesse an der Urlaubsaktivität ´Bade-/Strandurlaub´ zu<br />

haben. Auch Schleswig-Holstein wird durch die repräsentierte deutsche Bevölkerung hinsichtlich der<br />

Urlaubsart ´Bade-/Strandurlaub´ eine sehr hohe Themenkompetenz zugesprochen. So erfährt das<br />

Land Schleswig-Holstein für dieses Thema einen Eignungszuspruch von 58 % 11 <strong>und</strong> ordnet sich somit<br />

im Konkurrenzvergleich auf Basis aller Befragter auf Rang 13 unter den 39 untersuchten Inlandsreisezielen<br />

zur Urlaubsart „Bade-/ Strandurlaub“ ein (auf Basis aller Befragten) (vgl. IMT 2010a). Auf Rang<br />

1 des Konkurrenzvergleichs auf Basis aller Befragter hinsichtlich des Urlaubsthemas „Bad-/ Strandurlaub“<br />

ordnet sich die Destination „Ostsee“ mit einem Eignungszuspruch von 81% ein (vgl. IMT 2010a).<br />

Die wesentlichen Badestrände im Untersuchungsraum sind nachfolgend aufgeführt (vgl. OSTSEE-<br />

HOLSTEIN-TOURISMUS E.V. 2012b <strong>und</strong> TOURISMUS-SERVICE SCHARBEUTZ 2012).<br />

Tabelle 4: Im Untersuchungsraum gelegene Badestrände<br />

Bezeichnung des Strandes Beschreibung<br />

Gemeinde Großenbrode<br />

Südstrand 1,5 km lange Strandpromenade mit Sandstrand, Seebrücke <strong>und</strong> Strandkorbvermietung;<br />

Strandart: Sandstrand, Freistrandbereich, Familienstrand.<br />

Weststrand Naturstrand mit Dünen <strong>und</strong> Steilküste hinter dem Deich; Strandart: Sandstrand,<br />

Freistrandbereich.<br />

Gemeinde Scharbeutz<br />

Strand in Haffkrug Sandstrand mit Aktions-/Spielstrand, H<strong>und</strong>estrand, Freistrand <strong>und</strong> Surfstrand<br />

sowie Beachvolleyballmöglichkeit <strong>und</strong> Strandkorbvermietung.<br />

Strand in Scharbeutz Sandstrand mit Aktions-, Spiel-, H<strong>und</strong>e- <strong>und</strong> FKK-Strand sowie Beachvolleyballmöglichkeit<br />

<strong>und</strong> Strandkorbvermietung.<br />

Gemeinde Sierksdorf<br />

Sierksdorfer Strand 5 km langer Sandstrand z.T. unterhalb der malerischen <strong>und</strong> ursprünglichen<br />

Steilküste; Strandart: Sandstrand, H<strong>und</strong>estrand.<br />

Gemeinde Timmendorfer Strand<br />

Timmendorfer Strand Mit 7 km längster Strand in Schleswig-Holstein mit insgesamt 37 Strandabschnitten<br />

<strong>und</strong> zwei Seebrücken; Strandart: Action- <strong>und</strong> Funstrand, Sandstrand,<br />

FKK-Strand, Familienstrand; Beachvolleyball-Mekka, in dem seit<br />

1993 Deutsche Meisterschaften ausgetragen werden.<br />

Fehmarn verfügt an seiner 78 km langen Küstenlinie über 24 Strände. Im Untersuchungsraum ist vor<br />

allem auf die Strände bei Marienleuchte <strong>und</strong> Puttgarden im Norden der Insel sowie auf die Strände bei<br />

Fehmarns<strong>und</strong> <strong>und</strong> Strukkamphuk am Fehmarns<strong>und</strong> hinzuweisen (vgl. INSTITUT FÜR TOURISMUS UND<br />

BÄDERFORSCHUNG IN NORDEUROPA GMBH 2011, S. 70-71 sowie KOMPASS KARTEN GMBH 2010).<br />

Bademöglichkeiten im Binnenland sind vor allem in Form von Schwimmbädern vorhanden (Waldschwimmbad<br />

in Lensahn – vgl. KOMPASS KARTEN GMBH 2010). Darüber hinaus gibt es am Hemmelsdorfer<br />

See verschiedene Bademöglichkeiten.<br />

Surfen<br />

Fehmarn ist eines der profiliertesten Surfreviere der Ostsee. Allein auf der Insel können 25 Surfspots<br />

identifiziert werden, von denen der Fehmarns<strong>und</strong> innerhalb des Untersuchungsraumes liegt. Die einzelnen<br />

Spots sind hinsichtlich ihrer Eignung für Windsurfer ausgewiesen, werden aber auch von<br />

Kitesurfern <strong>und</strong> Wellenreitern genutzt. Auf Fehmarn existieren darüber hinaus acht Surfschulen <strong>und</strong><br />

11 Top-Two-Box Wert setzt sich zusammen aus den Werten 5 = “sehr gut geeignet“ <strong>und</strong> 4 = “gut geeignet“<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

42


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

acht Surfshops, die jedoch außerhalb des Untersuchungsraumes liegen (vgl. INSTITUT FÜR TOURISMUS<br />

UND BÄDERFORSCHUNG IN NORDEUROPA GMBH 2011, S. 78-80).<br />

Im übrigen Untersuchungsraum finden sich Surfspots in Großenbrode, Haffkrug, Scharbeutz, Sierksdorf<br />

<strong>und</strong> Timmendorfer Strand (vgl. INSTITUT FÜR TOURISMUS UND BÄDERFORSCHUNG IN NORDEUROPA<br />

GMBH 2011 sowie KOMPASS KARTEN GMBH 2010 <strong>und</strong> LANDESVERMESSUNGSAMT SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />

2008).<br />

Surf- <strong>und</strong> Segelschulen existieren in Großenbrode <strong>und</strong> in Timmendorfer Strand (vgl. OSTSEE-<br />

HOLSTEIN-TOURISMUS E.V. 2011f).<br />

Tauchen<br />

Ähnlich wie beim Angeln ist auch Tauchen gr<strong>und</strong>sätzlich an allen Stellen erlaubt, an denen kein explizites<br />

Verbot ausgesprochen ist. Insofern kann die Darstellung von Tauchstellen in erster Linie auf<br />

Schwerpunkte hinweisen, an denen wegen guter Erreichbarkeit von interessanten Unterwasserrevieren<br />

eine verstärkte Aktivität vermutet werden kann. Auf Fehmarn lassen sich vier Tauchspots lokalisieren,<br />

von denen einer im Untersuchungsraum liegt (Fehmarns<strong>und</strong>). Die auf Fehmarn bestehenden<br />

Tauchschulen liegen außerhalb des Untersuchungsraumes (vgl. INSTITUT FÜR TOURISMUS UND BÄDER-<br />

FORSCHUNG IN NORDEUROPA GMBH 2011, S. 84-86).<br />

Im übrigen Untersuchungsraum existieren Tauchschulen in Timmendorfer Strand <strong>und</strong> in Scharbeutz<br />

(vgl. OSTSEE-HOLSTEIN-TOURISMUS E.V. 2011f).<br />

Angeln / Fischen<br />

Angeln ist für Berechtigte (Vorliegen eines Fischereischeins bzw. einer Ausnahmegenehmigung für<br />

Touristen <strong>und</strong> einer lokalen Angelerlaubnis) überall erlaubt, wo es nicht explizit verboten ist (z.B. in<br />

Naturschutzgebieten mit Betretungsverbot). Daher ist eine vollständige Darstellung aller Angelpunkte<br />

kaum möglich. Berücksichtigt wurden im vorliegenden Fall Möglichkeiten zum Fischen, soweit sie in<br />

den ausgewerteten Freizeitkarten (vgl. KOMPASS KARTEN GMBH 2010 <strong>und</strong> LANDESVERMESSUNGSAMT<br />

SCHLESWIG-HOLSTEIN 2008) dargestellt sind. Diese finden sich vor allem im Bereich der Gemeinde<br />

Ratekau an den Teichanlagen südlich des Hemmelsdorfer Sees.<br />

3.4.2.1.3. Radfahren<br />

Radfahren gehört zu einer der wichtigsten Freizeitbeschäftigungen von Urlaubern. So gaben im Rahmen<br />

der Studie ´Destination Brand 10´ des INSTITUTS FÜR MANAGEMENT UND TOURISMUS (IMT) DER<br />

FACHHOCHSCHULE WESTKÜSTE (2010a) 38 % 12 der deutschen Bevölkerung an, Interesse an der Urlaubsaktivität<br />

´Rad fahren (nicht Mountainbike)´ zu haben. Neben dem verhältnismäßig hohen allgemeinen<br />

Interessentenpotenzial der in der Stichprobe repräsentierten deutschen Bevölkerung, bezogen<br />

auf das Thema „Rad fahren (nicht Mountainbike)“, erfährt Schleswig-Holstein als Reiseziel auch vergleichsweise<br />

hohe Zustimmungswerte durch die repräsentierten Deutschen hinsichtlich der Urlaubsaktivität<br />

„Rad fahren“. So erfährt das Land Schleswig-Holstein für dieses Thema einen Eignungszuspruch<br />

von 59 % (auf Basis aller Befragten <strong>und</strong> rangiert somit im Konkurrenzvergleich auf Basis aller<br />

Befragter auf Rang 8 von 97 in der Studie untersuchten Inlandsreisezielen zum Thema „Rad fahren<br />

(nicht Mountainbike fahren)“ (vgl. IMT 2010a).<br />

Gemäß der ´Einflussanalyse Tourismus´ gaben auf Fehmarn 46 % der Übernachtungsgäste <strong>und</strong> 42 %<br />

der Camper an, (auch) wegen der Radfahrmöglichkeiten auf die Insel gekommen zu sein. 53 % der<br />

Übernachtungsgäste <strong>und</strong> 62 % der Camper sind während ihres Aufenthaltes Rad gefahren (vgl. INSTI-<br />

TUT FÜR TOURISMUS– UND BÄDERFORSCHUNG IN NORDEUROPA GMBH 2011, S. 90).<br />

Radfahren ist vor allem auf ein aktivitätsangepasstes Wegenetz angewiesen. Selbstverständlich sind<br />

Radfahrer aber auch abseits ausgewiesener Radwege anzutreffen. Die Darstellung der für Radfahrer<br />

relevanten Infrastruktur in der Karte ´Touristische Infrastruktur – Bestand / Konflikte der Vorzugsvari-<br />

12 Top.Two-Box Wert setzt sich aus den Werten 5 = “sehr geeignet“ <strong>und</strong> 4 = „geeignet“ zusammen.<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

43


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

ante´ beschränkt sich auf das im Untersuchungsraum ausgewiesene Radwegenetz <strong>und</strong> Fahrradleihmöglichkeiten.<br />

Das Radwegnetz im Untersuchungsraum besteht aus einem weit verzweigten Netz regionaler Radwege<br />

sowie zwei überregional bedeutsamen Radwegen (Ostseeküsten-Radweg <strong>und</strong> Mönchsweg)<br />

(vgl. KOMPASS KARTEN GMBH 2010 <strong>und</strong> LANDESVERMESSUNGSAMT SCHLESWIG-HOLSTEIN 2008).<br />

Der Ostseeküsten-Radweg beginnt im Norden in Kupfermühle bei Flensburg <strong>und</strong> führt über<br />

Maasholm an der Schlei, Eckernförde, Kiel, Hohwacht, r<strong>und</strong> um die Insel Fehmarn bis nach Lübeck-<br />

Travemünde (vgl. OSTSEE-HOLSTEIN-TOURISMUS E.V. 2011d). Im Untersuchungsraum verläuft der Ostseeküsten-Radweg<br />

von Fehmarn im Norden über Großenbrode, Neukirchen, Dahme, Kellenhusen,<br />

Grömitz, Neustadt i.H., Sierksdorf <strong>und</strong> Scharbeutz bis nach Timmendorfer Strand im Süden.<br />

Der vom Büro ´Lebensraum Zukunft´ in Eckenförde betreute Mönchsweg führt als Radfernweg von<br />

Glückstadt nach Fehmarn quer durch Schleswig-Holstein. Auf den 340 km des Mönchsweges folgt<br />

man den Spuren des Bischofs Vicelin. Die Etappen führen durch verschiedene Regionen <strong>und</strong> Orte, in<br />

denen Radfahrer von offenen Kirchen empfangen werden, aber auch die Möglichkeit haben, die Natur<br />

<strong>und</strong> die historischen Orte am Wegesrand zu genießen (vgl. HOLSTEINER AUENLAND E.V. / TOURISMUS-<br />

BÜRO BAD BRAMSTEDT 2012). Im Untersuchungsraum verläuft der Mönchsweg von Fehmarn im Norden<br />

über Großenbrode, Heiligenhafen, Heringsdorf, Oldenburg i.H., Riepsdorf, Grömitz <strong>und</strong> Altenkrempe<br />

bis nach Neustadt i.H. im Süden.<br />

Fahrradleihmöglichkeiten gibt es im Untersuchungsraum u.a. in Haffkrug, Neustadt i.H., Scharbeutz,<br />

Sierksdorf <strong>und</strong> Timmendorfer Strand (vgl. KOMPASS KARTEN GMBH 2010 <strong>und</strong> LANDESVERMESSUNGSAMT<br />

SCHLESWIG-HOLSTEIN 2008).<br />

Einige Beherbergungsbetriebe haben sich speziell auf die Bedürfnisse von Radtouristen eingestellt.<br />

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) bietet dazu ein Klassifizierungssystem „Bett &<br />

Bike“ an, dem im Untersuchungsraum einige Betriebe angeschlossen sind.<br />

3.4.2.1.4. Reiten<br />

Wenngleich das allgemeine Interessentenpotenzial der in der Stichprobe der Studie ´Destination<br />

Brand 10 - Themenkompetenz deutscher Reiseziele´ repräsentierten Bevölkerung gering ausfällt<br />

(11 % der Befragten) (IMT 2010a), wird dem Reittourismus in Schleswig-Holstein ein verhältnismäßig<br />

hoher Stellenwert eingeräumt.<br />

„Die (touristische) Freizeitbeschäftigung „Reiten“ hat raumbezogen zwei relevante Aspekte: zum einen<br />

den Standort für Pferd <strong>und</strong> Reiter, zum anderen die Ausreitmöglichkeiten auf oder auch abseits von<br />

Wegen, z.B. am Strand“ (vgl. INSTITUT FÜR TOURISMUS UND BÄDERFORSCHUNG IN NORDEUROPA GMBH<br />

2011, S. 87).<br />

Das überwiegend ländlich geprägte <strong>und</strong> landschaftlich attraktive Hinterland der Ostseeküste bietet<br />

eine Vielzahl von Reitmöglichkeiten (vgl. KOMPASS KARTEN GMBH 2010 <strong>und</strong> LANDESVERMESSUNGSAMT<br />

SCHLESWIG-HOLSTEIN 2008). Reiterhöfe mit Übernachtungsmöglichkeiten gibt es u.a. in Oldenburg<br />

(Reiterhof Oldenburg am östlichen Stadtrand sowie Ponyranch Lübbersdorf südlich der Stadt), in Lensahn<br />

(Ferienhof Femerling in Sipsdorf), in Scharbeutz (Reitstall Friedrichshof – Sondergebiet mit der<br />

Zweckbestimmung „Reitanlage“ gemäß Bauleitplanung der Gemeinde) <strong>und</strong> in Timmendorfer Strand<br />

(Gestüt Hof am See nördlich von Hemmelsdorf) (vgl. OSTSEE-HOLSTEIN-TOURISMUS E.V. 2011e).<br />

Ein übergeordnetes <strong>und</strong> in Wander- <strong>und</strong> Freizeitkarten verzeichnetes Reitwegenetz ist im Untersuchungsraum<br />

überwiegend nicht vorhanden. Die einzigen Ausnahmen bilden die Gemeinden Ratekau<br />

<strong>und</strong> Timmendorfer Strand, für die zwischen den Jahren 2002 <strong>und</strong> 2004 durch das LANDSCHAFTSARCHI-<br />

TEKTURBÜRO SCHLIE ein Reitroutenkonzept erarbeitet worden ist. Nach umfangreichen Abstimmungen<br />

<strong>und</strong> Beratungen innerhalb der gemeindlichen Gremien wurde 2005 die Umsetzung des Projektes vorgenommen.<br />

Das realisierte Reitroutennetz trägt mit seiner Länge von 120 km erheblich zur Attraktivitätssteigerung<br />

als Urlaubsregion für Reiter dar <strong>und</strong> ist – soweit im Untersuchungsraum gelegen – in<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

44


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

der Karte ´Touristische Infrastruktur – Bestand / Konflikte der Vorzugsvariante´ dargestellt. (vgl. LAND-<br />

SCHAFTSARCHITEKTURBÜRO SCHLIE 2006).<br />

3.4.2.1.5. Wandern<br />

Im Untersuchungsraum besteht ein weit verzweigtes Netz lokaler <strong>und</strong> regionaler Wanderwege (vgl.<br />

KOMPASS KARTEN GMBH 2010 <strong>und</strong> LANDESVERMESSUNGSAMT SCHLESWIG-HOLSTEIN 2008). Auf eine<br />

Darstellung des kompletten Netzes dieser Wege in der Karte ´Touristische Infrastruktur – Bestand /<br />

Konflikte der Vorzugsvariante´ wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit verzichtet.<br />

Dargestellt ist jedoch der Fernwanderweg E1 Nordsee-Bodensee-Lugano, der im Untersuchungsraum<br />

zwischen Neustadt i.H. <strong>und</strong> Ratekau verläuft. Er ist der älteste unter den europäischen Fernwanderwegen<br />

<strong>und</strong> führt in Schleswig-Holstein über Flensburg <strong>und</strong> Schleswig, durch den Naturpark “Hüttener<br />

Berge” <strong>und</strong> über Eckernförde, ab dort entlang der Ostseeküste nach Kiel. Der weitere Verlauf führt<br />

über Preetz, Plön, Malente-Gremsmühlen, Eutin <strong>und</strong> Neustadt nach Lübeck. Hier stößt er auf den E9,<br />

der an der Küste entlang Mecklenburg-Vorpommern durchläuft (EGOTREK 2012).<br />

Ebenfalls im Untersuchungsraum verläuft ein Teilabschnitt des Jakobsweges. Der Jakobsweg ist ein<br />

z.T. in Vergessenheit geratenes Wegenetz durch Europa zum Wallfahrtfort Santiago de Compostella<br />

in Spanien. Diese europäische Kulturstraße wurde durch gemeinsame Anstrengungen der Kommunen<br />

der AktivRegionen wie auch der Jakobus-Gesellschaft auf der Strecke zwischen Lübeck <strong>und</strong> Puttgarden<br />

auf Fehmarn erk<strong>und</strong>et, ausgebaut, markiert <strong>und</strong> im Jahr 2010 eingeweiht (vgl. FREUNDESKREIS<br />

DER JAKOBSWEGE IN NORDDEUTSCHLAND UND REGION NORDDEUTSCHLAND IN DER DEUTSCHEN ST. JAKO-<br />

BUS-GESELLSCHAFT E.V. 2012).<br />

3.4.2.1.6. Golf / Minigolf<br />

Die einzige Golfanlage im Untersuchungsraum liegt westlich der Ortslage von Timmendorfer Strand.<br />

Es handelt sich um die 1973 eröffnete Golfanlage Seeschlösschen, die mit ihren zwei 18 Loch-Plätzen<br />

die größte zusammenhängende Golfanlage in Schleswig-Holstein <strong>und</strong> Hamburg darstellt. In unmittelbarer<br />

Nähe des Golfplatzes bestehen Beherbergungsangebote (Golfresidenz Timmendorfer Strand,<br />

Golfhotel Freesenholm) (vgl. GOLF IN SCHLESWIG-HOLSTEIN GMBH 2012).<br />

Minigolfanlagen sind im Untersuchungsraum mehrere vorhanden. Sie finden sich in Bad Schwartau<br />

(im Kurpark), in Großenbrode (Südstrand), in Scharbeutz <strong>und</strong> Haffkrug (jeweils im Kurpark, außerdem<br />

Dünengolf / Adventure Golf Strandallee / Pönitzer Chaussee), in Sierksdorf (Bereich Ferienpark) <strong>und</strong><br />

in Timmendorfer Strand (vgl. OSTSEE-HOLSTEIN-TOURISMUS E.V. 2011c). Ein weiterer Minigolfplatz liegt<br />

südlich von Ratekau (DEUTSCHER MINIGOLFVERBAND 2012). Der Platz ist zwar im Minigolfverzeichnis<br />

des Ostsee-Holstein-Tourismus e.V. (2011c) nicht enthalten, jedoch nach telefonischer Auskunft der<br />

Gemeinde Ratekau vom 08.05.2012 noch in Betrieb.<br />

3.4.2.1.7. Sonstige naturorientierte Angebote<br />

„Das Naturerlebnis ist zwar nicht auf geschützte Landschaftsteile beschränkt; die Ausweisung als<br />

Schutzgebiet hat jedoch insofern Bedeutung, als Touristen vermuten können, dass dort besondere<br />

Naturerlebnisse möglich sind“ (INSTITUT FÜR TOURISMUS UND BÄDERFORSCHUNG IN NORDEUROPA GMBH<br />

2011, S. 93).<br />

Die im Untersuchungsraum gelegenen Naturschutzschutzgebiete (NSG) <strong>und</strong> Landschaftsschutzgebiete<br />

(LSG) sind in der folgenden Tabelle dargestellt:<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

45


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Tabelle 5: Im Untersuchungsraum gelegene Natur- <strong>und</strong> Landschaftsschutzgebiete mit potenzieller<br />

Bedeutung im Hinblick auf Naturerleben<br />

Art des<br />

Schutzgebietes<br />

NSG Schellbruch<br />

NSG Neustädter Binnenwasser<br />

NSG Oldenburger Bruch<br />

NSG Ruppersdorfer See<br />

LSG Lauerholz<br />

LSG Seegalendorfer Gehölz<br />

LSG Hügel mit Bäumen <strong>und</strong> Gebüsch<br />

LSG Hügel mit Eichen<br />

LSG Travemünder Winkel<br />

LSG Hügel mit 3 Eichen<br />

LSG Hügel mit Bäumen <strong>und</strong> Gebüsch<br />

LSG Grellberg<br />

LSG Schwartauwiesen<br />

LSG Kücknitzer Mühlenbach <strong>und</strong> Söhlengraben<br />

LSG Kirchengelände in Neukirchen<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

Gebietsbezeichnung<br />

LSG Fackenburger Landgraben <strong>und</strong> Tremser Teich<br />

LSG Schwartauer Waldungen<br />

LSG Hemmelsdorfer See <strong>und</strong> Umgebung<br />

LSG Alleen <strong>und</strong> Baumreihen<br />

LSG Clever Au-Tal <strong>und</strong> Rocksholz<br />

LSG Pönitzer Seenplatte <strong>und</strong> Haffwiesen<br />

LSG 2 Alleen im Bereich der Gemarkung Testorf <strong>und</strong> Meischenstorf<br />

LSG<br />

Nordküste von Großenbrode, Küsten von Johannistal <strong>und</strong> Heiligenhafen einschließlich<br />

Salzwiesen, Dahmer Moor<br />

(Quelle: LANDESAMT FÜR LANDWIRTSCHAFT, UMWELT UND LÄNDLICHE RÄUME 2012)<br />

Die auf Fehmarn gelegenen Naturschutz- <strong>und</strong> Landschaftsschutzgebiete liegen außerhalb des Untersuchungsraumes<br />

(vgl. LANDESAMT FÜR LANDWIRTSCHAFT, UMWELT UND LÄNDLICHE RÄUME 2012).<br />

Weitere naturorientierte Angebote finden sich im Untersuchungsraum in Form von<br />

- Lehrpfaden (Fischerei-Lehrpfad in Haffkrug);<br />

- Trimmpfaden (nördlich von Bad Schwartau, südlich von Ratekau, südlich von Scharbeutz, bei<br />

Großenbrode, auf Fehmarn bei Bannesdorf <strong>und</strong> Niendorf)<br />

- Waldhochseilgärten (im Kammerwald in Scharbeutz).<br />

Darüber hinaus ist auf Erholungswälder (vgl. Kapitel 2.4.1.2) <strong>und</strong> Naturerlebnisräume (vgl. Kapitel<br />

2.4.2.2) hinzuweisen.<br />

(Quellen: u.a. KOMPASS KARTEN GMBH 2010 <strong>und</strong> LANDESVERMESSUNGSAMT SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />

2008).<br />

46


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

3.4.2.1.8. Sonstige überwiegend freiluftorientierte Angebote<br />

Hierzu zählen im Untersuchungsraum u.a.:<br />

- Freilichtmuseen (Oldenburger Wallmuseum) (Sondergebiet mit der Zweckbestimmung „Freilichtmuseum“<br />

gemäß Bauleitplanung);<br />

- der Museumshof Lensahn;<br />

- die im Kurpark von Timmendorfer Strand gelegene Freilichtbühne;<br />

- der Hansa-Park in Sierksdorf (Sondergebiet mit der Zweckbestimmung „Freizeitpark“ gemäß Bauleitplanung),<br />

der größte Freizeitpark Norddeutschlands <strong>und</strong> in Deutschland der einzige Freizeitpark<br />

am Meer. Gemäß FACHHOCHSCHULE WESTKÜSTE (2010) ist der Hansa-Park eine der fünf Top-<br />

Attraktionen im deutschen Teil der deutschen Fehmarnbelt-Region in der Kategorie ´Freizeit & Unterhaltung´.<br />

(Quellen: KOMPASS KARTEN GMBH 2010 <strong>und</strong> LANDESVERMESSUNGSAMT SCHLESWIG-HOLSTEIN 2008,<br />

WALLMUSEUM OLDENBURG IN HOLSTEIN GBGMBH 2012, MUSEUMSHOF LENSAHN - LANDWIRTSCHAFTSMU-<br />

SEUM PRIENFELDHOF LENSAHN E.V. 2012, FREIZEIT- UND FAMILIENPARK GMBH & CO. KG 2012).<br />

Über die Besucherzahlen dieser Einrichtungen liegen keine öffentlichen Informationen vor.<br />

3.4.2.2 Innenorientierte touristische Infrastruktur<br />

Bei der innenorientierten touristischen Infrastruktur ist vor allem auf Hallenbäder, Thermen, Aquarien<br />

<strong>und</strong> Museen sowie Tennis- <strong>und</strong> Eishallen hinzuweisen. Zu nennen sind u.a.:<br />

- das Warmwasser-Hallenbad "Panoramic" in Sierksdorf;<br />

- die Holstein-Therme in Bad Schwartau (Sondergebiet gemäß Bauleitplanung);<br />

- die Ostsee-Therme in Scharbeutz (gemäß FACHHOCHSCHULE WESTKÜSTE 2010 eine der fünf Top-<br />

Attraktionen im deutschen Teil der deutschen Fehmarnbelt-Region in der Kategorie ´Freizeit & Unterhaltung)´;<br />

- das Sea Life in Timmendorfer Strand (gemäß FACHHOCHSCHULE WESTKÜSTE 2010 eine der fünf Top-<br />

Attraktionen im deutschen Teil der deutschen Fehmarnbelt-Region in der Kategorie ´Natur´;<br />

- das Meereszentrum Fehmarn westlich von Burg a. Fehmarn (Sondergebiet mit der Zweckbestimmung<br />

„Meeresk<strong>und</strong>liche Ausstellung“ gemäß Bauleitplanung), eines der größten Meerwasseranlagen<br />

Europas (gemäß FACHHOCHSCHULE WESTKÜSTE 2010 eine der fünf Top-Attraktionen im deutschen<br />

Teil der deutschen Fehmarnbelt-Region in der Kategorie ´Natur´);<br />

- das Erste deutsches Bananenmuseum in Sierksdorf;<br />

- das Dorfmuseum in Ratekau;<br />

- das Museum der Stadt Bad Schwartau;<br />

- das Eissport- <strong>und</strong> Tenniszentrum in Timmendorfer Strand;<br />

- die Gutshofanlage Hasselburg bei Altenkrempe;<br />

- die Wassermühle Hasselburg bei Klein-Schlamin (Gemeinde Altenkrempe).<br />

(Quellen: KOMPASS KARTEN GMBH 2010, LANDESVERMESSUNGSAMT SCHLESWIG-HOLSTEIN 2008, MEE-<br />

RESZENTRUM FEHMARN GMBH 2012a <strong>und</strong> b, DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR MÜHLENKUNDE UND MÜHLEN-<br />

ERHALTUNG E.V. 2012, WIKIMEDIA FOUNDATION INC. 2012).<br />

Gegenüber den von dem geplanten Vorhaben ausgehenden Wirkungen besitzen diese Einrichtungen<br />

aufgr<strong>und</strong> ihrer Innenorientierung i.d.R. zwar nur eine relativ gering Empfindlichkeit. Ihr Vorhandensein<br />

unterstreicht jedoch die Bedeutung einzelner Orte oder Teilbereiche des Untersuchungsraumes für<br />

den Tourismus.<br />

Über die Besucherzahlen dieser Einrichtungen liegen keine öffentlichen Informationen vor.<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

47


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Das ehemalige Meerwasser-Wellenbad in Scharbeutz ist mittlerweile abgerissen; auf dem Gelände<br />

des Bades wird in Kürze ein neues Hotel errichtet werden (telefonische Auskunft der Gemeinde<br />

Scharbeutz vom 09.05.2012, vgl. auch BAYSIDE GMBH 2012).<br />

3.4.3 Kur- <strong>und</strong> Erholungsorte<br />

Im Untersuchungsraum befinden sich mehrere Kur- <strong>und</strong> Erholungsorte.<br />

„Kurorte sind Orte (oder Ortsteile), in denen natürliche Heilmittel vorkommen <strong>und</strong> in denen diese für<br />

medizinische Heilverfahren genutzt werden… Als Kurorte im engeren Sinne werden Heilbäder, See-<br />

<strong>und</strong> Kneippheilbäder, heilklimatische Kurorte <strong>und</strong> Kneippkurorte sowie Seebäder bezeichnet“ (EISEN-<br />

STEIN 2010, S. 90).<br />

In Schleswig-Holstein werden gemäß der Landesverordnung über die Anerkennung als Kur- oder<br />

Erholungsort - KurortVO - (MINISTER FÜR WISSENSCHAFT, WIRTSCHAFT UND VERKEHR DES LANDES<br />

SCHLESWIG-HOLSTEIN 2009) je nach Prädikat diverse Arten von Kurorten unterschieden.<br />

Die im Untersuchungsraum gelegenen Kurorte (vgl. auch MINISTERIUM FÜR WISSENSCHAFT, WIRT-<br />

SCHAFT UND VERKEHR DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN 2012) sind in der folgenden Tabelle dargestellt.<br />

Für die einzelnen Arten von Kurorten sind darüber hinaus die Merkmale gemäß § 3 der Kurort-<br />

VO dargestellt, die diese erfüllen müssen.<br />

Tabelle 6: Im Untersuchungsraum gelegene Kurorte<br />

Art des<br />

Kurortes<br />

Im Untersuchungsraum<br />

gelegene Orte<br />

Zu erfüllende Merkmale<br />

Heilbad Bad Schwartau a) natürliche, wissenschaftlich anerkannte <strong>und</strong> durch Erfahrung kurmäßig<br />

bewährte Heilmittel des Bodens,<br />

b) mindestens eine Praxis einer Badeärztin oder eines Badearztes,<br />

c) Kurpark sowie Einrichtungen zur Abgabe <strong>und</strong> Anwendung der<br />

Kurmittel, insbesondere ein Kurmittelhaus,<br />

d) vom Verkehr ungestörte Park- <strong>und</strong> Waldanlagen mit gekennzeichnetem<br />

Wegenetz für Terrainkuren, Spiel-, Sport- <strong>und</strong> Liegewiesen,<br />

e) während der Kurzeit Diätberatung; in Krankenhäusern <strong>und</strong> Diätküchenbetrieben<br />

Beschäftigung mindestens einer staatlich geprüften<br />

Diät-Assistentin oder eines staatlich geprüften Diät-Assistenten.<br />

Seeheilbad Fehmarn/Ortsteil Burg<br />

Grömitz<br />

Großenbrode<br />

Heiligenhafen 13<br />

Timmendorfer Strand<br />

Seebad Haffkrug <strong>und</strong> Scharbeutz<br />

14<br />

Neustadt i.H.<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

a) Lage an der Meeresküste; die Ortsmitte darf gr<strong>und</strong>sätzlich nicht<br />

mehr als zwei Kilometer vom Strand entfernt sein,<br />

b) wissenschaftlich anerkannte <strong>und</strong> durch Erfahrung bewährte klimatische<br />

Eigenschaften <strong>und</strong> eine entsprechende Luftqualität,<br />

c) mindestens eine Praxis einer Badeärztin oder eines Badearztes,<br />

d) Einrichtungen zur Abgabe <strong>und</strong> Anwendung der Kurmittel, insbesondere<br />

ein Kurmittelhaus,<br />

e) gepflegter <strong>und</strong> bewachter Badestrand,<br />

f) Strandpromenaden, vom Verkehr ungestörte Parkanlagen sowie<br />

Strand- oder Landschaftswege, Möglichkeiten für Spiel <strong>und</strong> Sport,<br />

g) während der Kurzeit Diätberatung; in Krankenhäusern <strong>und</strong> Diätküchenbetrieben<br />

Beschäftigung mindestens einer staatlich geprüften<br />

Diät-Assistentin oder eines staatlich geprüften Diät-Assistenten.<br />

a) Lage an der Meeresküste; die Ortsmitte darf gr<strong>und</strong>sätzlich nicht<br />

mehr als zwei Kilometer vom Strand entfernt sein,<br />

b) klimatisch begünstigte Lage,<br />

13 Heiligenhafen liegt knapp außerhalb des Untersuchungsraumes <strong>und</strong> ist hier der Vollständigkeit halber dargestellt.<br />

14 Scharbeutz <strong>und</strong> Haffkrug sind seit Sommer 2012 Seebad; davor waren beide Orte Seeheilbad (telefonische Auskunft des<br />

Ministeriums für Wissenschaft, Wirtschaft <strong>und</strong> Verkehr vom 05.06.2012).<br />

48


Art des<br />

Kurortes<br />

<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Im Untersuchungsraum<br />

gelegene Orte<br />

Zu erfüllende Merkmale<br />

Sierksdorf 15 . c) mindestens eine Arztpraxis,<br />

d) gepflegter <strong>und</strong> bewachter Badestrand,<br />

e) Strandpromenaden, vom Verkehr ungestörte Parkanlagen sowie<br />

Strand- oder Landschaftswege, Möglichkeiten für Spiel <strong>und</strong> Sport.<br />

In § 2 (Gemeinsame Bestimmungen für Kurorte) Abs. 2 der KurortVO wird darauf hingewiesen, dass<br />

eine Belastung des Bodens oder des Wassers durch Schadstoffe, der Luft durch gas- oder partikelförmige<br />

Beimengungen sowie der Lärmpegel die Möglichkeiten der Vorbeugung gegen Krankheiten,<br />

deren Heilung oder Linderung in Kurorten nicht beeinträchtigen dürfen.<br />

Erholungsorte sind „klimatisch <strong>und</strong> landschaftlich bevorzugte Gebiete (Orte oder Ortsteile), die vorwiegend<br />

der Erholung dienen <strong>und</strong> einen artgerechten Ortscharakter vorweisen“ (DEUTSCHER TOURIS-<br />

MUSVERBAND E.V. / DEUTSCHER HEILBÄDERVERBAND E.V. 2005, S. 42).<br />

Im Untersuchungsraum sind folgende Kommunen bzw. Ortsteile Erholungsort: Heringsdorf, Lensahn,<br />

Neukirchen 16 , Oldenburg i.H., Ratekau <strong>und</strong> Süsel (Stadt Eutin) sowie auf Fehmarn die Ortsteile Bannesdorf<br />

<strong>und</strong> Landkirchen (vgl. auch MINISTERIUM FÜR WISSENSCHAFT, WIRTSCHAFT UND VERKEHR DES<br />

LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN 2012).<br />

3.4.4 Landschaft <strong>und</strong> Landschaftsbild mit Bezug zu Tourismus<br />

Ähnlich wie bei den geschützten Landschaftsteilen (vgl. Kapitel 3.4.1.2.7) ist das Landschaftsbild insofern<br />

von Interesse, als Touristen vermuten können, dass im Bereich von Gebieten mit hoher Landschaftsbildqualität<br />

besondere Naturerlebnisse möglich sind.<br />

Die Ausführungen zum Landschaftsbild wurden weitestgehend der UVS (TGP / COCHET CONSULT<br />

2012) entnommen, wo eine abschnittsweise Beschreibung des Landschaftsbildes im Untersuchungsraum<br />

erfolgt ist. Für Fehmarn wurde auf die Ausführungen in der „Einflussanalyse Tourismus“ (INSTI-<br />

TUT FÜR TOURISMUS UND BÄDERFORSCHUNG IN NORDEUROPA GMBH 2011) zurückgegriffen.<br />

Abschnitt 1 von Bad Schwartau bis südlich Neustadt i.H.<br />

Dieser Abschnitt ist durch eine hohe landschaftliche Vielfalt gekennzeichnet.<br />

Im Süden befinden sich ausgedehnte Siedlungsbereiche der Städte Lübeck <strong>und</strong> Bad Schwartau sowie<br />

der Gemeinde Ratekau. In Bad Schwartau laufen mehrere Grünzüge auf den Innenstadtbereich zu.<br />

Niederungsflächen (Clever-Au-Tal <strong>und</strong> Schwartautal) <strong>und</strong> Parkanlagen sorgen für stark durchgrünte<br />

Siedlungsbereiche. Die Ortschaften im Bereich der Lübecker Bucht Timmendorfer Strand, Sierksdorf,<br />

Scharbeutz <strong>und</strong> Haffkrug liegen direkt an der Ostseeküste <strong>und</strong> gehen teilweise ineinander über.<br />

In Abschnitt 1 sind die ausgedehnten Waldbereiche insbesondere im Süden des Untersuchungsraumes<br />

hervorzuheben. Zwischen Ratekau <strong>und</strong> Sereetz befinden sich überwiegend Misch- <strong>und</strong> Nadelwaldbestände.<br />

Strukturreiche Laubwälder mit naturnahem Charakter, die von sehr hoher Bedeutung<br />

für das Landschaftsbild sind, liegen südlich von Ratekau („Hohelied“) <strong>und</strong> im Bereich von Bad<br />

Schwartau („Riesebusch“ LSG „Schwartauer Waldungen“).<br />

Im nördlichen Gebiet der Gemeinde Timmendorfer Strand befindet sich der Waldbereich „Wohld“, der<br />

sich in erster Linie aus Laub-Mischwaldbeständen zusammensetzt. Westlich von Scharbeutz befindet<br />

sich das größere zusammenhängende Waldgebiet „Scharbeutzer Heide“, das sich ebenfalls aus Laub-<br />

15<br />

Seit Sommer 2012 ist das gesamte Gemeindegebiet von Sierksdorf Seebad; davor hatte nur der Ortsteil Sierksdorf das<br />

Prädikat „Seebad“ erhalten.<br />

16<br />

Mit den Ortsteilen/Orten Neukirchen, Kraksdorf*, Ostermade*, Sütel-Strand*, Seekamp-Strand*, Goddersdorf*, Löhrsdorf,<br />

Michaelisdorf*, Ölendorf, Sahna*, Satjewitz, Seekamp, Sütel <strong>und</strong> Wulfshof * (* = außerhalb des Untersuchungsraumes gelegene<br />

Orte / Ortsteile).<br />

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49


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Mischwaldbeständen zusammensetzt <strong>und</strong> eine sehr hohe Bedeutung in Bezug auf das Landschaftsbild<br />

aufweist.<br />

Der Ruppersdorfer See nördlich von Ratekau stellt ebenfalls eine Landschaftsbildeinheit von sehr<br />

hoher Bedeutung im Untersuchungsraum dar. Der Flachsee bildet im Zusammenhang mit dem Moorkomplex<br />

Ratekauer Moor naturnahe Strukturen im Wechsel von extensiv genutztem Feuchtgrünland<br />

<strong>und</strong> Verlandungsbereichen.<br />

Im Bereich des Waldhusener Forstes befinden sich zahlreiche schutzwürdige Biotope auf anmoorigen<br />

Böden. Das Zentrum bildet dabei der Waldhusener Moorsee im südöstlichen Bereich des Untersuchungsraumes.<br />

Zusammen mit den umgebenden Feuchtgrünländern <strong>und</strong> Waldflächen weist dieser<br />

Bereich eine sehr hohe Vielfalt <strong>und</strong> Naturnähe, dementsprechend auch eine hohe Bedeutung in Bezug<br />

auf das Landschaftsbild auf.<br />

Als weitere Landschaftbildeinheiten von sehr hoher Bedeutung sind das Schwartautal <strong>und</strong> die Riesebuschwiesen<br />

hervorzuheben. Im Bereich der Stadt Bad Schwartau befindet sich, tief in die umgebenden<br />

Sander- <strong>und</strong> Endmoränenflächen eingeschnitten, das Schwartautal. Dieser markante Landschaftsraum<br />

weist ein ausgeprägtes Relief mit sehr unterschiedlichen Nutzungsarten auf. Charakteristisch<br />

sind insbesondere die Grünlandnutzung im Talraum <strong>und</strong> der hohe Anteil natürlicher <strong>und</strong> naturnaher<br />

Landschaftselemente, wie Gehölzbestände, Laubwälder oder extensiv genutztes Feuchtgrünland.<br />

Innerhalb des Talraumes gibt es durch die ausgeprägten Raumkanten eine Vielfalt von Sichtbeziehungen<br />

innerhalb des gew<strong>und</strong>enen Talraumes.<br />

Die Küstenlandschaft im Bereich der Ortslagen Haffkrug <strong>und</strong> Sierksdorf wird durch naturnahe <strong>und</strong><br />

intensiv genutzte Bereiche des Ostseeufers geprägt. Die Gebiete werden durch Strandwälle, Sandstrände<br />

oder Steilküsten eingenommen. Im Zusammenspiel mit der Ostsee ist hier von einem charakteristischen<br />

Raumtyp der Landschaft mit einer sehr hohen Bedeutung auszugehen.<br />

Im Südosten <strong>und</strong> Westen des Untersuchungsraumes befindet sich eine ausgeprägte Knicklandschaft<br />

(Knicklandschaft des Östlichen Hügellandes) mit einem engmaschigen Knicknetz bei überwiegend<br />

ackerbaulicher Nutzung. Es handelt sich dabei um einen Teil der historischen Kulturlandschaft mit<br />

sehr hoher Bedeutung.<br />

Generell wirkt in Abschnitt 1 in Bereichen, wie z.B. um Offendorf oder westlich von Scharbeutz ein<br />

stark ausgeprägtes Relief landschaftsbildprägend.<br />

Entlang der A 1 verläuft eine wellige Gr<strong>und</strong>moränenlandschaft mit überwiegend ackerbaulicher Nutzung<br />

<strong>und</strong> einem weitmaschigen Knicknetz. Dieses flachwellige bis stark kuppige Relief tritt aufgr<strong>und</strong><br />

der großflächigen Parzellierung stark in Erscheinung. Dieser Landschaftsbildeinheit wird eine mittlere<br />

Bedeutung zugeordnet.<br />

Außerhalb des Untersuchungsraumes befindet sich die Bismarcksäule auf dem Pariner Berg nördlich<br />

von Bad Schwartau. Die Aussichtsplattform ermöglicht einen Ausblick auf die Umgebung bis Lübeck,<br />

Neustadt <strong>und</strong> die Lübecker Bucht (Ostsee).<br />

Der Holsteinturm im Hansa-Park in Sierksdorf ist eine weithin sichtbare Landmarke an der Lübecker<br />

Bucht <strong>und</strong> ermöglicht durch seine Höhe von 100 m weite Ausblicke auf die Ostseeküste <strong>und</strong> das Landesinnere.<br />

Abschnitt 2 von südlich Neustadt i.H. bis nördlich Altenkrempe<br />

Einen großen Teil der Landschaft in Abschnitt 2 nehmen intensiv landwirtschaftlich genutzte Flächen<br />

ein. Eine Vergrößerung der Ackerschläge in der Vergangenheit unter Beseitigung gliedernder Landschaftselement<br />

führte zu visuellen <strong>und</strong> ökologischen Beeinträchtigungen der Agrarlandschaften.<br />

Mit Ausnahme von Neustadt i.H. ist der überwiegende Teil des Untersuchungsraumes ländlich geprägt.<br />

Es herrscht ein natürlich bewegtes Relief (Höhen von 10 bis >30 m ü. NN) der hügeligen Moränenlandschaft<br />

vor. Westlich von Neustadt befindet sich ein ausgeprägtes Knicknetz. Diese Knicklandschaft<br />

um die Ortslage Roge weist eine sehr hohe Bedeutung in Bezug auf das Landschaftsbild auf.<br />

Neustadt i.H. ist die einzige Stadt im Untersuchungsraum von Abschnitt 2. Die Stadt befindet sich<br />

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50


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

unmittelbar an der Neustädter Bucht <strong>und</strong> besitzt im Osten einen Seehafen. Dabei handelt es sich um<br />

einen Yachthafen sowie einen Stadt- <strong>und</strong> Kommunalhafen.<br />

Der größte Teil des Siedlungsraumes der Stadt wird durch Wohnnutzung in Form von lockerer Einzel/-<br />

Reihen- oder Doppelhausbebauung geprägt. Hiervon deutlich zu unterscheiden ist der Altstadtbereich<br />

von Neustadt, der durch eine kompakte Bebauung mit hohem Bebauungsgrad bei gleichzeitig geringem<br />

Grünanteil auffällt. Die rein gewerbliche Nutzung konzentriert sich vornehmlich auf den Westen<br />

des Stadtgebietes.<br />

Aufgr<strong>und</strong> seiner sehr hohen Bedeutung für das Landschaftsbild ist der Bereich um das Neustädter<br />

Binnenwasser in Verbindung mit dem Gewässer selbst besonders hervorzuheben. Die das Binnenwasser<br />

einfassenden flachen Niederungen sind in erster Linie durch Salzwiesen bzw. Röhrichtflächen<br />

geprägt. Von der nördlich davon verlaufenden Autobahn A1 ist das Gebiet des Neustädter Binnenwassers<br />

weithin sichtbar.<br />

Nordöstlich an das Neustädter Binnenwasser grenzen Teilbereiche der Kremper Au-Niederung an.<br />

Dieser tief liegende meist flache Raum mit sehr hoher Bedeutung für das Landschaftsbild wird zum<br />

einen durch Röhrichtbestände, zum anderen durch feuchtes Grünland dominiert. Das Gebiet wird<br />

zusätzlich durch eine Reihe von Fließgewässern <strong>und</strong> einzelnen Biotopelementen wie Knicks, Kleingewässern<br />

oder Feldgehölzen belebt.<br />

Im Bereich des Abschnittes 2 gibt es nur eine größere zusammenhängende Waldfläche westlich von<br />

Altenkrempe. Dieser Laub-Nadel-Mischwald ist von sehr großer Bedeutung für das Landschaftsbild.<br />

Der Küstenbereich südlich von Neustadt i.H. wird durch die in das angrenzende Hügelland eingebettete<br />

Überflutungssenke am Holm geprägt. Es handelt sich dabei um ein tiefliegendes von Salzwiesen<br />

bestimmtes Gebiet, welches zur Ostsee mit kleineren Strandwällen abschließt. Die Senke besitzt<br />

durch ihre Ausstattung mit verschiedenen Landschaftsstrukturen (Salzwiesen, Knicks, Röhrichte usw.)<br />

eine sehr hohe Bedeutung in Bezug auf das Landschaftsbild.<br />

Die Küstenlandschaft südlich der Überflutungssenke wird durch naturnahe <strong>und</strong> intensiv genutzte Bereiche<br />

des Ostseeufers geprägt. Die Gebiete werden durch Strandwälle, Sandstrände oder Steilküsten<br />

eingenommen. Im Zusammenspiel mit der Ostsee ist auch hier, wie im Abschnitt 1, von einem charakteristischen<br />

Raumtyp der Landschaft mit einer sehr hohen Bedeutung auszugehen.<br />

Der außerhalb des Untersuchungsraumes gelegene Gömnitzer Berg mit dem Gömnitzer Turm bietet<br />

durch vier kleine Öffnungen Ausblicke in die umgebende Landschaft der Holsteinischen Schweiz <strong>und</strong><br />

über die Lübecker Bucht.<br />

Abschnitt 3 von nördlich Altenkrempe bis Damlos<br />

Der Untersuchungsraum des Abschnitts 3 wird durch intensive landwirtschaftliche Nutzung geprägt.<br />

Die Strukturierung der Landschaft <strong>und</strong> das Knicknetz sind dabei sehr unterschiedlich.<br />

Im Gebiet gibt es einen Wechsel von sehr großen Ackerschlägen <strong>und</strong> kleinteiligen Bereichen in denen<br />

das Knicknetz noch relativ dicht ist. Östlich <strong>und</strong> südöstlich von Lensahn ist das Knicknetz noch so gut<br />

erhalten, dass dieses Gebiet als Knicklandschaft mit sehr hoher Bedeutung für das Landschaftsbild<br />

charakterisiert werden kann.<br />

Als Landschaftsbildeinheit mit sehr hoher Bedeutung ist die Kremper Au-Niederung im Süden des<br />

Untersuchungsraumes von Abschnitt 3 besonders hervorzuheben. Im Niederungsbereich wechseln<br />

sich Grünlandbereiche von nasser bis feuchter Ausprägung mit Laubwaldbeständen ab. Auf Höhe der<br />

Ortschaft Groß Schlamin ziehen sich seitlich Steilhänge im Gelände entlang.<br />

Im Norden von Abschnitt 3 befinden sich die Ausläufer des „Damloser Waldes“. Zusammen mit dem<br />

Waldgebiet „Großes Bruch“ westlich der Ortslage Manhagen bilden diese beiden Bereiche die größten<br />

zusammenhängenden Waldbestände im Untersuchungsraum mit einer sehr hohen Bedeutung für das<br />

Landschaftsbild.<br />

Die Ortschaft Lensahn ist die größte Siedlungsfläche im Abschnitt 3 <strong>und</strong> hat die Funktion eines ländlichen<br />

Zentralorts. Als landschaftsprägendes historisches Gebäude in der Gemeinde ist die Lensahner<br />

Kirche besonders hervorzuheben.<br />

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<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Abschnitt 4 von Damlos bis zum Fehmarns<strong>und</strong><br />

Der überwiegende Teil des Untersuchungsraumes im Abschnitt 4 ist durch intensive ackerbauliche<br />

Nutzung gekennzeichnet. In weiten Teilen überwiegen großräumige, relativ einheitliche Flächen, die<br />

nur durch wenige Landschaftselemente wie Knicks <strong>und</strong> Kleingewässer gegliedert werden.<br />

Die einzige größere zusammenhängende Waldfläche befindet sich im Süden des Untersuchungsraumes.<br />

Dort prägt der großflächige Waldkomplex des „Damloser Waldes“ den Landschaftsausschnitt im<br />

Übergangsbereich vom Ostholsteinischen Hügelland zur Wagrischen Halbinsel. Die Baumartenzusammensetzung<br />

<strong>und</strong> der Bestandsaufbau des Waldes sind so beschaffen, dass der Wald im Hinblick<br />

auf das Landschaftsbild eine sehr große Bedeutung hat.<br />

Von besonderer Bedeutung ist der Oldenburger Graben. Es handelt sich hierbei um ein ebenes mooriges<br />

Niederungsgebiet, welches die Moränenlandschaft der Wagrischen Halbinsel teilt. Heute prägen<br />

Grünland, ausgedehnte Röhrichte, Seggen- <strong>und</strong> Binsensümpfe sowie große Wasserflächen das<br />

Landschaftsbild entlang des Oldenburger Grabens. Die große Landschaftsvielfalt macht das Gebiet<br />

zum Schwerpunktraum für den Naturschutz <strong>und</strong> bedeutenden Rastplatz an der Vogelfluglinie. Hinsichtlich<br />

des Landschaftsbildes ist von sehr hoher Bedeutung auszugehen.<br />

Im Bereich der Goddersdorfer Au wird das Landschaftsbild durch ein dichteres Knicknetz <strong>und</strong> gewässerbegleitende<br />

Gehölzbestände gegliedert. In der Niederung findet vorwiegend Grünlandnutzung statt.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der vielfältigen Strukturen in diesem Bereich wird dem Landschaftsbild eine sehr hohe Bedeutung<br />

zugeordnet.<br />

Die nordwestlich der B 207 gelegenen Landschaftsbildeinheiten der Küste sind aufgr<strong>und</strong> ihres Sichtbezuges<br />

zur Ostsee <strong>und</strong> der naturnahen Strandbereiche von sehr hoher Bedeutung. In diesem Bereich<br />

bietet die Aufweitung im Bereich der Lagune, nördlich der B 207, zusätzlich zur Ostsee eine<br />

weitere reizvolle Blickbeziehung.<br />

Die Küstenbereiche nordöstlich der B 207 sind durch landwirtschaftliche Nutzungen geprägt, die zur<br />

Ostsee hin durch eine naturnahe Strandwalllandschaft mit einem langgestreckten Strand abgelöst<br />

werden.<br />

Auf der südöstlichen Seite der B 207 grenzt die Strandlandschaft an die Flachwasserzone mit umliegenden<br />

Röhricht <strong>und</strong> Grünlandbereichen im Bereich des Fehmarns<strong>und</strong>s bei Großenbroderfähre. Die<br />

Küstenbereiche in Abschnitt 4 haben eine sehr hohe Bedeutung für das Landschaftsbild.<br />

Von besonderer Bedeutung für das Landschaftsbild ist außerdem das Relief östlich der B 207 zwischen<br />

den Ortslagen Großenbrode <strong>und</strong> Großenbroderfähre, welches dort besonders stark ausgebildet<br />

ist.<br />

Der besondere Reiz des Landschaftbildes im nördlichen Untersuchungsraum liegt in der halbinselartigen<br />

Lage, da die Ostsee nur von wenigen Standorten nicht zu sehen ist. Von den hoch gelegenen<br />

Kuppen im Westen kann das Gemeindegebiet von Großenbrode überblickt werden.<br />

Außerhalb des Untersuchungsraumes auf dem Klaustorfer Berg sind Blickbeziehungen über Abschnitt<br />

4 bis nach Fehmarn <strong>und</strong> der Fehmarns<strong>und</strong>brücke möglich.<br />

Die Insel Fehmarn ist durch die Gletscher der letzten Kaltzeit geformt. Die Gletscher ließen eine<br />

überwiegend flache Moränenlandschaft zurück, die die heutigen flachen Badestrände zur Folge haben.<br />

Lediglich im Osten der Insel sind auf der Basis tertiärer Ablagerungen sogenannte Drumlins entstanden,<br />

von denen heute der Hinrichsberg bei Staberdorf mit 26 Meter über NN die höchste Erhebung<br />

der Insel bildet.<br />

Das Landschaftsbild der Insel ist, von der unmittelbaren Küstenzone abgesehen, weitgehend unspektakulär.<br />

Attraktivitätssteigernde Elemente wie Waldränder, Gewässerkanten <strong>und</strong> Reliefs fehlen praktisch<br />

vollständig. Die Landschaft wird überwiegend als Ackerfläche genutzt.<br />

Auffallend ist die praktisch permanente Sichtbarkeit von Windkraftanlagen. Auf der Insel sind fünf große<br />

Felder mit Windkraftanlagen (Presen, Marienleuchte, Dorotheenhof, Westermarkelsdorf, Burgstaa-<br />

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<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

ken) entstanden, die vorhandenen Anlagen verfügen über Höhen von bis zu 100 Metern. Bei guter<br />

Sicht ist es kaum möglich, auf die Insel zu blicken <strong>und</strong> keine Windkraftanlagen wahrzunehmen.<br />

Außer den Windkraftanlagen wird der natürliche Landschaftseindruck vor allem durch hohe, nicht angepasste<br />

<strong>und</strong> damit potenziell störende Bauwerke beeinflusst. Im Untersuchungsraum <strong>und</strong> seiner<br />

näheren Umgebung ist vor allem auf die Fehmarns<strong>und</strong>brücke: <strong>und</strong> den Fährhafen Puttgarden (hier vor<br />

allem der Bordershop) hinzuweisen (vgl. auch INSTITUT FÜR TOURISMUS UND BÄDERFORSCHUNG IN<br />

NORDEUROPA GMBH 2011, S. 97).<br />

3.5 Touristische Nachfrage im Untersuchungsraum<br />

3.5.1 Überblick über die touristische Nachfrage<br />

Zur touristischen Nachfrage im Untersuchungsraum im Speziellen liegen keine Angaben vor. Als Orientierungsgröße<br />

auch im Hinblick auf die unterschiedliche Bedeutung der Gemeinden für den Tourismus<br />

können jedoch die Angaben des Statistischen Amtes für Hamburg <strong>und</strong> Schleswig-Holstein herangezogen<br />

werden.<br />

3.5.2 Übernachtungstourismus in Beherbergungsbetrieben<br />

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick zur touristischen Nachfrage in Beherbergungsbetrieben ab<br />

neun Betten in den Kommunen, die Anteil am Untersuchungsraum haben (Quelle: STATISTISCHES AMT<br />

FÜR HAMBURG UND SCHLESWIG-HOLSTEIN 2012). Für die Gemeinden Damlos <strong>und</strong> Altenkrempe sind in<br />

der Auflistung des Statistischen Amtes keine Angaben enthalten.<br />

Tabelle 7: Ankünfte, Übernachtungen <strong>und</strong> durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Beherbergungsbetrieben<br />

ab neun Betten in den Kommunen, die Anteil am Untersuchungsraum haben, im<br />

Jahr 2011 (absteigend nach Anzahl der Übernachtungen)<br />

Kommune<br />

Beherbergungsbetriebe ab neun Betten 17<br />

Ankünfte Übernachtungen<br />

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Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

Durchschnittliche<br />

Aufenthaltsdauer 18<br />

Lübeck 579.939 1.257.407 2,2<br />

Fehmarn 171.617 911.408 5,3<br />

Timmendorfer Strand 241.509 866.000 3,6<br />

Grömitz 121.780 770.637 6,3<br />

Scharbeutz 78.703 339.992 4,3<br />

Neustadt i.H. 32.320 155.794 4,8<br />

Großenbrode 14.697 117.644 8,0<br />

Bad Schwartau 13.248 113.656 8,6<br />

Sierksdorf 19.033 84.748 4,5<br />

Ratekau 13.672 75.158 5,5<br />

Schashagen 3.629 25.861 7,1<br />

Heringsdorf 3.412 24.437 7,2<br />

Gremersdorf 7.810 15.490 2,0<br />

Neukirchen i.H. 1.343 10.769 8,0<br />

17 Im Juli geöffnete Beherbergungsbetriebe.<br />

18 Rechnerischer Wert Übernachtungen / Ankünfte.<br />

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Kommune<br />

<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Beherbergungsbetriebe ab neun Betten 17<br />

Ankünfte Übernachtungen<br />

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Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

Durchschnittliche<br />

Aufenthaltsdauer 18<br />

Oldenburg i.H. 7.498 10.256 1,4<br />

Manhagen * * *<br />

Beschendorf * * *<br />

Kabelhorst * * *<br />

Göhl * * *<br />

Lensahn * * *<br />

* Zahlenwert unterliegt gemäß STATISTISCHEM AMT FÜR HAMBURG UND SCHLESWIG-HOLSTEIN (2012) der Geheimhaltung<br />

oder ist unbekannt.<br />

Ähnlich wie beim Angebot an Beherbergungsbetrieben (vgl. Tabelle 1) zeigt sich auch hier die hohe<br />

touristische Bedeutung der an der Lübecker Bucht gelegenen Gemeinden Timmendorfer Strand,<br />

Grömitz, Scharbeutz, Neustadt i.H., Großenbrode <strong>und</strong> Sierksdorf sowie der Insel Fehmarn. Ebenfalls<br />

relativ hohe Gästezahlen weisen die Gemeinde Ratekau <strong>und</strong> die Stadt Bad Schwartau auf. Bei den<br />

übrigen binnenländisch gelegenen Kommunen (Schashagen, Gremersdorf, Oldenburg i.H., Neukirchen<br />

i.H., Heringsdorf <strong>und</strong> Manhagen) sind hingegen deutlich geringere Gästezahlen festzustellen.<br />

3.5.3 Übernachtungsnachfrage auf Campingplätzen<br />

Campingplätze werden sowohl von Durchgangs- als auch Dauercampern genutzt. Während Durchgangscamper<br />

(auch Urlaubs- oder Touristikcamper) i.d.R. wenige Tage oder Wochen bleiben, bleiben<br />

Dauercamper i.d.R. mindestens für eine Saison. Die Zahl der Durchgangscamper („Touristik-<br />

Camping“) lässt sich der amtlichen Beherbergungsstatistik entnehmen.<br />

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick zur touristischen Nachfrage auf Campingplätzen in den<br />

Kommunen, die Anteil am Untersuchungsraum haben (Quelle: STATISTISCHES AMT FÜR HAMBURG UND<br />

SCHLESWIG-HOLSTEIN 2011b). Für die Gemeinden Damlos <strong>und</strong> Altenkrempe sind in der Auflistung des<br />

Statistischen Amtes keine Angaben enthalten.<br />

Tabelle 8: Ankünfte, Übernachtungen <strong>und</strong> durchschnittliche Aufenthaltsdauer auf Campingplätzen in<br />

den Kommunen, die Anteil am Untersuchungsraum haben, im Jahr 2010 19 (absteigend<br />

nach Übernachtungen)<br />

Kommune<br />

Campingplätze<br />

Ankünfte Übernachtungen<br />

Durchschnittliche<br />

Aufenthaltsdauer<br />

Fehmarn 134.866 762.319 5,7<br />

Lübeck 42.868 129.177 3,0<br />

Neustadt i.H. 15.197 74.300 4,9<br />

Grömitz 23.585 65.227 2,8<br />

Neukirchen i.H. 12.001 56.541 4,7<br />

Scharbeutz 14.595 37.201 2,5<br />

Schashagen 9.153 36.921 4,0<br />

Großenbrode 12.987 25.188 1,9<br />

19 Für die Ankünfte <strong>und</strong> Übernachtungen auf Campingplätzen lagen zum Zeitpunkt der Fertigstellung der <strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

noch nicht die Zahlen für das Jahr 2011 vor, so dass auf die Zahlen für das Jahr 2010 zurückgegriffen wurde.<br />

54


Kommune<br />

<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Campingplätze<br />

Ankünfte Übernachtungen<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

Durchschnittliche<br />

Aufenthaltsdauer<br />

Sierksdorf * * *<br />

Heringsdorf 460 2.231 4,9<br />

Timmendorfer Strand * * *<br />

Gremersdorf * * *<br />

Lensahn * * *<br />

* Zahlenwert unterliegt gemäß STATISTISCHEM AMT FÜR HAMBURG UND SCHLESWIG-HOLSTEIN (2011b) der Geheimhaltung<br />

oder ist unbekannt.<br />

3.5.4 Sportboothäfen<br />

Auch bei den Sportboothäfen im Untersuchungsraum kann nach Durchgangsgästen („Gastliegern“)<br />

<strong>und</strong> Dauerliegern unterschieden werden. Zur Ermittlung der Übernachtungszahl bei Gastliegern wurden<br />

die bekannten Kapazitäten mit der von PLANCO (2008) ermittelten Belegung von 61 Bootsübernachtungen<br />

à 2,3 Personen multipliziert.<br />

Tabelle 9: Abschätzung des Übernachtungsaufkommens der Gastlieger im Untersuchungsraum<br />

Fehmarn Großenbrode Neustadt Gesamt<br />

Gastliegeplätze 90 1.000 1.650 2.740<br />

Bootsübernachtungen<br />

p.a.<br />

Bootsbelegung<br />

(Personen)<br />

61 61 61<br />

2,3 2,3 2,3<br />

Übernachtungen 12.627 140.300 231.495 384.422<br />

Für die Zahl der Übernachtungen am Dauerliegeplatz gibt es keine konkreten Daten.<br />

3.5.5 Tagestourismus<br />

Zur Bedeutung des Tagestourismus in Ostholstein bzw. im Untersuchungsraum liegen unterschiedliche<br />

Quellen vor.<br />

In der ´Betroffenheitsanalyse Schienenhinterlandanbindung´ wird auf eine Untersuchung des Ostsee-<br />

Holstein-Tourismus e.V. (2005) 20 verwiesen. Diese „ergab für das schleswig-holsteinische Reisegebiet<br />

Ostsee einen Bruttoumsatz 2004 für den Übernachtungstourismus von rd. 1,5 Mrd. €, während der<br />

Tagestourismus etwa 1,6 Mrd. € (Tagesausgaben = 28,50 € pro Person) generiert. Während der Umsatz<br />

aus dem übernachtenden Tourismus an erster Stelle dem Gastgewerbe, gefolgt von Dienstleistung<br />

<strong>und</strong> Einzelhandel, zu Gute kommt, profitiert vom Tagestourismus an erster Stelle der Einzelhandel“<br />

(HANSEATIC TRANSPORT CONSULTANCY / GEORG & OTTENSTROER IMMOBILIENWIRTSCHAFT / REGIO-<br />

NALÖKONOMIE GBR / LÄRMKONTOR GMBH 2010, S. 139).<br />

Zudem wird auf die durch die Fachhochschule Westküste im Jahr 2010 erarbeitete ´Quantitative Analyse<br />

der Destination Fehmarnbelt´ 21 verwiesen. Diese „errechnet für den deutschen Teil (Ostholstein,<br />

20 Vgl. Ostsee-Holstein-Tourismus e.V., Timmendorfer Strand: Presseinfo August 2005 zum Umsatz <strong>und</strong> regionalökonomischen<br />

Bedeutung des Tourismus u.a. für die Destinationen Ostsee (Untersuchung des dwif, München). URL:<br />

http://www.luebecknews.de/images/stories/2005/TouristikFachnews/2005_899.pdf (11.08.2010).<br />

21 Fachhochschule Westküste (FHW), Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus, Heide/Holstein: Quantitative Analyse der Des-<br />

tination "Fehmarnbelt", Februar 2010.<br />

55


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Plön, Lübeck) einen touristischen Bruttoumsatz von 2,97 Mrd. €, wovon 1,12 Mrd. € auf den Übernachtungstourismus<br />

<strong>und</strong> ca. 1,85 Mrd. € auf den Tagestourismus (Tagesausflüge <strong>und</strong> Tagesgeschäftsreisen)<br />

entfallen. Für 2008 wird in dieser Analyse von rd. 36 Mio. Tagesausflügen (ohne Tagesgeschäftsreisen)<br />

in Ostholstein ausgegangen“ (HANSEATIC TRANSPORT CONSULTANCY / GEORG &<br />

OTTENSTROER IMMOBILIENWIRTSCHAFT / REGIONALÖKONOMIE GBR / LÄRMKONTOR GMBH 2010, S. 139).<br />

Darüber hinaus wird darauf hingewiesen, dass die Küstenorte an der Inneren Lübecker Bucht (insbesondere<br />

Timmendorfer Strand, Scharbeutz / Haffkrug <strong>und</strong> Sierksdorf) aufgr<strong>und</strong> der Nähe zu wichtigen<br />

(südlichen) Tagesausflugs-Quellmärkten wie z.B. Hamburg oder Lübeck, den hoch frequentierten<br />

Strandbereichen <strong>und</strong> Attraktionen (z.B. Hansa Park, SeaLife Center) klassische <strong>und</strong> attraktive Tagesausflugsziele<br />

darstellen <strong>und</strong> der Tagestourismus somit gerade für diese Orte eine sehr wichtige ökonomische<br />

Basis bildet. Im nördlichen Ostholstein werden die Bedeutung des Tagestourismus <strong>und</strong><br />

somit auch die potenzielle Betroffenheit in diesem Tourismussegment als deutlich geringer eingeschätzt<br />

als im Süden des Kreises (vgl. HANSEATIC TRANSPORT CONSULTANCY / GEORG & OTTENSTROER<br />

IMMOBILIENWIRTSCHAFT / REGIONALÖKONOMIE GBR / LÄRMKONTOR GMBH 2010, S. 140).<br />

In der ´Einflussanalyse ´Tourismus´, die sich mit dem Einfluss einer Festen Fehmarnbeltquerung auf<br />

Angebot <strong>und</strong> Nachfrage im Segment Tourismus auf der Insel Fehmarn <strong>und</strong> in der Gemeinde Großenbrode<br />

auseinandersetzt, wird, um das Volumen der Tagesgäste abzuschätzen, zunächst auf die Verhältnisse<br />

der Besucherbefragung 2009 zurückgegriffen. Dabei ergeben sich für Fehmarn 940.041 <strong>und</strong><br />

für Großenbrode 179.504 Tagesgäste im Jahr 2009 (vgl. INSTITUT FÜR TOURISMUS UND BÄDERFOR-<br />

SCHUNG IN NORDEUROPA GMBH 2011, S. 125-126).<br />

Anschließend wird das Volumen der Tagesreisenden nach traditionellen Hochrechnungsmethoden<br />

abgeschätzt, wobei gänzlich andere Zahlen ermittelt werden. Diese liegen je nach Variante der Hochrechnung<br />

zwischen ca. 5,6 Mio. (Abschätzung nach DEUTSCHES WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTLICHES<br />

INSTITUT FÜR FREMDENVERKEHR E.V. AN DER UNIVERSITÄT MÜNCHEN - DWIF 2005) <strong>und</strong> ca. 7,2 Mio. Tagesgästen<br />

(Abschätzung nach IMT 2010b) auf Fehmarn <strong>und</strong> zwischen ca. 695.000 (Abschätzung<br />

nach IMT 2010b) <strong>und</strong> 711.000 (Abschätzung nach DWIF 2005) in Großenbrode (jeweils im Jahr 2010)<br />

(vgl. INSTITUT FÜR TOURISMUS UND BÄDERFORSCHUNG IN NORDEUROPA GMBH 2011, S. 126-127).<br />

Abschließend werden mögliche Gründe für die erheblichen Diskrepanzen zwischen den Hochrechnungen<br />

auf Basis der Besucherbefragung <strong>und</strong> auf Gr<strong>und</strong>lage von DWIF bzw. IMT diskutiert.<br />

