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Ausgabe - 01-02 - 2012 - Produktion

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<strong>Produktion</strong>Einzelpreis Einzelpreis Euro 2,80<br />

Leserservice <strong>Produktion</strong> 65341 Eltville DPAG PVST 5339 Entgelt bezahlt<br />

12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nummer 1-2 www.produktion.de<br />

VDMA: Maschinenbau<br />

wird 2<strong>01</strong>2 um 4 % wachsen<br />

IM FOKUS<br />

Herkulesaufgabe<br />

für Politik<br />

FRANKFURT (ILK, SM). Die Auftragsbücher<br />

sind voll, die deutscheWerkzeugmaschinenindustrie<br />

steht glänzend da. Die<br />

Politik stehe jedoch vor der Herkulesaufgabe,<br />

das Vertrauen der<br />

Märkte in die Eurozone wieder<br />

herzustellen, sagt VDW-Präsident<br />

Martin Kapp. Seite 4<br />

Deutscher Zukunftspreis:<br />

Elektronik aus Plastik<br />

DRESDEN (BA). Der Deutsche<br />

Zukunftspreis geht an Jan Blochwitz-Nimoth<br />

(Novaled), Martin<br />

Pfeiffer (Heliatek) und Professor<br />

Karl Leo für die Entwicklung von<br />

organischen Halbleitern. Seite 12<br />

Schnellere Montage<br />

von Landmaschinen<br />

ESSEN (RM). Ein elektronisch<br />

gesteuerter Druckluftimpulsschrauber<br />

von Atlas Copco beschleunigt<br />

die Feldhäckslermontage<br />

bei John Deere. Seite 22<br />

ZAHL DER WOCHE<br />

2,8 ...<br />

ist die Durchschnittsnote bei der<br />

Beurteilung der aktuellen konjunkturellen<br />

Lage durch Vertreter<br />

der Industrie. (Seiten 4 bis 8)<br />

ZITIERT<br />

„Wir bleiben vorsichtig<br />

optimistisch.“<br />

Robert Hartinger, Geschäftsführer<br />

von Sandvik Coromant.<br />

Schneller!<br />

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Die schnellste Pick & Place<br />

Einheit am Markt:<br />

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Technik und Wirtschaft für die deutsche Industrie<br />

4<br />

Commerzbank: Stagnation<br />

der deutschen Wirtschaft<br />

INDUSTRIE-KONJUNKTUR<br />

2<strong>01</strong>2: Hoffnungsträger Maschinenbau<br />

CLAUS WILK<br />

PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>2<br />

Volle Auftragsbücher, hohe Auslastung<br />

und Unternehmen, die in<br />

der letzten Krise das Einmaleins<br />

der atmenden Fabrik erlernten:<br />

Die deutsche Industrie bleibt für<br />

2<strong>01</strong>2 in weiten Teilen optimistisch<br />

– besonders der Maschinenbau.<br />

LANDSBERG. Michael Rampf, geschäftsführender<br />

Gesellschafter<br />

des Gießharz-Herstellers Rampf,<br />

bringt auf den Punkt, was viele Unternehmer<br />

in der Jahresanfangsumfrage<br />

der Fachzeitung <strong>Produktion</strong><br />

sagen: „Der Realwirtschaft würde<br />

ich sicher eine sehr gute Note für<br />

die Aussichten 2<strong>01</strong>2 geben.“ Wären<br />

da nicht die Fragezeichen, die von<br />

der Finanzwirtschaft und den unsolide<br />

geführten Staaten im Euroraum<br />

gesetzt würden.<br />

Thilo Brodtmann, Geschäftsführer<br />

des VDMA Robotik und Automation<br />

und stellvertretender<br />

Hauptgeschäftsführer des VDMA,<br />

hält dabei ein Überspringen der<br />

Staatsschuldenkrise auf die Realwirtschaft<br />

nicht für wahrscheinlich.<br />

Sein Credo in Sachen Euro:<br />

„Die Vernunft wird siegen!“ Die<br />

politische Entscheidung, die Währungsunion<br />

mit einer Finanzunion<br />

und damit mit allgemein gültigen<br />

Regeln und Sanktionen zu ergänzen,<br />

hält Brodtmann für einen<br />

Schritt in die richtige Richtung.<br />

KONJUNKTUR<br />

Stahlrohr-Nachfrage steigt weltweit weiter an<br />

KLAUS HIEMER<br />

PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>2<br />

Die Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre<br />

geht davon aus, dass die<br />

Nachfrage nach Rohr-Produkten<br />

künftig weltweit weiter steigen<br />

wird. Vor allem aus Schwellenländern<br />

seien positive Impulse zu<br />

erwarten.<br />

DÜSSELDORF. Grundlage für die<br />

Prognose sind nach Branchenanga-<br />

ben unter anderem die Annahmen,<br />

dass die konjunkturelle Dynamik<br />

der Weltwirtschaft voraussichtlich<br />

insgesamt etwas nachlässt, der<br />

grundsätzliche Aufwärtstrend aber<br />

weiter besteht. Auch wird der Aufschwung<br />

regional mit unterschied-<br />

Martin Kapp, Vorsitzender des<br />

VDW, ergänzt: „Wichtig ist vor allem,<br />

dass die Dynamik in den<br />

Wachstumsmärkten, allen voran<br />

China, erhalten bleibt, um die bisher<br />

leichte Schwäche in Europa<br />

auszugleichen.“<br />

Käme es doch zum für fast alle<br />

Befragten recht unwahrscheinlichen<br />

Fall einer tiefen Krise, so ließe<br />

sich ein „Lessons learned“ bei vielen<br />

Unternehmen klar diagnostizieren.<br />

Beispiel Atlas Copco, deren<br />

Geschäftsführer Eric C. Felle darauf<br />

verweist, die jüngste Krise von 2009<br />

als „Anlass für diverse Umstrukturierungsmaßnahmen“<br />

genommen<br />

zu haben. Felle: „So haben wir eini-<br />

Jahr<br />

20<strong>01</strong><br />

20<strong>02</strong><br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2<strong>01</strong>0*<br />

6<br />

67,4<br />

66,9<br />

80,4<br />

87,7<br />

96,2<br />

110,9<br />

120,0<br />

125,0<br />

109,0<br />

124,0<br />

licher Stärke und Geschwindigkeit<br />

stattfinden. So dürfte die wirtschaftliche<br />

Erholung in den Industrieländern<br />

durch die hohen Staatsverschuldungen<br />

und die anstehenden<br />

Euroguss 2<strong>01</strong>2: Branche<br />

trifft sich in Nürnberg<br />

Weltstahlrohrproduktion in Mio. Tonnen<br />

ge Unternehmensbereiche gestrafft<br />

und in Essen zentralisiert. Vor allem<br />

haben wir unsere Schlüsselkompetenzen<br />

im Vertrieb und Service<br />

kontinuierlich ausgebaut und optimiert.<br />

Damit sehen wir uns für die<br />

nächsten Jahre hervorragend aufgestellt.“<br />

Gleiches gilt auch für ABB.<br />

Peter Terwiesch, Vorstandsvorsitzender<br />

der ABB AG und Leiter der<br />

Region Zentraleuropa: „Wir haben<br />

in der letzten großen Wirtschaftskrise<br />

unsere Hausaufgaben gemacht<br />

und uns gut aufgestellt. Damals<br />

praktikable Elemente wie etwa<br />

Kurzarbeit haben wir in der Hinterhand,<br />

um darauf bei Bedarf zurückgreifen<br />

zu können.“ Auf die Opti-<br />

0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0 120,0 140,0<br />

Quelle: Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre * geschätzt<br />

9<br />

Finanzreformen gebremst werden.<br />

In den Schwellen- und Entwicklungsländern<br />

werden dagegen wieder<br />

kräftige Zuwächse erwartet. Für<br />

die Stahlrohrbranche ergibt sich<br />

25.-26.1.2<strong>01</strong>2<br />

Weltmarktführer<br />

treffen sich!<br />

www.weltmarktfuehrer-kongress.de<br />

Sonderveröffentlichung<br />

der KfW-Bankengruppe<br />

25<br />

Insbesondere<br />

Produkte des<br />

deutschen Maschinenbaus<br />

sind weltweit<br />

stark nachgefragt.<br />

Die Prognose<br />

des VDMA<br />

– plus 4 % – lässt<br />

auf ein erfolgreiches<br />

2<strong>01</strong>2<br />

hoffen.<br />

Bild: Siemens<br />

mierung der Supply Chain setzt<br />

Eberhard Veit, Vorstandsvorsitzender<br />

der Festo AG: „Die globalen<br />

Schwankungen nehmen zu. Trotz<br />

allem nimmt die Time-to-market<br />

ab, unsere Kunden müssen in immer<br />

kürzerer Zeit Anlagen planen,<br />

konstruieren und bauen. Wir stellen<br />

aktuell unsere Supply Chain so auf,<br />

dass eine noch schnellere Reaktion<br />

auf die extremen Veränderungen<br />

der Märkte möglich wird.“<br />

Was erwarten Industrievertreter in<br />

diesem Jahr? Die Befragungsergebnisse<br />

finden Sie auf den Seiten 3-8.<br />

Sagen Sie uns Ihre Meinung:<br />

redaktion@produktion.de<br />

124 Mio t Stahlrohre wurden 2<strong>01</strong>0<br />

weltweit produziert und die Nachfrage<br />

aus den Schwellenländern hält<br />

weiter an. Bild: Wirtschaftsv. Stahlrohre<br />

daraus ein weltweit deutlich positiveres<br />

realwirtschaftliches Umfeld<br />

als in der jüngeren Vergangenheit.<br />

Vor diesem Hintergrund nimmt<br />

man in der Branche an, dass sich<br />

trotz der weiterhin bestehenden finanzwirtschaftlichen<br />

Risiken 2<strong>01</strong>1<br />

die Stahlrohrnachfrage erhöht. Für<br />

China erwartet man, dass die dortige<br />

Stahlrohrproduktion in Zukunft<br />

weniger stark zunimmt als bisher<br />

und hauptsächlich vom Bedarf im<br />

eigenen Land angeschoben wird.<br />

Außerhalb Chinas sollte sich der<br />

Erholungsprozess ebenfalls fortsetzen,<br />

allerdings ohne das Niveau von<br />

2008 zu erreichen.


2 · Nachrichten · <strong>Produktion</strong> · 12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2<br />

NEWS-TICKER<br />

Weltmarktführer tagen<br />

am 25. und 26. Januar<br />

SCHWÄBISCH<br />

HALL (ILK). Am<br />

25. und 26. Januar<br />

2<strong>01</strong>2 tagt<br />

Deutschlands<br />

Industrie-Elite<br />

beim ‚2. Deutschen Kongress der<br />

Weltmarktführer‘. Unter dem Motto<br />

‚Ressourcen sichern – Wachstumspotenziale<br />

erschließen‘ sprechen<br />

u.a. Bosch-Chef Franz Fehrenbach,<br />

Festo-Vorstand Dr. Eberhard<br />

Veit, Prof. Dr. Bert Rürup und<br />

Prof. Dr. Michael Hüther. Weitere<br />

Informationen unter: www.weltmarktfuehrer-kongress.de.<br />

Automarkt: Toyota<br />

nicht mehr Nummer 1<br />

TOKIO (DJ/ILK). Der bisherige<br />

Weltmarktführer Toyota gab eine<br />

Absatzwarnung für 2<strong>01</strong>1 heraus.<br />

Das Unternehmen rechnet mit<br />

7,9 Mio verkauften Fahrzeugen,<br />

6% weniger als im Vorjahr. Die<br />

Volkswagen AG erwartet hingegen<br />

einen Absatz von mehr als<br />

8 Mio Fahrzeugen. Die Krone des<br />

globalen Branchenprimus kann<br />

sich General Motors mit 9 Mio<br />

abgesetzten Autos aufsetzen.<br />

Bei uns im Internet<br />

Top geklickt auf www.produktion.de<br />

1. Radnabenantriebe schaffen<br />

völlig neue Möglichkeiten<br />

2. Chinesische LDK Solar will<br />

deutsche Sunways kaufen<br />

3. Zukunft von Manroland<br />

dürfte sich bald entscheiden<br />

4. 2<strong>01</strong>2: Hoffnungsträger<br />

Maschinenbau<br />

5. Energie-Spartipp:<br />

Beleuchtungskosten senken<br />

6. Nordex erhält<br />

Großauftrag in Irland<br />

7. Konjunktur nicht so kritisch<br />

wie Medien darstellen<br />

8. DIW rechnet mit kräftigem<br />

Wachstum ab Mitte 2<strong>01</strong>2<br />

9. Bosch plant Übernahme der<br />

Voltwerk Electronics<br />

10. Bosch will kräftig<br />

in Indien investieren<br />

SEMINARANZEIGEN<br />

Erfahrungsaustausch Wertstrom<br />

Lean: Erfolgreich verändern –<br />

nachhaltig verbessern.<br />

16. März 2<strong>01</strong>2 in Aachen<br />

Ausgewählte Firmen stellen<br />

Erfahrungen aus der Praxis vor.<br />

www.erfa-wertstrom.de<br />

ertschöpf ng est l en<br />

Kabel in China<br />

konfektionieren<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

WALDKRAIBURG (SP). Mit dem neuen<br />

Standort Ryder Electronics Xinfeng<br />

Ltd. in der chinesischen Provinz<br />

JiangXi erweitert der EMS-<br />

Spezialist Ryder Industries seine<br />

Elektronikfertigungs-Dienstleistung<br />

um die Kabelkonfektionierung.<br />

Die neue <strong>Produktion</strong>sstätte<br />

ist auf mehrere Gebäude verteilt<br />

und beeinhaltet Kunststoff-Spritzgussanlagen,SMT-Fertigungslinien<br />

und Baugruppen-Geräteendmontage<br />

auf einer 40 00<strong>02</strong> m2 großen<br />

<strong>Produktion</strong>sfläche. Die 300<br />

Mitarbeiter vor Ort übernehmen<br />

künftig vor allem die Kabelkonfektionierung.<br />

Powerlink erstmals<br />

über Schleifring<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

NÜRNBERG (SP). Die Ethernet Po-<br />

werlink Standardization Group<br />

EPSG führte erstmals eine Datenrate<br />

von 100 Mbit und die Zwischenkreisspannung<br />

gemeinsam über<br />

einen Schleifring. Für den Aufbau<br />

verwendete die unabhängige EPSG<br />

Antriebe von B&R und einen<br />

Schleifring des Herstellers Cobham.<br />

Übertragen wurden 24V<br />

Stromversorgung und 750VDC Zwischenkreis<br />

sowie die Steuerdaten<br />

mit Powerlink und openSAFETY.<br />

BILD DER WOCHE<br />

WALDKIRCH (SP). Dem Trend zu<br />

immer kleineren Bauformen wird<br />

Sick gerecht mit ihrem neuen Laserscanner<br />

TiM 300: Neben seiner kompakten<br />

Bauform punktet der Sensor<br />

mit seinem Scanwinkel von 270°, der<br />

Die Fraunhofer-Gesellschaft stellt derzeit viele Naturwissenschaftler und Ingenieure<br />

ein wie diesen, der sich mit Oberflächentechnik beschäftigt. B.: Fraunhofer<br />

Weiterbildung 2<strong>01</strong>2<br />

in Aachen<br />

Lean Production in der auftragsspezifischen <strong>Produktion</strong><br />

24. Januar 2<strong>01</strong>2<br />

Basisseminar Wertstrombasierte <strong>Produktion</strong>ssteuerung<br />

25. Januar 2<strong>01</strong>2<br />

RWTH Zertifikatkurs <strong>Produktion</strong>smanagement<br />

06.-10. Februar 2<strong>01</strong>2<br />

Praxisseminar Maschinenuntersuchung und -beurteilung<br />

<strong>01</strong>.-<strong>02</strong>. März 2<strong>01</strong>2<br />

Weitere Termine finden Sie unter: www.WZLforum.rwth-aachen.de<br />

Anmeldung:<br />

WZLforum an der RWTH Aachen<br />

www.WZLforum.rwth-aachen.de<br />

info@WZLforum.rwth-aachen.de<br />

Telefon +49 241 / 80 236 14<br />

Kompakt wie eine Kaffeetasse...<br />

integrierten Teach-Funktion sowie<br />

seinen vier Schaltausgängen. Mit<br />

seiner Reichweite von 2 m eignet<br />

sich der TiM300 u.a. zur Distanzierung<br />

und Kolonnenkontrolle in<br />

EHBs, zur Kollisionsvermeidung und<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

MÜNCHEN (GK). Die Fraunhofer-<br />

Gesellschaft wird 2<strong>01</strong>2 rund 1 150<br />

neue Stellen schaffen. 2<strong>01</strong>1 haben<br />

die Institute fast 800 zusätzliche<br />

Ingenieure und Naturwissenschaftler<br />

angestellt. Hinzu kam<br />

noch einmal fast dieselbe Anzahl<br />

an neuen Beschäftigungsmöglichkeiten,<br />

die durch normale Fluktuation<br />

entstehen. Der Ausbau erfolgt<br />

als Rückfahrschutz von Mini-FTS und<br />

mobilen Plattformen oder zur Überstands-<br />

und Fachbelegtkontrolle an<br />

Regalbediengeräten. Auf dass er<br />

beim nächsten Kaffeeklatsch Kollisionen<br />

vermeide!<br />

FRAUNHOFER-GESELLSCHAFT<br />

1 150 neue Jobs entstehen<br />

Bild: Sick<br />

vor allem in den aktuellen Forschungsgebieten,<br />

die von Energiewende,<br />

Elektromobilität und digitalem<br />

Wandel angetrieben werden.<br />

„Das zeigt, dass die Unternehmen<br />

bei aller Zurückhaltung nicht nachlassen,<br />

in Forschung und Entwicklung<br />

zu investieren“, sagte Fraunhofer-Präsident<br />

Professor Hans-<br />

Jörg Bullinger. Die Investition in<br />

Forschung sei die beste Vorsorge<br />

für die Zukunft.<br />

Shopfloor Management –<br />

Effiziente Kommunikation und strukturierte Problemlösung<br />

<strong>01</strong>.-<strong>02</strong>.<strong>02</strong>.2<strong>01</strong>2 Schwäbisch Hall<br />

www.staufen.ag<br />

Aircraft Seating live


PROF. MICHAEL HÜTHER, IW KÖLN<br />

Auf Krise lernend reagieren<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

