6 Nachdem Angela Merkel Ende Juli das „Gesetz zum ordnungspolitischen Rahmen der Krankenhausfinanzierung ab dem Jahr 2009“ gestoppt hat, scheint wieder alles offen. Natürlich ist diese Offenheit stark durch die wechselseitigen Interessen und vor allem durch ökonomische Zwänge determiniert. In das momentane Vakuum hinein schallen erwartungsgemäß die Stimmen derer, die betroffen sind. Auf Resonanz und Gehör könnte der Standpunkt von Jürgen Graalmann, Leiter des Stabsbereichs Politik im AOK-Bundesverband, treffen. Pointiert stellt dieser fest: „Wir brauchen wirksame Wettbewerbselemente im stationären Sektor, keine falsch gesetzten Finanzspritzen.“ Ein Standpunkt, der Krankenhausverantwortliche wiederum weniger freuen dürfte. Denn diese sehen im zunehmenden Wettbewerbsdruck weniger die eigenen Profilierungsvorteile, sondern zunehmend ein Mittel, um den Markt zu bereinigen und Rationalisierung durchzusetzen. Pro Wettbewerb „Es ist richtig, dass die Zahl der Pflegekräfte von 1996 bis 2006 um 34.560 zurückgegangen ist. Doch das liegt daran, dass sich im selben Zeitraum die Zahl der Krankenhäuser um rund 173 reduziert hat. Das wiederum war politisch gewollt.“ Jürgen Graalmann, Leiter des Stabsbereichs Politik im AOK-Bundesverband Graalmann sieht in dem „Nein“ von der Kanzlerin nun die Chance, zugunsten des Wettbewerbs nachzubessern. Um den Wettbewerb um die beste Qualität in konkreto durchzuführen, schlägt der Stabsbereichsleiter „Selektivverträge“ vor, die im Bereich der stationären Versorgung weitere „Qualitäts- und Effizienzsteigerungen“ verbuchen zu können. Der AOK-Bundesverband plädiert nun dafür, dass Krankenkassen Einzelverträge zu planbaren Leistungen, ein Beispiel wären etwa Hüftprothesen, schließen können. EB AOK geht ins Netz Die AOK Rheinland/Hamburg trat Ende 2007 dem Vertrag zur Integrierten Versorgung „HerzNetzKöln“ zwischen dem HerzNetzCenter Köln und der Barmer Ersatzkasse Nordrhein Westfalen bei. PHTS Telemedizin ist in diesem Integrationsvertrag, der stadtweit Anwendung findet, exklusiver Partner. Mit drei Mio. Versicherten ist die AOK Rheinland/Hamburg die größte Krankenkasse in diesen Regionen. Zusammen mit der Barmer Ersatzkasse Nordrhein-Westfalen, die bundesweit über 7,2 Mio. Versicherte hat, ist das der nächste Schritt, Telemedizin allen herzinsuffizienten Menschen in Köln anbieten zu können. „Der Beitritt der AOK Rheinland/Hamburg ist ein Signal auch an andere Krankenkassen, die Vorteile der telemedizinischen Betreuung zu sehen und mitzumachen“, erklärte Eyal Lewin, Geschäftsführer von PHTS Telemedizin. „Erfahrungen haben gezeigt, dass sich mit Telemedizin die Versorgungsqualität chronisch herzkranker Patienten deutlich verbessern lässt.“ In Köln ziehen hierfür alle an einem Strang; An diesem neuen Ansatz der integrierten Versorgung sind neben der Universitätsklinik auch niedergelassene Hausärzte und Kardiologen, Rehabilitationszentren sowie sämtliche Krankenhäuser in der Millionenmetropole beteiligt. E www.phts.de Rundum-Paket in der Residenzstadt „Größer, bunter, vielfältiger“ unter diesem Motto könnte in diesem Jahr die Preventika – Messe und Kongress für Gesundheit und Prävention stehen, die vom 26. bis 28. September auf dem Karlsruher Messegelände über die Bühne geht. Nach der Premiere im Vorjahr hat die Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH (KMK) in allen Bereichen „draufgesattelt“, um Messe und Kongress weiter