Für die vorliegende <strong>Sonderuntersuchung</strong> wird zur Abschätzung des Tagestourismus in Abstimmung<br />

mit dem Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide die traditionelle<br />

Hochrechnungsmethode nach DWIF (2005) herangezogen. Die Abschätzung kann dabei jedoch<br />

nicht für den eigentlichen Untersuchungsraum vorgenommen werden, sondern nur für die Kommunen,<br />

die Anteil am Untersuchungsraum haben, da für den eigentlichen Untersuchungsraum keine Angaben<br />

zu Übernachtungen in Beherbergungsstätten ab neun Betten vorliegen.<br />

Tabelle 10: Hochrechnung des Tagesausflugsvolumens für die Kommunen, die Anteil am Untersuchungsraum<br />

haben, nach traditionellem Verfahren<br />

Kommune<br />

Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben<br />

ab<br />

neun Betten 22<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

Faktor von 6,1<br />

gemäß DWIF<br />

Zahl der empfangenen<br />

Tagesausflüge (2011) lt.<br />

Hochrechnung<br />

Lübeck 1.257.407 6,1 7.670.183<br />

Fehmarn 911.408 6,1 5.559.589<br />

Timmendorfer Strand 866.000 6,1 5.282.600<br />

Grömitz 770.637 6,1 4.700.886<br />

22 Quelle: STATISTISCHES AMT FÜR HAMBURG UND SCHLESWIG-HOLSTEIN 2012<br />

56


Kommune<br />

<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben<br />

ab<br />

neun Betten 22<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

Faktor von 6,1<br />

gemäß DWIF<br />

Zahl der empfangenen<br />

Tagesausflüge (2011) lt.<br />

Hochrechnung<br />

Scharbeutz 339.992 6,1 2.073.951<br />

Neustadt i.H. 155.794 6,1 950.343<br />

Großenbrode 117.644 6,1 717.628<br />

Bad Schwartau 113.656 6,1 693.302<br />

Sierksdorf 84.748 6,1 516.963<br />

Ratekau 75.158 6,1 458.464<br />

Schashagen 25.861 6,1 157.752<br />

Heringsdorf 24.437 6,1 149.066<br />

Gremersdorf 15.490 6,1 94.489<br />

Neukirchen i.H. 10.769 6,1 65.691<br />

Oldenburg i.H. 10.256 6,1 62.562<br />

Manhagen * 6,1 -<br />

Beschendorf * 6,1 -<br />

Kabelhorst * 6,1 -<br />

Göhl * 6,1 -<br />

Lensahn * 6,1 -<br />

* Zahlenwert unterliegt gemäß STATISTISCHEM AMT FÜR HAMBURG UND SCHLESWIG-HOLSTEIN (2012) der Geheimhaltung<br />

oder ist unbekannt.<br />

Insgesamt kann davon ausgegangen werden, dass die Zahlen der empfangenen Tagesausflüge gemäß<br />

der Hochrechnung in Tabelle 10 in den meisten Fällen überschätzt sein dürfte. Dafür sprechen<br />

folgende Gründe:<br />

- Der von DWIF (2005) verwendete Faktor von 6,1 impliziert „jedes Verlassen des Wohnumfeldes, mit<br />

dem keine Übernachtung verb<strong>und</strong>en ist <strong>und</strong> das<br />

-- nicht als Fahrt von oder zur Schule, zum Arbeitsplatz, zur Berufsausübung vorgenommen wird,<br />

-- nicht als Einkaufsfahrt zur Deckung des täglichen Bedarfs dient (z.B. Lebensmittel) <strong>und</strong><br />

-- nicht einer gewissen Routine oder Regelmäßigkeit unterliegt (z.B. regelmäßige Vereinsaktivitäten<br />

im Nachbarort, tägliche Krankenhausbesuche, Arztbesuche, Behördengänge, Gottesdienstbesuche).“<br />

(Definition Tagesausflug).<br />

Die verbleibenden Anlässen für einen Tagesausflug müssen aber nicht zwangsläufig mit dem Aufsuchen<br />

eines touristischen Ziels verb<strong>und</strong>en sein.<br />

- „Die Zahl der Übernachtungsgäste <strong>und</strong> die Zahl der Tagesgäste hängen nur bis zu einem bestimmten<br />

Grad, aber kaum linear, voneinander ab. Der Hochrechnungsweg unterstellt aber genau diese<br />

Linearität.<br />

- Im Falle von Fehmarn <strong>und</strong> Großenbrode ist davon auszugehen, dass etwa das relativ große Einzugsgebiet<br />

Hamburg ... hier eine weniger gewichtige Rolle spielen wird als in den südlicheren Bädern<br />

des Kreises Ostholstein. Das Einwohnerpotenzial in der typischen Tagesausflugentfernung bis<br />

60 Minuten Fahrtzeit umfasst, großzügig betrachtet, die Kreise Ostholstein <strong>und</strong> Plön <strong>und</strong> die Stadt<br />

Lübeck mit zusammen nur r<strong>und</strong> 550.000 Einwohnern“ (INSTITUT FÜR TOURISMUS UND BÄDERFOR-<br />

SCHUNG IN NORDEUROPA GMBH 2011, S. 126).<br />

57


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

3.6 Erreichbarkeit des Untersuchungsregion<br />

Laut der Reiseanalyse RA 2011 (FUR FORSCHUNGSGEMEINSCHAFT URLAUB UND REISEN 2011) wurde<br />

bei 77 % der Urlaubsreisen in Schleswig-Holstein (Basis: deutschsprachige Bevölkerung ab 14 Jahre)<br />

im Jahr 2010 der PKW zur Anreise genutzt, bei 17 % die Bahn, bei 4,5 % Wohnwagen/ Wohnmobil/Caravan/Kleinbus,<br />

bei 0,8 % das Flugzeug <strong>und</strong> bei 0,7 % der Bus.<br />

Für den Bereich Fehmarn <strong>und</strong> Großenbrode wurde im Jahr 2009 eine Besucherbefragung durchgeführt.<br />

Demnach reisen „mehr als 90 % der Übernachtungsgäste in der Untersuchungsregion mit dem<br />

Pkw oder Wohnmobil an, 3-4 % mit der Bahn. Für die Wohnortausflügler sind Wohnmobil <strong>und</strong> Motorrad<br />

noch relevante Gruppen, für die Urlaubsortausflügler auch das Fahrrad, aber auf geringem Niveau.<br />

Die Bahn erreicht nur bei den Übernachtungsgästen einen Anteil von 4 %, für Tagesausflügler<br />

spielt sie praktisch keine Rolle. Die Erreichbarkeit auf der Straße ist also für die Tourismusentwicklung<br />

der Region deutlich wichtiger als die Erreichbarkeit per Bahn“ (INSTITUT FÜR TOURISMUS- UND BÄDER-<br />

FORSCHUNG IN NORDEUROPA GMBH 2011, S. 102).<br />

Straßenseitig ist der Untersuchungsraum vor allem über die B<strong>und</strong>esautobahn A 1 <strong>und</strong> die B<strong>und</strong>esstraße<br />

B 207 angeschlossen. Die A 1 endet zurzeit an der Anschlussstelle Heiligenhafen Mitte <strong>und</strong><br />

wird derzeit bis Heiligenhafen Ost weiter gebaut. Dort geht sie in die B<strong>und</strong>esstraße B 207 über. Die<br />

B 207 ist heute vom Autobahnende über die Fehmarns<strong>und</strong>brücke bis kurz vor dem Übergang zur<br />

Fährabfertigung in Puttgarden zweistreifig <strong>und</strong> verläuft meistens parallel zur eingleisigen Bahnstrecke.<br />

Aus westlicher Richtung vermitteln insbesondere die B<strong>und</strong>esstraßen B 76, B 202 <strong>und</strong> B 432 den Zugang<br />

zur Untersuchungsregion.<br />

Beim Eisenbahnverkehr besteht im Nahverkehr eine direkte zweistündliche Verbindung von Lübeck<br />

über Neustadt (Holstein), Großenbrode <strong>und</strong> den neuen Haltepunkt Fehmarn-Burg (seit August 2010)<br />

bis nach Puttgarden. Im Sommer werden zusätzlich an den Wochenenden direkte RE-Verbindungen<br />

zwischen Hamburg Hbf. <strong>und</strong> Fehmarn angeboten.<br />

Puttgarden ist zusätzlich durch Züge des Fernverkehrs erschlossen: Je nach Jahreszeit verkehren je<br />

Richtung drei bis neun Fernverkehrszüge auf der Linie Hamburg – Kopenhagen. In den Sommermonaten<br />

ist die Fernverkehrsfrequenz deutlich höher als im Winter, nur drei Zugpaare verkehren ganzjährig<br />

zwischen Hamburg <strong>und</strong> Kopenhagen, darunter ein ICE-Zugpaar von bzw. nach Berlin. In den<br />

Sommermonaten besteht außerdem eine umsteigefreie Verbindung von Fehmarn-Burg nach Frankfurt/Main<br />

<strong>und</strong> ins Ruhrgebiet.<br />

Die Fahrtzeit zwischen Hamburg Hbf <strong>und</strong> Kopenhagen beträgt in den Zügen des Fernverkehrs r<strong>und</strong><br />

4:45 bis 5:00 St<strong>und</strong>en, zwischen Puttgarden <strong>und</strong> Lübeck knapp 1:00 St<strong>und</strong>e, zwischen Puttgarden<br />

<strong>und</strong> Hamburg ca. 1:40 St<strong>und</strong>en.<br />

Die Strecke von Sierksdorf bis Puttgarden wird von der Landesweiten Verkehrsservicegesellschaft als<br />

Strecke mit Kapazitätsengpass beschrieben: „Streckenabschnitt mit wenig Kreuzungsmöglichkeiten,<br />

Verspätungen im Fernverkehr verursachen z.T. erheblichen Verspätungsaufbau im SPNV“ (LVS<br />

2009).<br />

Die Nahverkehrsstrecke nördlich Lübecks ist relativ gering frequentiert, wird aber als potenzialreich<br />

gesehen (Nachfragesteigerung bis 2025 um mehr als 25 %, LVS 2009). Allerdings werden lt. Nahverkehrsplanung<br />

nicht mehr alle Züge über Burg hinaus nach Puttgarden fahren. Zudem soll die Station<br />

Fehmarn-Burg in ein landesweites Buslinien-Gr<strong>und</strong>netz eingeb<strong>und</strong>en werden (LVS 2009).<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

58


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

4 Beschreibung des Vorhabens<br />

4.1 Trassenvarianten<br />

Innerhalb der vorliegenden <strong>Sonderuntersuchung</strong> werden folgende Varianten betrachtet, die nachfolgend<br />

kurz beschrieben werden.<br />

• Variante 1A: Trassenführung auf Bestandstrasse mit Durchfahrung der Seebäder;<br />

• Variante A: Umfahrung der Seebäder mit Trassenführung östlich der B<strong>und</strong>esautobahn A 1;<br />

• Variante E: Umfahrung der Seebäder mit Trassenführung westlich der B<strong>und</strong>esautobahn A 1;<br />

• Variante X: Vorschlagstrasse der im Untersuchungsraum gelegenen Städte <strong>und</strong> Gemeinden.<br />

4.1.1 Variante 1A<br />

Die Variante 1A sieht im Wesentlichen einen zweigleisigen Ausbau der Bestandstrasse mit einer<br />

Durchfahrung der Seebäder vor.<br />

Im Bereich von Bad Schwartau <strong>und</strong> Lübeck ist die Strecke bereits heute zweigleisig ausgebaut <strong>und</strong><br />

bleibt unverändert.<br />

Zwischen Bad Schwartau <strong>und</strong> Haffkrug sind keine Linienverbesserungen notwendig, das zweite Gleis<br />

kommt voraussichtlich links oder rechts der Bestandstrasse zu liegen.<br />

Die Gemeinden Timmendorfer Strand <strong>und</strong> Scharbeutz erhalten Haltepunkte statt ihrer heutigen Bahnhöfe,<br />

Ratekau erhält einen neuen Haltepunkt.<br />

In Höhe von Haffkrug verlässt die Variante 1A die Bestandstrasse, quert die A 1 <strong>und</strong> umfährt die Stadt<br />

Neustadt i.H. westlich. Der Verlauf der Trasse soll hier so weit möglich parallel zur A 1 erfolgen. Im<br />

Rahmen dieser Trassenverlegung sollen in Haffkrug ein neuer Haltepunkt <strong>und</strong> in Neustadt i.H.-West<br />

ein Überholungsbahnhof angelegt werden. Über eine Stichstrecke wird Neustadt i.H. schienenseitig<br />

erreichbar bleiben.<br />

Südwestlich von Altenkrempe fädelt die Variante 1A wieder in die Bestandsstrecke ein <strong>und</strong> folgt dieser<br />

bis Lensahn. In Beschendorf ist die Errichtung eines Überholungsbahnhofs geplant.<br />

In Lensahn fädelt die Variante 1A erneut in östlicher Richtung aus der Bestandsstrecke aus <strong>und</strong> verläuft<br />

anschließend wiederum in paralleler Lage zur A 1. Die Stadt Oldenburg i.H. wird südlich bzw.<br />

östlich umfahren; der alte Bahnhof in Oldenburg wird aufgegeben <strong>und</strong> eine neue Station mit neuen<br />

Außenbahnsteigen der neuen Trasse hinzugefügt.<br />

Westlich von Göhl erreicht die Variante 1A wieder die Bestandstrasse, der – bis auf einen kurzen Abschnitt<br />

westlich von Großenbrode - bis zur Fehmarns<strong>und</strong>brücke gefolgt wird. Die Bahnhöfe Heringsdorf<br />

<strong>und</strong> Großenbrode werden zu Überholungsbahnhöfen umgebaut. Die Fehmarns<strong>und</strong>brücke bleibt<br />

eingleisig.<br />

4.1.2 Variante A<br />

Die Verlauf der Variante A ist bis Altruppersdorf (nördlich von Ratekau) identisch mit dem der Variante<br />

1A.<br />

Östlich von Altruppersdorf verlässt die Variante A die Bestandstrasse in Richtung A 1 <strong>und</strong> folgt dieser<br />

auf deren Ostseite in östlicher Lage bis zur Einfädelung in die Variante 1A (Umfahrung Neustadt i.H.)<br />

südwestlich von Haffkrug. Westlich von Hemmelsdorf ist ein neuer Überholungsbahnhof geplant. Neue<br />

Haltepunkte sind jeweils westlich von Groß Timmendorf <strong>und</strong> Scharbeutz vorgesehen.<br />

4.1.3 Variante E<br />

Die Variante E fädelt nördlich von Bad Schwartau aus der Bestandstrecke aus, umfährt die Ortslage<br />

von Ratekau westlich <strong>und</strong> erreicht nördlich von Ratekau die A 1, der sie bis zum Zusammentreffen mit<br />

der Variante 1A nördlich von Haffkrug auf deren Westseite folgt. Ab hier ist der Verlauf beider Varianten<br />

identisch (siehe auch Beschreibung der Variante 1A).<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

59


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Für die Orte Ratekau, Timmendorfer Strand, Scharbeutz <strong>und</strong> Haffkrug (Haltepunkt in Sierksdorf) sind<br />

neue Haltepunkte in westlicher Lage zur A 1vorgesehen. Zwischen den neuen Haltepunkten Ratekau<br />

<strong>und</strong> Timmendorf ist ein neuer Überholbahnhof geplant.<br />

4.1.4 Variante X<br />

Die Variante X folgt bis zur Stadtgrenze Lübeck-Bad Schwartau zunächst der Bestandsstrecke <strong>und</strong><br />

zweigt dann auf Höhe Lübeck Waldhalle in die Strecke Lübeck-Travemünde Strand ab. Bei Siems-<br />

Dänischburg fädelt die Trasse aus der Strecke nach Travemünde Strand in nördliche Richtung aus<br />

<strong>und</strong> wird im Folgenden an die A 1 in Höhe Ratekau herangeführt.<br />

Bis Altenkrempe verläuft die Variante X in Parallellage mit der A 1 <strong>und</strong> entspricht somit der Variante E<br />

bzw. 1A.<br />

Südwestlich von Altenkrempe wird wie bei der Variante 1A die Bestandstrasse wieder erreicht <strong>und</strong> bis<br />

Nienrade genutzt. Nördlich von Nienrade schwenkt die Trasse zurück zur A 1, um mit ihr in paralleler<br />

Lage bis in Höhe von Sipsdorf zu bleiben. Eine Alternativtrasse verläuft im Abschnitt zwischen Klein<br />

Schlamin <strong>und</strong> nördlich von Nienrade parallel zur A 1.<br />

Bei Sipsdorf erfolgt erneut die Rückkehr auf die bestehende Strecke, um dann südlich der Stadt<br />

Oldenburg i.H. nach Nordosten auszufädeln <strong>und</strong> im Osten etwa auf halber Distanz zu Göhl die Stadt<br />

zu passieren. Die Trasse verläuft weiter in nördlicher Richtung <strong>und</strong> passiert mittig Meeschendorf <strong>und</strong><br />

Neukirchen, um dann in nordöstlicher Richtung laufend Klausdorf im Süden <strong>und</strong> Lütjenbrode im Osten<br />

zu passieren. Anschließend verläuft die Trasse parallel zur E 47 / B 207, bis die Fehmarns<strong>und</strong>brücke<br />

erreicht wird.<br />

Neue Haltepunkte in westlicher Lage zur A 1 sind für die Orte Ratekau, Timmendorf, Scharbeutz <strong>und</strong><br />

Haffkrug (Haltepunkt in Sierksdorf) vorgesehen.<br />

4.2 Technische Ausstattung<br />

In Neubaubereichen erfolgen der Bau von zwei parallel liegenden Gleisen sowie eine Elektrifizierung<br />

der Strecke mittels Oberleitung. Im Bereich von querenden Straßen- oder Wegen sind i.d.R. Eisenbahn-<br />

oder Straßenüberführungen vorgesehen.<br />

In Bereichen mit Nutzung der i.d.R. eingleisigen Bestandsstrecke erfolgen ein zweigleisiger Ausbau<br />

<strong>und</strong> eine Elektrifizierung der Strecke. Die im Bereich von querenden Straßen oder Wegen bestehenden<br />

Bauwerke bzw. Bahnübergänge bleiben größtenteils erhalten.<br />

Aktive Schallschutzmaßnahmen in Form von ca. 6 m hohen Lärmschutzwänden sind dort vorgesehen,<br />

wo aufgr<strong>und</strong> der Ergebnisse der schalltechnischen Berechnungen (vgl. LAIRM CONSULT 2012) Überschreitungen<br />

der relevanten gesetzlichen Immissionsgrenzwerte nicht ausgeschlossen werden können.<br />

Auf die Lage der Lärmschutzwände in den einzelnen Streckenabschnitten wird in der Auswirkungsprognose<br />

<strong>und</strong> im Variantenvergleich zu den einzelnen Abschnitten (siehe Kapitel 5.2.3-5.2.6)<br />

näher eingegangen.<br />

4.3 Baustraßen- <strong>und</strong> Baustelleneinrichtungsflächen<br />

Baustraßen werden beiderseits der Strecke errichtet. Sie bestehen aus einer unbefestigten Fahrbahn<br />

(3,50 m Breite) <strong>und</strong> einem beidseitigen Bankett (jeweils 1 m Breite). An Engstellen können die Bankette<br />

im Einzelfall entfallen <strong>und</strong> die Baustraße auf eine Breite von 3,5 m reduziert werden. In ländlichen<br />

bzw. außerstädtischen Bereichen ist zusätzlich ein 3 m breiter Streifen für die Lagerung von Oberboden<br />

vorgesehen.<br />

Nach Fertigstellung der Schienentrasse bleiben die Baustraßen als Zuwegungen für Rettungseinsätze<br />

erhalten.<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

60


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Baustelleneinrichtungsflächen werden im Bereich von neu zu errichtenden Bauwerken angelegt. Ihre<br />

flächenhafte Ausdehnung ist von der Größe des Bauwerkes abhängig <strong>und</strong> kann zwischen 800 <strong>und</strong><br />

2.500 m² schwanken.<br />

Für die bauliche Durchführung der Maßnahme ist ein Zeitraum von ca. 3-4 Jahren vorgesehen.<br />

4.4 Verkehrsentwicklung <strong>und</strong> -prognosen für den Korridor Lübeck – Puttgarden<br />

Die Prognoseverkehrsdaten wurden vom Vorhabenträger vorgegeben <strong>und</strong> sind auf den B<strong>und</strong>esverkehrswegeplan<br />

2025 bezogen. Sie sind in den folgenden Abbildungen für den Planfall 0 (ohne Ausbau<br />

der Strecke Lübeck-Puttgarden) <strong>und</strong> den Prognose-Planfall (mit zweigleisigem Ausbau) für die entsprechenden<br />

Gleisabschnitte aufgeführt. Darüber hinaus sind die Belastungen für die Strecken<br />

Lübeck-Travemünde (Strecke 1113) <strong>und</strong> Lübeck-Kiel (Strecke 1110) enthalten.<br />

4.4.1 Planfall 0<br />

Als Planfall 0 wird die Situation nach Realisierung der Festen Fehmarnbeltquerung mit prognostischem<br />

Verkehr für 2025 auf den jetzt vorhandenen Gleisanlagen, also ohne den zweigleisigen Ausbau<br />

mit der heutigen zulässigen Streckengeschwindigkeit verstanden. Die folgende Abbildung zeigt<br />

die prognostizierte Verkehrsbelastung für den Planfall 0.<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

61


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Abbildung 2: Verkehrsbelastung im Planfall 0<br />

4.4.2 Planfall 1<br />

Der Prognose-Planfall bezieht sich ebenfalls auf die Verkehrsprognose 2025 nach Realisierung der<br />

Festen Fehmarnbeltquerung, aber mit zweigleisigem Ausbau <strong>und</strong> in diesem Fall auch mit höheren<br />

zulässigen Streckengeschwindigkeiten. Die folgende Abbildung zeigt die prognostizierte Verkehrsbelastung<br />

für den Planfall 1.<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

62


Abbildung 3: Verkehrsbelastung im Planfall 1<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

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<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

4.4.3 Vergleich der Verkehrsbelastung zwischen Planfall 0 <strong>und</strong> Planfall 1 für im Untersuchungsraum<br />

gelegene Gemeinden mit hoher Bedeutung für den Tourismus<br />

Die folgenden Abbildungen zeigen einen Vergleich der zukünftigen Zugbelastungen auf der Bestandsstrecke<br />

zwischen dem Planfall 0 <strong>und</strong> dem Planfall 1 im Bereich von diversen im Untersuchungsraum<br />

gelegenen Gemeinden mit hoher touristischer Bedeutung.<br />

Tabelle 11: Vergleich der Verkehrsbelastung zwischen Planfall 0 <strong>und</strong> Planfall 1 im Bereich der Gemeinden<br />

Ratekau, Scharbeutz, Timmendorfer Strand <strong>und</strong> Sierksdorf<br />

Zug-<br />

gattung*<br />

SPVF<br />

(ICE)<br />

Tag<br />

(6-22 Uhr)<br />

Zugzahl<br />

Planfall 0 (2025) Planfall 1 (2025)<br />

Nacht<br />

(22-6 Uhr)<br />

Geschwindigkeit <br />

Zuglänge<br />

km/h m<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

Tag<br />

(6-22 Uhr)<br />

Zugzahl<br />

Nacht<br />

(22-6 Uhr)<br />

Geschwindigkeit <br />

Zuglänge<br />

km/h m<br />

22 0 160 214 22 0 160 400<br />

SPNV 34 6 160 85 34 6 160 105<br />

SGV 12 18 120 450 52 26 120 835<br />

Tabelle 12: Vergleich Vergleich der Verkehrsbelastung zwischen Planfall 0 <strong>und</strong> Planfall 1 im Bereich der<br />

Gemeinde Großenbrode <strong>und</strong> auf Fehmarn<br />

Zuggattung*<br />

SPVF<br />

(ICE)<br />

Tag<br />

(6-22 Uhr)<br />

Zugzahl<br />

Planfall 0 (2025) Planfall 1 (2025)<br />

Nacht<br />

(22-6 Uhr)<br />

Geschwindigkeit <br />

Zuglänge<br />

km/h m<br />

Tag<br />

(6-22 Uhr)<br />

Zugzahl<br />

Nacht<br />

(22-6 Uhr)<br />

Geschwindigkeit <br />

Zuglänge<br />

km/h m<br />

22 0 160 214 22 0 160 400<br />

SPNV 16 2 160 42 16 2 160 52<br />

SGV 12 18 120 450 52 26 120 835<br />

*Erläuterungen zu den Abkürzungen:<br />

SPVF = Schienengeb<strong>und</strong>ener Personenfernverkehr<br />

SPNV = Schienengeb<strong>und</strong>ener Personennahverkehr<br />

SGV = Schienengeb<strong>und</strong>ener Güterverkehr<br />

Beim SPVF <strong>und</strong> beim SPNV zeigt sich, dass zwischen dem Planfall 0 <strong>und</strong> dem Planfall 1 bei der Zugbelegung<br />

keine Änderungen stattfinden. Bei der Zuglänge ist allerdings beim SPVF eine annähernde<br />

Verdoppelung festzustellen, beim SPNV eine leichte Erhöhung.<br />

Gravierende Veränderungen zeigen sich beim Güterverkehr. Hier ist beim Planfall 1 insbesondere am<br />

Tag eine mehr als viermal so hohe Zugbelegung festzustellen wie beim Planfall 0. Auch in der Nacht<br />

liegt eine Erhöhung vor; diese fällt mit einer Zunahme von knapp 45 % aber deutlich geringer aus.<br />

Darüber hinaus ist eine annähernde Verdoppelung der Zuglänge zu verzeichnen.<br />

64


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

5 Ermittlung, Beschreibung <strong>und</strong> Bewertung der Auswirkungen<br />

auf den Tourismus / Variantenvergleich<br />

5.1 Entwicklung des Tourismus ohne das geplante Vorhaben<br />

Dieses Kapitel schätzt die touristische Entwicklung im Untersuchungsraum für den Fall ein, dass die<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung nicht ausgebaut würde (Planfall 0).<br />

Dazu bedarf es u.a. der Kenntnis<br />

1. der bisherigen Angebots- <strong>und</strong> Nachfrageentwicklung im Untersuchungsraum;<br />

2. der geplanten Kapazitätsausweitungen.<br />

5.1.1 Bisherige Angebots- <strong>und</strong> Nachfrageentwicklung im Untersuchungsraum<br />

Für die Abbildung der wesentlichen übernachtungstouristischen Kennziffern kommt, trotz der Beschränkungen<br />

auf Beherbergungsbetriebe ab neun Betten, nur die amtliche Beherbergungsstatistik<br />

als Datenquelle in Frage. Nur diese Datenquelle ist in der Lage, über einen angemessen langen Zeitraum<br />

jährliche Daten auf vergleichbarer Gr<strong>und</strong>lage zu liefern.<br />

Da die Entwicklung in den einzelnen Gemeinden z.T. unterschiedlich verlaufen ist, wurden zusammenfassend<br />

die Werte für den Kreis Ostholstein herangezogen. Hier zeigt sich, dass die Übernachtungen<br />

in Beherbergungsstätten ab neun Betten nach einer Stagnationsphase in den 80er Jahren<br />

zwischen 1989 <strong>und</strong> 1992 um ca. 20 % zugenommen haben. Danach erfolgte ein relativ kontinuierlicher<br />

Rückgang bis zum Jahr 2004 auf das Niveau Anfang der 80er Jahre. Seitdem stagnieren die<br />

Übernachtungen.<br />

„Für das Beherbergungssegment unterhalb der Neun-Betten-Abschneidegrenze (kleine Betriebe) liegen<br />

keine verlässlichen Daten vor. Nach Einschätzung lokaler Experten haben sich Kapazitäten <strong>und</strong><br />

Nachfrage in den kleinen Betrieben, <strong>und</strong> insbesondere im Segment Urlaub auf dem Bauernhof, etwas<br />

<strong>positiver</strong> entwickelt als im oben dargestellten Segment“ (INSTITUT FÜR TOURISMUS UND BÄDERFOR-<br />

SCHUNG IN NORDEUROPA GMBH 2011, S. 230).<br />

5.1.2 Geplante Kapazitätserweiterungen<br />

Im Untersuchungsraum sind folgende wesentliche Kapazitätserweiterungen hinsichtlich der touristischen<br />

Infrastruktur vorgesehen (vgl. auch Kapitel 2.1.4):<br />

Gemeinde Großenbrode<br />

Am südlichen Rand des Ortes (SO Ferienwohnungen gemäß Bauleitplanung) wird derzeit eine Ferienhaussiedlung<br />

mit ca. 165 Häusern vermarktet (Holiday Vital Resort Großenbrode). Momentan sind<br />

einige Häuser fertig gestellt.<br />

Gemeinde Scharbeutz<br />

Das ehemalige Meerwasser-Wellenbad in Scharbeutz, das in der Bauleitplanung der Gemeinde noch<br />

als Sondergebiet Brandungsbad dargestellt ist, ist mittlerweile abgerissen. Auf dem Gelände des Bades<br />

wird in Kürze ein neues Hotel mit voraussichtlich 275 Betten errichtet werden.<br />

Im Bereich Kattenhöhlen im Süden der Gemeinde (unmittelbar östlich angrenzend an die Bahnstrecke)<br />

stellt die Bauleitplanung der Gemeinde zwei Sondergebiete dar (SO Klinik <strong>und</strong> SO Rehabilitation).<br />

Aktuell befinden sich hier u.a. eine Kompostier- <strong>und</strong> Häckselanlage sowie das Gut Kattenhöhlen<br />

mit der Vermietung von Ferienwohnungen. Lt. telefonischer Auskunft der Gemeinde Scharbeutz vom<br />

09.05.2012 wird die in der Bauleitplanung dargestellte Sondergebietsnutzung weiterhin verfolgt.<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

65


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Gemeinde Sierksdorf<br />

Zwischen dem Freizeitpark <strong>und</strong> dem Ostseestrand wird gegenwärtig mit dem „Hansa-Park-Resort“<br />

stufenweise eine Feriensiedlung mit ca. 120 Häusern entwickelt.<br />

5.2 Zu erwartende Auswirkungen auf den Tourismus / Analyse der Trassenabschnitte<br />

5.2.1 Wirkfaktoren<br />

Die Realisierung der Schienenhinterlandanbindung führt zu unterschiedlichen Auswirkungen, die<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich in bau-, anlage- <strong>und</strong> betriebsbedingte Wirkungen unterscheiden werden können. An für<br />

den Tourismus relevanten Wirkungen sind im Einzelnen zu nennen:<br />

5.2.1.1 Baubedingte Wirkungen<br />

Baubedingte Auswirkungen sind Beeinträchtigungen, die während der Bauphase (vorübergehend)<br />

auftreten <strong>und</strong> i.d.R. nur von kurz- bis mittelfristiger Dauer sind.<br />

• Flächeninanspruchnahmen durch Baustelleneinrichtungsflächen <strong>und</strong> Baustraßen<br />

Baubedingt kommt es vor allem zur Flächeninanspruchnahme durch Baustraßen, die die Zufahrten<br />

zur Baustelle vermitteln <strong>und</strong> parallel zu Schienentrasse hergestellt werden. Die Baustraßen werden<br />

überwiegend als unbefestigte Straßen ausgeführt <strong>und</strong> bleiben nach Fertigstellung der Schienentrasse<br />

als Zuwegungen für Rettungseinsätze erhalten.<br />

Baubedingte Flächeninanspruchnahmen können dann touristisch relevant sein, wenn Beherbergungsbetriebe<br />

oder auch Einrichtungen der Freizeitinfrastruktur direkt betroffen sind. I.d.R. wird<br />

dies nicht der Fall sein, da im Zuge der Planung des Vorhabens entsprechende Einrichtungen berücksichtigt<br />

werden. Eine Ausnahme kann z.B. die teilweise Beanspruchung von Rad-, Wander-<br />

<strong>und</strong>/oder Reitwegen darstellen.<br />

• Lärm- sowie Abgas- <strong>und</strong> Staubimmissionen durch Baustellenverkehr <strong>und</strong> –betrieb / Visuelle<br />

Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes durch Baustelleneinrichtungsflächen <strong>und</strong><br />

Baustraßen sowie Baumaschinen<br />

Durch Baustellenverkehr <strong>und</strong> –betrieb verursachter Lärm, Abgas- <strong>und</strong> Staubimmissionen sowie visuelle<br />

Beeinträchtigungen treten zwar nur temporär in der Bauphase auf, können jedoch durchaus<br />

touristisch relevant sein, wenn sie in der Hauptreisezeit <strong>und</strong> in der näheren Umgebung von touristisch<br />

relevanten Einrichtungen oder Gebieten auftreten.<br />

5.2.1.2 Anlagebedingte Wirkungen<br />

Anlagebedingte Auswirkungen sind Beeinträchtigungen, die durch den erweiterten bzw. neuen Gleiskörper<br />

<strong>und</strong> alle damit verb<strong>und</strong>enen baulichen Einrichtungen (z.B. Oberleitungen) verursacht werden<br />

<strong>und</strong> daher als dauerhaft <strong>und</strong> nachhaltig einzustufen sind.<br />

• Dauerhafte Flächeninanspruchnahmen durch den erweiterten bzw. neuen Gleiskörper inkl.<br />

Nebenanlagen<br />

Dauerhafte Flächeninanspruchnahmen können dann touristisch relevant sein, wenn Beherbergungsbetriebe<br />

oder auch Einrichtungen der Freizeitinfrastruktur direkt betroffen sind. I.d.R. wird<br />

dies nicht der Fall sein, da im Zuge der Planung des Vorhabens entsprechende Einrichtungen berücksichtigt<br />

werden. Eine Ausnahme kann z.B. die teilweise Beanspruchung von Rad-, Wander-<br />

<strong>und</strong>/oder Reitwegen darstellen sowie von Gebieten mit hoher Landschaftsbildqualität, worauf in der<br />

Wirkungsprognose im Einzelnen eingegangen wird.<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

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<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

• Zerschneidungseffekte (z.B. für Wanderwege) durch den neuen Gleiskörper<br />

Der Begriff der Zerschneidungswirkung entstammt dem Bereich der naturschutz- <strong>und</strong> umweltbezogenen<br />

Eingriffsbewertung. Nach allgemeiner Auffassung sind hierunter im Wesentlichen räumliche<br />

Behinderungen von Austauschbeziehungen <strong>und</strong> damit ggf. auch Isolationswirkungen zu verstehen.<br />

Die Zerschneidungswirkungen entstehen durch den Bahnkörper in Verbindung mit dem fließenden<br />

Zugverkehr.<br />

Für den Tourismus ist aufgr<strong>und</strong> von Zerschneidungswirkungen insofern eine Relevanz gegeben,<br />

dass im Untersuchungsraum eine Vielzahl von touristisch relevanten Rad-, Wander- <strong>und</strong> Reitwegen<br />

existiert, bei denen nicht ausgeschlossen werden kann, dass es bei einzelnen Varianten zu<br />

Zerschneidungseffekten (mit der Folge der Unterbrechung des jeweiligen Weges) kommt. Die sich<br />

hieraus ergebenden Behinderungen können sich vor allem auf die Mobilität von Personen <strong>und</strong> die<br />

Erreichbarkeit touristisch relevanter Ziele auswirken.<br />

Die Betroffenheit von touristisch relevanten Rad-, Wander- <strong>und</strong> Reitwegen, die von der Schienenhinterlandanbindung<br />

gekreuzt werden, wird anhand der für die einzelnen Streckenabschnitte vorliegenden<br />

Höhenpläne der DB Netze überprüft <strong>und</strong> im Rahmen der Auswirkungsprognose beschrieben.<br />

Touristisch relevant kann ebenfalls die Zerschneidung von Gebieten mit hoher Landschaftsbildqualität<br />

sein, wo Touristen vermuten können, dass die Möglichkeit zu besonderen Landschaftserlebnissen<br />

besteht.<br />

• Visuelle Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes <strong>und</strong> von touristisch relevanten Einrichtungen<br />

durch den neuen Gleiskörper inkl. Nebenanlagen (z.B. Lärmschutzwände)<br />

Der neue Gleiskörper kann vor allem in landschaftlich attraktiven Bereichen zu einer Beeinträchtigung<br />

des Landschaftsbildes führen, die die Eignung als touristisch attraktiver Erholungsraum einschränkt.<br />

Das Gleiche gilt für Oberleitungen oder Nebenanlagen wie z.B. Lärmschutzwände, die<br />

markante Sichtbeziehungen innerhalb der Landschaft oder von Beherbergungsstätten auf die Umgebung<br />

(„Strandblick“) beeinträchtigen können.<br />

5.2.1.3 Betriebsbedingte Wirkungen<br />

Betriebsbedingte Auswirkungen sind Beeinträchtigungen, die durch den Bahnverkehr <strong>und</strong> alle damit<br />

verb<strong>und</strong>enen Unterhaltungsmaßnahmen hervorgerufen werden <strong>und</strong> daher als dauerhaft <strong>und</strong> nachhaltig<br />

einzustufen sind. Im Vordergr<strong>und</strong> der Betrachtung stehen im vorliegenden Fall neben Zerschneidungs-<br />

<strong>und</strong> Barriereeffekten (s.u.) die durch den erhöhten Zugverkehr im Jahr 2025 ausgelösten<br />

Lärmemissionen.<br />

Zu den betriebsbedingten Beeinträchtigungen des Vorhabens zählen auch die zusätzlichen Schwermetall-Abriebe<br />

der Fahrleitungen (Kupfer) <strong>und</strong> der Schienen, Räder <strong>und</strong> Bremsen (Eisen, Blei, Zink<br />

u.a.). Diese sind i.d.R. jedoch nicht touristisch relevant, da erhöhte Schwermetallkonzentrationen im<br />

Boden nur in einem Streifen bis zu 10 m Abstand vom äußersten Gleis festgestellt werden. Da durch<br />

den Bahnbetrieb keine weiteren Schadstoffe emittiert werden, wird aufgr<strong>und</strong> der fehlenden Raumrelevanz<br />

innerhalb des Raumordnungsverfahrens nicht weiter auf das Thema „Schadstoffe“ eingegangen<br />

(vgl. auch DB NETZ AG 2010).<br />

Vergleichbares gilt hinsichtlich der Beeinträchtigungen von Menschen oder touristisch relevanten Einrichtungen<br />

durch niederfrequente elektromagnetische Felder, da nach dem heutigen internationalen,<br />

medizinisch / wissenschaftlichen Kenntnisstand eine ges<strong>und</strong>heitliche Beeinträchtigung durch magnetische<br />

Felder der bei Oberleitungen vorgesehenen Größenordnung auch für Personen unter Berücksichtigung<br />

besonders schutzbedürftiger Personen nicht zu befürchten ist (vgl. auch DB NETZ AG<br />

2010).<br />

Cochet Consult<br />

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<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

• Zerschneidungs- <strong>und</strong> Barriereeffekte durch erhöhten Zugverkehr<br />

Auf Zerschneidungseffekte ist bereits bei den anlagebedingten Wirkungen näher eingegangen<br />

worden. Im Zusammenwirken mit dem erhöhten Zugverkehr sind auch veränderte Schließzeiten<br />

von Schranken bei niveaugleichen Bahnübergängen zu beachten. Hiervon können zum einen touristisch<br />

relevante Rad-, Wander- <strong>und</strong> Reitwege betroffen sein; zum anderen aber auch öffentliche<br />

Straßen, die die Zufahrt z.B. zum Urlaubsziel oder zu touristisch relevanten Einrichtungen vermitteln.<br />

Die durch den erhöhten Zugverkehr ausgelösten längeren Schließzeiten von Schranken verursachen<br />

längere Wartezeiten, die von Touristen als beeinträchtigend empf<strong>und</strong>en werden können.<br />

Vor allem in der Feriensaison sind Staus <strong>und</strong> innerörtliche Ausweichverkehre zu erwarten mit der<br />

Folge von erhöhter Lärmbelastung <strong>und</strong> Umweltverschmutzung.<br />

Die Dauer der Schrankenschließzeiten ist zum einen von der Anzahl der Züge pro Tag <strong>und</strong> deren<br />

Länge abhängig. Zum anderen spielen die infrastrukturellen Gegebenheiten vor Ort eine Rolle. So<br />

steigen z.B. an Bahnhofseinfahrten aufgr<strong>und</strong> reduzierter Zuggeschwindigkeiten die Schließzeiten<br />

an den jeweiligen Bahnübergängen. Formal betrachtet sollte ein Bahnübergang nicht länger als<br />

240 Sek. geschlossen sein (vgl. DB NETZ AG 2008).<br />

Die maximale Schließzeit von 240 Sek. wird allerdings nur sehr selten ausgeschöpft. Geht man<br />

von im Durchschnitt 120 Sek. Schrankenschließzeit pro Zug aus (vgl. HANSEATIC TRANSPORT CON-<br />

SULTANCY / GEORG & OTTENSTROER IMMOBILIENWIRTSCHAFT / REGIONALÖKONOMIE GBR / LÄRMKONTOR<br />

GMBH 2010, S. 150) 23 , so ergeben sich im südlichen Abschnitt zwischen Bad Schwartau <strong>und</strong> Neustadt<br />

i.H. bei prognostizierten 108 Zügen im Tagzeitraum (6-22 Uhr) (vgl. Kapitel 4.3) knapp 4 h<br />

Wartezeit je Bahnübergang (= 23 % des Tagzeitraumes). Beim Planfall 0 ist bei 68 Zügen im Tagzeitraum<br />

von ca. 2 ¼ h Wartezeit auszugehen. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Zuglängen<br />

beim Planfall 1 z.T. deutlich größer sein werden als beim Planfall 0 <strong>und</strong> somit beim Planfall<br />

1 eher mit längeren Wartezeiten zu rechnen ist. Letztlich kann davon ausgegangen werden, dass<br />

sich die Wartezeiten beim Planfall 1 gegenüber dem Planfall 0 mindestens verdoppeln werden.<br />

Ähnlich stellt sich die Situation im nördlichen Abschnitt zwischen Neustadt <strong>und</strong> Großenbrode dar,<br />

wo beim Planfall 1 im Tagzeitraum 90 Züge prognostiziert werden (= 3 h Wartezeit). Beim Planfall<br />

0 ist von 50 Zügen im Tagzeitraum auszugehen.<br />

• Verlärmung von touristisch relevanten Einrichtungen (Beherbergungsbetriebe, Freizeitinfrastruktur)<br />

Die Belästigung der Bevölkerung durch Lärm wird in Umfragen immer wieder als eine der gravierendsten<br />

Umwelteinflüsse genannt. Allein durch Schienenverkehr fühlt sich etwa ein Viertel der<br />

Bevölkerung belästigt (vgl. UMWELTBUNDESAMT 2008).<br />

Geräusche können nicht nur belästigend wirken, die Kommunikation unterbrechen oder die Leistung<br />

beeinträchtigen. Sie können auch durch die Störung des Nachtschlafes sowie durch chronische<br />

Stressreaktionen eine Gefährdung für die menschliche Ges<strong>und</strong>heit darstellen. So ist bereits<br />

bei Schallpegeln über 45 dB(A) nachts (außerhalb der Wohnungen) bei gekipptem Fenster mit<br />

Schlafstörungen zu rechnen. Bei Schallpegeln von mehr als 65 dB(A) am Tag oder mehr als 55<br />

dB(A) nachts sind erhöhte Ges<strong>und</strong>heitsrisiken, etwa für das Herzkreislaufsystem, zu befürchten<br />

(vgl. UMWELTBUNDESAMT 2004, BABISCH 2006).<br />

Zu den Auswirkungen von Lärm auf den Tourismus existieren derzeit zwar kaum verlässliche <strong>und</strong><br />

f<strong>und</strong>ierte Studien. Die bestehenden Untersuchungen zu Hauptferienmotiven zeigen jedoch, dass<br />

Ruhe <strong>und</strong> Entspannung zu den wichtigsten Motiven gehören <strong>und</strong> sich in den letzten Jahren als<br />

Entscheidungsgr<strong>und</strong> für den Urlaub deutlich erhöht haben (vgl. HANSEATIC TRANSPORT CONSUL-<br />

TANCY / GEORG & OTTENSTROER IMMOBILIENWIRTSCHAFT / REGIONALÖKONOMIE GBR / LÄRMKONTOR<br />

GMBH 2010, S. 107-111, aber auch die Ergebnisse der Gästebefragung Schleswig-Holstein - TOU-<br />

RISMUS AGENTUR SCHLESWIG-HOLSTEIN 2011).<br />

23 Die Zeitangabe ist gemäß der DB ProjektBau GmbH in Hamburg als realistisch anzusehen.<br />

Cochet Consult<br />

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<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

In der vorliegenden Untersuchung zählt die Verlärmung von Beherbergungsstätten zu den wichtigsten<br />

Kriterien im Hinblick auf die Beurteilung <strong>und</strong> den Vergleich der einzelnen Varianten, da Touristen<br />

sich in Beherbergungsstätten vor allem nachts über einen längeren Zeitraum aufhalten, um<br />

hier ihrem Bedürfnis nach Ruhe, Erholung <strong>und</strong> Regeneration nachzukommen. Dazu wurden die<br />

durch Bahnlärm betroffenen Beherbergungsbetriebe (einschließlich der Bettenzahlen) ermittelt,<br />

wobei folgende Grenz- bzw. Orientierungswerte zur Bestimmung der Lärmbelastung zur Anwendung<br />

kamen:<br />

Tabelle 13: Grenz- / Orientierungswerte zur Ermittlung der Lärmbelastung von Beherbergungsbetrieben<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

Tag Nacht Gr<strong>und</strong>lage<br />

Wohngebäude 59 dB(A) 49 dB(A) 16. BImSchV 24<br />

Potenziell Schlafgestörte (bei gekipptem<br />

Fenster)<br />

- 45 dB(A) Umweltb<strong>und</strong>esamt 2004<br />

Gäste in Beherbergungsbetrieben 59 dB(A) 49 dB(A) Analog zu Wohngebäuden<br />

Da die Immissionsgrenzwerte <strong>und</strong> die Orientierungswerte im Nachtabschnitt (22-6 Uhr) gegenüber<br />

dem Tagesabschnitt (6-22 Uhr) gemäß den Ergebnissen der schalltechnischen Untersuchung um<br />

10 dB(A) niedriger liegen, die Emissionspegel des Schienenverkehrslärms jedoch am Tag <strong>und</strong><br />

nachts etwa dieselbe Größe aufweisen, stellt der Nachtabschnitt den maßgebenden Beurteilungszeitraum<br />

dar.<br />

Gr<strong>und</strong>lage für die Ermittlung der durch Bahnlärm betroffenen Beherbergungsbetriebe bildete zum<br />

einem die Erfassung der im Untersuchungsraum befindlichen Beherbergungsbetriebe (vgl. Kapitel<br />

3.4.1.1), zum anderen die schalltechnische Untersuchung der LAIRM CONSULT GmbH (2012).<br />

Dabei wurde i.d.R. durch eine im geografischen Informationssystem ArcGis durchgeführte visuelle<br />

Überlagerung der Beherbergungsbetriebe mit der 49- bzw. der 45 dB(A)-Isophone nachts ermittelt,<br />

wieviele Betriebe (einschließlich der Bettenzahlen) durch die jeweiligen Varianten bzw. den jeweiligen<br />

Streckenabschnitt betroffen sind. 25<br />

Bei den in Kapitel 5.2.2 vorgenommenen Variantenvergleichen wurde dabei zunächst ein Vergleich<br />

zwischen dem Planfall 0 <strong>und</strong> dem Planfall 1 vorgenommen. Anschließend wurden die unterschiedlichen<br />

Varianten des Planfalls 1 miteinander verglichen.<br />

Außer der Betroffenheit von Beherbergungsbetrieben wird im Rahmen der Auswirkungsprognose<br />

<strong>und</strong> des Variantenvergleichs auch auf die Verlärmung von Kurgebieten, Wochenend- <strong>und</strong> Ferienhausgebieten<br />

sowie Campingplätzen eingegangen. Für diese Gebietsarten liegen keine Grenzwerte<br />

gemäß der 16. BImSchV, die die zulässigen Immissionsgrenzwerte rechtlich verbindlich regelt,<br />

vor. Nach § 2 Abs. 2 Satz 2 der 16. BImSchV hat hier eine Zuordnung anhand der konkreten vorliegenden<br />

Nutzungen zu erfolgen. Für folgende, touristisch relevante Nutzungen liegen unterschiedliche<br />

Einstufungen der verschiedenen Regelwerke hinsichtlich der Schutzbedürftigkeit vor:<br />

- Kurgebiete: Für Kurgebiete wird der Schutzanspruch von reinen Wohngebieten zugr<strong>und</strong>e gelegt<br />

[49 dB(A) nachts] (vgl. LAIRM CONSULT GmbH 2012);<br />

24<br />

Sechzehnte Verordnung zur Durchführung des B<strong>und</strong>es-Immissionsschutzgesetzes (Verkehrslärmschutzverordnung -<br />

16. BImSchV), 12. Juni 1990<br />

25<br />

Ein abweichendes Vorgehen musste im Bereich der Gemeinde Scharbeutz gewählt werden, da die Daten zu Beherbergungsbetrieben,<br />

die der Cochet Consult von der Lärmkontor GmbH für diesen Bereich zur Verfügung gestellt worden waren<br />

(vgl. auch Kapitel 3.4.1.1), keine im ArcGis vorhandene Verortung aufwiesen <strong>und</strong> eine nachträgliche Verortung aufgr<strong>und</strong> der<br />

Vielzahl von Einzelobjekten (> 1.000) nicht mit vertretbarem Zeitaufwand durchführbar war. Die Ermittlung der betroffenen<br />

Beherbergungsbetriebe erfolgte hier durch eine im ArcGis durchgeführte visuelle Überlagerung der 49- bzw. der 45 dB(A)-<br />

Isophone nachts mit Straßenzügen. Da die Adressen der in der Gemeinde Scharbeutz befindlichen Betriebe vorlagen,<br />

konnte so eine Ermittlung der betroffenen Betriebe erfolgen.<br />

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<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

- Wochenendhausgebiete <strong>und</strong> Ferienhausgebiete: Nach § 2 Abs. 2 Satz 2 der 16. BImSchV bzw.<br />

den „Richtlinien für den Verkehrslärmschutz an B<strong>und</strong>esfernstraßen in der Baulast des B<strong>und</strong>es“<br />

(VLärmSchRL 97) hätte hier eine Einstufung als Dorf-/Mischgebiet [54 dB(A) nachts] zu erfolgen;<br />

gemäß DIN 18005/1, Beiblatt 1 26 ist die Nutzung reinen Wohngebieten [40 dB(A) nachts] vergleichbar.<br />

Da hier eine Verkehrsplanung vorliegt, müsste eine Zuordnung der Immissionsgrenzwerte<br />

für Mischgebiete [54 dB(A) nachts] erfolgen. Da die beiden genannten Werte sehr deutlich<br />

auseinander liegen, wird im Folgenden für die Bewertung der Beinträchtigung tourismusrelevanter<br />

Nutzungen von den Vorgaben der o.g. 16. BImSchV bzw. VLärmSchRL 97 für Wohngebiete<br />

ausgegangen [49 dB(A) nachts]. Eine Unterscheidung in reine <strong>und</strong> allgemeine Wohngebiete ist<br />

nicht erforderlich, da diese dieselben Immissionsgrenzwerte gemäß 16. BImSchV aufweisen (vgl.<br />

LAIRM CONSULT GmbH 2012);<br />

- Campingplatzgebiete: Nach § 2 Abs. 2 Satz 2 der 16. BImSchV <strong>und</strong> auch in Anlehnung an<br />

VLärmSchRL 97 hat eine Zuordnung zu Dorf-/Mischgebieten zu erfolgen. Die Orientierungswerte<br />

gemäß DIN 18005/1, Beiblatt 1 sind demgegenüber allgemeinen Wohngebieten vergleichbar. Da<br />

hier eine Verkehrsplanung vorliegt, erfolgt eine Zuordnung der Immissionsgrenzwerte für Mischgebiete<br />

[54 dB(A) nachts] (vgl. LAIRM CONSULT GmbH 2012).<br />

Von Bedeutung ist ebenfalls die Verlärmung von freizeitrelevanten Einrichtungen. Hier steht die<br />

freiluftorientierte touristische Infrastruktur im Vordergr<strong>und</strong> des Interesses <strong>und</strong> dabei vor allem Aktivitäten<br />

mit eher „kontemplativen“ Charakter wie z.B. Golfspielen oder Wandern.<br />

Dem gegenüber stellen z.B. Freizeitparks selber emittierende Anlagen dar <strong>und</strong> weisen somit nur<br />

eine geringe bzw. keine Empfindlichkeit gegenüber Lärmimmissionen auf.<br />

5.2.2 Erläuterung des Vorgehens im Vor-, Zwischen <strong>und</strong> Hauptvergleich<br />

Im Rahmen des variantenabhängigen Trassenvergleichs werden die Trassenabschnitte nach dem<br />

vom Auftraggeber vorgegebenen System von Vor-, Zwischen <strong>und</strong> Hauptvergleichen (vgl. Abbildung 5)<br />

gegenübergestellt <strong>und</strong> hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf den Tourismus bewertet. Gegliedert sind<br />

diese Vergleiche nach den vorgegebenen Abschnitten der Trasse von der Abschnittsnummer 1 bis zur<br />

Abschnittsnummer 4.<br />

- Abschnitt 1: von Bad Schwartau bis südlich Neustadt i.H.;<br />

- Abschnitt 2: von südlich Neustadt i.H. bis nördlich Altenkrempe;<br />

- Abschnitt 3: von nördlich Altenkrempe bis Damlos;<br />

- Abschnitt 4: von Damlos bis zum Fehmarns<strong>und</strong>.<br />

Die Planungsabschnitte orientieren sich an den Abschnitten, die voraussichtlich im Rahmen des auf<br />

das Raumordnungsverfahren folgenden detaillierteren Planfeststellungsverfahrens abgegrenzt werden.<br />

Die Abbildung 5 verdeutlicht, dass die Anzahl der Varianten in den vier Abschnitten sehr unterschiedlich<br />

sind. Während z.B. in Abschnitt 1 vier verschiedene Vorvergleiche <strong>und</strong> zwei Zwischenvergleiche<br />

notwendig sind, um dann im Hauptvergleich vier Varianten im Vergleich zu bewerten, wird im Abschnitt<br />

2 allein eine Trassenvariante bewertet.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich sollen die einzelnen Trassenabschnitte durch die stufenweise erfolgenden Vergleiche<br />

systematisch bewertet werden. Mittels der Vorvergleiche wird für die zahlreichen kurzen Streckenabschnitten<br />

zwischen den Trassenkombinationspunkten jeweils eine bestmögliche Variante ermittelt.<br />

Diese werden in den Zwischenvergleichen wiederum geprüft, wobei die für den Tourismus jeweils<br />

beste Variante in die Hauptvergleiche eingeht. Im Zuge der Stufung der Vergleiche in Vor-, Zwischen-<br />

<strong>und</strong> Hauptvergleiche (siehe Tabelle 12) werden die bewerteten Trassenabschnitte länger, so dass<br />

26 Beiblatt 1 zur DIN 18005, Teil 1, Schalltechnische Orientierungswerte für die städtebauliche Planung, Mai 1987.<br />

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<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

sich am Schluss in Bezug auf mögliche Auswirkungen auf den Tourismus eine Variante für einen möglichst<br />

raumverträglichen Gesamtverlauf der Trasse ergibt.<br />

Tabelle 14: Übersicht der Vergleichsarten<br />

Vergleichsart Gegenstand der Bewertung Ergebnis<br />

Vorvergleiche Vergleich kurzer Streckenabschnitte beste Variante, die in Zwischenvergleiche<br />

eingeht<br />

Zwischenvergleiche Vergleich längerer Streckenabschnitte beste Variante, die in Hauptvergleich<br />

eingeht<br />

Hauptvergleich Vergleich der besten Gesamtstreckenvarianten möglichst raumverträglicher Streckenverlauf<br />

innerhalb der jeweiligen Abschnittsnummer<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

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<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Abbildung 4: Aufbau des Variantenvergleichs<br />

Vergleichsergebnis<br />

Variante<br />

Vorvergleich A Abschnitt 1<br />

1.a<br />

1.a.1<br />

1.a.2<br />

1A.2<br />

X4.1<br />

Vorvergleich B Abschnitt 1<br />

1.b<br />

1.b.1<br />

1.b.2<br />

X.1<br />

X2.1<br />

Vorvergleich C Abschnitt 1<br />

1.c<br />

1.c.1 X.4 X.11<br />

1.c.2 A.1<br />

Vorvergleich D Abschnitt 1<br />

1.d<br />

1.d.1 A.3 1A.5<br />

1.d.2 X.5 E.3<br />

Zwischenvergleich E Abschnitt 1<br />

1.e<br />

1.e.1 1A.4 1A.5<br />

Zwischenvergleich F Abschnitt 1<br />

1.f<br />

Hauptvergleich Abschnitt 1<br />

Hauptvergleich Abschnitt 3<br />

Vorvergleich A Abschnitt 4<br />

1.e.2 1.c A.2 1.d<br />

Streckenabschnitte<br />

1.f.1 X2.3 X.11 A.2 1.d<br />

1.f.2 X3.1 E.2 E.3<br />

1.1 1A.1 E.1 E.2 E.3<br />

1.2 1A.1 1A.14 1.a 1A.3 1.e<br />

1.3 (X.0) 1.b X.2 X.3 1.e<br />

1.4 (X.0) 1.b X.2 X2.2 1.f<br />

3.1 1A.7 1A.8<br />

3.2 1A.7 X.6 X.7<br />

3.3 X5.1 X.7<br />

4.a<br />

4.a.1<br />

4.a.2<br />

X7.1<br />

X.12<br />

Zwischenvergleich B Abschnitt 4<br />

4.b<br />

4.b.1<br />

4.b.2 X.8<br />

1A.10<br />

4.a X1.1<br />

Zwischenvergleich C Abschnitt 4<br />

4.c<br />

Hauptvergleich Abschnitt 4<br />

4.c.1 X1.2 X.10<br />

4.c.2 1A.12<br />

4.1 4.b 1A.11 4.c<br />

4.2 X.8 4.a X.9 X.10<br />

Bereiche ohne Variantenvergleich aber mit Betrachtung im Vergleich<br />

zum Planfall 0 (Prognosefall 0)<br />

Abschnitt 2<br />

Abschnitt 4<br />

1A.6<br />

1A.6.1<br />

1A.9<br />

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<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

5.2.3 Abschnitt 1<br />

Der Abschnitt 1 verläuft zwischen Bad Schwartau <strong>und</strong> dem Trassenkombinationspunkt (TKP) 5 (südlich<br />

von Neustadt i.H.) <strong>und</strong> umfasst - von Süden nach Norden - die Städte <strong>und</strong> Gemeinden Lübeck,<br />

Ratekau, Timmendorfer Strand, Scharbeutz <strong>und</strong> Sierksdorf.<br />

Der Abschnitt 1 gliedert sich in vier Vorvergleiche, zwei Zwischenvergleiche <strong>und</strong> vier Hauptvergleiche<br />

(siehe Kapitel 5.2.2).<br />

Der Streckenabschnitt 1A.1 zwischen der Stadtgrenze Lübeck / Bad Schwartau <strong>und</strong> dem TKP 1 an<br />

der Stadtgrenze Bad Schwartau / Ratekau wird keinem Vergleich unterzogen, da hier nur eine Alternative<br />

vorliegt. Das Gleiche betrifft den Streckenabschnitt X.2 zwischen dem TKP 10 nordöstlich von<br />

Sereetz <strong>und</strong> dem TKP 11 nordöstlich von Ratekau. Es erfolgt jedoch eine Auswirkungsprognose (siehe<br />

Kapitel 5.2.3.3).<br />

5.2.3.1 Vorvergleiche<br />

5.2.3.1.1. Vorvergleich 1.a<br />

Der Vorvergleich 1.a behandelt<br />

- die Variante 1.a.1 mit dem Streckenabschnitt 1A.2 <strong>und</strong><br />

- die Variante 1.a.2 mit dem Streckenabschnitt X4.1.<br />

Beschreibung der Streckenabschnitte:<br />

Beide Streckenabschnitte liegen auf dem Gebiet der Gemeinde Ratekau zwischen dem TKP 24 südlich<br />

von Ratekau <strong>und</strong> dem TKP 2 zwischen dem Ruppersdorfer See <strong>und</strong> der Anschlussstelle Ratekau<br />

an die A 1 im Nordosten des Ortes.<br />

Während der Streckenabschnitt 1A.2 auf der Bestandstrasse durch den Staatsforst an der Ortschaft<br />

Ratekau entlang bis zur A 1 verläuft, umfährt der Streckenabschnitt X4.1 die Ortslage von Ratekau<br />

östlich <strong>und</strong> wird dabei abschnittsweise in Parallellage mit der A 1 geführt.<br />

Beim Streckenabschnitt 1A.2 kommt es gemäß den Ergebnissen der schalltechnischen Untersuchung<br />

am östlichen Ortsrand von Ratekau am Tag, vor allem aber nachts zu z.T. deutlichen Überschreitungen<br />

der relevanten Grenzwerte für Lärm, so dass aktiver Lärmschutz entlang der Strecke erforderlich<br />

wird. Beim Streckenabschnitt X4.1 beschränken sich die Überschreitungen der relevanten Grenzwerte<br />

für Lärm auf den Nachtzeitraum; aktiver Lärmschutz entlang der Strecke ist aber auch hier notwendig.<br />

Die Lage der Streckenabschnitte im Untersuchungsraum zeigt die folgende Abbildung.<br />

Abbildung 5: Vorvergleich 1.a – Lage der Streckenabschnitte im Untersuchungsraum<br />

Streckenabschnitt 1A.2<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

73


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Streckenabschnitt X4.1<br />

Touristisch relevante Strukturen:<br />

In den im Untersuchungsraum gelegenen Teilbereich von Ratekau befinden sich zwölf Beherbergungsbetriebe<br />

mit insgesamt 88 Betten.<br />

An freizeitrelevanter Infrastruktur ist zum einen auf einen MinigoIfplatz, einen Trimmpfad <strong>und</strong> einen<br />

Rastplatz im Staatsforst Ratekau hinzuweisen; zudem ist der Staatsforst Ratekau im Süden des Ortes<br />

ausgewiesener Erholungswald gemäß Landschaftsprogramm Schleswig-Holstein (vgl. Kapitel 2.1.2.2)<br />

<strong>und</strong> Landschaftsschutzgebiet (LSG ´Schwartauer Waldungen´).<br />

Zum anderen befinden sich im Abschnitt mehrere Rad-, Wander- <strong>und</strong> Reitwege. Hinzuweisen ist vor<br />

allem auf einen durch die Ortslage von Ratekau verlaufenden regionalen Radwanderweg, auf dem in<br />

diesem Abschnitt auch der Jakobsweg verläuft, sowie zwei ausgewiesene Reitr<strong>und</strong>routen im Süden<br />

<strong>und</strong> Nordosten der Ortslage.<br />

Beurteilung der Streckenabschnitte aus touristischer Sicht:<br />

Die folgende Tabelle zeigt einen Vergleich der Lärmbelastung durch die Bahnstrecke zwischen dem<br />

Planfall 0 <strong>und</strong> dem Planfall 1 mit den Streckenabschnitten 1A.2 <strong>und</strong> X.4.1.<br />

Tabelle 15: Lärmbelastung von Beherbergungsbetrieben durch die Bahnstrecke im Bereich des Vorvergleichs<br />

1a, Vergleich Planfall 0 – Planfall 1 [an in reinen <strong>und</strong> allgemeinen Wohngebieten<br />

gelegenen Gebäuden, an denen beim Planfall 1 Überschreitungen des nächtlichen<br />

Immissionsgrenzwertes von 49 dB(A) verbleiben, werden passive Lärmschutzmaßnahmen<br />

umgesetzt (Schallschutzfenster, schallgedämmte Lüftungen). Der Schutz vor Schienenverkehrslärm<br />

wird somit sichergestellt.]<br />

Ort<br />

Planfall 0<br />

Beherbergungsbetriebe /<br />

Betten<br />

45-49 dB(A)<br />

nachts<br />

> 49 dB(A)<br />

nachts<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

Planfall 1<br />

Streckenabschnitt 1A.2 Streckenabschnitt X4.1<br />

Beherbergungsbetriebe /<br />

Betten<br />

45-49 dB(A)<br />

nachts<br />

> 49 dB(A)<br />

nachts<br />

Beherbergungsbetriebe /<br />

Betten<br />

45-49 dB(A)<br />

nachts<br />

> 49 dB(A)<br />

nachts<br />

Ratekau 2 / 8 4/ 10 3 / 6 1 / 4 0 / 0 0 / 0<br />

74


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Beim Streckenabschnitt 1A.2 kommt es in Ratekau im Vergleich mit dem Planfall 0 aufgr<strong>und</strong> der vorgesehenen<br />

aktiven Lärmschutzmaßnahmen zu einer Verminderung der Lärmimmissionen um bis zu 5<br />

dB(A). Dies wirkt sich auch günstig auf die hier befindlichen Beherbergungsbetriebe aus. Während<br />

beim Planfall 0 vier Betriebe von nächtlichen Grenzwertüberschreitungen betroffen sind, ist es beim<br />

Streckenabschnitt 1A.2 nur noch ein Betrieb.<br />

Noch günstiger stellt sich die Situation beim Streckenabschnitt X4.1 dar, da bei dieser Alternative die<br />

Bestandsstrecke vollständig entlastet wird. Relevante Neubelastungen durch Lärm können durch die<br />

vorgesehenen aktiven Lärmschutzmaßnahmen vermieden werden, so dass sich keine Betroffenheit<br />

von Beherbergungsbetrieben ergibt.<br />

Insgesamt sind die Unterschiede hinsichtlich der Betroffenheit von Beherbergungsbetrieben zwischen<br />

den Streckenabschnitten 1A.2 <strong>und</strong> X.4.1 relativ gering, da die verbleibende Betriebs- bzw. Bettenzahl,<br />

die durch „kritische“ Lärmpegel [> 45 dB(A) nachts] belastet ist (vier Betriebe mit zehn Betten), beim<br />

Abschnitt 1A.2 vergleichsweise niedrig ausfällt.<br />

Wesentliche Unterschiede zwischen beiden Streckenabschnitten ergeben sich im Hinblick auf Beeinträchtigungen<br />

der touristisch relevanten Freizeitinfrastruktur. Beim Streckenabschnitt 1A.2 stellt im<br />

Wesentlichen die Parallellage mit einer Reitr<strong>und</strong>route südlich von Ratekau einen Konflikt dar, der zwar<br />

bereits heute vorhanden ist, sich in Zukunft aufgr<strong>und</strong> der höheren Verkehrsbelastung auf der Strecke<br />

noch verschärfen wird.<br />

Deutlich <strong>negativer</strong> ist die Situation beim Streckenabschnitt X4.1, der nicht nur zwei ausgewiesene<br />

Reitr<strong>und</strong>routen im Süden <strong>und</strong> Nordosten der Ortslage quert, sondern auch den als Erholungswald <strong>und</strong><br />

Landschaftsschutzgebiet ausgewiesenen Staatsforst Ratekau. Demnach steht der Streckenabschnitt<br />

X4.1 den Zielen des Landschaftsprogramms Schleswig-Holstein entgegen, wonach die bestehenden<br />

Erholungswälder in ihrer Attraktivität <strong>und</strong> Ausstattung erhalten <strong>und</strong> gefördert werden sollen (vgl. Kapitel<br />

2.1.2.2). Die durch den Streckenabschnitt 1A.2 betroffene Reitr<strong>und</strong>route südlich von Ratekau ist<br />

beim Streckenabschnitt X4.1 im südlichen Teilabschnitt ebenfalls betroffen.<br />

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass durch beide Streckenabschnitte Beeinträchtigungen der<br />

Ortslage von Ratekau durch Bahnlärm vermindert werden. Der Streckenabschnitt X4.1 stellt sich dabei<br />

aufgr<strong>und</strong> der ortsfernen Lage <strong>und</strong> der vorgesehenen aktiven Lärmschutzmaßnahmen etwas günstiger<br />

dar.<br />

Wesentliche Unterschiede zwischen beiden Abschnitten ergeben sich im Hinblick auf Beeinträchtigungen<br />

der touristisch relevanten Freizeitinfrastruktur. Der Streckenabschnitt X4.1 führt zur Zerschneidung<br />

von zwei Reitr<strong>und</strong>routen <strong>und</strong> verursacht zudem eine Entwertung des Staatsforstes Ratekau<br />

als Erholungswald. Beim Streckenabschnitt 1A.2 ist im Wesentlichen auf die Parallellage mit einer<br />

Reitr<strong>und</strong>route hinzuweisen.<br />

Insgesamt stellt der Streckenabschnitt 1A.2 trotz der geringfügig stärkeren Beeinträchtigung von<br />

Beherbergungsbetrieben durch Verlärmung die günstigere Alternative dar. Dafür verantwortlich sind<br />

vor allem die deutlich geringeren Eingriffe in die touristisch relevante Freizeitinfrastruktur.<br />

5.2.3.1.2. Vorvergleich 1.b<br />

Der Vorvergleich 1.b behandelt<br />

- die Variante 1.b.1 mit dem Streckenabschnitt X.1 <strong>und</strong><br />

- die Variante 1.b.2 mit dem Streckenabschnitt X2.1.<br />

Beschreibung der Streckenabschnitte:<br />

Beide Streckenabschnitte liegen überwiegend auf dem Gebiet der Hansestadt Lübeck <strong>und</strong> knüpfen<br />

auf Höhe Siems-Dänischburg an die bestehende Bahnstrecke Lübeck-Travemünde an. Das Ende der<br />

beiden Abschnitte liegt am TKP 10, der sich bereits auf dem Gebiet der Gemeinde Ratekau befindet.<br />

Während der Abschnitt X.1 der zwischen Siems-Dänischburg <strong>und</strong> Ratekau verlaufenden Hochspannungsleitung<br />

folgt, liegt der Abschnitt X2.1 bis zu 500 m weiter östlich <strong>und</strong> tangiert hier den Bereich<br />

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75


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

des Waldhusener Moorsees.<br />

Da gemäß den Ergebnissen der schalltechnischen Untersuchung beim Streckenabschnitt X.1 der<br />