KÖLN (GK). „Wenn der Euro scheitert,<br />

braucht es Jahrzehnte, um den<br />

Vertrauensverlust wieder auszugleichen“,<br />

fürchtet Professor Michael<br />

Hüther, Direktor des IW.<br />

Hüther hält die momentane Krise<br />

aber für einen heilsamen Prozess.<br />

Denn viele Länder seien mit ihrem<br />

Fehlverhalten zu lange durchge-<br />

WERKZEUGMASCHINEN<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

BRÜSSEL (HI). Die Generalversammlung<br />

des Cecimo hat Carl<br />

Martin Welcker zum Generalkommissar<br />

für die EMO Hannover 2<strong>01</strong>3<br />

ernannt. Die EMO ist die weltweit<br />

größte Messe für die Metallbearbeitung<br />

und genießt international<br />

den Ruf als bedeutendste Veranstaltung<br />

der Werkzeugmaschinenindustrie.<br />

Die nächste EMO findet<br />

vom 16. bis 21. September 2<strong>01</strong>3<br />

statt. Sie wird im Auftrag des Ceci-<br />

kommen. Die vergangenen Monate<br />

hätten gezeigt, dass die Märkte<br />

das Fehlverhalten nicht mehr tolerieren,<br />

sagte er im Interview mit<br />

dem iwd. Die konsequente Konsolidierung<br />

in den Defizitländern inklusive<br />

automatischer Sanktionen<br />

und Schuldenbremsen sei ohne<br />

Alternative. EFSF und ESM füllten<br />

auch eine institutionelle Lücke in<br />

der Eurozone.<br />

Welcker EMO-Chef 2<strong>01</strong>3<br />

ULRICH W. SCHAMARI<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

FRANKFURT (ILK). Das große Thema<br />

der Jahresend-Pressekonferenz des<br />

VDMA war die Zeitarbeit im deutschen<br />

Maschinenbau. Verbandspräsident<br />

Thomas Lindner lautete:<br />

„Die Zeitarbeit ist ein wichtiges<br />

Flexibilisierungsinstrument für<br />

den Maschinenbau.“ Man könne<br />

klar sagen, dass die Firmen der Maschinenbaubranche<br />

die Zeitarbeit<br />

praktisch nie als Kostensenkungsinstrument<br />

nutzen. Vielmehr diene<br />

sie wirklich als ein dominantes Instrument<br />

der Flexibilisierung. Natürlich<br />

sei ihm bewusst, so Lindner,<br />

dass die Zeitarbeit gegenwärtig ein<br />

brisantes Thema in der öffentlichen<br />

Diskussion darstelle. Allerdings<br />

scheine ihm persönlich die Präsenz<br />

des Themas – teilweise auch, wie<br />

die Präsenz von der Politik gefördert<br />

werde – angesichts des realen<br />

Ausmaßes der Zeitarbeit weit übertrieben.<br />

Der VDMA hat deshalb eine<br />

dritte Umfrage nach 2005 und<br />

mo, des europäischen Werkzeugmaschinenverbands,<br />

vom VDW<br />

(Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken),<br />

Frankfurt am<br />

Main, in Zusammenarbeit mit der<br />

Deutschen Messe AG, Hannover,<br />

organisiert. Carl Martin Welcker<br />

wird als EMO-Generalkommissar<br />

die Organisation der EMO Hannover<br />

2<strong>01</strong>3 begleiten und die Promotionsaktivitäten<br />

für die Messe steuern,<br />

teilt der Verband mit. Hierzu<br />

zählen unter anderem zahlreiche<br />

internationale Pressekonferenzen.<br />

Für den VDMA-<br />

Präsidenten<br />

Thomas Lindner<br />

ist ganz klar:<br />

„Die Zeitarbeit<br />

ist ein wichtiges<br />

Flexibilisierungsinstrument<br />

für<br />

den Maschinenbau.“<br />

Die Zahlen<br />

der Mitgliederbefragung<br />

be-<br />

legen das.<br />

Bild: VDMA<br />

VDMA<br />

Hände weg von Zeitarbeit<br />

2007 bei seinen Mitgliedsunternehmen<br />

durchgeführt. Die Antworten<br />

von 280 Unternehmen mit rund<br />

185 000 Beschäftigten konnten ausgewertet<br />

werden, was zu aussagefähigen<br />

Ergebnissen führte. Im<br />

Durchschnitt liege ihre Quote im<br />

Maschinen- und Anlagenbau bei<br />

6 %, während sie deutschlandweit<br />

über alle Branchen hinweg 2 % betrage.<br />

Die Zeitarbeit im Maschinenbau<br />

diene als Brücke in die Stammbelegschaft,<br />

denn die Übernahmechancen<br />

für eine Zeitarbeitskraft<br />

seien bei mehr als einem Drittel der<br />

befragten Unternehmen größer als<br />

30 %. Da der finanzielle Aufwand<br />

für einen Zeitarbeiter dem für einen<br />

Mitarbeiter der Stammbelegschaft<br />

vergleichbar sei, könne man im<br />

Maschinenbau bei Zeitarbeit nicht<br />

von prekären Beschäftigungsverhältnissen<br />

sprechen. In der Zeitarbeit<br />

sehe der VDMA nicht nur eine<br />

strukturelle Komponente, sondern<br />

werte sie auch ganz klar als Folge<br />

eines erheblichen konjunkturellen<br />

Einflusses.<br />

Wirtschaftsminister<br />

bei Fabrik des Jahres<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

LANDSBERG (GK). Wie die Sieger des<br />

Benchmark-Wettbewerbs Fabrik<br />

des Jahres/GEO 2<strong>01</strong>1 von <strong>Produktion</strong><br />

und A.T. Kearney Spitzenleistungen<br />

in ihrer Kategorie erreicht<br />

haben, profitabel am Standort<br />

Deutschland produzieren und damit<br />

Vorbild für andere Unternehmen<br />

des verarbeitenden Gewerbes<br />

geworden sind, berichten<br />

sie am 21.<br />

und 22. März 2<strong>01</strong>2<br />

im Maritim Hotel<br />

& Internationales<br />

Congress Center<br />

Dresden auf dem gleichnamigen<br />

Kongress. Die Keynote am 21. März<br />

hält Volkswagen-Vorstand Professor<br />

Dr.-Ing. Werner Neubauer. Bei<br />

der feierlichen Abendveranstaltung<br />

spricht der sächsische Wirtschaftsminister<br />

Sven Morlok. Und<br />

Professor Dr. Reimund Neugebauer,<br />

TU Chemnitz, stellt die Vision<br />

einer emissionsneutralen, energieeffizienten<br />

und ergonomischen Fabrik<br />

vor. Am zweiten Kongresstag<br />

kann die Fabrik des Jahres, das Motorenwerk<br />

Chemnitz von Volkswagen<br />

Sachsen, besichtigt werden.<br />

Anmeldung: 08191/125 872,<br />

www.fabrik-des-jahres.de.<br />

SGL Carbon<br />

stärkt Eigenkapital<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

FRANKFURT (DJ/ILK). SGL Carbon<br />

stärkt sein Eigenkapital durch fällige<br />

Wandelschuldverschreibungen.<br />

Inhaber der beiden Wandelanleihen<br />

hätten bis zum 16. Dezember<br />

2<strong>01</strong>1 einen Teil der Wandelschuldverschreibungen<br />

im Gesamtvolumen<br />

von 107,4 Mio Euro gewandelt,<br />

teilte das Unternehmen mit.<br />

Die Ausübung der Wandlungsrechte<br />

habe das derzeitige Eigenkapital<br />

um 98 Mio Euro erhöht.<br />

Gleichzeitig sei die Verschuldung<br />

um 107,4 Mio Euro gesunken.<br />

KLAUS HIEMER<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

TÜBINGEN. Mit Wirkung zum 1. Januar<br />

2<strong>01</strong>2 wird Mirko Merlo Präsident<br />

des Werkzeugspezialisten<br />

Walter. Der 47-jährige Italiener war<br />

als Executive Vice President bereits<br />

Mitglied des Vorstands bei Walter<br />

und ist seit 27 Jahren in dem Unternehmen<br />

tätig. Merlo folgt Andreas<br />

Evertz nach, der ebenfalls zum 1.<br />

Januar 2<strong>01</strong>2 zum Präsidenten von<br />

Sandvik Machining Solutions ernannt<br />

wird, einem von fünf Geschäftsbereichen<br />

des schwedischen<br />

Unternehmens.<br />

Mirko Merlo ist bereits seit 1984<br />

in verschiedenen Positionen bei<br />

Walter tätig. Unter anderem verantwortete<br />

er die Geschäfte des<br />

Unternehmens in Brasilien,<br />

Großbritannien und Italien und<br />

war Präsident der Region West-<br />

Europa.<br />

„Seine langjährige Erfahrung bei<br />

Walter, sein umfangreiches Wissen<br />

12. Januar 2<strong>01</strong>2· Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · Nachrichten · 3<br />

POSITIV DENKEN<br />

Statt guter Vorsätze 2<strong>01</strong>2<br />

Erstmal Gutes Neues Jahr 2<strong>01</strong>2 im Namen des ganzen <strong>Produktion</strong>-Teams!<br />

Starten Sie auch „vorsichtig-optimistisch“ in dieses<br />

Jahr, wie der deutsche Maschinenbau (Konjunktur-Umfrage ab<br />

Seite 4)? Ich denke, wir sollten uns auch 2<strong>01</strong>2 sorgenmäßig nicht<br />

ins Boxhorn jagen lassen, sondern lieber in<br />

EDITORIAL die Hände spucken und anpacken. Dafür -<br />

statt guter Vorsätze - einige hilfreiche Zitate:<br />

Eduard Altmann<br />

Chefredakteur<br />

Halbleiter knacken<br />

Marke von 300 Mrd<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

NEW YORK (DJ/ILK). Die Umsätze<br />

mit Halbleitern dürften im laufenden<br />

Jahr laut Gartner weltweit um<br />

0,9 % auf 3<strong>02</strong> Mrd Dollar gestiegen<br />

sein. Die Halbleiterindustrie habe<br />

sich im frühen Verlauf des Jahres<br />

sehr gut entwickelt. Marktführer<br />

2<strong>01</strong>1 ist laut Gartner Intel mit 51<br />

Mrd Dollar und einem Marktanteil<br />

von 16,9 %. Samsung Electronics<br />

hält mit 29 Mrd Dollar die Position<br />

zwei. Für das kommende Jahr sieht<br />

Gartner die Halbleiterumsätze auf<br />

309 Mrd Dollar steigen.<br />

„Glück hilft nur manchmal, Arbeit immer“<br />

(Aus Japan)<br />

„Wenn einem das Wasser bis zum Hals<br />

steht, darf man den Kopf nicht hängen lassen“<br />

(Ingrid Matthäus-Maier/SPD)<br />

„In diesem Jahr ist es mit der Krise wie<br />

mit Lena Mayer-Landrut. Man fragt sich: Wo<br />

ist sie denn plötzlich hin?“ (Dieter Zetsche/<br />

Daimler)<br />

„Wenn wir an Scheitern denken, so scheitern wir. Wenn wir<br />

unentschlossen bleiben, bleibt alles beim Alten. Wir müssen Großes<br />

vollbringen wollen, und es tun“ (Maharishi Mahesh Yogi).<br />

Oder einfach, wie Nina Ruge zu sagen pflegt: Alles wird gut!<br />

eduard.altmann@produktion.de<br />

Siemens: Noch mehr<br />

Russland-Züge<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

FRANKFURT (DJ/ILK). Siemens hat<br />

einen weiteren Großauftrag für<br />

seine Hochgeschwindigkeitszüge<br />

aus Russland bekommen. Die<br />

Münchener werden acht weitere<br />

Züge des Typs Velaro Rus an die<br />

russische Bahngesellschaft RZD<br />

liefern. Inklusive des auf 30 Jahre<br />

datierten Servicevertrags liegt der<br />

gesamte Auftragswert bei rund 600<br />

Mio Euro. Die Auslieferung der<br />

Züge, die im Siemens-Werk Krefeld<br />

gefertigt werden, soll im Januar<br />

2<strong>01</strong>4 beginnen.<br />

PRÄZISIONSWERKZEUGE<br />

Mirko Merlo neuer Präsident bei Walter<br />

in der Metallverarbeitung und seine<br />

internationale Erfahrung in unterschiedlichenFührungspositionen<br />

haben Mirko Merlo ein hohes<br />

Ansehen in der Branche und ein<br />

exzellentes Netzwerk verschafft“,<br />

sagt Andreas Evertz, President<br />

Sandvik Machining Solutions.<br />

„Ich freue mich sehr auf meine<br />

neue Aufgabe bei Walter“, sagt<br />

Der 47-jährige Italiener<br />

Mirko Merlo ist seit 27<br />

Jahren bei Walter und<br />

hat auch internationale<br />

Erfahrung gesammelt.<br />

Bild: Walter<br />

Mirko Merlo, Präsident<br />

von Walter. „Walter hat<br />

sich in den letzten Jahren<br />

zu einem internationalen<br />

Unternehmen mit Niederlassungen<br />

in allen wichtigen<br />

Märkten der Welt entwickelt.<br />

Wir sind hervorragend<br />

aufgestellt, um die<br />

Herausforderungen der Zukunft<br />

zu meistern und unsere Position<br />

als Kompetenzführer in der Zerspanung<br />

weiter auszubauen.“<br />

Andreas Evertz bleibt in seiner<br />

neuen Funktion Walter weiterhin<br />

eng verbunden. Der 42-jährige<br />

stieg 2008 als Vorstand Technik ein<br />

und war seit 2<strong>01</strong>0 für die gesamte<br />

Walter-Gruppe verantwortlich.


4 · Unternehmen & Märkte · <strong>Produktion</strong> · 12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2<br />

