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Grabungsbericht Nendorf klein

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Konzepte und Berichte der Kommunalarchäologie Schaumburger Landschaft 31<br />

SL 2011/234<br />

mehr oder weniger deutlich absetzten. Darunter lag der C-Horizont mit Eisenbänderung und -<br />

fleckung sowie partiellen Manganausfällungen (vgl. Abb. 4).<br />

Sollte der Bornbruchgraben zur Zeit der Besiedlung Wasser geführt haben, was anzunehmen<br />

ist, wäre der Ort recht günstig gewählt worden.<br />

Im Umfeld der <strong>Nendorf</strong>er Siedlung befinden sich mehrere Fundstellen, die innerhalb eines<br />

Zeitrahmens datieren, der vom Übergang jüngere Bronze-/Eisenzeit bis zum Übergang Eisen-<br />

/ältere Römische Kaiserzeit reicht (vgl. Abb. 5). So können für einen Umkreis von 2 km 13<br />

Fundstreuungen sowie ein jüngerbronze-/eisenzeitliches Urnengräberfeld konstatiert werden,<br />

die sich v. a. östlich des Bornbruchgrabens innerhalb der Schleife sowie auf das Gebiet nörd-<br />

lich davon verteilen. Darüber hinaus sind auf der Verbreitungskarte einige Fundplätze süd-<br />

westlich des Grabungsareals verzeichnet, die ebenfalls im Rahmen des Moora-Projektes im<br />

Gelände überprüft wurden 12 . Für den Nordwesten und Südosten sind keine Fundstellen des<br />

genannten Zeithorizontes bekannt. Sämtliche Oberflächenfundplätze wurden von Hans-Jürgen<br />

Killmann lokalisiert. In einem Umkreis von 5 km kommen 18 Fundstreuungen, fünf Siedlun-<br />

gen und fünf Gräberfelder dazu. Auch hier handelt es sich größtenteils (sämtliche Fundstreu-<br />

ungen sowie zwei der Siedlungen) um Entdeckungen aus den 70er Jahren durch Killmann.<br />

Dagegen sind die Grabhügel bzw. Grabhügelfelder mit Nachbestattungen der jüngeren Bron-<br />

ze-/Eisenzeit als Altfunde in den Ortsakten des NLD Hannover verzeichnet. Sämtliche Fund-<br />

stellen befinden sich nordwestlich, westlich und südwestlich von Stolzenau im Bereich von<br />

Wasserläufen in ehemaligen Weserschleifen (Enser Graben, Sehnser Graben, Bruch- und<br />

Kolkgraben, Uchter Mühlengraben usw.) sowie im Bereich des Langhorst Kuhlengrabens und<br />

der Roten Riede <strong>Nendorf</strong>. Lediglich eine eisenzeitliche Fundstreuung liegt weit abgeschlagen<br />

im Süden bei Raddestorf – ebenfalls an einer ehemaligen Weserschleife.<br />

Zu erwähnen wäre noch das bekannte Urnengräberfeld in Leese, welches in die ältere bis<br />

mittlere Eisenzeit datiert wird und in einer Entfernung von 8,1 km Luftlinie auf der Ostseite<br />

der Weser liegt 13 .<br />

12 Vgl. 1.<br />

13 Meier, R.: Ein eisenzeitlicher Brandgräberfriedhof in Leese, Ldkr. Nienburg (Weser). In: K. Wilhelmi<br />

(Hrsg.), Ausgrabungen in Niedersachsen. Archäologische Denkmalpflege 1979-1984. Stuttgart 1985, 181-185.<br />

Zuletzt: Kriesch, S.: Leese. Ein eisenzeitlicher „Fernfahrerfriedhof“ ? Archäologie in Niedersachsen 14, 2011,<br />

38-40. - Das Gräberfeld wird z. Z. am Seminar für Ur- und Frühgeschichte der Universität Göttingen durch<br />

Sebastian Kriesch im Rahmen einer Dissertation aufgearbeitet.<br />

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