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unus - Bund der Selbständigen (BDS) - Gewerbeverband Bayern eV

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Martin Zeil (FDP) ist seit<br />

2008 Bayerischer<br />

Staatsminister für<br />

Wirtschaft, Infrastruktur,<br />

Verkehr und Technologie<br />

sowie stellvertreten<strong>der</strong><br />

bayerischer<br />

Ministerpräsident.<br />

Das vollständige<br />

Interview mit<br />

Martin Zeil gibt es unter<br />

www.<strong>unus</strong>-online.de<br />

Titel-Interview<br />

Das Interview führten<br />

Dimitrij Naumov und<br />

Thomas Schörg.<br />

Herr Zeil, Schienen- und Wasserwege sind die Ausweichrouten<br />

zu Straße und Luftverkehr. Was tun Sie, um <strong>der</strong>en Ausbau<br />

zu för<strong>der</strong>n?<br />

Der Ausbau <strong>der</strong> Schieneninfrastruktur ist eine reine <strong>Bund</strong>esaufgabe.<br />

Wir setzen uns daher in erster Linie dafür ein, dass<br />

dem <strong>Bund</strong>esverkehrsministerium ausreichende Mittel für diese<br />

wichtige Aufgabe zur Verfügung stehen. Auf meine Initiative<br />

hin haben<br />

sich alle Län<strong>der</strong>re-<br />

gierungengemeinsam im <strong>Bund</strong>esrat<br />

für eine bessere Mittelausstattungausgesprochen.<br />

Wir<br />

brauchen in den nächsten Jahren mindestens weiterhin so<br />

viel Geld, wie jetzt durch die Konjunkturpakete zur Verfügung<br />

steht. Mit dem <strong>Bund</strong>esratsbeschluss stärken wir dem<br />

<strong>Bund</strong>esverkehrsminister in den Haushaltsverhandlungen<br />

den Rücken. Im Bereich <strong>der</strong> Wasserstraßen setzt <strong>der</strong> Freistaat<br />

auf eine konsequente Verbesserung <strong>der</strong> Infrastruktur.<br />

Über das Hafenprogramm <strong>Bayern</strong> wurden seit 1994 rund<br />

40 Millionen Euro in den Ausbau <strong>der</strong> bayerischen Häfen<br />

investiert. Darüber hinaus haben wir Gemeinden mit Zuschüssen<br />

von rund sechs Millionen Euro bei <strong>der</strong> Errichtung<br />

von Güterumschlaghäfen unterstützt.<br />

Immer wie<strong>der</strong> kursiert das Thema PKW-Maut durch die Medien.<br />

Was halten Sie von diesem Vorschlag?<br />

Mehrbelastungen für Autofahrer lehne ich beson<strong>der</strong>s zum<br />

jetzigen Zeitpunkt ab. In <strong>der</strong> aktuellen Wirtschaftslage<br />

sind zusätzliche Belastungen <strong>der</strong> Verbraucher nicht vertretbar,<br />

gerade in <strong>Bayern</strong>, wo vor allem im ländlichen Raum<br />

viele Pendler auf das Auto angewiesen sind. Der <strong>Bund</strong>esverkehrsminister<br />

hat auf <strong>der</strong> Verkehrsministerkonferenz klargestellt,<br />

dass die PKW-Maut nicht im Koalitionsvertrag und<br />

daher auch nicht auf <strong>der</strong> Agenda steht. Das ist gut so.<br />

Wie wirkt sich die LKW-Maut Ihrer Meinung nach auf die<br />

heimischen Spediteure aus?<br />

Die Stimmung hat sich etwas gewandelt. Seit einiger Zeit<br />

lehnen viele Speditionsunternehmen eine LKW-Maut<br />

nicht mehr grundsätzlich ab. Natürlich müssen alle Spediteure<br />

die Mehrkosten bei <strong>der</strong> Kalkulation <strong>der</strong> Frachtraten<br />

berücksichtigen. Es ist durchaus sinnvoll, auch ausländischeTransportunterneh<br />

„Mehrbelastungen für<br />

Autofahrer lehne ich ab.“<br />

men an Ausbau<br />

und Erhaltung<br />

<strong>der</strong> deutschen<br />

Infrastruktur zu<br />

beteiligen. Allerdings<br />

müssen die zugesagten Harmonisierungsmaßnahmen<br />

beim heimischen Speditionsgewerbe ankommen.<br />

Der <strong>Bund</strong> muss mit den Mauteinahmen die Mittel<br />

für Investitionen in die Infrastruktur verstetigen. Ich erwarte<br />

zudem, dass die Zusage im Berliner Koalitionsvertrag<br />

eingehalten wird und in dieser Legislaturperiode keine<br />

weitere Mauterhöhung stattfindet.<br />

Auch in Berlin ist ein Bayer für den Verkehr zuständig. Welchen<br />

Einfluss haben Sie, um weiß-blaue Interessen in <strong>der</strong><br />

<strong>Bund</strong>espolitik das nötige Gehör zu verschaffen?<br />

Ein <strong>Bund</strong>esverkehrsminister aus <strong>Bayern</strong> hat naturgemäß<br />

ein beson<strong>der</strong>es Gehör für die Anliegen <strong>der</strong> bayerischen<br />