INTERVIEW<br />

Herkulesaufgabe für Politik<br />

CLAUS WILK, SEBASTIAN MOSER,<br />

PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>2<br />

Die Auftragsbücher sind voll,<br />

seine Branche steht glänzend da:<br />

Dennoch emp� ehlt VDW-Präsident<br />

Martin Kapp, unter anderem<br />

weiter an den Präsenzen in Asien<br />

zu bauen.<br />

Bitte bewerten Sie die derzeitigen<br />

Konjunkturaussichten aus<br />

Ihrer Sicht nach dem Schulnotensystem.<br />

Aus Sicht der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie<br />

bewerte<br />

ich die Aussichten derzeit mit befriedigend.<br />

Die Auftragsbücher<br />

sind voll. Die Bestellungen schwächen<br />

sich aktuell zwar ab. Dies ist<br />

jedoch im Konjunkturzyklus normal<br />

angesichts des hohen Niveaus,<br />

auf dem wir uns bewegen. Wichtig<br />

ist vor allem, dass die Dynamik in<br />

den Wachstumsmärkten, allen voran<br />

China, erhalten bleibt, um die<br />

bisher leichte Schwäche in Europa<br />

auszugleichen.<br />

Das letzte Jahr stand im Zeichen<br />

der Schulden- und Eurokrise.<br />

Wird sich die Situation 2<strong>01</strong>2<br />

bessern?<br />

Das ist schwer zu sagen. Fest steht,<br />

dass die Politik vor der Herkulesaufgabe<br />

steht, das Vertrauen der Märkte<br />

in die Eurozone wieder herzustellen.<br />

Diese Herausforderung ist<br />

nicht mit Patentrezepten zu lösen.<br />

Ein Anfang wäre gemacht, wenn die<br />

am stärksten verschuldeten Länder<br />

einen ambitionierten und verlässlichen<br />

Sparkurs einschlagen.<br />

RALPH WIECHERS, VDMA<br />

CLAUS WILK,<br />

PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>2<br />

Mit der Note Drei bewertet VDMA-<br />

Chefvolkswirt Ralf Wiechers die<br />

derzeitigen Konjunkturaussichten<br />

für den Maschinen- und Anlagenbau.<br />

Käme es zur Krise, ist sich<br />

Wiechers sicher: „Ein Einbruch<br />

wie 2008 bleibt dem Maschinenbau<br />

erspart.”<br />

FRANKFURT. „Der deutsche Maschinen-<br />

und Anlagenbau erwartet<br />

für das Jahr 2<strong>01</strong>2 einen nochmaligen<br />

Zuwachs von <strong>Produktion</strong>,<br />

Umsatz, Export und Beschäftigung.<br />

Allerdings ist angesichts<br />

des bereits erreichten Niveaus<br />

sowie der politischen und wirtschaftlichen<br />

Belastungen von einem<br />

deutlichen Tempoverlust<br />

auszugehen.“ Nach 14 % Wachstum<br />

in 2<strong>01</strong>1 prognostiziert der<br />

VDMA für 2<strong>01</strong>2 ein Plus in der<br />

Größenordnung von 4 %. Wiechers:<br />

„Zentrale Voraussetzung<br />

hierfür ist, dass es den verantwortlichen<br />

Akteuren gelingt, die<br />

Euro-Krise in den Griff zu bekommen.<br />

Hinter der Durchschnittsnote<br />

3 verbirgt sich angesichts<br />

der Vielfalt unserer Branche<br />

wie immer eine große Spann-<br />

MARTIN KAPP, VDW<br />

„Die Firmen haben den Aufschwung<br />

genutzt, ihre Finanzen<br />

wetterfest zu machen, Schulden<br />

abzubauen und das Eigenkapital<br />

wieder zu erhöhen.“<br />

Martin Kapp, VDW-Präsident.<br />

Welche Themen stehen für Ihre<br />

Branche 2<strong>01</strong>2 ganz oben auf<br />

der Agenda?<br />

Unsere Branche ist international<br />

gut aufgestellt. Will sie diese Position<br />

weiter ausbauen, sehe ich drei<br />

Prioritäten, nicht nur für das kommende<br />

Jahr, sondern weit darüber<br />

hinaus. Zum einen sind die Firmen<br />

gut beraten, angesichts der<br />

Nachfrageverschiebung Richtung<br />

Asien ihre Präsenz dort weiter auszubauen.<br />

Ausdrückliches Ziel<br />

muss es sein, Maschinen und<br />

Dienstleistungen anzubieten, die<br />

diese Länder in der Breite nachfragen.<br />

Das bedeutet, Hightech durch<br />

Maschinen zu ergänzen, die tech-<br />

Maschinenbau auch 2<strong>01</strong>2 im Plus<br />

VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers<br />

sieht auch 2<strong>01</strong>2 ein Wachstum im Maschinen-<br />

und Anlagenbau. Seine Prognose<br />

beläuft sich auf ein Plus von immerhin<br />

4 %. Bild: VDMA<br />

breite sehr unterschiedlicher<br />

Entwicklungen in den Maschinenbausektoren.”<br />

Bezüglich der Euro-Krise merkt<br />

der VDMA-Chefvolkswirt bei seiner<br />

Klientel noch keine großen<br />

Auswirkungen: „Bislang hat sich<br />

die Euro-Schuldenkrise mit Ausnahme<br />

der geringen Nachfrage<br />

aus den südeuropäischen Ländern<br />

in unseren Zahlen kaum<br />

niedergeschlagen. Doch die Unsicherheit<br />

in den Unternehmen<br />

nisch robust sind, sich auf eine<br />

Aufgabe konzentrieren und kostengünstig<br />

angeboten werden<br />

können, also durch Mid-Tech den<br />

Markt nach unten zu verteidigen.<br />

Zweitens ist die Werkzeugmaschinenindustrie<br />

angetreten, Nachhaltigkeit<br />

und Energieeffizienz in und<br />

für die <strong>Produktion</strong> umzusetzen.<br />

Hier sind wir Vorreiter. Drittens<br />

schließlich muss sich die Branche<br />

intensiv um qualifizierten Nachwuchs<br />

kümmern. Die Verfügbarkeit<br />

guter Facharbeiter, Techniker<br />

und Ingenieure wird für den künftigen<br />

Erfolg lebenswichtig sein.<br />

Falls es 2<strong>01</strong>2 zu einer neuen<br />

Wirtschaftskrise kommt: Wie<br />

gut hat sich die Branche in der<br />

Zwischenzeit aufgestellt, um<br />

solche Situationen zu meistern?<br />

Die Werkzeugmaschinenindustrie<br />

ist sicher besser aufgestellt als zur<br />

letzten Krise. Die Firmen haben den<br />

Aufschwung genutzt, ihre Finanzen<br />

wetterfest zu machen, Schulden abzubauen<br />

und das Eigenkapital wieder<br />

zu erhöhen. Auch verfügen die<br />

Unternehmen abhängig von der<br />

Kunden- und Produktstruktur über<br />

Auftragspolster von bis zu 1,5 Jahren,<br />

die ihnen in einer Krise erstmal<br />

Luft verschaffen. Wir sehen derzeit<br />

nicht, dass es einen derart abrupten<br />

Auftragseinbruch geben wird wie<br />

2008. Stabilisierend wirkt sich aus,<br />

dass viele Kunden, beispielsweise<br />

aus der Automobilindustrie, ihren<br />

Zulieferern, der Luftfahrtindustrie<br />

oder Konjunktur<br />

der Energiewirtschaft, NOTE<br />

auch strategisch investieren.<br />

3<br />

über den weiteren Weg der europäischen<br />

Wirtschaft ist zweifellos<br />

groß. Und Unsicherheit ist Gift<br />

fürs Investieren. Besserung ist insofern<br />

dringend notwendig. Dazu<br />

muss der in Brüssel eingeschlagene<br />

Weg konsequent fortgesetzt<br />

werden.” Trotzdem stehe der<br />

deutsche Maschinen- und Anlagenbau<br />

vor großen Aufgaben:<br />

„Die Erschließung bisher nicht<br />

oder nur wenig bearbeiteter Märkte<br />

in aufstrebenden Volkswirtschaften,<br />

die Aufrechterhaltung<br />

des angeschlagenen hohen Innovationstempos<br />

und die Sicherstellung<br />

der notwendigen Liquidität<br />

für derzeit schwer zu überblickende<br />

konjunkturelle Entwicklungen.“<br />

Nach einer möglichen Wirtschaftskrise<br />

befragt, bleibt Wiechers<br />

optimistisch: „Die Maschinenbauer<br />

haben die letzte Krise<br />

hervorragend gemeistert. Auch<br />

wenn die Erfahrung leidvoll war,<br />

die Unternehmen haben gelernt,<br />

noch flexibler und besser selbst auf<br />

ein extremes Absacken der Nachfrage<br />

zu reagieren. Gleichwohl ist<br />

die gegenwärtige Lage nicht mit<br />

der aus dem Jahr<br />

2008 vergleichbar. Konjunktur<br />

Ein solcher Einbruch NOTE<br />

sollte der Branche<br />

erspart bleiben.“ 3<br />

INTERVIEW<br />

Sensorik: Stagnation<br />

setzt sich fort<br />

SABINE SPINNARKE, PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>2<br />

Das letzte Jahr stand im Zeichen<br />

der Schulden- und Eurokrise.<br />

Wird sich die Situation 2<strong>01</strong>2<br />

bessern?<br />

Bereits unsere Mitgliederbefragung<br />

im 3. Quartal zeigte einen<br />

Umsatzrückgang, für das 4. Quartal<br />

prognostizieren unsere Mitglieder<br />

eine Stagnation, die sich<br />

im kommenden Jahr fortsetzen<br />

dürfte.<br />

Welche Themen stehen 2<strong>01</strong>2<br />

ganz oben auf der Agenda?<br />

Als Haupthemen der Sensorik<br />

und Messtechnik dürften im kommenden<br />

Jahr ganz oben auf der<br />

Agenda die Elektromobilität, die<br />

erneuerbaren Energien sowie autonome<br />

und vernetzte Systemen<br />

stehen.<br />

Falls es 2<strong>01</strong>2 zu einer weiteren<br />

Wirtschaftskrise kommt:<br />

Wie gut haben sich Ihre Mitgliedsunternehmen<br />

in der<br />

Zwischenzeit aufgestellt, um<br />

solche Situationen zu meistern?<br />

Da unsere Mitglieder in alle Industrien<br />

liefern und damit von<br />

deren Erfolgen abhängen, werden<br />

wir die Entwicklungen abwarten<br />

müssen. Den Vorteil, den unsere<br />

überwiegend mittelständischen<br />

Mitglieder haben, zeigte sich in<br />

THOMAS SIMMONS, AMA<br />

Sensorik wird branchenübergreifend in nahezu allen Industrien eingesetzt.<br />

Sie eignet sich daher hervorragend als konjunkturelles Frühwarnsytem.<br />

Thomas Simmons, Geschäftsführer des Sensorik-Fachverbandes<br />

AMA berichtet, warum er die Konjunkturnote ‚4‘ vergibt.<br />

INTERVIEW<br />

GUNNAR KNÜPFFER<br />

PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>2<br />

Nach Ansicht von Stefan Schneider<br />

von Deutsche Bank Research<br />

bessert sich die wirtschaftliche<br />

Lage erst im ersten Halbjahr des<br />

Jahres, wenn es eine Lösung für<br />

die Schuldenkrise gibt<br />

Bitte bewerten Sie die derzeitigen<br />

Konjunkturaussichten aus<br />

Ihrer Sicht nach dem Schulnotensystem.<br />

4 bis 5.<br />

2<strong>01</strong>1 stand im Zeichen der<br />

Schulden- und Eurokrise.<br />

Wird sich die Situation 2<strong>01</strong>2<br />

bessern?<br />

In unserem Basisszenario dürfte<br />

sich im Verlauf des ersten Halbjahres<br />

allmählich eine Lösung der<br />

Schuldenkrise abzeichnen, dies<br />

dürfte auch für die Wirtschaft vertrauensbildend<br />

sein.<br />

Welche Themen stehen für<br />

die Unternehmen des<br />

verarbeitenden Gewerbes<br />

2<strong>01</strong>2 ganz oben auf der<br />

Agenda?<br />

Durch Globalisierung Kompensation<br />

für die wohl auf Jahre schwache<br />

Nachfrageentwicklung in Teilen<br />

Europas finden.<br />

„Auf der Agenda stehen Elektro-<br />

mobilität, erneuerbare Energien<br />

und autonome Systeme.“<br />

Thomas Simmons, Geschäftsführer<br />

des Sensorik-Fachverbandes AMA.<br />

der letzten Krise in der Kurzarbeit.<br />

Damit können unsere Mitglieder<br />

ihre Facharbeiter halten<br />

und nach Krisen schnell wieder<br />

produzieren und liefern. Damit<br />

agieren die Kleineren häufig flexi-<br />

bler und könnten<br />

durch ihre Flexibilität<br />

insbesondere internationalMarktanteile<br />

erobern.<br />

SCHNEIDER, DB RESEARCH<br />

Allmähliche Lösung<br />

Falls es 2<strong>01</strong>2 zu einer weiteren<br />

Wirtschaftskrise kommt: Wie<br />

gut haben sich die Unternehmen<br />

des verarbeitenden Gewerbes<br />

in der Zwischenzeit<br />

aufgestellt, um solche Situationen<br />

zu meistern?<br />

Die Unternehmen haben wohl die<br />

Lehren aus der New-Economy-<br />

Krise 20<strong>01</strong>/20<strong>02</strong> gezogen, sich<br />

schlanker und globaler<br />

aufgestellt und einen<br />

stärkeren Fokus<br />

auf interne Finanzierungsquellen<br />

gelegt.<br />

Konjunktur<br />

NOTE<br />

4<br />

„Firmen legen Fokus auf interne<br />

Finanzierungsquellen.“<br />

Stefan Schneider, DB Research.<br />

Konjunktur<br />

NOTE<br />

4,5


PRÄZISIONSWERKZEUGE: SANDVIK COROMANT<br />

Mit „vorsichtigem Optimismus“ ins neue Jahr<br />

KLAUS HIEMER, PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>2<br />

Der Präzisionswerkzeug-Spezialist Sandvik Coromant blickt mit „vorsichtigem<br />

Optimismus“ ins Jahr 2<strong>01</strong>2. Die Konjunkturaussichten bewertet<br />

das Unternehmen gegenüber <strong>Produktion</strong> mit ‚befriedigend‘.<br />

DÜSSELDORF. Sandvik Coromant<br />

sieht die Konjunktur in diesem Jahr<br />

nach einem starken Vorjahr leicht<br />

abgeschwächt. „Die Zuwachsraten<br />

werden zwar geringer, aber wir bleiben<br />

vorsichtig optimistisch“, sagt<br />

Robert Hartinger, Geschäftsführer<br />

ÖKO-DESIGN-RICHTLINIE<br />

ROBERT WOUTERS<br />

PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>2<br />

Mit der Öko-Design-Richtlinie<br />

nimmt die EU nun auch komplexere<br />

Systeme wie beispielsweise<br />

Spritzguss-Maschinen ins Visier.<br />

Was kommt somit im Jahr 2<strong>01</strong>2<br />

auf die Industrie zu?<br />

LANDSBERG (PD). Die Öko-Design-<br />

Richtlinie bildet den europäischen<br />

Rechtsrahmen für die Festlegung<br />

von Anforderungen an die umweltgerechte<br />

Gestaltung energieverbrauchsrelevanter<br />

Produkte. Die<br />

Richtlinie gilt seit Oktober 2009<br />

und löst damit die erste Fassung<br />

aus dem Jahr 2005 ab, welche noch<br />

auf den Bereich energiebetriebener<br />

Produkte (Energy using Products<br />

– EuP) beschränkt war. Das<br />

Energiebetriebene-Produkte-Ge-<br />

Sandvik Coromant Deutschland.<br />

Das Jahr 2<strong>01</strong>1 stand im Zeichen<br />

der Schulden- und Eurokrise und<br />

hat bei manchen Unternehmen für<br />

Unbehagen gesorgt. Wie sieht man<br />

bei Sandvik die Situation im Jahr<br />

2<strong>01</strong>2?<br />

setz (EBPG) vom 27.<strong>02</strong>.2008 setzt<br />

die Richtlinie in deutsches Recht<br />

um. Worum geht es im Detail? Bisher<br />

wurden Einzelprodukte wie<br />

Pumpen, Motoren, Glühbirnen,<br />

Fernseher und andere Haushaltsgeräte<br />

betrachtet und präzise vorgeschrieben,<br />

wie deren Energieverbrauch<br />

in welchen Stufen zu<br />

reduzieren ist.<br />

Produkte, die diese Kriterien<br />

nicht erfüllen, dürfen im Europäischen<br />

Markt nicht mehr verkauft<br />

werden. Jetzt geraten zunehmend<br />

auch komplexere Systeme ins Visier.<br />

Das Thema ‚Öko-Effizienz und<br />

Nachhaltigkeit’ ist im B2B-Geschäft<br />

angekommen. Die Energie-<br />

Effizienz eines kompletten Systems<br />

wie einer Spritzguss-Maschine<br />

hängt nicht nur von den einzelnen<br />

Komponenten ab, sondern auch<br />

davon, wie diese zusammenspielen.<br />

Peter Günther, Leiter der Ab-<br />

12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · Unternehmen & Märkte · 5<br />

Hartinger: „Sicherlich gibt es<br />

nach wie vor eine Reihe unabwägbarer<br />

Risiken, die aktuell zu einer<br />

gewissen Verunsicherung führen –<br />

auch bei Sandvik Coromant. Allerdings<br />

sollten wir alle gemeinsam<br />

darauf achten, diese Situation nicht<br />

unnötig zu dramatisieren. Wir bei<br />

Sandvik Coromant sind für kommende<br />

Herausforderungen sehr<br />

gut aufgestellt, weil wir sowohl über<br />

effiziente Strukturen als auch tragfähige<br />

Konzepte verfügen.“<br />

Was es 2<strong>01</strong>2 zu beachten gilt<br />

Erlassene Durchführungsmaßnahmen für das Jahr 2<strong>01</strong>2<br />

teilung Technik und Umwelt beim<br />

Verband Deutscher Maschinen-<br />

und Anlagenbau (VDMA), bewertet<br />

das so: „Ziel der EuP-Richtlinie<br />

ist, Produkte so zu gestalten, dass<br />

sie die Umwelt so wenig wie möglich<br />

belasten. Über alle Produktlebensphasen<br />

von der Herstellung<br />

über den Betrieb bis hin zur Entsorgung.<br />

Der Energieverbrauch ist<br />

dabei nur ein Aspekt von vielen.“<br />

Man kann also gespannt sein, wie<br />

sich das Energiebetriebene-Produkte-Gesetz<br />

(EBPG) im Rahmen<br />

der konkurrierenden Zuständigkeiten<br />

innerhalb der EU-Kommission<br />

weiter entwickelt. Eines steht allerdings<br />

jetzt schon fest: Die Richtlinie<br />

regelt umfassend und umfangreich.<br />

Hersteller der betroffenen Produkte<br />

müssen notgedrungen im Detail<br />

nachlesen, was von ihnen und ihren<br />

Produkten zum jeweiligen Termin<br />

erwartet wird.<br />

Verordnung Termin Vorgaben<br />

107/2009/EG: Umwelt-gerechte Gestaltung von Set-Top-Boxen 25.<strong>02</strong>.2<strong>01</strong>2<br />

Umsetzung<br />

Anforderungen Stufe 2<br />

642/2009/EG: Umwelt-gerechte Gestaltung von Fernsehgeräten <strong>01</strong>.04.2<strong>01</strong>2<br />

Umsetzung<br />

Anforderungen Stufe 4<br />

245/2009/EG: Umwelt-gerechte Gestaltung von Leuchtstofflampen ohne eingebautes<br />

Vorschaltgerät, Hochdruckentladungslampen sowie Vorschaltgeräte und Leuchten<br />

13.04.2<strong>01</strong>2<br />

1<strong>01</strong>5/2<strong>01</strong>0/EU: Umwelt-gerechte Gestaltung von Haushaltswaschmaschinen <strong>01</strong>.06.2<strong>01</strong>2<br />

1<strong>01</strong>6/2<strong>01</strong>0/EU: Umwelt-gerechte Gestaltung von Haushaltsgeschirrspülern <strong>01</strong>.06.2<strong>01</strong>2<br />

643/2009/EG: Umwelt-gerechte Gestaltung von Haushaltskühlgeräten <strong>01</strong>.07.2<strong>01</strong>2<br />

244/2009/EG: Umwelt-gerechte Gestaltung von Haushaltslampen mit<br />

ungebündeltem Licht<br />

<strong>01</strong>.09.2<strong>01</strong>2<br />

1<strong>01</strong>5/2<strong>01</strong>0/EU: Umwelt-gerechte Gestaltung von Haushaltswaschmaschinen <strong>01</strong>.12.2<strong>01</strong>2<br />

1<strong>01</strong>6/2<strong>01</strong>0/EU: Umwelt-gerechte Gestaltung von Haushaltsgeschirrspülern <strong>01</strong>.12.2<strong>01</strong>2<br />

Im Jahr 2<strong>01</strong>2 gilt es für die Industrie die oben erwähnten Durchführungsmaßnahmen zu beachten.<br />

Umsetzung<br />

Anforderungen Stufe 3<br />

Umsetzung<br />

Anforderungen Stufe 1<br />

Umsetzung<br />

Anforderungen Stufe 1<br />

Umsetzung<br />

Anforderungen Stufe 2<br />

Umsetzung<br />

Anforderungen Stufe 4<br />

Umsetzung<br />

Anforderungen Stufe 2<br />

Umsetzung<br />

Anforderungen Stufe 2<br />

MASCHINENSICHERHEIT<br />

Konformitätsvermutung ausgelaufen<br />

LOHR (PD). Die verlängerte Konformitätsvermutung<br />

der EN 954-1 für<br />

Spezialanwendungen nach der Europäischen<br />

Maschinenrichtlinie ist<br />

Ende 2<strong>01</strong>1 endgültig ausgelaufen.<br />

Damit gilt die Systematik der ISO<br />

13849-1/-2 oder IEC 62061 nun<br />

auch zwingend für alle in der Europäischen<br />

Union in den Verkehr<br />

gebrachten Sondermaschinen.<br />

Maschinenhersteller müssen die<br />

Erfüllung dieser Norm in ihren<br />

Maschinensteuerungen nachweisen<br />

und dokumentieren. Darüber<br />

hinaus entwickelt die ISO 13849<br />

Beispielwirkung in immer mehr<br />

Absatzmärkten. Die Sicherheitsexperten<br />

von Bosch Rexroth weisen<br />

darauf hin, dass beispielsweise in<br />

Brasilien Ende 2<strong>01</strong>0 mit der NR12<br />

die Anforderungen an sichere Maschinen<br />

in Anlehnung an die Europäische<br />

Maschinenrichtlinie neu<br />

geregelt wurden. Das betrifft so-<br />

© <strong>Produktion</strong><br />

wohl neue, als auch bereits installierte<br />

Maschinen, die zum Teil<br />

nachgerüstet werden müssen.<br />

Bei der Umsetzung dieser technologieübergreifenden<br />

Norm für<br />

funktionale Sicherheit unterstützt<br />

Bosch Rexroth Maschinenhersteller.<br />

Das Unternehmen hat dazu das<br />

‚Handbuch zur Umsetzung der<br />

funktionalen Sicherheit nach ISO<br />

13849 – 10 Schritte zum Performance<br />

Level‘ verfasst.<br />

Ungeachtet der Zukunftsprognosen<br />

gibt es bei Sandvik Themen<br />

auch technischer Art, die ganz oben<br />

auf der Agenda stehen. „Wir fokussieren<br />

im kommenden Jahr verstärkt<br />

Wachstumsmärkte wie Luftfahrt<br />

und Energieerzeugung sowie<br />

Technologiebereiche wie Verzahnung<br />

und Hartbearbeitung.<br />

“Besonderes Konjunktur<br />

Augenmerk lege man NOTE<br />

dabei auch auf Kom-<br />

Robert Hartinger, Geschäftsführer<br />

plettlösungen. 3 Sandvik Coromant. Bild: Sandvik<br />

1133_PROD_METAV_97x280_de_METAV 2<strong>01</strong>2 07.10.11 15:59 Seite 1<br />

METAV2<strong>01</strong>2<br />

28. Februar – 3. März<br />

Düsseldorf<br />

Internationale Messe für<br />

Fertigungstechnik und Automatisierung<br />

Mit der Bahn zur METAV für<br />

89 EUR* inkl. Messeeintritt<br />

Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V.<br />

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Tel. +49 69 756081-0 · Fax +49 69 756081-74<br />

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Bahnhöfen. Das Angebot ist gültig vom 27.<strong>02</strong>.12 – 03.03.12<br />

und ist buchbar ab Oktober 2<strong>01</strong>1 über Tel. <strong>01</strong>805 644 332<br />

(0,14 Euro/Min.) oder www.metav.de


6 · Unternehmen & Märkte · <strong>Produktion</strong> · 12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2<br />

