30.01.2013 Aufrufe

Aktuelle Ausgabe als PDF - Deutscher Verein vom Heiligen Lande

Aktuelle Ausgabe als PDF - Deutscher Verein vom Heiligen Lande

Aktuelle Ausgabe als PDF - Deutscher Verein vom Heiligen Lande

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

schichte so oft seine Macht und<br />

seine Güte dem Volk Israel erwiesen<br />

hat. Die Pilger sind ganz<br />

sicher, dass ihr Bundesgott sein<br />

Eingreifen in die Geschichte<br />

viele Male unter Beweis gestellt<br />

hat.<br />

2<br />

„Der die Erstgeburt Ägyptens<br />

schlug,<br />

denn seine Huld währt ewig.<br />

Der Israel herausführte aus<br />

deren Mitte,<br />

denn seine Huld währt ewig.<br />

Der das Schilfmeer zerschnitt<br />

in zwei Teile,<br />

denn seine Huld währt ewig!“<br />

Laut und kräftig bringt der<br />

Vorsänger zu Gehör, dass ihr<br />

Gott, zu dessen Wohnung sie gepilgert<br />

sind, auch der Gott ist, der<br />

Himmel und Erde gemacht hat.<br />

Er hat das Meer geschaffen und<br />

alles ins Dasein gerufen. Geheimnisvoll<br />

und gewaltig ist der<br />

Schöpfer.<br />

In langen Reihen<br />

wir wandern<br />

in langen Reihen zu<br />

auf die Tore der Stadt<br />

nicht zu viert<br />

oder <strong>als</strong> größere Gruppe<br />

die in Gedanken und Herzen<br />

sind auch dabei<br />

die Lebenden und die Toten.<br />

wir kommen<br />

in langen Reihen<br />

wir die vielen<br />

und alle bringen<br />

auf ihren bloßen Händen<br />

Großes mit<br />

das gebrochene Herz<br />

„Er hat den Himmel geschaffen<br />

in Weisheit,<br />

denn seine Huld währt ewig.<br />

Er hat die Erde gegründet über<br />

den Wassern,<br />

denn seine Huld währt ewig.<br />

Er hat die großen Leuchten<br />

gemacht,<br />

denn seine Huld währt ewig!“<br />

Dieser nicht fassbare Gott<br />

steht zu seinem Volk. Er allein<br />

hat Macht. Aus Ehrfurcht hat Israel<br />

ihm keinen Namen gegeben,<br />

denn wer den Namen des Anderen<br />

kennt, der kann sich seiner<br />

bemächtigen. So dachten jedenfalls<br />

dam<strong>als</strong> die Menschen. Also<br />

preisen sie im Pilgergottesdienst<br />

den namenlosen Gott und dessen<br />

Herrschaft und Größe:<br />

„Der an uns dachte in unserer<br />

Erniedrigung,<br />

denn seine Huld währt ewig.<br />

Der uns den Feinden entriss,<br />

denn seine Huld währt ewig.<br />

Danket dem Gott des Himmels,<br />

denn seine Huld währt ewig!“<br />

Die Sehnsucht, geborgen zu<br />

sein, lebt in jedem Menschen. Vor<br />

allem aber lebt in uns die Sehnsucht,<br />

geliebt zu werden. Das Volk<br />

Israel hat im Laufe der Geschichte<br />

die eigene Machtlosigkeit und<br />

verbunden damit die eigene Ratlosigkeit<br />

erlebt. Aber die Beter<br />

wissen auch, dass nur ihr Gott ihnen<br />

Zukunft verheißen kann. Ein<br />

bewegendes, modernes Lied fragt:<br />

„Bist du der Gott, der Zukunft uns<br />

verheißt? Ich möchte glauben,<br />

komm mir doch entgegen“ (Huub<br />

Oosterhuis). Von Israels Antwort<br />

können wir lernen: „Denn seine<br />

Huld währt ewig.“ Der Mensch ist<br />

unterwegs. Auf Pilgerschaft zu<br />

dieser Ewigkeit. Aber „diese Ewigkeit<br />

hat schon in der Zeit begonnen“<br />

(Rudolf Ammann). Die Huld<br />

und die Güte Gottes werden<br />

schon jetzt erfahrbar. Jetzt, im<br />

Hier und Heute.<br />

die geballte Angst<br />

Ohnmacht ohne Ende<br />

wir sind mit unseren Gaben<br />

in langen Reihen unterwegs<br />

hin zur Krippe<br />

an den Ölberg<br />

zum Kreuz<br />

und verwandelt<br />

aus allem heraus<br />

wir<br />

die vielen<br />

alle<br />

zusammen<br />

Hildegard Aepli<br />

(in „Pilgergedichte“)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!