unus - Bund der Selbständigen (BDS) - Gewerbeverband Bayern eV
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<strong>BDS</strong>-Interview<br />
Hier gilt es gegenzusteuern. Ich möchte das zum Beispiel<br />
durch die bayernweite Etablierung <strong>der</strong> <strong>BDS</strong> Azubi-Akademie<br />
för<strong>der</strong>n, die schon seit Jahren im Landkreis Landsberg<br />
sehr erfolgreich – und vor allem für die Azubis und die<br />
teilnehmenden Unternehmen kostenfrei – läuft. Außerdem<br />
müssen wir sehr eng mit den Gestaltern <strong>der</strong> Schul-<br />
Lehrpläne zusammenarbeiten und dabei helfen, diese zu<br />
entrümpeln und stärker auf die betrieblichen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
auszurichten.<br />
Die Erwerbsbiografien sehen heute an<strong>der</strong>s aus als noch vor<br />
zehn Jahren. Dazu gehört auch, dass immer mehr Menschen<br />
den Weg in die berufliche Selbständigkeit wählen – und dabei<br />
können sie jede Hilfe brauchen. Was kann <strong>der</strong> <strong>BDS</strong> dafür<br />
tun, um die Existenzgrün<strong>der</strong> noch stärker als bisher zu<br />
unterstützen?<br />
Das Wichtigste, was Existenzgrün<strong>der</strong> brauchen, sind Menschen,<br />
die ihnen helfen, Fehler zu vermeiden. Darin sehe<br />
ich eine zentrale Aufgabe und einen zentralen Mehrwert<br />
des <strong>BDS</strong>.<br />
Das beginnt am Ort und in <strong>der</strong> Region, wofür die Initiative<br />
„Unternehmer im Dialog“ westlich des Ammersees ein<br />
gutes Beispiel ist: Hier werden betriebliche Themen von<br />
Unternehmern vorgestellt und diskutiert. Aus <strong>der</strong> Initiative<br />
hat sich schon eine ganze Reihe toller gemeinsamer<br />
Projekte ergeben.<br />
Die regionalen Aktivitäten bieten einem Newcomer sehr<br />
gute Möglichkeiten, über den eigenen Ort hinaus geschäftlich<br />
wertvolle Kontakte zu knüpfen, etwa beim<br />
Business-Speed-Dating „Erfolgreich Kontakten“ o<strong>der</strong> den<br />
vielen an<strong>der</strong>en Kontaktveranstaltungen in allen Bezirken.<br />
Zudem kann je<strong>der</strong> Grün<strong>der</strong> auf das gesamte Leistungsspektrum<br />
des <strong>BDS</strong> zugreifen, wie zum Beispiel auf die<br />
Rechtsberatung, das umfangreiche Seminarprogramm<br />
o<strong>der</strong> die vielfältigen Son<strong>der</strong>konditionen, die dem Grün<strong>der</strong><br />
helfen, die kritische Anfangszeit unbeschadet zu überwinden.<br />
Und schließlich<br />
gibt es bei Bedarf<br />
immer einen persönlichen<br />
Gesprächs-<br />
o<strong>der</strong> Sparringspartner,<br />
<strong>der</strong> den Grün<strong>der</strong><br />
unterstützt.<br />
Sie wollen den <strong>BDS</strong><br />
attraktiver für junge<br />
Menschen machen.<br />
Was muss sich dafür<br />
än<strong>der</strong>n?<br />
Wir müssen viel intensiver<br />
auf die Be-<br />
dürfnisse junger Unternehmer eingehen, unser Leistungspaket<br />
stärker an ihren Anfor<strong>der</strong>ungen ausrichten und unsere<br />
Ansprache än<strong>der</strong>n. Dabei geht es sowohl um mo<strong>der</strong>ne<br />
Kommunikationsstrukturen und -instrumente, als auch<br />
um unseren Außenauftritt, den wir einheitlicher, mo<strong>der</strong>ner<br />
und interessanter gestalten werden.<br />
Wir wollen Neugierde wecken und die Jüngeren stärker<br />
für die Mitwirkung im Ehrenamt motivieren. Wir werden<br />
zeigen, dass hier wirklich Großes gestaltet wird, und<br />
dass sich ehrenamtliches Engagement sowohl für die Gesellschaft<br />
als Ganzes als auch für jedes einzelne Mitglied<br />