INTERVIEW<br />

Forschung ist großes Plus<br />

SUSANNE BADER,<br />

PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>2<br />

Dr. Utz Tillmann, Hauptgeschäftsführer<br />

des Verbandes der Chemischen<br />

Industrie sieht ein Risiko für<br />

einen konjunkturellen Rückschlag,<br />

geht jedoch davon aus, dass die<br />

Branche dennoch Wachstum zu<br />

erwarten hat.<br />

Bitte bewerten Sie die derzeitigen<br />

Konjunkturaussichten.<br />

Die Stimmung in unserer Branche<br />

ist zum Jahreswechsel nach wie<br />

vor gut. Die aktuelle Geschäftslage<br />

wird von den Unternehmen ebenso<br />

positiv eingeschätzt wie in den<br />

starken Jahren 2006 und 2007. Das<br />

Risiko für einen konjunkturellen<br />

Rückschlag hat zwar in jüngster<br />

Zeit zugenommen. Aber wir gehen<br />

dennoch davon aus, dass das Chemiegeschäft<br />

im kommenden Jahr<br />

auf niedrigem Niveau wachsen<br />

wird: Wir rechnen mit einem Anstieg<br />

der <strong>Produktion</strong> um ein Prozent.<br />

Insgesamt würde ich die Note<br />

zwei bis drei vergeben.<br />

VCI<br />

Der VCI vertritt seit 1877 die wirtschaftspolitischen<br />

Interessen von<br />

rund 1 650 Chemieunternehmen in<br />

Deutschland. Als Stimme der Branche<br />

kommuniziert er mit Politik,<br />

Behörden, Wirtschaft, Wissenschaft<br />

und Medien. Er tritt für eine<br />

Verbesserung der wirtschaftlichen<br />

und politischen Rahmenbedingungen<br />

der Branche ein.<br />

ZVEI<br />

PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>2<br />

Als ZVEI-Präsident bewertet<br />

Friedhelm Loh die Konjunkturaussichten<br />

mit gut bis befriedigend.<br />

Auf Grund seiner Erfahrungen als<br />

Inhaber Rittals rät er, künftig mit<br />

extremen Konjunkturschwankungen<br />

zu rechnen.<br />

„Das konjunkturelle Tempo ist zwar<br />

spürbar langsamer geworden. Dennoch<br />

ist es nicht so kritisch wie es in<br />

den Medien dargestellt wird. Deswegen<br />

bewerten wir die Konjunkturaussichten<br />

mit 2-3. Die viel zu<br />

hohen Staatsschulden in Europa<br />

sind nicht über Nacht entstanden,<br />

sondern haben sich über Jahre hinweg<br />

aufgetürmt. Entsprechend wird<br />

es auch lange dauern, bis sie auf ein<br />

wieder unzweifelhaft tragfähiges<br />

Niveau reduziert werden. Gleiches<br />

gilt für die preisliche Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Sie hat sich in den europäischen<br />

Südländern in den letzten<br />

zehn bis 15 Jahren sukzessive verschlechtert,<br />

und auch hier wird es<br />

geraume Zeit beanspruchen, um<br />

die Entwicklung umzukehren. Im<br />

Fokus von Rittal steht das weitere<br />

internationale Wachstum. Ein<br />

Schwerpunkt 2<strong>01</strong>2 liegt dabei auf<br />

Wachstumsregionen wie Brasilien,<br />

Russland, China und Indien. Außer-<br />

DR. UTZ TILLMANN, VCI<br />

„Chemiegeschäft wird 2<strong>01</strong>2 auf<br />

niedrigem Niveau wachsen“<br />

Dr. Utz Tillmann, Hauptgeschäftsführer<br />

des Verbandes der Chemischen<br />

Industrie.<br />

Wie kann die Branche einer zunehmend<br />

unberechenbarer<br />

werdenden wirtschaftlichen Situation<br />

begegnen?<br />

Aus der engen Zusammenarbeit<br />

der deutschen Chemieunternehmen<br />

mit ihren Kunden entstehen<br />

Produkte und Systemleistungen,<br />

die auf den internationalen Märkten<br />

wegen ihrer Qualität stark gefragt<br />

sind. Unsere innovativen<br />

Werkstoffe und spezifischen Problemlösungen<br />

geben entscheidende<br />

Impulse für neue Produktlinien<br />

und Verfahren in anderen Kernbranchen.<br />

Diese Rolle in den<br />

Wertschöpfungsketten ist eine<br />

große Stärke der deutschen Chemie.<br />

Weitere wichtige Erfolgsfaktoren<br />

sind unsere hohe For-<br />

Loh erwartet Schwankungen<br />

„Die konjunkturelle Situation<br />

ist nicht so kritisch, wie sie in<br />

den Medien dargestellt wird.“<br />

Friedhelm Loh, ZVEI-Präsident<br />

und Inhaber Rittals.<br />

dem werden wir unsere Plattform<br />

„Rittal – Das System“ als Weltstandard<br />

der Gehäusetechnik, der Klimatisierung,<br />

der Stromverteilung<br />

und der IT-Infrastruktur permanent<br />

weiterentwickeln. Erhebliches Potenzial<br />

gibt es speziell bei der besseren<br />

Integration im Gesamtsystem.<br />

Bereits für die ersten Frühjahrsmessen<br />

stehen Top-Innovationen auf<br />

dem Rittal-Programm, z.B. mit integrativen<br />

Kühlsystemen und neuen<br />

schungsintensität und ein breit<br />

gefächerter Mittelstand.<br />

Welche Themen stehen für die<br />

Branche 2<strong>01</strong>2 ganz oben auf<br />

der Agenda?<br />

Aus meiner Sicht sind drei Themen<br />

von besonderer Bedeutung:<br />

Die internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />

des Industrielandes<br />

Deutschland mit den richtigen politischen<br />

Rahmenbedingungen zu<br />

stärken. Zweitens: Eine sichere<br />

Versorgung mit Grundlaststrom<br />

und bezahlbare Strompreise für<br />

die energieintensive Chemie zu<br />

gewährleisten. Drittens: Die Innovationsfähigkeit<br />

der Unternehmen<br />

durch eine steuerliche Förderung<br />

von Forschung und Entwicklung<br />

zu unterstützen.<br />

Wodurch gewinnen die Chemieunternehmen<br />

in Deutschland<br />

den nötigen Innovationsvorsprung,<br />

um auch in Zukunft<br />

als Branche weltweit erfolgreich<br />

bleiben zu können?<br />

Unsere Unternehmen forschen entlang<br />

der großen Megatrends, die<br />

zentrale Bedeutung für eine wachsende<br />

Weltbevölkerung haben: Verbesserung<br />

der Nahrungsgrundlagen,<br />

Erschließung regenerativer<br />

Energiequellen, Entwicklung neuer<br />

Formen der Mobilität und Erhalt<br />

der Gesundheit einer alternden Bevölkerung.<br />

Rund 10 Prozent unserer<br />

423 000 Beschäftigten sind in der<br />

Forschung tätig. Sie<br />

tragen dazu bei, Lö- Konjunktur<br />

sungen für eine nach- NOTE<br />

haltige Entwicklung<br />

zu erarbeiten. 3<br />

Schranksystemen. Darüber hinaus<br />

wird die Energieeffizienz weiterhin<br />

technologisches Trendthema sein.<br />

Spätestens seit der Krise 2009 ist<br />

klar, dass die Ausschläge der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung tendenziell<br />

größer werden. Dies verlangt den<br />

Unternehmen eine immer größere<br />

Flexibilität ab. Rittal hat die Krise<br />

genutzt und daraus gelernt. Heute<br />

sind wir besser aufgestellt, um<br />

schneller auf Konjunkturschwankungen<br />

zu reagieren. Dafür haben<br />

wir unsere Prozesse optimiert und<br />

unser Produktportfolio in die Tiefe<br />

deutlich weiterentwickelt. ‚Schneller,<br />

besser, überall‘ – dieses Erfolgskonzept<br />

für das Produktprogramm<br />

‚Rittal – Das System‘ haben wir uns<br />

auch in Sachen Fertigung auf die<br />

Fahnen geschrieben. Im Fokus<br />

steht beispielsweise die umfassende<br />

Neuausrichtung der Montagelinien<br />

für die Fertigung von Großschaltschränken<br />

im Werk Rittershausen.<br />

Ab 2<strong>01</strong>2 wird dort auch das<br />

neue Einzel-Schaltschranksystem<br />

SE 8 in der komplett neuen <strong>Produktion</strong>slinie<br />

mit einem hochmodernen<br />

Fertigungsverfahren hergestellt.<br />

Wir setzen 2<strong>01</strong>2 weiter auf<br />

Zukunft mit technischen<br />

Highlights und Konjunktur<br />

Neuinvestitionen von NOTE<br />

rund 200 Millionen<br />

Euro weltweit.“ 2-3<br />

INTERVIEW DR. SOLVEEN, COMMERZBANK<br />

Stagnation erwartet<br />

GUNNAR KNÜPFFER,<br />

PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>2<br />

Nach Einschätzung von Dr. Ralph<br />

Solveen, stellvertretender Leiter<br />

Economic Research der Commerzbank,<br />

wird die deutsche Wirtschaft<br />

2<strong>01</strong>2 stagnieren.<br />

Bitte bewerten Sie die Konjunkturaussichten.<br />

Kurzfristig sind sie eindeutig mangelhaft,<br />

da wir zumindest für das<br />

Winterhalbjahr ein Schrumpfen<br />

der deutschen Wirtschaft erwarten.<br />

Aber auch mittelfristig werden<br />

sie sich zunächst kaum mehr als<br />

ein ausreichend verdienen, zumindest<br />

so lange die Staatsschuldenkrise<br />

nicht zu Ende ist.<br />

2<strong>01</strong>1 stand im Zeichen der<br />

Schulden- und Eurokrise. Wird<br />

sich die Situation 2<strong>01</strong>2 bessern?<br />

Aus konjunktureller Sicht wird es<br />

wohl eher sogar schlechter werden.<br />

Denn im aus unserem wahrscheinlichsten<br />

Szenario wird die Staatsschuldenkrise<br />

weiter vor sich hin<br />

köcheln, so dass die Unsicherheit<br />

über die weitere Entwicklung des<br />

Euroraums anhalten wird. Zusammen<br />

mit der in vielen Ländern sehr<br />

restriktiven Finanzpolitik wird dies<br />

dazu führen, dass die deutsche<br />

Wirtschaft im Jahresdurchschnitt<br />

2<strong>01</strong>2 wohl nur stagnieren wird.<br />

Welche Themen stehen für die<br />

verarbeitende Industrie 2<strong>01</strong>2<br />

ganz oben auf der Agenda?<br />

Das Hauptthema wird sicherlich<br />

der immer stärker zu fühlende Abschwung<br />

sein, der gerade beim exportorientierten<br />

verarbeitenden<br />

INTERVIEW<br />

KLAUS HIEMER,<br />

PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>2<br />

Der Logistik-Spezialist SSI Schäfer<br />

spricht von einer Verlangsamung<br />

des Wirtschaftswachstums. Eine<br />

nächste Krise dürfe aber nicht<br />

herbeigeredet werden, sagt SSI-<br />

Geschäftsführer Klaus Tersteegen.<br />

Das letzte Jahr stand im Zeichen<br />

der Schulden- und Eurokrise.<br />

Wird sich die Situation 2<strong>01</strong>2<br />

verbessern?<br />

Im Jahr 2<strong>01</strong>1 haben verschiedene<br />

Schocks die Weltwirtschaft geschwächt.<br />

Hierzu gehören der<br />

starke Ölpreisanstieg, das Erdbeben<br />

in Japan und die verschärfte<br />

Schuldenkrise in der Euro-Zone.<br />

Diese Faktoren haben die Unsicherheit<br />

der Märkte spürbar erhöht.<br />

Für Deutschland gehe ich<br />

aber von einer stabilen Lage im-<br />

Jahr 2<strong>01</strong>2 aus.<br />

Welche Themen stehen für Ihr<br />

Unternehmen 2<strong>01</strong>2 ganz oben<br />

auf der Agenda?<br />

2<strong>01</strong>2 werden wir weiterhin großen<br />

Wert auf energieeffiziente Systeme<br />

legen und verstärkt unser Produktportfolio<br />

an einen sparsamen Umgang<br />

mit Energie ausrichten. Beispielsweise<br />

verfügt die SSI Schäfer<br />

Fördertechnik schon heute über<br />

Dr. Ralph Solveen, Commerzbank,<br />

erwartet ein Schrumpfen der deutschen<br />

Wirtschaft. Bild: Commerzbank<br />

Gewerbe und hier bei den Investitionsgüterherstellern<br />

bereits zu<br />

spüren ist und noch stärker zu<br />

spüren sein wird. Daneben wird es<br />

aber um die immer gleichen Herausforderungen<br />

gehen, nämlich<br />

sich im harten weltweiten Wettbewerb<br />

zu behaupten.<br />

Wie gut haben sich die Unternehmen<br />

aufgestellt, um eine<br />

neue Krise zu meistern?<br />

Gerade die vergangene Krise und<br />

die danach folgende schnelle Erholung<br />

haben gezeigt, dass die deutschen<br />

Unternehmen überwiegend<br />

sehr gut aufgestellt sind. Dies dürfte<br />

sich in den vergangenen Jahren<br />

eher noch verbessert haben, da die<br />

Verschuldung heute eher geringer<br />

ist und die Unternehmen<br />

mit geringeren<br />

Lagerbeständen in<br />

den Abschwung gehen.<br />

LOGISTIK: SSI SCHÄFER<br />

Krise nicht herbeireden<br />

eine feingegliederte Bedarfsabschaltung,<br />

die je nach Anwendungsfall<br />

bis zu 60 Prozent Energie<br />

einspart. Ein weiteres Beispiel<br />

stellt aus unserer Sicht der SSI Autocruiser<br />

dar, der aufgrund seiner<br />

besonderen Energieversorgung<br />

per aufladbaren Akku um bis zu<br />

80 Prozent weniger<br />

Energie verbraucht<br />

gegenüber einer konventionellenFördertechnikanlage.<br />

Konjunktur<br />

NOTE<br />

5<br />

„Wir sind als Komplettanbieter<br />

für intralogistische Lösungen<br />

breit aufgestellt.“<br />

Klaus Tersteegen,<br />

Geschäftsführer SSI Schäfer.<br />

Konjunktur<br />

NOTE<br />

3


HANS-JOCHEN BEILKE, EBM-PAPST<br />

„Sehe keine Rezession auf uns zukommen“<br />

SUSANNE BADER, PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>2<br />

Hans-Jochen Beilke, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ebm-Papst-<br />

Gruppe, schildert seine Einschätzung der konjunkturellen Situation für<br />

dieses Jahr gegenüber <strong>Produktion</strong>.<br />

MULFINGEN (BA). „Die Schulden-<br />

und Eurokrise wird über das Jahr<br />

2<strong>01</strong>2 ein mittelfristiges Thema bleiben.<br />

Gespart werden muss weiterhin!<br />

Bei Ebm-Papst steht das Thema<br />

„Energieeffizienz und Ressourcenschonung“<br />

nach wie vor ganz<br />

AUS DEN UNTERNEHMEN<br />

ASC: Der Hersteller von Beschleunigungssensoren<br />

erweitert seine Geschäftsführung:<br />

Renate Bay ist seit<br />

dem 1.11.11 geschäftsführende<br />

Gesellschafterin des Unternehmens.<br />

In dieser Position verantwortet<br />

sie die Bereiche Controlling,<br />

Marketing und Betriebsorganisation.<br />

Bay (45) ist bereits seit 2007 als<br />

Marketing und Customer Service<br />

Manager bei ASC tätig. Neben Marketingaktivitäten<br />

lag der Schwerpunkt<br />

ihrer Arbeit bisher auf der<br />

Betriebsorganisation.<br />

FST: Am <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>2 wird Dieter<br />

Schäfer (55) als Chief Operations<br />

Officer das Management Board<br />

des DichtungsherstellersFreudenberg<br />

Sealing<br />

Technologies<br />

verstärken. In<br />

seiner neuen<br />

Funktion übernimmt<br />

er die<br />

Bereiche Operations,<br />

Lean, SCM und Einkauf. 20<strong>01</strong><br />

übernahm er eine Führungsposition<br />

bei FST und leitete ab 2005 den<br />

Geschäftsbereich Spezialdichtungsprodukte,<br />

2006 übernahm er<br />

den Bereich Oil Seals Division.<br />

RS Components: Das Unternehmen<br />

hat gerade den Wettbewerb ‚DesignSpark<br />

chipKIT Challenge‘ vorgestellt.<br />

Dieser wird online durchgeführt<br />

und stellt die Herausforderung<br />

an Entwicklungsingenieure,<br />

Studenten und Hobby-Entwickler,<br />

energieeffiziente und umweltfreundliche<br />

Entwicklungen aus<br />

dem Gebiet der Elektronik einzureichen.<br />

Um ihre Entwicklungen zu<br />

realisieren, werden die Teilnehmer<br />

das Software-Tool ‚DesignSpark<br />

PCB‘ von RS und die Entwicklungsplattform<br />

‚Digilent chipKIT Max 32‘<br />

nutzen, die den 32-bit Mikroprozessor<br />

PIC 32 von Microchip Technology<br />

unterstützt.<br />

TQ: Der Seefelder Elektronikdienstleister<br />

TQ hat zum fünften Mal den<br />

E²MS-Award erhalten. Das Unternehmen<br />

gewann in der Kategorie<br />

„Management der Lieferkette und<br />

Materialwirtschaft“.<br />

Der von den Organisationen FachverbandElektronik-Design<br />

(FED) und Zentralverband<br />

Elektrotechnik-<br />

und Elektronikindustrie<br />

(ZVEI)<br />

getragene<br />

Award wird auf<br />

Basis eines Auswahlverfahrens<br />

verliehen.<br />

oben auf der Agenda. Bereits vor 15<br />

Jahren haben wir begonnen, unser<br />

Produktportfolio auf sparsame EC-<br />

Ventilatoren und -Motoren umzustellen.<br />

Heute macht der Anteil<br />

dieser Technologie bei uns über<br />

60 % aus, viele Wettbewerber zie-<br />

12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · Unternehmen & Märkte · 7<br />

hen nach. Was den Bereich der<br />

Ressourcenschonung anbetrifft,<br />

haben wir 2<strong>01</strong>1 den ersten Biowerkstoffventilator<br />

präsentiert. Auf<br />

diesem Gebiet sowie im Bereich<br />

der Strömungstechnik legen wir<br />

unsere Entwicklungsschwerpunkte<br />

der nächsten Jahre. Neben unseren<br />

Produktoptimierungen arbeiten<br />

wir aktiv an Effizienz-Verbesserungen<br />

innerhalb unserer Prozesse<br />

und <strong>Produktion</strong>en. Die Weltwirtschaft<br />

ist geprägt von einem „grü-<br />

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nen“ Technologiezyklus. Diesem<br />

stellen wir uns ganzheitlich bei<br />

Ebm-Papst. Außerdem gibt es bei<br />

uns für 2<strong>01</strong>2 ein großes Budget zur<br />

Erweiterung unserer Kapazitäten.<br />

Aus heutiger Sicht glaube ich nicht<br />

an eine erneute Krise im Jahr 2<strong>01</strong>2.<br />

Wir spüren zwar eine leichte Beru-<br />

higung in unseren<br />

Auftragseingängen,<br />

eine Rezession sehe<br />

ich aber nicht auf uns<br />

zukommen.“<br />

Konjunktur<br />

NOTE<br />

3<br />

Hans-Jochen Beilke, Ebm-Papst.<br />

Bild: Ebm-Papst<br />

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8 · Unternehmen & Märkte · <strong>Produktion</strong> · 12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2<br />