Wirtschaft. Für ihn ist ein Vorhaben wie die Anbindung<br />

des bayerischen Chemiedreiecks eben nicht nur<br />

irgendein weit entferntes Projekt. Er weiß aus eigener<br />

Anschauung, welche enorme Wirtschaftskraft auch im<br />

bundesweiten Vergleich hinter dem Projekt steckt. Außerdem<br />

liegt <strong>der</strong> Ausbaubedarf im Freistaat so klar auf<br />

<strong>der</strong> Hand, dass jedes Engagement des <strong>Bund</strong>esverkehrsministers<br />

für „weiß-blaue Anliegen“ auch im bundesweiten<br />

Vergleich objektiv gerechtfertigt ist.<br />

<strong>BDS</strong> läutet in <strong>der</strong><br />

Frankenmetropole Zeitenwende ein<br />

Den wahrscheinlich schwersten<br />

Weg ins Führungsgremium hatte<br />

<strong>der</strong> Münchner <strong>BDS</strong> Vorsitzende<br />

Richard Schaurich. Ehe er von fast<br />

97 Prozent <strong>der</strong> Delegierten aus den<br />

Ortsverbänden und Gewerbevereinen<br />

zum neuen Schatzmeister gewählt<br />

wurde, musste Schaurich einige<br />

Hürden nehmen: Die Aschewolke<br />

des Isländischen Eyjafjallajökull<br />

hielt ihn tagelang auf dem Flughafen<br />

Bangkok fest. Eine Odyssee über<br />

Mailand und München führte ihn<br />

gerade rechtzeitig nach Nürnberg<br />

zum <strong>BDS</strong> Verbandstag 2010.<br />

Auftakt:<br />

Unternehmer und Selbständige<br />

machen Politik<br />

Bevor es darum ging, personelle<br />

Weichen zu stellen, bildeten<br />

wirtschaftspolitische<br />

Inhalte den Mittelpunkt des<br />

zweitägigen <strong>BDS</strong> Treffens.<br />

Der Freitagvormittag stand<br />

im Zeichen <strong>der</strong> insgesamt 21<br />

Anträge zur Europa-, <strong>Bund</strong>es-,<br />

Landes- und Kommunalpolitik<br />

sowie zur Verbandsent-<br />

wicklung. In zwei Fachforen, geleitet<br />

von <strong>BDS</strong> Hauptgeschäftsführer<br />

Markus Droth und dessen Stellvertreter<br />

Thomas Schörg, diskutierten<br />

die Mitglie<strong>der</strong>, was tags darauf in<br />

<strong>der</strong> Generalversammlung beschlossen<br />

wurde. So wird (sich) <strong>der</strong> <strong>BDS</strong><br />

künftig u.a.<br />

für die stärkere Ausrichtung schulischer<br />

Lerninhalte an <strong>der</strong> beruflichen<br />

Praxis einsetzen<br />

für die mittelstandskonforme Fortschreibung<br />

des Landesentwicklungsprogramms<br />

(LEP) stark machen<br />

für den Abbau von Bürokratie im<br />

Steuerrecht verwenden<br />

Verbandstagung 2010<br />

Vom Ende einer Ära spricht die Internet-Enzyklopädie Wikipedia, wenn eine Persönlichkeit aus dem Amt scheidet,<br />

die die Wirtschaft maßgeblich geprägt hat. Zwar soll man mit Superlativen sparsam umgehen, doch ist <strong>der</strong> Wechsel<br />

an <strong>der</strong> Spitze des <strong>BDS</strong> <strong>Bayern</strong> durchaus eine Zeitenwende. Mit überwältigen<strong>der</strong> Stimmenmehrheit wurde <strong>der</strong><br />

50-jährige Diplom-Ingenieur Ingolf F. Brauner aus dem oberbayerischen Kaufering zum Nachfolger von <strong>BDS</strong><br />

Präsident Prof. Dr. Fritz Wickenhäuser gewählt. Zudem zogen fünf neue Mitglie<strong>der</strong> in das 8-köpfige Präsidium ein.<br />

Das neue Präsidium des <strong>BDS</strong> <strong>Bayern</strong> (v.l.n.r.):<br />

Wolfgang Krebs (Präsidiumsmitglied), Prof. Dr.<br />

Gabriele Schäfer (3. Vizepräsidentin), Ingolf F.<br />

Brauner (Präsident), Ulrike Wimmer (Präsidiumsmitglied),<br />

Richard Schaurich (Schatzmeister),<br />

Siglind Wanschka (2. Vizepräsidentin),<br />

Werner Kirchhoff (1. Vizepräsident) und Thomas<br />

Liebl (Präsidiumsmitglied)<br />

gegen die Beibehaltung <strong>der</strong> Versicherungssteuer<br />

als eigenständige<br />

Steuer votieren<br />

die Wie<strong>der</strong>abzugsfähigkeit privater<br />

Steuerberatungskosten als<br />

Son<strong>der</strong>ausgaben einfor<strong>der</strong>n<br />

für eine spätere Abführung <strong>der</strong><br />

Sozialversicherungsbeiträge eintreten<br />

auf einer Offenlegung und Begründung<br />

des Kreditratings durch<br />

die Banken bestehen<br />

für projektbezogene Zusagen <strong>der</strong><br />

För<strong>der</strong>banken verwenden und<br />

für die Abschaffung <strong>der</strong> gerätebezogenen<br />

GEZ-Gebühr kämpfen.<br />

8 <strong>unus</strong> II/2010 <strong>unus</strong> II/2010<br />

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