östliche Ortsrand von Sereetz <strong>und</strong> beim Streckenabschnitt X2.1 der nördliche Ortsrand von Siems-<br />

Dänischburg von nächtlichen Überschreitungen der relevanten Grenzwerte für Lärm betroffen ist, ist<br />

bei beiden Abschnitten z.T. aktiver Lärmschutz entlang der Strecke erforderlich.<br />

Die Lage der Streckenabschnitte im Untersuchungsraum zeigt die folgende Abbildung.<br />

Abbildung 6: Vorvergleich 1.b – Lage der Streckenabschnitte im Untersuchungsraum<br />

Streckenabschnitt X.1<br />

Streckenabschnitt X2.1<br />

Touristisch relevante Strukturen:<br />

Mit Ausnahme von zwei regionalen Radwegen <strong>und</strong> einer Reitr<strong>und</strong>route der Gemeinde Ratekau befinden<br />

sich keine touristisch relevanten Strukturen im näheren Umfeld der beiden Streckenabschnitte.<br />

Die Angelmöglichkeiten an den Teichen südlich von Kreuzkamp liegen mit ca. 1.000 m Entfernung<br />

bereits in deutlichem Abstand.<br />

Im östlichen Teil des Streckenabschnitts befindet sich allerdings der als FFH-Gebiet ausgewiesene<br />

Waldhusener Moorsee. Zusammen mit den umgebenden Feuchtgrünländern <strong>und</strong> Waldflächen, die als<br />

Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen sind (LSG ´Travemünder Winkel´), weist dieser Bereich eine<br />

sehr hohe Vielfalt <strong>und</strong> Naturnähe <strong>und</strong> dementsprechend auch eine hohe Bedeutung in Bezug auf das<br />

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76


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Landschaftsbild auf (vgl. auch Kapitel 3.4.4), so dass nicht ausgeschlossen werden kann, dass hier<br />

vor allem für naturorientierte Touristen eine gewisse Attraktivität besteht.<br />

Beurteilung der Streckenabschnitte aus touristischer Sicht:<br />

Der Streckenabschnitt X1 kreuzt in Höhe der A 226 <strong>und</strong> an der Stadtgrenze von Lübeck nach Ratekau<br />

jeweils einen regionalen Radweg. Ebenfalls kreuzen beide Abschnitte an der Stadtgrenze eine Reitr<strong>und</strong>route<br />

der Gemeinde Ratekau. Die genannten Wegeverbindungen können aufgr<strong>und</strong> der geplanten<br />

Eisenbahn- bzw. Wegüberführungen aufrechterhalten werden.<br />

Relevante Unterschiede zwischen beiden Streckenabschnitten ergeben sich hinsichtlich der Betroffenheit<br />

des Waldhusener Moorsees. Während der Abschnitt X2.1 diesen Bereich tangiert <strong>und</strong> vor allem<br />

aufgr<strong>und</strong> der Lärmimmissionen zu einer Entwertung dieses potenziell für Touristen interessanten<br />

Bereiches führen wird, weist der Abschnitt X1 zu diesem Bereich einen deutlichen Abstand von mehr<br />

als 500 m auf <strong>und</strong> orientiert sich zudem an der zwischen Siems-Dänischburg <strong>und</strong> Ratekau verlaufenden<br />

großen Freileitung.<br />

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass der Streckenabschnitt X.1 die günstigere Alternative<br />

darstellt, da im Vergleich zum Streckenabschnitt X2.1 eine Beeinträchtigung des Waldhusener Moorsees<br />

<strong>und</strong> seiner Umgebung als potenziell für Touristen attraktiver Landschaftsraum vermieden werden<br />

kann.<br />

5.2.3.1.3. Vorvergleich 1.c<br />

Der Vorvergleich 1.c behandelt<br />

- die Variante 1.c.1 mit den Streckenabschnitten X.4 <strong>und</strong> X.11 sowie<br />

- die Variante 1.c.2 mit dem Streckenabschnitt A.1.<br />

Beschreibung der Streckenabschnitte:<br />

Beide Streckenabschnitte liegen überwiegend auf dem Gebiet der Gemeinde Ratekau; zwischen Neuruppersdorf<br />

<strong>und</strong> Groß Timmendorf wird auch die Gemeinde Timmendorfer Strand tangiert. Sie beginnen<br />

am TKP 3 südöstlich von Altruppersdorf <strong>und</strong> enden am TKP 8 auf der Ostseite der A 1 in Höhe<br />

Luschendorf.<br />

Während der Abschnitt X.4/X.11 die kleine Ansiedlung Neuhof westlich umgeht <strong>und</strong> sich bereits hier<br />

der A 1 annähert, umgeht der Abschnitt A.1 Neuhof östlich <strong>und</strong> nähert sich erst nördlich der L 180 an<br />

die A 1 an.<br />

Da gemäß den Ergebnissen der schalltechnischen Untersuchung beim Streckenabschnitt A.1 nahezu<br />

die gesamte Ortslage von Groß Timmendorf von nächtlichen Überschreitungen der relevanten Grenzwerte<br />

für Lärm betroffen ist <strong>und</strong> beim Streckenabschnitt X.4 vor allem der nordwestliche Ortsrand, ist<br />

bei beiden Abschnitten z.T. aktiver Lärmschutz entlang der Strecke erforderlich.<br />

Die Lage der Streckenabschnitte im Untersuchungsraum zeigt die folgende Abbildung.<br />

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<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Abbildung 7: Vorvergleich 1.c – Lage der Streckenabschnitte im Untersuchungsraum<br />

Streckenabschnitt X.4 / X.11<br />

Streckenabschnitt A.1<br />

Touristisch relevante Strukturen:<br />

In Groß Timmendorf befinden sich neun Beherbergungsbetriebe mit insgesamt 121 Betten sowie diverse<br />

Reitmöglichkeiten. Ebenfalls ist in Neuruppersdorf eine Reitmöglichkeit vorhanden.<br />

Zwischen Altruppersdorf <strong>und</strong> Groß Timmendorf verlaufen entlang des Ruppersdorfer Weges ein regionaler<br />

Radweg <strong>und</strong> eine Reitr<strong>und</strong>route der Gemeinden Timmendorfer Strand <strong>und</strong> Ratekau. Eine weitere<br />

Reitr<strong>und</strong>route liegt südöstlich von Groß Timmendorf. Des Weiteren ist die L 180 zwischen Groß<br />

Timmendorf <strong>und</strong> Pansdorf Teil einer regionalen Radwegverbindung.<br />

Größere geschützte Landschaftsteile wie z.B. Natur- oder Landschaftsschutzgebiete, bei denen Touristen<br />

vermuten könnten, dass dort besondere Naturerlebnisse möglich sind, sind im Abschnitt nicht<br />

vorhanden. Das Gleiche betrifft Bereiche mit hoher Landschaftsbildqualität, da im Abschnitt landwirtschaftliche<br />

Intensivnutzung mit Ackerbau dominiert. Der als Naturschutzgebiet ausgewiesene Ruppersdorfer<br />

See liegt südlich des Abschnitts <strong>und</strong> auf der Westseite der A 1, so dass Beeinträchtigungen<br />

durch die beiden Streckenabschnitte ausgeschlossen werden können.<br />

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Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

78


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Beurteilung der Streckenabschnitte aus touristischer Sicht:<br />

Die folgende Tabelle zeigt einen Vergleich der Lärmbelastung durch die Bahnstrecke zwischen dem<br />

Planfall 0 <strong>und</strong> dem Planfall 1 mit den Streckenabschnitten X.4/X.11 <strong>und</strong> A.1.<br />

Tabelle 16: Lärmbelastung von Beherbergungsbetrieben durch die Bahnstrecke im Bereich des Vorvergleichs<br />

1c, Vergleich Planfall 0 – Planfall 1<br />

Ort<br />

Groß<br />

Timmendorf<br />

Planfall 0<br />

Beherbergungsbetriebe /<br />

Betten<br />

45-49 dB(A)<br />

nachts<br />

> 49 dB(A)<br />

nachts<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

Planfall 1<br />

Streckenabschnitt X.4/X.11 Streckenabschnitt A.1<br />

Beherbergungsbetriebe /<br />

Betten<br />

45-49 dB(A)<br />

nachts<br />

> 49 dB(A)<br />

nachts<br />

Beherbergungsbetriebe /<br />

Betten<br />

45-49 dB(A)<br />

nachts<br />

> 49 dB(A)<br />

nachts<br />

0 / 0 0 / 0 1 / 3 0 / 0 1 / 3 0 / 0<br />

Aufgr<strong>und</strong> der aktiven Lärmschutzmaßnahmen entlang der Strecke bei beiden Abschnitten können<br />

beim Planfall 1 Überschreitungen der relevanten Immissionsgrenzwerte für Lärm in den in Groß Timmendorf<br />

befindlichen touristischen Beherbergungsbetrieben vermieden werden. Dennoch ist gegenüber<br />

dem Planfall 0, der vor allem im westlichen Ortsteil durch eine vergleichsweise geringe Belastungssituation<br />

gekennzeichnet ist, von einer Verschlechterung der Situation auszugehen, die sich im<br />

Jahr 2025 z.B. tagsüber in um 5-10 dB(A) erhöhten Lärmpegeln zeigen wird. Hier ist vor allem auf den<br />

nordwestlichen Ortsrand von Groß Timmendorf hinzuweisen, der insbesondere durch den ortsnah<br />

verlaufenden Streckenabschnitt A.1, aber auch durch den Abschnitt X.4/X.11 betroffen sein wird [Lage<br />

eines Beherbergungsbetriebes mit drei Betten innerhalb der 45 dB(A)-Isophone nachts]. Zu berücksichtigen<br />

ist jedoch auch, dass vor allem im Zusammenhang mit dem Streckenabschnitt X.4/X.11 bereits<br />

Vorbelastungen hinsichtlich Lärm durch den Verkehr auf der A 1 bestehen, so dass die Zunahme<br />

des Bahnlärms nicht so deutlich wahrnehmbar sein wird wie in einer unvorbelasteten Situation.<br />

Auch hinsichtlich der im Abschnitt bestehenden Reitmöglichkeiten ist der Streckenabschnitt A.1 durch<br />

stärkere Beeinträchtigungen gekennzeichnet. So wird nicht nur die Reitr<strong>und</strong>route zwischen Groß<br />

Timmendorf <strong>und</strong> Altruppersdorf gekreuzt, die auch beim Abschnitt X.4 betroffen ist, sondern zusätzlich<br />

die im Südosten von Groß Timmendorf gelegene Reitr<strong>und</strong>route.<br />

Die regionale Radwegverbindung entlang des Ruppersdorfer Weges zwischen Altruppersdorf <strong>und</strong><br />

Groß Timmendorf, die durch beide Abschnitte gekreuzt wird, kann aufgr<strong>und</strong> der geplanten Wegeüberführung<br />

aufrechterhalten werden. Das Gleiche gilt für die regionale Radwegverbindung entlang der<br />

L 180.<br />

Baubedingte Auswirkungen sind vor allem für die Ortslage von Groß Timmendorf zu erwarten. Hier<br />

kann beim Streckenabschnitt A.1 aufgr<strong>und</strong> der ortsnäheren Lage von deutlich stärkeren Beeinträchtigungen<br />

während der Bauphase ausgegangen werden als beim ortsferner verlaufenden X.4/X.11.<br />

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass der Streckenabschnitt X.4/X.11 die deutlich günstigere<br />

Alternative darstellt, da im Vergleich zum Streckenabschnitt A.1 geringere Beeinträchtigungen der<br />

touristisch relevanten Ortslage von Groß Timmendorf zu erwarten sind <strong>und</strong> eine Beeinträchtigung der<br />

Reitr<strong>und</strong>route südöstlich des Ortes weitestgehend vermieden werden kann.<br />

5.2.3.1.4. Vorvergleich 1.d<br />

Der Vorvergleich 1.d behandelt<br />

- die Variante 1.d.1 mit den Streckenabschnitten A.3 <strong>und</strong> 1A.5 sowie<br />

- die Variante 1.d.2 mit den Streckenabschnitten X.5 <strong>und</strong> E.3.<br />

79


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Beschreibung der Streckenabschnitte:<br />

Beide Streckenabschnitte liegen überwiegend auf dem Gebiet der Gemeinde Scharbeutz. Lediglich<br />

der äußerste nördliche Teilabschnitt befindet sich auf dem Gemeindegebiet von Sierksdorf.<br />

Der Beginn beider Abschnitte liegt am TKP 9 an der A 1 südwestlich von Scharbeutz, das Ende am<br />

TKP 5 bei Wintershagen südlich von Neustadt i.H.<br />

Der Streckenabschnitt X.5/E.3 unterquert zunächst die A 1 <strong>und</strong> verläuft dann auf deren Westseite bis<br />

in Höhe von Wintershagen südlich von Neustadt i.H.<br />

Der Streckenabschnitt A.3/1A.5 verläuft auf der Ostseite der A 1 <strong>und</strong> geht dann in Höhe von Gronenberger<br />

Hof in die Bestandstrasse über. In Höhe von Haffkrug löst sich die Trasse wieder von der Bestandstrasse,<br />

kreuzt zwischen Haffkrug <strong>und</strong> Sierksdorf die Autobahn <strong>und</strong> trifft auf Höhe von Sierksdorf<br />

auf den Streckenabschnitt E3. Von hier besteht ein gemeinsamer Verlauf bis Wintershagen.<br />

Da es gemäß den Ergebnissen der schalltechnischen Untersuchung beim Streckenabschnitt A.3/1A.5<br />

die Scharbeutzer Ortsteile Haffkrug, Breitenkamp <strong>und</strong> Lütt Kiepenbarg z.T. durch erhebliche Überschreitungen<br />

der relevanten Grenzwerte für Lärm betroffen sind, sind umfangreiche aktive Lärmschutzmaßnahmen<br />

entlang der Strecke erforderlich. Ähnlich stellt sich die Situation beim Streckenabschnitt<br />

X.5/E.3, wobei die notwendigen Lärmschutzmaßnahmen aufgr<strong>und</strong> der Lage des Abschnitts auf<br />

der Westseite der Autobahn weniger umfangreich sind.<br />

Die Lage der Streckenabschnitte im Untersuchungsraum zeigt die folgende Abbildung.<br />

Abbildung 8: Vorvergleich 1.d – Lage der Streckenabschnitte im Untersuchungsraum<br />

Streckenabschnitt A.3 / 1A.5<br />

Streckenabschnitt X.5 / E.3<br />

Touristisch relevante Strukturen:<br />

Insbesondere innerhalb der Ortslagen von Scharbeutz <strong>und</strong> Haffkrug sowie Sierksdorf befindet sich<br />

eine große Anzahl von Beherbergungsbetrieben. Darüber hinaus ist auf mehrere Wochenend- <strong>und</strong><br />

Ferienhausgebiete sowie eine größere Anzahl von Campingplätzen in den genannten Orten hinzuweisen.<br />

Ein weiterer großer Campingplatz („Waldesruh“) befindet sich in Höhe Haffkrug auf der Westseite<br />

der Autobahn.<br />

Sondergebiete mit der Zweckbestimmung „Kur“ liegen in Sierksdorf <strong>und</strong> Haffkrug.<br />

Einrichtungen der touristisch relevanten Freizeitinfrastruktur konzentrieren sich in diesem Abschnitt<br />

zum einen auf die an der östlichen Untersuchungsraumgrenze gelegenen Strandabschnitte in Scharbeutz,<br />

Haffkrug <strong>und</strong> Sierksdorf. Zum anderen stellt der Hansa-Park in Sierksdorf einen überregional<br />

bedeutsamen touristischen Anziehungspunkt dar. Zwischen dem Freizeitpark <strong>und</strong> dem Ostseestrand<br />

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Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

80


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

wird gegenwärtig mit dem „Hansa-Park-Resort“ stufenweise eine Feriensiedlung mit ca. 120 Häusern<br />

entwickelt.<br />

Darüber hinaus ist auf mehrere regional bedeutsame Radwege <strong>und</strong> eine größere Reitanlage an der<br />

A 1 (Friedrichshof) hinzuweisen. Nördlich von Sierksdorf queren mit dem Jakobsweg <strong>und</strong> dem Europäischen<br />

Fernwanderweg E1 zudem zwei überregional bedeutsame Wanderwege den Untersuchungsraum.<br />

Größere geschützte Landschaftsteile wie z.B. Natur- oder Landschaftsschutzgebiete, bei denen Touristen<br />

vermuten könnten, dass dort besondere Naturerlebnisse möglich sind, stellen im Abschnitt das<br />

beiderseits der A 1 gelegene Landschaftsschutzgebiet ´Pönitzer Seenplatte <strong>und</strong> Haffwiesen´ dar. Die<br />

an die A 1 angrenzenden Bereiche dieses Schutzgebietes dürften aufgr<strong>und</strong> der bestehenden Vorbelastungen<br />

durch die Autobahn (vor allem Lärm) für Touristen jedoch nur von geringer Bedeutung sein.<br />

Beurteilung der Streckenabschnitte aus touristischer Sicht:<br />

Die folgende Tabelle zeigt einen Vergleich der Lärmbelastung durch die Bahnstrecke zwischen dem<br />

Planfall 0 <strong>und</strong> dem Planfall 1 mit den Streckenabschnitten A.3/1A.5 <strong>und</strong> X.5/E.3.<br />

Tabelle 17: Lärmbelastung von Beherbergungsbetrieben durch die Bahnstrecke im Bereich des Vorvergleichs<br />

1d, Vergleich Planfall 0 – Planfall 1 [an in reinen <strong>und</strong> allgemeinen Wohngebieten<br />

gelegenen Gebäuden, an denen beim Planfall 1 Überschreitungen des nächtlichen<br />

Immissionsgrenzwertes von 49 dB(A) verbleiben, werden passive Lärmschutzmaßnahmen<br />

umgesetzt (Schallschutzfenster, schallgedämmte Lüftungen). Der Schutz vor Schienenverkehrslärm<br />

wird somit sichergestellt.]<br />

Ort<br />

Planfall 0<br />

Beherbergungsbetriebe /<br />

Betten<br />

45-49 dB(A)<br />

nachts<br />

> 49 dB(A)<br />

nachts<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

Planfall 1<br />

Streckenabschnitt A.3/1A.5 Streckenabschnitt X.5/E.3<br />

Beherbergungsbetriebe /<br />

Betten<br />

45-49 dB(A)<br />

nachts<br />

> 49 dB(A)<br />

nachts<br />

Beherbergungsbetriebe /<br />

Betten<br />

45-49 dB(A)<br />

nachts<br />

> 49 dB(A)<br />

nachts<br />

Scharbeutz 88 / 250 73 / 209 10 / 26 4 / 10 10 / 26 4 / 10<br />

Haffkrug 215 / 599 148 / 411 47 / 146 2 / 5 19 / 44 0 / 0<br />

Sierksdorf 38 / 221 18 / 113 0 / 0 0 / 0 7 / 45 0 / 0<br />

Gesamt 341 / 1.070 239 / 733 57 / 172 6 / 15 36 / 115 4 / 10<br />

Bei beiden Streckenabschnitten kommt es in den östlich der Bestandsstrecke gelegenen Orten Scharbeutz<br />

<strong>und</strong> Haffkrug sowie in Sierksdorf im Vergleich mit dem Planfall 0 aufgr<strong>und</strong> der ortsferneren Lage<br />

der Abschnitte <strong>und</strong> den vorgesehenen aktiven Lärmschutzmaßnahmen zu einer deutlichen Verminderung<br />

der Lärmimmissionen um bis zu 10 dB(A). Dies wirkt sich auch günstig auf die hier befindlichen<br />

Beherbergungsbetriebe aus. Während beim Planfall 0 239 Betriebe mit insgesamt 733 Betten von<br />

nächtlichen Grenzwertüberschreitungen betroffen sind <strong>und</strong> 341 Betriebe mit insgesamt 1.070 Betten<br />

noch innerhalb der 45 dB(A)-Isophone nachts liegen, stellt sich die Situation beim Planfall 1 mit den<br />

Streckenabschnitten A.3/1A.5 <strong>und</strong> X.5/E.3 deutlich günstiger dar.<br />

Zwischen den Streckenabschnitten A.3/1A.5 <strong>und</strong> X.5/E.3 ist der Abschnitt X.5/E.3 die günstigere Alternative.<br />

Besonders am nördlichen Ortsrand von Haffkrug verursacht dieser Abschnitt aufgr<strong>und</strong> der<br />

ortsferneren Lage auf der Westseite der A 1 geringere Schalleinwirkungen mit der Folge einer geringeren<br />

Betroffenheit von Beherbergungsbetrieben. Am südwestlichen Ortsrand von Sierksdorf führt der<br />

Streckenabschnitt X.5/E.3 allerdings zu etwas größeren Betroffenheiten. Der Streckenabschnitt<br />

81


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

A.3/1A.5 liegt hier zwar ortsnäher, unterquert jedoch die A 1 in Einschnittslage, so dass sich geringere<br />

Beeinträchtigungen des südwestlichen Ortsrandes von Sierksdorf ergeben.<br />

Bei den in Haffkrug sowie zwischen Haffkrug <strong>und</strong> Scharbeutz gelegenen Ferien- <strong>und</strong> Wochenendhaussiedlungen<br />

zeigen sich zwischen dem Planfall 0 <strong>und</strong> dem Planfall 1 keine wesentlichen Unterschiede<br />

hinsichtlich der Betroffenheit durch Schalleinwirkungen.<br />

Im Bereich der zwischen Scharbeutz <strong>und</strong> Haffkrug nördlich der B 76 gelegenen Campingplätze liegen<br />

hinsichtlich der Beeinträchtigungen durch Lärmimmissionen ebenfalls keine relevanten Unterschiede<br />

zwischen dem Planfall 0 <strong>und</strong> dem Planfall 1 vor. Die prognostizierten nächtlichen Schalleinwirkungen<br />

liegen bei maximal 45-50 dB(A), so dass keine Überschreitungen des nächtlichen Grenzwertes für<br />

Campingplätze [54 dB(A)] erfolgen. Der Streckenabschnitt X.5/E.3 stellt sich hier aufgr<strong>und</strong> der ortsferneren<br />

Lage jedoch etwas günstiger dar.<br />

Der in Höhe Haffkrug auf der Westseite der Autobahn gelegene große Campingplatz Waldesruh (250<br />

Standplätze) ist beim Planfall 1 gegenüber dem Planfall 0 durch um bis zu 5 dB(A) höhere Lärmimmissionen<br />

betroffen, so dass die nächtlichen Grenzwerte für Campingplätze beim Streckenabschnitt<br />

X.5/E.3 erreicht werden. Hier stellt der Streckenabschnitt A.3/1A.5 aufgr<strong>und</strong> der Lage auf der Ostseite<br />

der A 1 zwar die günstigere Alternative dar. Zu berücksichtigen ist aber, dass durch den Verkehr auf<br />

der A 1 bereits eine erhebliche Vorbelastung besteht, so dass die Zunahme des Bahnlärms nicht so<br />

deutlich wahrnehmbar sein wird wie in einer unvorbelasteten Situation.<br />

Die in Haffkrug <strong>und</strong> Sierksdorf befindlichen Sondergebiete mit der Zweckbestimmung „Kur“ werden<br />

beim Planfall 1 aufgr<strong>und</strong> der vorgesehenen aktiven Lärmschutzmaßnahmen bzw. der ortsferneren<br />

Lage gegenüber dem Planfall 0 um bis zu 5 dB(A) entlastet. Relevante Unterschiede zwischen beiden<br />

Streckenabschnitten sind hier nicht festzustellen.<br />

Die unmittelbar an der A 1 gelegene Reitanlage am Friedrichshof ist beim Planfall 1 gegenüber dem<br />

Planfall 0 ebenfalls durch höhere Lärmimmissionen betroffen. Hier stellt wiederum der auf der Ostseite<br />

der Autobahn gelegene Streckenabschnitt X.5/E.3 die günstigere Alternative dar.<br />

Hinsichtlich der Betroffenheit der touristisch bedeutsamen Strandabschnitte in Scharbeutz, Haffkrug<br />

<strong>und</strong> Sierksdorf durch Lärmimmissionen liegen zwischen dem Planfall 0 <strong>und</strong> dem Planfall 1 in Scharbeutz<br />

<strong>und</strong> Haffkrug keine relevanten Unterschiede vor. In Sierksdorf erfolgt hingegen gegenüber dem<br />

Planfall 0 [Schalleinwirkungen am Tag z.T. bis zu 50dB(A)] eine deutliche Abnahme der Lärmbelastung<br />

aufgr<strong>und</strong> der ortsfernen Lage beider Streckenabschnitte. Relevante Unterschiede zwischen den<br />

beiden Streckenabschnitten A.3/1A.5 <strong>und</strong> X.5/E.3 lassen sich nicht feststellen.<br />

Im Bereich des Hansa-Parks <strong>und</strong> der angrenzenden, in Erschließung befindlichen Ferienhaussiedlung<br />

zeigen sich hingegen wieder deutliche Unterschiede zwischen dem Planfall 0 <strong>und</strong> dem Planfall 1.<br />

Während beim Planfall 0 nächtliche Schalleinwirkungen von mehr als 45 dB(A) zu verzeichnen sind,<br />

fallen diese beim Planfall 1 mit weniger als 35 dB(A) deutlich geringer aus. Zwischen den Streckenabschnitten<br />

A.3/1A.5 <strong>und</strong> X.5/E.3 liegen keine relevanten Unterschiede vor.<br />

Die im Abschnitt befindlichen regionalen Radwegverbindungen verlaufen überwiegend auf oder entlang<br />

von bestehenden Straßen. Bei beiden Varianten sind bei Kreuzungen mit der Bahnstrecke i.d.R.<br />

Bahn- oder Straßenüberführungen vorgesehen, so dass die Verbindungen weitestgehend erhalten<br />

bleiben. Die einzige Ausnahme stellt die regionale Radwegverbindung zwischen Haffkrug <strong>und</strong> Gronenberger<br />

Hof dar. Während hier beim Streckenabschnitt X.5/E.3 eine Eisenbahnüberführung vorgesehen<br />

ist, bleibt beim Streckenabschnitt A.3/1A.5 der Bahnübergang erhalten, so dass in Zukunft von<br />

längeren Schrankenschließzeiten auszugehen ist.<br />

Der Jakobsweg <strong>und</strong> der Europäische Fernwanderweg E1, die nördlich von Sierksdorf den Untersuchungsraum<br />

queren, werden durch beide Streckenabschnitte unterbrochen, da die derzeitige Planung<br />

hier keine Unter- oder Überführung vorsieht.<br />

Die in Höhe von Scharbeutz <strong>und</strong> Haffkrug vorgesehenen Lärmschutzwände werden überwiegend im<br />

vorbelasteten Nahbereich der A 1 errichtet, so dass keine wesentlichen Auswirkungen auf das Landschaftsbild<br />

zu erwarten sind. Eine Ausnahme stellen die Lärmschutzwände in Haffkrug beim Stre-<br />

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<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

ckenabschnitt A.3/1A.5 dar, die hier entlang der Bestandsstrecke errichtet werden <strong>und</strong> somit den Ort<br />

in westliche Richtung visuell abriegeln.<br />

Baubedingte Auswirkungen auf die touristische Infrastruktur sind beim parallel zur Autobahn verlaufenden<br />

Streckenabschnitt X.5/E.3 in deutlich geringerem Umfang zu erwarten. Beim Streckenabschnitt<br />

A.3/1A.5 wird hingegen vor allem der westliche Ortsrand von Haffkrug durch Beeinträchtigungen während<br />

der Bauphase betroffen sein.<br />

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass der Streckenabschnitt X.5/E.3 die günstigere Alternative<br />

darstellt. Dafür verantwortlich ist vor allem die geringere Betroffenheit von Beherberungsbetrieben<br />

am nördlichen Ortsrand von Haffkrug, die letztlich aus der ortsferneren Lage des Streckenabschnitts<br />

auf der Westseite der A 1 resultiert.<br />

5.2.3.2 Zwischenvergleiche<br />

5.2.3.2.1. Zwischenvergleich 1.e<br />

Der Zwischenvergleich 1.e behandelt<br />

- die Variante 1.e.1 mit den Streckenabschnitten 1A.4 <strong>und</strong> 1A.5 sowie<br />

- die Variante 1.e.2 mit dem Vergleichsergebnis 1.c (= Variante 1.c.1), dem Streckenabschnitt A.2 <strong>und</strong><br />

dem Vergleichsergebnis 1.d (= Variante 1.d.2).<br />

Beschreibung der Varianten:<br />

Beide Varianten liegen überwiegend auf dem Gebiet der Gemeinden Ratekau, Timmendorfer Strand<br />

<strong>und</strong> Scharbeutz. Lediglich der äußerste nördliche Teilabschnitt befindet sich auf dem Gemeindegebiet<br />

von Sierksdorf. Sie beginnen am TKP 3 südöstlich von Altruppersdorf <strong>und</strong> enden am TKP5 bei Wintershagen<br />

südlich von Neustadt i.H.<br />

Die Variante 1.e.1 folgt zwischen Altruppersdorf <strong>und</strong> Haffkrug der Bestandstrecke (= Streckenabschnitt<br />

1A.4). In Höhe von Haffkrug löst sich die Trasse von der Bestandstrasse, kreuzt zwischen<br />

Haffkrug <strong>und</strong> Sierksdorf die Autobahn <strong>und</strong> verläuft dann in Parallellage zu dieser bis in Höhe von Wintershagen<br />

(= Streckenabschnitt 1A.5).<br />

Die Variante 1.e.2 fädelt bei Altruppersdorf aus der Bestandsstrecke aus, verschwenkt in nordwestliche<br />

Richtung zur A 1 (Vergleichsergebnis 1.c = Variante 1.c.1) <strong>und</strong> folgt dieser von Neuhof bis zum<br />

TKP 9 südwestlich von Scharbeutz auf deren Ostseite (= Streckenabschnitt A.2). Dann quert der Abschnitt<br />

die A 1 <strong>und</strong> verläuft auf deren Westseite bis in Höhe von Wintershagen südlich von Neustadt<br />

i.H.<br />

Da es gemäß den Ergebnissen der schalltechnischen Untersuchung bei beiden Varianten die Scharbeutzer<br />

Ortsteile Haffkrug <strong>und</strong> Breitenkamp durch Überschreitungen der relevanten Grenzwerte für<br />

Lärm betroffen sind, sind hier aktive Lärmschutzmaßnahmen entlang der Strecke erforderlich. Bei der<br />

Variante 1.e.1 sind darüber hinaus aktive Lärmschutzmaßnahmen im Bereich der Ortslagen Scharbeutz<br />

<strong>und</strong> Klein Timmendorf notwendig.<br />

Die Lage der Varianten im Untersuchungsraum zeigt die folgende Abbildung.<br />

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<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

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Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Abbildung 9: Zwischenvergleich 1.e – Lage der Varianten im Untersuchungsraum<br />

Variante 1.e.1<br />

Variante 1.e.2<br />

Touristisch relevante Strukturen:<br />

Insbesondere innerhalb der Ortslagen von Klein Timmendorf, Scharbeutz <strong>und</strong> Haffkrug sowie Sierksdorf<br />

befindet sich eine große Anzahl von Beherbergungsbetrieben. Weitere Betriebe liegen in Hemmelsdorf,<br />

Groß Timmendorf <strong>und</strong> Luschendorf. Darüber hinaus ist auf mehrere Wochenend- <strong>und</strong> Ferienhausgebiete<br />

sowie eine größere Anzahl von Campingplätzen in den genannten Orten hinzuweisen.<br />

Ein weiterer großer Campingplatz („Waldesruh“) befindet sich in Höhe Haffkrug auf der Westseite der<br />

Autobahn. In Sierksdorf wird derzeit zwischen dem Hansa-Park <strong>und</strong> dem Ostseestrand stufenweise<br />

eine Feriensiedlung mit ca. 120 Häusern entwickelt („Hansa-Park-Resort“).<br />

Sondergebiete mit der Zweckbestimmung „Kur“ liegen in Sierksdorf, Haffkrug <strong>und</strong> Timmendorfer<br />

Strand. In Scharbeutz stellt die Bauleitplanung im Bereich Kattenhöhlen im Süden der Gemeinde (unmittelbar<br />

östlich angrenzend an die Bahnstrecke) zwei Sondergebiete mit den Zweckbestimmungen<br />

„Klinik“ <strong>und</strong> „Rehabilitation“ dar, die jedoch noch nicht realisiert sind.<br />

Einrichtungen der touristisch relevanten Freizeitinfrastruktur konzentrieren sich in diesem Abschnitt<br />

zum einen auf die an der östlichen Untersuchungsraumgrenze gelegenen Strandabschnitte in Timmendorfer<br />

Strand (im Wesentlichen außerhalb des Untersuchungsraumes gelegen), Scharbeutz,<br />

Haffkrug <strong>und</strong> Sierksdorf. Zum anderen stellen der Hansa-Park in Sierksdorf <strong>und</strong> die Golfanlage Seeschlösschen<br />

westlich bzw. nordwestlich von Klein Timmendorf, die mit ihren zwei 18 Loch-Plätzen die<br />

größte zusammenhängende Golfanlage in Schleswig-Holstein <strong>und</strong> Hamburg darstellt, überregional<br />

bedeutsame touristische Anziehungspunkte dar.<br />

Darüber hinaus ist auf mehrere regional bedeutsame Radwege, eine größere Reitanlage an der A 1<br />

(Friedrichshof) <strong>und</strong> diverse Reitr<strong>und</strong>routen im Bereich der Gemeinden Ratekau <strong>und</strong> Timmendorfer<br />

Strand hinzuweisen. Nördlich von Sierksdorf queren mit dem Jakobsweg <strong>und</strong> dem Europäischen<br />

Fernwanderweg E1 zudem zwei überregional bedeutsame Wanderwege den Untersuchungsraum.<br />

Der Kammerwald im Süden von Scharbeutz <strong>und</strong> das Wennsee-Holz westlich des Wennsees sind<br />

ausgewiesene Erholungswälder. Im Kammerwald befindet sich zudem ein Waldhochseilgarten, im<br />

Wennsee-Holz ein Trimmpfad.<br />

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Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Größere geschützte Landschaftsteile wie z.B. Natur- oder Landschaftsschutzgebiete, bei denen Touristen<br />

vermuten könnten, dass dort besondere Naturerlebnisse möglich sind, stellen im Abschnitt das<br />

beiderseits der A 1 gelegene Landschaftsschutzgebiet ´Pönitzer Seenplatte <strong>und</strong> Haffwiesen´ dar. Die<br />

an die A 1 angrenzenden Bereiche dieses Schutzgebietes dürften aufgr<strong>und</strong> der bestehenden Vorbelastungen<br />

durch die Autobahn (vor allem Lärm) für Touristen jedoch nur von geringer Bedeutung sein.<br />

Das Landschaftsschutzgebiet ´Hemmelsdorfer See <strong>und</strong> Umgebung´ liegt größtenteils außerhalb des<br />

Untersuchungsraumes.<br />

Beurteilung der Varianten aus touristischer Sicht:<br />

Die folgende Tabelle zeigt einen Vergleich der Lärmbelastung durch die Bahnstrecke zwischen dem<br />

Planfall 0 <strong>und</strong> dem Planfall 1 mit den Varianten 1.e.1 <strong>und</strong> 1.e.2.<br />

Tabelle 18: Lärmbelastung von Beherbergungsbetrieben durch die Bahnstrecke im Bereich des Zwischenvergleichs<br />

1.e, Vergleich Planfall 0 – Planfall 1 [an in reinen <strong>und</strong> allgemeinen<br />

Wohngebieten gelegenen Gebäuden, an denen beim Planfall 1 Überschreitungen des<br />

nächtlichen Immissionsgrenzwertes von 49 dB(A) verbleiben, werden passive Lärmschutzmaßnahmen<br />

umgesetzt (Schallschutzfenster, schallgedämmte Lüftungen). Der<br />

Schutz vor Schienenverkehrslärm wird somit sichergestellt.]<br />

Ort<br />

Planfall 0<br />

Beherbergungsbetriebe /<br />

Betten<br />

45-49 dB(A)<br />

nachts<br />

> 49 dB(A)<br />

nachts<br />

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Planfall 1<br />

Variante 1.e.1 Variante 1.e.2<br />

Beherbergungsbetriebe /<br />

Betten<br />

45-49 dB(A)<br />

nachts<br />

> 49 dB(A)<br />

nachts<br />

Beherbergungsbetriebe /<br />

Betten<br />

45-49 dB(A)<br />

nachts<br />

> 49 dB(A)<br />

nachts<br />

Hemmelsdorf 0 / 0 0 / 0 4 / 29 0 / 0 0 / 0 0 / 0<br />

Groß<br />

Timmendorf<br />

Klein Timmendorf<br />

0 / 0 0 / 0 4 / 8 0 / 0 1 / 3 0 / 0<br />

21 / 144 18 / 125 7 / 48 1 / 4 0 / 0 0 / 0<br />

Luschendorf 0 / 0 0 / 0 0 / 0 0 / 0 0 / 0 5 / 23<br />

Scharbeutz 88 / 250 73 / 209 26 / 66 14 / 36 24 / 60 4 / 10<br />

Haffkrug 215 / 599 148 / 411 45 / 146 1 / 3 33 / 114 0 / 0<br />

Sierksdorf 38 / 221 18 / 113 0 / 0 0 / 0 7 / 45 0 / 0<br />

Gesamt 362 / 1.214 257 / 858 86 / 297 16 / 43 65 / 222 9 / 33<br />

Bei der Variante 1.e.1 kommt es in den östlich der Bestandsstrecke gelegenen Ortsteilen von Klein<br />

Timmendorf, Scharbeutz <strong>und</strong> Haffkrug im Vergleich mit dem Planfall 0 aufgr<strong>und</strong> der vorgesehenen<br />

aktiven Lärmschutzmaßnahmen zu einer deutlichen Verminderung der Lärmimmissionen um bis zu 5<br />

dB(A). Dies wirkt sich auch günstig auf die hier befindlichen Beherbergungsbetriebe aus. Während<br />

beim Planfall 0 in Klein Timmendorf, Scharbeutz <strong>und</strong> Haffkrug 239 Betriebe mit insgesamt 745 Betten<br />

von nächtlichen Grenzwertüberschreitungen betroffen sind <strong>und</strong> 324 Betriebe mit insgesamt 993 Betten<br />

noch innerhalb der 45 dB(A)-Isophone nachts liegen, stellt sich die Situation beim Planfall 1 (Variante<br />

1.e.1) in den genannten Ortslagen deutlich günstiger dar.<br />

In Sierksdorf kann vor allem aufgr<strong>und</strong> der ortsfernen Lage der Variante 1.e.1 gegenüber dem Planfall<br />

0 eine deutliche Verbesserung erzielt werden.<br />

Zusätzlich belastet werden bei der Variante 1.e.1. hingegen die Ortslagen von Hemmelsdorf <strong>und</strong> Groß<br />

Timmendorf einschließlich der hier befindlichen Beherbergungsbetriebe.<br />

85


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

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Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Bei der Variante 1.e.2 zeigen sich in den Ortslagen von Groß Timmendorf, Klein Timmendorf, Scharbeutz<br />

<strong>und</strong> Haffkrug gegenüber dem Planfall 0 ebenfalls Verminderungen der Lärmimmissionen, die<br />

bezüglich betroffener Beherbergungsbetriebe noch deutlicher ausfallen als bei der Variante 1.e.1.<br />

Lediglich in der westlich der A 1 gelegenen Ortslage von Luschendorf ist die Variante 1.e.1 durch stärkere<br />

Belastungen von Beherbergungsbetrieben gekennzeichnet. Zu berücksichtigen ist jedoch, dass<br />

hier bereits erhebliche Vorbelastungen hinsichtlich Lärm durch den Verkehr auf der A 1 bestehen, so<br />

dass die Zunahme des Bahnlärms nicht so deutlich wahrnehmbar sein wird wie in einer unvorbelasteten<br />

Situation.<br />

Im Bereich der zwischen Scharbeutz <strong>und</strong> Haffkrug nördlich der B 76 gelegenen Campingplätze liegen<br />

hinsichtlich der Beeinträchtigungen durch Lärmimmissionen bei der Variante 1.e.2 keine relevanten<br />

Unterschiede im Vergleich zum Planfall 0 vor. Die Variante 1.e.1 führt hingegen zu einer deutlich stärkeren<br />

Verlärmung, wobei die nächtlichen Grenzwerte für Campingplätze [54 dB(A)] z.T. erreicht werden.<br />

Umgekehrt stellt sich die Lage bei dem in Höhe Haffkrug auf der Westseite der Autobahn gelegenen<br />

großen Campingplatz Waldesruh dar. Hier führt die Variante 1.e.2 zu stärkeren Beeinträchtigungen<br />

durch Lärmimmissionen als die Variante 1.e.1. Zu berücksichtigen ist jedoch, dass durch den Verkehr<br />

auf der A 1 auch hier bereits eine erhebliche Vorbelastung besteht.<br />

Die in Haffkrug <strong>und</strong> Sierksdorf befindlichen Sondergebiete mit der Zweckbestimmung „Kur“ werden<br />

beim Planfall 1 aufgr<strong>und</strong> der vorgesehenen aktiven Lärmschutzmaßnahmen bzw. der ortsferneren<br />

Lage gegenüber dem Planfall 0 [nächtliche Lärmbelastung z.T. zwischen 45 <strong>und</strong> 50 dB (A)] um bis zu<br />

5 dB(A) entlastet. Relevante Unterschiede zwischen beiden Streckenabschnitten sind hier nicht festzustellen.<br />

Im Bereich Timmendorfer Strand zeigt sich im Bereich der hier befindlichen Kurgebiete bei der Variante<br />

1.e.1 keine Veränderung gegenüber dem Planfall 0 [nächtliche Lärmbelastung zwischen 35 <strong>und</strong> 40<br />

dB (A)]. Bei der Variante 1.e.2 ist hingegen aufgr<strong>und</strong> der ortsfernen Lage keine Belastung der Kurgebiete<br />

mehr festzustellen.<br />

Sehr deutliche Unterschiede zwischen beiden Varianten liegen im Bereich der beiden geplanten Sondergebiete<br />

mit den Zweckbestimmungen „Klinik“ <strong>und</strong> „Rehabilitation“ in Kattenhöhlen im Süden der<br />

Gemeinde Scharbeutz vor, die unmittelbar östlich an die Bahnstrecke angrenzen. Während hier bei<br />

der Variante 1.e.1 nächtliche Lärmimmissionen von z.T. mehr als 55 dB(A) zu verzeichnen sind, die<br />

die Möglichkeiten für die geplante Sondergebietsnutzung erheblich einschränken, ist die Variante<br />

1.e.2 lediglich durch nächtliche Schalleinwirkungen von ca. 35 dB(A) gekennzeichnet.<br />

Hinsichtlich der Betroffenheit der touristisch bedeutsamen Strandabschnitte in Timmendorfer Strand,<br />

Scharbeutz, Haffkrug <strong>und</strong> Sierksdorf durch Lärmimmissionen zeigt sich, dass die Variante 1.e.1 gegenüber<br />

dem Planfall 0 vor allem im nördlichen Teil von Timmendorfer Strand sowie zwischen Scharbeutz<br />

<strong>und</strong> Haffkrug zu höheren Belastungen führt [Zunahme um bis zu 5 dB(A)]. Hier ergeben sich<br />

zukünftig z.T. Schalleinwirkungen zwischen 40 <strong>und</strong> 45 dB(A) am Tag.<br />

Die Variante 1.e.2 stellt sich in dieser Hinsicht günstiger dar. Vor allem im Strandabschnitt zwischen<br />

Timmendorfer Strand <strong>und</strong> Haffkrug ergeben sich aufgr<strong>und</strong> der ortsfernen Lage der Variante gegenüber<br />

der Variante 1.e.1 geringere Schalleinwirkungen, die in etwa mit dem Planfall 0 vergleichbar sind<br />

bzw. leicht darunter liegen.<br />

In Sierksdorf stellt sich die Belastung der touristisch relevanten Strandabschnitte unterschiedlich dar.<br />

Während im südlichen Strandabschnitt bei beiden Varianten gegenüber dem Planfall 0 keine relevanten<br />

Änderungen zu verzeichnen sind, erfolgt im mittleren <strong>und</strong> nördlichen Abschnitt gegenüber dem<br />

Planfall 0 bei beiden Varianten aufgr<strong>und</strong> der ortsfernen Führung eine deutliche Abnahme der Lärmbelastung.<br />

Im Bereich des Hansa-Parks <strong>und</strong> der angrenzenden, in Erschließung befindlichen Ferienhaussiedlung<br />

zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen dem Planfall 0 <strong>und</strong> dem Planfall 1. Während es beim<br />

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Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Planfall 0 zu nächtlichen Schalleinwirkungen von mehr als 45 dB(A) kommt, ist beim Planfall 1 bei<br />

beiden Varianten keine relevante Lärmbelastung zu verzeichnen.<br />

Bei der zwischen Kattenhöhlen <strong>und</strong> Groß Timmendorf gelegenen Golfanlage Seeschlösschen sind<br />

zwischen den Varianten 1.e.1 <strong>und</strong> 1.e.2 deutliche räumliche Unterschiede in der Betroffenheit zu verzeichnen.<br />

Während bei der Variante 1.e.1 vor allem der nördliche Teil des Golfplatzes starken <strong>und</strong><br />

gegenüber dem Planfall 0 erhöhten Schalleinwirkungen ausgesetzt ist [zwischen 45 <strong>und</strong> 55 dB(A) am<br />

Tag], ist bei der Variante 1.e.2 vor allem der südwestliche Teil des Platzes betroffen, der jedoch auch<br />

schon durch die von dem Verkehr auf der A 1 ausgehenden Lärmemissionen vorbelastet ist.<br />

Insgesamt stellt sich hier die Variante 1.e.2 etwas günstiger dar, zumal auch die Bebauung im Bereich<br />

des Oeverdieker Wegs mit den hier befindlichen Beherbergungsbetrieben für Golfsportler durch diese<br />

Variante geringer durch Schalleinwirkungen betroffen ist als bei der Variante 1.e.1.<br />

Die unmittelbar an der A 1 gelegene Reitanlage am Friedrichshof ist hingegen bei der Variante 1.e.2<br />

durch deutlich stärkere Schalleinwirkungen betroffen als bei der Variante 1.e.1. Zu berücksichtigen ist<br />

jedoch auch hier die bestehende Vorbelastung durch den Verkehr auf der A 1.<br />

Der als Erholungswald ausgewiesene Kammerwald im Süden von Scharbeutz einschließlich des<br />

Waldhochseilgarten unterliegt bei der Variante 1.e.1 einer leichten Zunahme der Schalleinwirkungen<br />

gegenüber dem Planfall 0. Im Bereich des ebenfalls als Erholungswald ausgewiesenen Wennsee-<br />

Holzes mit dem hier befindlichen Trimmpfad kann hingegen aufgr<strong>und</strong> der in diesem Bereich für den<br />

Scharbeutzer Ortsteil Lütt Kiepenbarg vorgesehenen aktiven Lärmschutzmaßnahmen eine Verminderung<br />

der Schalleinwirkungen gegenüber dem Planfall 0 verzeichnet werden.<br />

Die Variante 1.e.2 führt aufgr<strong>und</strong> der ortsferneren Lage in beiden Bereichen zu deutlichen Reduzierungen<br />

der Schalleinwirkungen gegenüber dem Planfall 0.<br />

Die Reitr<strong>und</strong>routen der Gemeinden Timmendorfer Strand <strong>und</strong> Ratekau sind durch die Variante 1.e.1<br />

nicht direkt betroffen. Zwischen Groß Timmendorf <strong>und</strong> Klein Timmendorf quert allerdings eine Reitroute<br />

die Bestandsstrecke. Der hier vorhandene Bahnübergang soll erhalten bleiben, so dass in Zukunft<br />

aufgr<strong>und</strong> der Verkehrszunahme von längeren Schrankenschließzeiten auszugehen ist.<br />

Durch die Variante 1.e.2 werden zwei Reitr<strong>und</strong>routen gequert. Während im Bereich der zwischen<br />

Groß Timmendorf <strong>und</strong> Neuruppersdorf gelegenen Route eine Eisenbahnüberführung vorgesehen ist,<br />

wird die zwischen Luschendorf <strong>und</strong> dem Luschendorfer Hof bestehende Route unterbrochen.<br />

Die im Abschnitt befindlichen regionalen Radwegverbindungen verlaufen überwiegend auf oder entlang<br />

von bestehenden Straßen. Bei der Variante 1.e.2 sind bei Kreuzungen mit der Bahnstrecke i.d.R.<br />

Bahn- oder Straßenüberführungen vorgesehen, so dass die Verbindungen erhalten bleiben.<br />

Ungünstiger stellt sich die Situation bei der Variante 1.e.1 dar. Hier bleibt an mehreren Stellen (Radwegverbindungen<br />

entlang der L 180 zwischen Haffkrug <strong>und</strong> Gronenberger Hof sowie zwischen Groß<br />

<strong>und</strong> Klein Timmendorf) der vorhandene Bahnübergang bestehen, so dass in Zukunft von längeren<br />

Schrankenschließzeiten auszugehen ist. Die zwischen Oeverdiek <strong>und</strong> Klein Timmendorf verlaufende<br />

regionale Radwegverbindung wird unterbrochen, da der hier bestehende Bahnübergang entfallen soll.<br />

Im Zusammenhang mit längeren Schrankenschließzeiten ist auch darauf hinzuweisen, dass die L 180,<br />

die von der Bestandsstrecke bei Klein Timmendorf gekreuzt wird, eine wichtige Zufahrtstraße in Richtung<br />

Timmendorfer Strand darstellt, deren Funktion durch längere Schrankenschließzeiten bei der<br />

Variante 1.e.1 beeinträchtigt wird. Ebenfalls ist die L 180 eine wichtige Verbindungsstraße zwischen<br />

der Ortslage von Timmendorfer Strand <strong>und</strong> der Golfanlage Seeschlösschen, wobei zu berücksichtigen<br />

ist, dass 90 % der Gäste diese Anlage über die Ortslage anfahren (vgl. HANSEATIC TRANSPORT CON-<br />

SULTANCY / GEORG & OTTENSTROER IMMOBILIENWIRTSCHAFT / REGIONALÖKONOMIE GBR / LÄRMKONTOR<br />

GMBH 2010, S. 87). Die L 180 wird zudem als Zufahrt von Timmendorfer Strand zur Golfanlage in Zukunft<br />

noch an Bedeutung gewinnen, da im Falle der Realisierung der Variante 1.e.1 eine Schließung<br />

des Bahnübergangs Schwedenstraße vorgesehen ist, über den bisher die 2. Zufahrtsmöglichkeit zur<br />

Golfanlage besteht.<br />

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<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

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Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Mit Nachteilen in Bezug auf Zufahrten zu touristisch relevanten Ortslagen ist die Variante 1.e.1 auch<br />

im Bereich Haffkrug verb<strong>und</strong>en, da der hier befindliche Bahnübergang Bahnhofsstraße, über den die<br />

Zufahrt von der Anschlussstelle Eutin der A 1 in Richtung des Ortes verläuft, in Zukunft entfallen soll.<br />

Die Zufahrt nach Haffkrug wäre dann nur noch umwegig von Süden her über die A 1-Anschlussstelle<br />

Scharbeutz, den Gronenberger Hof <strong>und</strong> den Ortsteil Breitenkamp möglich.<br />

Der Jakobsweg <strong>und</strong> der Europäische Fernwanderweg E1, die nördlich von Sierksdorf den Untersuchungsraum<br />

queren, werden durch beide Varianten unterbrochen, da die derzeitige Planung hier keine<br />

Unter- oder Überführung vorsieht.<br />

Die bei der Variante 1.e.2 in Höhe von Haffkrug vorgesehenen Lärmschutzwände werden im vorbelasteten<br />

Nahbereich der A 1 errichtet, so dass keine wesentlichen Auswirkungen auf das Landschaftsbild<br />

zu erwarten sind. Die bei der Variante 1.e.1 geplanten Lärmschutzwände in Haffkrug, Scharbeutz <strong>und</strong><br />

Klein Timmendorf liegen hingegen ortsnah <strong>und</strong> z.T. in unmittelbarer Nähe von touristischen relevanten<br />

Bereichen, so dass visuelle Störeffekte nicht auszuschließen sind. So wird in Klein Timmendorf <strong>und</strong><br />

Haffkrug die jeweilige Ortslage in westliche Richtung durch die geplanten Lärmschutzwände visuell<br />

abgeriegelt; in Scharbeutz findet eine visuelle Trennung zwischen den westlich <strong>und</strong> östlich der Bahnstrecke<br />

gelegenen Ortsteilen statt.<br />

Baubedingte Auswirkungen auf die touristische Infrastruktur sind bei der größtenteils parallel zur Autobahn<br />

verlaufenden Variante 1.e.2 in deutlich geringerem Umfang zu erwarten. Bei der Variante 1.e.1<br />

werden hingegen vor allem die westlichen Ortsteile von Klein Timmendorf, Scharbeutz <strong>und</strong> Haffkrug<br />

durch Beeinträchtigungen während der Bauphase betroffen sein.<br />

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Variante 1.e.2 die günstigere Alternative darstellt.<br />

Dafür sind im Vergleich mit der Variante 1.e.1 vor allem folgende Gründe verantwortlich:<br />

- geringere Belastungen der touristisch hoch bedeutsamen Orte Timmendorfer Strand, Scharbeutz<br />

<strong>und</strong> Haffkrug einschließlich der hier befindlichen Beherbergungsbetriebe durch Schalleinwirkungen;<br />

- deutlich geringere Beeinträchtigungen der beiden geplanten Sondergebiete mit den Zweckbestimmungen<br />

„Klinik“ <strong>und</strong> „Rehabilitation“ in Kattenhöhlen im Süden der Gemeinde Scharbeutz durch<br />

Schalleinwirkungen;<br />

- geringere Beeinträchtigungen touristisch bedeutsamer Strandabschnitte durch Schalleinwirkungen<br />

(insbesondere zwischen Timmendorfer Strand <strong>und</strong> Haffkrug);<br />

- geringere Beeinträchtigungen der Golfanlage Seeschlösschen einschließlich der Bebauung im Bereich<br />

des Oeverdieker Wegs mit den hier befindlichen Beherbergungsbetrieben für Golfsportler<br />

durch Schalleinwirkungen;<br />

- keine Betroffenheit von regional bedeutsamen Radwegverbindungen durch längere Schrankenschließzeiten;<br />

- keine relevanten Beeinträchtigungen des Landschafts- bzw. Ortsbildes durch Lärmschutzwände;<br />

- keine bzw. deutliche geringere Beeinträchtigungen der Ortslagen von Klein Timmendorf, Scharbeutz<br />

<strong>und</strong> Haffkrug während der Bauphase.<br />

5.2.3.2.2. Zwischenvergleich 1.f<br />

Der Zwischenvergleich 1.f behandelt<br />

- die Variante 1.f.1 mit den Streckenabschnitten X.2.3, X11, A.2 <strong>und</strong> dem Vergleichsergebnis 1.d<br />

(= Variante 1.d.2) sowie<br />

- die Variante 1.f.2 mit den Streckenabschnitten X3.1, E.2 <strong>und</strong> E.3.<br />

Beschreibung der Varianten:<br />

Beide Varianten liegen überwiegend auf dem Gebiet der Gemeinden Ratekau <strong>und</strong> Scharbeutz. Lediglich<br />

der äußerste nördliche Teilabschnitt befindet sich auf dem Gemeindegebiet von Sierksdorf. Sie<br />

beginnen am TKP 12 westlich von Neuruppersdorf <strong>und</strong> enden am TKP 5 bei Wintershagen südlich<br />

von Neustadt i.H. Der Planfall 0 als Vergleichsfall liegt zudem im Bereich des Gemeindegebietes von<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

88


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Timmendorfer Strand.<br />

Die Variante 1.f.1 verläuft zwischen dem TKP 12 <strong>und</strong> dem TKP 9 südwestlich von Scharbeutz zunächst<br />

in Parallellage mit der A 1 auf deren Ostseite (Streckenabschnitte X.2.3, X11, A.2). Im weiteren<br />

Verlauf quert die Variante zwischen dem TKP 9 <strong>und</strong> dem TKP 7 (westlich von Scharbeutz) die A 1, um<br />

dieser dann wiederum in Parallellage, jedoch auf deren Westseite bis zum TKP 5 zu folgen.<br />

Die Variante 1.f.2 überquert nördlich des TKP 12 die A 1 (Streckenabschnitt X3.1) <strong>und</strong> folgt dieser in<br />

Parallellage auf deren Ostseite bis in Höhe von Wintershagen am TKP 5. In Höhe von Luschendorf<br />

verursacht die Variante 1.f.2 gemäß den Ergebnissen der schalltechnischen Untersuchung Überschreitungen<br />

der relevanten Grenzwerte für Lärm, so dass hier aktive Lärmschutzmaßnahmen entlang<br />

der Strecke erforderlich sind.<br />

Da der Verlauf beider Varianten zwischen dem TKP 7 westlich von Scharbeutz <strong>und</strong> dem TKP 5 bei<br />

Wintershagen identisch ist (dieser Bereich ist bereits im Rahmen des Vorvergleichs 1.d abgehandelt<br />

worden), wird im Folgenden nur noch auf den südlichen Abschnitt zwischen dem TKP 12 <strong>und</strong> dem<br />

TKP 7 eingegangen.<br />

Die Lage der Varianten im Untersuchungsraum zeigt die folgende Abbildung.<br />

Abbildung 10: Zwischenvergleich 1.f – Lage der Varianten im Untersuchungsraum<br />

Variante 1.f.1<br />

Variante 1.f.2<br />

Touristisch relevante Strukturen:<br />

Insbesondere innerhalb der Ortslage von Klein Timmendorf befindet sich eine große Anzahl von Beherbergungsbetrieben.<br />

Weitere Betriebe liegen in Groß Timmendorf <strong>und</strong> Luschendorf sowie am nordöstlichen<br />

Ortsrand von Pansdorf.<br />

Sondergebiete mit der Zweckbestimmung „Kur“ befinden sich in Timmendorfer Strand.<br />

Auf Scharbeutzer Gemeindegebiet stellt die Bauleitplanung im Bereich Kattenhöhlen im Süden der<br />

Gemeinde (unmittelbar östlich angrenzend an die Bahnstrecke) zwei Sondergebiete mit den Zweckbestimmungen<br />

„Klinik“ <strong>und</strong> „Rehabilitation“ dar, die jedoch noch nicht realisiert sind.<br />

An Einrichtungen der touristisch relevanten Freizeitinfrastruktur ist vor allem die Golfanlage Seeschlösschen<br />

westlich bzw. nordwestlich von Klein Timmendorf zu nennen, die mit ihren zwei 18 Loch-<br />

Plätzen die größte zusammenhängende Golfanlage in Schleswig-Holstein <strong>und</strong> Hamburg darstellt.<br />

Darüber hinaus ist auf einen regional bedeutsamen Radweg <strong>und</strong> diverse Reitr<strong>und</strong>routen im Bereich<br />

der Gemeinden Ratekau <strong>und</strong> Timmendorfer Strand hinzuweisen.<br />

Der Kammerwald im Süden von Scharbeutz <strong>und</strong> das Wennsee-Holz westlich des Wennsees sind<br />

ausgewiesene Erholungswälder. Im Kammerwald befindet sich zudem ein Waldhochseilgarten, im<br />

Wennsee-Holz ein Trimmpfad.<br />

Größere geschützte Landschaftsteile wie z.B. Natur- oder Landschaftsschutzgebiete, bei denen Touristen<br />

vermuten könnten, dass dort besondere Naturerlebnisse möglich sind, stellen im Abschnitt das<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

89


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

westlich der A 1 gelegene Landschaftsschutzgebiet ´Pönitzer Seenplatte <strong>und</strong> Haffwiesen´ dar. Die an<br />

die A 1 angrenzenden Bereiche dieses Schutzgebietes dürften aufgr<strong>und</strong> der bestehenden Vorbelastungen<br />

durch die Autobahn (vor allem Lärm) für Touristen jedoch nur von geringer Bedeutung sein.<br />

Beurteilung der Varianten aus touristischer Sicht:<br />

Die folgende Tabelle zeigt einen Vergleich der Lärmbelastung durch die Bahnstrecke zwischen dem<br />

Planfall 0 <strong>und</strong> dem Planfall 1 mit den Varianten 1.f.1 <strong>und</strong> 1.f.2.<br />

Tabelle 19: Lärmbelastung von Beherbergungsbetrieben durch die Bahnstrecke im Bereich des Zwischenvergleichs<br />

1.f, Vergleich Planfall 0 – Planfall 1 [an in reinen <strong>und</strong> allgemeinen<br />

Wohngebieten gelegenen Gebäuden, an denen beim Planfall 1 Überschreitungen des<br />

nächtlichen Immissionsgrenzwertes von 49 dB(A) verbleiben, werden passive Lärmschutzmaßnahmen<br />

umgesetzt (Schallschutzfenster, schallgedämmte Lüftungen). Der<br />

Schutz vor Schienenverkehrslärm wird somit sichergestellt.]<br />

Ort<br />

Groß<br />

Timmendorf<br />

Klein Timmendorf<br />

Planfall 0<br />

Beherbergungsbetriebe /<br />

Betten<br />

45-49 dB(A)<br />

nachts<br />

> 49 dB(A)<br />

nachts<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

Planfall 1<br />

Variante 1.f.1 Variante 1.f.2<br />

Beherbergungsbetriebe /<br />

Betten<br />

45-49 dB(A)<br />

nachts<br />

> 49 dB(A)<br />

nachts<br />

Beherbergungsbetriebe /<br />

Betten<br />

45-49 dB(A)<br />

nachts<br />

> 49 dB(A)<br />

nachts<br />

0 / 0 0 / 0 1 / 4 1 / 3 0 / 0 1 / 3<br />

21 / 144 18 / 125 0 / 0 0 / 0 0 / 0 0 / 0<br />

Luschendorf 0 / 0 0 / 0 0 / 0 5 / 23 1 / 1 0 / 0<br />

Pansdorf 0 / 0 0 / 0 0 / 0 0 / 0 1 / 41 0 / 0<br />

Gesamt 21 / 144 18 / 125 1 / 4 6 / 26 2 / 42 1 / 3<br />

In der an der Bestandsstrecke gelegenen Ortslage von Klein Timmendorf können durch beide Varianten<br />

aufgr<strong>und</strong> der ortsfernen Lage deutliche Reduzierungen der Schalleinwirkungen gegenüber dem<br />

Planfall 0 erzielt werden. Während beim Planfall 0 18 Betriebe mit insgesamt 125 Betten von nächtlichen<br />

Grenzwertüberschreitungen betroffen sind <strong>und</strong> weitere 21 Betriebe mit insgesamt 144 Betten<br />

noch innerhalb der 45 dB(A)-Isophone nachts liegen, ist bei den Varianten 1.f.1 <strong>und</strong> 1.f.2 keine Betroffenheit<br />

zu verzeichnen.<br />

In Groß Timmendorf kommt es gegenüber dem Planfall 0 vor allem im nordwestlichen Teil der Ortslage<br />

zu einer Zunahme der Lärmimmissionen. Die auf der Westseite der A 1 verlaufende Variante 1.f.2<br />

schneidet hier etwas günstiger ab.<br />

In Luschendorf können bei der Variante 1.f.2 aufgr<strong>und</strong> der geplanten aktiven Lärmschutzeinrichtungen<br />

relevante Neubelastungen von Beherbergungsbetrieben weitestgehend vermieden werden. Die geplanten<br />

Lärmschutzmaßnahmen werden darüber hinaus dazu beitragen, dass auch die Verlärmung<br />

der Ortslage durch den Verkehr auf der Autobahn deutlich vermindert wird.<br />

Die Variante 1.f.1 führt hingegen bei fünf Betrieben mit insgesamt 23 Betten zu nächtlichen Grenzwertüberschreitungen.<br />

Hier ist jedoch zu berücksichtigen, dass bereits erhebliche Vorbelastungen<br />

hinsichtlich Lärm durch den Verkehr auf der A 1 bestehen, so dass die Zunahme des Bahnlärms durch<br />

die auf der Ostseite der A 1 verlaufenden Variante 1.f.1 nicht so deutlich wahrnehmbar sein wird wie in<br />

einer unvorbelasteten Situation.<br />

In Pansdorf ist das an der L 180 gelegene Motel „Am Grellberg“ bei der Variante 1.f.1 durch eine Zunahme<br />

der Lärmimmissionen betroffen. Auch hier bestehen bereits Vorbelastungen durch Straßen-<br />

90


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

verkehrslärm (L 180 <strong>und</strong> A 1).<br />

Für den Bereich Kattenhöhlen im Süden der Gemeinde Scharbeutz (geplante Sondergebiete mit den<br />

Zweckbestimmungen „Klinik“ <strong>und</strong> „Rehabilitation“), der im Planfall 0 erheblichen nächtlichen Lärmbelastungen<br />

von z.T. über 50 dB(A) unterliegt, bewirken beide Varianten aufgr<strong>und</strong> der ortsfernen Lage<br />

eine deutliche Entlastung. Zukünftig ist hier nur noch von nächtlichen Schalleinwirkungen von ca. 35-<br />

40 dB(A) auszugehen. Relevante Unterschiede zwischen beiden Varianten bestehen nicht.<br />

Bei der zwischen Kattenhöhlen <strong>und</strong> Groß Timmendorf gelegenen Golfanlage Seeschlösschen zeigen<br />

sich zwischen dem Planfall 1 <strong>und</strong> dem Planfall 0 deutliche räumliche Unterschiede in der Betroffenheit.<br />

Während der nördliche <strong>und</strong> näher an der Bestandsstrecke gelegene Teil des Platzes beim Planfall<br />

1 entlastet wird, erfährt insbesondere der südwestliche <strong>und</strong> näher an der A 1 gelegene Teilbereich<br />

der Anlage eine zusätzliche Belastung durch Lärmimmissionen [45-50 dB(A) am Tag]. Insgesamt ist<br />

hier die auf der Westseite der Autobahn verlaufende Variante 1.f.2 mit deutlich geringeren Beeinträchtigungen<br />

durch Lärmimmissionen verb<strong>und</strong>en als die Variante 1.f.1.<br />

Der als Erholungswald ausgewiesene Kammerwald im Süden von Scharbeutz einschließlich des<br />

Waldhochseilgarten erfährt im Planfall 1 eine leichte Abnahme der Schalleinwirkungen gegenüber<br />

dem Planfall 0. Deutlich stärker entlastet wird das ebenfalls als Erholungswald ausgewiesenen Wennsee-Holz<br />

mit dem hier befindlichen Trimmpfad. Relevante Unterschiede zwischen den Varianten 1.f.1<br />

<strong>und</strong> 1.f.2 liegen in beiden Fällen nicht vor.<br />

Reitr<strong>und</strong>routen der Gemeinden Timmendorfer Strand <strong>und</strong> Ratekau werden durch beide Varianten<br />

zwischen Luschendorf <strong>und</strong> dem Luschendorfer Hof gequert. Während bei der Variante 1.f.2 bei Luschendorf<br />

eine Eisenbahnüberführung vorgesehen ist <strong>und</strong> die Reitroute somit erhalten werden kann,<br />

wird bei der Variante 1.f.1 die Fortsetzung dieser Route östlich der Autobahn unterbrochen.<br />

Die einzige im Abschnitt befindliche regionale Radwegverbindung verläuft entlang der L 180 zwischen<br />

Pansdorf <strong>und</strong> Groß Timmendorf. Bei beiden Varianten ist hier eine Straßenüberführung vorgesehen,<br />

so dass die Verbindung erhalten bleibt.<br />

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Variante 1.f.2 die günstigere Alternative darstellt. Neben<br />

einer im Vergleich mit der Variante 1.f.1 geringeren Belastung von Beherbergungsbetrieben in<br />

Luschendorf <strong>und</strong> Groß Timmendorf durch Lärmimmissionen ist dafür zum einen die Verminderung des<br />

Autobahnlärms in Luschendorf verantwortlich, die als Nebeneffekt der durch die für die Variante 1.f.2<br />

vorgesehenen aktiven Lärmschutzmaßnahmen erzielt werden kann. Zum anderen verursacht die Variante<br />

1.f.2 deutliche geringere Neubelastungen der Golfanlage Seeschlösschen. Nicht zuletzt kann<br />

bei der Variante 1.f.2 eine relevante Beeinträchtigung von Reitr<strong>und</strong>routen der Gemeinden Timmendorfer<br />

Strand <strong>und</strong> Ratekau vermieden werden.<br />

5.2.3.3 Auswirkungsprognose für die Streckenabschnitte 1A.1 <strong>und</strong> X.2<br />

Der Streckenabschnitt 1A.1 zwischen der Stadtgrenze Lübeck / Bad Schwartau <strong>und</strong> dem TKP 1 an<br />

der Stadtgrenze Bad Schwartau / Ratekau wird keinem Vergleich unterzogen, da hier nur eine Alternative<br />

vorliegt. Das Gleiche betrifft den Streckenabschnitt X.2 zwischen dem TKP 10 nordöstlich von<br />

Sereetz <strong>und</strong> dem TKP 11 nordöstlich von Ratekau. Es erfolgt jedoch eine Auswirkungsprognose.<br />

5.2.3.3.1. Streckenabschnitt 1A.1<br />

Beschreibung des Streckenabschnitts:<br />

Der Streckenabschnitt 1A.1 liegt zwischen der Stadtgrenze Lübeck / Bad Schwartau <strong>und</strong> dem TKP 1<br />

an der Stadtgrenze Bad Schwartau / Ratekau. Er verläuft auf der Bestandsstrecke <strong>und</strong> liegt ausschließlich<br />

im Stadtgebiet von Bad Schwartau.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Zunahme des Verkehrsaufkommens ergeben sich gemäß den Ergebnissen der schalltechnischen<br />

Untersuchung im Bereich der an die Strecke angrenzenden Bebauung Überschreitungen<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

