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Northeimer Zeitschrift für Senioren /20 - Senioren Heute eV

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Das Häschen<br />

Unterm Schirme, tief im Tann,<br />

hab ich heut gelegen,<br />

durch die schweren Zweige rann<br />

reicher Sommerregen.<br />

Plötzlich rauscht das nasse Gras –<br />

stille! Nicht gemuckt! –:<br />

Mir zur Seite duckt<br />

sich ein junger Has.<br />

Dummes Häschen,<br />

bist du blind?<br />

Hat dein Näschen<br />

keinen Wind?<br />

Doch das Häschen, unbewegt,<br />

nutzt, was ihm beschieden,<br />

Ohren, weit zurückgelegt,<br />

Miene, schlau zufrieden.<br />

Ohne Atem lieg ich fast,<br />

laß die Mücken sitzen;<br />

still besieht mein kleiner Gast<br />

meine Stiefelspitzen ...<br />

Um uns beide – tropf – tropf – tropf –<br />

traut eintönig Rauschen ...<br />

Auf dem Schirmdach klopf – klopf – klopf ...<br />

Und wir lauschen ... lauschen ...<br />

Wunderwürzig kommt ein Duft<br />

durch den Wald geflogen;<br />

Häschen schnuppert in die Luft,<br />

fühlt sich fortgezogen.<br />

Schiebt gemächlich seitwärts,<br />

macht Männchen aller Ecken ...<br />

Herzlich hab ich aufgelacht –:<br />

Ei, der wilde Schrecken!<br />

Christian Morgenstern<br />

Häslein in der Grube<br />

Häslein in der Grube sitzt und schläft.<br />

Armes Häslein, bist du krank,<br />

dass du nicht mehr hüpfen kannst?<br />

Häslein hüpf! Häslein hüpf! Häslein hüpf!<br />

Häslein, vor dem Hunde hüte dich!<br />

Hat gar einen scharfen Zahn,<br />

packt damit mein Häslein an.<br />

Häslein lauf! Häslein lauf! Häslein lauf!<br />

Auf ein Ei geschrieben<br />

Ostern ist zwar schon vorbei.<br />

Also dies kein Osterei:<br />

Doch wer sagt, es sei kein Segen,<br />

Wenn im Mai die Hasen legen?<br />

Aus der Pfanne, aus dem Schmalz<br />

Schmeckt ein Eilein jedenfalls.<br />

Und kurzum, mich tät’s gaudieren,<br />

Dir das Ei zu präsentieren.<br />

Und zugleich tät es mich kitzeln,<br />

Dir ein Rätsel drauf zu kritzeln.<br />

Ostereier<br />

Ostereier schmecken besser –<br />

klar, das weiß doch jedes Kind.<br />

Sie sind ganz besonders lecker,<br />

weil sie so schön farbig sind.<br />

Was das Huhn nicht will begreifen,<br />

weiß schon längst der Osterhas’ –<br />

färbt das Ei, malt die Punkte, Streifen<br />

und versteckt es dann im Gras.<br />

Die Sophisten und die Pfaffen<br />

Stritten sich mit viel Geschrei:<br />

Was hat Gott zuerst erschaffen,<br />

Wohl die Henne, wohl das Ei?<br />

Wäre das so schwer zu lösen?<br />

Erstlich ward ein Ei erdacht:<br />

Doch weil noch kein Huhn gewesen,<br />

Schatz, so hat’s der Has gebracht.<br />

Ein Gedicht von<br />

Eduard Mörike<br />

Ostersonntag in der Frühe<br />

kommt er auch bei Dir vorbei,<br />

und gibst Du Dir etwas Mühe –<br />

findest Du dein Osterei.<br />

Anita Menger Osterhäschen<br />

Drunten an der Gartenmauer<br />

hab’ ich sehn das Häslein lauern,<br />

eins, zwei, drei: legt’s ein Ei,<br />

lang wird’s nimmer dauern.<br />

Kinder, lasst uns niederducken!<br />

Seht ihr’s ängstlich um sich gucken?<br />

Ei, da hüpft’s und dort schlüpft’s<br />

durch die Mauerlucken.<br />

Und nun sucht in allen Ecken,<br />

wo die schönsten Eier stecken,<br />

rot und blau, und grün und grau<br />

und mit Marmorflecken.<br />

Friedrich Güll

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