INFORMATIONSTECHNIK<br />

Die ‚Cloud‘ steht ganz weit oben<br />

CLAUS WILK,<br />

PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>2<br />

Mit einer Zwei benotet Christian<br />

Lang, Senior Director für den<br />

Bereich Maschinenbau bei Autodesk,<br />

die konjunkturellen Aussichten<br />

für 2<strong>01</strong>2. Der Softwarekonzern<br />

will mit einer kompletten Lösung<br />

für das Product Lifecycle Management<br />

in der Industrie punkten.<br />

Lang begründet seine Notenvergabe<br />

mit dem gesamtwirtschaftlichen<br />

Umfeld für den Maschinenbau:<br />

„Die Auftragsbücher unserer<br />

Kunden sind bislang gut gefüllt.<br />

Fachkräfte werden weiter gesucht.<br />

Auch wenn eine gewisse Zurückhaltung<br />

bei Investitionen zu erwarten<br />

ist, so lässt sich der Markt nicht<br />

von Medienberichten irritieren.“<br />

Bezüglich der Euro-Krise urteilt<br />

Lang eher verhalten: „Selbst wenn<br />

eine Lösung für die Stabilisierung<br />

der Haushalte und der Finanzmärkte<br />

gefunden wird, so wird es<br />

doch eine Weile dauern, bis die<br />

Krise vorbei ist.“ Die Finanzmärkte<br />

würden in Zukunft sicher mehr reguliert<br />

werden. Dies könne dazu<br />

führen, dass Investitionen für Unternehmen<br />

schwieriger würden.<br />

Lang: „Speziell die kleinen und<br />

mittelständischen werden dies als<br />

erste zu spüren bekommen. Neben<br />

dem Kostendruck sind höhere<br />

INTERVIEW<br />

„Man darf sich nicht auf<br />

seinen Lorbeeren ausruhen!“<br />

DANIELA HOFFMANN, PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>2<br />

In Berlin wurde zum 15. Mal der Ludwig-Erhard-Preis verliehen. Der<br />

diesjährige Gewinner ist Endress + Hauser Conduct. CEO Dr. Manfred<br />

Jagiella berichtet <strong>Produktion</strong> wie er es scha� t, die Fluktuationsrate in<br />

seinem Unternehmen auf nur 1,7 % zu halten.<br />

Zuerst den MX Award für Manufacturing<br />

Excellence, danach<br />

den Ludwig-Erhard-Preis – welche<br />

Bedeutung haben die zahlreichen<br />

Auszeichnungen für Ihr<br />

Unternehmen?<br />

Dass wir mit dem Ludwig-Erhard-<br />

Preis gleich im ersten Anlauf ausgezeichnet<br />

wurden, haben wir<br />

unserem Mitarbeiterteam zu verdanken.<br />

Die Preise heben unseren<br />

Bekanntheitsgrad, das ist vor<br />

allem bei der Gewinnung neuer<br />

Mitarbeiter wichtig. Eine extrem<br />

niedrige Fluktuationsrate von 1,7<br />

VITA<br />

Dr. Manfred Jagiella,<br />

leitete bis 2007 den Geschäftsbereichs<br />

Sensoren bei der Firma Balluff<br />

in Neuhausen. Im Anschluss<br />

übernahm der promovierte Elektrotechnik-Ingenieur<br />

die Geschäftsführung<br />

von Endress + Hauser Conducta<br />

(Gesellschaft für Mess- und<br />

Regeltechnik).<br />

„Bisher haben wir in<br />

jeder Krise immer auch<br />

eine Chance gesehen.“<br />

Christian Lang,<br />

Senior Director Autodesk.<br />

Hürden zu nehmen, um an Investitionskapital<br />

zu gelangen.“ Aus seiner<br />

Sicht hätten sich deutsche Maschinenbauunternehmen<br />

bisher<br />

als stabil und vorausschauend bewiesen,<br />

weshalb er sich sicher sei,<br />

dass die meisten Unternehmen für<br />

2<strong>01</strong>2 gut aufgestellt wären.<br />

Befragt nach den 2<strong>01</strong>2er Plänen<br />

von Autodesk sagte Lang im Gespräch<br />

mit <strong>Produktion</strong>: „Für Autodesk<br />

steht 2<strong>01</strong>2 das Thema Cloud-<br />

Computing ganz weit oben auf der<br />

Agenda. Die Zeit ist gekommen,<br />

dass sich Unternehmen auch in der<br />

DR. MANFRED JAGIELLA, CEO ENDRESS + HAUSER CONDUCT<br />

Prozent bestätigt dabei unsere<br />

positive Unternehmenskultur, die<br />

durch Offenheit und Wertschätzung<br />

geprägt ist.<br />

Nutzen Sie das Assessment für<br />

die Ausrichtung ihrer Prozesse?<br />

Wir sind in einigen Bereichen sowohl<br />

in der Technologie als auch<br />

im Markt führend – das ist einerseits<br />

sehr schön, andererseits aber<br />

auch sehr gefährlich. Man darf<br />

sich nicht auf seinen Lorbeeren<br />

ausruhen, denn die Konkurrenz<br />

schläft nicht. Unser Ansporn war<br />

deshalb vor allem herauszufinden,<br />

wo wir besser sein können.<br />

Das Assessment ist ein guter Weg,<br />

um noch vorhandene Schwächen<br />

und vorhandene Potenziale zu erkennen,<br />

man wird praktisch gezwungen,<br />

sich seine Prozesse genau<br />

anzuschauen. Das Ergebnis<br />

ist eine saubere Analyse des Unternehmens,<br />

die in Form eines<br />

schriftlichen Berichts vorgelegt<br />

wird. Die präzise dokumentierten<br />

Bewertungen der Assessments<br />

zeigen die Felder für weiteres Ver-<br />

Produktentwicklung und den angegliederten<br />

Bereichen mit dem<br />

Thema Cloud-Computing beschäftigen.“<br />

Lang ergänzt: „Des Weiteren<br />

ist PLM im nächsten Jahr ein ganz<br />

wichtiges Thema für uns. Unsere<br />

Philosophie ist auch hier, ein System<br />

anzubieten, dass modern,<br />

einfach zu implementieren, und<br />

sehr investitionsfreundlich ist. Unser<br />

PLM wird cloudbasiert sein und<br />

einen anderen Weg gehen als die<br />

im Markt bekannten Systeme. Ich<br />

bin davon überzeugt, dass wir das<br />

Thema PLM wirklich anders anbieten<br />

und alle Unternehmen, egal ob<br />

groß oder klein, davon massiv profitieren<br />

können.“<br />

Bezüglich der Krisenresistenz<br />

von Autodesk ist sich Lang relativ<br />

sicher: „Wir haben über die vergangenen<br />

Jahre immer weiter investiert,<br />

um unsere Produkte und<br />

Lösungen zu erneuern, zu verbessern<br />

und zu erweitern. Wir werden<br />

in vielen Bereichen als der Innovator<br />

am Markt gesehen und wir haben<br />

nicht vor, diesen Status aufzugeben.<br />

Autodesk ist finanziell sehr<br />

gesund und profitiert davon, breit<br />

aufgestellt zu sein – sowohl in Bezug<br />

auf die unterschiedlichsten<br />

Industrien als auch auf die internationalen<br />

Märkte. Bisher haben wir<br />

in jeder Krise immer<br />

auch eine Chance gesehen<br />

und das wird<br />

sich auch künftig weiter<br />

auszahlen.“<br />

Konjunktur<br />

NOTE<br />

2<br />

besserungspotenzial auf – eine<br />

gute Entscheidungsgrundlage für<br />

die Zukunft.<br />

Und was hat Ihnen das Assessment<br />

verraten?<br />

Das Assessment bestätigt, dass wir<br />

auf dem richtigen Weg sind. In<br />

vielen Prozessen gibt es in Details<br />

noch Verbesserungspotenzial.<br />

Was sind die Hintergründe für<br />

Ihren Erfolg in einem Wettbewerb,<br />

in dem es um Business<br />

Excellence geht?<br />

Wir arbeiten sehr stark IT-gestützt<br />

und haben durchgängige Prozesse.<br />

Wenn beispielsweise ein Kunde<br />

in China einen Transmitter<br />

bestellt, geht der Auftrag nach<br />

dem JIT-Prinzip in das vollautomatisierte<br />

<strong>Produktion</strong>ssystem.<br />

Wir nutzen das gleiche ERP-System<br />

weltweit. Im One-Piece-Flow<br />

wird zum Beispiel auch just-intime<br />

zu jedem Transmitter eine<br />

individuelle Bedienungsanleitung<br />

gedruckt, die nur die bestellten<br />

Optionen enthält – in 14 unterstützten<br />

Sprachen, darunter natürlich<br />

auch chinesisch.<br />

Was bedeutet Deutschland als<br />

Standort für Endress + Hauser<br />

Conducta?<br />

Wir sind ein ausgesprochen internationales<br />

Unternehmen, verges-<br />

CHINA-CORNER<br />

Waldkraiburg/JiangXI (kk): Mit dem<br />

neuen Standort Ryder Electronics<br />

Xinfeng Ltd. in der chinesischen<br />

Provinz JiangXi hat der EMS-Spezialist<br />

Ryder Industries seine Elektronikfertigungs-Dienstleistung<br />

um<br />

die Kabelkonfektionierung erweitert.<br />

Ryder Industries stellt sich damit<br />

auf kräftiges Wachstum ein:<br />

Die neue <strong>Produktion</strong>sstätte Ryder<br />

Electronics Xinfeng befindet sich<br />

etwa 450 km nördlich von Shenzhen<br />

und ist eine vollständig vertikal<br />

integrierte, auf mehrere Gebäude<br />

verteilte Fertigungsstätte, die<br />

Kunststoff-Spritzgussanlagen, SMT-<br />

Fertigungslinien und die Baugruppen-Geräteendmontage<br />

auf einer<br />

insgesamt 40 000 m² großen <strong>Produktion</strong>sfläche<br />

offeriert. Damit<br />

trägt Ryder Industries der steigenden<br />

Nachfrage Rechnung und<br />

adressiert dabei die professionelle<br />

Audio-, Unterhaltungs- und Haushaltselektronik,<br />

HF-Lösungen sowie<br />

Automobil- und auch Industrieelektronik.<br />

Frühzeitig habe das Unternehmen<br />

mehr als 300 Mitarbeiter<br />

eingestellt und im Fertigungswerk<br />

in Shenzhen für die Elektronikfertigung<br />

und vor allem für die Kabel-<br />

„Unsere Unternehmenskultur,<br />

ist<br />

durch Offenheit<br />

und Wertschätzung<br />

geprägt.“<br />

Dr. Manfred Jagiella,<br />

CEO Endress + Hauser<br />

Conduct.<br />

sen aber nie, wo unsere Wurzeln<br />

sind. Derzeit bauen wir unsere<br />

<strong>Produktion</strong> vor allem in Deutschland<br />

stark aus. Im Juli ist ein Neubau<br />

am Hauptsitz Gerlingen eingeweiht<br />

worden, ein weiterer Neubau<br />

wurde soeben begonnen. In Waldheim<br />

bei Dresden wird die <strong>Produktion</strong>sfläche<br />

derzeit durch einen<br />

Bauerweiterung um 70 Prozent<br />

vergrößert. Zusätzlich werden dort<br />

auch neue Labor- und Büroräume<br />

geschaffen. Unsere Strategie besteht<br />

darin, dort zusätzliche <strong>Produktion</strong>sstätten<br />

zu gründen, wo<br />

der Markt ist, so produzieren wir<br />

beispielsweise in Suzhou bei<br />

konfektionierung ausgebildet, berichtet<br />

Georg Diakourakis, Vice President<br />

Associate, Business Development<br />

von Ryder Industries.<br />

SHANGHAI: Die Electronica China<br />

und die Productronica China inklusive<br />

der Laser World of Photonics<br />

China finden vom 20. bis 22. März<br />

in Shanghai statt. Analog zu den<br />

Messen Electronica und Productronica<br />

in München bilden die Messen<br />

das gesamte Spektrum von Komponenten<br />

und Produkten über Systeme<br />

bis zur Elektronikfertigung ab;<br />

bzw. die Themen Ausrüstungsequipment<br />

und produktionsbezogene<br />

Services für die Elektronikfertigung.<br />

Der ZVEI organisiert zudem<br />

einen Gemeinschaftsstand.<br />

Mehr Infos unter:<br />

www.electronicachina.com.<br />

NÜRNBERG (kk): Ein Praxistraining<br />

zum China Manager (IHK) startet am<br />

15. März in Nürnberg. Der zwölftägige<br />

Zertifikatslehrgang vermittelt<br />

umfassendes Wissen über die wirtschaftlichen,<br />

rechtlichen und kulturellen<br />

Rahmenbedingungen in der<br />

Volksrepublik und hilft, Handlungsstrategien<br />

für den chinesischen<br />

Markt zu entwickeln und umzusetzen<br />

(www.chinaforumbayern.de).<br />

Shanghai für China und in Anaheim<br />

bei Los Angeles für den amerikanischen<br />

Markt.<br />

Wie viel investieren Sie in Forschung<br />

und Entwicklung?<br />

Wir investieren einen deutlich im<br />

zweistelligen Prozentbereich angesiedelten<br />

Teil des Umsatzes in<br />

F&E. Innovation ist für uns ein<br />

wichtiger Weg, uns Freiräume für<br />

die Zukunft abzusichern. Über 600<br />

Patente und Patenanmeldungen<br />

schützen unsere Innovationen.<br />

Diese werden jährlich durch 40 bis<br />

50 neue Patentanmeldungen erweitert.


PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

Erstmals mit einem eigenen Stand wird die Benseler-Firmengruppe auf<br />

der Euroguss präsent sein und ihre Beschichtungs- sowie Entgratungskompetenz<br />

bei Leichtmatallen in den Vordergrund stellen.<br />

MESSE EUROGUSS 2<strong>01</strong>2<br />

die Produkte von Autobauern wie<br />

Mercedes-Benz, Porsche und<br />

BMW entsprechend behandelt,<br />

von denen einige auf dem Messestand<br />

zu sehen sind.<br />

Druckguss-Branche<br />

trifft sich in Nürnberg<br />

und internationale Forschungsinstitute,<br />

Universitäten und Fachhochschulen<br />

mit ihrem Aus- und Weiterbildungsangebot,<br />

ihren Dienstleistungen<br />

und aktuellen Forschungsschwerpunkten.<br />

Der Dialog zwischen Forschung<br />

und Anwendung steht im Fokus des<br />

Internationalen Deutschen Druckgusstages,<br />

der vom Verband der<br />

Deutschen Druckgießereien (VDD)<br />

in Kooperation mit dem Bundesverband<br />

der Deutschen Gießerei-Industrie<br />

(BDG) organisiert wird. Experten<br />

diskutieren an drei Messetagen<br />

über innovative Forschungsergebnisse<br />

und die Vorteile der technologischen<br />

Nutzung.<br />

Am Dienstag, 17. Januar 2<strong>01</strong>2,<br />

stehen die Themen Maschinentechnik<br />

und Formen im Mittelpunkt.<br />

Am Mittwoch, 18. Januar,<br />

geht es um Trennmittel, Gießtechnik<br />

sowie Produktentwicklung und<br />

am Donnerstag, 19. Januar, sowohl<br />

um Gusswerkstoffe, Schmelztechnik<br />

als auch um Gussbearbeitung.<br />

Bereits zum vierten Mal werden<br />

im Rahmen der Eröffnungsfeier der<br />

Euroguss am Abend des 16. Januar<br />

2<strong>01</strong>2 herausragende Zinkgussteile<br />

von der Initiative Zink ausgezeichnet.<br />

Der Zinkdruckguss-Wettbewerb<br />

hat das Ziel, die Anwendungsvielfalt,<br />

die herausragenden Eigenschaften<br />

von Zinkdruckgusserzeugnissen<br />

und die Leistungsfähigkeit<br />

der teilnehmenden Gießereiunter-<br />

Dazu gehört das Dachsystem der<br />

Mercedes-Benz-SL-Baureihe. Hier<br />

ist Benseler für den Korrosionsschutz<br />

sowie die Pulverlackierung<br />

des Heckscheibenrahmens, des<br />

Dachvorderteils und der C-Säule<br />

links und rechts verantwortlich.<br />

Zudem präsentiert das Unternehmen<br />

seine Arbeit am Verdecklager<br />

des Porsche 991. Neben der Beschichtung<br />

übernimmt man hier<br />

nehmen vorzustellen.<br />

Die hohe Qualität von Aluminium-Druckguss<br />

zu zeigen ist der<br />

Anspruch des Internationalen Aluminium-Druckguss-Wettbewerbs,<br />

der vom Verband der Aluminiumrecycling-Industrie<br />

(VAR) und der<br />

Organisation of the European Aluminium<br />

Recycling Industry (OEA)<br />

durchgeführt wird.<br />

Die Jury bewertet Gussqualität,<br />

druckgussgerechte Konstruktion<br />

sowie den Einsatz von recyceltem<br />

Aluminium. Die drei besten Einsendungen<br />

werden im Rahmen der<br />

Euroguss-Eröffnungsfeier am 16.<br />

Januar 2<strong>01</strong>2 ausgezeichnet.<br />

Die Druckguss-Branche hat die<br />

Krise von 2008/2009 überwunden<br />

und kann sich über die wirtschaftliche<br />

Situation derzeit nicht beklagen.<br />

Der Verband Deutscher Druckgießereien<br />

(VDD) meldet für 2<strong>01</strong>0<br />

einen neuen Rekord beim Gesamtumsatz<br />

von 3,5 Mrd. EUR. Zum<br />

Vergleich: Im Boomjahr 2007 lag der<br />

Umsatz mit 3,1 Mrd. EUR deutlich<br />

darunter.<br />

Und laut CEMAFON (The European<br />

Foundry Equipment Suppliers<br />

Association) haben die Mitgliedsländer<br />

Dänemark, Deutschland,<br />

Frankreich, Großbritannien, Italien<br />

und Spanien im vergangenen Jahr<br />

Maschinen für Gießereien im Wert<br />

von 255 Mio. EUR (2008: 261 Mio.<br />

EUR) exportiert, was einem weltweiten<br />

Exportanteil von 36 % entspricht.<br />

Beide Verbände, VDD und<br />

CEMAFON, sind ideelle Träger der<br />

Fachmesse Euroguss.<br />

www.euroguss.de<br />

12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · Euroguss Messe · 9<br />

LEICHTMETALL-KORROSIONSSCHUTZ<br />

Breite Verfahrensvielfalt bei der Oberflächengestaltung<br />

MARKGRÖNINGEN (RM). Das Unternehmen<br />

befasst sich bereits seit<br />

über zehn Jahren mit dem effizienten<br />

Schutz von Leichtmetallen vor<br />

Korrosion. Aktuell werden Teile für<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