lohnt. Dazu werden wir unsere Strukturen für die Vorschläge<br />
<strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> wesentlich offener gestalten als dies<br />
bislang <strong>der</strong> Fall war. Wir müssen klar machen, dass wir<br />
uns im gesamten bayerischen <strong>BDS</strong> als ein großes Team<br />
verstehen, das sich füreinan<strong>der</strong> und miteinan<strong>der</strong> einsetzt,<br />
um Neues zu schaffen. Ich glaube daran, dass junge Mitglie<strong>der</strong><br />
diese Verän<strong>der</strong>ungen schätzen und sich stärker engagieren<br />
werden.<br />
Sie führen Ihr Unternehmen seit rund 25 Jahren. Würden Sie<br />
sich heute – erneut vor die Wahl gestellt – wie<strong>der</strong> selbständig<br />
machen?<br />
Das Umfeld hat sich total geän<strong>der</strong>t. Fast je<strong>der</strong> Unternehmensgrün<strong>der</strong><br />
sieht sich heute einem harten globalen Wettbewerb<br />
gegenüber, die Finanzierung von Start-Ups ist<br />
schwieriger geworden und die Bürokratie hält den Grün<strong>der</strong><br />
viel zu oft davon ab, wirklich frei und unternehmerisch<br />
entscheiden und handeln zu können. Aber man hat<br />
als Grün<strong>der</strong> heute auch Chancen und Möglichkeiten, von<br />
denen ich damals, vor einem Vierteljahrhun<strong>der</strong>t, nicht<br />
einmal träumen konnte!<br />
Ich glaube deshalb, dass mein „Unternehmer-Gen“ wohl<br />
auch heute die Oberhand über die Zweifel behalten würde.<br />
Und diese Freude an <strong>der</strong> Selbständigkeit wollen wir als<br />
<strong>BDS</strong> jungen Menschen vermitteln. Und wir werden alles<br />
dafür tun, damit aus ihren Unternehmensgründungen Erfolgsgeschichten<br />
werden.<br />
Arbeitszeit ist Lebenszeit:<br />
Mit effizienter Organisation zu mehr Erfolg<br />
Viele Unternehmer wun<strong>der</strong>n sich, dass Informationen intern viel zu spät ausgetauscht werden, dass es oft<br />
zu Missverständnissen kommt und dass sie viel zu viel Zeit investieren müssen, um Unterlagen o<strong>der</strong><br />
bestimmte Dateien zu finden. Sie ärgern sich, weil sie zu lange in ergebnislosen Besprechungen verbringen<br />
und ihre eigentliche Arbeit nicht erledigen können, ohne mehrmals dabei gestört zu werden. Viele Unternehmer<br />
haben es schlichtweg satt, ihre wertvolle Zeit für überholte, bürokratische Abläufe zu verschwenden.<br />
Das KAIZEN Institut hat bei einer Befragung<br />
von Fach- und Führungskräften<br />
festgestellt, dass pro Mitarbeiter im<br />
Durchschnitt 15,4 Stunden wöchentlich<br />
für unproduktive Tätigkeiten verloren<br />
gehen. Ein schockierendes Ergebnis,<br />
wenn man diese Zahl auf die jährlichen<br />
Kosten hochrechnet, die dem<br />
Unternehmen dabei entstehen.<br />
Strukturen blockieren<br />
den Informationsfluss<br />
Die momentane wirtschaftliche Krisensituation<br />
veranlasst viele Unternehmen<br />
dazu, sich intensiv mit den<br />
Themen Umsatzrückgang und Einsparungen<br />
zu befassen. Kleine und mittelständische<br />
Unternehmen sind oft<br />
klassisch in Abteilungen geglie<strong>der</strong>t,<br />
die isoliert arbeiten und noch nicht in<br />
Prozessen denken. Dies blockiert den<br />
Informationsfluss und verhin<strong>der</strong>t eine<br />
effiziente Zusammenarbeit. Oft gibt es<br />
auch keine zufriedenstellende, digitale<br />
Ablagestruktur, auf die je<strong>der</strong> Mitarbeiter<br />
Zugriff hat, um wichtige Dokumente<br />
je<strong>der</strong>zeit einsehen zu können.<br />
Hier ist ein Umdenken nötig.<br />