91


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

der relevanten Grenzwerte für Lärm, so dass umfangreiche aktive Schallschutzmaßnahmen notwendig<br />

werden. Diese umfassen den gesamten Streckenabschnitt.<br />

Zur Lage des Streckenabschnitts im Untersuchungsraum siehe Abbildung 11.<br />

Touristisch relevante Strukturen:<br />

In dem in den Untersuchungsraum hineinragenden östlichen Teil von Bad Schwartau befinden sich<br />

neun Beherbergungsbetriebe mit insgesamt 66 Betten <strong>und</strong> die Asklepios-Klinik (Kur- <strong>und</strong> Reha-<br />

Einrichtung).<br />

An freizeitrelevanter touristischer Infrastruktur sind u.a. zu nennen: mehrere regionale Radwanderwege,<br />

der überregional bedeutsame Jakobsweg, der im Abschnitt von Ratekau über Bad Schwartau<br />

nach Lübeck geführt wird, ein Minigolfplatz, die Holstein-Therme, das Museum der Stadt Bad<br />

Schwartau <strong>und</strong> der südlich der Schwartau gelegene Kurpark.<br />

Beurteilung des Streckenabschnitts aus touristischer Sicht:<br />

Die folgende Tabelle zeigt einen Vergleich der Lärmbelastung durch die Bahnstrecke zwischen dem<br />

Planfall 0 <strong>und</strong> dem Planfall 1 im Streckenabschnitt 1A.1.<br />

Tabelle 20: Lärmbelastung durch die Bahnstrecke im Streckenabschnitt 1A.1, Vergleich Planfall 0 –<br />

Planfall 1<br />

Ort<br />

Bad<br />

Schwartau<br />

Planfall 0<br />

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Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

Planfall 1<br />

Streckenabschnitt 1A.1<br />

Beherbergungsbetriebe / Betten Beherbergungsbetriebe / Betten<br />

45-49 dB(A) nachts > 49 dB(A) nachts 45-49 dB(A) nachts > 49 dB(A) nachts<br />

4 / 14 1 / 6 1 / 6 0 / 0<br />

Aufgr<strong>und</strong> der umfangreichen Lärmschutzmaßnahmen beim Planfall 1 kommt es beim Großteil der im<br />

Untersuchungsraum gelegenen Beherbergungsbetriebe in Bad Schwartau gegenüber dem Planfall 0<br />

zu einer Verminderung der von der Bahnstrecke ausgehenden Schallpegel um bis zu 5 dB(A). Die<br />

Anzahl der Betriebe, die „kritischen“ Schallpegeln [> 45 dB(A)] ausgesetzt ist, verringert sich deutlich.<br />

Im Bereich des Kurparks <strong>und</strong> der Asklepios-Klinik ist beim Planfall 1 keine relevante Veränderung der<br />

Lärmbelastung gegenüber dem Planfall 0 zu erwarten.<br />

Der überregional bedeutsame Jakobsweg wird insbesondere im Bereich des Schwartautales bei Umsetzung<br />

des Planfalles 1 stärkeren Lärmbelastungen ausgesetzt sein als beim Planfall 0, da in diesem<br />

Abschnitt auf der Westseite der Bahnstrecke keine aktiven Lärmschutzmaßnahmen vorgesehen sind.<br />

5.2.3.3.2. Streckenabschnitt X.2<br />

Beschreibung des Streckenabschnitts:<br />

Der Streckenabschnitt X.2 liegt zwischen dem TKP 10 nordöstlich von Sereetz <strong>und</strong> dem TKP 11 nordöstlich<br />

von Ratekau auf dem Gebiet der Gemeinde Ratekau. Er verläuft weitestgehend parallel zu der<br />

von Siems-Dänischburg nach Ratekau bzw. Groß Timmendorf führenden Hochspannungsleitung.<br />

Zur Lage des Streckenabschnitts im Untersuchungsraum siehe Abbildung 11.<br />

Touristisch relevante Strukturen:<br />

Beherbergungsbetriebe sind in dem Abschnitt nicht vorhanden.<br />

An freizeitrelevanter touristischer Infrastruktur sind neben drei regionalen Radwegverbindungen zwei<br />

Fahrr<strong>und</strong>routen für Kutschen (Reitwegekonzept Ratekau <strong>und</strong> Timmendorfer Strand) zu nennen. Darüber<br />

hinaus quert der Europäische Fernwanderweg E1 den Untersuchungsraum im Streckenabschnitt<br />

X.2.<br />

92


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Größere geschützte Landschaftsteile wie z.B. Natur- oder Landschaftsschutzgebiete, bei denen Touristen<br />

vermuten könnten, dass dort besondere Naturerlebnisse möglich sind, kommen im Abschnitt<br />

nicht vor. Das Landschaftsschutzgebiet ´Hemmelsdorfer See <strong>und</strong> Umgebung´ liegt bereits außerhalb<br />

des Untersuchungsraumes. Dennoch ist zum einen aufgr<strong>und</strong> der guten Erschließung des Raumes mit<br />

Rad- <strong>und</strong> Wanderwegen sowie Fahrrouten für Kutschen, zum anderen aufgr<strong>und</strong> der landschaftlichen<br />

Attraktivität (mit Ausnahme der Hochspannungsleitung relativ ungestörte Knicklandschaft) von einer<br />

Nutzung durch Erholungssuchende auszugehen.<br />

Beurteilung des Streckenabschnitts aus touristischer Sicht:<br />

An den Rad- <strong>und</strong> Wanderwegverbindungen sowie Fahrr<strong>und</strong>routen für Kutschen, die vom Streckenabschnitt<br />

gekreuzt werden, sind Eisenbahn- bzw. Straßenüberführungen vorgesehen, so dass diese<br />

Verbindungen aufrechterhalten werden können. Dennoch führen der Neubau der Bahnstrecke <strong>und</strong> die<br />

vom Zugverkehr ausgehenden Lärmemissionen zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Landschaft<br />

in ihrer Eignung als Erholungsraum. Davon betroffen ist vor allem der südliche <strong>und</strong> mittlere Teil des<br />

Abschnitts. Der nördliche Teil unterliegt hingegen bereits erheblichen Vorbelastungen durch die A 1,<br />

so dass die Erholungseignung hier bereits deutlich eingeschränkt ist.<br />

5.2.3.4 Hauptvergleich Abschnitt 1<br />

Der Hauptvergleich im Abschnitt 1 behandelt<br />

- die Variante 1.1 mit den Streckenabschnitten 1A.1, E.1, E.2 <strong>und</strong> E.3;<br />

- die Variante 1.2 mit den Streckenabschnitten 1A.1 <strong>und</strong> 1A.14, dem Vergleichsergebnis 1.a (= Variante<br />

1.a.1), dem Streckenabschnitt 1A.3 <strong>und</strong> dem Vergleichsergebnis 1.e (= Variante 1.e.2);<br />

- die Variante 1.3 mit dem Streckenabschnitt X.0 (= Bahnstrecke Lübeck-Travemünde zwischen Bad<br />

Schwartau <strong>und</strong> Siems-Dänischburg), dem Vergleichsergebnis 1.b (= Variante 1.b.1), den Streckenabschnitten<br />

X.2 <strong>und</strong> X.3 sowie dem Vergleichsergebnis 1.e (= Variante 1.e.2) sowie<br />

- die Variante 1.4 mit dem Streckenabschnitt X.0 (= Bahnstrecke Lübeck-Travemünde zwischen Bad<br />

Schwartau <strong>und</strong> Siems-Dänischburg), dem Vergleichsergebnis 1.b (= Variante 1.b.1), den Streckenabschnitten<br />

X.2 <strong>und</strong> X2.2 sowie dem Vergleichsergebnis 1.f (= Variante 1.f.2.).<br />

Beschreibung der Varianten:<br />

Alle Varianten liegen auf dem Gebiet der Gemeinden Ratekau, Scharbeutz <strong>und</strong> Sierksdorf. Die Varianten<br />

1.1 <strong>und</strong> 1.2 liegen zudem auf dem Gebiet der Stadt Bad Schwartau, die Varianten 1.3 <strong>und</strong> 1.4<br />

zusätzlich auf dem Gebiet der Hansestadt Lübeck. Der gemeinsame Anfangspunkt aller Varianten<br />

liegt an der Stadtgrenze Lübeck – Bad Schwartau, der gemeinsame Endpunkt am TKP 5 bei Wintershaugen<br />

südlich von Neustadt i.H.<br />

Die Variante 1.1 verläuft zunächst auf der Bestandsstrecke (Streckenabschnitt 1A.1). In Höhe der<br />

Stadtgrenze Bad Schwartau / Ratekau fädelt die Variante 1.1 aus der Bestandsstrecke aus <strong>und</strong> orientiert<br />

sich zunächst an der Bahnstrecke Bad Schwartau – Pansdorf, verschwenkt dann zwischen Ratekau<br />

<strong>und</strong> Techau leicht in nordöstliche Richtung <strong>und</strong> erreicht südwestlich von Pansdorf die A 1 (Streckenabschnitt<br />

E.1). Dieser folgt die Variante 1.1 in enger Parallellage auf deren Ostseite bis zum TKP<br />

5 bei Wintershagen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> von Überschreitungen der relevanten Grenzwerte für Lärm sind bei der Variante 1.1 gemäß<br />

den Ergebnissen der schalltechnischen Untersuchung im Bereich Bad Schwartau, Ratekau, Luschendorf<br />

<strong>und</strong> Haffkrug aktive Lärmschutzmaßnahmen vorgesehen.<br />

Die Variante 1.2 folgt bis zum TKP 3 bei Altruppersdorf der Bestandsstrecke (Streckenabschnitte<br />

1A.1, 1A.14, Vergleichsergebnis 1.a = Variante 1.a.1 sowie Streckenabschnitt 1A.3). Bei Altruppersdorf<br />

fädelt die Variante 1.e.2 aus der Bestandsstrecke aus, verschwenkt in nordwestliche Richtung zur<br />

A 1 <strong>und</strong> folgt dieser von Neuhof bis zum TKP 9 südwestlich von Scharbeutz auf deren Ostseite. Dann<br />

quert die Variante die A 1 <strong>und</strong> verläuft auf deren Westseite bis in Höhe von Wintershagen südlich von<br />

Neustadt i.H. (Vergleichsergebnis 1.e = Variante 1.e.2).<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

93


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Aufgr<strong>und</strong> von Überschreitungen der relevanten Grenzwerte für Lärm sind bei der Variante 1.2 im Bereich<br />

Bad Schwartau, Ratekau <strong>und</strong> Haffkrug aktive Lärmschutzmaßnahmen vorgesehen.<br />

Die Variante 1.3 folgt bis Siems-Dänischburg der Bahnstrecke Lübeck-Travemünde (Streckenabschnitt<br />

X.0), fädelt dann aus dieser in nördliche Richtung aus <strong>und</strong> mündet im Nordosten von Ratekau<br />

in die Bestandsstrecke ein (Vergleichsergebnis 1.b = Variante 1.b.1 sowie Streckenabschnitte X.2 <strong>und</strong><br />

X.3). Nördlich des TKP 3 bei Altruppersdorf fädelt die Variante 1.3 wie die Variante 1.2 aus der Bestandsstrecke<br />

aus, der weitere Verlauf ist identisch mit dem der Variante 1.2 (Vergleichsergebnis 1.e<br />

= Variante 1.e.2).<br />

Aufgr<strong>und</strong> von Überschreitungen der relevanten Grenzwerte für Lärm sind bei der Variante 1.3 im Bereich<br />

Bad Schwartau, Siems-Dänischburg, Sereetz, Ratekau <strong>und</strong> Haffkrug aktive Lärmschutzmaßnahmen<br />

vorgesehen.<br />

Der Verlauf der Variante 1.4 entspricht zunächst dem der Variante 1.3. Nordöstlich von Ratekau mündet<br />

die Variante 1.4 jedoch nicht wie die Variante 1.3 in die Bestandstrecke ein, sondern verläuft auf<br />

der Ostseite der A 1 bis zum TKP 12 westlich von Neuruppersdorf (Streckenabschnitt X2.2). Nördlich<br />

des TKP 12 überquert die Variante 1.f.2 die A 1 <strong>und</strong> folgt dieser in Parallellage auf deren Ostseite bis<br />

in Höhe von Wintershagen am TKP 5 (Vergleichsergebnis 1.f. = Variante 1.f.2).<br />

Aufgr<strong>und</strong> von Überschreitungen der relevanten Grenzwerte für Lärm sind bei der Variante 1.4 im Bereich<br />

Bad Schwartau, Siems-Dänischburg, Sereetz, Ratekau <strong>und</strong> Haffkrug aktive Lärmschutzmaßnahmen<br />

vorgesehen.<br />

Da der Verlauf aller vier Varianten zwischen dem TKP 7 westlich von Scharbeutz <strong>und</strong> dem TKP 5 bei<br />

Wintershagen identisch ist (dieser Bereich ist bereits im Rahmen des Vorvergleichs 1.d abgehandelt<br />

worden), wird im Folgenden nur noch auf den südlichen Abschnitt zwischen Bad Schwartau <strong>und</strong> dem<br />

TKP 7 eingegangen.<br />

Die Lage der Varianten im Untersuchungsraum zeigt die folgende Abbildung.<br />

Abbildung 11: Hauptvergleich Abschnitt 1 – Lage der Varianten im Untersuchungsraum<br />

Variante 1.1<br />

Variante 1.2<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

94


Variante 1.3<br />

Variante 1.4<br />

<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Touristisch relevante Strukturen:<br />

Insbesondere innerhalb der Ortslage von Klein Timmendorf befindet sich eine große Anzahl von Beherbergungsbetrieben.<br />

Weitere Betriebe liegen in Bad Schwartau, Ratekau, Groß Timmendorf <strong>und</strong><br />

Luschendorf sowie am nordöstlichen Ortsrand von Pansdorf.<br />

Sondergebiete mit der Zweckbestimmung „Kur“ befinden sich in Timmendorfer Strand. Darüber hinaus<br />

ist auf die Asklepios-Klinik (Kur- <strong>und</strong> Reha-Einrichtung) in Bad Schwartau hinzuweisen.<br />

Auf Scharbeutzer Gemeindegebiet stellt die Bauleitplanung im Bereich Kattenhöhlen im Süden der<br />

Gemeinde (unmittelbar östlich angrenzend an die Bahnstrecke) zwei Sondergebiete mit den Zweckbestimmungen<br />

„Klinik“ <strong>und</strong> „Rehabilitation“ dar, die jedoch noch nicht realisiert sind.<br />

An Einrichtungen der touristisch relevanten Freizeitinfrastruktur ist vor allem die Golfanlage Seeschlösschen<br />

westlich bzw. nordwestlich von Klein Timmendorf zu nennen, die mit ihren zwei 18 Loch-<br />

Plätzen die größte zusammenhängende Golfanlage in Schleswig-Holstein <strong>und</strong> Hamburg darstellt.<br />

An sonstiger freizeitrelevanter touristischer Infrastruktur sind u.a. zu nennen: mehrere regionale Radwanderwege,<br />

der überregional bedeutsame Jakobsweg, diverse Reitr<strong>und</strong>routen im Bereich der Gemeinden<br />

Ratekau <strong>und</strong> Timmendorfer Strand, in Bad Schwartau ein Minigolfplatz, die Holstein-Therme,<br />

das Museum der Stadt Bad Schwartau <strong>und</strong> der südlich der Schwartau gelegene Kurpark, in Ratekau<br />

ein Minigolfplatz, ein Trimmpfad <strong>und</strong> ein Rastplatz im Staatsforst Ratekau. Zudem ist der Staatsforst<br />

Ratekau im Süden des Ortes ausgewiesener Erholungswald gemäß Landschaftsprogramm Schleswig-Holstein<br />

(vgl. Kapitel 2.1.2.2) <strong>und</strong> Landschaftsschutzgebiet (LSG ´Schwartauer Waldungen´).<br />

Ebenfalls als Erholungswald ausgewiesen sind der Kammerwald im Süden von Scharbeutz <strong>und</strong> das<br />

Wennsee-Holz westlich des Wennsees. Im Kammerwald befindet sich zudem ein Waldhochseilgarten,<br />

im Wennsee-Holz ein Trimmpfad.<br />

Größere geschützte Landschaftsteile wie z.B. Natur- oder Landschaftsschutzgebiete, bei denen Touristen<br />

vermuten könnten, dass dort besondere Naturerlebnisse möglich sind, stellen zum einen das<br />

westlich der A 1 gelegene Landschaftsschutzgebiet ´Pönitzer Seenplatte <strong>und</strong> Haffwiesen´ dar. Die an<br />

die A 1 angrenzenden Bereiche dieses Schutzgebietes dürften aufgr<strong>und</strong> der bestehenden Vorbelastungen<br />

durch die Autobahn (vor allem Lärm) für Touristen jedoch nur von geringer Bedeutung sein.<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

95


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

An weiteren Gebieten sind das Landschaftsschutzgebiet ´Schwartauer Waldungen´ bei Ratekau zu<br />

erwähnen, das Naturschutzgebiet ´Ruppersdorfer See´ <strong>und</strong> das bei Siems-Dänischburg gelegene<br />

Landschaftsschutzgebiet ´Travemünder Winkel´ mit dem Waldhusener Moorsee.<br />

Das Landschaftsschutzgebiet ´Hemmelsdorfer See <strong>und</strong> Umgebung´ liegt größtenteils außerhalb des<br />

Untersuchungsraumes.<br />

Beurteilung der Varianten aus touristischer Sicht:<br />

Die folgende Tabelle zeigt einen Vergleich der Lärmbelastung durch die Bahnstrecke zwischen dem<br />

Planfall 0 <strong>und</strong> dem Planfall 1 mit den Varianten 1.1, 1.2, 1.3 <strong>und</strong> 1.4.<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

96


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Tabelle 21: Lärmbelastung von Beherbergungsbetrieben durch die Bahnstrecke im Bereich des Hauptvergleichs Abschnitt 1, Vergleich Planfall 0 – Planfall 1 [an<br />

in reinen <strong>und</strong> allgemeinen Wohngebieten gelegenen Gebäuden, an denen beim Planfall 1 Überschreitungen des nächtlichen Immissionsgrenzwertes<br />

von 49 dB(A) verbleiben, werden passive Lärmschutzmaßnahmen umgesetzt (Schallschutzfenster, schallgedämmte Lüftungen). Der Schutz vor<br />

Schienenverkehrslärm wird somit sichergestellt.]<br />

Ort<br />

Bad<br />

Schwartau<br />

Planfall 0<br />

Beherbergungsbetriebe /<br />

Betten<br />

45-49 dB(A)<br />

nachts<br />

> 49 dB(A)<br />

nachts<br />

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Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

Planfall 1<br />

Variante 1.1 Variante 1.2 Variante 1.3 Variante 1.4<br />

Beherbergungsbetriebe /<br />

Betten<br />

45-49 dB(A)<br />

nachts<br />

> 49 dB(A)<br />

nachts<br />

Beherbergungsbetriebe /<br />

Betten<br />

45-49 dB(A)<br />

nachts<br />

> 49 dB(A)<br />

nachts<br />

Beherbergungsbetriebe /<br />

Betten<br />

45-49 dB(A)<br />

nachts<br />

> 49 dB(A)<br />

nachts<br />

Beherbergungsbetriebe /<br />

Betten<br />

45-49 dB(A)<br />

nachts<br />

> 49 dB(A)<br />

nachts<br />

4 / 14 1 / 6 1 / 6 0 / 0 1 / 6 0 / 0 0 / 0 0 / 0 0 / 0 0 / 0<br />

Ratekau 2 / 8 4/ 10 0 / 0 0 / 0 3 / 6 1 / 4 0 / 0 0 / 0 0 / 0 0 / 0<br />

Hemmelsdorf 0 / 0 0 / 0 0 / 0 0 / 0 0 / 0 0 / 0 0 / 0 0 / 0 0 / 0 0 / 0<br />

Groß<br />

Timmendorf<br />

Klein Timmendorf<br />

0 / 0 0 / 0 0 / 0 1 / 3 1 / 3 0 / 0 1 / 3 0 / 0 1 / 3 0 / 0<br />

21 / 144 18 / 125 0 / 0 0 / 0 0 / 0 0 / 0 0 / 0 0 / 0 0 / 0 0 / 0<br />

Luschendorf 0 / 0 0 / 0 1 / 1 0 / 0 0 / 0 5 / 23 0 / 0 5 / 23 1 / 1 0 / 0<br />

Pansdorf 0 / 0 0 / 0 1 / 41 0 / 0 0 / 0 0 / 0 0 / 0 0 / 0 1 / 41 0 / 0<br />

Gesamt 6 / 22 5 / 16 3 / 48 1 / 3 5 / 15 6 / 27 1 / 3 5 / 23 3 / 45 0 / 0<br />

97


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

In Bad Schwartau ist bei allen Varianten gegenüber dem Planfall 0 eine Abnahme der durch Bahnlärm<br />

betroffenen Beherbergungsbetriebe zu verzeichnen. Bei den Varianten 1.1 <strong>und</strong> 1.2 sind dafür die aktiven<br />

Lärmschutzmaßnahmen entlang der Bestandsstrecke verantwortlich; bei den Varianten 1.3 <strong>und</strong><br />

1.4 die Tatsache, dass diese bereits im Süden von Bad Schwartau aus der Bestandsstrecke ausfädeln<br />

<strong>und</strong> diese somit entlastet wird. Insgesamt sind die Varianten 1.3 <strong>und</strong> 1.4 hier etwas günstiger<br />

einzustufen.<br />

Auch in Ratekau sind alle Varianten gegenüber dem Planfall 0 durch geringere Beeinträchtigungen<br />

von Beherbergungsbetrieben gekennzeichnet. Die auf der Bestandsstrecke verlaufende Variante 1.2<br />

weist hier jedoch trotz der vorgesehenen aktiven Lärmschutzmaßnahmen noch die stärksten verbleibenden<br />

Beeinträchtigungen auf. Zwischen den übrigen Varianten liegen keine wesentlichen Unterschiede<br />

vor.<br />

In Hemmelsdorf liegen zwar bei allen Varianten keine relevanten Betroffenheiten von Beherbergungsbetrieben<br />

vor. Die Variante 1.2 führt jedoch zu einer vergleichsweise starken Neubelastung des westlichen<br />

Ortsrandes [nächtliche Schalleinwirkungen von 45-50 dB(A)], die bei den anderen Varianten<br />

vermieden werden kann.<br />

In Groß Timmendorf zeigen sich zwischen den einzelnen Varianten keine wesentlichen Unterschiede.<br />

Bei der Variante 1.2 können stärkere Belastungen der Ortslage durch die geplanten aktiven Lärmschutzmaßnahmen<br />

vermieden werden; bei den anderen Varianten liegen bereits erhebliche Vorbelastungen<br />

hinsichtlich Lärm durch den Verkehr auf der A 1 vor ,so dass die Zunahme des Bahnlärms<br />

nicht so deutlich wahrnehmbar sein wird wie in einer unvorbelasteten Situation.<br />

In der an der Bestandsstrecke gelegenen Ortslage von Klein Timmendorf können durch alle Varianten<br />

aufgr<strong>und</strong> der ortsfernen Lage deutliche Reduzierungen der Schalleinwirkungen gegenüber dem Planfall<br />

0 erzielt werden. Relevante Unterschiede zwischen den einzelnen Varianten liegen nicht vor.<br />

In Luschendorf können bei den Varianten 1.1 <strong>und</strong> 1.4 aufgr<strong>und</strong> der geplanten aktiven Lärmschutzeinrichtungen<br />

relevante Neubelastungen von Beherbergungsbetrieben weitestgehend vermieden werden.<br />

Die geplanten Lärmschutzmaßnahmen werden darüber hinaus dazu beitragen, dass auch die Verlärmung<br />

der Ortslage durch den Verkehr auf der Autobahn deutlich vermindert wird. Die Varianten 1.2<br />

<strong>und</strong> 1.3 führen hingegen bei fünf Betrieben mit insgesamt 23 Betten zu nächtlichen Grenzwertüberschreitungen.<br />

Hier ist jedoch zu berücksichtigen, dass bereits erhebliche Vorbelastungen hinsichtlich<br />

Lärm durch den Verkehr auf der A 1 bestehen, so dass die Zunahme des Bahnlärms durch die auf der<br />

Ostseite der A 1 verlaufenden Varianten 1.2 <strong>und</strong> 1.3 nicht so deutlich wahrnehmbar sein wird wie in<br />

einer unvorbelasteten Situation.<br />

In Pansdorf ist das an der L 180 gelegene Motel „Am Grellberg“ bei den Varianten 1.1 <strong>und</strong> 1.4 durch<br />

eine Zunahme der Lärmimmissionen betroffen. Auch hier bestehen jedoch bereits Vorbelastungen<br />

durch Straßenverkehrslärm (L 180 <strong>und</strong> A 1).<br />

Für den Bereich Kattenhöhlen im Süden der Gemeinde Scharbeutz (geplante Sondergebiete mit den<br />

Zweckbestimmungen „Klinik“ <strong>und</strong> „Rehabilitation“), der im Planfall 0 erheblichen nächtlichen Lärmbelastungen<br />

von z.T. über 50 dB(A) unterliegt, bewirken alle Varianten aufgr<strong>und</strong> der ortsfernen Lage<br />

eine deutliche Entlastung. Relevante Unterschiede zwischen beiden Varianten bestehen nicht.<br />

Insgesamt ist festzuhalten, dass die Unterschiede zwischen den einzelnen Varianten hinsichtlich der<br />

Beeinträchtigung von Beherbergungsbetrieben relativ gering ausfallen. Eine leichte Präferenz lässt<br />

sich allenfalls für die Variante 1.3 ableiten, bei der insgesamt die geringste Anzahl von Betten (26)<br />

durch Verlärmung betroffen ist.<br />

Zur Betroffenheit von Einrichtungen der touristisch relevanten Freizeitinfrastruktur durch die einzelnen<br />

Varianten lässt sich folgendes festhalten:<br />

Bei der zwischen Kattenhöhlen <strong>und</strong> Groß Timmendorf gelegenen Golfanlage Seeschlösschen zeigen<br />

sich zwischen dem Planfall 1 <strong>und</strong> dem Planfall 0 deutliche räumliche Unterschiede in der Betroffenheit.<br />

Während der nördliche <strong>und</strong> näher an der Bestandsstrecke gelegene Teil des Platzes beim Planfall<br />

1 bei allen Varianten entlastet wird, erfährt insbesondere der südwestliche <strong>und</strong> näher an der A 1<br />

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98


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

gelegene Teilbereich der Anlage eine zusätzliche Belastung durch Lärmimmissionen [45-50 dB(A) am<br />

Tag]. Insgesamt sind hier die auf der Westseite der Autobahn verlaufenden Varianten 1.1 <strong>und</strong> 1.4 mit<br />

deutlich geringeren Beeinträchtigungen durch Lärmimmissionen verb<strong>und</strong>en als die auf der Ostseite<br />

der A 1 verlaufenden Varianten 1.2 <strong>und</strong> 1.3.<br />

Der als Erholungswald ausgewiesene Kammerwald im Süden von Scharbeutz einschließlich des<br />

Waldhochseilgartens erfährt im Planfall 1 eine leichte Abnahme der Schalleinwirkungen gegenüber<br />

dem Planfall 0. Deutlich stärker entlastet wird das ebenfalls als Erholungswald ausgewiesenen Wennsee-Holz<br />

mit dem hier befindlichen Trimmpfad. Relevante Unterschiede zwischen den einzelnen Varianten<br />

liegen in beiden Fällen nicht vor.<br />

Die im Abschnitt befindlichen regionalen Radwegverbindungen verlaufen überwiegend auf oder entlang<br />

von bestehenden Straßen. Bei allen Varianten sind bei Kreuzungen mit der Bahnstrecke Bahn-<br />

oder Straßenüberführungen vorgesehen, so dass die Verbindungen erhalten bleiben.<br />

Unterschiede zwischen den einzelnen Varianten zeigen sich im Hinblick auf Beeinträchtigungen von<br />

Wanderwegen <strong>und</strong> Reitr<strong>und</strong>routen durch Lärmimmissionen <strong>und</strong> visuelle Beeinträchtigungen. So verläuft<br />

die Variante 1.1 westlich von Ratekau auf ca. 2 km Länge parallel zum Europäischen Fernwanderweg<br />

E1 <strong>und</strong> zwei Reitr<strong>und</strong>routen der Gemeinde Ratekau, was deren zukünftige Nutzbarkeit erheblich<br />

einschränken wird. Die in diesem Bereich von Ratekau nach Groß Parin führende Reitr<strong>und</strong>route<br />

wird zudem unterbrochen. Das Gleiche gilt für die von Ratekau nach Altruppersdorf führende Reitr<strong>und</strong>route.<br />

Bei der Variante 1.2 verläuft die Bestandsstrecke südlich von Ratekau auf ca. 1 km parallel zu einer<br />

Reitr<strong>und</strong>route, die somit zukünftig verstärkten Schalleinwirkungen aufgr<strong>und</strong> der Verkehrssteigerung<br />

auf der Strecke ausgesetzt sein wird. Vergleichbares gilt für die um den Ruppersdorfer See führende<br />

Reitr<strong>und</strong>route. Eine weitere Reitr<strong>und</strong>route, die vom Luschendorfer Hof nach Luschendorf führt, wird<br />

unterbrochen.<br />

Die Variante 1.3 weist keine Abschnitte mit längerer Parallelführung zu Wanderwegen oder Reitr<strong>und</strong>routen<br />

auf. Wie bei der Variante 1.2 wird allerdings die Reitr<strong>und</strong>route vom Luschendorfer Hof nach<br />

Luschendorf unterbrochen.<br />

Die Variante 1.4 verläuft zwar auf ca. 700 m parallel zur Reitr<strong>und</strong>route zwischen Ratekau <strong>und</strong> Altruppersdorf,<br />

dieser Abschnitt ist aber bereits erheblich durch die A 1 vorbelastet. Die Reitr<strong>und</strong>route vom<br />

Luschendorfer Hof nach Luschendorf kann im Gegensatz zur Variante 1.3 aufrechterhalten werden.<br />

Hinsichtlich sonstiger Betroffenheiten von touristisch relevanten Einrichtungen ist das Dorfmuseum<br />

Ratekau zu erwähnen, das ca. 150 m östlich der Variante 1.1 liegt <strong>und</strong> zukünftig höheren Schalleinwirkungen<br />

unterliegen wird.<br />

Größere geschützte Landschaftsteile wie z.B. Natur- oder Landschaftsschutzgebiete, bei denen Touristen<br />

vermuten könnten, dass dort besondere Naturerlebnisse möglich sind, sind durch alle Varianten<br />

betroffen. Das Naturschutzgebiet ´Ruppersdorfer See´ unterliegt vor allem bei den Varianten 1.1 <strong>und</strong><br />

1.2 zukünftig stärkeren Schalleinwirkungen, was die Erholungsqualität einschränken dürfte. Bei beiden<br />

Varianten ist darüber hinaus auf die randliche Betroffenheit des Landschutzschutzgebietes ´Schwartauer<br />

Waldungen´ hinzuweisen.<br />

Bei den Varianten 1.3 <strong>und</strong> 1.4 sind die Waldflächen westlich des Waldhusener Moorsees bei Siems-<br />

Dänischburg betroffen. Das hier gelegene Landschaftsschutzgebiet ´Travemünder Winkel´ wird jedoch<br />

nur randlich zerschnitten. Zudem liegt in diesem Abschnitt eine erhebliche Beeinträchtigung der Erholungsqualität<br />

durch die zwischen Siems-Dänischburg <strong>und</strong> Ratekau verlaufende große Freileitung vor.<br />

Das Landschaftsschutzgebiet ´Pönitzer Seenplatte <strong>und</strong> Haffwiesen´ ist durch alle Varianten im Nahbereich<br />

der A 1 betroffen; aufgr<strong>und</strong> der bestehenden Vorbelastungen durch die Autobahn sind hier keine<br />

relevanten Beeinträchtigungen der Erholungsqualität zu erwarten.<br />

Baubedingte Auswirkungen auf die touristische Infrastruktur sind bei den überwiegend ortsfern verlaufenden<br />

Varianten 1.3 <strong>und</strong> 1.4 in deutlich geringerem Umfang zu erwarten. Bei den Varianten 1.1 <strong>und</strong><br />

Cochet Consult<br />

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99


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

vor allem 1.2 wird hingegen insbesondere der westliche Ortsrand (Variante 1) bzw. der östliche Ortsrand<br />

von Ratekau (Variante 1.2) durch Beeinträchtigungen während der Bauphase betroffen sein.<br />

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Variante 1.4 die günstigste Alternative darstellt. Dafür<br />

sprechen die vergleichsweise geringen Neubelastungen von Beherbergungsbetrieben durch Verlärmung,<br />

keine relevanten Beeinträchtigungen der Golfanlage Seeschlösschen <strong>und</strong> keine wesentlichen<br />

Auswirkungen auf regionale Radwegverbindungen, Reitr<strong>und</strong>routen <strong>und</strong> Wanderwege. Zudem<br />

kann bei dieser Variante eine zusätzliche Lärmbelastung der Ortslage von Hemmelsdorf, wie sie bei<br />

den Varianten 1.2 <strong>und</strong> 1.3 zu erwarten ist, vermieden werden.<br />

5.2.4 Abschnitt 2<br />

Der Abschnitt 2 verläuft zwischen den Trassenkombinationspunkten 5 (südlich von Neustadt i.H.) <strong>und</strong><br />

13 (südlich von Klein Schlamin) <strong>und</strong> umfasst die Stadt Neustadt i.H. sowie die Gemeinden Sierksdorf,<br />

Altenkrempe <strong>und</strong> Schashagen. Dieser Abschnitt beinhaltet keinen Vergleich, da keine Varianten zur<br />

Prüfung vorliegen. An dieser Stelle bestehen nur die Streckenabschnitte 1A.6 <strong>und</strong> 1A.6.1, wobei letzterer<br />

die Anbindung von Neustadt i.H. sicherstellt. Für diese Abschnitte erfolgt eine Auswirkungsprognose.<br />

Beschreibung der Streckenabschnitte:<br />

Der Streckenabschnitt 1A.6 verläuft zwischen Wintershagen (südlich von Neustadt i.H.) <strong>und</strong> südlich<br />

von Altenkrempe zunächst parallel zur A 1 (auf deren Westseite). Südlich von Altenkrempe fädelt der<br />

Abschnitt in die Bestandstrecke ein <strong>und</strong> folgt dieser bis in Höhe der Hasselburger Mühle südlich von<br />

Klein Schlamin.<br />

Der Streckenabschnitt 1A.6.1 zweigt südlich der A 1-Anschlussstelle Neustadt i.H. vom Streckenabschnitt<br />

1A.6 in östliche Richtung ab, fädelt südlich von Neustadt i.H. in die Bestandsstrecke ein <strong>und</strong><br />

erreicht auf dieser den Neustädter Bahnhof.<br />

Die Lage der Streckenabschnitte im Untersuchungsraum zeigt die folgende Abbildung.<br />

Abbildung 12: Streckenabschnitte 1A.6 <strong>und</strong> 1A.6.1 – Lage der im Untersuchungsraum<br />

Streckenabschnitt 1A.6<br />

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100


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Streckenabschnitt 1A.6.1<br />

Touristisch relevante Strukturen:<br />

Neustadt i.H. stellt zwar das touristische Zentrum innerhalb des Abschnittes 2 dar; mit Ausnahme des<br />

Hafens (vor allem ancora Marina Yachthafen mit ca. 1.400 Liegeplätzen) <strong>und</strong> eines Beherbergungsbetriebes<br />

liegen die touristisch relevanten Strukturen der Stadt jedoch außerhalb des Untersuchungsraumes.<br />

Im übrigen Bereich des Abschnittes finden sich lediglich im Bereich der Ortschaft Roge (Gemeinde<br />

Sierksdorf) drei Beherbergungsbetriebe mit insgesamt 14 Betten <strong>und</strong> an der Pohnsdorfer<br />

Mühle (ein Betrieb mit 16 Betten).<br />

An freizeitrelevanter Infrastruktur ist im Abschnitt zum einen auf diverse regionale <strong>und</strong> überregional<br />

bedeutsame Rad- <strong>und</strong> Wanderwegverbindungen hinzuweisen. So verläuft der Mönchsweg von Altenkrempe<br />

nach Neustadt i.H. <strong>und</strong> quert anschließend den Untersuchungsraum in Richtung Roge. Der<br />

Ostseeküstenradweg stellt im Abschnitt eine weitere überregional bedeutsame Radwegverbindung<br />

zwischen Neustadt i.H. <strong>und</strong> Sierksdorf her. An überregional bedeutsamen Wanderwegen sind der<br />

Jakobsweg <strong>und</strong> der Europäische Fernwanderweg E1 zu nennen, die ebenfalls den Untersuchungsraum<br />

queren.<br />

Weitere touristische Anziehungspunkte sind die Hasselburger Mühle südlich von Klein Schlamin, Gut<br />

Hasselburg nördlich von Altenkrempe <strong>und</strong> die Basilika in Altenkrempe. Darüber hinaus existieren diverse<br />

Reitmöglichkeiten.<br />

Größere geschützte Landschaftsteile wie z.B. Natur- oder Landschaftsschutzgebiete, bei denen Touristen<br />

vermuten könnten, dass dort besondere Naturerlebnisse möglich sind, stellen im Abschnitt das<br />

östlich der A 1 gelegene Naturschutzgebiet ´Neustädter Binnenwasser´ dar. Die an die A 1 angrenzenden<br />

Bereiche dieses Schutzgebietes dürften aufgr<strong>und</strong> der bestehenden Vorbelastungen durch die<br />

Autobahn (vor allem Lärm) für Touristen jedoch nur von geringer Bedeutung sein.<br />

Beurteilung der Streckenabschnitte aus touristischer Sicht:<br />

Die folgende Tabelle zeigt einen Vergleich der Lärmbelastung durch die Bahnstrecke zwischen dem<br />

Planfall 0 <strong>und</strong> dem Planfall 1 im Abschnitt 2.<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

101


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Tabelle 22: Lärmbelastung durch die Bahnstrecke im Abschnitt 2, Vergleich Planfall 0 – Planfall 1<br />

Ort<br />

Planfall 0<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

Planfall 1<br />

Streckenabschnitte 1A.6 / 1A.6.1<br />

Beherbergungsbetriebe / Betten Beherbergungsbetriebe / Betten<br />

45-49 dB(A) nachts > 49 dB(A) nachts 45-49 dB(A) nachts > 49 dB(A) nachts<br />

Neustadt i.H. 0 / 0 0 / 0 0 / 0 0 / 0<br />

Roge 0 / 0 0 / 0 0 / 0 0 / 0<br />

Pohnsdorfer<br />

Mühle<br />

0 / 0 0 / 0 1 / 16 0 / 0<br />

Gesamt 0 / 0 0 / 0 1 / 16 0 / 0<br />

In der Ortslage von Roge mit den hier befindlichen drei Beherbergungsbetrieben ergibt sich gegenüber<br />

dem durch Bahnlärm unbelasteten Planfall 0 beim Planfall 1 eine deutliche Neubelastung durch<br />

Lärmimmissionen. So wird der westliche Ortsteil in Zukunft mit Lärmpegeln zwischen 40 <strong>und</strong> 45 dB(A)<br />

nachts, der östliche Ortsteil mit Lärmpegeln zwischen 45 <strong>und</strong> 50 dB(A) belastet. Die drei Beherbergungsbetriebe<br />

liegen im Westteil des Ortes, so dass keine Überschreitungen des nächtlichen Grenzwertes<br />

für Lärm stattfinden. Ebenfalls liegen alle Betriebe knapp außerhalb der 45 dB(A)-Isophone<br />

nachts. Gegenüber dem Planfall 0 ist bei diesen Betrieben dennoch eine Verschlechterung der Lärmsituation<br />

zu konstatieren. Zu berücksichtigen ist jedoch auch, dass hier bereits erhebliche Vorbelastungen<br />

hinsichtlich Lärm durch den Verkehr auf der A 1 bestehen, so dass die Zunahme des Bahnlärms<br />

nicht so deutlich wahrnehmbar sein wird wie in einer unvorbelasteten Situation.<br />

Eine Neubelastung durch Verlärmung erfährt zudem die Pohnsdorfermühle (Pension mit 16 Betten)<br />

durch die Anbindung von Neustadt i.H. (Streckenabschnitt 1A6.1). Überschreitungen der relevanten<br />

Grenzwerte für Lärm finden hier zwar nicht statt, der Betrieb liegt in Zukunft aber innerhalb der 45<br />

dB(A)-Isophone nachts.<br />

Der ancora Marina Yachthafen ist beim Planfall 0 durch nächtliche Schalleinwirkungen von maximal<br />

45-50 dB(A) betroffen. Beim Planfall 1 ist hingegen keine Beeinträchtigung durch Schienenverkehrslärm<br />

zu verzeichnen.<br />

An den Rad- <strong>und</strong> Wanderwegverbindungen, die von den beiden Streckenabschnitten gekreuzt werden,<br />

sind überwiegend Eisenbahn- bzw. Straßen- <strong>und</strong> Wegüberführungen vorgesehen, so dass diese<br />

Verbindungen aufrechterhalten werden können. Die einzigen Ausnahmen stellen zwei regionale Radwegverbindungen<br />

an der Hasselburger Mühle <strong>und</strong> an der L 216 bei Gut Hasselburg dar, wo die vorhandenen<br />

Bahnübergänge bestehen bleiben <strong>und</strong> hier in Zukunft aufgr<strong>und</strong> längerer Schrankenschließzeiten<br />

(ca. 3 h im Tagzeitraum <strong>und</strong> damit in etwa Verdoppelung gegenüber dem Planfall 0) mit Beeinträchtigungen<br />

zu rechnen ist.<br />

Im Bereich Hasselburger Mühle ist aufgr<strong>und</strong> der Verkehrszunahme auf der Strecke in Zukunft von bis<br />

zu 5 dB(A) höheren Schalleinwirkungen [45-50 dB(A)] gegenüber dem Planfall 0 auszugehen. Günstiger<br />

stellt sich die Situation im Bereich Altenkrempe / Gut Hasselburg dar; hier ergeben sich aufgr<strong>und</strong><br />

der vorgesehenen aktiven Lärmschutzmaßnahmen keine relevanten Veränderungen gegenüber dem<br />

Planfall 0.<br />

102


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

5.2.5 Abschnitt 3<br />

Der Abschnitt 3 verläuft zwischen den Trassenkombinationspunkten 13 (südlich von Klein Schlamin)<br />

<strong>und</strong> 16 (westlich von Damlos an der A 1) <strong>und</strong> umfasst die Gemeinden Schashagen, Beschendorf,<br />

Manhagen, Lensahn <strong>und</strong> Damlos. In diesem Abschnitt besteht ausschließlich ein Hauptvergleich, da<br />

hier keine kleinteiligen Varianten vorliegen, sondern folgende drei größere Varianten miteinander verglichen<br />

werden:<br />

- Variante 3.1 mit den Streckenabschnitten 1A.7 <strong>und</strong> 1A.8,<br />

- Variante 3.2 mit den Streckenabschnitten 1A.7, X.6 <strong>und</strong> X.7 sowie<br />

- Variante 3.3 mit den Streckenabschnitten X5.1 <strong>und</strong> X.7.<br />

Hauptvergleich Abschnitt 3<br />

Beschreibung der Varianten:<br />

Die Variante 3.1 orientiert sich überwiegend an der Bestandsstrecke. Größere Abweichungen von<br />

dieser bestehen zwischen Nienrade <strong>und</strong> Neu Lensahn (auf ca. 1,5 km Länge) sowie nördlich von Lensahn<br />

(auf ca. 1,4 km).<br />

Der Verlauf der Variante 3.2 ist im südlichen Abschnitt zunächst identisch mit dem der Variante 3.1.<br />

Nordöstlich von Nienrade verschwenkt die Variante 3.2 jedoch in nordöstliche Richtung <strong>und</strong> verläuft<br />

ab Höhe Lensahn auf der Westseite der A 1.<br />

Die Variante 3.3 liegt auf der gesamten Länge auf der Ostseite der A 1.<br />

Bei den einzelnen Varianten ergeben sich sehr unterschiedliche Belastungen der Ortslagen durch<br />

Lärmimmissionen. Die Variante 3.1 führt im Bereich von Groß Schlamin, Beschendorf, Nienrade <strong>und</strong><br />

vor allem Lensahn zu Überschreitungen der relevanten Grenzwerte für Lärm, so dass hier gemäß den<br />

Ergebnissen der schalltechnischen Untersuchung umfangreiche aktive Schallschutzmaßnahmen notwendig<br />

werden.<br />

Ähnlich stellt sich die Situation bei der Variante 3.2 dar; hier liegt jedoch eine geringere Betroffenheit<br />

der Ortslage von Lensahn vor, so dass nur für die Bebauung an der L 58 aktiver Schallschutz erforderlich<br />

wird.<br />

Deutlich günstiger stellt sich die Situation bei der Variante 3.3 dar; hier sind lediglich im Bereich der<br />

Ortslage von Groß Schlamin Schallschutzmaßnahmen notwendig.<br />

Die Lage der Varianten im Untersuchungsraum zeigt die folgende Abbildung.<br />

Abbildung 13: Hauptvergleich Abschnitt 3 – Lage der Varianten im Untersuchungsraum<br />

Variante 3.1<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

103


Variante 3.2<br />

Variante 3.3<br />

<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Touristisch relevante Strukturen:<br />

Im gesamten Abschnitt befinden sich relativ wenige touristisch relevante Strukturen. Das Angebot an<br />

Beherbergungsbetrieben konzentriert sich auf die Ortslage von Lensahn (zwölf Betriebe mit insgesamt<br />

42 Betten), wo sich mehrere private Vermieter befinden. Weitere Betriebe existieren in Beschendorf<br />

(zwei Betriebe mit insgesamt 24 Betten) <strong>und</strong> Nienrade (ein Betrieb mit 16 Betten).<br />

An freizeitrelevanter Infrastruktur ist vor allem auf diverse regionale Radwegverbindungen (u.a. von<br />

der Hasselberger Mühle über Groß Schlamin nach Marxdorf, zwischen Groß Schlamin <strong>und</strong> Bentfeld,<br />

von Bentfeld über Beschendorf <strong>und</strong> Nienrade nach Lensahn, zwischen Nienrade <strong>und</strong> Manhagen, zwischen<br />

Lensahn <strong>und</strong> Kabelhorst <strong>und</strong> zwischen Lehsahn <strong>und</strong> Damlos) hinzuweisen.<br />

Ein bedeutender touristischer Anziehungspunkt ist der Museumshof in Lensahn mit angegliedertem<br />

Naturlehrpfad, in dem alte Kulturmethoden <strong>und</strong> Kulturlandschaftsbiotope gezeigt werden. Der Hof liegt<br />

südlich der L 58 auf der Westseite der Bahnstrecke.<br />

Größere geschützte Landschaftsteile wie z.B. Natur- oder Landschaftsschutzgebiete, bei denen Tou-<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

104


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

risten vermuten könnten, dass dort besondere Naturerlebnisse möglich sind, sind im Abschnitt mit<br />

Ausnahme des FFH-Gebietes ´Kremper Au´ bei Groß Schlamin nicht vorhanden. Das Gleiche betrifft<br />

Bereiche mit hoher Landschaftsbildqualität, da im Abschnitt bis auf einige wenige Waldflächen landwirtschaftliche<br />

Intensivnutzung mit Ackerbau dominiert.<br />

Beurteilung der Varianten aus touristischer Sicht:<br />

Die folgende Tabelle zeigt einen Vergleich der Lärmbelastung durch die Bahnstrecke zwischen dem<br />

Planfall 0 <strong>und</strong> dem Planfall 1 im Abschnitt 3.<br />

Tabelle 23: Lärmbelastung von Beherbergungsbetrieben durch die Bahnstrecke im Abschnitt 3, Vergleich<br />

Planfall 0 – Planfall 1<br />

Ort<br />

Planfall 0<br />

Beherbergungsbetriebe<br />

/ Betten<br />

45-49 > 49<br />

dB(A) dB(A)<br />

nachts nachts<br />

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Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

Planfall 1<br />

Variante 3.1 Variante 3.2 Variante 3.3<br />

Beherbergungsbetriebe<br />

/ Betten<br />

45-49<br />

dB(A)<br />

nachts<br />

> 49<br />

dB(A)<br />

nachts<br />

Beherbergungsbetriebe<br />

/ Betten<br />

45-49 > 49<br />

dB(A) dB(A)<br />

nachts nachts<br />

Beherbergungsbetriebe<br />

/ Betten<br />

45-49<br />

dB(A)<br />

nachts<br />

> 49<br />

dB(A)<br />

nachts<br />

Beschendorf 2 / 24 0 / 0 2 / 24 0 / 0 2 / 24 0 / 0 1 / 20 0 / 0<br />

Nienrade 1 / 16 0 / 0 1 / 16 0 / 0 1 / 16 0 / 0 0 / 0 0 / 0<br />

Lensahn 4 / 12 4 / 11 2 / 5 0 / 0 7 / 20 0 / 0 2 / 5 0 / 0<br />

Gesamt 7 / 52 4 / 11 5 / 45 0 / 0 10 / 60 0 / 0 3 / 25 0 / 0<br />

Bei der Variante 3.1 kommt es vor allem in Lensahn im Vergleich mit dem Planfall 0 aufgr<strong>und</strong> der vorgesehenen<br />

aktiven Lärmschutzmaßnahmen zu einer Verminderung der Lärmimmissionen um bis zu 5<br />

dB(A). Dies wirkt sich auch günstig auf die hier befindlichen Beherbergungsbetriebe aus. Während<br />

beim Planfall 0 vier Betriebe von nächtlichen Grenzwertüberschreitungen betroffen sind <strong>und</strong> weitere<br />

vier Betriebe innerhalb der 45 dB(A)-Isophone liegen, stellt sich die Situation beim Planfall 1 deutlich<br />

günstiger dar. Auch in Beschendorf <strong>und</strong> Nienrade können aufgr<strong>und</strong> der vorgesehenen Lärmschutzmaßnahmen<br />

leichte Verminderungen der Schallpegel erzielt werden. Im Vergleich zum Planfall 0 zeigen<br />

sich aber keine wesentlichen Veränderungen hinsichtlich der Betroffenheit der Betriebe.<br />

Bei der Variante 3.2 stellt sich die Situation im südlichen Teilabschnitt (Beschendorf <strong>und</strong> Nienrade)<br />

vergleichbar mit der Variante 3.1 dar. Im Bereich Lensahn ist allerdings eine höhere Belastung von<br />

Beherbergungsbetrieben zu konstatieren, da die erforderlichen aktiven Lärmschutzmaßnahmen deutlich<br />

geringer ausfallen als bei der Variante 3.1.<br />

Die Variante 3.3 zeigt aufgr<strong>und</strong> des relativ ortsfernen Verlaufes die geringsten Neubelastungen durch<br />

Verlärmung. So ergeben sich in Lensahn <strong>und</strong> Nienrade gegenüber dem Planfall 0 <strong>und</strong> auch gegenüber<br />

den Varianten 3.1 <strong>und</strong> 3.2 deutlich geringere Beeinträchtigungen von Beherbergungsbetrieben<br />

durch Verlärmung. In Beschendorf wird sich die Situation in den an der Bestandstrasse gelegenen<br />

Ortsteilen ebenfalls verbessern; in den östlichen Ortsteilen ist hingegen eine Verstärkung der Lärmimmissionen<br />

zu erwarten. Hier wird in Zukunft ein Beherbergungsbetrieb mit 20 Betten innerhalb der<br />

45 dB(A)-Isophone liegen. Zu berücksichtigen ist jedoch, dass hier bereits erhebliche Vorbelastungen<br />

hinsichtlich Lärm durch den Verkehr auf der A 1 bestehen, so dass die Zunahme des Bahnlärms nicht<br />

so deutlich wahrnehmbar sein wird wie in einer unvorbelasteten Situation.<br />

Der in Lensahn unmittelbar an der Bestandsstrecke gelegene Museumshof einschließlich des angegliederten<br />

Naturlehrpfades unterliegt im Planfall 0 relativ starken Lärmbelastungen [50-55 dB(A) am<br />

Tag]. Bei der Variante 3.1 erfährt der Hof aufgr<strong>und</strong> der aktiven Lärmschutzmaßnahmen eine Entlas-<br />

105


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

tung von ca. 5 dB(A). Noch günstiger stellt sich die Situation bei den Varianten 3.2 <strong>und</strong> 3.3 dar; die<br />

verbleibenden Lärmbelastungen liegen hier nur noch bei 40-45 dB(A) am Tag.<br />

Die als FFH-Gebiet ausgewiesene ´Kremper Au´ bei Groß Schlamin, die abschnittsweise durch einen<br />

regionalen Radweg erschlossen ist, wird aufgr<strong>und</strong> des zukünftig höheren Verkehrsaufkommens auf<br />

der Bestandsstrecke (in diesem Abschnitt Varianten 3.1. <strong>und</strong> 3.2) als potenzieller Erholungsraum für<br />

Touristen an Attraktivität verlieren.<br />

Die im Abschnitt 3 verlaufenden regional bedeutsamen Radwege sind durch die einzelnen Varianten<br />

in unterschiedlichem Umfang betroffen. Die Variante 3.3 kreuzt insgesamt sechs Radwegverbindungen.<br />

In allen Fällen sind Eisenbahn- oder Straßenüberführungen vorgesehen, so dass die Verbindungen<br />

ohne Einschränkungen aufrechterhalten werden können.<br />

Ähnlich stellt sich die Situation bei der Variante 3.2 dar (Kreuzung von sechs regionalen Radwegverbindungen,<br />

bei denen nur im Bereich Groß Schlamin der vorhandene Bahnübergang bestehen bleibt<br />

<strong>und</strong> hier somit in Zukunft von längeren Schrankenschließzeiten auszugehen ist).<br />

Die Variante 3.1 kreuzt insgesamt fünf Radwegverbindungen. Neben dem Bahnübergang in Groß<br />

Schlamin bleibt auch der Übergang in Lensahn an der L 58 bestehen, so dass bei dieser Variante<br />

aufgr<strong>und</strong> von längeren Schrankenschließzeiten die stärksten Beeinträchtigungen zu erwarten sind.<br />

Die längeren Schrankenschließzeiten am Bahnübergang L 58 in Lensahn verursachen auch eine<br />

schlechtere Erreichbarkeit des Museumshofes in Lensahn für Tagesgäste aus den Küstenorten oder<br />

Besucher, die von der Autobahnabfahrt Lensahn kommen.<br />

Baubedingte Auswirkungen auf die touristische Infrastruktur bzw. die Ortslagen sind bei der parallel<br />

zur Autobahn verlaufenden Variante 3.3 in deutlich geringerem Umfang zu erwarten. Bei den Varianten<br />

3.1 <strong>und</strong> 3.2 werden hingegen vor allem die Ortslagen von Groß Schlamin <strong>und</strong> Beschendorf, bei<br />

der Variante 3.1 zusätzlich die Ortslage von Lensahn durch Beeinträchtigungen während der Bauphase<br />

betroffen sein.<br />

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Variante 3.3 aufgr<strong>und</strong> der geringsten Belastung der im<br />

Abschnitt befindlichen Ortslagen einschließlich der hier befindlichen Beherbergungsbetriebe <strong>und</strong> des<br />

Museumshofes in Lensahn die günstigste Alternative darstellt. Darüber hinaus verursacht die Variante<br />

3.3 keine relevanten Beeinträchtigungen des regionalen Radwegnetzes. Die Bereiche unmittelbar<br />

entlang der A 1 stellen aufgr<strong>und</strong> der starken Vorbelastung insbesondere durch Lärm- <strong>und</strong> Schadstoffimmissionen<br />

keinen für Touristen attraktiven Raum dar.<br />

5.2.6 Abschnitt 4<br />

Der Abschnitt 4 verläuft zwischen dem Trassenkombinationspunkt 16 (nördlich von Lensahn) <strong>und</strong> dem<br />

Fehmarns<strong>und</strong> <strong>und</strong> umfasst die Stadt Oldenburg i.H. sowie die Gemeinden Damlos, Lensahn, Göhl,<br />

Gremersdorf, Heringsdorf, Neukirchen <strong>und</strong> Großenbrode. Der Abschnitt 4 gliedert sich in einen Vorvergleich,<br />

zwei Zwischenvergleiche <strong>und</strong> einen Hauptvergleich.<br />

Die Streckenabschnitte 1A.9 zwischen den TKP 16 bei Damlos <strong>und</strong> 17 südlich von Oldenburg i.H.<br />

sowie 1A.13 zwischen dem TKP 22 nördlich von Großenbrode <strong>und</strong> dem Fehmarns<strong>und</strong> werden keinem<br />

Vergleich unterzogen, da hier nur eine Alternative vorliegt. Es erfolgt jedoch eine Auswirkungsprognose<br />

(siehe Kapitel 5.2.6.4).<br />

5.2.6.1 Vorvergleiche<br />

Vorvergleich 4.a<br />

Der Vorvergleich 4.a behandelt<br />

- die Variante 4.a.1 mit dem Streckenabschnitt X.7.1 <strong>und</strong><br />

- die Variante 4.a.2 mit dem Streckenabschnitt X.12.<br />

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106


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Beschreibung der Streckenabschnitte:<br />

Beide Streckenabschnitte liegen überwiegend auf dem Gebiet der Gemeinde Göhl. Lediglich der südliche<br />

Teilabschnitt liegt auf dem Stadtgebiet von Oldenburg i.H.<br />

Der Beginn beider Abschnitte liegt am TKP 25 östlich von Oldenburg, das Ende am TKP 18 südlich<br />

von Seegalendorf an der Grenze zwischen den Gemeinden Göhl <strong>und</strong> Gremersdorf.<br />

Während der Streckenabschnitt X.12 zwischen zwei landwirtschaftlichen Hofstellen in der Ansiedlung<br />

Kremsdorf verläuft, umgeht der Streckenabschnitt X7.1 Kremsdorf nördlich.<br />

Die Lage der Streckenabschnitte im Untersuchungsraum zeigt die folgende Abbildung.<br />

Abbildung 14: Vorvergleich 4.a – Lage der Streckenabschnitte im Untersuchungsraum<br />

Streckenabschnitt X7.1<br />

Streckenabschnitt X.12<br />

Touristisch relevante Strukturen:<br />

Die touristisch relevanten Strukturen in diesem Abschnitt beschränken sich auf einen kleineren Beherbergungsbetrieb<br />

(vier Betten) in Seegalendorf, einen Reiterhof (bei Rehkamp) <strong>und</strong> den von Oldenburg<br />

i.H. über Kremsdorf nach Seegalendorf verlaufenden regionalen Radweg.<br />

Größere geschützte Landschaftsteile wie z.B. Natur- oder Landschaftsschutzgebiete, bei denen Touristen<br />

vermuten könnten, dass dort besondere Naturerlebnisse möglich sind, sind im Abschnitt nicht<br />

vorhanden. Das Gleiche betrifft Bereiche mit hoher Landschaftsbildqualität, da im Abschnitt landwirtschaftliche<br />

Intensivnutzung mit Ackerbau dominiert. Das FFH- <strong>und</strong> Landschaftsschutzgebiet ´Seegalendorfer<br />

Gehölz´ ist durch beide Streckenabschnitte in vergleichbarer Weise durch Verlärmung be-<br />

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107


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

troffen, dürfte aber für naturorientierte Touristen aufgr<strong>und</strong> der geringen Größe nur von begrenzter<br />

Attraktivität sein.<br />

Beurteilung der Streckenabschnitte aus touristischer Sicht:<br />

Die folgende Tabelle zeigt einen Vergleich der Lärmbelastung durch die Bahnstrecke zwischen dem<br />

Planfall 0 <strong>und</strong> dem Planfall 1 mit den Streckenabschnitten X.7.1 <strong>und</strong> X.12.<br />

Tabelle 24: Lärmbelastung von Beherbergungsbetrieben durch die Bahnstrecke im Bereich des Vorvergleichs<br />

4.a, Vergleich Planfall 0 – Planfall 1<br />

Ort<br />

Planfall 0<br />

Beherbergungsbetriebe /<br />

Betten<br />

45-49 dB(A)<br />

nachts<br />

> 49 dB(A)<br />

nachts<br />

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Planfall 1<br />

Streckenabschnitt X.7.1 Streckenabschnitt X.12<br />

Beherbergungsbetriebe /<br />

Betten<br />

45-49 dB(A)<br />

nachts<br />

> 49 dB(A)<br />

nachts<br />

Beherbergungsbetriebe /<br />

Betten<br />

45-49 dB(A)<br />

nachts<br />

> 49 dB(A)<br />

nachts<br />

Seegalendorf 0 / 0 0 / 0 1 / 4 0 / 0 1 / 4 0 / 0<br />

Der Beherbergungsbetrieb in Seegalendorf (vier Betten) weist zu beiden Streckenabschnitten einen<br />

Abstand von ca. 800 m auf, so dass es weder am Tag noch nachts zu einer Überschreitung der relevanten<br />

Grenzwerte für Lärm kommt. Dennoch ist gegenüber dem Planfall 0, der für den Bereich Seegalendorf<br />

im Hinblick auf Bahnlärm durch eine ungestörte Situation gekennzeichnet ist, eine Verschlechterung<br />

zu prognostizieren [Lage des Betriebes innerhalb der 45 dB(A)-Isophone nachts].<br />

Vergleichbares trifft für die Reitanlage im Bereich Rehkamp zu, die ca. 300 m westlich der Trasse<br />

liegt.<br />

Der o.g. regionale Radweg kann bei beiden Streckenabschnitten aufgr<strong>und</strong> der geplanten Straßenüberführung<br />

aufrechterhalten werden.<br />

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass beide Streckenabschnitte aus touristischer Sicht keine<br />

relevanten Unterschiede aufweisen. Da jedoch der Streckenabschnitt X.12 die Ortslage von Kremsdorf<br />

zerschneidet, wird die Variante X.7.1 als Vorzugsvariante gewählt.<br />

5.2.6.2 Zwischenvergleiche<br />

5.2.6.2.1. Zwischenvergleich 4.b<br />

Der Zwischenvergleich 4.b behandelt<br />

- die Variante 4.b.1 mit dem Streckenabschnitt 1A.10 <strong>und</strong><br />

- die Variante 4.b.2 mit dem Streckenabschnitt X.8, dem Vergleichsergebnis 4.a (= Streckenabschnitt<br />

X.7.1) <strong>und</strong> dem Streckenabschnitt X1.1.<br />

Beschreibung der Varianten:<br />

Beide Varianten liegen auf dem Gebiet der Stadt Oldenburg i.H. <strong>und</strong> der Gemeinden Göhl, Heringsdorf<br />

<strong>und</strong> Neukirchen. Die Variante 4.b.2 verläuft zudem auf dem Gemeindegebiet von Gremersdorf.<br />

Der Beginn beider Varianten befindet sich am TKP 17 südlich von Oldenburg; ihr gemeinsamer Endpunkt<br />

östlich von Neukirchen am TKP 19.<br />

Beide Varianten lösen sich zunächst südlich von Oldenburg i.H. in Höhe des NSG ´Oldenburger<br />

Bruch´ von der Bestandsstrecke <strong>und</strong> verlaufen am südlichen Stadtrand entlang. Die Variante 4.b.2<br />

verläuft dabei etwas südlicher. Östlich von Oldenburg nimmt die Variante 4.b.1 wieder den Verlauf der<br />

Bestandsstrecke auf <strong>und</strong> folgt dieser - bis auf eine kleinere Abweichung bei Heringsdorf - bis zum TKP<br />

19.<br />

108


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Die Variante 4.b.2 quert hingegen östlich von Oldenburg die Bestandsstrecke, wird nach Norden an<br />

Kremsdorf vorbeigeführt <strong>und</strong> verläuft anschließend überwiegend durch landwirtschaftlich genutzte<br />

Flächen in östliche Richtung. Nach Querung der B 501 zwischen Neukirchen <strong>und</strong> Heringsdorf erreicht<br />

die Variante 4.b.2 ebenfalls den TKP 19.<br />

Bei beiden Varianten ergeben sich gemäß den Ergebnissen der schalltechnischen Untersuchung sehr<br />

unterschiedliche Belastungen der Ortslagen durch Lärmimmissionen. Die Variante 4.b1 führt im Bereich<br />

des südlichen Stadtrandes von Oldenburg i.H. sowie in den Ortslagen von Göhl, Rellin <strong>und</strong> Heringsdorf<br />

zu Überschreitungen der relevanten Grenzwerte für Lärm, so dass hier umfangreiche aktive<br />

Schallschutzmaßnahmen notwendig werden.<br />

Deutlich günstiger stellt sich die Situation bei der Variante 4.b.2 dar; hier sind lediglich am südlichen<br />

Stadtrand von Oldenburg i.H. Schallschutzmaßnahmen erforderlich.<br />

Die Lage der Varianten im Untersuchungsraum zeigt die folgende Abbildung.<br />

Abbildung 15: Zwischenvergleich 4.b – Lage der Varianten im Untersuchungsraum<br />

Variante 4.b.1<br />

Variante 4.b.2<br />

Touristisch relevante Strukturen:<br />

In Oldenburg i.H. befinden sich mehrere gewerbliche <strong>und</strong> private Beherbergungsbetriebe (sechs Betriebe<br />

mit insgesamt 99 Betten im Untersuchungsraum). Darüber hinaus ist auf mehrere private Anbieter<br />

in Heringsdorf <strong>und</strong> Klötzin (acht Betriebe mit insgesamt 33 Betten) sowie in Seegalendorf (ein Betrieb<br />

mit vier Betten) hinzuweisen.<br />

Das Angebot an freizeitrelevanter Infrastruktur beschränkt sich im Wesentlichen auf ausgewiesene<br />

Radwege. Neben einer größeren Anzahl von regionalen Radwegverbindungen ist vor allem auf den<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

109


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

überregional bedeutsamen Mönchsweg hinzuweisen, der im Abschnitt zunächst entlang der B 501<br />

zwischen Neukirchen <strong>und</strong> Heringsdorf verläuft, dann entlang der K 40 <strong>und</strong> der Bestandsstrecke zwischen<br />

Heringsdorf <strong>und</strong> Göhl <strong>und</strong> anschließend über die L 59 nach Oldenburg i.H. hineingeführt wird.<br />

Südlich von Oldenburg i.H. verlässt der Mönchsweg wieder das Stadtgebiet <strong>und</strong> verläuft in östlicher<br />

Richtung durch das Oldenburger Bruch.<br />

Bei Rehkamp befindet sich zudem ein Reiterhof.<br />

Größere geschützte Landschaftsteile wie z.B. Natur- oder Landschaftsschutzgebiete, bei denen Touristen<br />

vermuten könnten, dass dort besondere Naturerlebnisse möglich sind, sind im Abschnitt mit<br />

Ausnahme des NSG ´Oldenburger Bruch´ nicht vorhanden. Das Gleiche betrifft Bereiche mit hoher<br />

Landschaftsbildqualität, da im Abschnitt landwirtschaftliche Intensivnutzung mit Ackerbau dominiert.<br />

An mehreren Stellen befinden sich zudem Windparks (z.B. zwischen Kremsdorf <strong>und</strong> Klötzin).<br />

Beurteilung der Streckenabschnitte aus touristischer Sicht:<br />

Die folgende Tabelle zeigt einen Vergleich der Lärmbelastung durch die Bahnstrecke zwischen dem<br />

Planfall 0 <strong>und</strong> dem Planfall 1 mit den Varianten 4.b.1 <strong>und</strong> 4.b.2.<br />

Tabelle 25: Lärmbelastung von Beherbergungsbetrieben durch die Bahnstrecke im Bereich des Zwischenvergleichs<br />

4.b, Vergleich Planfall 0 – Planfall 1 [an in reinen <strong>und</strong> allgemeinen<br />

Wohngebieten gelegenen Gebäuden, an denen beim Planfall 1 Überschreitungen des<br />

nächtlichen Immissionsgrenzwertes von 49 dB(A) verbleiben, werden passive Lärmschutzmaßnahmen<br />

umgesetzt (Schallschutzfenster, schallgedämmte Lüftungen). Der<br />

Schutz vor Schienenverkehrslärm wird somit sichergestellt.]<br />

Ort<br />

Planfall 0<br />

Beherbergungsbetriebe /<br />

Betten<br />

45-49 dB(A)<br />

nachts<br />

> 49 dB(A)<br />

nachts<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

Planfall 1<br />

Variante 4.b.1 Variante 4.b.2<br />

Beherbergungsbetriebe /<br />

Betten<br />

45-49 dB(A)<br />

nachts<br />

> 49 dB(A)<br />

nachts<br />

Beherbergungsbetriebe /<br />

Betten<br />

45-49 dB(A)<br />

nachts<br />

> 49 dB(A)<br />

nachts<br />

Oldenburg i.H. 0 / 0 1 / 10 0 / 0 0 / 0 0 / 0 0 / 0<br />

Seegalendorf 0 / 0 0 / 0 0 / 0 0 / 0 1 / 4 0 / 0<br />

Klötzin 2 / 7 0 / 0 0 / 0 2 / 7 1 / 4 1 / 3<br />

Heringsdorf 1 / 14 4 / 18 1 / 5 2 / 9 0 / 0 0 / 0<br />

Gesamt 3 / 21 5 / 28 2 / 9 4 / 16 2 / 8 1 / 3<br />

Bei der Variante 4.b.1 kommt es vor allem im westlichen Stadtbereich von Oldenburg i.H. aufgr<strong>und</strong> der<br />

ortsfernen Trassenführung <strong>und</strong> den vorgesehenen aktiven Lärmschutzmaßnahmen im Vergleich mit<br />

dem Planfall 0 zu einer Verminderung der Lärmimmissionen um bis zu 5 dB(A). Von Überschreitungen<br />

des relevanten nächtlichen Immissionsgrenzwertes ist beim Planfall 0 allerdings nur ein Beherbergungsbetrieb<br />

betroffen, der zukünftig deutlich entlastet wird.<br />

In Klötzin ergeben sich bei der Variante 4.b.1 aufgr<strong>und</strong> der bauleitplanerischen Ausweisung der Ortslage<br />

als Dorfgebiet keine Überschreitungen der relevanten Immissionsgrenzwerte, so dass keine aktiven<br />

