E - psv - linz

weise. Jeder kann einmal einen Blödsinn
machen. Das Gesetz sieht vor, dass
unter bestimmten Umständen eine mildere
Behandlung möglich ist.
Unter anderem wird besonders mildernd
berücksichtigt, wenn
• man sich ernstlich bemüht hat, den
verursachten Schaden gutzumachen
oder weitere nachteilige Folgen zu
verhindern,
• man sich selbst gestellt hat, obwohl
man leicht hätte entfliehen können
oder es wahrscheinlich war, dass man
nicht entdeckt wird – wer einmal
von der Polizei umstellt ist, dem hilft
es nicht mehr, sich freiwillig zu stellen,
• man ein reumütiges Geständnis ablegt
oder durch die eigene Aussage
wesentlich zur Wahrheitsfindung beiträgt.
Wer erwischt wird, kann dann natürlich
auch noch Glück haben. Der Ersttäter
kann einen milden Richter bekommen,
der die Strafe auf Bewährung
aussetzt (d.h. dass die Strafe nicht abgesessen
werden muss, wenn man innerhalb
einiger Zeit – meist ein paar Jahre
– nichts anderes anstellt).
Vielleicht kommt man überhaupt mit
einer Geldstrafe davon.
Ab diesem Zeitpunkt ist man vorbestraft.
Die Nachbarn und Freunde wissen
davon, die Leute reden schlecht
hinter deinem Rücken. Der Lehrherr
wird plötzlich misstrauisch.
Auch wenn es sich vielleicht nur um einen
kleinen Fehler gehandelt hat und
man sich fest vornimmt, nie wieder mit
dem Gesetz in Konflikt zu kommen –
die Menschen vergessen schlechte Sachen
nicht leicht. Sehr lange, wenn
nicht ewig, werden Vorurteile das
weitere Leben begleiten.
Noch schlimmer ist es natürlich,
wenn man wirklich ins Gefängnis
kommt. Wenn sich jeder, der eine
Straftat plant, vorstellen würde,
wie angenehm einige Jährchen in einer
engen Zelle sind, würden wahrscheinlich
weniger Straftaten passieren.
Die Gesellschaft dort ist nicht zum Aussuchen
und wie sich jeder denken kann,
die, die anzutreffen ist, hat nicht unbedingt
die besten Manieren.
Gefangene, die im Knast ihr Studium
nachholen und erfolgreiche
Anwälte werden gibt es natürlich
auch – im Film – und nur da.
MaGazIn
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