Vom 17. bis 19. Januar 2<strong>01</strong>2 be�ndet<br />

sich der Mittelpunkt der europäischen<br />

Druckguss-Fachwelt auf<br />

der Euroguss im Messezentrum<br />

Nürnberg. Auf dem Druckgusstag<br />

treten Forschung und Anwendung<br />

in einen Dialog ein und auf einer<br />

neue Sonderschau stellen sich<br />

Institute und Hochschulen vor.<br />

NÜRNBERG (RM). Rund 400 erwartete<br />

Aussteller – 2<strong>01</strong>0 waren es 364<br />

- informieren über neue Technik,<br />

Prozesse und Produkte. Man rechnet<br />

mit über 7 000 Druckguss-Experten<br />

aus dem In- und Ausland, die<br />

gleich zu Jahresbeginn anstehende<br />

Investitionen vorbereiten und Lösungen<br />

für ihre technischen Anforderungen<br />

suchen wollen.<br />

Parallel zur Messe findet der Internationale<br />

Deutsche Druckgusstag<br />

statt, erstmals in der Halle 7,<br />

statt. Weitere Highlights sind die<br />

Sonderschau „Forschung, die Wissen<br />

schaf(f)t“, die Bekanntgabe der<br />

Gewinner des Internationalen Aluminium-Druckguss-<br />

sowie des<br />

Zinkdruckguss-Wettbewerbs.<br />

Laut der NürnbergMesse sind alle<br />

namhaften Hersteller und Druckgießereien<br />

auf der Messe vertreten.<br />

Nicht zuletzt, so die Begründung,<br />

weil sie als einzige Veranstaltung die<br />

gesamte Druckguss-Prozesskette<br />

von der Hightech-Maschine über<br />

neue Materialien bis hin zu effizienten<br />

Services abbilde.<br />

Innovationen sind für die europäische<br />

Druckgussbranche im globalen<br />

Wettbewerb naturgemäß von<br />

entscheidender Bedeutung. Auf der<br />

neuen Sonderschau „Forschung,<br />

die Wissen schaf(f)t“ in Halle 7 präsentieren<br />

sich rund zehn nationale<br />

Gerhard Eder, Vorsitzender des Verbands<br />

Deutscher Druckgießereien<br />

(VDD) und Fachbeirat der Euroguss,<br />

zeigt sich mit der aktuellen Geschäftslage<br />

seiner Branche sehr<br />

zufrieden, beklagt aber die hohen<br />

Energie- und Rohstoffkosten.<br />

Erneut über 400 Aussteller sowie über 7 000 Fachbesucher werden zur Euroguss<br />

2<strong>01</strong>2 mit dem Deutschen Druckgusstag erwartet. Bilder: NürnbergMesse<br />

2<strong>01</strong>0 wurden mit Druckguss<br />

3,5 Mrd. EUR umgesetzt<br />

zusätzlich nachgelagerte Verarbeitungsschritte.<br />

Neben einem breiten<br />

Spektrum an organischen Beschichtungen<br />

stellt Benseler seine Entgratungen,<br />

Zinklamellensysteme sowie<br />

die Zinkthermodiffusion vor,<br />

die ab dem ersten Quartal 2<strong>01</strong>2 zum<br />

Einsatz kommen wird.<br />

Benseler mit acht deutschen<br />

Standorten ist Dienstleister für<br />

technisch anspruchsvolle Lösun-<br />

gen in den Bereichen Beschichtung,<br />

Oberflächenveredelung, Entgratung<br />

und Formgebung von Serienteilen.<br />

Dazu ist die Firmengruppe in<br />

die drei Geschäftsbereiche Organische<br />

Beschichtungen, Zinklamellensysteme<br />

sowie Entgratungen<br />

gegliedert.<br />

Halle 7, Stand 7-330<br />

www.benseler.de<br />

Euroguss, Nürnberg, Halle 7, Stand 7-260


10 · Messe Euroguss · <strong>Produktion</strong> · 12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2<br />

TRENN- UND SCHMIERÖLE<br />

Mehr Effizienz und weniger Ausschuss<br />

PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>2<br />

Die aktuelle Generation seiner Formentrennsto e SL sowie Kolbenschmiersysteme<br />

und -schmiersto e aus der Reihe PL stellt Chem-Trend<br />

Deutschland vor. Damit soll sich die Prozesse zienz im Druckgießprozess<br />

steigern lassen.<br />

MAISACH (RM). Zudem werden laut<br />

dem Hersteller die Ausschussraten<br />

sowie die <strong>Produktion</strong>skosten reduziert<br />

und die Gussqualität erhöht.<br />

Dazu verkürzen die wasserfreien<br />

Formentrennstoffe SL die Zyklus-<br />

zeiten. Damit ist der Trennfilmauftrag<br />

im Micro-Sprühverfahren<br />

möglich. Da die Formoberfläche<br />

zur Ausbildung des Trennfilms<br />

nicht, wie bei herkömmlichen<br />

Trennstoffen notwendig, stark ab-<br />

gekühlt werden muss, werden bei<br />

Anwendung der Formentrennstoffe<br />

SL die Zykluszeiten deutlich reduziert<br />

und die Formlebensdauer<br />

verlängert, so Chem-Trend.<br />

Die Formentrennstoffe sind darüber<br />

hinaus bei hohen Temperaturen<br />

einsetzbar, ohne dass die<br />

Filmausbildung im mittleren und<br />

unteren Temperaturbereich negativ<br />

beeinflusst wird. Durch das Benetzungsvermögen<br />

in einem breiteren<br />

Temperaturfenster ist auch<br />

FÜHREND IN DER SYSTEMINTEGRATION<br />

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bei inhomogen temperierten Gießwerkzeugen<br />

ein sicheres Gießen<br />

ohne störende Metallanklebung<br />

machbar. Wegen der Zusammensetzung<br />

und der geringen Auftragsmenge<br />

ist diese Technik umweltschonend<br />

und schont die Form.<br />

Halle 7A, Stand 306<br />

www.chemtrend.com/german<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />

MATERIAL ✔ ENERGIE<br />

SERVICE HANDHABUNG<br />

ZEIT ✔ LEBENSDAUER ✔<br />

KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />

Besuchen Sie uns auf der Euroguss 2<strong>01</strong>2 in Nürnberg vom 17.<strong>01</strong>.-19.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>2 in Halle 7 Stand 713. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

Formentrennstoffe von Chem-Trend<br />

werden unter anderem bei der <strong>Produktion</strong><br />

dieses Federbeins eingesetzt.<br />

Bild: Georg Fischer<br />

Shredder zerkleinert<br />

sperrige Angüsse<br />

PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>2<br />

Nach dem Zinkdruckguss stellt<br />

sich die Frage der Weiterverarbeitung<br />

von Materialresten, um<br />

ein kleineres Volumen, weniger<br />

Transportaufwand und eine<br />

einfache Wiederverwertung zu ermöglichen.<br />

Dazu zerkleinert beim<br />

Beschlaghersteller Hettich ein<br />

spezieller Shredder von Erdwich<br />

sperrige Angüsse automatisch.<br />

KAUFERING (RM). Zinkreste lassen<br />

sich ohne Qualitätsverlust immer<br />

wieder einschmelzen und erneut<br />

verarbeiten. Doch bei der Entsorgung<br />

und Wiederaufbereitung treten<br />

Probleme auf. Denn vor allem<br />

die Angüsse benötigen meist viel<br />

Platz und müssen zeitaufwändig<br />

manuell abtransportiert werden.<br />

Zinkangüsse nach der <strong>Produktion</strong><br />

(links) und geshreddert (rechts).<br />

Bild: Helmut Vogel<br />

Der Einwellenzerkleinerer M600/1<br />

sorgt dafür, dass die Teile auf eine exakt<br />

definierte Größe geshreddert<br />

werden. Bild: Erdwich GmbH<br />

Wie dieses Problem angegangen<br />

werden kann, zeigt der Möbelbeschlaghersteller<br />

Hettich: Dort zerkleinert<br />

ein spezieller Shredder der<br />

Erdwich Zerkleinerungssysteme<br />

GmbH automatisch selbst Teile mit<br />

großen Abmessungen so, dass der<br />

bisherige Platz- und Logistikaufwand<br />

hinfällig wird. Der dafür<br />

entwickelte Einwellenzerkleinerer<br />

M600/1 sorgt dafür, dass die Stücke<br />

auf eine definierte Größe geshreddert<br />

und somit platzsparend weiterverarbeitet<br />

werden können.<br />

www.erdwich.de<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />

MATERIAL ENERGIE<br />

SERVICE HANDHABUNG ✔<br />

ZEIT ✔ LEBENSDAUER<br />

KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION


PRÄZISIONSWERKZEUGE<br />

RICHARD LÄPPLE, PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

Die Anforderungen an Werksto�e für die Energietechnik werden künftig<br />

weiter steigen. Zunehmend kommen schwer zerspanbare Materialien<br />

zum Einsatz. Bei den Herstellern von Präzisionswerkzeugen läuft<br />

die Suche nach dem idealen Schneidsto� auf Hochtouren.<br />

von 600 Grad Celsius und mehr erfordern<br />

hochtemperaturfeste Werkstoffe<br />

wie die Nickelbasislegierungen<br />

Inconel, Udimet, Nimonic etc.<br />

Herkömmlicher Baustahl glüht in<br />

diesen Regionen bereits dunkelrot.<br />

„Die Wirkungsgrade lassen sich<br />

außerdem durch größere Anlagen<br />

weiter nach oben treiben“, wie Peter<br />

Jeschke vom Institut für Strahlantriebe<br />

und Turbomaschinen an der Universität<br />

Aachen betonte. Die Werkstücke<br />

wie Schaufeln und Gehäuseteile<br />

werden folglich größer, was die<br />

Bearbeitung nicht einfacher macht.<br />

Die größten Schaufeln finden sich<br />

am Ausgang der Turbine. Zwar<br />

kommen dort dank niedrigerer<br />

Temperaturen keine Superlegierungen<br />

mehr zum Einsatz, dafür<br />

aber leichte Titanwerkstoffe. Auch<br />

diese Legierungen gehören zur<br />

ISO-S Gruppe. Lang, dünn und<br />

schwer zerspanbar – es kommt einiges<br />

zusammen.<br />

Der Bedarf an ISO-S Werkstoffen<br />

wird nicht zuletzt aufgrund eines<br />

global steigenden Energieverbrauchs<br />

weiter zunehmen. Daran<br />

ändern mittelfristig auch regenerative<br />

Energiequellen nichts. „Dampfturbinen<br />

bleiben der zentrale Bestandteil<br />

der Energieerzeugung des<br />

21. Jahrhunderts“, prognostizierte<br />

Dr. Henning Rohkamm, Projektleiter<br />

12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · Trends & Reports · 11<br />

Energietechnik: Suche nach dem<br />

Top-Schneidstoff läuft auf Hochtouren<br />

TÜBINGEN (HI). Die Zerspaner in<br />

der Energietechnik, zumal im Umfeld<br />

der Wärmekraftwerke, haben es<br />

nicht leicht. Sie bekommen es immer<br />

häufiger mit schwer zerspanbaren<br />

Werkstoffen zu tun, wie<br />

kürzlich auf dem 2. internationalen<br />

Energieforum des Werkzeugherstellers<br />

Walter in Tübingen zu vernehmen<br />

war.<br />

Der Grund liegt in der Physik der<br />

Wärmekraftprozesse. Der Wirkungsgrad<br />

der Kraftwerke steigt mit<br />

den Gas- und Dampftemperaturen.<br />

Hohe Wirkungsgrade sind aber das<br />

A & O einer ressourcenschonenden<br />

und kostenoptimierten Energieerzeugung.<br />

Des Physikers Freud, des<br />

Zerspaners Problem. Die üblichen<br />

Turbinen-Eingangstemperaturen<br />

Modernste Werkzeuge sind gefordert,<br />

damit später die Turbinenmontage<br />

problemlos läuft. Bild: Siemens<br />

INTERVIEW<br />

DIETMAR POLL, PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

Radnabenantriebe erleben derzeit ein Comeback. Wir sprachen mit<br />

Dr. Gunter Freitag von der zentralen Siemens-Forschungsabteilung<br />

‚Corporate Technology‘, was dahinter steckt.<br />

mobile Anwendungen. Unser<br />

Radnabenantrieb ist als permanent-erregte<br />

Synchronmaschine<br />

aufgebaut, damit erreichen wir eine<br />

hohe Leistungsdichte. Wichtig<br />

ist hierbei ein guter Wirkungsgrad<br />

im Teillastbereich, weil solch eine<br />

Maschine im Fahrzeugeinsatz die<br />

meiste Zeit eben nicht unter Volllast<br />

betrieben, sondern eher mit<br />

mäßiger Leistung und dafür dynamisch<br />

beansprucht wird.<br />

Für welchen Einsatzbereich ist<br />

dieser vorgesehen?<br />

Ein solcher Radnabenmotor könnte<br />

vor allem in Fahrzeugen zum<br />

Einsatz kommen, die hauptsächlich<br />

in Städten fahren. Eine hohe<br />

Endgeschwindigkeit des Fahrzeugs<br />

ist also nicht das Ziel. Wir<br />

wollten die Radnabenmaschine<br />

als Antrieb verwenden und gleichzeitig<br />

damit die Reibbremse auf<br />

Anspruchsvoller Einsatz in der Energietrechnik: Bohren einer Gasturbinen-Radscheibe mit speziellen<br />

XD-Bohrern von Walter bei Siemens Energy in Berlin. Bild: Läpple<br />

Komponentenentwicklung Dampfturbinen,<br />

Siemens Energy.<br />

Bei Werkstücken aus Inconel &<br />

Co sind modernste Werkzeuge gefragt.<br />

Am liebsten würden die Fertigungsverantwortlichen<br />

einen<br />

Gummidiamanten ins Futter und<br />

in die Halter spannen. Aber diesen<br />

Wunderschneidstoff gibt es leider<br />

nur in der Theorie. Dr. Christian<br />

Wagenknecht, Alstom, fasste die<br />

vom Werkzeug im Turbinenbau<br />

verlangten Eigenschaften zusammen:<br />

„Hohe mechanische und<br />

thermische Resistenz, geringe Neigung<br />

zu Aufbauschneiden, möglichst<br />

gute Wärmeleitfähigkeit, keine<br />

Neigung zur Diffusion.“ Mit den<br />

typischen hohen Zerspanungskräften<br />

müsse man auf einem vorhandenen<br />

Maschinenequipment zurechtkommen.<br />

Bleibt also nur zu<br />

folgern: um die Entwicklungen im<br />

Gas- und Dampfturbinenbau in der<br />

Fertigung künftig zu meistern, ist<br />

vor allem am Werkzeug als wichtigster<br />

Stellschraube zu drehen.<br />

Das passiert auch in den Entwicklungsabteilungen<br />

im Hause Walter.<br />

Ein Meilenstein für die Bearbeitung<br />

von ISO-S-Materialien war beispielsweise<br />

die Markteinführung<br />

von Wendeplatten mit PVD-Aluminiumoxid-Beschichtung.<br />

Das PVD-<br />

Verfahren bewirkt aufgrund niedriger<br />

Prozesstemperaturen, dass die<br />

Zähigkeit des Hartmetalls erhalten<br />

bleibt, die Hartschicht Aluminiumoxid<br />

unterstützt die Hochtemperatur-Verschleißfestigkeit.<br />

Mit diesen<br />

Schneidstoffen ist daher ein großer<br />

Step in Richtung ‚idealer Schneidstoff‘<br />

gelungen. Weitere bedeutende<br />

Schritte in der Werkzeugent-<br />

Radnabenantriebe schaffen völlig neue Möglichkeiten<br />

Herr Freitag, welche Art von<br />

Radnabenmotor entwickeln Sie?<br />

Ergänzend zum aktuell verfügbaren<br />

Antriebsportfolio der Siemens<br />

Business Unit ‚Electric Car‘ arbeiten<br />

wir in der zentralen Siemens-<br />

Forschung an der Entwicklung eines<br />

Radnabenantriebs für auto-<br />

IDEEN-WERKSTATT<br />

Corporate Technology<br />

Siemens entwickelt Lösungen sowohl<br />

für die Elektromobilität wie<br />

auch für die gesamte Energieumwandlungskette.<br />

Bei der Elektromobilität<br />

beschäftigt sich Siemens sowohl<br />

mit der Fahrzeugseite (z.B. den<br />

elektrischen Antrieben) wie auch<br />

mit der nötigen Infrastruktur. ‚Corporate<br />

Technology‘ ist die sektorübergreifende<br />

Ideen-Werkstatt.<br />

Werkstücke wie Schaufeln<br />

werden immer größer<br />

DR. GUNTER FREITAG, SIEMENS<br />

„Wichtig ist ein guter<br />

Wirkungsgrad im<br />

Teillastbereich.“<br />

Dr. Gunter Freitag,<br />

Siemens Forschungsabteilung<br />

Corporate Technology<br />

Bohrwerkzeuge arbeiten<br />

mit Innenkühlung<br />

der Hinterachse ersetzen. Dementsprechend<br />

haben wir sie als<br />

Motor und zugleich als Bremse<br />

optimiert. Damit wir sie als Bremse<br />

verwenden können, muss sie<br />

kurzeitig sehr hohe Drehmomente<br />

aufbauen können – und das über<br />

den gesamten Drehzahlbereich<br />

hinweg. Je mehr Bremsmoment<br />

die elektromotorische Bremse<br />

übernehmen kann, desto mehr kinetische<br />

Energie des Fahrzeugs<br />

kann wieder in elektrische Energie<br />

überführt und in der Batterie gespeichert<br />

werden. Gleichzeitig<br />

muss sie leistungsstark genug sein,<br />

um ein Stadtfahrzeug über längere<br />

Strecken anzutreiben.<br />

Wie wollen Sie den negativen<br />

Einfluss auf das Fahrverhalten<br />

durch den Radnabenantrieb<br />

vermeiden?<br />

Radlastschwankungen und zu geringen<br />

Teilen Aufbaubewegungen<br />

werden durch die Massen an den<br />

Rädern beeinflusst, die somit das<br />

Fahrverhalten mitbestimmen. Der<br />

Einfluss dieser ungefederten Massen<br />

wird allerdings deutlich über-<br />

„Dampfturbinen<br />

bleiben zentraler<br />

Bestandteil der<br />

Energieerzeugung.“<br />

Dr. Henning<br />

Rohkamm,<br />

Siemens Energy<br />

wicklung vollziehen sich beim spiralisierten<br />

Tieflochbohren. Die XD-<br />

Technologie (XD = extremely deep)<br />

von Walter eignet sich inzwischen<br />

für Bohrtiefen bis 70xD. Die Bohrwerkzeuge<br />

mit Innenkühlung werden<br />

aus Vollhartmetall hergestellt.<br />

Der Hauptvorteil: Das Zurückfahren<br />

zur Späneentleerung (‚Lüften‘)<br />

erübrigt sich.<br />

Unter Mitwirkung des entsprechenden<br />

Kühlmitteldrucks schrauben<br />

sich die Späne von selbst aus<br />

der Bohrung. Die Prozesssicherheit<br />

ist hoch, die Zeitersparnis enorm.<br />

XD-Bohrer finden zahlreiche Anwendungen<br />

in der Energietechnik,<br />

etwa Kühlbohrungen, die aufgrund<br />

der hohen Prozesstemperaturen<br />

bei Dampf- und Gasturbinen notwendig<br />

sind. Die Werkzeuge erlauben<br />

selbst bei Inconel hohe Schnittgeschwindigkeiten.<br />

www.walter-tools.com<br />

e mobility<br />

Made in Germany<br />

schätzt. Es gibt genügend Untersuchungen<br />

und Studien die nachweisen,<br />

dass sie sich in diesem<br />

Einsatzbereich für den durchschnittlichen<br />

Autofahrer nicht<br />

spürbar auswirken.<br />

Nennen Sie die Vorteile Ihres<br />

künftigen Radnabenantriebs.<br />

Wenn ein Radnabenantrieb verwendet<br />

wird, entfallen Getriebe,<br />

Differential und Wellen. Neben<br />

dem Platz, den man dabei gewinnt,<br />

werden dadurch auch Gewicht<br />

und Kosten eingespart. Mit<br />

Radnabenmaschinen lassen sich<br />

verteilte Antriebe leicht umsetzen.<br />

Damit ergeben sich neue Möglichkeiten<br />

für die Fahrdynamik, wie<br />

zum Beispiel Torque Vectoring,<br />

mit dem das Lenkverhalten des<br />

Fahrzeugs mit Hilfe des Antriebs<br />

gesteuert werden kann. Langfristiges<br />

Ziel der Entwicklung ist Antrieb,<br />

Bremse, Dämpfung und<br />

Lenkung in einem Rad-Modul zusammenzufassen.<br />

Die vollständige<br />

Integration des Antriebs in das<br />

Rad schafft völlig neue Freiheiten<br />

bei den Fahrzeugkonzepten.