Schallschutzmaßnahmen vorgesehen wurden. Dies hat zur Folge, dass es hier in Zukunft gegenüber<br />

dem Planfall 0 zu stärkeren Schalleinwirkungen <strong>und</strong> damit auch zu einer stärkeren Betroffenheit<br />

der hier befindlichen Beherbergungsbetriebe kommt.<br />

In Heringsdorf sind hingegen aktive Schallschutzmaßnahmen erforderlich, so dass sich hier die Anzahl<br />

der durch Lärmimmissionen betroffenen Betriebe vermindert.<br />

110


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Bei der Variante 4.b.2 stellt sich die Situation in Oldenburg i.H. vergleichbar mit jener der Variante<br />

4.b.1 dar.<br />

Im Bereich Klötzin sind wie bei der Variante 4.b.1 keine aktiven Schallschutzmaßnahmen erforderlich,<br />

so dass sich im Vergleich zum Planfall 0 vor allem am nördlichen Ortsrand eine Zunahme der Lärmimmissionen<br />

ergibt.<br />

Heringsdorf erfährt im Vergleich mit dem Planfall 0 aufgr<strong>und</strong> der ortsfernen Führung der Variante 4.b.2<br />

eine deutliche Entlastung um 5-10 dB(A), was sich auch günstig auf die hier befindlichen Beherbergungsbetriebe<br />

auswirkt. Während beim Planfall 0 vier Betriebe von nächtlichen Grenzwertüberschreitungen<br />

betroffen sind <strong>und</strong> ein weiterer Betrieb innerhalb der 45 dB(A)-Isophone liegt, ist beim Planfall<br />

1 kein Betrieb mehr betroffen.<br />

Die im Abschnitt befindlichen regionalen Radwegverbindungen verlaufen überwiegend auf oder entlang<br />

von bestehenden Straßen. Bei der Variante 4.b.2 sind bei Kreuzungen mit der Bahnstrecke<br />

Bahn- oder Straßenüberführungen vorgesehen, so dass die Verbindungen erhalten bleiben.<br />

Deutlich ungünstiger stellt sich die Situation bei der Variante 4.b.1 dar, da im Abschnitt zwischen Göhl<br />

<strong>und</strong> Neukirchen die bestehenden Bahnübergänge nicht durch Bahn- oder Straßenüberführungen ersetzt<br />

werden. Betroffen sind davon vor allem die Radwegverbindungen im Bereich Göhl entlang der<br />

L 59 (Mönchsweg <strong>und</strong> regionaler Radweg), Rellin <strong>und</strong> Heringsdorf (jeweils regionaler Radweg) <strong>und</strong><br />

nördlich von Heringsdorf an der B 501 (Mönchsweg), die in Zukunft aufgr<strong>und</strong> von längeren Schrankenschließzeiten<br />

(ca. 3 h im Tagzeitraum <strong>und</strong> damit in etwa Verdoppelung gegenüber dem Planfall 0)<br />

an Attraktivität einbüßen werden. Einer stärkeren Belastung durch Lärm <strong>und</strong> visuelle Störeffekte<br />

(Bahnverkehr) wird in Zukunft zudem der Teilabschnitt des Mönchsweges zwischen Heringsdorf <strong>und</strong><br />

Göhl ausgesetzt sein, da die Variante 4.b.1 hier auf der Bestandstrasse liegt, die parallel zum<br />

Mönchsweg verläuft.<br />

Im Zusammenhang mit längeren Schrankenschließzeiten ist auch darauf hinzuweisen, dass die L 59,<br />

die von der Bestandsstrecke in Göhl gekreuzt wird, eine wichtige Zufahrtstraße von Oldenburg über<br />

die Bäderstraße (B 501) zu den an der Küste gelegenen großen Campingplätzen darstellt, deren<br />

Funktion durch längere Schrankenschließzeiten bei der Variante 4.b.1 beeinträchtigt wird. Ähnliches<br />

gilt für die B 501 zwischen Neukirchen <strong>und</strong> Heringsdorf (Bahnübergang bei Heringsdorf).<br />

Im Bereich des NSG ´Oldenburger Bruch´, das für Touristen einen potenziell attraktiven Raum für<br />

Naturerlebnisse darstellt, liegen keine relevanten Unterschiede zwischen den Varianten 4.b.1 <strong>und</strong><br />

4.b.2 vor, da der Verlauf beider Varianten hier nahezu identisch ist. Der Mönchsweg wird am nordwestlichen<br />

Rand des Oldenburger Bruchs von beiden Varianten gekreuzt, wobei eine Eisenbahnüberführung<br />

(EÜ Bruchweg) vorgesehen ist. Das Landschaftsbild am Nordrand des Oldenburger Bruchs<br />

wird durch die hier vorgesehenen Lärmschutzwände allerdings nicht unerheblich beeinträchtigt werden.<br />

Darüber hinaus ist hier von starken Störungen des Landschaftserlebens während der Bauphase<br />

auszugehen.<br />

Baubedingte Auswirkungen auf die touristische Infrastruktur bzw. die Ortslagen sind bei der überwiegend<br />

im Bereich der Bestandsstrecke verlaufenden Variante 4.b.1 in deutlich größerem Umfang zu<br />

erwarten. Betroffen werden hier während der Bauphase vor allem die Ortslagen von Göhl, Rellin <strong>und</strong><br />

Heringsdorf sein.<br />

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Variante 4.b.2 aufgr<strong>und</strong> der geringeren Belastung von<br />

Beherbergungsbetrieben durch Lärmimmissionen (vor allem in Heringsdorf) die günstigere Alternative<br />

darstellt. Darüber hinaus verursacht die Variante 4.b.2 geringere Beeinträchtigungen des überregional<br />

bedeutsamen Mönchsweges <strong>und</strong> des regionalen Radwegnetzes.<br />

5.2.6.2.2. Zwischenvergleich 4.c<br />

Der Zwischenvergleich 4.c behandelt<br />

- die Variante 4.c.1 mit den Streckenabschnitten X1.2 <strong>und</strong> X.10 sowie<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

111


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

- die Variante 4.c.2 mit dem Streckenabschnitt 1A.12.<br />

Beschreibung der Varianten:<br />

Beide Varianten liegen überwiegend auf dem Gebiete der Gemeinde Großenbrode. Lediglich der südliche<br />

Teilabschnitt befindet sich auf dem Gemeindegebiet von Neukirchen.<br />

Der Beginn beider Varianten liegt am TKP 20 westlich von Sütel, der gemeinsame Endpunkt am TKP<br />

22 nordöstlich von Großenbrode.<br />

Während die Variante 4.c.2 im Wesentlichen der Bestandsstrecke folgt (lediglich zwischen Seekamp<br />

<strong>und</strong> dem Großenbroder Ortsteil ´Von-Herwarth-Straße´ liegt eine Abweichung von ca. 100 m in östlicher<br />

Richtung vor), fädelt die Variante 4.c.1 nördlich von Seekamp aus der Bestandsstrecke in nördliche<br />

Richtung aus <strong>und</strong> erreicht nordöstlich von Lütjenbrode die B 207. Dieser folgt sie auf deren Südseite<br />

bis nordöstlich von Großenbrode <strong>und</strong> erreicht dort wieder die Bestandsstrecke.<br />

Die schalltechnische Untersuchung hat gezeigt, dass beide Varianten in Großenbrode sowohl am Tag<br />

als auch nachts zu z.T. deutlichen Überschreitungen der relevanten Grenzwerte für Lärm führen <strong>und</strong><br />

somit aktive Lärmschutzmaßnahmen erforderlich sind. Diese weisen bei beiden Varianten jedoch erhebliche<br />

Unterschiede auf. Während bei der Variante 4.c.2 auf der gesamten Länge zwischen dem<br />

Ortsteil ´von-Herwarth-Straße´ <strong>und</strong> nordöstlich von Großenbrode aktive Schallschutzmaßnahmen<br />

erforderlich sind (auf ca. 4 km), beschränkt sich die Notwendigkeit zum aktiven Schallschutz bei der<br />

Variante 4.c.1 auf einen ca. 1,5 km langen Abschnitt nördlich von Großenbrode.<br />

Die Lage der Varianten im Untersuchungsraum zeigt die folgende Abbildung.<br />

Abbildung 16: Zwischenvergleich 4.c – Lage der Varianten im Untersuchungsraum<br />

Variante 4.c.1<br />

Variante 4.c.2<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

112


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Touristisch relevante Strukturen:<br />

In Großenbrode, das den größten Teil des Raumes des Zwischenvergleichs 4.c umfasst (nur der äußerste<br />

südliche Teil des Zwischenvergleichs 4.c liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Neukirchen i.H.)<br />

findet sich eine größere Anzahl von Beherbergungsbetrieben. So existieren alleine 25 Beherbergungsbetriebe<br />

mit mehr als neun Betten, die über eine Kapazität von über 1.000 Betten verfügen;<br />

hinzu kommen zahlreiche Vermieter mit geringeren Bettenzahlen, die nicht von der amtlichen Statistik<br />

erfasst sind.<br />

Darüber hinaus ist auf mehrere Sondergebiete mit touristischer Bedeutung (Ferienhausanlagen, Campingplätze<br />

vor allem im südlichen Teil von Großenbrode, Campingplatz Seekamp auf dem Gemeindegebiet<br />

von Neukirchen i.H.) sowie zwei Sondergebiete mit der Zweckbestimmung Kur (Mutter-Kind-<br />

Kureinrichtungen) hinzuweisen.<br />

Die sechs Häfen in Großenbrode mit fast 1.000 Liegeplätzen bieten mit ihren Gastliegeplätzen weitere<br />

Unterkunftsangebote.<br />

Im Bereich zwischen der Bahnstrecke <strong>und</strong> dem Südstrand befindet sich gegenwärtig ein Ferienhausgebiet<br />

mit 165 Ferienhäusern mitsamt ergänzender touristischer Infrastruktur in Erschließung (Holiday<br />

Vital Resort Großenbrode).<br />

An freizeitrelevanter touristischer Infrastruktur ist vor allem auf die beiden Strände von Großenbrode<br />

(Südstrand <strong>und</strong> Weststrand) hinzuweisen. Darüber hinaus ist die Gemeinde in das R<strong>und</strong>wegesystem<br />

für Radfahrer des Kreises Ostholstein einbezogen. Mit dem Ostseeküsten-Radweg <strong>und</strong> dem Mönchsweg<br />

queren zwei überregional bedeutsame Radwege <strong>und</strong> mit dem Jakobsweg ein überregional bedeutsamer<br />

Fernwanderweg das Gemeindegebiet.<br />

Größere geschützte Landschaftsteile wie z.B. Natur- oder Landschaftsschutzgebiete, bei denen Touristen<br />

vermuten könnten, dass dort besondere Naturerlebnisse möglich sind, stellen im Abschnitt das<br />

nördlich der B 207 gelegene Landschaftsschutzgebiet ´Nordküste von Großenbrode´ dar. Die an die<br />

B 207 angrenzenden Bereiche dieses Schutzgebietes dürften aufgr<strong>und</strong> der bestehenden Vorbelastungen<br />

durch den Verkehr auf der B<strong>und</strong>esstraße für Touristen jedoch nur von geringer Bedeutung<br />

sein.<br />

Beurteilung der Varianten aus touristischer Sicht:<br />

Die folgende Tabelle zeigt einen Vergleich der Lärmbelastung durch die Bahnstrecke zwischen dem<br />

Planfall 0 <strong>und</strong> dem Planfall 1 mit den Varianten 4.c.1 <strong>und</strong> 4.c.2.<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

113


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Tabelle 26: Lärmbelastung von Beherbergungsbetrieben durch die Bahnstrecke im Bereich des Zwischenvergleichs<br />

4.c, Vergleich Planfall 0 – Planfall 1 [an in reinen <strong>und</strong> allgemeinen<br />

Wohngebieten gelegenen Gebäuden, an denen beim Planfall 1 Überschreitungen des<br />

nächtlichen Immissionsgrenzwertes von 49 dB(A) verbleiben, werden passive Lärmschutzmaßnahmen<br />

umgesetzt (Schallschutzfenster, schallgedämmte Lüftungen). Der<br />

Schutz vor Schienenverkehrslärm wird somit sichergestellt.]<br />

Ort<br />

Planfall 0<br />

Beherbergungsbetriebe /<br />

Betten<br />

45-49 dB(A)<br />

nachts<br />

> 49 dB(A)<br />

nachts<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

Planfall 1<br />

Variante 4.c.1 Variante 4.c.2<br />

Beherbergungsbetriebe /<br />

Betten<br />

45-49 dB(A)<br />

nachts<br />

> 49 dB(A)<br />

nachts<br />

Beherbergungsbetriebe /<br />

Betten<br />

45-49 dB(A)<br />

nachts<br />

> 49 dB(A)<br />

nachts<br />

Lütjenbrode 0 / 0 0 / 0 0 / 0 1 / 4 0 / 0 0 / 0<br />

Großenbrode<br />

inkl. Ortsteil<br />

´von-Herwarth-<br />

Straße´<br />

25 / 120 69 / 254 15 / 44 0 / 0 49 / 152 19 / 98<br />

Gesamt 25 / 120 69 / 254 15 / 44 1 / 4 49 / 152 19 / 98<br />

Bei der Variante 4.c.1 kommt es in Großenbrode aufgr<strong>und</strong> der ortsfernen Trassenführung <strong>und</strong> den<br />

vorgesehenen aktiven Lärmschutzmaßnahmen im Vergleich mit dem Planfall 0 zu einer deutlichen<br />

Verminderung der Lärmimmissionen. Davon profitieren auch die hier befindlichen Beherbergungsbetriebe.<br />

Während beim Planfall 0 69 Betriebe mit insgesamt 254 Betten von nächtlichen Grenzwertüberschreitungen<br />

betroffen sind <strong>und</strong> weitere 25 Betriebe mit insgesamt 120 Betten innerhalb der 45<br />

dB(A)-Isophone nachts liegen, stellt sich die Situation beim Planfall 1 deutlich günstiger dar. Einer<br />

deutlich geringeren Betroffenheit durch Lärmimmissionen [ca. -10 db(A)] unterliegen bei der Variante<br />

4.c.1 auch die am Südrand von Großenbrode geplante Ferienhaussiedlung [beim Planfall 0 bestehen<br />

nächtliche Schalleinwirkungen von 45-50 dB(A)] <strong>und</strong> der ebenfalls im Süden des Ortes gelegene große<br />

Campingplatz mit seinen 440 Standplätzen.<br />

Eine Verschlechterung gegenüber dem Planfall 0 findet bei der Variante 4.c.1 im Bereich Lütjenbrode<br />

statt [Zunahme der Schalleinwirkungen um bis zu 15 dB(A)]. Hier kommt es in Zukunft zu einer deutlich<br />

stärkeren Belastung eines Beherbergungsbetriebes sowie des am südlichen Ortsrand gelegenen<br />

kleinen Campingplatzes, wobei der nächtliche Grenzwert für Campingplätze [54 dB(A)] erreicht wird.<br />

Darüber hinaus werden das nördlich von Großenbrode in der Nähe des Weststrandes gelegene Ferienhausgebiet<br />

<strong>und</strong> die unmittelbar angrenzende Kur-Einrichtung der Awo (Mutter-Kind-Kurhaus Baltic)<br />

deutlich stärker belastet [Zunahme der Lärmimmissionen gegenüber dem Planfall 0 um bis zu 10 dB<br />

(A), dadurch Überschreitung des nächtlichen Grenzwertes für Ferienhausgebiete von 49 dB(A)]. Zu<br />

berücksichtigen ist jedoch, dass hier bereits erhebliche Vorbelastungen hinsichtlich Lärm durch den<br />

Verkehr auf der B 207 bestehen, so dass die Zunahme des Bahnlärms nicht so deutlich wahrnehmbar<br />

sein wird wie in einer unvorbelasteten Situation.<br />

Gegenüber dem Planfall 0 um bis zu 10 dB(A) stärker belastet wird bei der Variante 4.c.1 auch der<br />

nordwestliche Teil des Campingplatzes Seekamp. Hier ist zukünftig von nächtlichen Schalleinwirkungen<br />

von 45-50 dB(A) auszugehen. Eine Überschreitung des relevanten Immissionsgrenzwertes [54<br />

dB(A)] nachts findet nicht statt.<br />

Bei der Variante 4.c.2 kann aufgr<strong>und</strong> der vorgesehenen aktiven Schallschutzmaßnahmen gegenüber<br />

dem Planfall 0 ebenfalls eine Verminderung der Lärmimmissionen in Großenbrode erzielt werden.<br />

Gegenüber der Variante 4.c.1 fällt diese Verminderung jedoch deutlich geringer aus. So sind weiterhin<br />

114


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

19 Beherbergungsbetriebe mit insgesamt 98 Betten von nächtlichen Grenzwertüberschreitungen betroffen;<br />

49 weitere Betriebe mit insgesamt 152 Betten liegen innerhalb der 45 dB(A)-Isophone nachts.<br />

Betroffen sind vor allem die südlich an die Bahnstrecke angrenzenden Wohngebiete in Großenbrode<br />

<strong>und</strong> im Ortsteil ´von-Herwarth-Straße´.<br />

Ähnlich stellt sich die Situation im Bereich der im Süden von Großenbrode geplanten Ferienhaussiedlung<br />

<strong>und</strong> des südlich angrenzenden Campingplatzes dar (Verminderung der Lärmimmissionen gegenüber<br />

dem Planfall 0, jedoch geringer als bei der Variante 4.c.1).<br />

Im Bereich Lütjenbrode kommt es bei der Variante 4.c.2 im Vergleich mit dem Planfall 0 zu einer Zunahme<br />

der Lärmimmissionen um ca. 5 dB(A); diese fehlt jedoch deutlich geringer aus als bei der Variante<br />

4.c.1.<br />

Das nördlich von Großenbrode in der Nähe des Weststrandes gelegene Ferienhausgebiet <strong>und</strong> die<br />

unmittelbar angrenzende Kur-Einrichtung der Awo (Mutter-Kind-Kurhaus Baltic) werden bei der Variante<br />

4.c.2 etwas stärker durch Lärmimmissionen belastet als beim Planfall 0. Die Zunahme fällt jedoch<br />

deutlich geringer aus als bei der Variante 4.c.1.<br />

Der nordwestliche Teil des Campingplatzes Seekamp ist durch die Variante 4.c.2 geringfügig stärker<br />

betroffen als durch die Variante 4.c.1.durch bahnbedingte Schall. Eine Überschreitung des relevanten<br />

Immissionsgrenzwertes [54 dB(A)] nachts findet jedoch auch hier nicht statt.<br />

Der südlich <strong>und</strong> westlich an den Ortsteil ´von-Herwarth-Straße´ angrenzende Sportboothafen erfährt<br />

aufgr<strong>und</strong> der vorgesehenen aktiven Lärmschutzmaßnahmen (Variante 4.c.2) bzw. der ortsfernen Lage<br />

(Variante 4.c.1) gegenüber dem Planfall 0 eine leichte Entlastung.<br />

An freizeitrelevanten Strukturen ist vor allem bei der Variante 4.c.1 der ca. 500 m nördlich der geplanten<br />

Trasse gelegene Weststrand durch Verlärmung betroffen. Hier werden für das Jahr 2025 Schallpegel<br />

von 45-50 dB(A) am Tag prognostiziert, was gegenüber dem Planfall 0 eine Zunahme um 5-10<br />

dB(A) bedeutet. Zu berücksichtigen ist jedoch, dass der Weststrand bereits durch den Verkehr auf der<br />

B 207 vorbelastet ist, so dass die Zunahme des Bahnlärms nicht so deutlich wahrnehmbar sein wird<br />

wie in einer unvorbelasteten Situation. Bei der Variante 4.c.2 ergeben sich im Bereich des Weststrandes<br />

keine relevanten Veränderungen gegenüber dem Planfall 0.<br />

Für den Südstrand können aufgr<strong>und</strong> der relativ großen Entfernung zu beiden Varianten <strong>und</strong> der Abschirmwirkung<br />

der Bebauung in Großenbrode relevante Beeinträchtigungen durch Lärmimmissionen<br />

ausgeschlossen werden.<br />

Die im Abschnitt überregional bedeutsamen Rad- <strong>und</strong> Wanderwege (Ostseeküsten-Radweg, Mönchsweg,<br />

Jakobsweg) verlaufen überwiegend auf oder entlang von bestehenden Straßen. Die von der<br />

Variante 4.c.1 betroffenen Verbindungen können aufgr<strong>und</strong> der geplanten Eisenbahn- bzw. Straßenüberführungen<br />

ohne wesentliche Beeinträchtigungen aufrechterhalten werden. Die einzige Ausnahme<br />

bildet die Rad- <strong>und</strong> Wanderwegverbindung im Bereich Bergmühle / Seekamp, wo der bestehende<br />

Bahnübergang erhalten bleibt <strong>und</strong> hier in Zukunft aufgr<strong>und</strong> des zunehmenden Zugverkehrs von längeren<br />

Schrankenschließzeiten (ca. 3 h im Tagzeitraum <strong>und</strong> damit in etwa Verdoppelung gegenüber dem<br />

Planfall 0) auszugehen ist.<br />

Deutlich ungünstiger stellt sich die Situation bei der Variante 4.c.2 dar, da hier die bestehenden Bahnübergänge<br />

nicht durch Bahn- oder Straßenüberführungen ersetzt werden. Betroffen sind davon vor<br />

allem die Rad- <strong>und</strong> Wanderwegverbindungen im Bereich Bergmühle / Seekamp, Feldscheide, Pomosin-Werk<br />

<strong>und</strong> Strandstraße, die in Zukunft aufgr<strong>und</strong> von längeren Schrankenschließzeiten (s.o.) an<br />

Attraktivität einbüßen werden.<br />

In diesem Zusammenhang stellt sich für die Variante 4.c.2 ebenfalls negativ dar, dass längere Teilabschnitte<br />

der genannten überregional bedeutsamen Rad- <strong>und</strong> Wanderwege parallel zur Bestandsstrecke<br />

verlaufen <strong>und</strong> somit im Zukunft verstärkten Lärmbelastungen <strong>und</strong> z.T. auch visuellen Störeffekten<br />

(vor allem durch Lärmschutzwände, s.u.) ausgesetzt sein werden. Dies betrifft vor allem Teilabschnitte<br />

des Ostseeküsten-Radweges nordöstlich von Großenbrode, zwischen Großenbrode <strong>und</strong> Feldscheide<br />

<strong>und</strong> in Höhe Seekamp.<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

115


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Die längeren Schrankenschließzeiten bei der Variante 4.c.2 stellen auch für den innerörtlichen Verkehr<br />

in Großenbrode ein Problem dar. Hier ist vor allem auf den Bahnübergang im Bereich der<br />

Strandstraße (K 42) hinzuweisen, die die Hauptzufahrt zum Südstrand vermittelt. Als Folgen der hier<br />

in Zukunft längeren Schrankenschließzeiten sind z.B. Behinderungen für Touristen bei der An- <strong>und</strong><br />

Abfahrt, Staus mit entsprechenden Folgewirkungen (Lärm- <strong>und</strong> Schadstoffemissionen) usw. zu nennen.<br />

Bei der Variante 4.c.1 ist im Bereich der Kreuzung mit der K 42 nördlich von Großenbrode eine<br />

Straßenüberführung vorgesehen, so dass sich hier keine vergleichbaren Probleme ergeben.<br />

Aus Sicht des für den Tourismus auf der Halbinsel Wagrien bedeutsamen Landschaftsbildes sind vor<br />

allem die bei der Variante 4.c.2 erforderlichen Lärmschutzwände (auf ca. 4 km zwischen dem Ortsteil<br />

´von-Herwarth-Straße´ <strong>und</strong> nordöstlich von Großenbrode) mit erheblichen Beeinträchtigungen verb<strong>und</strong>en.<br />

Bestehende Sichtbeziehungen z.B. vom östlichen Ortsrand von Großenbrode in Richtung<br />

Küste werden dadurch erheblich eingeschränkt, aber auch die Erlebbarkeit der Landschaft z.B. bei<br />

Ausflügen mit dem Rad oder zu Fuß wird deutlich vermindert.<br />

Die Variante 4.c.1 ist auch in dieser Hinsicht mit deutlich geringeren Beeinträchtigungen verb<strong>und</strong>en,<br />

da sich die Notwendigkeit zum aktiven Schallschutz auf einen ca. 1,5 km langen Abschnitt nördlich<br />

von Großenbrode beschränkt, der aufgr<strong>und</strong> der parallel verlaufenden <strong>und</strong> stark befahrenen B 207<br />

ohnehin nur eine relativ geringe Bedeutung für das Landschaftserleben aufweist.<br />

Baubedingte Auswirkungen auf die touristische Infrastruktur bzw. die Ortslagen sind bei der abschnittsweise<br />

parallel zur B 207 verlaufenden Variante 4.c.1 in geringerem Umfang zu erwarten. Bei<br />

der Variante 4.c.2 werden hingegen vor allem die Ortslage von Großenbrode <strong>und</strong> der Ortsteil Von-<br />

Herwarth-Straße durch Beeinträchtigungen während der Bauphase betroffen sein.<br />

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Variante 4.c.1 aufgr<strong>und</strong> der deutlich geringeren Belastung<br />

von Beherbergungsbetrieben die günstigere Alternative darstellt. Weitere Vorteile weist die<br />

Variante 4.c.1 hinsichtlich der Beeinträchtigung von überregional bedeutsamen Rad- <strong>und</strong> Wanderwegen<br />

sowie des Landschaftsbildes auf. Eine Beeinträchtigung von innerörtlichen Verbindungen in<br />

Großenbrode durch längere Schrankenschließzeiten wie bei der Variante 4.c.2 kann vermieden werden.<br />

5.2.6.3 Hauptvergleich Abschnitt 4<br />

Der Hauptvergleich im Abschnitt 4 behandelt<br />

- die Variante 4.1 mit dem Vergleichsergebnis 4.b (= Variante 4.b.2), dem Streckenabschnitt 1A.11<br />

<strong>und</strong> dem Vergleichsergebnis 4.c (= Variante 4.c.1) sowie<br />

- die Variante 4.2 mit dem Streckenabschnitt X.8, dem Vergleichsergebnis 4.a (= Streckenabschnitt<br />

X.7.1) <strong>und</strong> den Streckenabschnitten X.9 <strong>und</strong> X.10.<br />

Beschreibung der Varianten:<br />

Beide Varianten liegen auf dem Gebiet der Stadt Oldenburg i.H. sowie der Gemeinden Göhl,<br />

Gremersdorf, Heringsdorf, Neukirchen <strong>und</strong> Großenbrode.<br />

Der Beginn beider Varianten liegt am TKP 17 südlich von Oldenburg, das Ende am TKP 22 nordöstlich<br />

von Großenbrode.<br />

Zwischen dem TKP 17 südlich von Oldenburg <strong>und</strong> südlich von Seegalendorf (TKP 18) ist der Verlauf<br />

beider Varianten zunächst identisch. Sie umgehen hier das Stadtgebiet von Oldenburg südlich am<br />

Rande des Naturschutzgebietes ´Oldenburger Bruch´, queren dann östlich von Oldenburg die Bestandsstrecke<br />

<strong>und</strong> werden nach Norden an Kremsdorf vorbeigeführt (= Vergleichsergebnis 4.b bei<br />

Variante 4.1, Streckenabschnitt X.8 <strong>und</strong> Vergleichsergebnis 4.a bei Variante 4.2).<br />

Südlich von Seegalendorf trennen sich dann beide Varianten auf. Die Variante 4.1 wird weiter in östliche<br />

Richtung geführt (= ebenfalls Vergleichsergebnis 4b) <strong>und</strong> fädelt bei Satjewitz in die Bestandsstecke<br />

ein. Dieser folgt sie bis in Höhe Seekamp (= Streckenabschnitt 1A.11), fädelt aus dieser nördlich<br />

von Seekamp wieder aus <strong>und</strong> erreicht nordöstlich von Lütjenbrode die B 207. Dieser folgt sie auf de-<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

116


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

ren Südseite bis nordöstlich von Großenbrode <strong>und</strong> erreicht dort wieder die Bestandsstrecke (= Vergleichsergebnis<br />

4.c).<br />

Die Variante 4.2 verschwenkt bei Seegalendorf in nordöstliche Richtung, quert zwischen Meeschendorf<br />

<strong>und</strong> Neukirchen die L 60 sowie nördlich von Neukirchen die B 501 <strong>und</strong> trifft südöstlich von Lütjenbrode<br />

auf die Variante 4.1 (= Streckenabschnitt X.9).<br />

Im weiteren Verlauf sind beiden Varianten identisch (Verlauf parallel zur B 207 <strong>und</strong> Einmündung in die<br />

Bestandsstrecke nordöstlich von Großenbrode = Streckenabschnitt X.10 bei Variante 4.2).<br />

Da die relevanten Unterschiede zwischen beiden Varianten im Abschnitt zwischen Seegalendorf <strong>und</strong><br />

südöstlich von Lütjenbrode liegen, konzentrieren sich die folgenden Ausführungen auf diesen Bereich.<br />

Die schalltechnische Untersuchung hat für den Abschnitt zwischen Seegalendorf <strong>und</strong> Lütjenbrode<br />

gezeigt, dass beide Varianten in Neukirchen nachts zu Überschreitungen der relevanten Grenzwerte<br />

für Lärm führen <strong>und</strong> somit aktive Lärmschutzmaßnahmen erforderlich sind.<br />

Die Lage der Varianten im Untersuchungsraum zeigt die folgende Abbildung.<br />

Abbildung 17: Hauptvergleich Abschnitt 4 – Lage der Varianten im Untersuchungsraum<br />

Variante 4.1<br />

Variante 4.2<br />

Touristisch relevante Strukturen:<br />

Das Angebot an touristisch relevanten Beherbergungsbetrieben konzentriert sich im Abschnitt zwischen<br />

Seegalendorf <strong>und</strong> südöstlich von Lütjenbrode auf die Ortslage von Neukirchen. Hier finden sich<br />

sieben Betriebe mit insgesamt 38 Betten. Weitere Betriebe bestehen im Neukirchener Ortsteil Ölendorf<br />

(fünf Betriebe mit insgesamt 29 Betten) <strong>und</strong> im Heringsdorfer Ortsteil Klötzin (zwei Betriebe mit<br />

insgesamt sieben Betten). Darüber hinaus ist auf auf den Campingplatz Seekamp hinzuweisen, dessen<br />

nordwestlicher Teilbereich im Untersuchungsraum liegt, <strong>und</strong> einen kleineren Campingplatz mit<br />

zehn Standplätzen am südlichen Ortsrand von Lütjenbrode.<br />

Das Angebot an freizeitrelevanter Infrastruktur beschränkt sich im Wesentlichen auf ausgewiesene<br />

Radwege. Neben einer größeren Anzahl von regionalen Radwegverbindungen ist vor allem auf die<br />

überregional bedeutsamen Radwege ´Mönchsweg´ <strong>und</strong> ´Ostseeküstenradweg´ hinzuweisen, die den<br />

Untersuchungsraum im Abschnitt kreuzen.<br />

So verläuft der Mönchsweg von Klingstein über Neukirchen nach Heringsdorf <strong>und</strong> nutzt dabei abschnittsweise<br />

die B 501.<br />

Der Ostseeküstenradweg führt von Lütjenbrode über Sütel <strong>und</strong> Löhrstorf nach Neukirchen, um östlich<br />

von Satjewitz den Untersuchungsraum zu verlassen. Zwischen Lütjenbrode <strong>und</strong> Sütel verläuft auf dem<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

117


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Ostseeküstenradweg zudem der Jakobsweg als überregional bedeutsamer Wanderweg.<br />

Größere geschützte Landschaftsteile wie z.B. Natur- oder Landschaftsschutzgebiete, bei denen Touristen<br />

vermuten könnten, dass dort besondere Naturerlebnisse möglich sind, sind im Abschnitt nicht<br />

vorhanden. Das Gleiche betrifft Bereiche mit hoher Landschaftsbildqualität, da im Abschnitt landwirtschaftliche<br />

Intensivnutzung mit Ackerbau dominiert. An einigen Stellen befinden sich zudem Windparks<br />

(z.B. nördlich von Neukirchen), die für eine Vorbelastung des Landschaftsbildes verantwortlich<br />

sind <strong>und</strong> die touristische Eignung einschränken.<br />

Beurteilung der Varianten aus touristischer Sicht:<br />

Die folgende Tabelle zeigt einen Vergleich der Lärmbelastung durch die Bahnstrecke zwischen dem<br />

Planfall 0 <strong>und</strong> dem Planfall 1 mit den Varianten 4.1 <strong>und</strong> 4.2.<br />

Tabelle 27: Lärmbelastung von Beherbergungsbetrieben durch die Bahnstrecke im Bereich des<br />

Hauptvergleichs Abschnitt 4, Vergleich Planfall 0 – Planfall 1 [an in reinen <strong>und</strong> allgemeinen<br />

Wohngebieten gelegenen Gebäuden, an denen beim Planfall 1 Überschreitungen<br />

des nächtlichen Immissionsgrenzwertes von 49 dB(A) verbleiben, werden passive Lärmschutzmaßnahmen<br />

umgesetzt (Schallschutzfenster, schallgedämmte Lüftungen). Der<br />

Schutz vor Schienenverkehrslärm wird somit sichergestellt.]<br />

Ort<br />

Planfall 0<br />

Beherbergungsbetriebe /<br />

Betten<br />

45-49 dB(A)<br />

nachts<br />

> 49 dB(A)<br />

nachts<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

Planfall 1<br />

Variante 4.1 Variante 4.2<br />

Beherbergungsbetriebe /<br />

Betten<br />

45-49 dB(A)<br />

nachts<br />

> 49 dB(A)<br />

nachts<br />

Beherbergungsbetriebe /<br />

Betten<br />

45-49 dB(A)<br />

nachts<br />

> 49 dB(A)<br />

nachts<br />

Klötzin 2 / 7 0 / 0 2 / 7 1 / 3 0 / 0 0 / 0<br />

Neukirchen 4 / 16 0 / 0 0 / 0 0 / 0 0 / 0 0 / 0<br />

Ölendorf 4 / 21 0 / 0 5 / 29 4 / 21 0 / 0 0 / 0<br />

Gesamt 10 / 44 0 / 0 7 / 36 5 / 24 0 / 0 0 / 0<br />

Bei der Variante 4.1 kommt es vor allem im östlichen Ortsbereich von Neukirchen aufgr<strong>und</strong> der vorgesehenen<br />

aktiven Lärmschutzmaßnahmen im Vergleich mit dem Planfall 0 zu einer Verminderung der<br />

Lärmimmissionen um bis zu 5 dB(A). Davon profitieren auch die hier befindlichen Beherbergungsbetriebe.<br />

Während beim Planfall 0 vier Betriebe mit insgesamt 16 Betten innerhalb der 45 dB(A)-<br />

Isophone nachts (potenziell Schlafgestörte bei gekipptem Fenster) liegen, liegt beim Planfall 1 keine<br />

relevante Betroffenheit mehr vor. Vergleichbar stellt sich die Situation bei der Variante 4.2 dar.<br />

In Klötzin ergeben sich bei der Variante 4.1 aufgr<strong>und</strong> der bauleitplanerischen Ausweisung der Ortslage<br />

als Dorfgebiet keine Überschreitungen der relevanten Immissionsgrenzwerte, so dass keine aktiven<br />

Schallschutzmaßnahmen vorgesehen wurden. Gegenüber dem Planfall 0 verschiebt sich die<br />

Lärmbelastung von der Südseite auf die Nordseite des Ortes mit der Folge, dass es hier in Zukunft zu<br />

stärkeren Schalleinwirkungen <strong>und</strong> damit auch zu einer etwas stärkeren Betroffenheit der hier befindlichen<br />

Beherbergungsbetriebe kommt.<br />

Auch in Ölendorf findet bei der Variante 4.1 eine Zunahme der Lärmbelastung gegenüber dem Planfall<br />

0 statt.<br />

Bei der Variante 4.2 können hingegen aufgr<strong>und</strong> der ortsfernen Lage relevante Beeinträchtungen von<br />

Beherbergungsbetrieben in Klötzin <strong>und</strong> Ölendorf durch Lärmimmissionen vermieden werden.<br />

Der kleine Campingplatz am südlichen Ortsrand von Lütjenbrode wird durch beide Varianten in gleichem<br />

Umfang durch Lärmimmissionen belastet. Gegenüber dem Planfall 0 ist hier eine deutliche Zu-<br />

118


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

nahme der Schallpegel von bis zu 10 dB(A) zu verzeichnen, wobei der nächtliche Grenzwert für Campingplätze<br />

[54 dB(A)] erreicht wird.<br />

Unterschiedlich stellt sich hingegen die zukünftige Lärmbelastung im Bereich des Campingplatzes<br />

Seekamp dar. Während bei der Variante 4.2 keine relevante Veränderung gegenüber dem Planfall 0<br />

zu verzeichnen ist, wird der nordwestliche Teil des Platzes bei der Variante 4.1 gegenüber dem Planfall<br />

0 um bis zu 10 dB(A) stärker belastet. Hier ist zukünftig von nächtlichen Schalleinwirkungen von<br />

45-50 dB(A) auszugehen. Eine Überschreitung des relevanten Immissionsgrenzwertes [54 dB(A)]<br />

nachts findet nicht statt.<br />

Die im Abschnitt befindlichen regionalen <strong>und</strong> überregionalen Radwegverbindungen verlaufen überwiegend<br />

auf oder entlang von bestehenden Straßen. Bei der Variante 4.2 sind bei Kreuzungen mit der<br />

Bahnstrecke Überführungen vorgesehen, so dass die Verbindungen erhalten bleiben.<br />

Ungünstiger stellt sich die Situation bei der Variante 4.1 dar, da hier die bestehenden Bahnübergänge<br />

an der Bestandsstrecke zwischen Satjewitz <strong>und</strong> Seekamp nicht durch Bahn- oder Straßenüberführungen<br />

ersetzt werden. Betroffen sind davon vor allem die Rad- <strong>und</strong> Wanderwegverbindungen im Bereich<br />

Bergmühle / Seekamp (Ostseeküstenradweg <strong>und</strong> Jakobsweg), Satjewitz <strong>und</strong> Löhrstorf / Sütel (jeweils<br />

Ostseeküstenradweg), die in Zukunft aufgr<strong>und</strong> von längeren Schrankenschließzeiten (ca. 3 h im Tagzeitraum<br />

<strong>und</strong> damit in etwa Verdoppelung gegenüber dem Planfall 0) an Attraktivität einbüßen werden.<br />

In diesem Zusammenhang ist auch darauf hinzuweisen, dass die K 56 im Bereich Löhrstorf / Sütel<br />

eine wichtige Zufahrtsstraße zu den an der Küste gelegenen großen Campingplätzen darstellt, deren<br />

Funktion durch längere Schrankenschließzeiten bei der Variante 4.1 beeinträchtigt wird. Ähnliches gilt<br />

für die von der K 56 in Richtung Küste abzweigenden Straßen bei Ölendorf <strong>und</strong> Satjewitz.<br />

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Variante 4.2 aufgr<strong>und</strong> der deutlich geringeren Belastung<br />

der im Abschnitt befindlichen Ortslagen einschließlich der hier befindlichen Beherbergungsbetriebe<br />

sowie der geringeren Beeinträchtigungen des Campingplatzes Seekamp die günstigere Alternative<br />

darstellt. Darüber hinaus verursacht die Variante 4.2 geringere Beeinträchtigungen des regionalen<br />

<strong>und</strong> überregionalen Radwandernetzes. Relevante Auswirkungen auf das örtliche Straßennetz,<br />

das z.T. wichtige Zubringerfunktionen zu den großen Campingplätzen an der Küste erfüllt, sind bei der<br />

Variante 4.2 nicht festzustellen.<br />

5.2.6.4 Auswirkungsprognose für die Streckenabschnitte 1A.9 <strong>und</strong> 1A.13<br />

Der Streckenabschnitt 1A.9 zwischen Damlos <strong>und</strong> Oldenburg i.H. sowie der südliche Teil des Streckenabschnitts<br />

1A.13 zwischen Großenbrode <strong>und</strong> dem Fehmarns<strong>und</strong> werden keinem Vergleich unterzogen,<br />

da hier nur eine Alternative vorliegt. Es erfolgt jedoch eine Auswirkungsprognose.<br />

5.2.6.4.1. Streckenabschnitt 1A.9<br />

Beschreibung des Streckenabschnitts:<br />

Der auf dem Gebiet der Gemeinden Lensahn <strong>und</strong> Damlos sowie der Stadt Oldenburg i.H. gelegene<br />

Streckenabschnitt 1A.9 befindet sich zwischen den TKP 16 bei Damlos <strong>und</strong> 17 südlich von Oldenburg<br />

i.H. Die Bahntrasse wird hier zunächst auf der Westseite der A 1 geführt, kreuzt dann in Höhe von<br />

Damlos zweimal die Bestandsstrecke, um in Höhe von Sipsdorf in diese einzufädeln. Bis zum TKP 17<br />

südlich von Oldenburg i.H. verbleibt der Streckenabschnitt auf der Bestandsstrecke.<br />

Die Lage des Streckenabschnitts 1A.9 im Untersuchungsraum zeigt die folgende Abbildung.<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

119


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Abbildung 18: Streckenabschnitt 1A.9 – Lage im Untersuchungsraum<br />

Touristisch relevante Strukturen:<br />

Beherbergungsbetriebe befinden sich in diesem Abschnitt in Damlos (vier Betriebe mit insgesamt acht<br />

Betten), in Sipsdorf (zwei Betriebe mit insgesamt 37 Betten) <strong>und</strong> in Lübbersdorf am südlichen Stadtrand<br />

von Oldenburg (ein Betrieb mit 16 Betten).<br />

An freizeitrelevanter touristischer Infrastruktur ist lediglich auf zwei regionale Radwegverbindungen<br />

(von Oldenburg über Sebühl nach Damlos sowie von Johannisdorf über Sipsdorf nach Petersdorf) <strong>und</strong><br />

einen Rastplatz am westlichen Rand des Damloser Waldes hinzuweisen.<br />

Beurteilung des Streckenabschnitts aus touristischer Sicht:<br />

Die folgende Tabelle zeigt einen Vergleich der Lärmbelastung durch die Bahnstrecke zwischen dem<br />

Planfall 0 <strong>und</strong> dem Planfall 1 im Streckenabschnitt 1A.9.<br />

Tabelle 28: Lärmbelastung von Beherbergungsbetrieben durch die Bahnstrecke im Streckenabschnitt<br />

1A.9, Vergleich Planfall 0 – Planfall 1<br />

Ort<br />

Planfall 0<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

Planfall 1<br />

Streckenabschnitt 1A.9<br />

Beherbergungsbetriebe / Betten Beherbergungsbetriebe / Betten<br />

45-49 dB(A) nachts > 49 dB(A) nachts 45-49 dB(A) nachts > 49 dB(A) nachts<br />

Damlos 0 / 0 0 / 0 4 / 8 0 / 0<br />

Sipsdorf 0 / 0 0 / 0 2 / 37 0 / 0<br />

Lübbersdorf 0 / 0 0 / 0 1 / 16 0 / 0<br />

Gesamt 0 / 0 0 / 0 7 / 61 0 / 0<br />

Gegenüber dem Planfall 0 unterliegen die Ortslagen von Damlos <strong>und</strong> Sipsdorf einschließlich der hier<br />

befindlichen Beherbergungsbetriebe in Zukunft um bis zu 5 dB(A) stärkeren Schalleinwirkungen. Die<br />

relevanten Grenzwerte für Lärm werden zwar nicht überschritten, die betroffenen Betriebe liegen jedoch<br />

innerhalb der 45 dB(A)-Isophone nachts (zwei Betriebe mit insgesamt 37 Betten in Sipsdorf <strong>und</strong><br />

vier Betriebe mit insgesamt acht Betten in Damlos). Der Betrieb an der K 59 in Lübbersdorf ist ebenfalls<br />

durch höhere Schalleinwirkungen betroffen.<br />

Zu berücksichtigen ist jedoch, dass im gesamten Abschnitt bereits erhebliche Vorbelastungen hinsichtlich<br />

Lärm durch den Verkehr auf der A 1 bestehen, so dass die Zunahme des Bahnlärms nicht so<br />

deutlich wahrnehmbar sein wird wie in einer unvorbelasteten Situation.<br />

120


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Die regionale Radwegverbindung von Oldenburg über Sebühl nach Damlos, die von der Bestandsstrecke<br />

gekreuzt wird, wird insofern beeinträchtigt, dass der bestehende Bahnübergang nicht durch<br />

eine Bahn- oder Straßenüberführung ersetzt wird <strong>und</strong> somit in Zukunft aufgr<strong>und</strong> der Verkehrszunahme<br />

auf der Strecke von längeren Schrankenschließzeiten (ca. 3 h im Tagzeitraum <strong>und</strong> damit in etwa<br />

Verdoppelung gegenüber dem Planfall 0) auszugehen ist.<br />

Für den am westlichen Rand des Damloser Waldes gelegenen Rastplatz sind aufgr<strong>und</strong> des Abstandes<br />

zur Bestandsstrecke (ca. 1.000 m) keine relevanten Beeinträchtigungen zu erwarten.<br />

5.2.6.4.2. Streckenabschnitt 1A.13<br />

Beschreibung des Streckenabschnitts:<br />

Die Streckenabschnitt 1A.13 liegt zwischen dem TKP 22 nördlich von Großenbrode <strong>und</strong> Puttgarden<br />

auf Fehmarn. An dieser Stelle wird nur der auf dem Festland gelegene Teilabschnitt zwischen<br />

Großenbrode <strong>und</strong> dem Fehmarns<strong>und</strong> behandelt. Auf den auf der Insel Fehmarn gelegenen Teilabschnitt<br />

wird in Kapitel 5.2.8.2 näher eingegangen.<br />

Der Streckenabschnitt zwischen dem TKP 22 <strong>und</strong> dem Fehmarns<strong>und</strong> verläuft auf der Bestandsstrecke.<br />

Die Lage des Streckenabschnitts 1A.13 im Untersuchungsraum zeigt die folgende Abbildung.<br />

Abbildung 19: Streckenabschnitt 1A.13 – Lage im Untersuchungsraum<br />

Touristisch relevante Strukturen:<br />

An Beherbergungsbetrieben ist auf einen privaten Vermieter (mit fünf Betten) in Großenbroderfähre<br />

hinzuweisen. Hier findet sich zudem ein größeres Wochenendhausgebiet direkt am Fehmarns<strong>und</strong>.<br />

An freizeitrelevanter Infrastruktur sind zwei regionale Radwegverbindungen zu nennen. Darüber hinaus<br />

verlaufen die überregional bedeutsamen Rad- <strong>und</strong> Wanderwege ´Mönchsweg´, Ostseeküstenradweg´<br />

<strong>und</strong> ´Jakobsweg´ hier parallel zur B 207 bzw. zur Bahnstrecke.<br />

Beurteilung des Streckenabschnitts aus touristischer Sicht:<br />

Die folgende Tabelle zeigt einen Vergleich der Lärmbelastung durch die Bahnstrecke zwischen dem<br />

Planfall 0 <strong>und</strong> dem Planfall 1 im Streckenabschnitt 1A.13.<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

121


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Tabelle 29: Lärmbelastung von Beherbergungsbetrieben durch die Bahnstrecke im Streckenabschnitt<br />

1A.13, Vergleich Planfall 0 – Planfall 1<br />

Ort<br />

Großenbroderfähre<br />

Planfall 0<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

Planfall 1<br />

Streckenabschnitt 1A.13 (Großenbrode)<br />

Beherbergungsbetriebe / Betten Beherbergungsbetriebe / Betten<br />

45-49 dB(A) nachts > 49 dB(A) nachts 45-49 dB(A) nachts > 49 dB(A) nachts<br />

1 / 5 0 / 0 1 / 5 0 / 0<br />

In Großenbroderfähre ergeben sich im Vergleich zum Planfall 0 leichte Erhöhungen der Schallpegel.<br />

Überschreitungen der relevanten Grenzwerte für Lärm finden jedoch nicht statt. Zu berücksichtigen ist,<br />

dass hier bereits erhebliche Vorbelastungen hinsichtlich Lärm durch den Verkehr auf der B 207 bestehen,<br />

so dass die Zunahme des Bahnlärms nicht so deutlich wahrnehmbar sein wird wie in einer unvorbelasteten<br />

Situation.<br />

Die z.T. parallel zur Bahnstrecke verlaufenden Radwegverbindungen werden ebenfalls von höheren<br />

Lärmimmissionen betroffen sein. In Anbetracht der bestehenden Vorbelastungen (vor allem auch<br />

B 207) dürfte dieser Aspekt jedoch vernachlässigbar sein.<br />

5.2.7 Auswirkungen der Vorzugsvariante<br />

5.2.7.1 Synthese der Hauptvergleiche <strong>und</strong> Darstellung der Vorzugsvariante<br />

Aus der Synthese der Hauptvergleiche lässt sich folgende Vorzugsvariante ableiten:<br />

Tabelle 30: Darstellung der Vorzugsvariante in den einzelnen Abschnitten<br />

Abschnitt Vorzugsvariante Streckenabschnitte<br />

Abschnitt 1 1.4 (X.0) – X.1 - X.2 – X2.2 – X3.1 – E.2 – E.3<br />

Abschnitt 2 - 1A.6<br />

Abschnitt 3 3.3 X5.1 – X7<br />

Abschnitt 4 4.2 1A.9 – X.8 – X7.1 – X.9 – X.10<br />

Der Verlauf der Vorzugsvariante ist in der Karte ´Touristische Infrastruktur – Bestand / Konflikte der<br />

Vorzugsvariante´ dargestellt.<br />

5.2.7.2 Beschreibung der Auswirkungen der Vorzugsvariante auf die touristischen Belange<br />

Im Folgenden werden die wesentlichen Auswirkungen der Vorzugsvariante zusammenfassend dargestellt.<br />

5.2.7.2.1. Betroffenheit von Beherbergungsinfrastruktur<br />

• Verlärmung von Beherbergungsbetrieben (Hotellerie)<br />

Die folgende Tabelle zeigt einen Vergleich der Lärmbelastung durch die Bahnstrecke zwischen dem<br />

Planfall 0 <strong>und</strong> dem Planfall 1 mit der Vorzugsvariante. Dargestellt sind nur Orte, bei denen sich hinsichtlich<br />

der Betroffenheit von Beherbergungsbetrieben Veränderungen zwischen dem Planfall 0 <strong>und</strong><br />

dem Planfall 1 ergeben. Die Aufzählung der Orte erfolgt von Süden nach Norden.<br />

122


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Tabelle 31: Lärmbelastung durch die Bahnstrecke bei der Vorzugsvariante, Vergleich Planfall 0 –<br />

Planfall 1 [an in reinen <strong>und</strong> allgemeinen Wohngebieten gelegenen Gebäuden, an denen<br />

bei der Vorzugsvariante Überschreitungen des nächtlichen Immissionsgrenzwertes von<br />

49 dB(A) verbleiben, werden passive Lärmschutzmaßnahmen umgesetzt (Schallschutzfenster,<br />

schallgedämmte Lüftungen). Der Schutz vor Schienenverkehrslärm wird somit sichergestellt.]<br />

Ort<br />

Planfall 0<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

Planfall 1<br />

Vorzugsvariante<br />

Beherbergungsbetriebe / Betten Beherbergungsbetriebe / Betten<br />

45-49 dB(A)<br />

nachts<br />

> 49 dB(A)<br />

nachts<br />

45-49 dB(A)<br />

nachts<br />

> 49 dB(A)<br />

nachts<br />

Bad Schwartau 4 / 14 1 / 6 0 / 0 0 / 0<br />

Ratekau 2 / 8 4/ 10 0 / 0 0 / 0<br />

Groß Timmendorf 0 / 0 0 / 0 1 / 3 0 / 0<br />

Klein Timmendorf 21 / 144 18 / 125 0 / 0 0 / 0<br />

Luschendorf 0 / 0 0 / 0 1 / 1 0 / 0<br />

Pansdorf 0 / 0 0 / 0 1 / 41 0 / 0<br />

Scharbeutz 88 / 250 73 / 209 10 / 26 4 / 10<br />

Haffkrug 215 / 599 148 / 411 19 / 44 0 / 0<br />

Sierksdorf 38 / 221 18 / 113 7 / 45 0 / 0<br />

Pohnsdorfer Mühle 0 / 0 0 / 0 1 / 16 0 / 0<br />

Beschendorf 2 / 24 0 / 0 1 / 20 0 / 0<br />

Nienrade 1 / 16 0 / 0 0 / 0 0 / 0<br />

Lensahn 4 / 12 4 / 11 2 / 5 0 / 0<br />

Damlos 0 / 0 0 / 0 4 / 8 0 / 0<br />

Sipsdorf 0 / 0 0 / 0 2 / 37 0 / 0<br />

Lübbersdorf 0 / 0 0 / 0 1 / 16 0 / 0<br />

Oldenburg i.H. 0 / 0 1 / 10 0 / 0 0 / 0<br />

Seegalendorf 0 / 0 0 / 0 1 / 4 0 / 0<br />

Klötzin 2 / 7 0 / 0 0 / 0 0 / 0<br />

Heringsdorf 1 / 14 4 / 18 0 / 0 0 / 0<br />

Neukirchen 4 / 16 0 / 0 0 / 0 0 / 0<br />

Ölendorf 4 / 21 0 / 0 0 / 0 0 / 0<br />

Lütjenbrode 0 / 0 0 / 0 0 / 0 1 / 4<br />

Großenbrode inkl. Ortsteil ´von-<br />

Herwarth-Straße´<br />

25 / 120 69 / 254 15 / 44 0 / 0<br />

Gesamt 409 / 1.466 340 / 1.167 66 / 310 5 / 14<br />

Im Vergleich mit dem Planfall 0, der z.T. durch erhebliche Beeinträchtigungen von Beherbergungsbetrieben<br />

durch bahnbedingte Schalleinwirkungen gekennzeichnet ist, sind bei der Vorzugsvariante auf-<br />

123


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

gr<strong>und</strong> der vorgesehenen aktiven Lärmschutzmaßnahmen <strong>und</strong> der im Vergleich mit der Bestandstrasse<br />

ortsferneren Lage deutliche Verminderungen der Belastungen von Beherbergungsbetrieben zu<br />

verzeichnen. Dies zeigt sich insbesondere in Gemeinden wie Timmendorfer Strand, Scharbeutz,<br />

Sierksdorf <strong>und</strong> Großenbrode, die über große Angebotskapazitäten im Beherbergungssegment verfügen,<br />

aber auch im Bereich Bad Schwartau, Ratekau, Beschendorf, Nienrade, Lensahn, Oldenburg<br />

i.H., Klötzin, Heringsdorf, Neukirchen <strong>und</strong> Ölendorf.<br />

Im Vergleich mit dem Planfall 0 höhere Belastungen von Beherbergungsbetrieben durch Schalleinwirkungen<br />

sind hingegen nur an wenigen Stellen zu verzeichnen. Hinzuweisen ist auf die Ortslagen von<br />

Pansdorf, Luschendorf, Damlos, Sipsdorf <strong>und</strong> Lübbersdorf, wo allerdings bereits erhebliche Vorbelastungen<br />

durch den Verkehr auf der A 1 bestehen <strong>und</strong> nur relativ wenige Betriebe betroffen sind; des<br />

Weiteren die Pohnsdorfer Mühle, die durch die Anbindung von Neustadt i.H. betroffen ist sowie die<br />

Ortslagen von Groß Timmendorf, Seegalendorf <strong>und</strong> Lütjenbrode (jeweils ein Betrieb betroffen).<br />

Insgesamt ist festzuhalten, dass die Anzahl der Betriebe <strong>und</strong> Betten, die gegenüber dem Planfall 0<br />

eine geringere Belastung durch Schalleinwirkungen aufweist (689 Betriebe mit insgesamt 2.439 Betten),<br />

um ein Mehrfaches über der Anzahl der Betriebe / Betten liegt, die gegenüber dem Planfall 0<br />

durch eine höhere Belastung betroffen ist (13 Betriebe mit insgesamt 130 Betten).<br />

• Verlärmung von Ferien- <strong>und</strong> Wochenendhaussiedlungen<br />

Bei den in Haffkrug sowie zwischen Haffkrug <strong>und</strong> Scharbeutz gelegenen Ferien- <strong>und</strong> Wochenendhaussiedlungen<br />

zeigen sich zwischen dem Planfall 0 <strong>und</strong> der Vorzugsvariante keine wesentlichen<br />

Unterschiede hinsichtlich der Betroffenheit durch Schalleinwirkungen.<br />

Anders stellt sich die Situation hingegen in Sierksdorf <strong>und</strong> Großenbrode dar.<br />

Die in Erschließung befindliche Ferienhaussiedlung (ca. 120 Häuser) am Hansa-Park in Sierksdorf<br />

unterliegt beim Planfall 0 nächtlichen Schalleinwirkungen von mehr als 45 dB(A). Bei der Vorzugsvariante<br />

ist hingegen keine relevante Lärmbelastung mehr zu verzeichnen.<br />

Ähnlich stellt sich die Situation im Bereich der im Süden von Großenbrode in Erschließung befindlichen<br />

Ferienhaussiedlung (Holiday Vital Resort Großenbrode mit ca. 165 Häusern) dar.<br />

Eine gegenüber dem Planfall 0 deutliche Zunahme der Schalleinwirkungen erfährt hingegen das nördlich<br />

von Großenbrode in der Nähe des Weststrandes gelegene Ferienhausgebiet [Zunahme der Lärmimmissionen<br />

gegenüber dem Planfall 0 um bis zu 10 dB (A), dadurch Überschreitung des nächtlichen<br />

Grenzwertes für Ferienhausgebiete von 49 dB(A)]. Zu berücksichtigen ist jedoch, dass hier bereits<br />

erhebliche Vorbelastungen hinsichtlich Lärm durch den Verkehr auf der B 207 bestehen, so dass die<br />

Zunahme des Bahnlärms nicht so deutlich wahrnehmbar sein wird wie in einer unvorbelasteten Situation.<br />

• Verlärmung von Campingplätzen<br />

Hinsichtlich der Verlärmung von Campingplätzen liegen unterschiedliche Betroffenheiten vor.<br />

Im Bereich der zwischen Scharbeutz <strong>und</strong> Haffkrug nördlich der B 76 gelegenen Campingplätze ist die<br />

Vorzugsvariante aufgr<strong>und</strong> ihrer Lage auf der Westseite der A 1 gegenüber dem Planfall 0 durch etwas<br />

geringere nächtliche Schalleinwirkungen gekennzeichnet.<br />

Ebenfalls eine Entlastung gegenüber dem Planfall 0 erfährt der im Süden von Großenbrode gelegene<br />

große Campingplatz mit seinen 440 Standplätzen.<br />

Der in Höhe Haffkrug auf der Westseite der Autobahn gelegene Campingplatz Waldesruh ist hingegen<br />

gegenüber dem Planfall 0 durch um bis zu 10 dB(A) höhere Lärmimmissionen betroffen. Zu berücksichtigen<br />

ist jedoch, dass durch den Verkehr auf der A 1 bereits eine erhebliche Vorbelastung besteht.<br />

Eine gegenüber dem Planfall 0 deutliche Zunahme der Schalleinwirkungen erfährt auch der am südlichen<br />

Ortsrand von Lütjenbrode gelegene Campingplatz, der jedoch nur über zehn Standplätze verfügt.<br />

Keine relevanten Unterschiede zwischen dem Planfall 0 <strong>und</strong> der Vorzugsvariante hinsichtlich Schalleinwirkungen<br />

ergeben sich im Bereich des Campingplatzes Seekamp auf dem Gemeindegebiet von<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

124


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Neukirchen i.H.<br />

• Verlärmung von Kur-, Vorsorge- <strong>und</strong> Reha-Einrichtungen<br />

In Bad Schwartau ergeben sich im Bereich des Kurparkes <strong>und</strong> der Asklepios-Klinik keine relevanten<br />

Veränderungen der Lärmbelastung zwischen dem Planfall 0 <strong>und</strong> der Vorzugsvariante.<br />

In Timmendorfer Strand, Haffkrug <strong>und</strong> Sierksdorf werden hingegen die hier befindlichen Sondergebiete<br />

mit der Zweckbestimmung „Kur“ bei der Vorzugsvariante aufgr<strong>und</strong> der vorgesehenen aktiven Lärmschutzmaßnahmen<br />

bzw. der ortsferneren Lage gegenüber dem Planfall 0 um bis zu 5 dB(A) entlastet.<br />

Deutlich günstiger gegenüber dem Planfall 0 stellt sich die Vorzugsvariante auch im Bereich Kattenhöhlen<br />

südlich von Scharbeutz dar (geplante Sondergebiete mit den Zweckbestimmungen „Klinik“ <strong>und</strong><br />

„Rehabilitation“). Während hier beim Planfall 0 nächtliche Lärmimmissionen von mehr als 50 dB(A) zu<br />

verzeichnen sind, die die Möglichkeiten für die geplante Sondergebietsnutzung erheblich einschränken,<br />

ist die Vorzugsvariante durch keine relevanten Schalleinwirkungen gekennzeichnet.<br />

In Großenbrode werden bei der Vorzugsvariante die in der Nähe des Südstrandes gelegenen Kureinrichtungen<br />

gegenüber dem Planfall 0 entlastet. Einer Zunahme der Schalleinwirkungen [gegenüber<br />

dem Planfall 0 um bis zu 10 dB (A)] unterliegt allerdings die im Norden von Großenbrode in der Nähe<br />

des Weststrandes gelegene Kur-Einrichtung der Awo (Mutter-Kind-Kurhaus Baltic). Zu berücksichtigen<br />

ist jedoch, dass hier bereits erhebliche Vorbelastungen hinsichtlich Lärm durch den Verkehr auf<br />

der B 207 bestehen, so dass die Zunahme des Bahnlärms nicht so deutlich wahrnehmbar sein wird<br />

wie in einer unvorbelasteten Situation.<br />

• Verlärmung von Sportboothäfen (als Unterkunftsangebote)<br />

Der ancora Marina Yachthafen in Neustadt i. H. ist beim Planfall 0 durch nächtliche Schalleinwirkungen<br />

von maximal 45-50 dB(A) betroffen. Beim Planfall 1 ist hingegen keine Beeinträchtigung durch<br />

Schienenverkehrslärm mehr zu verzeichnen.<br />

Eine Entlastung gegenüber dem Planfall 0, wenn auch in deutlich geringem Umfang, erfährt aufgr<strong>und</strong><br />

der ortsferneren Lage der Vorzugsvariante auch der südlich <strong>und</strong> westlich an den Ortsteil ´von-<br />

Herwarth-Straße´ angrenzende Sportboothafen in Großenbrode.<br />

5.2.7.2.2. Betroffenheit von touristisch relevanter Freizeitinfrastuktur<br />

• Betroffenheit von touristisch relevanten Strandabschnitten<br />

Hinsichtlich der Betroffenheit der touristisch bedeutsamen Strandabschnitte in Timmendorfer Strand,<br />

Scharbeutz, Haffkrug <strong>und</strong> Sierksdorf durch Lärmimmissionen zeigt sich, dass bei der Vorzugsvariante<br />

in Scharbeutz <strong>und</strong> Haffkrug keine relevanten Veränderungen im Vergleich mit dem Planfall 0 festzustellen<br />

sind.<br />

Im Strandabschnitt zwischen Timmendorfer Strand <strong>und</strong> Scharbeutz sowie bei Sierksdorf ergibt sich<br />

hingegen aufgr<strong>und</strong> der ortsfernen Lage der Vorzugsvariante gegenüber dem Planfall 0 eine Verminderung<br />

der Schalleinwirkungen.<br />

Gegenüber dem Planfall 0 stärker belastet wird der ca. 500 m nördlich der Vorzugsvariante gelegene<br />

Weststrand in Großenbrode. Hier werden für das Jahr 2025 Schallpegel von 45-50 dB(A) am Tag<br />

prognostiziert, was gegenüber dem Planfall 0 eine Zunahme um 5-10 dB(A) bedeutet. Zu berücksichtigen<br />

ist jedoch, dass der Weststrand bereits durch den Verkehr auf der B 207 vorbelastet ist, so dass<br />

die Zunahme des Bahnlärms nicht so deutlich wahrnehmbar sein wird wie in einer unvorbelasteten<br />

Situation.<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

125


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

• Betroffenheit von sonstigen touristischen Anziehungspunkten 27<br />

Die zwischen Kattenhöhlen <strong>und</strong> Groß Timmendorf gelegene Golfanlage Seeschlösschen erfährt bei<br />

der Vorzugsvariante vor allem im nördlichen <strong>und</strong> näher an der Bestandsstrecke gelegenen Teil der<br />

Anlage eine deutliche Entlastung hinsichtlich bahnbedingter Schalleinwirkungen. Während hier beim<br />

Planfall 0 Schalleinwirkungen zwischen 45 <strong>und</strong> 50 dB(A) am Tag festzustellen sind, betragen diese<br />

bei der Vorzugsvariante nur noch zwischen 35 <strong>und</strong> 40 dB(A). Von Bedeutung ist in diesem Zusammenhang<br />

auch, dass die Bebauung im Bereich des Oeverdieker Wegs mit den hier befindlichen Beherbergungsbetrieben<br />

für Golfsportler durch die Vorzugsvariante erheblich entlastet wird.<br />

Der als Erholungswald ausgewiesene Kammerwald im Süden von Scharbeutz einschließlich des hier<br />

befindlichen Waldhochseilgarten erfährt bei der Vorzugsvariante eine leichte Abnahme der Schalleinwirkungen<br />

gegenüber dem Planfall 0. Deutlich stärker entlastet wird das ebenfalls als Erholungswald<br />

ausgewiesenen Wennsee-Holz mit dem hier befindlichen Trimmpfad.<br />

Der in Lensahn unmittelbar an der Bestandsstrecke gelegene Museumshof einschließlich des angegliederten<br />

Naturlehrpfades unterliegt im Planfall 0 relativ starken Lärmbelastungen [50-55 dB(A) am<br />

Tag]. Bei der Vorzugsvariante finden hier deutliche Entlastungen statt; die verbleibenden Lärmbelastungen<br />

liegen hier nur noch bei 40-45 dB(A) am Tag.<br />

• Betroffenheit von überregional <strong>und</strong> regional bedeutsamen Rad- <strong>und</strong> Wanderwegen<br />

Die überregional <strong>und</strong> regional bedeutsamen Rad- <strong>und</strong> Wanderwege im näheren Umfeld der Vorzugsvariante<br />

verlaufen überwiegend auf oder entlang von bestehenden Straßen. Bei Kreuzungen mit der<br />

Vorzugsvariante sind i.d.R. Bahn- oder Straßenüberführungen vorgesehen, so dass die Verbindungen<br />

ohne wesentliche Einschränkungen erhalten bleiben. Ausnahmen finden sich an folgenden Stellen:<br />

- Jakobsweg / Europäischer Fernwanderweg E1 nördlich von Sierksdorf zwischen Pohnsdorfermühle<br />

<strong>und</strong> Oevelgönne: eine Bahn- oder Wegüberführung ist hier derzeit nicht vorgesehen, so dass von<br />

einer Unterbrechung auszugehen ist;<br />

- regionale Radwegverbindungen entlang der L 216 bei Gut Hasselburg nördlich von Altenkrempe,<br />

südlich der Hasselburger Mühle <strong>und</strong> südlich von Oldenburg i.H. (Verbindung von Oldenburg i.H. über<br />

Sebühl nach Damlos): hier soll der bestehende Bahnübergang erhalten bleiben, so dass in Zukunft<br />

von längeren Schrankenschließzeiten auszugehen ist, die die Attraktivität der Radwegverbindungen<br />

vermindern.<br />

Längere Abschnitte, bei denen die Vorzugsvariante parallel zu überregional <strong>und</strong> regional bedeutsamen<br />

Rad- <strong>und</strong> Wanderwegen verläuft <strong>und</strong> es somit zu Attraktivitätseinbußen durch Verlärmung oder<br />

visuelle Störeffekte kommen könnte, kommen weitestgehend nicht vor. Südlich von Altruppersdorf<br />

verläuft die Vorzugsvariante zwar auf ca. 700 m parallel zu einer regionalen Radwegverbindung; hier<br />

liegt jedoch bereits eine erhebliche Vorbelastung durch den Verkehr auf der A 1 vor.<br />

• Betroffenheit des Reitwegenetzes der Gemeinden Timmendorfer Strand / Ratekau<br />

Die Reit- <strong>und</strong> Fahrr<strong>und</strong>routen des Reitwegenetzes der Gemeinden Timmendorfer Strand / Ratekau im<br />

näheren Umfeld der Vorzugsvariante verlaufen überwiegend auf oder entlang von bestehenden Straßen<br />

bzw. Wegen. Bei Kreuzungen mit der Vorzugsvariante sind i.d.R. Bahn- oder Straßen- bzw. Wegüberführungen<br />

vorgesehen, so dass die Verbindungen ohne wesentliche Einschränkungen erhalten<br />

bleiben. Die einzige Ausnahme bildet die Reitr<strong>und</strong>route zwischen Luschendorf <strong>und</strong> dem Luschendorfer<br />

Hof, die auf der Ostseite der A 1 unterbrochen wird.<br />

27 Der Schwerpunkt wird hier auf außenorientierte Einrichtungen, die selber keine wesentlichen Schallemissionen verursachen,<br />

gelegt. Auf innenorientierte Einrichtungen (z.B. Sea Life in Timmendorfer Strand, Holstein-Therme in Bad Schwartau,<br />

Ostsee-Therme in Scharbeutz, diverse Museen), die i.d.R. eine relativ geringe Empfindlichkeit gegenüber Schalleinwirkungen<br />

von außen aufweisen oder Einrichtungen, die selbst als emittierenden Anlage einzustufen sind (Hansa-Park in Sierksdorf)<br />

wird hingegen nicht vertiefend eingegangen.<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

126


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

• Betroffenheit von geschützten Landschaftsteilen mit potenzieller Attraktivität für Touristen /<br />

Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes vor allem durch Lärmschutzwände<br />

Die Vorzugsvariante tangiert zwar an mehreren Stellen größere geschützte Landschaftsteile (vor allem<br />

Landschaftsschutzgebiete, z.B. bei Siems-Dänischburg, Scharbeutz <strong>und</strong> Großenbrode), bei denen<br />

Touristen vermuten können, dass dort besondere Naturerlebnisse möglich sind. I.d.R. verläuft die<br />

