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Northeimer Zeitschrift für Senioren /20 - Senioren Heute eV

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Vorbemerkung<br />

Das vorliegende Buch „ Alzheimer<br />

& Demenzen verstehen”<br />

(ISBN 978-3-8304-3413-9) wurde<br />

der Redaktion mit der Bitte<br />

um eine Rezension übersandt.<br />

Für eine Analyse und Bewertung<br />

dieses von Fachleuten geschriebenen<br />

Buches fehlen dem Redakteur<br />

die fachspezifischen Voraussetzungen.<br />

Da er es jedoch<br />

selbst mit Gewinn gelesen hat,<br />

möchte er es unseren Lesern mit<br />

einer Wiedergabe ausgewählter<br />

Schwerpunkte empfehlen.<br />

„Demenz” und „Krebs” sind<br />

Krankheiten, die Ängste auslösen<br />

und – wie das Verfassen eines<br />

Testamentes – oftmals verdrängt<br />

werden. Aber da Verdrängen die<br />

Probleme nicht löst, sondern die<br />

Ängste noch steigert, gibt es nur<br />

ein Gegenmittel: sich informieren.<br />

Über die Probleme zu informieren,<br />

ist das Ziel dieses Beitrages.<br />

Die erste Patientin<br />

Im Jahre 90 wurde die 50-jährige<br />

Frau Auguste Deter von ihrem<br />

Ehemann in die Städtische<br />

Anstalt <strong>für</strong> Irre und Epileptiker der<br />

Stadt Frankfurt eingeliefert.<br />

Der Mann berichtete, dass seine<br />

Frau extrem misstrauisch und<br />

eifersüchtig geworden sei, sich<br />

verfolgt fühle, Gegenstände verstecke.<br />

Einen Monat nach ihrer<br />

8<br />

Gesundheit<br />

Einlieferung konnte sich die Patientin<br />

nicht mehr an ihren Namen<br />

erinnern. Ihr behandelnder Arzt<br />

war der damalige Oberarzt Dr.<br />

Alois Alzheimer.<br />

Am 8. April 906 verstarb die Frau<br />

in völliger geistiger Umnachtung.<br />

Dr. Alzheimer hatte bereits nach<br />

München gewechselt und erhielt<br />

dort nach dem Tode seiner<br />

früheren Patientin zu Forschungszwecken<br />

den Krankenbericht<br />

und ihr Gehirn. Er fand<br />

unter dem Mikroskop „merkwürdige<br />

Veränderungen der Neurofibrillen”,<br />

referierte darüber in einer<br />

Fachtagung der Irrenärzte, ohne<br />

jedoch eine fachliche Resonanz<br />

zu finden. Vier Jahre später berichtete<br />

Prof. Dr. Kraepelin in<br />

einem Lehrbuch über diesen Fall<br />

und nannte die Krankheit nach<br />

seinem langjährigen Mitarbeiter<br />

„Alzheimer Krankheit”. Sie trat<br />

damals bei einer durchschnittlichen<br />

Lebenserwartung von 8<br />

Jahren sehr selten auf.<br />

Die Krankheit schreitet fort<br />

Dank der medizinischen Forschung<br />

werden wir immer älter,<br />

und mit dem Lebensalter<br />

steigt auch das Risiko, an altersbedingten<br />

Krankheiten zu leiden.<br />

Dazu gehört die Demenz. Man<br />

schätzt, dass gegenwärtig weltweit<br />

etwa 2 Millionen Menschen<br />

von der Alzheimer Krankheit betroffen<br />

sind. Die Zahl wird bis<br />

<strong>20</strong>50 auf 50 Millionen steigen,<br />

wenn kein Heilmittel gefunden<br />

wird. Die weltweite Forschung<br />

nach den Ursachen und möglicher<br />

Heilung begann erst im<br />

Jahre 970. Sie läuft jetzt – wie<br />

man so schön sagt – „auf Hochtouren”.<br />

Der Anteil der Demenzkranken in<br />

den Altersgruppen<br />

65- bis 69-Jährige ,2 %<br />

70- bis 7 -Jährige 2,8 %<br />

75- bis 79-Jährige 6,0 %<br />

80- bis 8 -Jährige , %<br />

85- bis 89-Jährige 2 ,9 %<br />

über 90-Jährige ,6 %<br />

Was ist Demenz?<br />

Demenz ist ein Oberbegriff <strong>für</strong><br />

eine Gruppe von etwa 50 verschiedenen<br />

Erkrankungen, die<br />

geistige Fähigkeiten einschränken.<br />

Betroffen sind davon Funktionsbereiche<br />

wie Gedächtnis, Erinnerungen,<br />

Kurzzeitgedächtnis,<br />

Orientierungsstörungen „Wo habe<br />

ich das hingelegt?, wo bin ich<br />

eigentlich?”, Sprachstörungen,<br />

Wortfindungsschwierigkeiten,<br />

zusammenhängendes Sprechen<br />

fällt schwer …, Lernfähigkeit und<br />

Urteilsvermögen nehmen ab.<br />

Psychische Veränderungen treten<br />

auf, das Gefühl verfolgt oder<br />

bestohlen zu werden …<br />

Die Verfasser unseres Buches<br />

weisen jedoch ausdrücklich darauf<br />

hin, dass nicht jedes einzelne<br />

Symptom auf die „Alzheimer”<br />

hinweist, sondern auch sog. sekundäre<br />

Demenzen auftreten, die<br />

ihre Ursache in anderen Krankheiten<br />

haben und mit ihnen geheilt<br />

werden können. Der dringende<br />

Rat, bei bloßem Verdacht<br />

möglichst frühzeitig einen Arzt<br />

aufzusuchen, wird in dem Buch<br />

immer wieder gegeben. Er ist <strong>für</strong><br />

den Patienten jedoch nicht immer<br />

zu realisieren, da die speziellen<br />

Untersuchungen, die in<br />

dem Abschnitt „Wie untersucht<br />

der Arzt?” dargelegt werden,<br />

wohl kaum überall zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Der Teil<br />

Entstehung und Vorbeugung<br />

<strong>für</strong> jeden älteren Menschen nahezu<br />

eine Lesepflicht.<br />

Warum so viele Zellen absterben<br />

und welche Prozesse den Verfall<br />

einleiten, wird dem Leser in allgemeinverständlicher<br />

Sprache erläutert.<br />

Wichtig zu wissen ist <strong>für</strong> den<br />

Laien auch, dass die meisten<br />

Krankheitsfälle sporadisch auftreten,<br />

also nicht erblich vorherbestimmt<br />

sind.<br />

Die bekannten, aber nicht immer<br />

genügend beachteten Risikofaktoren<br />

werden nachdrücklich genannt:<br />

Rauchen, Übergewicht,

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