12 · F&E · <strong>Produktion</strong> · 12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2<br />

DEUTSCHER ZUKUNFTSPREIS<br />

Elektronik aus Plastik<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

Am Anfang gab es eine Abfuhr. Das kann niemals funktionieren, winkte<br />

ein Fachgutachter einer Forschungsförderungsagentur ab. Jetzt, 15<br />

Jahre später, hat der Physiker Prof. Karl Leo mit zwei Mitstreitern für<br />

den heftig kritisierten Forschungsansatz den Deutschen Zukunftspreis<br />

erhalten.<br />

DRESDEN (BA). Leo, Leiter des<br />

Fraunhofer-Instituts für Photonische<br />

Mikrosysteme IPMS in Dresden,<br />

hat sich der organischen<br />

Elektronik verschrieben. Bisher<br />

wird für elektronische Bauteile vor<br />

allem anorganisches Silizium verwendet.<br />

Das spröde Material ist<br />

zwar ein guter Halbleiter, doch<br />

seine Herstellung erfordert einen<br />

erheblichen Aufwand. Man muss<br />

bei hohen Temperaturen einen<br />

großen Kristall heranwachsen lassen<br />

und anschließend in dünne<br />

Scheiben, die Wafer, zerschneiden.<br />

Eleganter ist es dagegen, einen<br />

organischen Stoff zu verwenden,<br />

eine Art Farbstoff, wie er auch für<br />

Straßenschilder verwendet wird.<br />

Dieser lässt sich problemlos auf<br />

biegsame Folien oder andere Substrate<br />

auftragen. Allerdings sind<br />

organische Farbstoffe schlechte<br />

MESSSYSTEME<br />

Intelligent messen und regeln,<br />

wenn es dünn auf hart kommt<br />

MEIKE WIEGAND, PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

Die Ingenieure des Instituts für Integrierte <strong>Produktion</strong> Hannover (IPH)<br />

haben ein Messsystem entwickelt, das eine Überwachung der Blätter<br />

während des Trennschleifens ermöglicht. Derzeit forschen sie daran,<br />

wie der Prozess auf Basis der gewonnenen Messdaten geregelt werden<br />

kann.<br />

HANNOVER (BA). Um die Kosten<br />

beim Zuschneiden von Granitplatten<br />

gering zu halten, setzt die Industrie<br />

zunehmend auf dünnere<br />

Trennschleifblätter. Ein Problem<br />

sind jedoch deren starke Schwingungen<br />

während des Prozesses.<br />

Das Messsystem haben die Ingenieure<br />

des IPH im Rahmen eines<br />

Forschungsprojekts entwickelt.<br />

„Die Suche nach geeigneten Sensoren<br />

und die Entwicklung der<br />

Elektronik gestalteten sich dabei<br />

schwierig“, erläutert Professor Lud-<br />

Halbleiter. Hier kommt die entscheidende<br />

Idee zum Zug, die jetzt<br />

prämiert und zunächst belächelt<br />

wurde: Die unzureichende Leitfähigkeit<br />

wird mit einer Dotierung<br />

erhöht, also der Zugabe einer geringen<br />

Menge einer anderen chemischen<br />

Substanz. Inzwischen ist<br />

es gelungen, mit einer Beimischung<br />

von nur einem Prozent die<br />

elektrische Leitfähigkeit um den<br />

Faktor eine Million und mehr zu<br />

steigern.<br />

Schon heute haben die hauchdünnen<br />

Halbleiter den Schritt in<br />

die Massenproduktion geschafft.<br />

Ähnlich wie Silizium-Chips sind<br />

sie vielseitig einsetzbar: Sie können<br />

sowohl elektrische Energie in<br />

Licht umwandeln als auch Sonnenlicht<br />

in Strom. Die Novaled AG<br />

verfolgt den ersten Ansatz und produziert<br />

Materialien für Displays<br />

und Leuchten, die Heliatek GmbH<br />

Rote, grüne und blaue OLEDs mit einer 2x2 Millimeter großen aktiven Fläche<br />

für Leistungstests. Bild: Deutscher Zukunftspreis/Ansgar Pudenz<br />

ger Overmeyer, einer der drei geschäftsführenden<br />

Gesellschafter<br />

des IPH, die Herausforderungen<br />

des Projekts. Zum einen bieten<br />

dünne Trennschleifblätter wenig<br />

Platz für die Integration von Sensoren;<br />

andererseits stört das metallische<br />

Umfeld die drahtlose Datenübertragung.<br />

Damit die Trennschleifblätter<br />

zukünftig nicht nur Daten erfassen,<br />

sondern der Prozess auch geregelt<br />

werden kann, wurde das Forschungsprojekt<br />

„Intelligentes<br />

widmet sich der Photovoltaik. Beide<br />

Unternehmen sind Ausgründungen<br />

aus dem Forschungsteam<br />

um Professor Leo, beschäftigen<br />

zusammen fast 200 Mitarbeiter<br />

und bilden mit weiteren Dresdner<br />

Firmen eines der weltweit bedeutendsten<br />

Cluster der organischen<br />

Elektronik.<br />

Zu den Unternehmensgründern<br />

gehören Jan Blochwitz-Nimoth<br />

(Novaled) und Martin Pfeiffer (Heliatek),<br />

die sich zusammen mit ihrem<br />

Mentor Leo den Zukunftspreis<br />

teilen. Bei der Vermarktung hat die<br />

Novaled AG die Nase vorn: Sie stellt<br />

bereits Materialien für Handy-Displays<br />

als Massenprodukt her. In<br />

zwei bis drei Jahren sollen Fernsehbildschirme<br />

folgen, die besonders<br />

flach, farbecht und sparsam beim<br />

Energieverbrauch sind.<br />

„Ein OLED-Display verbindet<br />

die wichtigsten Vorzüge der beiden<br />

aktuellen Technologien, der LED-<br />

und Plasmabildschirm-Technologie“,<br />

sagt Blochwitz-Nimroth. Es ist<br />

effizienter als ein Plasmabildschirm<br />

und liefert schärfere Bilder<br />

als ein LED, weil es ohne Hintergrundbeleuchtung<br />

auskommt. Ein<br />

weiteres wichtiges Einsatzgebiet<br />

der OLEDs ist ihre Verwendung als<br />

flächige Beleuchtung.<br />

Solarzellen auf organischer Basis<br />

gibt es noch nicht als Massenware.<br />

Bei der Heliatek GmbH wird die<br />

<strong>Produktion</strong> voraussichtlich im<br />

nächsten Jahr anlaufen. Ihre Prototypen<br />

haben derzeit einen Wirkungsgrad<br />

von etwas über neun<br />

Prozent und können damit noch<br />

nicht gegen die üblichen Siliziumzellen<br />

konkurrieren. „Doch längerfristig<br />

werden wir an die zwanzig<br />

Prozent herankommen“, ist Prof.<br />

Leo überzeugt. Außerdem haben<br />

die organischen Zellen gegenüber<br />

dem Silizium andere Vorteile.<br />

Vor allem lassen sie sich relativ<br />

einfach – und damit vor allem<br />

preiswert – herstellen. Das Sieger-<br />

Trio dampft im Vakuum hauchdünne<br />

Schichten des organischen<br />

Trennschleifwerkzeug“ bis Ende<br />

2<strong>01</strong>2 verlängert. Auf Basis der Daten,<br />

die mit dem Messsystem erhoben<br />

wurden, wird nun eine Prozessregelung<br />

entwickelt. Neben<br />

dem Schneiden von Granit könnte<br />

das Überwachungssystem in Zukunft<br />

auch bei der Bearbeitung von<br />

Metall oder Holz eingesetzt werden.<br />

Weil es sehr hart und widerstandsfähig<br />

ist, erfreut sich Granit<br />

großer Beliebtheit. Das Material<br />

wird nicht nur zur Verkleidung von<br />

Gebäudefassaden eingesetzt, sondern<br />

auch als Bodenbelag oder für<br />

Fensterbänke verwendet. Erhältlich<br />

ist Granit in Form von Platten,<br />

die aus Granitblöcken geschnitten<br />

werden. Um Materialverlust beim<br />

Schneiden zu vermeiden, werden<br />

bei der Bearbeitung zunehmend<br />

dünnere Trennschleifblätter ein-<br />

Prof. Dr. rer. nat. Karl Leo, Dr. rer. nat. Jan Blochwitz-Nimoth, Dr. rer. nat. Martin<br />

Pfeiffer, (v.l.n.r). Bild: Deutscher Zukunftspreis/Ansgar Pudenz<br />

Materials auf einen Träger. Diese<br />

Auflagen sind nur einen Fünftelmikrometer<br />

dick, tausendmal dünner<br />

als herkömmliche Solarzellen. Ein<br />

halbes Gramm Halbleitermaterial<br />

genügt, um eine Fläche von einem<br />

Quadratmeter zu beschichten –<br />

und zwar bei Raumtemperatur und<br />

nicht erst bei einer Hitze von rund<br />

1 000 Grad, wie sie bei anorganischen<br />

Zellen nötig ist.<br />

Solarzellen auf organischer<br />

Basis herstellen<br />

Das spart Energie, außerdem ist<br />

man nicht auf hitzebeständiges<br />

Glas als Substrat angewiesen, sondern<br />

kann PET-Folien verwenden.<br />

Dieses Plastikmaterial, das auch<br />

für Flaschen genutzt wird, ist preiswert,<br />

leicht und flexibel. Die Preisträger<br />

haben mit der „Rolle-zu-<br />

Rolle-Technologie“ ein Verfahren<br />

entwickelt, um die Solarzellen am<br />

Fließband herstellen zu können.<br />

Die leichten Module, die dabei<br />

entstehen, lassen sich auch auf<br />

Dächern installieren, die für herkömmliche<br />

Module zu schwach<br />

sind.<br />

Für den Zukunftspreis werden<br />

jeweils drei Projekte nominiert, die<br />

um die Siegerehre konkurrieren.<br />

Neben der „Organischen Elektronik“<br />

hat die Jury in diesem Jahr<br />

noch ein weiteres Projekt aus dem<br />

Hause Fraunhofer ausgewählt. Unter<br />

dem Motto „Geballtes Sonnenlicht<br />

– effizient genutzt“ haben die<br />

Forscher eine leistungsfähigere<br />

Ingenieure des IPH haben ein Messsystem entwickelt, das den Trennschleifprozess<br />

überwacht. Bild: IPH<br />

gesetzt. Sie verursachen geringere<br />

Werkzeug- und Energiekosten. Zudem<br />

entsteht bei der Zerkleinerung<br />

des Materials weniger Schlamm,<br />

der aufwändig entsorgt werden<br />

muss. Da schmale Trennschleifblätter<br />

eine geringere Steifigkeit<br />

haben, verbiegen sie sich allerdings<br />

auch leichter. Die Folgen sind<br />

starke Schwingungen, die zu einer<br />

Reduzierung der Plattenqualität<br />

und dadurch zu einer Erhöhung<br />

des Nachbearbeitungsaufwands<br />

führen. Den Schwingungen der<br />

Photovoltaik-Technologie entwickelt,<br />

die auf höchsteffizienten Solarzellen<br />

sowie der Sonne nachgeführten<br />

Konzentratormodulen basiert.<br />

Für den Preis waren Andreas<br />

W. Bett vom Fraunhofer-Institut<br />

für Solare Energiesysteme ISE,<br />

Hansjörg Lerchenmüller von Soitec<br />

Solar und Klaus-Dieter Rasch von<br />

AZUR SPACE Solar Power nominiert.<br />

Die Idee: Herkömmliches<br />

Silizium kann nicht das gesamte<br />

Spektrum des Sonnenlichts in<br />

Strom umwandeln. Es schwächelt<br />

ausgerechnet bei den kurzwelligen<br />

– und damit energiereichen – Anteilen<br />

und langwelliges Infrarot-<br />

Licht kann gar nicht umgewandelt<br />

werden.<br />

Die Wissenschaftler verwenden<br />

deshalb gleich mehrere Halbleiter<br />

im Pulk: Sie stapeln Lagen aus Galliumindiumphosphid,Galliumindiumarsenid<br />

und Germanium<br />

übereinander und können so die<br />

Sonnenenergie nahezu komplett<br />

einfangen. Vor zwei Jahren erzielten<br />

sie im Labor einen Wirkungsgrad<br />

von 41,1 % – damals Weltrekord.<br />

Außerdem wurde der Autobauer<br />

Daimler mit einem innovativen<br />

Assistenzsystem nominiert,<br />

das Gefahren erkennt und mit einem<br />

Brems- oder Ausweichmanöver<br />

reagiert – schneller als es ein<br />

Sebastian Vettel könnte.<br />

Gegen diese starke Konkurrenz<br />

konnte sich das Team von Prof. Leo<br />

durchsetzen. Näheres im Internet<br />

unter<br />

www.deutscher-zukunftspreis.de<br />

Trennschleifblätter könnte die bearbeitende<br />

Industrie durch eine<br />

Erhöhung der Schnitt- beziehungsweise<br />

einer Änderung der Vorschubgeschwindigkeitentgegenwirken.<br />

Allerdings müsste hierfür<br />

ein Mitarbeiter abgestellt werden,<br />

der den Prozess beobachtet. Weil<br />

dieser Aufwand zu hoch ist, kommen<br />

in der Industrie bislang kaum<br />

Trennschleifblätter mit weniger als<br />

fünf Millimetern Dicke (bei einem<br />

Durchmesser von einem Meter)<br />

zum Einsatz.


MOLEKULARE HALBLEITER<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

Einem Team von Physikern ist der<br />

Nachweis gelungen, dass auch die<br />

Elektronen in großen Molekülen<br />

– beispielsweise in organischen<br />

Halbleitern – mit hoher Präzision<br />

durch einzelne Orbitale beschrieben<br />

werden können. Die Arbeitsgruppe<br />

um Prof. Dr. Stephan Kümmel<br />

an der Universität Bayreuth<br />

konnte zeigen, dass es dabei sehr<br />

darauf ankommt, wie die Orbitale<br />

berechnet werden.<br />

WÜRZBURG (BA). Ihre theoretischen<br />

Vorhersagen wurden durch<br />

spektroskopische Messungen unter<br />

der Leitung von Dr. Achim<br />

Schöll und Prof. Dr. Friedrich Reinert<br />

an der Universität Würzburg<br />

und der Universität Hiroshima eindrucksvoll<br />

bestätigt. In den „Physical<br />

Review Letters“ stellen die Wissenschaftler<br />

ihre Forschungsarbeiten<br />

vor.<br />

Molekulare Halbleiter sind das<br />

Herzstück zahlreicher neuer Technologien,<br />

beispielsweise von organischen<br />

Solarzellen, die Lichtenergie<br />

in elektrischen Strom umwandeln.<br />

Die Weiterentwicklung dieser<br />

Technologien ist umso effektiver, je<br />

genauer die Strukturen organischer<br />

Halbleitermaterialien aufgeklärt<br />

werden. Ein Schlüssel für ein vertieftes<br />

Verständnis sind dabei die<br />

Eigenschaften der Elektronen. In<br />

jedem Molekül bilden die Elektronen<br />

eine Hülle, welche die Kerne<br />

der chemisch verbundenen Atome<br />

umschließt. Je geringer die Energiezustände<br />

von Elektronen sind, desto<br />

tiefer sind sie im Zentrum eines<br />

Moleküls angesiedelt; die Elektronen<br />

in höheren Energiezuständen<br />

befinden sich hingegen weiter au-<br />

ßen im Randbereich eines Moleküls.<br />

Da besonders diese äußeren<br />

Elektronen die Eigenschaften der<br />

Moleküle bestimmen, ist es wichtig,<br />

dass gerade sie korrekt von einer<br />

Theorie beschrieben werden.<br />

Aus prinzipiellen Gründen ist es<br />

nun aber unmöglich, die Aufenthaltsorte<br />

von Elektronen präzise zu<br />

ermitteln. Die physikalische For-<br />

schung kann lediglich Bereiche definieren,<br />

in denen sich mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit Elektronen befinden.<br />