Vorzugsvariante hier jedoch parallel zur A 1, so dass die Attraktivität für Erholungssuchende aufgr<strong>und</strong><br />

der Vorbelastungen, die durch die Autobahn bestehen, erheblich eingeschränkt sein dürfte.<br />

Der einzige Bereich, wo von relevanten Einschränkungen des Landschaftserlebens für Touristen auszugehen<br />

ist, ist das Naturschutzgebiet ´Oldenburger Bruch´. Die Vorzugsvariante tangiert den westlichen<br />

<strong>und</strong> nordwestlichen Rand des Schutzgebietes, so dass zumindest in diesen Bereichen von erheblichen<br />

Beeinträchtigungen der Erlebnisqualität durch Lärmimmissionen <strong>und</strong> visuelle Störeffekte<br />

(u.a. durch Lärmschutzwände) auszugehen ist.<br />

Die in sonstigen Abschnitten vorgesehenen Lärmschutzwände liegen überwiegend in durch bestehende<br />

Straßen vorbelasteten Bereichen (z.B. A 1 in Höhe Haffkrug, Groß Schlamin <strong>und</strong> Lensahn,<br />

B 207 in Höhe Großenbrode), so dass hier keine wesentlichen Beeinträchtigungen des Landschaftserlebens<br />

zu erwarten sind.<br />

Einen zusammenfassenden Überblick der Auswirkungen der Vorzugsvariante auf die Beherbergungs-<br />

<strong>und</strong> touristisch relevante Freizeitinfrastruktur gibt die folgende Tabelle.<br />

Tabelle 32: Zusammenfassende Übersicht der Auswirkungen der Vorzugsvariante auf die Beherbergungs-<br />

<strong>und</strong> touristisch relevante Freizeitinfrastruktur<br />

Auswirkung Veränderungen gegenüber dem Planfall 0<br />

Betroffenheit von Beherbergungsinfrastruktur<br />

Verlärmung von<br />

Beherbergungsbetrieben(Hotellerie)<br />

Verlärmung von<br />

Ferien- <strong>und</strong><br />

Wochenendhaussiedlungen<br />

Verlärmung von<br />

Campingplätzen<br />

+ Anzahl Betriebe / Betten, die gegenüber dem Planfall 0 eine geringere Belastung durch<br />

Schalleinwirkungen aufweist: 689 Betriebe mit insgesamt 2.439 Betten;<br />

- Anzahl Betriebe / Betten, die gegenüber dem Planfall 0 eine höhere Belastung durch<br />

Schalleinwirkungen aufweist: 13 Betriebe mit insgesamt 130 Betten. An in reinen <strong>und</strong> allgemeinen<br />

Wohngebieten gelegenen Gebäuden, an denen Überschreitungen des nächtlichen<br />

Immissionsgrenzwertes von 49 dB(A) verbleiben, werden passive Lärmschutzmaßnahmen<br />

umgesetzt (Schallschutzfenster, schallgedämmte Lüftungen). Der Schutz vor<br />

Schienenverkehrslärm wird somit sichergestellt.<br />

+ In Erschließung befindliche Ferienhaussiedlung (ca. 120 Häuser) am Hansa-Park in Sierksdorf:<br />

gegenüber dem Planfall 0, der durch nächtliche Schalleinwirkungen von ca. 45 dB(A)<br />

gekennzeichnet ist, keine relevante Belastung;<br />

- Ferienhausgebiet nördlich von Großenbrode: deutliche Zunahme der Lärmimmissionen<br />

(jedoch bereits erhebliche Vorbelastung durch den Verkehr auf der B 207 vorhanden);<br />

0 Wochenendhaussiedlungen in Haffkrug sowie zwischen Haffkrug <strong>und</strong> Scharbeutz: im Vergleich<br />

mit dem Planfall 0 keine wesentlichen Unterschiede.<br />

+ Campingplätze nördlich der B 76 zwischen Scharbeutz <strong>und</strong> Haffkrug: gegenüber dem<br />

Planfall 0 geringere nächtliche Schalleinwirkungen;<br />

+ Campingplatz südlich von Großenbrode: gegenüber dem Planfall 0 geringere nächtliche<br />

Schalleinwirkungen;<br />

- Campingplatz Waldesruh in Höhe Haffkrug auf der Westseite der A 1: gegenüber dem<br />

Planfall 0 höhere nächtliche Schalleinwirkungen (jedoch bereits erhebliche Vorbelastung<br />

durch den Verkehr auf A 1 vorhanden);<br />

- Campingplatz am südlichen Ortsrand von Lütjenbrode: gegenüber dem Planfall 0 deutlich<br />

höhere nächtliche Schalleinwirkungen;<br />

0 Campingplatz Seekamp: im Vergleich mit dem Planfall 0 keine wesentlichen Unterschiede.<br />

Verlärmung von + Sondergebiete mit der Zweckbestimmung „Kur“ in Timmendorfer Strand, Haffkrug <strong>und</strong><br />

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127


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Auswirkung Veränderungen gegenüber dem Planfall 0<br />

Kur-, Vorsorge-<br />

<strong>und</strong> Reha-<br />

Einrichtungen<br />

Verlärmung von<br />

Sportboothäfen<br />

(als Unterkunftsangebote)<br />

Sierksdorf: geringere Schalleinwirkungen;<br />

+ geplante Sondergebiete mit den Zweckbestimmungen „Klinik“ <strong>und</strong> „Rehabilitation“ im Bereich<br />

Kattenhöhlen: gegenüber dem Planfall 0, der durch nächtliche Schalleinwirkungen von<br />

ca. 50 dB(A) gekennzeichnet ist, keine relevante Belastung;<br />

+ Kureinrichtungen nahe des Südstrandes in Großenbrode: gegenüber dem Planfall 0 Verminderung<br />

der Schalleinwirkungen;<br />

- Kur-Einrichtung der Awo (Mutter-Kind-Kurhaus Baltic) im Norden von Großenbrode: deutliche<br />

Zunahme der Lärmimmissionen (jedoch bereits erhebliche Vorbelastung durch den<br />

Verkehr auf der B 207 vorhanden);<br />

0 Kurpark <strong>und</strong> Asklepios-Klinik in Bad Schwartau: Im Vergleich mit dem Planfall 0 keine<br />

wesentlichen Unterschiede.<br />

+ ancora Marina Yachthafen in Neustadt i. H.: gegenüber dem Planfall 0, der durch nächtliche<br />

Schalleinwirkungen von 45-50 dB(A) gekennzeichnet ist, keine relevante Belastung;<br />

+ Sportboothafen südlich <strong>und</strong> westlich an den Ortsteil ´von-Herwarth-Straße´in Großenbrode:<br />

gegenüber dem Planfall 0 geringere Schalleinwirkungen.<br />

Betroffenheit von touristisch relevanter Freizeitinfrastuktur<br />

Betroffenheit von<br />

touristisch relevantenStrandabschnitten<br />

Betroffenheit von<br />

sonstigen touristischenAnziehungspunkten<br />

Betroffenheit von<br />

überregional <strong>und</strong><br />

regional bedeutsamen<br />

Rad- <strong>und</strong><br />

Wanderwegen<br />

Betroffenheit des<br />

Reitwegenetzes<br />

der Gemeinden<br />

Timmendorfer<br />

Strand / Ratekau<br />

Betroffenheit von<br />

geschützten<br />

+ Strandabschnitte in Timmendorfer Strand, Scharbeutz <strong>und</strong> Haffkrug: gegenüber dem Planfall<br />

0 leicht Abnahme der Lärmimmissionen;<br />

+ mittlerer <strong>und</strong> nördlicher Strandabschnitt in Sierksdorf: gegenüber dem Planfall 0 z.T. deutliche<br />

Abnahme der Schalleinwirkungen;<br />

- Weststrand in Großenbrode: gegenüber dem Planfall 0: Zunahme der Lärmimmissionen<br />

(jedoch bereits erhebliche Vorbelastung durch den Verkehr auf der B 207 vorhanden);<br />

0 südlicher Strandabschnitt in Sierksdorf: gegenüber dem Planfall 0 keine relevanten Veränderungen<br />

im Hinblick auf Schalleinwirkungen.<br />

+ Golfanlage Seeschlösschen zwischen Kattenhöhlen <strong>und</strong> Groß Timmendorf: gegenüber dem<br />

Planfall 0 deutliche Entlastung hinsichtlich Schalleinwirkungen;<br />

+ Kammerwald (Erholungswald) im Süden von Scharbeutz einschließlich des hier befindlichen<br />

Waldhochseilgarten: gegenüber dem Planfall 0 leichte Abnahme der Schalleinwirkungen;<br />

+ Wennsee-Holz (Erholungswald) einschließlich des Trimmpfades: gegenüber dem Planfall 0<br />

deutliche Abnahme der Schalleinwirkungen;<br />

+ Museumshof Lensahn einschließlich des angegliederten Naturlehrpfades: gegenüber dem<br />

Planfall 0 deutliche Abnahme der Schalleinwirkungen.<br />

0 Rad- <strong>und</strong> Wanderwegverbindungen, die von der Trasse gekreuzt werden, können aufgr<strong>und</strong><br />

der vorgesehenen Bahn- oder Straßenüberführungen i.d.R. aufrechterhalten werden.<br />

Ausnahmen:<br />

- Jakobsweg / Europäischer Fernwanderweg E1 nördlich von Sierksdorf zwischen Pohnsdorfermühle<br />

<strong>und</strong> Oevelgönne: derzeit keine Bahn- oder Wegüberführung ist hier vorgesehen,<br />

so dass von einer Unterbrechung auszugehen ist;<br />

- regionale Radwegverbindungen entlang der L 216 bei Gut Hasselburg nördlich von Altenkrempe,<br />

südlich der Hasselburger Mühle <strong>und</strong> südlich von Oldenburg i.H. (Verbindung von<br />

Oldenburg i.H. über Sebühl nach Damlos): die bestehenden Bahnübergänge sollen erhalten<br />

bleiben, so dass in Zukunft von längeren Schrankenschließzeiten auszugehen ist.<br />

0 Reit- <strong>und</strong> Fahrr<strong>und</strong>routen, die von der Trasse gekreuzt werden, können aufgr<strong>und</strong> der vorgesehenen<br />

Bahn- oder Straßenüberführungen i.d.R. aufrechterhalten werden.<br />

Ausnahme:<br />

- Reitr<strong>und</strong>route zwischen Luschendorf <strong>und</strong> dem Luschendorfer Hof, die auf der Ostseite der<br />

A 1 unterbrochen wird.<br />

0 Tangierung entsprechender Landschaftsteile überwiegend in Bereichen, wo eine Parallellage<br />

der Vorzugsvariante mit der A 1 vorliegt, so dass die Attraktivität für Erholungssuchende<br />

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Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

128


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Auswirkung Veränderungen gegenüber dem Planfall 0<br />

Landschaftsteilen<br />

mit potenzieller<br />

Attraktivität für<br />

Touristen / Beeinträchtigungen<br />

des Landschaftsbildes<br />

vor allem<br />

durch Lärmschutzwände<br />

aufgr<strong>und</strong> der Vorbelastungen, die durch die Autobahn bestehen, erheblich eingeschränkt<br />

sein dürfte;<br />

Ausnahme:<br />

- Naturschutzgebiet ´Oldenburger Bruch´: Tangierung des westlichen <strong>und</strong> nordwestlichen<br />

Rand des Schutzgebietes, so dass zumindest in diesen Bereichen von erheblichen Beeinträchtigungen<br />

der Erlebnisqualität durch Lärmimmissionen <strong>und</strong> visuelle Störeffekte (u.a.<br />

durch Lärmschutzwände) auszugehen ist.<br />

Erläuterungen:<br />

+ gegenüber dem Planfall 0 Abnahme der Beeinträchtigungen<br />

- gegenüber dem Planfall 0 Zunahme der Beeinträchtigungen<br />

0 gegenüber dem Planfall 0 keine relevante Veränderung der Beeinträchtigungen<br />

5.2.7.2.3. Sonstige Aspekte<br />

• Gefährdung des Status einzelner Städte / Gemeinden als Kurort<br />

Bezüglich einer möglichen Gefährdung des Status einzelner Städte / Gemeinden im Untersuchungsraum<br />

als Kurort ist zunächst darzustellen, welche besonderen Merkmale, die ein Kurort erfüllt, durch<br />

die Vorzugsvariante beeinträchtigt werden könnten. Wichtige Hinweise dazu finden sich in der aktuellen<br />

Landesverordnung über die Anerkennung als Kur- oder Erholungsort (KurortVO) vom 25.11.2009.<br />

Hier wird zunächst in § 2 (Gemeinsame Bestimmungen für Kurorte) Abs. 2 darauf hingewiesen, dass<br />

eine Belastung des Bodens oder des Wassers durch Schadstoffe, der Luft durch gas- oder partikelförmige<br />

Beimengungen sowie der Lärmpegel die Möglichkeiten der Vorbeugung gegen Krankheiten,<br />

deren Heilung oder Linderung in Kurorten nicht beeinträchtigen dürfen.<br />

In § 3 wird erwähnt, welche besonderen Merkmale einzelne Arten von Kurorten erfüllen müssen (siehe<br />

Tabelle 33).<br />

Die folgende Tabelle stellt die im Untersuchungsraum gelegenen Kurorte einschließlich ihres Prädikates<br />

dar <strong>und</strong> zeigt Argumente (pro <strong>und</strong> contra) hinsichtlich einer möglichen Gefährdung des Status als<br />

Kurort auf.<br />

Tabelle 33: Hinweise zur Gefährdung des Status der im Untersuchungsraum gelegenen Kurorte<br />

durch die Vorzugsvariante<br />

Kurort Argumente pro (-) / contra (+) Gefährdung als Kurort<br />

Heilbad<br />

Zu erfüllende Merkmale<br />

a) natürliche, wissenschaftlich anerkannte <strong>und</strong> durch Erfahrung kurmäßig bewährte Heilmittel des Bodens,<br />

b) mindestens eine Praxis einer Badeärztin oder eines Badearztes,<br />

c) Kurpark sowie Einrichtungen zur Abgabe <strong>und</strong> Anwendung der Kurmittel, insbesondere ein Kurmittelhaus,<br />

d) vom Verkehr ungestörte Park- <strong>und</strong> Waldanlagen mit gekennzeichnetem Wegenetz für Terrainkuren, Spiel-,<br />

Sport- <strong>und</strong> Liegewiesen,<br />

e) während der Kurzeit Diätberatung; in Krankenhäusern <strong>und</strong> Diätküchenbetrieben Beschäftigung mindestens<br />

einer staatlich geprüften Diät-Assistentin oder eines staatlich geprüften Diät-Assistenten.<br />

Bad Schwartau + Kur- <strong>und</strong> Reha-Einrichtungen (z.B. Asklepios-Klinik, Kurpark) in Bad Schwartau:<br />

gegenüber dem Planfall 0 Entlastung hinsichtlich Lärmimmissionen;<br />

+ zusätzliche Belastungen des Bodens oder des Wasser durch Schadstoffe bzw.<br />

der Luft durch gas- oder partikelförmige Beimengungen, die die Möglichkeiten<br />

der Vorbeugung gegen Krankheiten, deren Heilung oder Linderung in Kurorten<br />

beeinträchtigen könnten, können ausgeschlossen werden.<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

129


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Kurort Argumente pro (-) / contra (+) Gefährdung als Kurort<br />

Seeheilbad<br />

Zu erfüllende Merkmale<br />

a) Lage an der Meeresküste; die Ortsmitte darf gr<strong>und</strong>sätzlich nicht mehr als zwei Kilometer vom Strand entfernt<br />

sein,<br />

b) wissenschaftlich anerkannte <strong>und</strong> durch Erfahrung bewährte klimatische Eigenschaften <strong>und</strong> eine entsprechende<br />

Luftqualität,<br />

c) mindestens eine Praxis einer Badeärztin oder eines Badearztes,<br />

d) Einrichtungen zur Abgabe <strong>und</strong> Anwendung der Kurmittel, insbesondere ein Kurmittelhaus,<br />

e) gepflegter <strong>und</strong> bewachter Badestrand,<br />

f) Strandpromenaden, vom Verkehr ungestörte Parkanlagen sowie Strand- oder Landschaftswege, Möglichkeiten<br />

für Spiel <strong>und</strong> Sport,<br />

g) während der Kurzeit Diätberatung; in Krankenhäusern <strong>und</strong> Diätküchenbetrieben Beschäftigung mindestens<br />

einer staatlich geprüften Diät-Assistentin oder eines staatlich geprüften Diät-Assistenten.<br />

Timmendorfer Strand + Kur- <strong>und</strong> Reha-Einrichtungen in Timmendorfer Strand: gegenüber dem Planfall<br />

0 Entlastung hinsichtlich Lärmimmissionen;<br />

+ touristisch relevante Strandabschnitte: gegenüber dem Planfall 0 leichte Abnahme<br />

der Lärmimmissionen vor allem im nördlichen Strandabschnitt;<br />

+ zusätzliche Belastungen des Bodens oder des Wasser durch Schadstoffe bzw.<br />

der Luft durch gas- oder partikelförmige Beimengungen, die die Möglichkeiten<br />

der Vorbeugung gegen Krankheiten, deren Heilung oder Linderung in Kurorten<br />

beeinträchtigen könnten, können ausgeschlossen werden.<br />

Grömitz + Gebiet der Gemeinde Grömitz ragt östlich von Beschendorf nur ganz randlich<br />

in den Untersuchungsraum hinein;<br />

+ keine Betroffenheit von für ein Seeheilbad relevanten Einrichtungen <strong>und</strong> Strukturen<br />

(z.B. Kur- <strong>und</strong> Reha-Einrichtungen, Badestrände, Strandpromenaden<br />

usw.).<br />

Großenbrode + Kureinrichtungen (z.B. Mutter <strong>und</strong> Kind Kurklinik „Miramar“, Kurmittelcentrum<br />

Südstrand) im Süden von Großenbrode: gegenüber dem Planfall 0 Entlastung<br />

hinsichtlich Lärmimmissionen;<br />

+ zusätzliche Belastungen des Bodens oder des Wasser durch Schadstoffe bzw.<br />

der Luft durch gas- oder partikelförmige Beimengungen, die die Möglichkeiten<br />

der Vorbeugung gegen Krankheiten, deren Heilung oder Linderung in Kurorten<br />

beeinträchtigen könnten, können ausgeschlossen werden;<br />

- im Norden von Großenbrode gelegenes Mutter-Kind-Kurhaus Baltic: gegenüber<br />

dem Planfall 0 Zunahme der Lärmimmissionen, hier liegen allerdings bereits<br />

erhebliche Vorbelastungen durch den Verkehr auf der B 207 vor, so dass<br />

die Zunahme des Bahnlärms nicht so deutlich wahrnehmbar sein wird wie in<br />

einer unvorbelasteten Situation;<br />

- Weststrand in Großenbrode: gegenüber dem Planfall 0 Zunahme der Lärmimmissionen,<br />

auch hier bestehen jedoch bereits Vorbelastungen durch die B 207.<br />

Seebad<br />

Zu erfüllende Merkmale<br />

a) Lage an der Meeresküste; die Ortsmitte darf gr<strong>und</strong>sätzlich nicht mehr als zwei Kilometer vom Strand entfernt<br />

sein,<br />

b) klimatisch begünstigte Lage,<br />

c) mindestens eine Arztpraxis,<br />

d) gepflegter <strong>und</strong> bewachter Badestrand,<br />

e) Strandpromenaden, vom Verkehr ungestörte Parkanlagen sowie Strand- oder Landschaftswege, Möglichkeiten<br />

für Spiel <strong>und</strong> Sport.<br />

Haffkrug <strong>und</strong> Scharbeutz + Kur-Einrichtungen in Haffkrug: gegenüber dem Planfall 0 Entlastung hinsichtlich<br />

Lärmimmissionen;<br />

+ geplante Sondergebiete mit den Zweckbestimmungen „Klinik“ <strong>und</strong> „Rehabilitati-<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

130


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Kurort Argumente pro (-) / contra (+) Gefährdung als Kurort<br />

on“ im Bereich Kattenhöhlen im Süden von Scharbeutz: gegenüber dem Planfall<br />

0 sehr deutliche Entlastung vor allem hinsichtlich Lärmimmissionen;<br />

+ touristisch relevante Strandabschnitte: gegenüber dem Planfall 0 leichte Abnahme<br />

der Lärmimmissionen;<br />

+ Kammerwald (ausgewiesener Erholungswald) im Süden von Scharbeutz:<br />

gegenüber dem Planfall 0 Entlastung hinsichtlich Lärmimmissionen;<br />

+ zusätzliche Belastungen des Bodens oder des Wasser durch Schadstoffe bzw.<br />

der Luft durch gas- oder partikelförmige Beimengungen, die die Möglichkeiten<br />

der Vorbeugung gegen Krankheiten, deren Heilung oder Linderung in Kurorten<br />

beeinträchtigen könnten, können ausgeschlossen werden.<br />

Sierksdorf + Kureinrichtungen in Sierksdorf: gegenüber dem Planfall 0 Entlastung hinsichtlich<br />

Lärmimmissionen;<br />

+ touristisch relevante Strandabschnitte: gegenüber dem Planfall 0 z.T. Entlastung<br />

hinsichtlich Lärmimmissionen;<br />

+ zusätzliche Belastungen des Bodens oder des Wasser durch Schadstoffe bzw.<br />

der Luft durch gas- oder partikelförmige Beimengungen, die die Möglichkeiten<br />

der Vorbeugung gegen Krankheiten, deren Heilung oder Linderung in Kurorten<br />

beeinträchtigen könnten, können ausgeschlossen werden.<br />

Neustadt i.H. + keine Betroffenheit von für ein Seebad relevanten Einrichtungen <strong>und</strong> Strukturen<br />

(z.B. Badestrände, Strandpromenaden), da diese deutlich außerhalb des<br />

Untersuchungsraumes liegen;<br />

+ zusätzliche Belastungen des Bodens oder des Wasser durch Schadstoffe bzw.<br />

der Luft durch gas- oder partikelförmige Beimengungen, die die Möglichkeiten<br />

der Vorbeugung gegen Krankheiten, deren Heilung oder Linderung in Kurorten<br />

beeinträchtigen könnten, können ausgeschlossen werden.<br />

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass in Bad Schwartau, Timmendorfer Strand, Grömitz, Haffkrug,<br />

Scharbeutz, Sierksdorf <strong>und</strong> Neustadt i.H. eine Gefährdung des Status als Kurort durch die Vorzugsvariante<br />

ausgeschlossen werden kann da es hier zu keinen Beeinträchtigungen von für Kurorte relevanten<br />

Qualitätsmerkmalen kommt.<br />

In Großenbrode kommt es zwar zu einer zusätzlichen Beeinträchtigung eines Mutter-Kind-Kurhauses<br />

<strong>und</strong> des Weststrandes durch Lärmimmissionen; hier liegen jedoch bereits erhebliche Vorbelastungen<br />

durch den Verkehr auf der B 207 vor. Eine Gefährdung des Status des Ortes als Seeheilbad kann hier<br />

ggf. durch zusätzliche aktive Lärmschutzmaßnahmen auf der Nordseite der Vorzugsvariante vermieden<br />

werden.<br />

• Auswirkungen der veränderten Haltepunktsituation<br />

Die im Rahmen des vorliegenden Gutachtens untersuchten Trassenvarianten unterscheiden sich z.T.<br />

erheblich hinsichtlich der Position der Zugangsstellen für den Personenverkehr. Das Gutachten zur<br />

verkehrlichen Erschließung der Anliegergemeinden (Schienenpersonennahverkehr) (ETC TRANSPORT<br />

CONSULTANTS GMBH 2012) kommt diesbezüglich für die Vorzugsvariante (aus touristischer Sicht) zu<br />

folgenden Ergebnissen:<br />

Ratekau<br />

Der Bahnhof Ratekau wurde 1968 stillgelegt. Die ÖPNV-Anbindung von Ratekau erfolgt bis heute<br />

über Angebote des Regionalbusverkehrs.<br />

Im Zuge der Realisierung der Schienenhinterlandanbindung ist die Wiedereinrichtung eines SPNV-<br />

Haltes in Ratekau vorgesehen, wodurch der Öffentliche Verkehr in der Hauptrelation nach Lübeck mit<br />

einer sehr kurzen Fahrzeit von acht Minuten <strong>und</strong> hoher Zuverlässigkeit des Angebots eine hohe Wettbewerbsfähigkeit<br />

gegenüber dem Individualverkehr erreicht.<br />

Bei der Vorzugsvariante befindet sich der neue Haltepunktstandort in etwa 500 m Entfernung in östli-<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

131


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

cher Richtung von der Bebauungskante der Ortslage Ratekau. Um den Ort zu erreichen, ist eine Querung<br />

der Autobahn erforderlich. Die Entfernung Haltepunkt zum Ortszentrum beträgt ca. 800-1.000 m.<br />

Für den neuen Haltepunktstandort der Vorzugsvariante werden im Zeitraum von Montag bis Freitag<br />

150 Ein-/Aussteiger pro Tag prognostiziert (vgl. ETC TRANSPORT CONSULTANTS GMBH 2012, S. 25-26).<br />

Timmendorfer Strand<br />

„Der bestehende Bahnhof Timmendorfer Strand befindet sich am westlichen Ortsrand in einem Wohnsiedlungsumfeld.<br />

Die Bahnstrecke stellt die westliche Bebauungskante der Ortslage Timmendorfer<br />

Strand dar. Die kürzeste Entfernung zum Strand beträgt ca. 1,6 km. Die touristischen Schwerpunkte<br />

befinden sich ca. 1,6-2,5 km vom Bahnhof entfernt. Innerhalb eines Radius von 1.000 m befinden sich<br />

ca. 40 % der Siedlungsfläche von Timmendorfer Strand“ (ETC TRANSPORT CONSULTANTS GMBH 2012,<br />

S. 28).<br />

Bei der Vorzugsvariante wird ein neuer Haltepunkt errichtet, der ca. 2,2 km westlich der Ortslage<br />

Timmendorfer Strand liegt. Die gesamte bebaute Ortslage befindet sich vollständig außerhalb des<br />

fußläufigen Einzugsbereichs, die Wegelänge außerhalb der Ortslage in fast allen Relationen ist länger<br />

als innerhalb des bebauten Gebiets. Bei der Vorzugsvariante ist zusätzlich eine Querung der Autobahn<br />

erforderlich. Die periphere Lage der Haltepunktstandorte außerhalb der üblichen Einzugsbereiche<br />

führt zu einem Erfordernis der Etablierung von Zubringersystemen (Bus).<br />

Durch die zusätzlichen Wege verlängert sich die Gesamtreisezeit gegenüber dem Status Quo. In der<br />

Hauptnachfragerelation Timmendorfer Strand – Lübeck übersteigt die längere Anreisezeit zum Bahnhof<br />

um eine Mehrfaches die Fahrzeit mit dem SPNV selbst.<br />

Zu erwarten ist ein drastischer Bedeutungsverlust der Eisenbahn bei der Verkehrsmittelwahl aufgr<strong>und</strong><br />

langer Wege zum außerhalb des Ortes liegenden Haltepunkt. Gemäß der Nachfrageprognose ist von<br />

einem Verlust von ca. 50 % (Montag-Freitag) bzw. 55 % (Wochenenden) an Fahrgästen auszugehen<br />

(vgl. ETC TRANSPORT CONSULTANTS GMBH 2012, S. 28-29).<br />

Scharbeutz<br />

„Der aktuelle Haltepunkt befindet sich im westlichen Teil der Ortslage Scharbeutz. Der Siedlungs- <strong>und</strong><br />

Nutzungsschwerpunkt von Scharbeutz befindet sich in einem Streifen mit einer Breite von ca. 1.200 m<br />

zwischen Bahnstrecke <strong>und</strong> Meer. Westlich des Haltepunkts befinden sich weitere Wohnsiedlungen.<br />

Die Entfernung zum funktionalen Ortszentrum (Verwaltung, Touristeninformation) beträgt ca. 250 m,<br />

die kürzeste Entfernung zum Strand ca. 1.200 m, zu den touristischen Schwerpunkten ca. 1.400 m.<br />

Die Hauptziele für Bewohner <strong>und</strong> Besucher befinden sich überwiegend im Einzugsbereich von<br />

1.000°m“ (ETC T RANSPORT CONSULTANTS GMBH 2012, S. 30).<br />

Bei der Vorzugsvariante wird ein neuer Haltepunkt errichtet, der ca. 650 m westlich der Bebauungskante<br />

von Scharbeutz liegt. Der bestehende Haltepunkt <strong>und</strong> das Ortszentrum sind 1.100-1.300 m, die<br />

touristischen Ziele (Strand) ca. 2.200-2.700 m entfernt.<br />

Zu erwarten ist ein Bedeutungsverlust der Eisenbahn bei der Verkehrsmittelwahl. Gemäß der Nachfrageprognose<br />

ist von einem Verlust von ca. 50 % (Montag-Freitag) bzw. 35 % (Wochenenden) an<br />

Fahrgästen auszugehen (vgl. ETC TRANSPORT CONSULTANTS GMBH 2012, S. 31-32).<br />

Haffkrug<br />

„Der aktuelle Haltepunkt befindet sich an der landseitigen Bebauungsgrenze von Haffkrug (gebildet<br />

von der Bahnstrecke) an einer kurzen, von der örtlichen Hauptstraße abzweigenden Stichstraße. Die<br />

kürzeste Entfernung zum Strand beträgt ca. 700 m, die Entfernung zum touristischen Ortsmittelpunkt<br />

ca. 900m. Die gesamte Ortslage Haffkrug befindet sich innerhalb des Erschließungsradius von<br />

1.000°m“ (ETC T RANSPORT CONSULTANTS GMBH 2012, S. 34).<br />

Bei der Vorzugsvariante wird ein neuer Haltepunkt errichtet, der in ca. 400 m Entfernung zur Bebauungskante<br />

von Haffkrug liegt. Die Entfernung zum Strand beträgt ca. 1,2 km. Um den Ort zu errei-<br />

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Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

132


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

chen, ist die Querung der Autobahn erforderlich; für die direkte fußläufige Erreichbarkeit ist der Bau<br />

einer neuen Querung über die Autobahn erforderlich.<br />

Zu erwarten ist ein Bedeutungsverlust der Eisenbahn bei der Verkehrsmittelwahl. Gemäß der Nachfrageprognose<br />

ist von einem Verlust von ca. 50 % (Montag-Freitag) bzw. 35 % (Wochenenden) an<br />

Fahrgästen auszugehen (vgl. ETC TRANSPORT CONSULTANTS GMBH 2012, S. 35-36).<br />

Sierksdorf<br />

Bei der Vorzugsvariante wird der Haltepunkt in Sierksdorf aufgegeben (vgl. ETC TRANSPORT CONSUL-<br />

TANTS GMBH 2012, S. 37.<br />

Lensahn<br />

Der aktuelle Haltepunkt wurde im Jahr 2003 wieder eröffnet <strong>und</strong> befindet sich in einer Seitenstraße am<br />

Rand des Ortszentrums (Fußweg ca. 200-300 m). Die wesentlichen Siedlungs- <strong>und</strong> Nutzungsschwerpunkte<br />

befinden sich innerhalb des Einzugsbereichs von 1.000 m.<br />

Bei der Vorzugsvariante wird ein neuer Haltepunkt errichtet, der sich an der östlichen Bebauungskante<br />

der Ortslage Lensahn neben einem Gewerbegebiet befindet. Die Entfernung zum Ortszentrum beträgt<br />

ca. 1.000 m, ca. 90 % der bebauten Ortslage liegen außerhalb eines Radius von 1.000 m.<br />

Zu erwarten ist ein Bedeutungsverlust der Eisenbahn bei der Verkehrsmittelwahl. Gemäß der Nachfrageprognose<br />

ist von einem Verlust von ca. 20 % an Fahrgästen auszugehen (vgl. ETC TRANSPORT<br />

CONSULTANTS GMBH 2012, S. 35-36).<br />

Oldenburg i.H.<br />

„Der bestehende Bahnhof befindet sich am südwestlichen Bebauungsrand von Oldenburg in einem<br />

Bereich des Übergangs von kompakter Siedlungsstruktur in ein Gewerbegebiet. Die Entfernung zur<br />

Innenstadt beträgt ca. 1,0 km, die Entfernung zu den überwiegend nordöstlich der Innenstadt gelegenen<br />

Siedlungsschwerpunkten ca. 2,0-2,5 km“ (ETC TRANSPORT CONSULTANTS GMBH 2012, S. 41).<br />

Bei der Vorzugsvariante wird ein neuer Haltepunkt errichtet, der am südlichen Stadtrand von Oldenburg<br />

i.H. liegt. Die Entfernung zur nächstgelegenen Bebauung (Einfamilienhaussiedlung) beträgt ca.<br />

200-300 m. Die Innenstadt befindet sich in ca. 1,3-1,5 km, die wichtigen Siedlungsschwerpunkte in ca.<br />

1,5-2,0 km Entfernung. Die Verlegung der bestehenden Bahnstrecke in eine neue Lage südlich zum<br />

Bestand ist langjähriger Bestandteil der Bauleitplanung der Stadt Oldenburg. Im Flächennutzungsplan<br />

sind dementsprechende Überlegungen zur Ausweitung der Bebauung in Richtung der neuen<br />

Bahntrasse vorhanden, die aber aufgr<strong>und</strong> der noch nicht endgültigen Bahnhofslage bisher noch nicht<br />

weiter konkretisiert wurden.<br />

Auch am neuen Haltepunkstandort ist aufgr<strong>und</strong> der Entfernungen weiterhin überwiegend keine fußläufige<br />

Erreichbarkeit der relevanten Ziele gegeben. Insgesamt verlängern sich die Wege zum Stadtzentrum,<br />

dahingegen verkürzen sich die Entfernungen zu den Siedlungsschwerpunkten. Die künftige<br />

mentale Wahrnehmung des Bahnhofs als Bestandteil der Stadt ist stark von der Gestaltung des städtebaulichen<br />

Umfelds <strong>und</strong> der verkehrlichen Anbindung abhängig. Aufgr<strong>und</strong> der ähnlichen Lage- <strong>und</strong><br />

Erreichbarkeitsparameter wird für die Nachfrage im Nah- <strong>und</strong> Fernverkehr keine Änderung bezüglich<br />

der Ausschöpfung der örtlichen Nachfragepotenziale gegenüber dem Status Quo gesehen (vgl. ETC<br />

TRANSPORT CONSULTANTS GMBH 2012, S. 41-42).<br />

Großenbrode<br />

„Der bestehende Haltepunkt liegt am südlichen Rand der Ortslage Großenbrode (Entfernung zur<br />

Ortsmitte ca. 600-700 m) <strong>und</strong> ca. 1 km nördlich des Seebades Großenbrode Kai – Südstrand (Fußweg<br />

bis ca. 1,4 km aufgr<strong>und</strong> umwegiger Führung). Er befindet sich in mittlerer Lage zwischen den Siedlungs-<br />

<strong>und</strong> Nutzungsschwerpunkten, die Hauptziele liegen überwiegend im Einzugsbereich von<br />

1.000°m“ (ETC T RANSPORT CONSULTANTS GMBH 2012, S. 44).<br />

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133


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Bei der Vorzugsvariante wird ein neuer Haltepunkt am nördlichen Rand der Ortslage von Großenbrode<br />

errichtet (Entfernung zur Ortsmitte ca. 600-700 m). Gegenüber dem bestehenden Haltepunkt bleibt<br />

die Entfernung zum Ortszentrum etwa gleich, zu den touristischen Zielen (Südstrand) verdoppelt sich<br />

der Weg (ca. 2 km).<br />

Die schlechtere Erreichbarkeit des Südstrands (Siedlungsgebiet <strong>und</strong> Tourismusschwerpunkt) führt zu<br />

spürbaren Nachfrageverlusten, insbesondere im freizeitrelevanten Wochenendverkehr. Gemäß der<br />

Nachfrageprognose ist von einem Verlust von ca. 10 % (Montag-Freitag) bzw. 20 % (Wochenenden)<br />

an Fahrgästen auszugehen (vgl. ETC TRANSPORT CONSULTANTS GMBH 2012, S. 44-45).<br />

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass bei Realisierung der Vorzugsvariante insbesondere im Bereich<br />

Timmendorfer Strand, Scharbeutz, Haffkrug, Sierksdorf <strong>und</strong> Lensahn von einer deutlichen Verschlechterung<br />

der verkehrlichen Erschließung dieser Orte durch die Eisenbahn <strong>und</strong> damit von deutlichen<br />

Rückgängen der Fahrgastzahlen auszugehen ist.<br />

In welchem Umfang sich die veränderte Haltepunktsituation auf die touristische Nachfrage im Untersuchungsraum<br />

auswirken wird, kann derzeit nur grob abgeschätzt werden. Bei Gästen, die von weiter<br />

entfernten Zielen anreisen <strong>und</strong> mehrere Tage vor Ort bleiben, ist davon auszugehen, dass die im Vergleich<br />

zum Status-Quo ungünstigere Haltepunktsituation nur relativ geringe Auswirkungen hat, da die<br />

zusätzliche Reisezeit, die sich durch die veränderte Haltepunktsituation ergibt, im Verhältnis zur Gesamtreisezeit<br />

relativ gering ausfällt. Zudem ist der Anteil der Übernachtungsgäste, der mit der Bahn<br />

anreist, zumindest derzeit relativ gering. 28<br />

Für Tagesgäste, die z.B. aus dem Lübecker oder Hamburger Raum anreisen, stellt sich die Situation<br />

zwar deutlich ungünstiger dar. Jedoch ist zu berücksichtigen, dass die Bahn als Verkehrsmittel für<br />

Tagesausflügler im Untersuchungsraum zumindest derzeit nur eine untergeordnete Rolle spielt (vgl.<br />

auch Kapitel 3.6).<br />

Ob es durch die veränderte Haltepunktsituation zu relevanten Verlusten von Gästen kommt, wird letztlich<br />

auch von der ÖPNV-Anbindung der neuen Haltepunkte abhängen. Weiterhin wird für die Gemeinden<br />

vor Ort die Möglichkeit gesehen, die durch die veränderte Haltepunktsituation erhöhten Reisezeiten<br />

durch entsprechende Maßnahmen (z.B. Abholservices) zumindest teilweise zu kompensieren.<br />

• Auswirkungen auf den Tagestourismus<br />

Mögliche negative Auswirkungen der Vorzugsvariante auf den Tagestourismus im Untersuchungsraum<br />

werden aus folgenden Gründen nur gering eingeschätzt:<br />

- Die Küstenorte an der inneren Lübecker Bucht (insbesondere Timmendorfer Strand, Scharbeutz /<br />

Haffkrug <strong>und</strong> Sierksdorf), die aufgr<strong>und</strong> der Nähe zu wichtigen (südlichen) Tagesausflugs-Quellmärkten<br />

wie z.B. Hamburg oder Lübeck sowie der Vielzahl von touristischen Anziehungspunkten<br />

(z.B. Strände, Hansa Park, SeaLife Center, Golfanlage Seeschlösschen) klassische <strong>und</strong> attraktive<br />

Tagesausflugsziele darstellen, werden bei der Vorzugsvariante im Hinblick auf schieneninduzierten<br />

Verkehrslärm gegenüber dem Planfall 0 z.T. deutlich entlastet.<br />

- Weitere attraktive touristische Tagesausflugsziele im Untersuchungsraum wie z.B. das Oldenburger<br />

Wallmuseum (Freilichtmuseum) oder der Museumshof Lensahn werden durch die Vorzugsvariante<br />

nicht beeinträchtigt oder gegenüber dem Planfall 0 entlastet.<br />

- Das Rad- <strong>und</strong> Wanderwegnetz im Untersuchungsraum sowie das Reitwegenetz der Gemeinden<br />

Timmendorfer Strand <strong>und</strong> Ratekau, das ebenfalls von Tagesausflüglern genutzt wird, erfahren durch<br />

die Vorzugsvariante keine wesentlichen Beeinträchtigungen.<br />

28 Lt. der im Jahr 2009 für den Bereich Fehmarn <strong>und</strong> Großenbrode durchgeführten Besucherbefragung reisen mehr als 90 %<br />

der Übernachtungsgäste in der Untersuchungsregion mit dem Pkw oder Wohnmobil an, 3-4 % mit der Bahn (vgl. auch Kapitel<br />

3.6). Etwas höhere Werte für den Bahnanteil werden in der Reiseanalyse RA 2011 (FUR FORSCHUNGSGEMEINSCHAFT<br />

URLAUB UND REISEN) angegeben. Demnach wurde bei 17 % der Urlaubsreisen in Schleswig-Holstein (Basis: deutschsprachige<br />

Bevölkerung ab 14 Jahre) die Bahn genutzt.<br />

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134


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

- Verlängerte Schrankenschließzeiten im Bereich von wichtigen Zufahrtstraßen zu den Küstenorten<br />

sind nicht zu erwarten, da an den Straßen, die von der Vorzugsvariante gequert werden, i.d.R. Eisenbahn-<br />

oder Straßenüberführungen vorgesehen sind.<br />

- In Großenbrode kommt es zwar zu einer Zunahme der Schalleinwirkungen im Bereich des aus Sicht<br />

des Tourismus attraktiven Weststrandes; hier liegen allerdings bereits erhebliche Vorbelastungen<br />

durch den Verkehr auf der B 207 vor, so dass die Zunahme des Bahnlärms nicht so deutlich wahrnehmbar<br />

sein wird wie in einer unvorbelasteten Situation. Darüber hinaus wird die Bedeutung des<br />

Tagestourismus im nördlichen Ostholstein als deutlich geringer eingeschätzt als im Süden des Kreises<br />

(vgl. auch Kapitel 3.5.7).<br />

- Aufgr<strong>und</strong> der veränderten Lage der Haltepunkte insbesondere im Bereich Timmendorfer Strand,<br />

Scharbeutz, Haffkrug <strong>und</strong> Sierksdorf sind ebenfalls keine wesentlichen Änderungen der Nachfrage<br />

im Tagestourismus zu erwarten, da die Bahn als Verkehrsmittel für Tagesausflügler im Untersuchungsraum<br />

nur eine untergeordnete Rolle spielt (vgl. auch die Ausführungen zu den Auswirkungen<br />

der veränderten Haltepunktsituation).<br />

• Auswirkungen auf die touristische Wertschöpfung <strong>und</strong> Arbeitsplätze<br />

Unter der touristischen Wertschöpfung wird derjenige Anteil des vom Tourismus generierten Nettoumsatzes<br />

verstanden, der zu Einkommen, d.h. Löhnen, Gehältern <strong>und</strong> Gewinnen wird (vgl. FACHHOCH-<br />

SCHULE WESTKÜSTE 2010, S. 62).<br />

Zu den Auswirkungen der Vorzugsvariante auf die touristische Wertschöpfung im Untersuchungsraum<br />

lässt sich zusammenfassend folgendes festhalten:<br />

Verminderungen der touristischen Wertschöpfung, die aus Einkommensverlusten aufgr<strong>und</strong><br />

zurückgehender Gästezahlen (ausgelöst durch eine zunehmende Verlärmung von Beherberungsbetrieben)<br />

resultieren<br />

• Hotellerie<br />

- Im Vergleich mit dem Planfall 0, der z.T. durch erhebliche Beeinträchtigungen von Beherbergungsbetrieben<br />

durch bahnbedingte Schalleinwirkungen gekennzeichnet ist, sind bei der Vorzugsvariante<br />

aufgr<strong>und</strong> der vorgesehenen aktiven Lärmschutzmaßnahmen <strong>und</strong> der im Vergleich mit der Bestandstrasse<br />

ortsferneren Lage deutliche Verminderungen der Belastungen von Beherbergungsbetrieben<br />

zu verzeichnen. Dies zeigt sich insbesondere in Gemeinden wie Timmendorfer Strand, Scharbeutz,<br />

Sierksdorf <strong>und</strong> Großenbrode, die über große Angebotskapazitäten im Beherbergungssegment verfügen,<br />

aber auch im Bereich Bad Schwartau, Ratekau, Beschendorf, Nienrade, Lensahn, Oldenburg<br />

i.H., Klötzin, Heringsdorf, Neukirchen <strong>und</strong> Ölendorf. Eine Verminderung der touristischen Wertschöpfung,<br />

die aus Einkommensverlusten aufgr<strong>und</strong> zurückgehender Gästezahlen in Folge zusätzlicher<br />

Lärmbelastung resultiert, kann hier ausgeschlossen werden.<br />

- Im Vergleich mit dem Planfall 0 höhere Belastungen von Beherbergungsbetrieben durch Schalleinwirkungen<br />

sind nur an wenigen Stellen zu verzeichnen. Hinzuweisen ist auf die Ortslagen von Pansdorf,<br />

Luschendorf, Damlos, Sipsdorf <strong>und</strong> Lübbersdorf, wo allerdings bereits erhebliche Vorbelastungen<br />

durch den Verkehr auf der A 1 bestehen <strong>und</strong> nur relativ wenige Betriebe betroffen sind; des Weiteren<br />

die Pohnsdorfer Mühle, die durch die Anbindung von Neustadt i.H. betroffen ist sowie die Ortslagen<br />

von Groß Timmendorf, Seegalendorf <strong>und</strong> Lütjenbrode (jeweils ein Betrieb betroffen).<br />

In den genannten Bereichen kann zwar nicht ausgeschlossen werden, dass es zu Einkommensverlusten<br />

aufgr<strong>und</strong> zurückgehender Gästezahlen kommt. Die Anzahl betroffener Betten (insgesamt 130)<br />

ist im Verhältnis zur Gesamtzahl der angebotenen Betten im Untersuchungsraum (> 11.000 vgl.<br />

auch Tabelle 2) jedoch sehr gering (ca. 1,2 %). Inwiefern ein Teil der Gäste, der die stärker belasteten<br />

Betriebe nicht mehr nachfragt, auf andere Beherbergungsangebote im Untersuchungsraum ausweicht,<br />

ist seriös nicht einschätzbar.<br />

Eine relevante Verminderung der touristischen Wertschöpfung im gesamten Untersuchungsraum ist<br />

letztlich in Anbetracht des geringen Anteils, den die wenigen höher belasteten Beherbergungsbetriebe<br />

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Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

135


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

an der gesamten touristischen Wertschöpfung im Untersuchungsraum haben dürften, nicht zu erwarten.<br />

Dies auch deshalb, weil es zu beachten gilt, dass es bei 689 Beherbergungsbetrieben (mit 2.439<br />

Betten) zu einer geringeren Belastung kommt. Ob <strong>und</strong> inwiefern es durch ggf. zurückgehende Gästezahlen<br />

in den stärker belasteten Betrieben zu einem Verlust von Arbeitsplätzen kommt bzw. ob <strong>und</strong><br />

inwieweit es durch ggf. steigende Gästezahlen in den weniger belasteten Betrieben zu einem Aufbau<br />

von Arbeitsplätzen kommt, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt bei bestehender Datengr<strong>und</strong>lage seriös<br />

nicht zu quantifizieren. Festgestellt werden kann jedoch, dass sich in der Summe die Belastung im<br />

gesamten Untersuchungsraum verringert.<br />

• Ferien- <strong>und</strong> Wochenendhaussiedlungen<br />

- Bei den in Haffkrug sowie zwischen Haffkrug <strong>und</strong> Scharbeutz gelegenen Wochenendhaussiedlungen<br />

zeigen sich zwischen dem Planfall 0 <strong>und</strong> der Vorzugsvariante keine wesentlichen Unterschiede hinsichtlich<br />

der Betroffenheit durch Schalleinwirkungen.<br />

Die im Untersuchungsraum in Erschließung befindlichen Ferienhaussiedlungen am Hansa-Park in<br />

Sierksdorf <strong>und</strong> im Süden von Großenbrode erfahren bei der Vorzugsvariante eine Entlastung gegenüber<br />

dem Planfall 0.<br />

Eine Verminderung der touristischen Wertschöpfung, die aus Einkommensverlusten aufgr<strong>und</strong> zurückgehender<br />

Gästezahlen in Folge zusätzlicher Lärmbelastung resultiert, kann hier somit ausgeschlossen<br />

werden.<br />

- Eine gegenüber dem Planfall 0 deutliche Zunahme der Schalleinwirkungen erfährt lediglich das nördlich<br />

von Großenbrode in der Nähe des Weststrandes gelegene Ferienhausgebiet. Hier kann zwar<br />

nicht ausgeschlossen werden, dass es zu Einkommensverlusten aufgr<strong>und</strong> zurückgehender Gästezahlen<br />

kommt. Zu berücksichtigen ist jedoch, dass bereits erhebliche Vorbelastungen hinsichtlich<br />

Lärm durch den Verkehr auf der B 207 bestehen, so dass die Zunahme des Bahnlärms nicht so<br />

deutlich wahrnehmbar sein wird wie in einer unvorbelasteten Situation. Inwiefern ein Teil der Gäste,<br />

der die Ferienhaussiedlung nicht mehr nachfragt, auf andere Beherbergungsangebote im Untersuchungsraum<br />

ausweicht, ist seriös nicht einschätzbar.<br />

Eine relevante Verminderung der touristischen Wertschöpfung im gesamten Untersuchungsraum ist<br />

letztlich in Anbetracht des geringen Anteils, den die stärker belastete Ferienhaussiedlung nördlich von<br />

Großenbrode an der gesamten touristischen Wertschöpfung im Untersuchungsraum haben dürfte,<br />

nicht zu erwarten. Dies auch deshalb, weil es zu beachten gilt, dass es bei den geplanten Ferienhaussiedlungen<br />

am Hansa-Park in Sierksdorf <strong>und</strong> im Süden von Großenbrode zu einer geringeren Belastung<br />

kommt. Ob <strong>und</strong> inwiefern es durch ggf. zurückgehende Gästezahlen in der stärker belasteten<br />

Ferienhaussiedlung in Großenbrode zu einem Verlust von Arbeitsplätzen kommt bzw. ob <strong>und</strong> inwieweit<br />

es durch ggf. steigende Gästezahlen in den weniger belasteten Ferienhaussiedlungen zu einem<br />

Aufbau von Arbeitsplätzen kommt, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt bei bestehender Datengr<strong>und</strong>lage<br />

seriös nicht zu quantifizieren.<br />

• Campingplätze<br />

- Im Bereich der zwischen Scharbeutz <strong>und</strong> Haffkrug nördlich der B 76 gelegenen Campingplätze ist<br />

die Vorzugsvariante aufgr<strong>und</strong> ihrer Lage auf der Westseite der A 1 gegenüber dem Planfall 0 durch<br />

etwas geringere nächtliche Schalleinwirkungen gekennzeichnet.<br />

Ebenfalls eine Entlastung gegenüber dem Planfall 0 erfährt der im Süden von Großenbrode gelegene<br />

große Campingplatz mit seinen 440 Standplätzen.<br />

Eine Verminderung der touristischen Wertschöpfung, die aus Einkommensverlusten aufgr<strong>und</strong> zurückgehender<br />

Gästezahlen resultiert, kann hier somit ausgeschlossen werden.<br />

- Der in Höhe Haffkrug auf der Westseite der Autobahn gelegene Campingplatz Waldesruh ist gegenüber<br />

dem Planfall 0 durch höhere Lärmimmissionen betroffen.<br />

Eine gegenüber dem Planfall 0 deutliche Zunahme der Schalleinwirkungen erfährt auch der am südlichen<br />

Ortsrand von Lütjenbrode gelegene Campingplatz, der jedoch nur über zehn Standplätze ver-<br />

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136


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

fügt.<br />

Beim Campingplatz Waldesruh ist zu berücksichtigen, dass durch den Verkehr auf der A 1 bereits<br />

eine erhebliche Vorbelastung besteht, so dass die Zunahme des Bahnlärms nicht so deutlich wahrnehmbar<br />

sein wird wie in einer unvorbelasteten Situation. Inwiefern ein Teil der Gäste, der die beiden<br />

Campingplätze nicht mehr nachfragt, auf andere Beherbergungsangebote im Untersuchungsraum<br />

ausweicht, ist seriös nicht einschätzbar.<br />

Eine relevante Verminderung der touristischen Wertschöpfung im gesamten Untersuchungsraum ist<br />

letztlich in Anbetracht des geringen Anteils, den die beiden stärker betroffenen Campingplätze an der<br />

gesamten touristischen Wertschöpfung im Untersuchungsraum haben dürften, nicht zu erwarten. Dies<br />

auch deshalb, weil es zu beachten gilt, dass es bei den zwischen Scharbeutz <strong>und</strong> Haffkrug nördlich<br />

der B 76 gelegenen Campingplätzen <strong>und</strong> dem im Süden von Großenbrode gelegenen Campingplatz<br />

zu einer geringeren Belastung kommt. Ob <strong>und</strong> inwiefern es durch ggf. zurückgehende Gästezahlen<br />

auf den stärker belasteten Campingplätzen zu einem Verlust von Arbeitsplätzen kommt bzw. ob <strong>und</strong><br />

inwieweit es durch ggf. steigende Gästezahlen in den weniger belasteten Campingplätzen zu einem<br />

Aufbau von Arbeitsplätzen kommt, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt bei bestehender Datengr<strong>und</strong>lage<br />

seriös nicht zu quantifizieren.<br />

• Kur-, Vorsorge- <strong>und</strong> Reha-Einrichtungen<br />

- In Bad Schwartau ergeben sich im Bereich des Kurparkes <strong>und</strong> der Asklepios-Klinik keine relevanten<br />

Veränderungen der Lärmbelastung zwischen dem Planfall 0 <strong>und</strong> der Vorzugsvariante.<br />

In Timmendorfer Strand, Haffkrug <strong>und</strong> Sierksdorf werden hingegen die hier befindlichen Sondergebiete<br />

mit der Zweckbestimmung „Kur“ bei der Vorzugsvariante aufgr<strong>und</strong> der vorgesehenen aktiven<br />

Lärmschutzmaßnahmen bzw. der ortsferneren Lage gegenüber dem Planfall 0 entlastet.<br />

Ebenfalls eine Entlastung gegenüber dem Planfall 0 erfahren in Großenbrode die in der Nähe des<br />

Südstrandes gelegenen Kureinrichtungen.<br />

Deutlich günstiger gegenüber dem Planfall 0 stellt sich die Vorzugsvariante auch im Bereich Kattenhöhlen<br />

südlich von Scharbeutz dar (geplante Sondergebiete mit den Zweckbestimmungen „Klinik“<br />

<strong>und</strong> „Rehabilitation“).<br />

Eine Verminderung der touristischen Wertschöpfung, die aus Einkommensverlusten aufgr<strong>und</strong> zurückgehender<br />

Kurgästezahlen resultiert, kann hier ausgeschlossen werden.<br />

- Der einzige Bereich, der gegenüber dem Planfall 0 durch eine Zunahme der Schalleinwirkungen betroffen<br />

ist, ist die im Norden von Großenbrode in der Nähe des Weststrandes gelegene Kur-<br />

Einrichtung der Awo (Mutter-Kind-Kurhaus Baltic für 40 Erwachsene <strong>und</strong> 80 Kinder). Hier kann zwar<br />

nicht ausgeschlossen werden, dass es zu Einkommensverlusten aufgr<strong>und</strong> zurückgehender Gästezahlen<br />

kommt. Zu berücksichtigen ist jedoch, dass bereits erhebliche Vorbelastungen hinsichtlich<br />

Lärm durch den Verkehr auf der B 207 bestehen, so dass die Zunahme des Bahnlärms nicht so<br />

deutlich wahrnehmbar sein wird wie in einer unvorbelasteten Situation. Inwiefern ein Teil der Gäste,<br />

der die Kur-Einrichtung nicht mehr nachfragt, auf andere Beherbergungsangebote im Untersuchungsraum<br />

ausweicht, ist seriös nicht einschätzbar.<br />

Eine relevante Verminderung der touristischen Wertschöpfung im gesamten Untersuchungsraum ist<br />

letztlich in Anbetracht des geringen Anteils, den die stärker betroffene Kur-Einrichtung der Awo an der<br />

gesamten touristischen Wertschöpfung im Untersuchungsraum haben dürfte, nicht zu erwarten. Dies<br />

auch deshalb, weil es zu beachten gilt, dass es bei den in Timmendorfer Strand, Scharbeutz <strong>und</strong><br />

Haffkrug sowie den in Großenbrode in der Nähe des Südstrandes gelegenen Kureinrichtungen zu<br />

einer geringeren Belastung kommt. Ob <strong>und</strong> inwiefern es durch ggf. zurückgehende Gästezahlen in der<br />

stärker belasteten Kur-Einrichtung der Awo zu einem Verlust von Arbeitsplätzen kommt bzw. ob <strong>und</strong><br />

inwieweit es durch ggf. steigende Gästezahlen in den weniger belasteten Kur-Einrichtungen zu einem<br />

Aufbau von Arbeitsplätzen kommt, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt bei bestehender Datengr<strong>und</strong>lage<br />

seriös nicht zu quantifizieren.<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

137


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Verminderungen der touristischen Wertschöpfung, die aus Einkommensverlusten aufgr<strong>und</strong><br />

verminderter Attraktivität der freizeitrelevanten touristischen Infrastruktur im Untersuchungsraum<br />

resultieren<br />

In Kapitel 5.2.7.2.2 ist dargestellt worden, dass die Vorzugsvariante zu keinen relevanten Beeinträchtigungen<br />

der freizeitrelevanten touristischen Infrastruktur im Untersuchungsraum führt. In Teilbereichen<br />

kann sogar aufgr<strong>und</strong> der ortsfernen Führung der Vorzugsvariante von einer Entlastung ausgegangen<br />

werden (z.B. Golfanlage Seeschlößchen, Museumshof Lensahn).<br />

Eine Verminderung der touristischen Wertschöpfung, die aus Einkommensverlusten aufgr<strong>und</strong> verminderter<br />

Attraktivität der freizeitrelevanten touristischen Infrastruktur im Untersuchungsraum resultiert, ist<br />

somit nicht zu erwarten. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt bei bestehender Datengr<strong>und</strong>lage nicht seriös<br />

zu quantifizieren ist, ob es bei den freizeitrelevanten touristischen Einrichtungen, bei denen eine Verminderung<br />

der bahnbedingten Schalleinwirkungen verzeichnet werden kann (z.B. Golfanlage Seeschlößchen,<br />

Museumshof Lensahn), durch ggf. zunehmende Besucherzahlen zu einer Zunahme von<br />

Arbeitsplätzen kommen wird.<br />

Verminderungen der touristischen Wertschöpfung, die aus Einkommensverlusten aufgr<strong>und</strong><br />

zurückgehender Tagesgastzahlen im Untersuchungsraum resultieren<br />

In Kapitel 5.2.7.2.3 ist dargestellt worden, dass die Vorzugsvariante zu keinen relevanten Beeinträchtigungen<br />

des Tagestourismus im Untersuchungsraum führt.<br />

Eine Verminderung der touristischen Wertschöpfung, die aus Einkommensverlusten aufgr<strong>und</strong> zurückgehender<br />

Tagesgastzahlen im Untersuchungsraum resultiert, ist somit nicht zu erwarten. Zum gegenwärtigen<br />

Zeitpunkt bei bestehender Datengr<strong>und</strong>lage nicht seriös zu quantifizieren ist, ob es bei den<br />

Tagesausflugszielen, bei denen eine Verminderung der bahnbedingten Schalleinwirkungen verzeichnet<br />

werden kann (z.B. Golfanlage Seeschlößchen, Museumshof Lensahn), durch ggf. zunehmende<br />

Besucherzahlen zu einer Zunahme von Arbeitsplätzen kommen wird.<br />

5.2.8 Auswirkungen in weiteren Trassenabschnitten<br />

Gemäß Festlegungsprotokoll zur Antragskonferenz (INNENMINISTERIUM DES LANDES SCHLESWIG HOL-<br />

STEIN 2010b) sind über den festgelegten Untersuchungsraum hinaus auch die Auswirkungen des Projekts<br />

auf den Tourismus im nördlichen Bereich der Neu- <strong>und</strong> Ausbautrasse, d.h. auch für das Gebiet<br />

der Insel Fehmarn in eingeschränktem Umfang zu erfassen, da auch hier Auswirkungen durch die<br />

Mehrbelastung der Bestandsstrecke zu erwarten sind. Darauf wird im Folgenden eingegangen.<br />

5.2.8.1 Beschreibung des Streckenabschnitts 1A.13 auf der Insel Fehmarn<br />

Der auf der Insel Fehmarn gelegene Abschnitt zwischen dem Fehmarns<strong>und</strong> <strong>und</strong> Puttgarden gehört<br />

zum Streckenabschnitt 1A.13 zwischen dem TKP 22 nördlich von Großenbrode <strong>und</strong> Puttgarden. Der<br />

Teilabschnitt zwischen Großenbrode <strong>und</strong> dem Fehmarns<strong>und</strong> ist bereits in Kapitel 5.2.6.4.2 behandelt<br />

worden. Im Folgenden wird nur auf den auf der Insel Fehmarn gelegenen Teilabschnitt eingegangen.<br />

Der Streckenabschnitt verläuft hier auf der Bestandsstrecke, die auf der Ostseite der B 207 liegt. Gegenüber<br />

dem Planfall 0 sind beim Planfall 1 vor allem beim Schienengüterverkehr deutliche Verkehrszunahmen<br />

prognostiziert (im Tagzeitraum Zunahme von 12 auf 52 Züge, im Nachtzeitraum Zunahme<br />

von 18 auf 26 Züge, vgl. auch Kapitel 4.4.3).<br />

Da der östliche Ortsrand von Strukkamp im Falle der Realisierung der Schienenhinterlandanbindung<br />

der Fehmarnbeltquerung von nächtlichen Überschreitungen der relevanten Grenzwerte für Lärm betroffen<br />

ist, ist hier entlang der Strecke aktiver Lärmschutz erforderlich.<br />

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Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

138


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

5.2.8.2 Touristisch relevante Strukturen<br />

In den im Untersuchungsraum gelegenen Ortslageen auf Fehmarn befindet sich eine größere Anzahl<br />

von Beherbergungsbetrieben. Den Schwerpunkt bildet Puttgarden mit insgesamt zwölf Betrieben.<br />

Weitere Betriebe liegen in Avendorf, Bannesdorf, Blieschendorf, Burg a. F., Landkirchen, Strukkamp<br />

<strong>und</strong> Fehmarns<strong>und</strong>.<br />

Die auf Fehmarn gelegenen Campingplätze liegen überwiegend außerhalb des Untersuchungsraumes.<br />

Ausnahmen bilden der Campingplatz südwestlich von Strukkamp (638 Standplätze), der knapp<br />

in den Untersuchungsraum hineinragt, sowie der nördlich von Puttgarden gelegene Campingplatz<br />

(120 Standplätze).<br />

Die auf Fehmarn befindlichen Kur- <strong>und</strong> Reha-Einrichtungen liegen ebenfalls außerhalb des Untersuchungsraumes.<br />

Bei der Inselklinik Fehmarn westlich von Burg a. F. handelt es sich um eine Akutklinik,<br />

die im Wesentlichen der ortsnahen Versorgung der Bevölkerung dient <strong>und</strong> keinen spezifischen touristischen<br />

Hintergr<strong>und</strong> hat.<br />

An freizeitrelevanter Infrastruktur ist zum einen auf mehrere regional <strong>und</strong> überregional bedeutsame<br />

Rad- <strong>und</strong> Wanderwegverbindungen hinzuweisen. Der Jakobsweg als überregional bedeutsamer Wanderweg<br />

durchquert die Insel Fehmarn <strong>und</strong> kreuzt dabei zwischen Todendorf <strong>und</strong> Niendorf sowie im<br />

Bereich von Fehmarns<strong>und</strong> den Untersuchungsraum.<br />

Die überregional bedeutsamen Radwanderwege ´Mönchsweg´ <strong>und</strong> ´Ostseeküstenradweg´ verlaufen<br />

ebenfalls auf Fehmarn. Beide queren den Untersuchungsraum im Norden <strong>und</strong> Süden der Insel; der<br />

Mönchsweg quert den Untersuchungsraum zudem zwischen Landkirchen <strong>und</strong> Burg a. F.<br />

Zu den bedeutendsten touristischen Anziehungspunkten auf Fehmarn zählt das Meereszentrum Fehmarn<br />

am westlichen Ortsrand von Burg a. F. Darüber hinaus ist auf den Sportboothafen im Bereich<br />

Fehmarns<strong>und</strong> (Yacht- <strong>und</strong> Bootswerft Martin) mit 100 Liegeplätzen hinzuweisen sowie mehrere im<br />

Untersuchungsraum gelegene Badestrände (bei Marienleuchte <strong>und</strong> Puttgarden im Norden der Insel<br />

sowie bei Fehmarns<strong>und</strong> <strong>und</strong> Strukkamphuk am Fehmarns<strong>und</strong>).<br />

Der geplante Edutainmentpark (Zukunftspark) westlich von Burg a. F. unmittelbar an der A 1 befindet<br />

sich derzeit in Bau (vgl. Kapitel 2.1.4).<br />

5.2.8.3 Beurteilung des Streckenabschnitts aus touristischer Sicht<br />

5.2.8.3.1. Betroffenheit von Beherbergungsinfrastruktur<br />

• Verlärmung von Beherbergungsbetrieben (Hotellerie)<br />

Die folgende Tabelle zeigt einen Vergleich der Lärmbelastung durch die Bahnstrecke zwischen dem<br />

Planfall 0 <strong>und</strong> dem Planfall 1 im Streckenabschnitt 1A.13 auf Fehmarn.<br />

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<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Tabelle 34: Lärmbelastung von Beherbergungsbetrieben durch die Bahnstrecke im Streckenabschnitt<br />

1A.13 (Fehmarn), Vergleich Planfall 0 – Planfall 1 [an in reinen <strong>und</strong> allgemeinen Wohngebieten<br />

gelegenen Gebäuden, an denen beim Planfall 1 Überschreitungen des nächtlichen<br />

Immissionsgrenzwertes von 49 dB(A) verbleiben, werden passive Lärmschutzmaßnahmen<br />

umgesetzt (Schallschutzfenster, schallgedämmte Lüftungen). Der Schutz vor<br />

Schienenverkehrslärm wird somit sichergestellt.]<br />

Ort<br />

Planfall 0<br />

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Planfall 1<br />

Streckenabschnitt 1A.13 (Fehmarn)<br />

Beherbergungsbetriebe / Betten Beherbergungsbetriebe / Betten<br />

45-49 dB(A) nachts > 49 dB(A) nachts 45-49 dB(A) nachts > 49 dB(A) nachts<br />

Fehmarns<strong>und</strong> 1 / 4 1 / 12 0 / 0 2 / 16<br />

Strukkamp 5 / 30 0 / 0 0 / 0 0 / 0<br />

Avendorf 0 / 0 0 / 0 7 / 108 0 / 0<br />

Blieschendorf 0 / 0 0 / 0 0 / 0 0 / 0<br />

Landkirchen 0 / 0 0 / 0 0 / 0 0 / 0<br />

Burg a. F. 0 / 0 0 / 0 1 / 6 0 / 0<br />

Bannesdorf 0 / 0 0 / 0 3 / 23 0 / 0<br />

Puttgarden 29 1 / 9 1 / 30 1 / 9 1 / 30<br />

Gesamt 7 / 43 2 / 42 12 / 146 3 / 46<br />

Im Falle der Realisierung der Schienenhinterlandanbindung der Fehmarnbeltquerung ist in den meisten<br />

der im Untersuchungsraum gelegenen Ortslagen von einer Zunahme des Bahnlärms um im<br />

Durchschnitt 5 dB(A) auszugehen. Bei der Betroffenheit von Beherbergungsbetrieben zeigt sich dies<br />

vor allem in Avendorf, Bannesdorf <strong>und</strong> Burg a. F., wo im Planfall 0 keine Betriebe Schallpegeln zwischen<br />

45 <strong>und</strong> 49 dB(A) nachts ausgesetzt sind. Im Planfall 1 sind hier hingegen elf Betriebe mit insgesamt<br />

137 Betten durch Schallpegel zwischen 45 <strong>und</strong> 49 dB(A) belastet.<br />

Die im Untersuchungsraum gelegenen Betriebe in Landkirchen <strong>und</strong> Blieschendorf unterliegen aufgr<strong>und</strong><br />

ihrer Entfernung zur Bahntrasse beim Planfall 1 zwar „nur“ Schallpegeln unter 45 dB(A) nachts;<br />

gegenüber dem Planfall 0 ist aber auch hier von einer Zunahme der Lärmbelastungen um bis zu 5<br />

dB(A) auszugehen.<br />

Eine Zunahme der Lärmbelastung erfährt auch die Ortslage von Fehmarns<strong>und</strong>. Hier wurde im Rahmen<br />

der Lärmuntersuchung aufgr<strong>und</strong> der bauleitplanerischen Ausweisung am westlichen Ortsrand<br />

(Misch- <strong>und</strong> Sondergebiet) keine aktive Lärmschutzmaßnahme konzipiert, so dass im Planfall 1 zwei<br />

Beherbergungsbetriebe mit insgesamt 16 Betten in der Nacht mit mehr als 49 dB(A) belastet werden.<br />

Die einzige Ortslage, die beim Planfall 1 eine Entlastung erfährt, ist Strukkamp. Aufgr<strong>und</strong> der vorgesehenen<br />

aktiven Lärmschutzmaßnahmen ist hier gegenüber dem Planfall 0 [Betroffenheit von fünf<br />

Betrieben mit insgesamt 30 Betten durch nächtliche Schallpegel von 45-49 dB(A)] von einer Abnahme<br />

der Schallimmissionen auszugehen.<br />

• Verlärmung von Campingplätzen<br />

Beim südwestlich von Strukkamp gelegenen Campingplatz ist vor allem der östliche Teilbereich<br />

zukünftig von höheren Lärmimmissionen betroffen [gegenüber dem Planfall 0 Erhöhung um bis zu<br />

29 Im Bereich Puttgarden sind in der schalltechnischen Untersuchung von Lairm Consult (2012) keine Unterschiede zwischen<br />

dem Planfall 0 <strong>und</strong> dem Planfall 1 dargestellt, da die zukünftige Lärmbelastung des Ortes maßgeblich von der Ausgestaltung<br />

der eigentlichen Fehmarnbeltquerung abhängig ist.<br />

140


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

5°dB(A)]. Keine Veränderung hinsichtlich der Lärmbe lastung ergibt sich hingegen beim nördlich von<br />