Die Organisationsoptimierung setzt<br />
genau an diesem Punkt an. Sie soll<br />
dem Unternehmen Wege aufzeigen,<br />
um Zeit und damit Kosten zu sparen.<br />
Die gesparte Zeit kann dann sinnvoll<br />
in elementar wichtige Bereiche wie<br />
Kundenbindung und -zufriedenheit<br />
sowie Qualitätssicherung investiert<br />
werden, um so den unternehmerischen<br />
Erfolg nachhaltig zu sichern.<br />
Bei <strong>der</strong> Organisationsoptimierung<br />
wird ein ganzheitlicher Blick auf die<br />
Organisation geworfen, existierende<br />
Ratgeber – Unternehmensorganisation<br />
Prozesse und Strukturen werden näher<br />
untersucht, interne und externe<br />
Kommunikation betrachtet, die vorhandende<br />
Infrastruktur bewertet und<br />
die Mitarbeiterführung beleuchtet. Dabei<br />
werden die Hauptgesichtspunkte<br />
des Verän<strong>der</strong>ungsprozesses identifiziert,<br />
eine qualitative und quantitative<br />
Zielplanung sowie ein entsprechen<strong>der</strong><br />
Maßnahmenkatalog erstellt.<br />
Erfolgsfaktor Mitarbeiter<br />
Neben einer intelligenten und effizienten<br />
Prozessstruktur sind die Mitarbeiter<br />
als Erfolgsfaktor für das Unternehmen<br />
von größter Bedeutung.<br />
Die frühzeitige Integration <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />
in ein Organisationsoptimierungsprojekt<br />
ist auch einer <strong>der</strong><br />
entscheidenden Faktoren für eine<br />
erfolgreiche Umsetzung des Verän<strong>der</strong>ungsprozesses,<br />
da dieser durch<br />
die Mitarbeiter getragen und gelebt<br />
wird.<br />
Die Studie „Unternehmenskultur,<br />
Arbeitsqualität und Mitarbeiterengagement<br />
in den Unternehmen in<br />
Deutschland“ des <strong>Bund</strong>esministeriums<br />
für Arbeit und Soziales stell-<br />
te fest, dass Unternehmen,<br />
die Wert<br />
auf zufriedene Mitarbeiter<br />
legen, rund<br />
30 Prozent mehr Gewinn<br />
erzielen, als Organisationen,<br />
die nur<br />
über den Preis erfolgreich<br />
sein möchten.<br />
Es lohnt sich also, Katja Baron ist studierte Diplomdie<br />
Unterstützung Übersetzerin für Italienisch und Eng-<br />
eines externen Orlisch. Nach ihrem Abschluss arbeiteganisationsberaterste<br />
sie elf Jahre bei einem internatio-<br />
zu suchen, um festnalen Fernsehsen<strong>der</strong> als Assistentin<br />
zustellen, wo das <strong>der</strong> Geschäftsführung, Vertriebs- und<br />
Unternehmen steht, Marketing Koordinatorin und Projekt-<br />
worin <strong>der</strong> Verändemanagerin in <strong>der</strong> Unternehmensentrungsbedarf<br />
liegt wicklung. Im Dezember 2009 grün-<br />
und wie nötige Ändete sie das Unternehmen „die orga<strong>der</strong>ungen<br />
erfolgreich nisationsschmiede“ und hat sich auf<br />
umgesetzt werden die Optimierung von Organisations-<br />
können. Unternehabläufen in kleinen und mittelstänmer<br />
sparen so Zeit dischen Unternehmen spezialisiert.<br />
und Geld und gewinnen<br />
Freiraum, für<br />
www.organisationsschmiede.de<br />
die wirklich wichtigen Dinge des Lebens,<br />
wie beispielsweise ihre Familie.<br />
Denn: Arbeitszeit ist Lebenszeit!<br />
Von Januar bis Mitte März 2010 führte „die organisationsschmiede“ im<br />
Auftrag des <strong>BDS</strong> <strong>Bayern</strong> eine Organisationsanalyse durch. Der Fokus <strong>der</strong><br />
Analyse lag auf den hauptamtlichen Strukturen des Verbandes. Ziel war,<br />
den Optimierungsbedarf festzustellen, Ineffizienzen aufzudecken und Vorschläge<br />
zur Anpassung einzelner Teilbereiche zu entwickeln.<br />
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