aufzuwerten. Wichtigste Neuerung und wohl Benefit für die Besucher dürfte der Präventions-Parcours sein. „Hier hat jeder Besucher die Möglichkeit, ganz bequem einen kostenlosen Rundum- Check zu erhalten, für den er im richtigen Leben einen erheblichen zeitlichen und finanziellen Aufwand betreiben müsste“, erklärt Messechef Klaus Hoffmann. Man erhält Aufschluss über Blutdruck und Körperfettanteil, absolviert Hör- und Beißtest, wird über das Schlaganfallrisiko ebenso aufgeklärt wie über die „Fitness“ der Lungen. Fachpublikum wird angesprochen Auch für die Gesundheitsexperten wurde nachgerüstet: Völlig neu aufgestellt wurde beispielsweise der Kongressbereich zum einen wurde der Tatsache Rechnung getragen, dass das Thema „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ im vergangenen Jahr auf ein besonders großes Echo gestoßen ist: Die Gesundheitsprävention im Betrieb wird in diesem Jahr Gegenstand eines zweitägigen, messebegleitenden Fachkongresses sein. Parallel dazu findet ein Kongress zum spannenden und derzeit heftig diskutierten Thema „Fehlermanagement in der Medizin“ statt. E www.preventika.de Kostenträger <strong>Entscheiderbrief</strong> 1/2008 Krankenkassen im Umbruch Die 4. IIR-Konferenz am 23. und 24. September in der Hauptstadt hält ein breites Spektrum interessanter und aktueller Themen bereit. So wird die „Krankheitsliste und ihre Bedeutung für den Morbi- RSA“ ebenso thematisiert werden, wie künftige Geschäftsmodelle der GKV, Direktverträge in der ambulanten Versorgung, Aufbau einer Vertragswelt unter neuen Bedingungen, Erfolg durch intelligentes Versorgungsmanagement oder die strategische Neuausrichtung der Kassenärztlichen Vereinigung. Die fachliche Leitung dieser zweitägigen Veranstaltung übernimmt Prof. Dr. Eberhard Wille, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, Universität Mannheim sowie Ingo Kailuweit, Vorstandsvorsitzender der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH). E www.iir.de Vorgesorgt mit „Präventions-Produkten“ Klinikchefs machen sich Gedanken über die Zukunftsfähigkeit ihrer Häuser, ob öffentlich oder privat, einzeln oder im Verbund. Niedrige Fallpauschalen, schwer durchsetzbare elektive Leistungen, Anstieg der Personalkosten: Der Falle dieses Bermuda-Dreiecks zu entgehen, dabei kann die Perspektive „Präventions-Angebote“ helfen. Dem Klinik-Marketing neuen Schwung verleihen, nachgefragte Zusatzleistungen entwickeln und mithilfe neutraler Referenten mögliche Trends wahrnehmen, das erwarten die Teilnehmer eines Wochenend-Kongresses in München Mitte Oktober: „Was bedeutet Gesundheits-Prävention für Unternehmen und Selbstständige?“, veranstaltet von EBES Institute e. V. und Köppel-Consulting. Das Programm beinhaltet u. a.: Medizin: Wie ernähren wir uns richtig?“ Psychologie: Ursache und Wirkung von Krankheit am Arbeitsplatz, z. B. ADHS und Depression Wirtschaft: Prävention statt Kündigung Politik: Gesundheitspolitik in Städten Weiterbildung: Der neue Beruf des soziomedizinischen Coach Wochenend-Kongress Samstag und Sonntag, 18. und 19. Oktober, Innside München Parkstadt Schwabing Hotel weitere Programm-Details und Anmelde-Unterlagen: info@koeppel-consulting.de sowie www.ebesi.de
TELEMEDIZIN VERBINDET 5.– 6. März 2009 Kongress · Networking 3.– 8. März 2009 Messe Internationale Kongressmesse für ICT-Lösungen im Gesundheitsmarkt Deutsche Messe · Messegelände · Hannover, Germany · Tel. +49 511 89-0 · cebit@messe.de