Puttgarden gelegenen Campingplatz.<br />

• Verlärmung von Sportboothäfen (als Unterkunftsangebote)<br />

Der Sportboothafen im Fehmarns<strong>und</strong> (Yacht- <strong>und</strong> Bootswerft Martin) mit seinen 100 Liegeplätzen ist<br />

beim Planfall 1 durch um bis zu 5 dB(A) höhere Schalleinwirkungen betroffen [50-55 dB(A)] als beim<br />

Planfall 0.<br />

Zu berücksichtigen ist, dass in allen zuvor genannten Bereichen bereits erhebliche Vorbelastungen<br />

hinsichtlich Lärm durch den Verkehr auf der B 207 bestehen, so dass die Zunahme des Bahnlärms<br />

nicht so deutlich wahrnehmbar sein wird wie in einer unvorbelasteten Situation.<br />

5.2.8.3.2. Betroffenheit von touristisch relevanter Freizeitinfrastuktur<br />

• Betroffenheit von touristisch relevanten Strandabschnitten<br />

Bei den im Untersuchungsraum gelegenen Badestränden im Norden der Insel Fehmarn (bei Marienleuchte<br />

<strong>und</strong> Puttgarden) zeigen sich zwischen dem Planfall 0 <strong>und</strong> dem Planfall 1 keine Unterschiede<br />

hinsichtlich der Lärmbelastung.<br />

Bei den am Fehmarns<strong>und</strong> gelegenen Campingplätzen bei Fehmarns<strong>und</strong> <strong>und</strong> Strukkamphuk ergeben<br />

sich hingegen beim Planfall 1 am Tag um bis zu 5 dB(A) höhere Schalleinwirkungen gegenüber dem<br />

Planfall 0. Auch hier ist die bereits bestehende Vorbelastung durch den Verkehr auf der B 207 zu berücksichtigen.<br />

• Betroffenheit von sonstigen touristischen Anziehungspunkten<br />

Ebenfalls Zunahmen der Lärmpegel um bis zu 5 dB(A) sind im Bereich des Meereszentrums Fehmarn<br />

<strong>und</strong> des in Bau befindlichen Edutainmentparks westlich von Burg zu verzeichnen. Bei diesen Einrichtungen<br />

kann jedoch aufgr<strong>und</strong> ihrer starken Innenorientierung von einer eher geringeren Empfindlichkeit<br />

gegenüber Schalleinwirkungen ausgegangen werden.<br />

• Betroffenheit von überregional <strong>und</strong> regional bedeutsamen Rad- <strong>und</strong> Wanderwegen<br />

An den regionalen <strong>und</strong> überregional bedeutsamen Rad- <strong>und</strong> Wanderwegverbindungen, die die Bestandstrasse<br />

auf Fehmarn kreuzen, bestehen i.d.R. Eisenbahn- oder Straßenbahnüberführungen, so<br />

dass sich hier aufgr<strong>und</strong> der Verkehrszunahme keine relevanten Beeinträchtigungen ergeben.<br />

5.2.8.3.3. Sonstige Aspekte<br />

• Gefährdung des Ortsteiles Burg der Stadt Fehmarn als Seeheilbad<br />

Bezüglich einer möglichen Gefährdung des Ortsteiles Burg der Stadt Fehmarn als Seeheilbad ist zunächst<br />

darstellen, welche besonderen Merkmale, die ein Seeheilbad erfüllt, durch den Ausbau der<br />

Schienenhinterlandanbindung beeinträchtigt werden könnten. Wichtige Hinweise dazu finden sich in<br />

der aktuellen Landesverordnung über die Anerkennung als Kur- oder Erholungsort (KurortVO) vom<br />

25.11.2009. Hier wird zunächst in § 2 (Gemeinsame Bestimmungen für Kurorte) Abs. 2 darauf hingewiesen,<br />

dass eine Belastung des Bodens oder des Wassers durch Schadstoffe, der Luft durch gas-<br />

oder partikelförmige Beimengungen sowie der Lärmpegel die Möglichkeiten der Vorbeugung gegen<br />

Krankheiten, deren Heilung oder Linderung in Kurorten nicht beeinträchtigen dürfen.<br />

In § 3 wird erwähnt, welche besonderen Merkmale Seeheilbäder erfüllen müssen (vgl. auch Kapitel<br />

3.4.3). Hinsichtlich folgender Merkmale könnte zumindest gr<strong>und</strong>sätzlich eine Gefährdung durch die<br />

geplante Schienenhinterlandanbindung entstehen:<br />

- wissenschaftlich anerkannte <strong>und</strong> durch Erfahrung bewährte klimatische Eigenschaften <strong>und</strong> eine<br />

entsprechende Luftqualität;<br />

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<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

- Einrichtungen zur Abgabe <strong>und</strong> Anwendung der Kurmittel, insbesondere ein Kurmittelhaus;<br />

- gepflegter <strong>und</strong> bewachter Badestrand;<br />

- Strandpromenaden, vom Verkehr ungestörte Parkanlagen sowie Strand- oder Landschaftswege,<br />

Möglichkeiten für Spiel <strong>und</strong> Sport.<br />

Eine Gefährdung des Ortsteiles Burg als Seeheilbad kann aus folgenden Gründen aller Voraussicht<br />

nach ausgeschlossen werden:<br />

- Belastungen des Bodens oder des Wassers durch Schadstoffe bzw. der Luft durch gas- oder partikelförmige<br />

Beimengungen sind durch die prognostizierte Zunahme des Zugverkehrs nicht zu erwarten<br />

bzw. allenfalls auf einen sehr eng begrenzten Bereich entlang der Bahnstrecke beschränkt.<br />

- Die durch den gesteigerten Zugverkehr hervorgerufene Zunahme der Lärmimmissionen ist auf einen<br />

schmalen Korridor entlang der bestehenden Bahnstrecke begrenzt. Dieser Bereich ist bereits erheblich<br />

durch den Verkehr auf der stark befahrenen B 207 vorbelastet, so dass die Zunahme des Zugverkehrs<br />

deutlich weniger wahrnehmbar sein wird als bei einer unvorbelasteten Situation.<br />

- In dem durch eine Zunahme der Lärmimmissionen gekennzeichneten Korridor entlang der Bahnstrecke<br />

befinden sich keine zum Ortsteil Burg gehörenden Strände, Strandpromenaden, vom Verkehr<br />

ungestörte Parkanlagen sowie Strand- oder Landschaftswege. Der Schwerpunkt der strand- <strong>und</strong><br />

wasserbezogenen Erholung befindet sich südlich <strong>und</strong> südöstlich des Ortsteiles Burg <strong>und</strong> somit in<br />

deutlicher Entfernung zur Bahnstrecke. Im Bereich des Meereszentrums Fehmarn <strong>und</strong> des in Bau<br />

befindlichen Edutainmentparks westlich von Burg sind zwar im Vergleich mit dem Planfall 0 Zunahmen<br />

der Lärmpegel um bis zu 5 dB(A) zu verzeichnen. Bei diesen Einrichtungen kann jedoch aufgr<strong>und</strong><br />

ihrer starken Innenorientierung von einer eher geringeren Empfindlichkeit gegenüber Schalleinwirkungen<br />

ausgegangen werden.<br />

- Einrichtungen, die der Vorbeugung gegen Krankheiten bzw. deren Heilung oder Linderung dienen<br />

wie z.B. Kurkliniken oder Reha-Einrichtungen, sind in dem durch eine Zunahme der Lärmimmissionen<br />

gekennzeichneten Korridor entlang der Bahnstrecke nicht vorhanden. Entsprechende Einrichtungen<br />

finden sich im Ortsteil Burg erst in großer Entfernung zur Bahnstrecke (z.B. Südstrandklinik<br />

Fehmarn, Kurmittelhaus am Südstrand).<br />

Die Inselklinik Fehmarn westlich von Burg wird gegenüber dem Planfall 0 zwar in Zukunft durch um<br />

bis zu 5 dB(A) stärkere Schalleinwirkungen betroffen sein. Bei der Klinik handelt es sich jedoch um<br />

eine Akutklinik, die im Wesentlichen der ortsnahen Versorgung der Bevölkerung dient <strong>und</strong> keinen<br />

spezifischen touristischen Hintergr<strong>und</strong> hat.<br />

• Auswirkungen auf den Tagestourismus<br />

Mögliche negative Auswirkungen der Verkehrszunahme <strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen höheren Lärmimmissionen<br />

im näheren Umfeld des Streckenabschnitts 1A.13 auf den Tagestourismus auf Fehmarn<br />

werden aus folgenden Gründen nur gering eingeschätzt:<br />

- Die aus der Verkehrszunahme resultierenden höheren Lärmimmissionen betreffen einen Bereich,<br />

der bereits erheblich durch die bestehende Strecke, vor allem aber durch den Verkehr auf der B 207<br />

vorbelastet ist.<br />

- Das Meereszentrum Fehmarn <strong>und</strong> der in Bau befindlichen Edutainmentpark westlich von Burg als<br />

bedeutende Tagesausflugsziele erfahren zwar gegenüber dem Planfall 0 Zunahmen der Lärmpegel<br />

um bis zu 5 dB(A). Bei diesen Einrichtungen kann jedoch aufgr<strong>und</strong> ihrer starken Innenorientierung<br />

von einer eher geringeren Empfindlichkeit gegenüber Schalleinwirkungen ausgegangen werden.<br />

- Das Rad- <strong>und</strong> Wanderwegnetz auf der Insel Fehmarn, das ebenfalls von Tagesausflüglern genutzt<br />

wird, erfährt keine wesentlichen Beeinträchtigungen.<br />

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142


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

• Auswirkungen auf die touristische Wertschöpfung <strong>und</strong> Arbeitsplätze<br />

Verminderungen der touristischen Wertschöpfung, die aus Einkommensverlusten aufgr<strong>und</strong><br />

zurückgehender Gästezahlen (ausgelöst durch eine zunehmende Verlärmung von Beherberungsbetrieben)<br />

resultieren<br />

• Hotellerie<br />

- Im Falle der Realisierung der Schienenhinterlandanbindung der Fehmarnbeltquerung ist in den meisten<br />

der auf Fehmarn im Untersuchungsraum gelegenen Ortslagen von einer Zunahme des Bahnlärms<br />

um im Durchschnitt 5 dB(A) auszugehen. Bei der Betroffenheit von Beherbergungsbetrieben<br />

zeigt sich dies vor allem in Avendorf, Bannesdorf <strong>und</strong> Burg a. F., aber auch in Landkirchen, Blieschendorf<br />

<strong>und</strong> Fehmarns<strong>und</strong>. In den genannten Bereichen kann zwar nicht ausgeschlossen werden,<br />

dass es zu Einkommensverlusten aufgr<strong>und</strong> zurückgehender Gästezahlen kommt. Die Anzahl betroffener<br />

Betten (insgesamt 107) ist im Verhältnis zur Gesamtzahl der angebotenen Betten auf<br />

Fehmarn (10.141, vgl. auch Tabelle 1) jedoch sehr gering (ca. 1,1 %). Inwiefern ein Teil der Gäste,<br />

der die stärker belasteten Betriebe nicht mehr nachfragt, auf andere Beherbergungsangebote auf<br />

Fehmarn ausweicht, ist seriös nicht einschätzbar.<br />

- Die einzige Ortslage, die beim Planfall 1 eine Entlastung erfährt, ist Strukkamp. Aufgr<strong>und</strong> der vorgesehenen<br />

aktiven Lärmschutzmaßnahmen ist hier gegenüber dem Planfall 0 [Betroffenheit von fünf<br />

Betrieben mit insgesamt 30 Betten durch nächtliche Schallpegel von 45-49 dB(A)] von einer Abnahme<br />

der Schallimmissionen auszugehen. Eine Verminderung der touristischen Wertschöpfung, die<br />

aus Einkommensverlusten aufgr<strong>und</strong> zurückgehender Gästezahlen in Folge zusätzlicher Lärmbelastung<br />

resultiert, kann hier ausgeschlossen werden.<br />

Eine relevante Verminderung der touristischen Wertschöpfung auf Fehmarn ist letztlich in Anbetracht<br />

des geringen Anteils, den die wenigen höher belasteten Beherbergungsbetriebe an der gesamten<br />

touristischen Wertschöpfung auf der Insel haben dürften, nicht zu erwarten. Ob <strong>und</strong> inwiefern es durch<br />

ggf. zurückgehende Gästezahlen in den stärker belasteten Betrieben zu einem Verlust von Arbeitsplätzen<br />

kommt bzw. ob <strong>und</strong> inwieweit es durch ggf. steigende Gästezahlen in den weniger belasteten<br />

Betrieben zu einem Aufbau von Arbeitsplätzen kommt, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt bei bestehender<br />

Datengr<strong>und</strong>lage seriös nicht zu quantifizieren.<br />

• Campingplätze<br />

- Beim südwestlich von Strukkamp gelegenen Campingplatz ist vor allem der östliche Teilbereich<br />

zukünftig von höheren Lärmimmissionen betroffen. Inwiefern ein Teil der Gäste, der den Campingplatz<br />

nicht mehr nachfragt, auf andere Beherbergungsangebote auf Fehmarn ausweicht, ist seriös<br />

nicht einschätzbar.<br />

- Keine Veränderung hinsichtlich der Lärmbelastung ergibt sich beim nördlich von Puttgarden gelegenen<br />

Campingplatz. Eine Verminderung der touristischen Wertschöpfung, die aus Einkommensverlusten<br />

aufgr<strong>und</strong> zurückgehender Gästezahlen resultiert, kann hier somit ausgeschlossen werden.<br />

Eine relevante Verminderung der touristischen Wertschöpfung auf Fehmarn ist letztlich in Anbetracht<br />

des geringen Anteils, den der stärker betroffene Campingplatz an der gesamten touristischen Wertschöpfung<br />

auf der Insel haben dürfte, nicht zu erwarten. Ob <strong>und</strong> inwiefern es durch ggf. zurückgehende<br />

Gästezahlen auf dem stärker belasteten Platz zu einem Verlust von Arbeitsplätzen kommt, ist zum<br />

gegenwärtigen Zeitpunkt bei bestehender Datengr<strong>und</strong>lage seriös nicht zu quantifizieren.<br />

Verminderungen der touristischen Wertschöpfung, die aus Einkommensverlusten aufgr<strong>und</strong><br />

verminderter Attraktivität der freizeitrelevanten touristischen Infrastruktur im Untersuchungsraum<br />

resultieren<br />

In Kapitel 5.2.8.3.2 ist dargestellt worden, dass es auf Fehmarn im Wesentlichen zu keinen relevanten<br />

Beeinträchtigungen der freizeitrelevanten touristischen Infrastruktur kommt. Eine Verminderung der<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

143


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

touristischen Wertschöpfung, die aus Einkommensverlusten aufgr<strong>und</strong> verminderter Attraktivität der<br />

freizeitrelevanten touristischen Infrastruktur auf der Insel resultiert, ist somit nicht zu erwarten.<br />

Die einzigen Ausnahmen stellen die beiden Strände am Fehmarns<strong>und</strong> dar, die beim Planfall 1 durch<br />

stärkere Schalleinwirkungen betroffen sind. Inwiefern ein Teil der Gäste, der die beiden Strände nicht<br />

mehr nachfragt, auf andere Strände auf Fehmarn ausweicht, ist seriös nicht einschätzbar. Eine relevante<br />

Verminderung der touristischen Wertschöpfung auf Fehmarn ist in Anbetracht der hohen Anzahl<br />

von Stränden auf Fehmarn jedoch nicht zu erwarten.<br />

Verminderungen der touristischen Wertschöpfung, die aus Einkommensverlusten aufgr<strong>und</strong><br />

zurückgehender Tagesgastzahlen im Untersuchungsraum resultieren<br />

In Kapitel 5.2.8.3.3 ist dargestellt worden, dass es auf Fehmarn zu keinen relevanten Beeinträchtigungen<br />

des Tagestourismus kommt.<br />

Eine Verminderung der touristischen Wertschöpfung, die aus Einkommensverlusten aufgr<strong>und</strong> zurückgehender<br />

Tagesgastzahlen auf Fehmarn resultiert, ist somit nicht zu erwarten.<br />

5.3 Handlungsempfehlungen zur Vermeidung / Verminderung von Nachteilen<br />

der Vorzugsvariante<br />

In der folgenden Tabelle sind für diverse, in Kapitel 5.2.7.2 beschriebene Auswirkungen der Vorzugsvariante<br />

Handlungsempfehlungen zur Vermeidung / Verminderung von Nachteilen dargestellt.<br />

Tabelle 35: Handlungsempfehlungen zur Vermeidung / Verminderung von Nachteilen der Vorzugsvariante<br />

Auswirkung<br />

Beherbergungsinfrastruktur<br />

Verlärmung von Beherbergungsbetrieben (Bereiche mit<br />

Verschlechterung gegenüber dem Planfall 0 - Groß<br />

Timmendorf, Pansdorf, Luschendorf, Pohnsdorfer Mühle,<br />

Damlos, Sipsdorf, Lübbersdorf, Seegalendorf <strong>und</strong><br />

Lütjenbrode)<br />

Verlärmung von Ferien- <strong>und</strong> Wochenendhaussiedlungen<br />

(Bereiche mit Verschlechterung gegenüber dem Planfall<br />

0 - Ferienhausgebiet im Norden von Großenbrode)<br />

Verlärmung von Campingplätzen (Bereiche mit Verschlechterung<br />

gegenüber dem Planfall 0 - Campingplatz<br />

Waldesruh bei Haffkrug, Wiesencamping Lütjenbrode)<br />

Verlärmung von Kur-, Vorsorge- <strong>und</strong> Reha-Einrichtungen<br />

(Bereiche mit Verschlechterung gegenüber dem<br />

Planfall 0 - Mutter-Kind-Kurhaus Baltic nördlich von Großenbrode)<br />

Touristisch relevante Freizeitinfrastruktur<br />

Betroffenheit von touristisch relevanten Strandabschnitten<br />

(Zunahme der Verlärmung im Bereich des Weststrandes<br />

nördlich von Großenbrode)<br />

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Handlungsempfehlungen zur Vermeidung / Verminderung<br />

Passive Lärmschutzmaßnahmen (z.B. Schallschutzfenster,<br />

schallgedämmte Lüftungen) <strong>und</strong> ggf. zusätzliche<br />

freiwillige aktive Lärmschutzmaßnahmen (z.B.<br />

Lärmschutzwände <strong>und</strong> –wälle); eingeschränkte<br />

Bautätigkeit in der touristischen Hauptsaison.<br />

Passive Lärmschutzmaßnahmen (z.B. Schallschutzfenster,<br />

schallgedämmte Lüftungen) <strong>und</strong> ggf. zusätzliche<br />

freiwillige aktive Lärmschutzmaßnahmen (z.B.<br />

Lärmschutzwände <strong>und</strong> –wälle); eingeschränkte<br />

Bautätigkeit in der touristischen Hauptsaison.<br />

Freiwillige aktive Lärmschutzmaßnahmen (z.B.<br />

Lärmschutzwände <strong>und</strong> –wälle).<br />

Passive Lärmschutzmaßnahmen (z.B. Schallschutzfenster,<br />

schallgedämmte Lüftungen) <strong>und</strong> ggf. zusätzliche<br />

freiwillige aktive Lärmschutzmaßnahmen (z.B.<br />

Lärmschutzwände <strong>und</strong> –wälle) ; eingeschränkte<br />

Bautätigkeit in der touristischen Hauptsaison.<br />

Freiwillige aktive Lärmschutzmaßnahmen (z.B.<br />

Lärmschutzwände <strong>und</strong> –wälle); eingeschränkte<br />

Bautätigkeit in der touristischen Hauptsaison.<br />

Betroffenheit von überregional <strong>und</strong> regional bedeutsa- Bau einer Eisenbahn- bzw. Wegüberführung bzw.<br />

144


Auswirkung<br />

<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

men Rad- <strong>und</strong> Wanderwegen (Unterbrechung Jakobsweg<br />

/ Europäischer Fernwanderweg E1 nördlich von<br />

Sierksdorf)<br />

Betroffenheit des Reitwegenetzes der Gemeinden Timmendorfer<br />

Strand / Ratekau (Unterbrechung der Reitr<strong>und</strong>route<br />

zwischen Luschendorf <strong>und</strong> dem Luschendorfer<br />

Hof auf der Ostseite der A 1)<br />

Sonstige Aspekte<br />

Gefährdung des Status des Seeheilbades Großenbrode<br />

als Kurort<br />

Auswirkungen aufgr<strong>und</strong> der veränderten Haltepunktsituation<br />

vor allem in Timmendorfer Strand, Scharbeutz,<br />

Sierksdorf, Oldenburg i.H. <strong>und</strong> Großenbrode<br />

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Handlungsempfehlungen zur Vermeidung / Verminderung<br />

andere Streckenführung des Weges<br />

Bau einer Eisenbahn- bzw. Wegüberführung bzw.<br />

andere Streckenführung des Reitr<strong>und</strong>route<br />

Passive Lärmschutzmaßnahmen (z.B. Schallschutzfenster,<br />

schallgedämmte Lüftungen) <strong>und</strong> ggf. zusätzliche<br />

freiwillige aktive Lärmschutzmaßnahmen (z.B.<br />

Lärmschutzwände <strong>und</strong> –wälle) zur Vermeidung<br />

zusätzlicher Belastungen des im Norden von<br />

Großenbrode gelegenen Mutter-Kind-Kurhaus Baltic<br />

<strong>und</strong> des Weststrandes; eingeschränkte Bautätigkeit<br />

in der touristischen Hauptsaison.<br />

Gemeinsam mit der LNVG Entwicklung eines neuen<br />

Nahverkehrskonzeptes, damit zukünftig ein im Vergleich<br />

zu heute zumindest gleichwertiges Angebot<br />

für Anwohner, Touristen <strong>und</strong> Kurgäste zeitnah <strong>und</strong><br />

ohne temporäre Angebotslücken entstehen kann.<br />

145


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

6 Auswirkungen der gesamtplanerischen Vorzugsvariante<br />

6.1 Darstellung der gesamtplanerischen Vorzugsvariante<br />

Aus gesamtplanerischer Sicht stellt der Ausbau der Bestandstrasse (Variante 1A, vgl. auch Kapitel<br />

4.1.1) die Vorzugsvariante dar.<br />

6.2 Beschreibung der Auswirkungen der gesamtplanerischen Vorzugsvariante<br />

auf die touristischen Belange<br />

Im Folgenden werden die wesentlichen Auswirkungen der gesamtplanerischen Vorzugsvariante zusammenfassend<br />

dargestellt.<br />

6.2.1 Betroffenheit von Beherbergungsinfrastruktur<br />

• Verlärmung von Beherbergungsbetrieben (Hotellerie)<br />

Die folgende Tabelle zeigt einen Vergleich der Lärmbelastung durch die Bahnstrecke zwischen dem<br />

Planfall 0 <strong>und</strong> dem Planfall 1 mit der gesamtplanerischen Vorzugsvariante. Dargestellt sind nur Orte,<br />

bei denen sich hinsichtlich der Betroffenheit von Beherbergungsbetrieben Veränderungen zwischen<br />

dem Planfall 0 <strong>und</strong> dem Planfall 1 ergeben. Die Aufzählung der Orte erfolgt von Süden nach Norden.<br />

Tabelle 36: Lärmbelastung durch die Bahnstrecke bei der gesamtplanerischen Vorzugsvariante, Vergleich<br />

Planfall 0 – Planfall 1 [an in reinen <strong>und</strong> allgemeinen Wohngebieten gelegenen Gebäuden,<br />

an denen bei der gesamtplanerischen Vorzugsvariante Überschreitungen des<br />

nächtlichen Immissionsgrenzwertes von 49 dB(A) verbleiben, werden passive Lärmschutzmaßnahmen<br />

umgesetzt (Schallschutzfenster, schallgedämmte Lüftungen). Der<br />

Schutz vor Schienenverkehrslärm wird somit sichergestellt.]<br />

Ort<br />

Planfall 0<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

Planfall 1<br />

Gesamtplanerische<br />

Vorzugsvariante<br />

Beherbergungsbetriebe / Betten Beherbergungsbetriebe / Betten<br />

45-49 dB(A)<br />

nachts<br />

> 49 dB(A)<br />

nachts<br />

45-49 dB(A)<br />

nachts<br />

> 49 dB(A)<br />

nachts<br />

Bad Schwartau 4 / 14 1 / 6 1 / 6 0 / 0<br />

Ratekau 2 / 8 4/ 10 3 / 6 1 / 4<br />

Hemmelsdorf 0 / 0 0 / 0 4 / 29 0 / 0<br />

Groß Timmendorf 0 / 0 0 / 0 4 / 8 0 / 0<br />

Klein Timmendorf 21 / 144 18 / 125 7 / 48 1 / 4<br />

Scharbeutz 88 / 250 73 / 209 26 / 66 14 / 36<br />

Haffkrug 215 / 599 148 / 411 45 / 146 1 / 3<br />

Sierksdorf 38 / 221 18 / 113 0 / 0 0 / 0<br />

Pohnsdorfer Mühle 0 / 0 0 / 0 1 / 16 0 / 0<br />

Lensahn 4 / 12 4 / 11 2 / 5 0 / 0<br />

Damlos 0 / 0 0 / 0 4 / 8 0 / 0<br />

146


Ort<br />

<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Planfall 0<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

Planfall 1<br />

Gesamtplanerische<br />

Vorzugsvariante<br />

Beherbergungsbetriebe / Betten Beherbergungsbetriebe / Betten<br />

45-49 dB(A)<br />

nachts<br />

> 49 dB(A)<br />

nachts<br />

45-49 dB(A)<br />

nachts<br />

> 49 dB(A)<br />

nachts<br />

Sipsdorf 0 / 0 0 / 0 2 / 37 0 / 0<br />

Lübbersdorf 0 / 0 0 / 0 1 / 16 0 / 0<br />

Oldenburg i.H. 0 / 0 1 / 10 0 / 0 0 / 0<br />

Klötzin 2 / 7 0 / 0 0 / 0 2 / 7<br />

Heringsdorf 1 / 14 4 / 18 1 / 5 2 / 9<br />

Neukirchen 4 / 16 0 / 0 0 / 0 0 / 0<br />

Ölendorf 4 / 21 0 / 0 5 / 29 4 / 21<br />

Großenbrode inkl. Ortsteil ´von-<br />

Herwarth-Straße´<br />

25 / 120 69 / 254 49 / 152 19 / 98<br />

Gesamt 408 / 1.426 340 / 1.167 155 / 577 44 / 182<br />

Im Vergleich mit dem Planfall 0, der z.T. durch erhebliche Beeinträchtigungen von Beherbergungsbetrieben<br />

durch bahnbedingte Schalleinwirkungen gekennzeichnet ist, sind bei der gesamtplanerischen<br />

Vorzugsvariante aufgr<strong>und</strong> der vorgesehenen aktiven Lärmschutzmaßnahmen deutliche Verminderungen<br />

der Belastungen von Beherbergungsbetrieben zu verzeichnen. Dies zeigt sich insbesondere in<br />

Gemeinden wie Timmendorfer Strand, Scharbeutz, Sierksdorf <strong>und</strong> Großenbrode, die über große Angebotskapazitäten<br />

im Beherbergungssegment verfügen, aber auch im Bereich Bad Schwartau, Ratekau,<br />

Lensahn, Oldenburg i.H., Heringsdorf <strong>und</strong> Neukirchen.<br />

Im Vergleich mit dem Planfall 0 höhere Belastungen von Beherbergungsbetrieben durch Schalleinwirkungen<br />

sind hingegen nur in relativ geringem Umfang zu verzeichnen. Hinzuweisen ist auf die Ortslagen<br />

von Damlos, Sipsdorf <strong>und</strong> Lübbersdorf, wo allerdings bereits erhebliche Vorbelastungen durch<br />

den Verkehr auf der A 1 bestehen <strong>und</strong> nur relativ wenige Betriebe betroffen sind; des Weiteren die<br />

Pohnsdorfer Mühle, die durch die Anbindung von Neustadt i.H. betroffen ist sowie die Ortslagen von<br />

Hemmelsdorf, Groß Timmendorf, Klötzin <strong>und</strong> Ölendorf.<br />

Insgesamt ist festzuhalten, dass die Anzahl der Betriebe <strong>und</strong> Betten, die gegenüber dem Planfall 0<br />

eine geringere Belastung durch Schalleinwirkungen aufweist (570 Betriebe mit insgesamt 1.979 Betten),<br />

um ein Mehrfaches über der Anzahl der Betriebe / Betten liegt, die gegenüber dem Planfall 0<br />

durch eine höhere Belastung betroffen ist (23 Betriebe mit insgesamt 150 Betten).<br />

• Verlärmung von Ferien- <strong>und</strong> Wochenendhaussiedlungen<br />

Bei den in Haffkrug sowie zwischen Haffkrug <strong>und</strong> Scharbeutz gelegenen Wochenendhaussiedlungen<br />

ist vor allem die nördlich der B 76 gelegene Siedlung gegenüber dem Planfall 0 durch stärkere Schalleinwirkungen<br />

betroffen [> 45 dB(A) nachts].<br />

Anders stellt sich die Situation hingegen in Sierksdorf <strong>und</strong> Großenbrode dar.<br />

Die in Erschließung befindliche Ferienhaussiedlung (ca. 120 Häuser) am Hansa-Park in Sierksdorf<br />

unterliegt beim Planfall 0 nächtlichen Schalleinwirkungen von mehr als 45 dB(A). Bei der gesamtplanerischen<br />

Vorzugsvariante ist hingegen keine relevante Lärmbelastung mehr zu verzeichnen.<br />

Ähnlich stellt sich die Situation im Bereich der im Süden von Großenbrode in Erschließung befindlichen<br />

Ferienhaussiedlung (Holiday Vital Resort Großenbrode mit ca. 165 Häusern) dar.<br />

Eine gegenüber dem Planfall 0 leichte Zunahme der Schalleinwirkungen erfährt das nördlich von<br />

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<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Großenbrode in der Nähe des Weststrandes gelegene Ferienhausgebiet Zu berücksichtigen ist jedoch,<br />

dass hier bereits erhebliche Vorbelastungen hinsichtlich Lärm durch den Verkehr auf der B 207<br />

bestehen, so dass die Zunahme des Bahnlärms nicht so deutlich wahrnehmbar sein wird wie in einer<br />

unvorbelasteten Situation.<br />

• Verlärmung von Campingplätzen<br />

Im Bereich der zwischen Scharbeutz <strong>und</strong> Haffkrug nördlich der B 76 gelegenen Campingplätze führt<br />

die gesamtplanerische Vorzugsvariante gegenüber dem Planfall 0 zu deutlich stärkeren Schalleinwirkungen,<br />

wobei die nächtlichen Grenzwerte für Campingplätze [54 dB(A)] z.T. erreicht werden.<br />

Der in Höhe Haffkrug auf der Westseite der Autobahn gelegene Campingplatz Waldesruh ist gegenüber<br />

dem Planfall 0 ebenfalls durch höhere Lärmimmissionen betroffen [z.T. > 45 dB(A)]. Zu berücksichtigen<br />

ist jedoch, dass durch den Verkehr auf der A 1 bereits eine erhebliche Vorbelastung besteht.<br />

Gegenüber dem Planfall 0 um bis zu 10 dB(A) stärker belastet wird bei der gesamtplanerischen Vorzugsvariante<br />

auch der nordwestliche Teil des Campingplatzes Seekamp. Hier ist zukünftig von nächtlichen<br />

Schalleinwirkungen von 45-50 dB(A) auszugehen.<br />

In Großenbrode stellt sich die Betroffenheit von Campingplätzen differenziert dar. Während der im<br />

Süden von Großenbrode gelegene große Platz mit seinen 440 Standplätzen aufgr<strong>und</strong> der aktiven<br />

Lärmschutzmaßnahmen entlang der Strecke gegenüber dem Planfall 0 eine Entlastung erfährt, unterliegt<br />

der am südlichen Ortsrand von Lütjenbrode gelegene Campingplatz, der jedoch nur über zehn<br />

Standplätze verfügt, gegenüber dem Planfall 0 einer leichte Zunahme der Schalleinwirkungen um ca.<br />

5 dB(A) auf > 45 dB(A) nachts.<br />

• Verlärmung von Kur-, Vorsorge- <strong>und</strong> Reha-Einrichtungen<br />

In Bad Schwartau zeigen sich im Bereich des Kurparkes <strong>und</strong> der Asklepios-Klinik keine relevanten<br />

Veränderungen der Lärmbelastung zwischen dem Planfall 0 <strong>und</strong> der gesamtplanerischen Vorzugsvariante.<br />

Ähnlich stellt sich die Situation bei den in Timmendorfer Strand gelegenen Kurgebieten dar.<br />

In Haffkrug <strong>und</strong> Sierksdorf werden die hier befindlichen Sondergebiete mit der Zweckbestimmung<br />

„Kur“ bei der gesamtplanerischen Vorzugsvariante aufgr<strong>und</strong> der vorgesehenen aktiven Lärmschutzmaßnahmen<br />

gegenüber dem Planfall 0 um bis zu 5 dB(A) entlastet.<br />

Deutlich ungünstiger gegenüber dem Planfall 0 stellt sich die gesamtplanerische Vorzugsvariante<br />

hingegen im Bereich Kattenhöhlen südlich von Scharbeutz dar (geplante Sondergebiete mit den<br />

Zweckbestimmungen „Klinik“ <strong>und</strong> „Rehabilitation“). Während bereits beim Planfall 0 nächtliche Lärmimmissionen<br />

von mehr als 50 dB(A) zu verzeichnen sind, die die geplante Sondergebietsnutzung erheblich<br />

einschränken, steigen diese bei der gesamtplanerischen Vorzugsvariante auf z.T. mehr als 55<br />

dB(A) nachts.<br />

In Großenbrode stellt sich die Betroffenheit von Kur-, Vorsorge- <strong>und</strong> Reha-Einrichtungen differenziert<br />

dar. Während die in der Nähe des Südstrandes gelegenen Kureinrichtungen aufgr<strong>und</strong> der vorgesehenen<br />

aktiven Lärmschutzmaßnahmen entlang der Strecke gegenüber dem Planfall 0 leicht entlastet<br />

werden, unterliegt die nördlich von Großenbrode gelegene Kur-Einrichtung der Awo (Mutter-Kind-<br />

Kurhaus Baltic) gegenüber dem Planfall 0 einer leichten Zunahme der Schalleinwirkungen. Zu berücksichtigen<br />

ist jedoch, dass hier bereits erhebliche Vorbelastungen hinsichtlich Lärm durch den Verkehr<br />

auf der B 207 bestehen, so dass die Zunahme des Bahnlärms nicht so deutlich wahrnehmbar sein<br />

wird wie in einer unvorbelasteten Situation.<br />

• Verlärmung von Sportboothäfen (als Unterkunftsangebote)<br />

Der ancora Marina Yachthafen in Neustadt i. H. ist beim Planfall 0 durch nächtliche Schalleinwirkungen<br />

von maximal 45-50 dB(A) betroffen. Bei der gesamtplanerischen Vorzugsvariante ist hingegen<br />

keine Beeinträchtigung durch Schienenverkehrslärm mehr zu verzeichnen.<br />

Eine Entlastung gegenüber dem Planfall 0, wenn auch in deutlich geringem Umfang, erfährt aufgr<strong>und</strong><br />

der vorgesehenen aktiven Lärmschutzmaßnahmen auch der südlich <strong>und</strong> westlich an den Ortsteil ´von-<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

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<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Herwarth-Straße´ angrenzende Sportboothafen in Großenbrode.<br />

6.2.2 Betroffenheit von touristisch relevanter Freizeitinfrastuktur<br />

• Betroffenheit von touristisch relevanten Strandabschnitten<br />

Hinsichtlich der Betroffenheit der touristisch bedeutsamen Strandabschnitte in Timmendorfer Strand,<br />

Scharbeutz, Haffkrug <strong>und</strong> Sierksdorf durch Lärmimmissionen zeigt sich, dass die gesamtplanerische<br />

Vorzugsvariante gegenüber dem Planfall 0 vor allem im nördlichen Teil von Timmendorfer Strand<br />

sowie zwischen Scharbeutz <strong>und</strong> Haffkrug zu höheren Belastungen führt [Zunahme um bis zu 5 dB(A)].<br />

Hier ergeben sich zukünftig z.T. Schalleinwirkungen zwischen 40 <strong>und</strong> 45 dB(A) am Tag.<br />

In Sierksdorf stellt sich die Belastung der touristisch relevanten Strandabschnitte unterschiedlich dar.<br />

Während im südlichen Strandabschnitt gegenüber dem Planfall 0 keine relevante Änderung zu verzeichnen<br />

ist, ergibt sich im mittleren <strong>und</strong> nördlichen Abschnitt gegenüber dem Planfall 0 aufgr<strong>und</strong> der<br />

ortsfernen Führung eine deutliche Abnahme der Lärmbelastung.<br />

In Großenbrode liegen im Bereich der touristisch relevanten Strandabschnitte (West- <strong>und</strong> Südstrand)<br />

gegenüber dem Planfall 0 keine relevanten Unterschiede vor.<br />

• Betroffenheit von sonstigen touristischen Anziehungspunkten 30<br />

Die zwischen Kattenhöhlen <strong>und</strong> Groß Timmendorf gelegene Golfanlage Seeschlösschen erfährt bei<br />

der gesamtplanerischen Vorzugsvariante vor allem im nördlichen <strong>und</strong> näher an der Bestandsstrecke<br />

gelegenen Teil der Anlage gegenüber dem Planfall 0 eine deutliche Zunahme hinsichtlich bahnbedingter<br />

Schalleinwirkungen. Betroffen ist auch die Bebauung im Bereich des Oeverdieker Wegs mit den<br />

hier befindlichen Beherbergungsbetrieben für Golfsportler.<br />

Der als Erholungswald ausgewiesene Kammerwald im Süden von Scharbeutz einschließlich des<br />

Waldhochseilgartens unterliegt bei der gesamtplanerischen Vorzugsvariante einer leichten Zunahme<br />

der Schalleinwirkungen gegenüber dem Planfall 0 um bis zu 5 dB(A) auf 40-45 dB(A) am Tag. Im Bereich<br />

des ebenfalls als Erholungswald ausgewiesenen Wennsee-Holzes mit dem hier befindlichen<br />

Trimmpfad kann hingegen aufgr<strong>und</strong> der in diesem Bereich für den Scharbeutzer Ortsteil Lütt Kiepenbarg<br />

vorgesehenen aktiven Lärmschutzmaßnahmen eine Verminderung der Schalleinwirkungen gegenüber<br />

dem Planfall 0 verzeichnet werden.<br />

Der in Lensahn unmittelbar an der Bestandsstrecke gelegene Museumshof einschließlich des angegliederten<br />

Naturlehrpfades unterliegt im Planfall 0 relativ starken Lärmbelastungen [50-55 dB(A) am<br />

Tag]. Bei der gesamtplanerischen Vorzugsvariante finden hier Entlastungen um ca. 5 dB(A) statt.<br />

• Betroffenheit von überregional <strong>und</strong> regional bedeutsamen Rad- <strong>und</strong> Wanderwegen<br />

Die überregional <strong>und</strong> regional bedeutsamen Rad- <strong>und</strong> Wanderwege im näheren Umfeld der gesamtplanerischen<br />

Vorzugsvariante verlaufen überwiegend auf oder entlang von bestehenden Straßen. Bei<br />

Kreuzungen mit der Vorzugsvariante sind z.T. Bahn- oder Straßenüberführungen vorgesehen, so<br />

dass die Verbindungen abschnittsweise erhalten bleiben. Ausnahmen finden sich an folgenden Stellen:<br />

- Jakobsweg / Europäischer Fernwanderweg E1 nördlich von Sierksdorf zwischen Pohnsdorfermühle<br />

<strong>und</strong> Oevelgönne: eine Bahn- oder Wegüberführung ist hier derzeit nicht vorgesehen, so dass von<br />

einer Unterbrechung auszugehen ist;<br />

30 Der Schwerpunkt wird hier auf außenorientierte Einrichtungen, die selber keine wesentlichen Schallemissionen verursachen,<br />

gelegt. Auf innenorientierte Einrichtungen (z.B. Sea Life in Timmendorfer Strand, Holstein-Therme in Bad Schwartau,<br />

Ostsee-Therme in Scharbeutz, diverse Museen), die i.d.R. eine relativ geringe Empfindlichkeit gegenüber Schalleinwirkungen<br />

von außen aufweisen oder Einrichtungen, die selbst als emittierenden Anlage einzustufen sind (Hansa-Park in Sierksdorf)<br />

wird hingegen nicht vertiefend eingegangen.<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

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<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

- Mönchsweg entlang der L 59 in Göhl <strong>und</strong> nördlich von Heringsdorf an der B 501: hier soll der bestehende<br />

Bahnübergang erhalten bleiben, so dass in Zukunft von längeren Schrankenschließzeiten<br />

auszugehen ist, die die Attraktivität des Weges vermindern werden;<br />

- regionale Radwegverbindungen entlang der L 180 zwischen Groß Timmendorf <strong>und</strong> Klein Timmendorf,<br />

zwischen Haffkrug <strong>und</strong> Gronenberger Hof, entlang der L 216 bei Gut Hasselburg nördlich von<br />

Altenkrempe, südlich der Hasselburger Mühle, in Groß Schlamin, Lensahn, Rellin <strong>und</strong> Heringsdorf,<br />

südlich von Oldenburg i.H. (Verbindung von Oldenburg i.H. über Sebühl nach Damlos) sowie in der<br />

Gemeinde Großenbrode im Bereich Bergmühle / Seekamp, Feldscheide, Pomosin-Werk <strong>und</strong><br />

Strandstraße: hier soll der bestehende Bahnübergang erhalten bleiben, so dass in Zukunft von längeren<br />

Schrankenschließzeiten auszugehen ist, die die Attraktivität der Radwegverbindungen vermindern<br />

werden.<br />

- regionale Radwegverbindung zwischen Oeverdiek <strong>und</strong> Klein Timmendorf: Unterbrechung, da der<br />

hier bestehende Bahnübergang entfallen soll.<br />

Längere Abschnitte, bei denen die gesamtplanerische Vorzugsvariante parallel zu überregional <strong>und</strong><br />

regional bedeutsamen Rad- <strong>und</strong> Wanderwegen verläuft <strong>und</strong> es somit zu Attraktivitätseinbußen durch<br />

Verlärmung oder visuelle Störeffekte kommen könnte, kommen weitestgehend nicht vor. Die einzigen<br />

Ausnahmen bilden ein Teilabschnitt des Mönchsweges zwischen Heringsdorf <strong>und</strong> Göhl sowie Teilabschnitte<br />

des Ostseeküsten-Radweges nordöstlich von Großenbrode, zwischen Großenbrode <strong>und</strong><br />

Feldscheide <strong>und</strong> in Höhe Seekamp, die parallel zur Bestandstrasse verlaufen.<br />

• Betroffenheit des Reitwegenetzes der Gemeinden Timmendorfer Strand / Ratekau<br />

Die Reit- <strong>und</strong> Fahrr<strong>und</strong>routen des Reitwegenetzes der Gemeinden Timmendorfer Strand / Ratekau im<br />

näheren Umfeld der gesamtplanerischen Vorzugsvariante verlaufen überwiegend auf oder entlang<br />

von bestehenden Straßen bzw. Wegen. Bei Kreuzungen mit der gesamtplanerischen Vorzugsvariante<br />

sind i.d.R. Bahn- oder Straßen- bzw. Wegüberführungen vorgesehen, so dass die Verbindungen ohne<br />

wesentliche Einschränkungen erhalten bleiben. Die einzige Ausnahme bildet die Reitr<strong>und</strong>route zwischen<br />

Groß Timmendorf <strong>und</strong> Klein Timmendorf entlang der L 180. Der hier vorhandene Bahnübergang<br />

soll erhalten bleiben, so dass in Zukunft aufgr<strong>und</strong> der Verkehrszunahme von längeren Schrankenschließzeiten<br />

auszugehen ist. Darüber hinaus stellt südlich von Ratekau die Parallellage mit einer<br />

Reitr<strong>und</strong>route einen Konflikt dar, der zwar bereits heute vorhanden ist, sich in Zukunft aufgr<strong>und</strong> der<br />

höheren Verkehrsbelastung auf der Bestandsstrecke noch verschärfen wird.<br />

• Betroffenheit von geschützten Landschaftsteilen mit potenzieller Attraktivität für Touristen /<br />

Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes vor allem durch Lärmschutzwände<br />

Die gesamtplanerische Vorzugsvariante tangiert zwar an mehreren Stellen größere geschützte Landschaftsteile<br />

(vor allem Landschaftsschutzgebiete, z.B. bei Ratekau <strong>und</strong> Scharbeutz), bei denen Touristen<br />

vermuten können, dass dort besondere Naturerlebnisse möglich sind. Da die Vorzugsvariante<br />

hier jedoch der Bestandsstrecke entspricht, kann davon ausgegangen werden, dass sich hinsichtlich<br />

der Attraktivität dieser Gebiete für Erholungssuchende keine wesentlichen Änderungen ergeben werden.<br />

Die durch das gesteigerte Verkehrsaufkommen verursachte Zunahme der Schalleinwirkungen ist<br />

auf einen relativ schmalen Korridor entlang der Bestandstrasse begrenzt.<br />

Der einzige Bereich, wo von relevanten Einschränkungen des Landschaftserlebens für Touristen auszugehen<br />

ist, ist das Naturschutzgebiet ´Oldenburger Bruch´. Die gesamtplanerische Vorzugsvariante<br />

tangiert den westlichen <strong>und</strong> nordwestlichen Rand des Schutzgebietes, so dass zumindest in diesen<br />

Bereichen von erheblichen Beeinträchtigungen der Erlebnisqualität durch Lärmimmissionen <strong>und</strong> visuelle<br />

Störeffekte (u.a. durch Lärmschutzwände) auszugehen ist.<br />

Beeinträchtigungen des Landschafts- <strong>und</strong> Ortsbildes durch Lärmschutzwände stellen auch in weiteren<br />

Abschnitten einen Konflikt bei der gesamtplanerischen Vorzugsvariante dar. In Haffkrug, Scharbeutz<br />

<strong>und</strong> Klein Timmendorf liegen die geplanten Lärmschutzwände ortsnah <strong>und</strong> z.T. in unmittelbarer Nähe<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

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<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

von touristischen relevanten Bereichen, so dass visuelle Störeffekte nicht auszuschließen sind. So<br />

wird in Klein Timmendorf <strong>und</strong> Haffkrug die jeweilige Ortslage in westliche Richtung durch die geplanten<br />

Lärmschutzwände visuell abgeriegelt; in Scharbeutz findet eine visuelle Trennung zwischen den<br />

westlich <strong>und</strong> östlich der Bahnstrecke gelegenen Ortsteilen statt.<br />

Im Bereich Großenbrode führen vor allem die erforderlichen Lärmschutzwände zwischen dem Ortsteil<br />

´von-Herwarth-Straße´ <strong>und</strong> nordöstlich von Großenbrode (auf ca. 4 km Länge) zu Beeinträchtigungen<br />

des Landschaftsbildes. Bestehende Sichtbeziehungen z.B. vom östlichen Ortsrand von Großenbrode<br />

in Richtung Küste werden dadurch eingeschränkt, aber auch die Erlebbarkeit der Landschaft z.B. bei<br />

Ausflügen mit dem Rad oder zu Fuß wird vermindert.<br />

Einen zusammenfassenden Überblick der Auswirkungen der Vorzugsvariante auf die Beherbergungs-<br />

<strong>und</strong> touristisch relevante Freizeitinfrastruktur gibt die folgende Tabelle.<br />

Tabelle 37: Zusammenfassende Übersicht der Auswirkungen der gesamtplanerischen Vorzugsvariante<br />

auf die Beherbergungs- <strong>und</strong> touristisch relevante Freizeitinfrastruktur<br />

Auswirkung Veränderungen gegenüber dem Planfall 0<br />

Betroffenheit von Beherbergungsinfrastruktur<br />

Verlärmung von<br />

Beherbergungsbetrieben(Hotellerie)<br />

Verlärmung von<br />

Ferien- <strong>und</strong><br />

Wochenendhaussiedlungen<br />

Verlärmung von<br />

Campingplätzen<br />

Verlärmung von<br />

Kur-, Vorsorge-<br />

<strong>und</strong> Reha-<br />

+ Anzahl Betriebe / Betten, die gegenüber dem Planfall 0 eine geringere Belastung durch<br />

Schalleinwirkungen aufweist: 570 Betriebe mit insgesamt 1.979 Betten;<br />

- Anzahl Betriebe / Betten, die gegenüber dem Planfall 0 eine höhere Belastung durch<br />

Schalleinwirkungen aufweist: 23 Betriebe mit insgesamt 150 Betten. An in reinen <strong>und</strong> allgemeinen<br />

Wohngebieten gelegenen Gebäuden, an denen Überschreitungen des nächtlichen<br />

Immissionsgrenzwertes von 49 dB(A) verbleiben, werden passive Lärmschutzmaßnahmen<br />

umgesetzt (Schallschutzfenster, schallgedämmte Lüftungen). Der Schutz vor<br />

Schienenverkehrslärm wird somit sichergestellt.<br />

+ In Erschließung befindliche Ferienhaussiedlung (ca. 120 Häuser) am Hansa-Park in Sierksdorf:<br />

gegenüber dem Planfall 0, der durch nächtliche Schalleinwirkungen von ca. 45 dB(A)<br />

gekennzeichnet ist, keine relevante Belastung;<br />

+ in Erschließung befindliche Ferienhaussiedlung im Süden von Großenbrode: gegenüber<br />

dem Planfall 0 leichte Entlastung im Hinblick auf nächtliche Schalleinwirkungen;<br />

- Wochenendhaussiedlung nördlich der B 76 zwischen Scharbeutz <strong>und</strong> Haffkrug: gegenüber<br />

dem Planfall 0 Zunahme der nächtlichen Schalleinwirkungen auf > 45 dB(A) nachts;<br />

- Ferienhausgebiet nördlich von Großenbrode: leichte Zunahme der Lärmimmissionen (jedoch<br />

bereits erhebliche Vorbelastung durch den Verkehr auf der B 207 vorhanden);<br />

0 Wochenendhaussiedlung in Haffkrug: Im Vergleich mit dem Planfall 0 keine wesentlichen<br />

Unterschiede.<br />

+ Campingplatz südlich von Großenbrode: gegenüber dem Planfall 0 geringere nächtliche<br />

Schalleinwirkungen;<br />

- Campingplätze nördlich der B 76 zwischen Scharbeutz <strong>und</strong> Haffkrug: gegenüber dem<br />

Planfall 0 deutlich stärkere nächtliche Schalleinwirkungen, wobei die nächtlichen Grenzwerte<br />

für Campingplätze erreicht werden;<br />

- Campingplatz Waldesruh in Höhe Haffkrug auf der Westseite der A 1: gegenüber dem<br />

Planfall 0 leicht erhöhte nächtliche Schalleinwirkungen (jedoch bereits erhebliche Vorbelastung<br />

durch den Verkehr auf A 1 vorhanden);<br />

- Campingplatz Seekamp: gegenüber dem Planfall 0 deutlich erhöhte nächtliche Schalleinwirkungen;<br />

- Campingplatz am südlichen Ortsrand von Lütjenbrode: gegenüber dem Planfall 0 leicht<br />

erhöhte nächtliche Schalleinwirkungen.<br />

+ Sondergebiete mit der Zweckbestimmung „Kur“ in Haffkrug <strong>und</strong> Sierksdorf: gegenüber dem<br />

Planfall 0 geringere Schalleinwirkungen aufgr<strong>und</strong> der vorgesehenen aktiven Lärmschutzmaßnahmen<br />

(Haffkrug) bzw. der ortsferneren Lage (Sierksdorf);<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

151


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Auswirkung Veränderungen gegenüber dem Planfall 0<br />

Einrichtungen + Kureinrichtungen nahe des Südstrandes in Großenbrode: gegenüber dem Planfall 0 Verminderung<br />

der Schalleinwirkungen aufgr<strong>und</strong> der vorgesehenen aktiven Lärmschutzmaßnahmen;<br />

Verlärmung von<br />

Sportboothäfen<br />

(als Unterkunftsangebote)<br />

- geplante Sondergebiete mit den Zweckbestimmungen „Klinik“ <strong>und</strong> „Rehabilitation“ im Bereich<br />

Kattenhöhlen: gegenüber dem Planfall 0, der bereits durch nächtliche Schalleinwirkungen<br />

von ca. 50 dB(A) gekennzeichnet ist, Zunahme der nächtlichen Schalleinwirkungen<br />

auf > 55 dB(A);<br />

- Kur-Einrichtung der Awo (Mutter-Kind-Kurhaus Baltic) im Norden von Großenbrode: leichte<br />

Zunahme der Lärmimmissionen (jedoch bereits erhebliche Vorbelastung durch den Verkehr<br />

auf der B 207 vorhanden);<br />

0 Kurpark <strong>und</strong> Asklepios-Klinik in Bad Schwartau: Im Vergleich mit dem Planfall 0 keine wesentlichen<br />

Unterschiede;<br />

0 Sondergebiet mit der Zweckbestimmung „Kur“ in Timmendorfer Strand: Im Vergleich mit<br />

dem Planfall 0 keine wesentlichen Unterschiede.<br />

+ ancora Marina Yachthafen in Neustadt i. H.: gegenüber dem Planfall 0, der durch nächtliche<br />

Schalleinwirkungen von 45-50 dB(A) gekennzeichnet ist, keine relevante Belastung;<br />

+ Sportboothafen südlich <strong>und</strong> westlich an den Ortsteil ´von-Herwarth-Straße´in Großenbrode:<br />

gegenüber dem Planfall 0 geringere Schalleinwirkungen.<br />

Betroffenheit von touristisch relevanter Freizeitinfrastuktur<br />

Betroffenheit von<br />

touristisch relevantenStrandabschnitten<br />

Betroffenheit von<br />

sonstigen touristischenAnziehungspunkten<br />

Betroffenheit von<br />

überregional <strong>und</strong><br />

regional bedeutsamen<br />

Rad- <strong>und</strong><br />

Wanderwegen<br />

+ mittlerer <strong>und</strong> nördlicher Strandabschnitt in Sierksdorf: gegenüber dem Planfall 0 deutliche<br />

Verminderung der Schalleinwirkungen;<br />

- nördlicher Strandabschnitt von Timmendorfer Strand sowie Strandabschnitt zwischen<br />

Scharbeutz <strong>und</strong> Haffkrug: gegenüber dem Planfall 0 Zunahme der Lärmimmissionen um bis<br />

zu 5 dB(A);<br />

0 West- <strong>und</strong> Südstrand in Großenbrode sowie südlicher Strandabschnitt in Sierksdorf: gegenüber<br />

dem Planfall 0 keine relevanten Veränderungen im Hinblick auf Schalleinwirkungen.<br />

+ Wennsee-Holz (Erholungswald) einschließlich des Trimmpfades: gegenüber dem Planfall 0<br />

Abnahme der Schalleinwirkungen;<br />

+ Museumshof Lensahn einschließlich des angegliederten Naturlehrpfades: gegenüber dem<br />

Planfall 0 Abnahme der Schalleinwirkungen;<br />

- Golfanlage Seeschlösschen zwischen Kattenhöhlen <strong>und</strong> Groß Timmendorf: vor allem im<br />

nördlichen Teil gegenüber dem Planfall 0 deutliche Zunahme der Schalleinwirkungen;<br />

- Kammerwald (Erholungswald) im Süden von Scharbeutz einschließlich des hier befindlichen<br />

Waldhochseilgartens: gegenüber dem Planfall 0 leichte Zunahme der Schalleinwirkungen.<br />

0 Rad- <strong>und</strong> Wanderwegverbindungen, die von der Trasse gekreuzt werden, können aufgr<strong>und</strong><br />

der z.T. vorgesehenen Bahn- oder Straßenüberführungen abschnittsweise aufrechterhalten<br />

werden.<br />

Ausnahmen:<br />

- Jakobsweg / Europäischer Fernwanderweg E1 nördlich von Sierksdorf zwischen Pohnsdorfermühle<br />

<strong>und</strong> Oevelgönne: eine Bahn- oder Wegüberführung ist hier derzeit nicht vorgesehen,<br />

so dass von einer Unterbrechung auszugehen ist;<br />

- Mönchsweg entlang der L 59 in Göhl <strong>und</strong> nördlich von Heringsdorf an der B 501: hier soll<br />

der bestehende Bahnübergang erhalten bleiben, so dass in Zukunft von längeren Schrankenschließzeiten<br />

auszugehen ist, die die Attraktivität des Weges vermindern werden;<br />

- regionale Radwegverbindungen entlang der L 180 zwischen Groß Timmendorf <strong>und</strong> Klein<br />

Timmendorf, zwischen Haffkrug <strong>und</strong> Gronenberger Hof, entlang der L 216 bei Gut Hasselburg<br />

nördlich von Altenkrempe, südlich der Hasselburger Mühle, in Groß Schlamin, Lensahn,<br />

Rellin <strong>und</strong> Heringsdorf, südlich von Oldenburg i.H. (Verbindung von Oldenburg i.H.<br />

über Sebühl nach Damlos) sowie in der Gemeinde Großenbrode im Bereich Bergmühle /<br />

Cochet Consult<br />

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152


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Auswirkung Veränderungen gegenüber dem Planfall 0<br />

Betroffenheit des<br />

Reitwegenetzes<br />

der Gemeinden<br />

Timmendorfer<br />

Strand / Ratekau<br />

Betroffenheit von<br />

geschützten<br />

Landschaftsteilen<br />

mit potenzieller<br />

Attraktivität für<br />

Touristen / Beeinträchtigungen<br />

des Landschaftsbildes<br />

vor allem<br />

durch Lärmschutzwände<br />

Seekamp, Feldscheide, Pomosin-Werk <strong>und</strong> Strandstraße: hier soll der bestehende Bahnübergang<br />

erhalten bleiben, so dass in Zukunft von längeren Schrankenschließzeiten auszugehen<br />

ist, die die Attraktivität der Radwegverbindungen vermindern.<br />

- regionale Radwegverbindung zwischen Oeverdiek <strong>und</strong> Klein Timmendorf: Unterbrechung,<br />

da der hier bestehende Bahnübergang entfallen soll.<br />

0 Reit- <strong>und</strong> Fahrr<strong>und</strong>routen, die von der Trasse gekreuzt werden, können aufgr<strong>und</strong> der vorgesehenen<br />

Bahn- oder Straßenüberführungen i.d.R. aufrechterhalten werden.<br />

Ausnahme:<br />

- Reitr<strong>und</strong>route zwischen Groß Timmendorf <strong>und</strong> Klein Timmendorf entlang der L 180: hier<br />

soll der bestehende Bahnübergang erhalten bleiben, so dass in Zukunft von längeren<br />

Schrankenschließzeiten auszugehen ist, die die Attraktivität der Reitr<strong>und</strong>route vermindern.<br />

0 Tangierung entsprechender Landschaftsteile überwiegend im Bereich der Bestandsstrecke,<br />

so dass sich hinsichtlich der Attraktivität dieser Gebiete für Erholungssuchende keine wesentlichen<br />

Änderungen ergeben werden.<br />

Ausnahme:<br />

- Naturschutzgebiet ´Oldenburger Bruch´: Tangierung des westlichen <strong>und</strong> nordwestlichen<br />

Rand des Schutzgebietes, so dass zumindest in diesen Bereichen von erheblichen Beeinträchtigungen<br />

der Erlebnisqualität durch Lärmimmissionen <strong>und</strong> visuelle Störeffekte (u.a.<br />

durch Lärmschutzwände) auszugehen ist.<br />

- Beeinträchtigungen des Landschafts- <strong>und</strong> Ortsbildes durch Lärmschutzwände stellen auch<br />

in weiteren Abschnitten einen Konflikt dar:<br />

→ Haffkrug, Scharbeutz <strong>und</strong> Klein Timmendorf: ortsnahe Lage der geplanten Lärmschutzwände<br />

<strong>und</strong> z.T. in unmittelbarer Nähe von touristisch relevanten Bereichen, so dass visuelle<br />

Störeffekte nicht auszuschließen sind; in Klein Timmendorf <strong>und</strong> Haffkrug Abriegelung<br />

der jeweiligen Ortslage in westliche Richtung; in Scharbeutz visuelle Trennung zwischen<br />

den westlich <strong>und</strong> östlich der Bahnstrecke gelegenen Ortsteilen;<br />

→ Großenbrode: Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes durch die erforderlichen Lärmschutzwände<br />

zwischen dem Ortsteil ´von-Herwarth-Straße´ <strong>und</strong> nordöstlich von Großenbrode<br />

(auf ca. 4 km Länge); bestehende Sichtbeziehungen z.B. vom östlichen Ortsrand<br />

von Großenbrode in Richtung Küste werden dadurch eingeschränkt, aber auch die Erlebbarkeit<br />

der Landschaft z.B. bei Ausflügen mit dem Rad oder zu Fuß wird vermindert.<br />

Erläuterungen:<br />

+ gegenüber dem Planfall 0 Abnahme der Beeinträchtigungen<br />

- gegenüber dem Planfall 0 Zunahme der Beeinträchtigungen<br />

0 gegenüber dem Planfall 0 keine relevante Veränderung der Beeinträchtigungen<br />

6.2.3 Sonstige Aspekte<br />

• Gefährdung des Status einzelner Städte / Gemeinden als Kurort<br />

Bezüglich einer möglichen Gefährdung des Status einzelner Städte / Gemeinden im Untersuchungsraum<br />

als Kurort ist zunächst darzustellen, welche besonderen Merkmale, die ein Kurort erfüllt, durch<br />

die gesamtplanerische Vorzugsvariante beeinträchtigt werden könnten. Wichtige Hinweise dazu finden<br />

sich in der aktuellen Landesverordnung über die Anerkennung als Kur- oder Erholungsort (KurortVO)<br />

vom 25.11.2009. Hier wird zunächst in § 2 (Gemeinsame Bestimmungen für Kurorte) Abs. 2<br />

darauf hingewiesen, dass eine Belastung des Bodens oder des Wassers durch Schadstoffe, der Luft<br />

durch gas- oder partikelförmige Beimengungen sowie der Lärmpegel die Möglichkeiten der Vorbeugung<br />

gegen Krankheiten, deren Heilung oder Linderung in Kurorten nicht beeinträchtigen dürfen.<br />

In § 3 wird erwähnt, welche besonderen Merkmale einzelne Arten von Kurorten erfüllen müssen (siehe<br />

Tabelle 38).<br />

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Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

153


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Die folgende Tabelle stellt die im Untersuchungsraum gelegenen Kurorte einschließlich ihres Prädikates<br />

dar <strong>und</strong> zeigt Argumente (pro <strong>und</strong> contra) hinsichtlich einer möglichen Gefährdung des Status als<br />

Kurort auf.<br />

Tabelle 38: Hinweise zur Gefährdung des Status der im Untersuchungsraum gelegenen Kurorte<br />

durch die gesamtplanerische Vorzugsvariante<br />

Kurort Argumente pro (-) / contra (+) Gefährdung als Kurort<br />

Heilbad<br />

Zu erfüllende Merkmale<br />

a) natürliche, wissenschaftlich anerkannte <strong>und</strong> durch Erfahrung kurmäßig bewährte Heilmittel des Bodens,<br />

b) mindestens eine Praxis einer Badeärztin oder eines Badearztes,<br />

c) Kurpark sowie Einrichtungen zur Abgabe <strong>und</strong> Anwendung der Kurmittel, insbesondere ein Kurmittelhaus,<br />

d) vom Verkehr ungestörte Park- <strong>und</strong> Waldanlagen mit gekennzeichnetem Wegenetz für Terrainkuren, Spiel-,<br />

Sport- <strong>und</strong> Liegewiesen,<br />

e) während der Kurzeit Diätberatung; in Krankenhäusern <strong>und</strong> Diätküchenbetrieben Beschäftigung mindestens<br />

einer staatlich geprüften Diät-Assistentin oder eines staatlich geprüften Diät-Assistenten.<br />

Bad Schwartau + gegenüber dem Planfall 0 keine relevante Veränderung im Bereich der in Bad<br />

Schwartau gelegenen Kur- <strong>und</strong> Reha-Einrichtungen (z.B. Asklepios-Klinik,<br />

Kurpark) im Hinblick auf bahnbedingte Schalleinwirkungen;<br />

+ zusätzliche Belastungen des Bodens oder des Wasser durch Schadstoffe bzw.<br />

der Luft durch gas- oder partikelförmige Beimengungen, die die Möglichkeiten<br />

der Vorbeugung gegen Krankheiten, deren Heilung oder Linderung in Kurorten<br />

beeinträchtigen könnten, können ausgeschlossen werden.<br />

Seeheilbad<br />

Zu erfüllende Merkmale<br />

a) Lage an der Meeresküste; die Ortsmitte darf gr<strong>und</strong>sätzlich nicht mehr als zwei Kilometer vom Strand entfernt<br />

sein,<br />

b) wissenschaftlich anerkannte <strong>und</strong> durch Erfahrung bewährte klimatische Eigenschaften <strong>und</strong> eine entsprechende<br />

Luftqualität,<br />

c) mindestens eine Praxis einer Badeärztin oder eines Badearztes,<br />

d) Einrichtungen zur Abgabe <strong>und</strong> Anwendung der Kurmittel, insbesondere ein Kurmittelhaus,<br />

e) gepflegter <strong>und</strong> bewachter Badestrand,<br />

f) Strandpromenaden, vom Verkehr ungestörte Parkanlagen sowie Strand- oder Landschaftswege, Möglichkeiten<br />

für Spiel <strong>und</strong> Sport,<br />

g) während der Kurzeit Diätberatung; in Krankenhäusern <strong>und</strong> Diätküchenbetrieben Beschäftigung mindestens<br />

einer staatlich geprüften Diät-Assistentin oder eines staatlich geprüften Diät-Assistenten.<br />

Timmendorfer Strand + Kur- <strong>und</strong> Reha-Einrichtungen in Timmendorfer Strand: gegenüber dem Planfall<br />

0 Entlastung hinsichtlich Lärmimmissionen;<br />

+ zusätzliche Belastungen des Bodens oder des Wasser durch Schadstoffe bzw.<br />

der Luft durch gas- oder partikelförmige Beimengungen, die die Möglichkeiten<br />

der Vorbeugung gegen Krankheiten, deren Heilung oder Linderung in Kurorten<br />

beeinträchtigen könnten, können ausgeschlossen werden.<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

- nördlicher Strandabschnitt von Timmendorfer Strand: gegenüber dem Planfall<br />

0 Zunahme der Lärmimmissionen um bis zu 5 dB(A) auf 35-40 dB(A) am Tag.<br />

Grömitz + Gebiet der Gemeinde Grömitz ragt östlich von Beschendorf nur ganz randlich<br />

in den Untersuchungsraum hinein;<br />

+ keine Betroffenheit von für ein Seeheilbad relevanten Einrichtungen <strong>und</strong> Strukturen<br />

(z.B. Kur- <strong>und</strong> Reha-Einrichtungen, Badestrände, Strandpromenaden<br />

usw.).<br />

Großenbrode + Kureinrichtungen nahe des Südstrandes in Großenbrode (z.B. Mutter <strong>und</strong> Kind<br />

Kurklinik „Miramar“, Kurmittelcentrum Südstrand): gegenüber dem Planfall 0<br />

Verminderung der Schalleinwirkungen aufgr<strong>und</strong> der vorgesehenen aktiven<br />

154


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Kurort Argumente pro (-) / contra (+) Gefährdung als Kurort<br />

Lärmschutzmaßnahmen;<br />

+ West- <strong>und</strong> Südstrand in Großenbrode: gegenüber dem Planfall 0 keine relevanten<br />

Veränderungen im Hinblick auf Schalleinwirkungen;<br />

+ zusätzliche Belastungen des Bodens oder des Wasser durch Schadstoffe bzw.<br />

der Luft durch gas- oder partikelförmige Beimengungen, die die Möglichkeiten<br />

der Vorbeugung gegen Krankheiten, deren Heilung oder Linderung in Kurorten<br />

beeinträchtigen könnten, können ausgeschlossen werden;<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

- Kur-Einrichtung der Awo (Mutter-Kind-Kurhaus Baltic) im Norden von Großenbrode:<br />

leichte Zunahme der Lärmimmissionen (jedoch bereits erhebliche Vorbelastung<br />

durch den Verkehr auf der B 207 vorhanden, so dass die Zunahme<br />

des Bahnlärms nicht so deutlich wahrnehmbar sein wird wie in einer unvorbelasteten<br />

Situation).<br />

Seebad<br />

Zu erfüllende Merkmale<br />

a) Lage an der Meeresküste; die Ortsmitte darf gr<strong>und</strong>sätzlich nicht mehr als zwei Kilometer vom Strand entfernt<br />

sein,<br />

b) klimatisch begünstigte Lage,<br />

c) mindestens eine Arztpraxis,<br />

d) gepflegter <strong>und</strong> bewachter Badestrand,<br />

e) Strandpromenaden, vom Verkehr ungestörte Parkanlagen sowie Strand- oder Landschaftswege, Möglichkeiten<br />

für Spiel <strong>und</strong> Sport.<br />

Haffkrug <strong>und</strong> Scharbeutz + Kur-Einrichtungen in Haffkrug: gegenüber dem Planfall 0 Entlastung hinsichtlich<br />

Lärmimmissionen aufgr<strong>und</strong> der vorgesehenen aktiven Schallschutzmaßnahmen<br />

entlang der Strecke;<br />

+ zusätzliche Belastungen des Bodens oder des Wasser durch Schadstoffe bzw.<br />

der Luft durch gas- oder partikelförmige Beimengungen, die die Möglichkeiten<br />

der Vorbeugung gegen Krankheiten, deren Heilung oder Linderung in Kurorten<br />

beeinträchtigen könnten, können ausgeschlossen werden.<br />

- geplante Sondergebiete mit den Zweckbestimmungen „Klinik“ <strong>und</strong> „Rehabilitation“<br />

im Süden von Scharbeutz (Kattenhöhlen): gegenüber dem Planfall 0, der<br />

bereits durch nächtliche Schalleinwirkungen von ca. 50 dB(A) gekennzeichnet<br />

ist, Zunahme der nächtlichen Schalleinwirkungen auf > 55 dB(A);<br />

- touristisch relevante Strandabschnitte: im Strandabschnitt zwischen Scharbeutz<br />

