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Grabungsbericht Nendorf klein

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Konzepte und Berichte der Kommunalarchäologie Schaumburger Landschaft 31<br />

SL 2011/234<br />

Das Keramikspektrum ist überschaubar, da es insgesamt nur sehr wenige Gefäßeinheiten um-<br />

fasst. Die meisten Randscherben gehören zu vier Gefäßen – es konnte ein größeres Gefäß (aus<br />

Kat.Nr. 9, vgl. Abb. 9) teilweise und drei Kleingefäße (aus Kat.Nr. 16, 17, vgl. Abb. 8) nahe-<br />

zu vollständig zusammengeklebt werden.<br />

Grundsätzlich überwiegt die Grobkeramik, darunter sekundär gebrannte und oberflächlich<br />

stark angegriffene Stücke. Es befanden sich nur auffallend wenige geschlickte Scherben dar-<br />

unter. Ein Fehlbrand (Bodenstück) spricht für eine Herstellung von Gefäßen im Rahmen des<br />

Hauswerks vor Ort. Nur eine geringe Zahl an Fragmenten ist zur Feinkeramik zu zählen. Ver-<br />

zierungen finden sich vorrangig auf dem Rand in Form von Kerben, die wahrscheinlich mit<br />

einem Gegenstand angebracht wurden, sowie Fingertupfen und Fingernageleindrücke. In ei-<br />

nem Fall (zwei wohl zusammengehörige Stücke) wurde zusätzlich die Wandung mit Finger-<br />

tupfen in Reihen verziert. Darüber hinaus liegen eine Wandscherbe mit fraglichem Kamm-<br />

strich sowie ein tiefstichverziertes Fragment vor.<br />

In geringen Mengen traten Flint (v.a. Abschläge, Trümmerstücke, wenig craqueliert), Mahl-<br />

oder Schleifsteinfragmente zumeist aus feldspathaltigem Sandstein 15 , vereinzelt Knochen-<br />

splitter sowie Holzkohle auf. Darüber hinaus wurde 25,7 kg Brandlehm von Öfen und Gebäu-<br />

dewänden hauptsächlich aus den Gruben Kat.Nr. 2, 3, 6, 14, 16, 17 geborgen. Die ockerfarbe-<br />

nen und grauen Brocken lassen häufig Flechtwerkeindrücke erkennen und können zusammen<br />

mit der sekundär gebrannten Gefäßkeramik als Hinweis für ein Schadfeuer gelten.<br />

Datierendes Material ist überaus spärlich. Lediglich das erwähnte größere Gefäß aus Grube<br />

Kat.Nr. 9 (vgl. Abb. 9) und die Tasse aus Grube Kat.Nr. 17 (vgl. Abb. 8 links oben), die zu-<br />

sammen mit dem <strong>klein</strong>en Napf (vgl. Abb. 8 links unten) in den Boden kam, sind tendenziell in<br />

die ältere Eisenzeit bzw. in die jüngere Bronzezeit/ältere Eisenzeit zu setzen. Die Fingertup-<br />

fen- bzw. Fingernagelränder würden diesem Ansatz nicht widersprechen.<br />

Das Material anderer Perioden betreffend, wurde bereits auf die neolithische Scherbe aus<br />

Grube Kat.Nr. 13 hingewiesen. Darüber hinaus trat neuzeitliches Material zwar in geringer<br />

Zahl aber z. T. in nicht unerheblichen Tiefen auf (Kat.Nr. 1, 10, 11. 14 und 21), was als weite-<br />

res Indiz für die starke Vermischung der Befunde zu werten ist.<br />

15 Bestimmung durch Heinz-Peter Koch, Seminar für Ur- und Frühgeschichte, Universität Göttingen.<br />

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