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Von Michaela Schmittberg<br />
Seine Fotos kommen beim<br />
Publikum an, so viel steht<br />
fest. Die drei ersten Preise,<br />
die Johnny Brambach, der unter<br />
seinem Künstlernamen<br />
JohnnyB. firmiert, in Fotografie-Foren<br />
2012 gewonnen hat,<br />
sprechen für sich. Und das,<br />
obwohl er sich erst vor zwei<br />
Jahren der Fotografie so richtig<br />
zugewandt hat.<br />
„Mit 20 habe ich schon ein<br />
bisschen in der Gegend rumgeknipst,<br />
damals noch analog“,<br />
erzählt JohnnyB. Erst<br />
kürzlich begann er dann, sich<br />
im digitalen Zeitalter zu orientieren:<br />
die Möglichkeiten<br />
der Kameraeinstellung, die<br />
Nachbearbeitung. Allerdings<br />
habe der Apparat höchstens<br />
20% Anteil an einem gelungenen<br />
Bild, behauptet der Fotograf,<br />
der Rest sei nach wie vor<br />
Talent, Gefühl, das richtige<br />
Auge für das Motiv. „Ich habe<br />
das Glück, recht schnell meinen<br />
eigenen Stil gefunden zu<br />
haben“, meint JohnnyB.. Deshalb<br />
sind seine Bilder wohl<br />
auch schnell so beliebt geworden.<br />
Es ist die Tierfotografie, mit<br />
der sich JohnnyB. einen Namen<br />
gemacht hat. Am Anfang<br />
habe er morgens im Nebel im<br />
Feld gelegen und gewartet, erzählt<br />
er. Die meisten seiner<br />
Bilder aber sind im Zoo entstanden.<br />
„Und die sind eingeschlagen<br />
wie eine Bombe“,<br />
sagt JohnnyB.. „Wenn du ein<br />
Foto hochlädst und es wird<br />
von anderen Fotografen gut<br />
bewertet, spornt das an.“ Dabei<br />
vertritt der Fotograf einen<br />
hohen Anspruch: „Mir reicht<br />
es nicht, wenn die Leute sagen:<br />
Das Bild gefällt mir. Ich<br />
will, dass sie sagen: Ich will<br />
rein in das Bild.“<br />
Mit seinen Fotografien<br />
Emotionen zu erzeugen, ist<br />
JohnnyB.s größtes Anliegen.<br />
Deshalb heißt seine Serie auch<br />
„Journey of Emotions“. Da gibt<br />
es zum Beispiel das Bild eines<br />
kleinen Äffchens: „Er war der<br />
Kleinste im Primatengehege,<br />
hat alle anderen geärgert und<br />
KULTUR<br />
sich dann hinter seiner Mama<br />
versteckt. Da hab ich ihn erwischt.“<br />
Wenn ein Foto besonders<br />
gut gelingt, dann stößt<br />
der Fotograf bei der Durchsicht<br />
manchmal mitten im Zoo<br />
einen Freudenschrei aus. Aber<br />
dort kennt ihn wahrscheinlich<br />
ohnehin jeder. „Sonntagnachmittags<br />
nehme ich meinen<br />
Stuhl und die Kamera<br />
und dann gehe ich in den Zoo.<br />
Ich denke manchmal, die Primaten<br />
winken schon: Ah, der<br />
Johnny ist da!“<br />
In den Stunden, die er vor<br />
den Gehegen verbringt, ist<br />
Geduld gefragt – doch gerade<br />
das genießt JohnnyB.: „Die<br />
Ruhe, die mir das Fotografieren<br />
bringt, die brauche ich<br />
als Ausgleich zu meinem Beruf.“<br />
Seit zehn Jahren arbeitet<br />
der gebürtige <strong>Heidelberg</strong>er in<br />
der onkologischen Station des<br />
Universitätsklinikums und ist<br />
dort für die Terminkoordination<br />
zuständig. Es ist eine anstrengende<br />
Arbeit, doch er<br />
liebt sie. Dort aufzuhören, um<br />
sich ganz der Fotografie zu<br />
widmen, kann er sich zur Zeit<br />
gar nicht vorstellen. Dabei hat<br />
JohnnyB. große Pläne. Er will<br />
die Tierfotografie zum neuen<br />
Jahr ruhen lassen und sich<br />
einem völlig neuen Feld widmen:<br />
dem fotografischen Portrait<br />
seiner Heimatstadt.<br />
Für den Februar plant JohnnyB.<br />
den Arbeitsbeginn für die<br />
neue Serie. <strong>Sie</strong> soll sich auch<br />
stilistisch von seinen beliebten<br />
Tierportraits unterscheiden:<br />
vom breit gefächertem Farbenspiel<br />
nun zu klassischem<br />
Schwarz-Weiß. Was sich nicht<br />
ändern soll, ist die Intensität<br />
der Bilder: „Nichts Statisches!<br />
Auch in der Stadtfotografie<br />
soll Leben sein, soll Bewegung<br />
stattfinden.“ Vermeiden<br />
will er dabei die klassischen<br />
Touristenmotive: Schloss, Alte<br />
Brücke, Karlsplatz. <strong>Den</strong> Bezug<br />
zur Stadt solle man aber dennoch<br />
erkennen, erklärt JohnnyB.<br />
und fügt hinzu: „Es ist<br />
ein schweres Thema, aber ich<br />
stelle mich der Herausforderung<br />
gern.“<br />
Der Fotograf ist in <strong>Heidelberg</strong><br />
geboren, aufgewachsen,<br />
ist <strong>hier</strong> zur Schule gegangen,<br />
hat studiert, sich verliebt und<br />
ist in <strong>Heidelberg</strong> Vater gewor-<br />
Freitag, 11. Januar 2013 I 07<br />
Eine Reise der Emotionen<br />
Der Fotograf JohnnyB. will mit seinen Bildern berühren – und wendet sich nun <strong>Heidelberg</strong> zu<br />
Die primaten im <strong>Heidelberg</strong>er zoo gehörten bisher zu den beliebtesten Motiven von Johnny Brambach.<br />
Foto: JohnnyB.<br />
den. Nun will er die Stadt anders<br />
darstellen, als man sie gewöhnlich<br />
kennt. „Man kann<br />
das Projekt eine kleine Liebeserklärung<br />
an meine Stadt<br />
nennen. Aber das wird sicher<br />
nicht der Name der Serie sein“,<br />
sagt JohnnyB. lachend.<br />
Eine Ausstellung der Serie<br />
über <strong>Heidelberg</strong> soll im Sommer<br />
stattfinden. In der Zwischenzeit<br />
<strong>können</strong> die bisher<br />
veröffentlichten Bilder auf der<br />
Seite http://www.johnnybram<br />
bach.fotograf.de bewundert<br />
werden.<br />
Bitte beachten <strong>Sie</strong>:<br />
Unsere nächste Ausgabe<br />
erscheint am Freitag,<br />
25.01.13.<br />
Anzeigenschluss für diese<br />
Ausgabe ist Montag,<br />
21.01.13, um 12 Uhr.