<strong>und</strong> Haffkrug gegenüber dem Planfall 0 Zunahme der Lärmimmissionen um bis<br />

zu 5 dB(A) auf 40-45 dB(A) am Tag;<br />

- Kammerwald (ausgewiesener Erholungswald) im Süden von Scharbeutz: gegenüber<br />

dem Planfall 0 leichte Zunahme der Schalleinwirkungen um bis zu 5<br />

dB(A) auf 40-45 dB(A) am Tag.<br />

Sierksdorf + Kureinrichtungen in Sierksdorf: gegenüber dem Planfall 0 Entlastung hinsichtlich<br />

Lärmimmissionen aufgr<strong>und</strong> der ortsferneren Lage;<br />

+ mittlerer <strong>und</strong> nördlicher Strandabschnitt in Sierksdorf: gegenüber dem Planfall<br />

0 deutliche Verminderung der Schalleinwirkungen.<br />

+ südlicher Strandabschnitt in Sierksdorf: gegenüber dem Planfall 0 keine relevanten<br />

Veränderungen im Hinblick auf Schalleinwirkungen;<br />

+ zusätzliche Belastungen des Bodens oder des Wasser durch Schadstoffe bzw.<br />

der Luft durch gas- oder partikelförmige Beimengungen, die die Möglichkeiten<br />

der Vorbeugung gegen Krankheiten, deren Heilung oder Linderung in Kurorten<br />

beeinträchtigen könnten, können ausgeschlossen werden.<br />

Neustadt i.H. + keine Betroffenheit von für ein Seebad relevanten Einrichtungen <strong>und</strong> Strukturen<br />

(z.B. Badestrände, Strandpromenaden), da diese deutlich außerhalb des<br />

Untersuchungsraumes liegen;<br />

+ zusätzliche Belastungen des Bodens oder des Wasser durch Schadstoffe bzw.<br />

155


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Kurort Argumente pro (-) / contra (+) Gefährdung als Kurort<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

der Luft durch gas- oder partikelförmige Beimengungen, die die Möglichkeiten<br />

der Vorbeugung gegen Krankheiten, deren Heilung oder Linderung in Kurorten<br />

beeinträchtigen könnten, können ausgeschlossen werden.<br />

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass in Bad Schwartau, Grömitz, Sierksdorf <strong>und</strong> Neustadt i.H.<br />

eine Gefährdung des Status als Kurort durch die gesamtplanerische Vorzugsvariante ausgeschlossen<br />

werden kann, da es hier zu keinen Beeinträchtigungen von für Kurorte relevanten Qualitätsmerkmalen<br />

kommt.<br />

In Timmendorfer Strand <strong>und</strong> Großenbrode können Beeinträchtigungen von für Kurorte relevanten<br />

Qualitätsmerkmalen ebenfalls weitestgehend vermieden werden. In Timmendorfer Strand unterliegt<br />

zwar der äußerste nördliche Strandabschnitt auf ca. 300 m Länge gegenüber dem Planfall 0 einer<br />

Zunahme der Lärmimmissionen um bis zu 5 dB(A) auf 35-40 dB(A) am Tag. Unter Berücksichtigung<br />

der gesamten Strandlänge in Timmendorfer Strand (ca. 7 km) wird diese Beeeinträchtigung jedoch als<br />

zu gering eingeschätzt, als das daraus eine Gefährdung als Seeheilbad resultieren könnte.<br />

Im Norden von Großenbrode kommt es zwar im Bereich der Kur-Einrichtung der Awo (Mutter-Kind-<br />

Kurhaus Baltic) zu einer leichten Zunahme der Lärmimmissionen; hier liegen jedoch bereits erhebliche<br />

Vorbelastungen durch den Verkehr auf der B 207 vor. Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, dass die<br />

nahe des Südstrandes in Großenbrode gelegenen Kureinrichtungen (z.B. Mutter <strong>und</strong> Kind Kurklinik<br />

„Miramar“, Kurmittelcentrum Südstrand) gegenüber dem Planfall 0 aufgr<strong>und</strong> der vorgesehenen aktiven<br />

Lärmschutzmaßnahmen eine Verminderung der Schalleinwirkungen erfahren.<br />

Kritischer stellt sich die Situation in Scharbeutz <strong>und</strong> Haffkrug dar. Die Kur-Einrichtungen in Haffkrug<br />

werden gegenüber dem Planfall 0 aufgr<strong>und</strong> der vorgesehenen aktiven Schallschutzmaßnahmen entlang<br />

der Strecke zwar entlastet. Der Strandabschnitt zwischen Scharbeutz <strong>und</strong> Haffkrug unterliegt<br />

jedoch gegenüber dem Planfall 0 auf einer Länge von ca. 1,5 km einer Zunahme der Lärmimmissionen<br />

um bis zu 5 dB(A) auf 40-45 dB(A) am Tag. Zudem wird der Kammerwald als ausgewiesener<br />

Erholungswald im Süden von Scharbeutz stärker durch Schalleinwirkungen belastet.<br />

Ebenfalls stärker durch Schalleinwirkungen beeinträchtigt wird der Bereich „Kattenhöhlen“ (geplante<br />

Sondergebiete mit den Zweckbestimmungen „Klinik“ <strong>und</strong> „Rehabilitation“) im Süden von Scharbeutz.<br />

• Auswirkungen der veränderten Haltepunktsituation<br />

Die im Rahmen des vorliegenden Gutachtens untersuchten Trassenvarianten unterscheiden sich z.T.<br />

erheblich hinsichtlich der Position der Zugangsstellen für den Personenverkehr. Das Gutachten zur<br />

verkehrlichen Erschließung der Anliegergemeinden (Schienenpersonennahverkehr) (ETC TRANSPORT<br />

CONSULTANTS GMBH 2012) kommt diesbezüglich für die gesamtplanerische Vorzugsvariante zu folgenden<br />

Ergebnissen:<br />

Ratekau<br />

Der Bahnhof Ratekau wurde 1968 stillgelegt. Die ÖPNV-Anbindung von Ratekau erfolgt bis heute<br />

über Angebote des Regionalbusverkehrs.<br />

Im Zuge der Realisierung der Schienenhinterlandanbindung ist die Wiedereinrichtung eines SPNV-<br />

Haltes in Ratekau vorgesehen, wodurch der Öffentliche Verkehr in der Hauptrelation nach Lübeck mit<br />

einer sehr kurzen Fahrzeit von acht Minuten <strong>und</strong> hoher Zuverlässigkeit des Angebots eine hohe Wettbewerbsfähigkeit<br />

gegenüber dem Individualverkehr erreicht.<br />

Bei der gesamtplanerischen Vorzugsvariante ist der Neubau eines Haltepunktes am Standort des<br />

alten Bahnhofs vorgesehen. Er befindet sich direkt an der östlichen Bebauungskante der Ortslage<br />

Ratekau, das Ortszentrum befindet sich innerhalb eines Radius von. 500 m. Etwas 60 % der bebauten<br />

Ortslage befinden sich innerhalb eines Radius von 1.000 m.<br />

Für den neuen Haltepunktstandort der gesamtplanerischen Vorzugsvariante werden im Zeitraum von<br />

Montag bis Freitag 300 Ein-/Aussteiger pro Tag prognostiziert (vgl. ETC TRANSPORT CONSULTANTS<br />

156


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

GMBH 2012, S. 25-26).<br />

Timmendorfer Strand<br />

„Der bestehende Bahnhof Timmendorfer Strand befindet sich am westlichen Ortsrand in einem Wohnsiedlungsumfeld.<br />

Die Bahnstrecke stellt die westliche Bebauungskante der Ortslage Timmendorfer<br />

Strand dar. Die kürzeste Entfernung zum Strand beträgt ca. 1,6 km. Die touristischen Schwerpunkte<br />

befinden sich ca. 1,6-2,5 km vom Bahnhof entfernt. Innerhalb eines Radius von 1.000 m befinden sich<br />

ca. 40 % der Siedlungsfläche von Timmendorfer Strand“ (ETC TRANSPORT CONSULTANTS GMBH 2012,<br />

S. 28).<br />

Bei der gesamtplanerischen Vorzugsvariante wird der bestehende Bahnhof genutzt.<br />

Gemäß der Nachfrageprognose wird eine Zunahme von ca. 5 % (Montag-Freitag sowie an Wochenenden)<br />

an Fahrgästen vorhergesagt. Dabei wird von einer stabilen Entwicklung der Bevölkerung <strong>und</strong><br />

leichten Zuwächsen im Urlaubs- <strong>und</strong> Ausflugsverkehr ausgegangen (vgl. ETC TRANSPORT CONSUL-<br />

TANTS GMBH 2012, S. 28-29).<br />

Scharbeutz<br />

„Der aktuelle Haltepunkt befindet sich im westlichen Teil der Ortslage Scharbeutz. Der Siedlungs- <strong>und</strong><br />

Nutzungsschwerpunkt von Scharbeutz befindet sich in einem Streifen mit einer Breite von ca. 1.200 m<br />

zwischen Bahnstrecke <strong>und</strong> Meer. Westlich des Haltepunkts befinden sich weitere Wohnsiedlungen.<br />

Die Entfernung zum funktionalen Ortszentrum (Verwaltung, Touristeninformation) beträgt ca. 250 m,<br />

die kürzeste Entfernung zum Strand ca. 1.200 m, zu den touristischen Schwerpunkten ca. 1.400 m.<br />

Die Hauptziele für Bewohner <strong>und</strong> Besucher befinden sich überwiegend im Einzugsbereich von<br />

1.000°m“ (ETC T RANSPORT CONSULTANTS GMBH 2012, S. 30).<br />

Bei der gesamtplanerischen Vorzugsvariante wird der bestehende Haltepunkt genutzt.<br />

Gemäß der Nachfrageprognose wird eine Zunahme von ca. 5 % (Montag-Freitag sowie an Wochenenden)<br />

an Fahrgästen vorhergesagt. Dabei wird von einer stabilen Entwicklung der Bevölkerung <strong>und</strong><br />

leichten Zuwächsen im Urlaubs- <strong>und</strong> Ausflugsverkehr ausgegangen (vgl. ETC TRANSPORT CONSUL-<br />

TANTS GMBH 2012, S. 31-32).<br />

Haffkrug<br />

„Der aktuelle Haltepunkt befindet sich an der landseitigen Bebauungsgrenze von Haffkrug (gebildet<br />

von der Bahnstrecke) an einer kurzen, von der örtlichen Hauptstraße abzweigenden Stichstraße. Die<br />

kürzeste Entfernung zum Strand beträgt ca. 700 m, die Entfernung zum touristischen Ortsmittelpunkt<br />

ca. 900m. Die gesamte Ortslage Haffkrug befindet sich innerhalb des Erschließungsradius von<br />

1.000°m“ (ETC T RANSPORT CONSULTANTS GMBH 2012, S. 34).<br />

Bei der gesamtplanerischen Vorzugsvariante wird ein neuer Haltepunkt errichtet, der in ca. 250-350 m<br />

Entfernung vom gegenwärtigen Haltepunkt entfernt. Dadurch entsteht keine gravierende Veränderung<br />

der Erreichbarkeit. Bei Planung des Umfelds <strong>und</strong> der Erschließung des Standortes sollten räumliche<br />

Bezüge <strong>und</strong> Orientierungsachsen (direkte fußläufige Erreichbarkeit ohne Umwegführungen, Sichtbarkeit<br />

im Ortsbild) beachtet werden, um eine hohe Präsenz des Verkehrsmittels Eisenbahn zu behalten.<br />

Gemäß der Nachfrageprognose wird eine Zunahme von ca. 5 % (Montag-Freitag sowie an Wochenenden)<br />

an Fahrgästen vorhergesagt. (vgl. ETC TRANSPORT CONSULTANTS GMBH 2012, S. 35-36).<br />

Sierksdorf<br />

Bei Erhalt der Bestandsstrecke zur Anbindung von Neustadt bleibt der gegenwärtige Haltepunkt weiterhin<br />

am bestehenden Standort in Betrieb. Aufgr<strong>und</strong> der räumlichen Nähe <strong>und</strong> damit Überschneidungen<br />

der Einzugsbereiche <strong>und</strong> Verkehrsaufgaben zum optionalen neuen Haltepunkt Sierksdorf Hansapark<br />

ergeben sich Nachfrageänderungen. Gemäß der Nachfrageprognose wird eine Abnahme von ca.<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

157


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

100 (Montag-Freitag sowie an Wochenenden) bzw. 50 Fahrgästen (am Samstagen) vorhergesagt.<br />

(vgl. ETC TRANSPORT CONSULTANTS GMBH 2012, S. 37).<br />

Lensahn<br />

Der aktuelle Haltepunkt wurde im Jahr 2003 wieder eröffnet <strong>und</strong> befindet sich in einer Seitenstraße am<br />

Rand des Ortszentrums (Fußweg ca. 200-300 m). Die wesentlichen Siedlungs- <strong>und</strong> Nutzungsschwerpunkte<br />

befinden sich innerhalb des Einzugsbereichs von 1.000 m.<br />

Bei der gesamtplanerischen Vorzugsvariante wird der bestehende Haltepunkt genutzt.<br />

Gemäß der Nachfrageprognose wird eine Zunahme von ca. 5 % (Montag-Freitag sowie an Wochenenden)<br />

an Fahrgästen vorhergesagt, die vor allem aus Zuwächsen im Urlaubs- <strong>und</strong> Ausflugsverkehr<br />

resultiert (vgl. ETC TRANSPORT CONSULTANTS GMBH 2012, S. 35-36).<br />

Oldenburg i.H.<br />

„Der bestehende Bahnhof befindet sich am südwestlichen Bebauungsrand von Oldenburg in einem<br />

Bereich des Übergangs von kompakter Siedlungsstruktur in ein Gewerbegebiet. Die Entfernung zur<br />

Innenstadt beträgt ca. 1,0 km, die Entfernung zu den überwiegend nordöstlich der Innenstadt gelegenen<br />

Siedlungsschwerpunkten ca. 2,0-2,5 km“ (ETC TRANSPORT CONSULTANTS GMBH 2012, S. 41).<br />

Bei der gesamtplanerischen Vorzugsvariante wird ein neuer Haltepunkt errichtet, der am südlichen<br />

Stadtrand von Oldenburg i.H. liegt. Die Entfernung zur nächstgelegenen Bebauung (Einfamilienhaussiedlung)<br />

beträgt ca. 200-300 m. Die Innenstadt befindet sich in ca. 1,3-1,5 km, die wichtigen Siedlungsschwerpunkte<br />

in ca. 1,5-2,0 km Entfernung. Die Verlegung der bestehenden Bahnstrecke in eine<br />

neue Lage südlich zum Bestand ist langjähriger Bestandteil der Bauleitplanung der Stadt Oldenburg.<br />

Im Flächennutzungsplan sind dementsprechende Überlegungen zur Ausweitung der Bebauung in<br />

Richtung der neuen Bahntrasse vorhanden, die aber aufgr<strong>und</strong> der noch nicht endgültigen Bahnhofslage<br />

bisher noch nicht weiter konkretisiert wurden.<br />

Auch am neuen Haltepunkstandort ist aufgr<strong>und</strong> der Entfernungen weiterhin überwiegend keine fußläufige<br />

Erreichbarkeit der relevanten Ziele gegeben. Insgesamt verlängern sich die Wege zum Stadtzentrum,<br />

dahingegen verkürzen sich die Entfernungen zu den Siedlungsschwerpunkten. Die künftige<br />

mentale Wahrnehmung des Bahnhofs als Bestandteil der Stadt ist stark von der Gestaltung des städtebaulichen<br />

Umfelds <strong>und</strong> der verkehrlichen Anbindung abhängig. Aufgr<strong>und</strong> der ähnlichen Lage- <strong>und</strong><br />

Erreichbarkeitsparameter wird für die Nachfrage im Nah- <strong>und</strong> Fernverkehr keine Änderung bezüglich<br />

der Ausschöpfung der örtlichen Nachfragepotenziale gegenüber dem Status Quo gesehen (vgl. ETC<br />

TRANSPORT CONSULTANTS GMBH 2012, S. 41-42).<br />

Großenbrode<br />

„Der bestehende Haltepunkt liegt am südlichen Rand der Ortslage Großenbrode (Entfernung zur<br />

Ortsmitte ca. 600-700 m) <strong>und</strong> ca. 1 km nördlich des Seebades Großenbrode Kai – Südstrand (Fußweg<br />

bis ca. 1,4 km aufgr<strong>und</strong> umwegiger Führung). Er befindet sich in mittlerer Lage zwischen den Siedlungs-<br />

<strong>und</strong> Nutzungsschwerpunkten, die Hauptziele liegen überwiegend im Einzugsbereich von<br />

1.000°m“ (ETC T RANSPORT CONSULTANTS GMBH 2012, S. 44).<br />

Bei der gesamtplanerischen Vorzugsvariante wird der bestehende Haltepunkt genutzt.<br />

Gemäß der Nachfrageprognose wird an Wochenenden eine Zunahme von ca. 5 % an Fahrgästen<br />

vorhergesagt. In der Zeit zwischen Montag <strong>und</strong> Freitag werden keine Veränderungen prognostiziert. ,<br />

die vor allem aus Zuwächsen im Urlaubs- <strong>und</strong> Ausflugsverkehr resultiert (vgl. ETC TRANSPORT CON-<br />

SULTANTS GMBH 2012, S. 35-36).<br />

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass sich bei Realisierung der gesamtplanerischen Vorzugsvariante<br />

die verkehrliche Erschließung des Untersuchungsraumes durch die Eisenbahn verbessert.<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

158


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

• Auswirkungen auf den Tagestourismus<br />

Zu den Auswirkungen der gesamtplanerischen Vorzugsvariante auf den Tagestourismus im Untersuchungsraum<br />

lässt sich zusammenfassend folgendes festhalten:<br />

- Die Küstenorte an der inneren Lübecker Bucht (insbesondere Timmendorfer Strand, Scharbeutz /<br />

Haffkrug <strong>und</strong> Sierksdorf), die aufgr<strong>und</strong> der Nähe zu wichtigen (südlichen) Tagesausflugs-Quellmärkten<br />

wie z.B. Hamburg oder Lübeck sowie der Vielzahl von touristischen Anziehungspunkten<br />

(z.B. Strände, Hansa Park, SeaLife Center, Golfanlage Seeschlösschen) klassische <strong>und</strong> attraktive<br />

Tagesausflugsziele darstellen, werden bei der gesamtplanerischen Vorzugsvariante im Hinblick auf<br />

schieneninduzierten Verkehrslärm gegenüber dem Planfall 0 aufgr<strong>und</strong> der vorgesehenen aktiven<br />

Lärmschutzmaßnahmen entlang der Strecke überwiegend entlastet. Ausnahmen stellen der äußerste<br />

nördliche Strandabschnitt von Timmendorfer Strand, der Strandabschnitt zwischen Scharbeutz<br />

<strong>und</strong> Haffkrug sowie vor allem der nördliche Teilbereich der Golfanlage Seeschlösschen dar, die zukünftig<br />

höheren Schalleinwirkungen unterliegen. Ob sich der Tagestourismus im Untersuchungsraum<br />

aufgr<strong>und</strong> dieser Betroffenheiten wesentlich vermindern wird, ist derzeit seriös nicht einschätzbar.<br />

- Weitere attraktive touristische Tagesausflugsziele im Untersuchungsraum wie z.B. das Oldenburger<br />

Wallmuseum (Freilichtmuseum) oder der Museumshof Lensahn werden durch die gesamtplanerische<br />

Vorzugsvariante nicht beeinträchtigt oder gegenüber dem Planfall 0 entlastet.<br />

- Das Rad- <strong>und</strong> Wanderwegnetz im Untersuchungsraum sowie das Reitwegenetz der Gemeinden<br />

Timmendorfer Strand <strong>und</strong> Ratekau, das ebenfalls von Tagesausflüglern genutzt wird, erfahren durch<br />

die gesamtplanerische Vorzugsvariante in mehreren Teilabschnitten Beeinträchtigungen. Betroffen<br />

sind vor allem mehrere regionale Radwegverbindungen durch zukünftig längere Schrankenschließzeiten,<br />

so dass eine Verminderung der Attraktivität des Radwegenetzes nicht ausgeschlossen werden<br />

kann. Ob sich der Tagestourismus im Untersuchungsraum dadurch in nennenswertem Umfang<br />

vermindern wird, ist derzeit seriös nicht einschätzbar.<br />

- Verlängerte Schrankenschließzeiten oder der Entfall von Bahnübergängen im Bereich von wichtigen<br />

Zufahrtstraßen zu den Küstenorten können ebenfalls Auswirkungen auf den Tagestourismus haben.<br />

Betroffen sind bei der gesamtplanerischen Vorzugsvariante u.a. die L 180 in Richtung Timmendorfer<br />

Strand, die L 58 in Lensahn, die L 59 in Göhl als wichtige Zufahrtstraße von Oldenburg über die Bäderstraße<br />

(B 501) zu den an der Küste gelegenen großen Campingplätzen <strong>und</strong> die Strandstraße<br />

(K°42) in Großenbrode, die die Hauptzufahrt zum Süd strand vermittelt (zukünftig längere Schrankenschließzeiten)<br />

sowie die Bahnhofstraße in Haffkrug (Bahnübergang soll zukünftig entfallen) .<br />

• Auswirkungen auf die touristische Wertschöpfung <strong>und</strong> Arbeitsplätze<br />

Unter der touristischen Wertschöpfung wird derjenige Anteil des vom Tourismus generierten Nettoumsatzes<br />

verstanden, der zu Einkommen, d.h. Löhnen, Gehältern <strong>und</strong> Gewinnen wird (vgl. FACHHOCH-<br />

SCHULE WESTKÜSTE 2010, S. 62).<br />

Zu den Auswirkungen der Vorzugsvariante auf die touristische Wertschöpfung im Untersuchungsraum<br />

lässt sich zusammenfassend folgendes festhalten:<br />

Verminderungen der touristischen Wertschöpfung, die aus Einkommensverlusten aufgr<strong>und</strong><br />

zurückgehender Gästezahlen (ausgelöst durch eine zunehmende Verlärmung von Beherberungsbetrieben)<br />

resultieren<br />

• Hotellerie<br />

- Im Vergleich mit dem Planfall 0, der z.T. durch erhebliche Beeinträchtigungen von Beherbergungsbetrieben<br />

durch bahnbedingte Schalleinwirkungen gekennzeichnet ist, sind bei der gesamtplanerischen<br />

Vorzugsvariante aufgr<strong>und</strong> der vorgesehenen aktiven Lärmschutzmaßnahmen deutliche Verminderungen<br />

der Belastungen von Beherbergungsbetrieben zu verzeichnen. Dies zeigt sich insbesondere<br />

in Gemeinden wie Timmendorfer Strand, Scharbeutz, Sierksdorf <strong>und</strong> Großenbrode, die über<br />

große Angebotskapazitäten im Beherbergungssegment verfügen, aber auch im Bereich Bad<br />

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Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

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<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Schwartau, Ratekau, Lensahn, Oldenburg i.H., Heringsdorf <strong>und</strong> Neukirchen. Eine Verminderung der<br />

touristischen Wertschöpfung, die aus Einkommensverlusten aufgr<strong>und</strong> zurückgehender Gästezahlen<br />

in Folge zusätzlicher Lärmbelastung resultiert, kann hier ausgeschlossen werden.<br />

- Im Vergleich mit dem Planfall 0 höhere Belastungen von Beherbergungsbetrieben durch Schalleinwirkungen<br />

sind nur an wenigen Stellen zu verzeichnen. Hinzuweisen ist auf die Ortslagen von Damlos,<br />

Sipsdorf <strong>und</strong> Lübbersdorf, wo allerdings bereits erhebliche Vorbelastungen durch den Verkehr<br />

auf der A 1 bestehen <strong>und</strong> nur relativ wenige Betriebe betroffen sind; des Weiteren die Pohnsdorfer<br />

Mühle, die durch die Anbindung von Neustadt i.H. betroffen ist sowie die Ortslagen von Hemmelsdorf,<br />

Groß Timmendorf, Klötzin <strong>und</strong> Ölendorf.<br />

In den genannten Bereichen kann zwar nicht ausgeschlossen werden, dass es zu Einkommensverlusten<br />

aufgr<strong>und</strong> zurückgehender Gästezahlen kommt. Die Anzahl betroffener Betten (insgesamt 150)<br />

ist im Verhältnis zur Gesamtzahl der angebotenen Betten im Untersuchungsraum (> 11.000, vgl.<br />

auch Tabelle 2) jedoch sehr gering (ca. 1,4 %). Inwiefern ein Teil der Gäste, der die stärker belasteten<br />

Betriebe nicht mehr nachfragt, auf andere Beherbergungsangebote im Untersuchungsraum ausweicht,<br />

ist seriös nicht einschätzbar.<br />

Eine relevante Verminderung der touristischen Wertschöpfung im gesamten Untersuchungsraum ist<br />

letztlich in Anbetracht des geringen Anteils, den die wenigen höher belasteten Beherbergungsbetriebe<br />

an der gesamten touristischen Wertschöpfung im Untersuchungsraum haben dürften, nicht zu erwarten.<br />

Dies auch deshalb, weil es zu beachten gilt, dass es bei 570 Beherbergungsbetrieben (mit 1.979<br />

Betten) zu einer geringeren Belastung kommt. Ob <strong>und</strong> inwiefern es durch ggf. zurückgehende Gästezahlen<br />

in den stärker belasteten Betrieben zu einem Verlust von Arbeitsplätzen kommt bzw. ob <strong>und</strong><br />

inwieweit es durch ggf. steigende Gästezahlen in den weniger belasteten Betrieben zu einem Aufbau<br />

von Arbeitsplätzen kommt, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt bei bestehender Datengr<strong>und</strong>lage seriös<br />

nicht zu quantifizieren. Festgestellt werden kann jedoch, dass sich in der Summe die Belastung im<br />

gesamten Untersuchungsraum verringert.<br />

• Ferien- <strong>und</strong> Wochenendhaussiedlungen<br />

- Die in Erschließung befindliche Ferienhaussiedlung (ca. 120 Häuser) am Hansa-Park in Sierksdorf<br />

unterliegt beim Planfall 0 nächtlichen Schalleinwirkungen von mehr als 45 dB(A). Bei der gesamtplanerischen<br />

Vorzugsvariante ist hingegen keine relevante Lärmbelastung mehr zu verzeichnen. Ähnlich<br />

stellt sich die Situation im Bereich der im Süden von Großenbrode in Erschließung befindlichen<br />

Ferienhaussiedlung (Holiday Vital Resort Großenbrode mit ca. 165 Häusern) dar.<br />

Eine Verminderung der touristischen Wertschöpfung, die aus Einkommensverlusten aufgr<strong>und</strong> zurückgehender<br />

Gästezahlen in Folge zusätzlicher Lärmbelastung resultiert, kann hier somit ausgeschlossen<br />

werden.<br />

- Bei den in Haffkrug sowie zwischen Haffkrug <strong>und</strong> Scharbeutz gelegenen Wochenendhaussiedlungen<br />

ist vor allem die nördlich der B 76 gelegene Siedlung gegenüber dem Planfall 0 durch stärkere<br />

Schalleinwirkungen betroffen [> 45 dB(A) nachts]. Eine gegenüber dem Planfall 0 leichte Zunahme<br />

der Schalleinwirkungen erfährt das nördlich von Großenbrode in der Nähe des Weststrandes gelegene<br />

Ferienhausgebiet Zu berücksichtigen ist jedoch, dass hier bereits erhebliche Vorbelastungen<br />

hinsichtlich Lärm durch den Verkehr auf der B 207 bestehen, so dass die Zunahme des Bahnlärms<br />

nicht so deutlich wahrnehmbar sein wird wie in einer unvorbelasteten Situation. Inwiefern ein Teil der<br />

Gäste, der die beiden betroffenen Ferien- <strong>und</strong> Wochenendhaussiedlungen nicht mehr nachfragt, auf<br />

andere Beherbergungsangebote im Untersuchungsraum ausweicht, ist seriös nicht einschätzbar.<br />

Eine relevante Verminderung der touristischen Wertschöpfung im gesamten Untersuchungsraum ist<br />

letztlich in Anbetracht des geringen Anteils, den die beiden stärker betroffenen Ferien- <strong>und</strong> Wochenendhaussiedlungen<br />

an der gesamten touristischen Wertschöpfung im Untersuchungsraum haben<br />

dürften, nicht zu erwarten. Dies auch deshalb, weil es zu beachten gilt, dass es bei den geplanten<br />

Ferienhaussiedlungen am Hansa-Park in Sierksdorf <strong>und</strong> im Süden von Großenbrode zu einer geringe-<br />

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<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

ren Belastung kommt. Ob <strong>und</strong> inwiefern es durch ggf. zurückgehende Gästezahlen in den stärker<br />

belasteten Ferien- <strong>und</strong> Wochenendhaussiedlungen zu einem Verlust von Arbeitsplätzen kommt bzw.<br />

ob <strong>und</strong> inwieweit es durch ggf. steigende Gästezahlen in den weniger belasteten Ferienhaussiedlungen<br />

zu einem Aufbau von Arbeitsplätzen kommt, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt bei bestehender<br />

Datengr<strong>und</strong>lage seriös nicht zu quantifizieren.<br />

• Campingplätze<br />

- Der im Süden von Großenbrode gelegene große Campingplatz mit seinen 440 Standplätzen erfährt<br />

aufgr<strong>und</strong> der aktiven Lärmschutzmaßnahmen entlang der Strecke gegenüber dem Planfall 0 eine<br />

Entlastung im Hinblick auf bahnbedingte Schalleinwirkungen.<br />

Eine Verminderung der touristischen Wertschöpfung, die aus Einkommensverlusten aufgr<strong>und</strong> zurückgehender<br />

Gästezahlen resultiert, kann hier somit ausgeschlossen werden.<br />

- Im Bereich der zwischen Scharbeutz <strong>und</strong> Haffkrug nördlich der B 76 gelegenen Campingplätze führt<br />

die gesamtplanerische Vorzugsvariante gegenüber dem Planfall 0 zu deutlich stärkeren Schalleinwirkungen,<br />

wobei die nächtlichen Grenzwerte für Campingplätze [54 dB(A)] z.T. erreicht werden.<br />

Der in Höhe Haffkrug auf der Westseite der Autobahn gelegene Campingplatz Waldesruh ist gegenüber<br />

dem Planfall 0 ebenfalls durch höhere Lärmimmissionen betroffen [z.T. > 45 dB(A)]. Zu berücksichtigen<br />

ist jedoch, dass durch den Verkehr auf der A 1 bereits eine erhebliche Vorbelastung besteht.<br />

Gegenüber dem Planfall 0 um bis zu 10 dB(A) stärker belastet wird auch der nordwestliche Teil des<br />

Campingplatzes Seekamp. Hier ist zukünftig von nächtlichen Schalleinwirkungen von 45-50 dB(A)<br />

auszugehen.<br />

Ebenfalls durch höhere Schalleinwirkungen betroffen ist der am südlichen Ortsrand von Lütjenbrode<br />

gelegene Campingplatz, der jedoch nur über zehn Standplätze verfügt.<br />

Inwiefern ein Teil der Gäste, der die vier Campingplätze nicht mehr nachfragt, auf andere Beherbergungsangebote<br />

im Untersuchungsraum ausweicht, ist seriös nicht einschätzbar.<br />

Eine relevante Verminderung der touristischen Wertschöpfung im gesamten Untersuchungsraum ist<br />

letztlich in Anbetracht des geringen Anteils, den die vier stärker betroffenen Campingplätze an der<br />

gesamten touristischen Wertschöpfung im Untersuchungsraum haben dürften, nicht zu erwarten. Dies<br />

auch deshalb, weil es zu beachten gilt, dass es bei dem im Süden von Großenbrode gelegenen Campingplatz<br />

zu einer geringeren Belastung kommt. Ob <strong>und</strong> inwiefern es durch ggf. zurückgehende Gästezahlen<br />

auf den stärker belasteten Campingplätzen zu einem Verlust von Arbeitsplätzen kommt bzw.<br />

ob <strong>und</strong> inwieweit es durch ggf. steigende Gästezahlen in dem weniger belasteten Campingplatz zu<br />

einem Aufbau von Arbeitsplätzen kommt, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt bei bestehender Datengr<strong>und</strong>lage<br />

seriös nicht zu quantifizieren.<br />

• Kur-, Vorsorge- <strong>und</strong> Reha-Einrichtungen<br />

- In Bad Schwartau ergeben sich im Bereich des Kurparkes <strong>und</strong> der Asklepios-Klinik keine relevanten<br />

Veränderungen der Lärmbelastung zwischen dem Planfall 0 <strong>und</strong> der gesamtplanerischen Vorzugsvariante.<br />

Ähnlich stellt sich die Situation bei den in Timmendorfer Strand gelegenen Kurgebieten dar.<br />

In Haffkrug <strong>und</strong> Sierksdorf werden die hier befindlichen Sondergebiete mit der Zweckbestimmung<br />

„Kur“ bei der gesamtplanerischen Vorzugsvariante aufgr<strong>und</strong> der vorgesehenen aktiven Lärmschutzmaßnahmen<br />

gegenüber dem Planfall 0 um bis zu 5 dB(A) entlastet.<br />

Vergleichbar stellt sich die Situation in Großenbrode im Bereich der in der Nähe des Südstrandes<br />

gelegenen Kureinrichtungen dar.<br />

Eine Verminderung der touristischen Wertschöpfung, die aus Einkommensverlusten aufgr<strong>und</strong> zurückgehender<br />

Kurgästezahlen resultiert, kann hier somit ausgeschlossen werden.<br />

- Der einzige Bereich, der gegenüber dem Planfall 0 durch eine Zunahme der Schalleinwirkungen betroffen<br />

ist, ist die im Norden von Großenbrode in der Nähe des Weststrandes gelegene Kur-<br />

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<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Einrichtung der Awo (Mutter-Kind-Kurhaus Baltic für 40 Erwachsene <strong>und</strong> 80 Kinder). Die Zunahme<br />

fällt jedoch nur relativ gering aus <strong>und</strong> dürfte in Anbetracht der erheblichen Vorbelastungen hinsichtlich<br />

Lärm durch den Verkehr auf der B 207 kaum wahrnehmbar sein.<br />

Eine Verminderung der touristischen Wertschöpfung, die aus Einkommensverlusten aufgr<strong>und</strong> zurückgehender<br />

Kurgästezahlen resultiert, ist hier somit ebenfalls nicht zu erwarten.<br />

Eine relevante Verminderung der touristischen Wertschöpfung im gesamten Untersuchungsraum ist<br />

letztlich in Anbetracht des geringen Anteils, den die stärker betroffene Kur-Einrichtung der Awo an der<br />

gesamten touristischen Wertschöpfung im Untersuchungsraum haben dürfte, nicht zu erwarten. Dies<br />

auch deshalb, weil es zu beachten gilt, dass es bei den in Haffkrug <strong>und</strong> Sierksdorf sowie den in<br />

Großenbrode in der Nähe des Südstrandes gelegenen Kureinrichtungen zu einer geringeren Belastung<br />

kommt. Ob <strong>und</strong> inwiefern es durch ggf. zurückgehende Gästezahlen in der stärker belasteten<br />

Kur-Einrichtung der Awo zu einem Verlust von Arbeitsplätzen kommt bzw. ob <strong>und</strong> inwieweit es durch<br />

ggf. steigende Gästezahlen in den weniger belasteten Kur-Einrichtungen zu einem Aufbau von Arbeitsplätzen<br />

kommt, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt bei bestehender Datengr<strong>und</strong>lage seriös nicht zu<br />

quantifizieren.<br />

Verminderungen der touristischen Wertschöpfung, die aus Einkommensverlusten aufgr<strong>und</strong><br />

verminderter Attraktivität der freizeitrelevanten touristischen Infrastruktur im Untersuchungsraum<br />

resultieren<br />

In Kapitel 6.2.2 ist dargestellt worden, dass die gesamtplanerische Vorzugsvariante teilweise zu Beeinträchtigungen<br />

der freizeitrelevanten touristischen Infrastruktur im Untersuchungsraum führt. Hinzuweisen<br />

ist auf die Zunahme bahnbedingter Schalleinwirkungen im Bereich diverser touristisch relevanter<br />

Strandabschnitte (im Norden von Timmendorfer Strand sowie zwischen Scharbeutz <strong>und</strong> Haffkrug),<br />

sowie im Bereich der Golfanlage Seeschlösschen <strong>und</strong> des Kammerwaldes, die ggf. verminderte Attraktivität<br />

des regionalen Radwegenetzes vor allem durch verlängerte Schrankenschließzeiten <strong>und</strong> die<br />

Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes durch Lärmschutzwände.<br />

Ob es dadurch zu einer Verminderung der touristischen Wertschöpfung im Untersuchungsraum<br />

kommt, ist derzeit nicht seriös einschätzbar. Ebenfalls zum gegenwärtigen Zeitpunkt bei bestehender<br />

Datengr<strong>und</strong>lage nicht seriös zu quantifizieren ist, ob es bei einigen freizeitrelevanten touristischen<br />

Einrichtungen, bei denen eine Verminderung der bahnbedingten Schalleinwirkungen verzeichnet werden<br />

kann (z.B. Museumshof Lensahn), durch ggf. zunehmende Besucherzahlen zu einer Zunahme<br />

von Arbeitsplätzen kommen wird.<br />

Verminderungen der touristischen Wertschöpfung, die aus Einkommensverlusten aufgr<strong>und</strong><br />

zurückgehender Tagesgastzahlen im Untersuchungsraum resultieren<br />

In Kapitel 6.2.2 ist dargestellt worden, dass die gesamtplanerische Vorzugsvariante teilweise zu Beeinträchtigungen<br />

von für den Tagestourismus bedeutsamen Zielen führt. Ob sich der Tagestourismus<br />

im Untersuchungsraum dadurch in nennenswertem Umfang vermindern <strong>und</strong> es zu einer Verminderung<br />

der touristischen Wertschöpfung kommen wird, ist derzeit seriös nicht einschätzbar. Ebenfalls<br />

zum gegenwärtigen Zeitpunkt bei bestehender Datengr<strong>und</strong>lage nicht seriös zu quantifizieren ist, ob es<br />

bei einigen Tagesausflugszielen, bei denen eine Verminderung der bahnbedingten Schalleinwirkungen<br />

verzeichnet werden kann (z.B. Museumshof Lensahn), durch ggf. zunehmende Besucherzahlen<br />

zu einer Zunahme von Arbeitsplätzen kommen wird.<br />

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<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

6.3 Handlungsempfehlungen zur Vermeidung / Verminderung von Nachteilen<br />

der gesamtplanerischen Vorzugsvariante<br />

In der folgenden Tabelle sind für diverse, in Kapitel 6.2 beschriebene Auswirkungen der gesamtplanerischen<br />

Vorzugsvariante Handlungsempfehlungen zur Vermeidung / Verminderung von Nachteilen<br />

dargestellt.<br />

Tabelle 39: Handlungsempfehlungen zur Vermeidung / Verminderung von Nachteilen der gesamtplanerischen<br />

Vorzugsvariante<br />

Auswirkung<br />

Beherbergungsinfrastruktur<br />

Verlärmung von Beherbergungsbetrieben (Bereiche mit<br />

Verschlechterung gegenüber dem Planfall 0 - Hemmelsdorf,<br />

Groß Timmendorf, Pohnsdorfer Mühle, Damlos,<br />

Sipsdorf, Lübbersdorf, Klötzin <strong>und</strong> Ölendorf)<br />

Verlärmung von Ferien- <strong>und</strong> Wochenendhaussiedlungen<br />

(Bereiche mit Verschlechterung gegenüber dem Planfall<br />

0 – Wochenendhaussiedlung nördlich der B 76 zwischen<br />

Scharbeutz <strong>und</strong> Haffkrug sowie Ferienhausgebiet<br />

im Norden von Großenbrode)<br />

Verlärmung von Campingplätzen (Bereiche mit Verschlechterung<br />

gegenüber dem Planfall 0 - Campingplätze<br />

nördlich der B 76 zwischen Scharbeutz <strong>und</strong> Haffkrug,<br />

Campingplatz Waldesruh bei Haffkrug, Campingplatz<br />

Seekamp, Wiesencamping Lütjenbrode)<br />

Verlärmung von Kur-, Vorsorge- <strong>und</strong> Reha-Einrichtungen<br />

(Bereiche mit Verschlechterung gegenüber dem<br />

Planfall 0 - Mutter-Kind-Kurhaus Baltic nördlich von<br />

Großenbrode, geplante Sondergebiete mit den Zweckbestimmungen<br />

„Klinik“ <strong>und</strong> „Rehabilitation“ im Bereich<br />

Kattenhöhlen im Süden von Scharbeutz)<br />

Touristisch relevante Freizeitinfrastruktur<br />

Betroffenheit von touristisch relevanten Strandabschnitten<br />

(Zunahme der Verlärmung im Bereich des nördlichen<br />

Strandabschnitts von Timmendorfer Strand sowie<br />

im Strandabschnitt zwischen Scharbeutz <strong>und</strong> Haffkrug)<br />

Betroffenheit von überregional <strong>und</strong> regional bedeutsamen<br />

Rad- <strong>und</strong> Wanderwegen (Unterbrechung Jakobsweg<br />

/ Europäischer Fernwanderweg E1 nördlich von<br />

Sierksdorf, Verlängerung der Schrankenschließzeiten<br />

bei einer größeren Anzahl von regionalen Radwegverbindungen)<br />

Betroffenheit des Reitwegenetzes der Gemeinden Timmendorfer<br />

Strand / Ratekau (längere Schrankenschließzeiten<br />

im Bereich des BÜ L 180 zwischen Groß Timmendorf<br />

<strong>und</strong> Klein Timmendorf)<br />

Sonstige Aspekte<br />

Gefährdung des Status der Seebäder Scharbeutz <strong>und</strong><br />

Haffkrug als Kurort<br />

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Handlungsempfehlungen zur Vermeidung / Verminderung<br />

Passive Lärmschutzmaßnahmen (z.B. Schallschutzfenster,<br />

schallgedämmte Lüftungen) <strong>und</strong> ggf. zusätzliche<br />

freiwillige aktive Lärmschutzmaßnahmen (z.B.<br />

Lärmschutzwände <strong>und</strong> –wälle); eingeschränkte<br />

Bautätigkeit in der touristischen Hauptsaison.<br />

Passive Lärmschutzmaßnahmen (z.B. Schallschutzfenster,<br />

schallgedämmte Lüftungen) <strong>und</strong> ggf. zusätzliche<br />

freiwillige aktive Lärmschutzmaßnahmen (z.B.<br />

Lärmschutzwände <strong>und</strong> –wälle); eingeschränkte<br />

Bautätigkeit in der touristischen Hauptsaison.<br />

Freiwillige aktive Lärmschutzmaßnahmen (z.B.<br />

Lärmschutzwände <strong>und</strong> –wälle).<br />

Passive Lärmschutzmaßnahmen (z.B. Schallschutzfenster,<br />

schallgedämmte Lüftungen) <strong>und</strong> ggf. zusätzliche<br />

freiwillige aktive Lärmschutzmaßnahmen (z.B.<br />

Lärmschutzwände <strong>und</strong> –wälle) ; eingeschränkte<br />

Bautätigkeit in der touristischen Hauptsaison.<br />

Freiwillige aktive Lärmschutzmaßnahmen (z.B.<br />

Lärmschutzwände <strong>und</strong> –wälle); eingeschränkte<br />

Bautätigkeit in der touristischen Hauptsaison.<br />

Bau einer Eisenbahn- bzw. Wegüberführung bzw.<br />

andere Streckenführung der Wege<br />

Bau einer Eisenbahn- bzw. Wegüberführung bzw.<br />

andere Streckenführung des Reitr<strong>und</strong>route<br />

Passive Lärmschutzmaßnahmen (z.B. Schallschutzfenster,<br />

schallgedämmte Lüftungen) <strong>und</strong> ggf. zusätz-<br />

163


Auswirkung<br />

<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

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Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

Handlungsempfehlungen zur Vermeidung / Verminderung<br />

liche freiwillige aktive Lärmschutzmaßnahmen (z.B.<br />

Lärmschutzwände <strong>und</strong> –wälle) zur Vermeidung<br />

zusätzlicher Belastungen des Strandabschnitts<br />

zwischen Scharbeutz <strong>und</strong> Haffkrug <strong>und</strong> des Kammerwaldes<br />

sowie der geplanten Sondergebiete mit<br />

den Zweckbestimmungen „Klinik“ <strong>und</strong> „Rehabilitation“<br />

im Bereich Kattenhöhlen im Süden von Scharbeutz;<br />

eingeschränkte Bautätigkeit in der touristischen<br />

Hauptsaison.<br />

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<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

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Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

165


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Deutscher Tourismusverband e.V. / Deutscher Heilbäderverband e.V. (Hrsg.) (2005)<br />

Begriffsbestimmungen – Qualitätsstandards für die Prädikatisierung von Kurorten, Erholungsorten <strong>und</strong><br />

Heilbrunnen. 12. Auflage, Bonn.<br />

Deutsches Wirtschaftswissenschaftliches Institut für Fremdenverkehr e.V. an der Universität<br />

München – DWIF (2005)<br />

Wirtschaftsfaktor Tourismus im Reisegebiet Ostsee.<br />

Deutsches Wirtschaftswissenschaftliches Institut für Fremdenverkehr e.V. an der Universität<br />

München – DWIF (2008)<br />

Sparkassen-Tourismusbarometer: Jahresbericht 2008. Herausgegeben vom Sparkassen- <strong>und</strong> Giroverband<br />

für Schleswig-Holstein <strong>und</strong> dem Tourismusverband Schleswig-Holstein. Dwif Consulting<br />

GmbH, Berlin, Juli 2008.<br />

dwif–Consulting GmbH (2010)<br />

Touristisches Entwicklungskonzept für Lübeck <strong>und</strong> Travemünde. Im Auftrag der Hansestadt Lübeck.<br />

eGoTrek (2012)<br />

http://www.egotrek.com/wanderkarten/binnenland/egotrek-fernwanderweg-e1e9-durch-schleswig-holstein.html.<br />

Eisenstein, B. (2010)<br />

Gr<strong>und</strong>lagen des Destinationsmanagements.- München.<br />

ETC Transport Consultants GmbH (2012)<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung. Gutachten zur verkehrlichen Erschließung<br />

der Gemeinden.<br />

Freizeit- <strong>und</strong> Familienpark GmbH & Co. KG (2012)<br />

http://www.hansapark.de/de/.<br />

Fre<strong>und</strong>eskreis der Jakobswege in Norddeutschland <strong>und</strong> Region Norddeutschland in der Deutschen<br />

St. Jakobus-Gesellschaft e.V. (2012)<br />

Jakobswege in Norddeutschland (http://www.jakobswege-norddeutschland.de/).<br />

Friedländer, B. (2012)<br />

http://www.duenenmeile.de/.<br />

FUR Forschungsgemeinschaft Urlaub <strong>und</strong> Reisen e.V. (2011)<br />

Reiseanalyse 2011.<br />

Gemeinde Altenkrempe (1984/2012)<br />

Flächennutzungsplan einschließlich aller bis 2012 erfolgten Änderungen sowie Bebauungsplanübersicht.<br />

Gemeinde Altenkrempe (2012)<br />

Gastgeberverzeichnis.<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

166


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Gemeinde Beschendorf (1994/2012)<br />

Satzung der Gemeinde Beschendorf über die im Zusammenhang bebauten Ortsteile der Ortslagen<br />

Beschendorf <strong>und</strong> Nienrade einschließlich aller bis 2012 erfolgten Änderungen sowie Bebauungsplanübersicht.<br />

Gemeinde Damlos (2001)<br />

Landschaftsplan der Gemeinde Damlos.<br />

Gemeinde Damlos (1966/2012)<br />

Flächennutzungsplan einschließlich aller bis 2012 erfolgten Änderungen sowie Bebauungsplanübersicht.<br />

Gemeinde Göhl (1980/2012)<br />

Flächennutzungsplan einschließlich aller bis 2012 erfolgten Änderungen sowie Bebauungsplanübersicht.<br />

Gemeinde Gremersdorf (1976/2012)<br />

Flächennutzungsplan einschließlich aller bis 2012 erfolgten Änderungen sowie Bebauungsplanübersicht.<br />

Gemeinde Großenbrode (2000/2012)<br />

Flächennutzungsplan einschließlich aller bis 2012 erfolgten Änderungen sowie Bebauungsplanübersicht.<br />

Gemeinde Heringsdorf (2000)<br />

Landschaftsplan Heringsdorf. Bearbeitung: Brien Wessels Werning Freie Landschaftsarchitekten.<br />

Gemeinde Heringsdorf (1967/2012)<br />

Flächennutzungsplan einschließlich aller bis 2012 erfolgten Änderungen sowie Bebauungsplanübersicht.<br />

Gemeinde Kabelhorst (1992/2012)<br />

Satzung der Gemeinde Kabelhorst über die im Zusammenhang bebauten Ortsteile der Ortslagen einschließlich<br />

aller bis 2012 erfolgten Änderungen sowie Bebauungsplanübersicht.<br />

Gemeinde Lensahn (2000)<br />

Landschaftsplan Lensahn. Bearbeitung: Freiraum- <strong>und</strong> Landschaftsplanung Matthiesen Schlegel<br />

Schröder.<br />

Gemeinde Lensahn (1968/2012)<br />

Flächennutzungsplan einschließlich aller bis 2012 erfolgten Änderungen sowie Bebauungsplanübersicht.<br />

Gemeinde Lensahn (2012)<br />

Gastgeberverzeichnis.<br />

Gemeinde Manhagen (1964/1996)<br />

Satzung der Gemeinde Beschendorf über die im Zusammenhang bebauten Ortsteile der Ortslagen<br />

Manhagen, Manhagenerfelde <strong>und</strong> Bökenberg sowie Bebauungsplan Nr. 1.<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

167


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Gemeinde Neukirchen i.H. (2002)<br />

Landschaftsplan Neukirchen i.H.. Bearbeitung: Büro für Grünplanung <strong>und</strong> Landschaftsarchitektur Dr.<br />

F. Liedl.<br />

Gemeinde Neukirchen i.H. (1975/2012)<br />

Flächennutzungsplan einschließlich aller bis 2012 erfolgten Änderungen sowie Bebauungsplanübersicht.<br />

Gemeinde Ratekau (2005)<br />

Landschaftsplan der Gemeinde Ratekau. Bearbeitung: Urte Schlie Landschaftsarchitektin.<br />

Gemeinde Ratekau (2002/2012)<br />

Flächennutzungsplan einschließlich aller bis 2012 erfolgten Änderungen sowie Bebauungsplanübersicht.<br />

Gemeinde Ratekau (2012)<br />

Gastgeberverzeichnis.<br />

Gemeinde Scharbeutz (1981)<br />

Landschaftsplan der Gemeinde Scharbeutz. Bearbeitung: Trüper Gondesen Partner.<br />

Gemeinde Scharbeutz (1997/2012)<br />

Flächennutzungsplan einschließlich aller bis 2012 erfolgten Änderungen sowie Bebauungsplanübersicht.<br />

Gemeinde Schashagen (1989)<br />

Landschaftsplan der Gemeinde Schashagen. Bearbeitung: Henning Klapper Landschaftsarchitekt.<br />

Gemeinde Schashagen (1995/2012)<br />

Flächennutzungsplan einschließlich aller bis 2012 erfolgten Änderungen sowie Bebauungsplanübersicht.<br />

Gemeinde Schashagen (2012)<br />

Ferienunterkünfte (http://www.schashagen.de/ferienunterkuenfte.php).<br />

Gemeinde Sierksdorf (2005)<br />

Landschaftsplan der Gemeinde Sierksdorf. Bearbeitung: Trüper Gondesen Partner.<br />

Gemeinde Sierksdorf (1975/2012)<br />

Flächennutzungsplan einschließlich aller bis 2012 erfolgten Änderungen sowie Bebauungsplanübersicht.<br />

Gemeinde Timmendorfer Strand (2007)<br />

Landschaftsplan Timmendorfer Strand. Bearbeitung: Trüper Gondesen Partner.<br />

Gemeinde Timmendorfer Strand (2011/2012)<br />

Flächennutzungsplan einschließlich aller bis 2012 erfolgten Änderungen sowie Bebauungsplanübersicht.<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

168


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Golf in Schleswig-Holstein GmbH (2012)<br />

Golfküste 2012. Golf in Schleswig-Holstein.<br />

Hamilton, J.M. & R.S.J. Tol (2007)<br />

“The impact of climate change on tourism in Germany, the UK and Ireland: A simulation study“. In:<br />

Regional Environmental Change, Vol. 7, No. 3, 2007, S. 161–172.<br />

Hanseatic Transport Consultancy / Georg & Ottenströer Immobilienwirtschaft / Regionalökonomie<br />

GbR / Lärmkontor GmbH (2010)<br />

„Betroffenheitsanalyse Schienenhinterlandanbindung“ in Folge des Baus einer festen Fehmarnbeltquerung.<br />

Gutachten im Auftrag des Kreises Ostholstein.<br />

Hansen E. & D. Schmücker (2010)<br />

Strategie für die grenzüberschreitende Tourismusentwicklung im Rahmen des INTERREG-Projekts<br />

“Destination Fehmarnbelt“. Herausgegeben von Østdansk Tourisme, Næstved <strong>und</strong> Ostsee Holstein<br />

Tourismus e.V., Scharbeutz Oktober 2010.<br />

Hansestadt Lübeck (2009)<br />

Flächennutzungsplan für das Gebiet der Hansestadt Lübeck. Stand : 18.02.2009 - 81. Änderung.<br />

HCU - HafenCity Universität Hamburg / TGP – Trüper Gondesen Partner (2012)<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung. <strong>Sonderuntersuchung</strong> Auswirkungen auf die<br />

gemeindliche Entwicklung.<br />

Holsteiner Auenland e.V. / Tourismusbüro Bad Bramstedt (2012)<br />

http://www.moenchsweg.de/.<br />

Innenministerium des Landes Schleswig-Holstein (2004)<br />

Regionalplan für den Planungsraum II - Schleswig-Holstein Ost - (Kreisfreie Stadt Lübeck, Kreis Ostholstein).<br />

Innenministerium des Landes Schleswig-Holstein (2010a)<br />

Landesentwicklungsplan (LEP) Schleswig-Holstein 2010.<br />

Innenministerium des Landes Schleswig Holstein (2010b)<br />

Raumordnungsverfahren Schienenhinterlandanbindung Feste Fehmarnbeltquerung. Festlegung des<br />

Untersuchungsraums <strong>und</strong> der Anforderungen an die Antragsunterlagen zum Raumordnungsverfahren<br />

(Festlegungsprotokoll); http://www.schleswig-holstein.de/cae/servlet/contentblob/973784/publication<br />

File/festlegungsprotokoll.pdf.<br />

INSPEKTOUR (2011)<br />

Touristisches Entwicklungskonzept für die LTO Ostseehalbinsel Wagrien. Im Auftrag der Entwicklungsgesellschaft<br />

Ostholstein mbH.<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste (2010a)<br />

Destination Brand 10. Themenkompetenz deutscher Reiseziele.<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste (2010b)<br />

Quantitative Analyse der Destination „Fehmarnbelt“.<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

169


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Institut für Tourismus <strong>und</strong> Bäderforschung in Nordeuropa GmbH (1998)<br />

Tourismusentwicklungskonzept für die Region Plön <strong>und</strong> Ostholstein. Im Auftrag des Tourismusbeirats<br />

der Region Ostholstein/Plön.<br />

Institut für Tourismus <strong>und</strong> Bäderforschung in Nordeuropa GmbH (2006)<br />

Tourismusentwicklungskonzept Plön/Ostholstein: Fortschreibung. Im Auftrag des Tourismusbeirats<br />

der Region Ostholstein/Plön.<br />

Institut für Tourismus <strong>und</strong> Bäderforschung in Nordeuropa GmbH (2007)<br />

Tourismuskonzept Fehmarn: Potenzialanalyse <strong>und</strong> Entwicklungskonzept für den Tourismus auf<br />

Fehmarn. Im Auftrag des Tourismus-Service Fehmarn.<br />

Institut für Tourismus <strong>und</strong> Bäderforschung in Nordeuropa GmbH (2011)<br />

Einflussanalyse Tourismus. Einfluss einer Festen Fehrmarnbeltquerung auf Angebot <strong>und</strong> Nachfrage<br />

im Segment Tourismus auf der Insel Fehmarn <strong>und</strong> in der Gemeinde Großenbrode.<br />

INTRAPLAN/BVU (2007)<br />

Prognose der deutschlandweiten Verkehrsverflechtungen 2025. Im Auftrag des B<strong>und</strong>esministeriums<br />

für Verkehr, Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung.<br />

IPCC (2007)<br />

Climate Change 2007: The Physical Science Basis. Contribution of Working Group I to the Fourth<br />

Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change. New York, 2007.<br />

Jacob, D., H. Göttel, S. Kotlarski, P. Lorenz, K. Sieck (2008)<br />

Klimaauswirkungen <strong>und</strong> Anpassung in Deutschland - Phase 1: Erstellung regionaler Klimaszenarien<br />

für Deutschland. Im Auftrag des Umweltb<strong>und</strong>esamtes (UFO Bericht 204 41 138). Hamburg, 2007.<br />

KOMPASS Karten GmbH (2010)<br />

Wandern Rad Reiten, Ostseeküste von Lübeck bis Dänemark, Kompass-Karte Nr. 724 im Maßstab<br />

1:50.000.<br />

Kurverwaltung Ostseeheilbad Großenbrode (2012a)<br />

http://www.grossenbrode.de/haefen.html.<br />

Kurverwaltung Ostseeheilbad Großenbrode (2012b)<br />

http://www.grossenbrode.de/kurkliniken.html.<br />

Kurverwaltung Großenbrode / Tourismusservice Holsteiner Ostsee Land (2012)<br />

Ostsee pur 2012. Großenbrode & Holsteiner Ostsee Land. Informationsbroschüre mit Gastgeberverzeichnis.<br />

Lairm Consult GmbH in Zusammenarbeit mit ACCON GmbH (2012)<br />

Raumordnungsverfahren Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung. Schalltechnische<br />

Untersuchung.<br />

Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt <strong>und</strong> ländliche Räume (2012)<br />

http://www.umweltdaten.landsh.de/atlas/script/index.php?aid=91.<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

170


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Landesvermessungsamt Schleswig-Holstein (2008)<br />

Wander- <strong>und</strong> Freizeitkarte im Maßstab 1:50.000, Blätter Fehmarn-Lütjenburg (Nr. 10) Lübeck-<br />

Neustadt (Nr. 11), 2. Ausgabe 2008.<br />

Landschaftsarchitekturbüro Schlie (2004)<br />

Reitroutenplanung der Gemeinden Ratekau <strong>und</strong> Timmendorfer Strand.<br />

Landschaftsarchitekturbüro Schlie (2006)<br />

Reitroutenplanung der Gemeinden Ratekau <strong>und</strong> Timmendorfer Strand (Kurzfassung).<br />

Lohmann, M. & P. Aderhold (2009)<br />

Urlaubsreisetrends 2020: Die RA-Trendstudie - Entwicklung der touristischen Nachfrage der Deutschen.<br />

Forschungsgemeinschaft Urlaub <strong>und</strong> Reisen e.V., Kiel, April 2009.<br />

Lübecker Bucht Tourismus Organisation (2012)<br />

Lübecker Bucht – Urlaub auf dem Horizont. Ostsee-Urlaubsmagazin 2012 für Scharbeutz, Haffkrug,<br />

Pönitzer Seenplatte, Neustadt, Pelzerhaken <strong>und</strong> Rettin.<br />

LVS (2009)<br />

Landesweiter Nahverkehrsplan für den Schienenpersonennahverkehr in Schleswig-Holstein 2008-<br />

2012. Herausgegeben vom Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft <strong>und</strong> Verkehr; LVS Schleswig-<br />

Holstein, Kiel, März 2009.<br />

Meereszentrum Fehmarn GmbH (2012a)<br />

http://www.meereszenturm.de/.<br />

Meereszentrum Fehmarn GmbH (2012b)<br />

http://www.ostseeerlebniswelt.de/index.php.<br />

Meier, H.E.M., B. Broman & E. Kjellström (2004)<br />

“Simulated Sea level in past and future climates of the Baltic Sea”. In: Climate Research, Vol. 27, No.<br />

1, S. 59-75.<br />

Ministerium für Umwelt, Natur <strong>und</strong> Forsten des Landes Schleswig-Holstein (1999)<br />

Landschaftsprogramm Schleswig-Holstein 1999.<br />

Ministerium für Umwelt, Naturschutz <strong>und</strong> Landwirtschaft des Landes Schleswig-Holstein (2003)<br />

Landschaftsrahmenplan für den Planungsraum II - Kreis Ostholstein <strong>und</strong> Hansestadt Lübeck.<br />

Minister für Wissenschaft, Wirtschaft <strong>und</strong> Verkehr des Landes Schleswig-Holstein (2009)<br />

Landesverordnung über die Anerkennung als Kur- oder Erholungsort (KurortVO) vom 25. November<br />

2009.<br />

Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft <strong>und</strong> Verkehr des Landes Schleswig-Holstein (2012)<br />

Übersicht über die anerkannten Kur- <strong>und</strong> Erholungsorte in Schleswig-Holstein (einschließlich Gemeindeteile)<br />

gegliedert nach Artbezeichnungen (Stand: 25.01.2012), ergänzt durch telefonische Auskunft<br />

zum aktuellen Stand vom 05.06.2012.<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

171


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

M+T/INSPEKTOUR (2008)<br />

Integrierte Entwicklungsstrategie (IES) für die Lokale Aktionsgruppe (LAG) AktivRegion Wagrien-<br />

Fehmarn: Bewerbung zur Anerkennung als AktivRegion. Im Auftrag der LAG AktivRegion Wagrien-<br />

Fehmarn e.V.<br />

Muchow, G. (Hrsg.) (2012)<br />

Ostsee Ferien Land. Informationsbroschüre mit Gastgeberverzeichnis für die Gemeinden Dahme,<br />

Grömitz, Grube, Kellenhusen <strong>und</strong> Lensahn.<br />

Museumshof Lensahn - Landwirtschaftsmuseum Prienfeldhof Lensahn e.V. (2012)<br />

http://www.museumshof-lensahn.de/.<br />

Neumann, A. (2012)<br />

http://www.suesel-touristik.de/.<br />

Ostsee-Holstein-Tourismus e.V. (2011a)<br />

Investitionen an der Küste – die ostsee* poliert ihr Image auf. PowerPoint-Präsentation des Ostsee-<br />

Holstein-Tourismus e.V.<br />

Ostsee-Holstein-Tourismus e.V. (2011b)<br />

Kureinrichtungen, Reha-Kliniken, Dialysemöglichkeiten an der Ostsee Schleswig-Holstein <strong>und</strong> in der<br />

Holsteinischen Schweiz. Stand: Oktober 2011.<br />

Ostsee-Holstein-Tourismus e.V. (2011c)<br />

Minigolf an der Ostsee Schleswig-Holstein <strong>und</strong> in der Holsteinischen Schweiz. Stand: Oktober 2011.<br />

Ostsee-Holstein-Tourismus e.V. (2011d)<br />

Radfahren. Die schönsten Touren <strong>und</strong> die wichtigsten Tipps für ihren Radurlaub. Stand: Dezember<br />

2011.<br />

Ostsee-Holstein-Tourismus e.V. (2011e)<br />

Reiterurlaub an der Ostsee Schleswig-Holstein <strong>und</strong> in der Holsteinischen Schweiz. Stand: Oktober<br />

2011.<br />

Ostsee-Holstein-Tourismus e.V. (2011f)<br />

Wassersport an der Ostsee Schleswig-Holstein <strong>und</strong> in der Holsteinischen Schweiz. Stand: Oktober<br />

2011.<br />

Ostsee-Holstein-Tourismus e.V. (2012a)<br />

Campingküste. Camping & Caravaning an der Ostsee & in der Holsteinischen Schweiz.<br />

Ostsee-Holstein-Tourismus e.V. (2012b)<br />

http://www.ostsee-schleswig-holstein.de/de/strandfinder.<br />

Ostsee Information & Medien GmbH (2012)<br />

http://www.ln-online.de/lokales/ostholstein/3286468/design-hotel-direkt-am-strand.<br />

ostsee.de INFO GmbH (2012)<br />

http://www.ostsee.de/insel-fehmarn/yachthafen.html.<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

172


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

PLANCO (2008)<br />

Standortkonzept Sportboothäfen - Reviere Kieler Bucht, Fehmarn, Lübecker Bucht. Im Auftrag der<br />

Entwicklungsgesellschaft Ostholstein mbH, Eutin.<br />

Project M GmbH (2011)<br />

Zusammenführung der touristischen Organisationsstrukturen in der Lübecker Bucht. Ergebnisbericht.<br />

RISØ DTU/DMI (2009)<br />

Climate Change and Femern Fixed Link. Nationallaboratoriet for Bæredygtig Energi, Danmarks Tekniske<br />

Universitet <strong>und</strong> Danmarks Meteorologis-ke Institut. Roskilde, Kopenhagen, 2009.<br />

Sana Kliniken Ostholstein GmbH - Inselklinik Fehmarn (2012)<br />

http://www.sana-oh.de/fehmarn.<br />

Stadt Bad Schwartau (2004/2012)<br />

Flächennutzungsplan einschließlich aller bis 2012 erfolgten Änderungen sowie Bebauungsplanübersicht.<br />

Stadt Bad Schwartau (2012)<br />

Jodsole <strong>und</strong> Moorheilbad Bad Schwartau. Informationsbroschüre mit Gastgeberverzeichnis.<br />

Stadt Fehmarn (2011a)<br />

Flächennutzungsplan Stadt Fehmarn – Entwurf.<br />

Stadt Fehmarn (2011b)<br />

Vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 1 der Stadt Fehmarn für den „Zukunftspark" am westlichen<br />

Ortseingang des Ortsteiles Burg a.F., Südlich der L 209.<br />

Stadt Neustadt i.H. (2001)<br />

Landschaftsplan Stadt Neustadt i.H.. Bearbeitung: Landschaftsplanung Hess ● Jakob.<br />

Stadt Neustadt i.H. (1974/2012)<br />

Flächennutzungsplan einschließlich aller bis 2012 erfolgten Änderungen sowie Bebauungsplanübersicht.<br />

Stadt Oldenburg i.H. (2002)<br />

Landschaftsplan Oldenburg i.H.. Bearbeitung: Brien Wessels Werning Freie Landschaftsarchitekten.<br />

Stadt Oldenburg i.H. (1967/2012)<br />

Flächennutzungsplan einschließlich aller bis 2012 erfolgten Änderungen sowie Bebauungsplanübersicht.<br />

Statistisches Amt für Hamburg <strong>und</strong> Schleswig-Holstein (2011a)<br />

Beherbergungskapazität für den Fremdenverkehr in Schleswig-Holstein am 1. Juli 2011. Statistische<br />

Berichte Nr. G IV2 j/11 S vom 17. November 2011 (STATISTISCHES AMT FÜR HAMBURG UND SCHLESWIG-<br />

HOLSTEIN 2011).<br />

Statistisches Amt für Hamburg <strong>und</strong> Schleswig-Holstein (2011b)<br />

Der Fremdenverkehr in den Gemeinden Schleswig-Holsteins 2010. Statistische Berichte Nr. G IV1 j/10<br />

S vom 25. August. 2011.<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

173


<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

Statistisches Amt für Hamburg <strong>und</strong> Schleswig-Holstein (2012)<br />

Statistik informiert ...Nr. 19/2012 vom Februar 2012, Tourismus in Schleswig-Holstein <strong>und</strong> Hamburg<br />

im Dezember <strong>und</strong> im gesamten Jahr 2011.<br />

Tetraplan A/S, Institute for Transport Studies, University of Leeds, ISIS, Institute of Studies for<br />

the Integration of Systems, Mcrit Srl, BMT Transport Solutions, DTU-Transport, Department of<br />

Transport, Technical University of Denmark, Institute for Regional Research, Christian Albrechts<br />

University Kiel, Systema, Systems Planning and Management Consultants s.a. (2009)<br />

TRANSVISIONS. Contract A2/78-2007: Report on Transport Scenarios with a 20 and 40 Year Horizon.<br />

Final Report, March 2009<br />

Timmendorfer Strand Niendorf Tourismus GmbH (2012)<br />

Timmendorfer Strand Niendorf Katalog. Ihre Gastgeber 2012.<br />

Tourismus Agentur Schleswig-Holstein – TASH – (2011)<br />

Marktforschung der TASH Landesweite Gästebefragung in Schleswig-Holstein 2011.<br />

Tourismus-Service Fehmarn (2012)<br />

Fehmarn Sonneninsel in der Ostsee. Ostseeurlaub 2012. Ihr Gastgeberverzeichnis.<br />

Tourismus-Service Neustadt-Pelzerhaken-Rettin (2012)<br />

http://www.neustadt-holstein.de/themen/wasser/haefen.html.<br />

Tourismus-Service Scharbeutz (2012)<br />

Strandplan für Scharbeutz <strong>und</strong> Haffkrug - http://www.scharbeutz.de/scharbeutz-entdecken/strandbaden/strandplan.html.<br />

Umweltb<strong>und</strong>esamt (Hrsg.) (2004)<br />

Chronischer Lärm als Risikofaktor für den Myokardinfarkt. Forschungsbericht 297 61 003, UBA-FB<br />

000538. Berlin 2004.<br />

Umweltb<strong>und</strong>esamt (2008)<br />

Umweltbewusstsein in Deutschland 2008, Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage,<br />

Berlin 2008.<br />

Verband der Campingunternehmer Schleswig-Holstein (2012)<br />

www.camping-schleswig-holstein.de.<br />

Wallmuseum Oldenburg in Holstein gBGmbH (2012)<br />

http://www.oldenburger-wallmuseum.de/.<br />

WBGU (2006)<br />

Die Zukunft der Meere - zu warm, zu hoch, zu sauer. Sondergutachten für den Wissenschaftlichen<br />

Beirat der B<strong>und</strong>esregierung Globale Umweltveränderungen. Berlin 2006.<br />

Wikimedia Fo<strong>und</strong>ation Inc. (2012)<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Gut_Hasselburg.<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

174

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