herunterladen - Berliner Liedertafel
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man reinkommt, auf der linken Seite<br />
komplett von der BL belegt wurde.<br />
Der Sonntag begann wie der Samstag mit<br />
frühem Frühstück und Aufbruch nach<br />
Kleinschmalkalden, um im Festzelt<br />
gemeinsam mit dem Kirchenchor den Feld-<br />
und Festzeltgottesdienst mit zu gestalten.<br />
Passend zu unserer Reise stellte die<br />
Pfarrerin das Thema „gemeinsam singen“<br />
in den Mittelpunkt ihrer Predigt. Ich denke<br />
zumindest bei uns traf sie genau den Nerv.<br />
Pfarrerin Christina Allert<br />
Die Sänger boten wieder ihr Bestes und<br />
wurden mit Applaus bedacht.<br />
Nun gab es endlich wieder etwas zu essen<br />
(diese Reise war ein Angriff auf jede Diät,<br />
Magersüchtige hätten geheilt werden<br />
können). Das Essen war prima, höchstes<br />
Lob (typisch berlinerisch: „Da kann man ja<br />
jar nich mäckan..“) erlangten besonders<br />
die Klöße.<br />
Danach wurde es ernst mit der Feierei (bis<br />
jetzt nur Spaß): Festumzug und<br />
gemeinsames Musizieren mit anderen<br />
Chören und Gruppen heizten den<br />
Kleinschmalkaldenern und ihren Gästen<br />
kräftig ein. Alle amüsierten sich wie Bolle<br />
auf dem sprichwörtlichen Milchwagen.<br />
Um 16.00 Uhr, eine Stunde vor der<br />
geplanten Zeit, nahmen wir Abschied und<br />
fuhren Richtung Heimat. So erreichten wir<br />
Berlin noch im Hellen, und einige von uns<br />
waren doch dank des vollen Programms<br />
ein wenig müde. Auch vermieden wir so<br />
alle eventuellen Staus.<br />
Von der Rückreise ist besonders das<br />
gemeinsame Picknick der Busreisenden<br />
erwähnenswert. Leckerer Thüringer<br />
Aufschnitt und Käse, frische Brötchen,<br />
Getränke vom Busfahrer und mitgebrachte<br />
Schnäpse in Kombination mit Gurken<br />
sättigten uns zum letzten Mal. Wie gesagt,<br />
wer gehungert hat, war selber schuld.<br />
Pünktlich um 21.30 Uhr war letzter Stopp<br />
vor dem Nachbarschaftshaus.<br />
Ein letztes sei noch zum Ablauf zu sagen:<br />
Einige von uns sackten am Sonnabend mit<br />
dem Hotelfahrstuhl vom Erdgeschoß in<br />
den Keller durch und mussten von einem<br />
Techniker des Hauses befreit werden.<br />
Dass dies auf Grund des guten Essens<br />
passierte, ist ein übles Gerücht... Der Autor<br />
war mit von der Partie und niemand wird<br />
behaupten, dass ich ein „guter Esser“ bin.<br />
Oder?!<br />
Eine Auswertung (rein<br />
meine Meinung, obwohl<br />
ich von anderen<br />
ähnliches hörte…!)<br />
Warum macht man eine solche Reise?<br />
Weil man mit Freunden feiern will!<br />
Ist das gelungen?<br />
Ich denke schon! Wir hatten viele schöne<br />
Stunden, haben eine wundervolle<br />
Landschaft voller dunkler Wälder,<br />
malerischer Städte und Dörfer und<br />
murmelnder Bäche kennen gelernt. Wir<br />
besuchten einen der zentralen Orte der<br />
deutschen Geschichte und hatten viel<br />
Spaß. Dabei vergisst man leicht, dass vor<br />
dem Vergnügen viel Arbeit erbracht<br />
werden musste. Matthias hat fast ein<br />
halbes Jahr geplant und dann waren es<br />
drei kurze Tage.<br />
Lohnt das?<br />
Aber ja! An dieser Stelle einen herzlichen<br />
Dank für die Arbeit in Reiseplanung und -<br />
vorbereitung und die freundliche<br />
Begleitung vor Ort.<br />
Gibt es noch etwas, was uns die Reise<br />
gebracht hat?<br />
Wieder ja! Ich finde, wir sind wieder ein<br />
Stück mehr zusammengewachsen. Ich<br />
zumindest habe wieder neue Liedertäfler<br />
kennen und einige besser kennen gelernt.<br />
Es war eine harmonische Reise, kein<br />
Misston, kein Streit.<br />
Ok, wir sind keine Engel, aber es war<br />
nichts untereinander und nichts, was über<br />
eine gerunzelte Augenbraue hinausging.<br />
Natürlich wurde hin und wieder der ein<br />
oder andere auf den Arm genommen, aber<br />
sind wir nicht so? So unglaublich es klingt,<br />
selbst mir passierte das.... Auweia! Wie<br />
konnte das nur geschehen?!<br />
Der Chor gewann wieder an neuem<br />
Selbstvertrauen. Die Konzerte taten uns<br />
gut. Wir waren erfolgreich, wir begeisterten<br />
andere. Musik verband.<br />
Das führt mich zu dem Gottesdienst: Die<br />
Pfarrerin betonte diese Elemente der<br />
Musik: Freude, Trost, Gemeinschaft. Als<br />
wäre sie mit uns gefahren. Auch unter den<br />
unseren hat es Menschen gegeben, die<br />
Trost suchen und brauchen, sie haben ihn<br />
in der Gemeinschaft gefunden. Beides<br />
kommt bei der <strong>Liedertafel</strong> aus der<br />
gemeinsamen Liebe zur Musik.<br />
Über den Punkt Freude habe ich ja nun<br />
schon mehr als ausführlich gesprochen.<br />
BL im Festumzug<br />
Sie aber wird auch durch die Gemeinschaft<br />
verstärkt. Wir hatten gute Gründe, fröhlich<br />
zu sein. Ein Geburtstag, eine Hochzeit und<br />
das Jubiläum eines anderen Chores. Alles<br />
wurde mit der Musik begleitet und<br />
verbunden. Weiterhin muss bedacht<br />
werden, dass wir und unser Dirigent immer<br />
besser im Verständnis zueinander werden.<br />
Man spürt es und Herr Jaufmann betonte,<br />
dass ihm die Reise viel Freude gemacht<br />
hat. Er findet seine Handschrift in der<br />
Arbeit der Sänger und ich denke, wir<br />
verstehen sein Konzept und sind uns<br />
wieder näher gekommen.<br />
Es sind die großem Reisen, die im<br />
(kollektiven) Gedächtnis am stärksten<br />
verbleiben. Jedoch haben sie zwei<br />
Nachteile: Sie kosten viel, und nicht jeder<br />
hat gerade so viel auf der hohen Kante.<br />
Und es sind doch immer einige, die es<br />
terminlich nicht schaffen. Bei einer<br />
Kurzreise lassen sich diese Nachteile viel<br />
besser ausgleichen.<br />
Ich kenne die <strong>Liedertafel</strong> mein ganzes<br />
bewusstes Leben. Durch meinen Onkel,<br />
Hans Schuster, und meinen Vater, Götz