Diese Bereiche, die als Orbitale<br />

bezeichnet werden, lassen sich<br />

einerseits theoretisch berechnen.<br />

Andererseits liefert die Photoelektronenspektroskopie<br />

(PES) empirische<br />

Daten, die es erlauben, die<br />

räumliche Gestalt solcher Bereiche<br />

12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · F&E · 13<br />

Elektronen in Molekülen sichtbar machen<br />

Kooperative<br />

für Kautschuk<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

LEVERKUSEN (BA). Die Perspektiven<br />

des Hochleistungswerkstoffs<br />

Gummi durch den internationalen<br />

Austausch der besten Köpfe weiter<br />

zu verbessern ist das Ziel einer<br />

Rubber Excellence Partnership-<br />

Initiative des Synthesekautschuk-<br />

Pioniers LANXESS, des Deutschen<br />

Instituts für Kautschuktechnologie<br />

e.V., Hannover und der Qingdao<br />

University of Science and Technology<br />

in China.<br />

Im Rahmen der Initiative werden<br />

unter anderem der akademische<br />

Austausch zwischen China und<br />

Deutschland sowie die Forschungsarbeiten<br />

zu wichtigen gummirelevanten<br />

Themen gefördert. Mit der<br />

Vereinbarung setzt der Spezialchemie-Konzern<br />

LANXESS sein Engagement<br />

für erstklassige Bildung im<br />

Dienste einer nachhaltigen Weiterentwicklung<br />

eines der wichtigsten<br />

Zukunftswerkstoffe fort.<br />

Bereits seit 2009 kooperiert Lanxess<br />

sehr eng mit der Qingdao<br />

University of Science and Technology.<br />

Diese Kooperation soll nun<br />

vertieft werden.<br />

Matthias Dauth, Wissenschaftlicher Mitarbeiter von Prof. Dr. Stephan Kümmel<br />

am Lehrstuhl Theoretische Physik IV der Universität Bayreuth. Seine Forschungsarbeiten<br />

wurden vom DFG-Graduiertenkolleg „Fotophysik synthetischer und<br />

biologischer multichromophorer Systeme“ gefördert. Foto: Christian Wißler<br />

zu rekonstruieren. Dadurch wird<br />

eine graphische Darstellung der<br />

Orbitale möglich.<br />

Für kleine Moleküle stimmen die<br />

theoretisch berechneten und die<br />

experimentell bestimmten Orbitale<br />

häufig überein. Wenn es hingegen<br />

um technologisch interessante große<br />

Moleküle wie organische Halbleiter<br />

geht, gibt es eine solche Übereinstimmung<br />

in der Regel nicht. Die<br />

Bayreuther Arbeitsgruppe um Prof.<br />

Dr. Stephan Kümmel konnte jedoch<br />

– im Rahmen der Dichtefunktionaltheorie<br />

– ein Konzept entwickeln,<br />

das es erlaubt, die Orbitale von Elektronen<br />

mit hoher Genauigkeit zu<br />

berechnen. Sein Mitarbeiter Matthias<br />

Dauth hat dieses Verfahren auf<br />

Moleküle organischer Halbleiter<br />

angewendet. Anschließend hat er<br />

die Ergebnisse mit Berechnungen<br />

verglichen, zu denen die physikalische<br />

Forschung von anderen theoretischen<br />

Ansätzen aus gelangt.<br />

Zusammenarbeit mit<br />

der Universität Hiroshima<br />

„Die Unterschiede waren signifikant“,<br />

berichtet Dauth. „Um nachzuweisen,<br />

dass das in Bayreuth<br />

entwickelte Berechnungsverfahren<br />

die präziseren Vorhersagen erlaubt,<br />

war daher der Vergleich mit experimentellen<br />

Ergebnissen, also möglichst<br />

leistungsstarken spektroskopischen<br />

Untersuchungen, ausgesprochen<br />

wichtig.“ Deshalb haben<br />

die Bayreuther Physiker die Zusammenarbeit<br />

mit Forschergruppen an<br />

der Universität Würzburg und der<br />

Universität Hiroshima gesucht. In<br />

Würzburg arbeiten Dr. Achim Schöll<br />

und Prof. Dr. Friedrich Reinert,<br />

Lehrstuhl für Experimentelle Physik<br />

VII, schon seit längerer Zeit daran,<br />

die Photoelektronenspektroskopie<br />

(PES) auf komplexe Moleküle<br />

anzuwenden. Die Versuchsreihen,<br />

die sie mit ihren Mitarbeitern an<br />

organischen Halbleitern durchgeführt<br />

haben, bestätigen die Bayreuther<br />

Berechnungen. Die Orbitale,<br />

die für Elektronen in den Randbereichen<br />

dieser Moleküle theoretisch<br />

prognostiziert worden waren,<br />

stimmen auf eindrucksvolle Weise<br />

mit den Orbitalen überein, die auf<br />

der Basis empirischer Daten sichtbar<br />

gemacht werden konnten.<br />

„Diese Übereinstimmung von<br />

Theorie und Experiment ermutigt<br />

uns, das theoretische Konzept weiterzuentwickeln,<br />

um die Elektroneneigenschaften<br />

noch genauer bestimmen<br />

zu können“, erklärt Kümmel.<br />

„Wir gewinnen auf diese Weise<br />

direkten Einblick in die elektronischen<br />

Eigenschaften von Materialien,<br />

die sich für neue Halbleitertechnologien<br />

mit großem Gewinn nutzen<br />

lassen, nicht zuletzt bei der<br />

Entwicklung effizienter Verfahren<br />

der Stromerzeugung.“<br />

Physik in Bayreuth<br />

Forschungsschwerpunkte der Physik<br />

in Bayreuth sind die Festkörperphysik,<br />

Nichtlineare Dynamik und<br />

diePhysik der Weichen Materie.<br />

Diese Bereiche sind miteinander<br />

verzahnt. Zahlreiche Forschungsprojekte<br />

sind in nationale und internationale<br />

Forschungsverbände<br />

eingebunden. Zentrale Einrichtungen<br />

der Universität Bayreuth, an<br />

denen Projekte der Physik angesiedelt<br />

sind, sind das Bayreuther Institut<br />

für Makromolekülforschung<br />

(BIMF), das Forschungszentrum für<br />

Bio-Makromoleküle (bio-mac), das<br />

Research Center for Bio-Macromolecules,<br />

das Bayreuther Materialzentrum<br />

(BayMat) und das Bayreuther<br />

Zentrum für Kolloide und<br />

Grenzflächen


14 · Konstruktion · <strong>Produktion</strong> · 12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2<br />

HYDRAULIK<br />

Stoßdämpfer: Blick<br />

zurück und nach vorne<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

ACE hat sich in den vergangenen<br />

30 Jahren von einem reinen Anbieter<br />

von Industriestoßdämpfern<br />

zu einem Partner für Dämpfungslösungen<br />

aller Art entwickelt.<br />

LANGENFELD (PD). Oftmals sind es<br />

in enger Kooperation vorangetriebene<br />

Arbeiten zwischen ACE und<br />

den Kunden, die Produkte für neue<br />

Märkte entstehen lassen, so wie<br />

jüngst bei speziellen Dämpfungslösungen<br />

für die Presswerkzeuge<br />

der Automobil- und Haushaltsgerätehersteller.<br />

Erstmals national<br />

auf der Blechexpo 2<strong>01</strong>1 ausgestellt,<br />

hinterließen diese einen dermaßen<br />

bleibenden Eindruck, dass<br />

sich die Verantwortlichen von ACE<br />

dazu entschieden, diese Produkte<br />

auch international auf der Euro-<br />

Blech 2<strong>01</strong>2 zu präsentieren. Ein<br />

spezielles Messe-Exponat wird dabei<br />

zum Einsatz kommen, um den<br />

Besuchern die Arbeitsweise begreifbar<br />

zu machen.<br />

So genannten Niederhalterdämpfern,<br />

Anhebedämpfern,<br />

Dämpfungsstopfen und Pressendämpfern<br />

sind dabei mehrere Aspekte<br />

gemein: Sie alle kommen bei<br />

der Blechumformung zum Einsatz<br />

und ersetzen in modernen Presswerkzeugen<br />

die zuvor eingesetzten<br />

PU-Federn. Aus Co-Polyester Elastomer<br />

bestehend, sind sie dreimal<br />

leistungsstärker als ihre Vorgänger,<br />

was beim Öffnen der jeweiligen<br />

Tubus-Spezial: Niederhalterdämpfer, Dämpfungsstopfen und Anhebedämpfer<br />

sind die neuesten Lösungen von ACE für die Automobil- und Haushaltsgeräteindustrie.<br />

Bild: ACE<br />

Pressen nach dem Pressvorgang zu<br />

einem wirkungsvollen Schutz von<br />

Halteschrauben, Steckbolzen und<br />

der eigentlichen Werkzeuge führt.<br />

Die Ablösung der PU-Federn ist<br />

durch den Anstieg der Taktzahlen<br />

und damit gestiegenen Kräften in<br />

den Pressen begründet, so dass<br />

Maschinenelemente von ACE, die<br />

zuvor als so genannte Tubus-Strukturdämpfer<br />

in anderen Anwendungen<br />

ihren Einsatz fanden, in<br />

ganz neue Bereiche aufsteigen<br />

konnten. Da sie in ihrer ursprünglichen<br />

Größe nicht in die bestehenden<br />

Pressen zu integrieren sind,<br />

wurden sie in eine neue Form gebracht.<br />

Neben verlängerter Lebensdauer<br />

sind durch den Einsatz<br />

der neuen Dämpfer positive Auswirkungen<br />

auf Betriebssicherheit,<br />

Geschwindigkeit und Lautstärke<br />

DURCHFLUSSREGLER<br />

Mit Steckverbindungen<br />

für einfache Montage<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

Die Durch�ussregler mit integrierten<br />

Steckverbindungen der Serie<br />

AS-F von SMC Pneumatik lassen<br />

sich mit vier Montagevarianten<br />

�exibel montieren. Die Modelle<br />

sind leichter, platzsparend und<br />

lassen sich leichter handhaben.<br />

EGELSBACH (PD). Die Drosselrückschlagventile<br />

mit Steckverbindungen<br />

bieten mehr Montageflexibilität<br />

und sind bis zu 30 % leichter als ihre<br />

Vorgängermodelle. Werden sie als<br />

Reglergruppe zusammengesetzt,<br />

verringert sich der Platzbedarf um<br />

27 %. Ein neues Beschriftungsfeld<br />

ermöglicht zudem die einfache<br />

Kennzeichnung der Durchflussrichtung<br />

– beispielsweise wenn<br />

mehrere Durchflussregler benötigt<br />

werden. Diese Beschriftungsfläche<br />

erlaubt auch die sichere Markierung<br />

der Luftkreise. Weitere verbesserte<br />

Design-Eigenschaft: eine mit<br />

einem Standardwerkzeug fixierbare<br />

Sechskantmutter für die sichere<br />

Einstellung des Durchflusses.<br />

Die AS-F-Serie ist in vier Montagevarianten<br />

erhältlich: direkte Ver-<br />

blockung, Einzelmontage, DIN-<br />

Schienenmontage und TMH-<br />

Klemmhalter. Die Serie drosselt mit<br />

fünf Baugrößen und Anschlüssen<br />

von M3 bis ½ Zoll Durchflüsse bis zu<br />

1 400 l/min (ANR). Schlauchdurchmesser<br />

von 2 bis 12 mm sind direkt<br />

in den integrierten Steckverbindern<br />

anschließbar.<br />

www.smc-pneumatik.de<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />

MATERIAL ENERGIE<br />

SERVICE HANDHABUNG ✔<br />

ZEIT LEBENSDAUER<br />

KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />

Die Durchflussregler mit integrierten<br />

Steckverbindungen der Serie AS-F<br />

von lassen sich mit vier Montagevarianten<br />

flexibel montieren.<br />

Bild: SMC Pneumatik<br />

bei der Arbeit der Presswerkzeuge<br />

zu verzeichnen.<br />

Das Spektrum der Langenfelder<br />

umfasst neben den Strukturdämpfern,<br />

Klein- und Industriestoßdämpfer,<br />

Vorschub-Ölbremsen<br />

sowie Bremszylinder und Rotationsbremsen<br />

und setzt sich fort bis<br />

hin zu Industriegasfedern, Klemmelementen,<br />

Dämpfungsplatten<br />

und Sonderlösungen wie smarte<br />

Stoßdämpfer. Damit bietet ACE<br />

erstmals aktive Elemente an, da<br />

diese controllergesteuert in der<br />

Lage sind, die jeweiligen Anforderungen<br />

zu erkennen und sich darauf<br />

selbstständig einzustellen.<br />

www.ace-ace.de<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />

MATERIAL ENERGIE<br />

SERVICE HANDHABUNG<br />

ZEIT LEBENSDAUER ✔<br />

KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />

LINEARTECHNIK<br />

Für jede Führungsaufgabe<br />

die passende Lineareinheit<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

Bedarfsgerechte Lineartechnik-<br />

Sonderlösungen sind die Spezialität<br />

von Rodriguez. Im Portfolio<br />

des Unternehmens �ndet sich für<br />

jede Führungsaufgabe die passende<br />

Lineareinheit – maßgeschneidert<br />

aus der eigenen Fertigung.<br />

ESCHWEILER (PD). Für einen Hersteller<br />

von Fertigungssystemen aus<br />

dem Luftfahrtbereich entwickelte<br />

Rodriguez für eine Montagestation<br />

in den Hallenboden integrierte<br />

Kreuztische. Je vier Kreuztische in<br />

Zweierreihen wurden in den Boden<br />

der <strong>Produktion</strong>shalle versenkt. Spezielle<br />

Vorrichtungen in den Linearführungen<br />

nehmen die Füße der<br />

Montagestation auf. Auf diese Weise<br />

lassen sich die Station und damit die<br />

zu montierenden Bauteile millimetergenau<br />

positionieren. Wird die<br />

Montagestation nicht genutzt, sind<br />

die Linearführungen abgedeckt.<br />

Zu den kundenspezifischen Vorgaben,<br />

die Rodriguez bei der Entwicklung<br />

dieser speziellen Konstruktion<br />

berücksichtigen musste,<br />

MOTORSTART<br />

Softstarter-Reihe erweitert<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

Als Hersteller von Komponenten<br />

und Systemen der Elektro- und<br />

Automatisierungstechnik erweitert<br />

Eatons Electrical Sector die<br />

Softstarter-Reihe DS7 um Geräte<br />

bis 200 A.<br />

BONN (PD). Als Alternative zum<br />

Stern-Dreieck-Start hat sich der<br />

Softstarter zunehmend etabliert.<br />

Anwendern steht nun das komplette<br />

Spektrum von 4 bis 200 A mit<br />

einer einheitlichen Ansteuerung<br />

und Funktionalität bereit, sie werden<br />

die bisherigen Reihen DS4 und<br />

DS6 komplett ablösen. Bei DS7<br />

reicht der Netzspannungsbereich<br />

von 200 V bis 480 V, für die Ansteuerung<br />

sind Versionen mit 24 V AC/<br />

DC und 110-230V AC verfügbar.<br />

Die spezielle Ansteuermethode<br />

für die Softstartfunktion vermeidet<br />

Gleichstromanteile, die üblicherweise<br />

bei einem zweiphasig gesteuerten<br />

Softstarter entstehen.<br />

Damit wird die Bildung eines elliptischen<br />

Drehfelds unterdrückt, das<br />

einerseits zu einem unrunden<br />

Hochlauf des Motors führt und<br />

andererseits die Hochlaufzeit verlängert.<br />

Das Rundlaufverhalten<br />

des DS7 entspricht somit einem<br />

dreiphasig gesteuerten Softstarter.<br />

Ausgelegt für reguläre Anwendungen<br />

wie Pumpen, Lüfter und<br />

kleinere Förderbänder, erweisen<br />

sich die kompakten DS7 als ideal.<br />

Und für Automatisierungslösungen<br />

gibt es den DS7 demnächst<br />

auch mit einer SmartWire-DT-Anschaltung<br />

– dies vereinfacht dann<br />

die Verdrahtung und erhöht die<br />

Funktionalität.<br />

zählte neben der hohen Tragkraft<br />

die sehr niedrige Bauhöhe der<br />

Kreuztische von maximal 140 mm.<br />

Auch die Genauigkeit der Rückstellung<br />

in Nullposition mittels Federkraft<br />

stellte mit ± 0,5 Millimetern<br />

eine besondere Herausforderung<br />

für die Konstrukteure dar. Die Linearführungs-Spezialistenbewältigten<br />

die Anforderungen durch ein<br />

Konzept aus verschiedenen Stahlumbauteilen<br />

und Baugruppen mit<br />

Profilschienenführung sowie einer<br />

antriebsseitigen Kombination aus<br />

Kugelgewindetrieben und Federn.<br />

Für Bandschweißanlagen zum<br />

Verschweißen von Stahl- und Edel-<br />

Der Softstarter eignet sich für eine<br />

Vielzahl von Anwendungen, so z.B.<br />

für einen schonenden Pumpenstart.<br />

Bild: Eaton<br />

Für eine Vielzahl an Anwendungen<br />

eignen sich Softstarter DS7 von<br />

Eaton, so beispielsweise für dreiphasige<br />

induktive Lasten, ferner<br />

für den geräuschlosen und sanften<br />

Motorstart in Transport- und Fördereinrichtungen<br />

oder einen schonenden<br />

Pumpenstart, der die Belastung<br />

der gesamten Anlage (Wasserschlag)<br />

reduziert. Nicht zuletzt<br />

sind DS7 prädestiniert für einen<br />

keilriemenschonenden Start bei<br />

Lüfterantrieben.<br />

Elektronische Softstarter erfüllen<br />

die Kundenanforderungen<br />

nach einem stoßfreien Drehmomentanstieg<br />

und einer gezielten<br />

Stromreduzierung in der Startphase.<br />

Dabei steuern sie die Spannungsversorgung<br />

des Drehstrommotors<br />

in der Startphase derart,<br />

dass der Motor dem Lastverhalten<br />

der Arbeitsmaschine angepasst<br />

wird. Mechanische Betriebsmittel<br />

werden folglich schonend beschleunigt.<br />

www.eaton.com/moellerproducts<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />

MATERIAL ENERGIE<br />

SERVICE HANDHABUNG ✔<br />

ZEIT LEBENSDAUER<br />

KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />

Für jede Führungsaufgabe<br />

die passende<br />

Lineareinheit:<br />

eine Spezialität von<br />

Rodriguez.<br />

Bild: Rodriguez<br />

stahlbändern sowie Elektroblechen<br />

realisierte Rodriguez unterschiedliche<br />

Führungsaufgaben mit<br />

Hilfe maßgeschneiderter Lineartechnik;<br />

zu entwickeln waren unter<br />

anderem Lösungen für das Führen<br />

von Schweißbrennern, Laserköpfen,<br />

Induktionsvorrichtungen oder<br />

Schweißzusatzdrahtdüsen. Größte<br />

Herausforderung waren dabei die<br />

für ein Stahlwerk typischen extrem<br />

rauen Umgebungsbedingungen.<br />

www.rodriguez.de<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />

MATERIAL ENERGIE<br />

SERVICE HANDHABUNG<br />

ZEIT LEBENSDAUER<br />

KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION


PBT-KUNSTSTOFFE<br />

Emissionsarmer Hochglanz<br />

für Scheinwerferblenden<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

Gegenüber bestehenden PBT-Typen<br />

für Scheinwerferblenden hat das<br />

Material Ultradur High Gloss B4570<br />

von BASF nicht nur mehr Glanz,<br />

sondern vor allem eine besonders<br />

niedrige Ausgasung bei Temperaturen<br />

bis 160 °C im Langzeitbetrieb.<br />

LUDWIGSHAFEN (RM). Der PBT-<br />

Werkstoff (Polybutylenterephthalat)<br />

ist einfach metallisierbar. Werden<br />

dagegen für die Reflektoren<br />

oder Blenden besonders heißer<br />

Scheinwerfer Standard-PBT-Typen<br />

verwendet, die bei hohen Temperaturen<br />

ausgasen, kann es zu Trübungen<br />

der Linse und weniger<br />

Scheinwerferleuchtkraft kommen.<br />

Mehr Glanz sowie eine besonders niedrige Ausgasung bei Temperaturen bis<br />

160 °C im Langzeitbetrieb zeigt der PBT-Kunststoff Ultradur High Gloss.<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

Bild: BASF AG<br />

KUNSTSTOFF-SPRITZGUSSTEILE<br />

Kleinserien individuell gefertigt<br />

Da Kunststo�teile als Komponenten von Spezialprodukten häu�g nur<br />

in kleinen Mengen benötigt werden, hat sich Hemal Kunststo�technik<br />

auf die individuelle und zügige Herstellung von Spritzgussteilen in<br />

Kleinserien spezialisiert.<br />

HOHENBRUNN (RM). Spezielle Anforderungen<br />

werden dabei detailgenau<br />

umgesetzt oder die Entwicklung<br />

bis hin zum fertigen Produkt<br />

durchgeführt. Als Grundlage dienen<br />

gleichermaßen ausgearbeitete<br />

Zeichnungn, Handmuster oder<br />

auch Ideen. Gefertigt werden sowohl<br />

Hohl- als auch Flachteile für<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

Die Faigle Kunststo�e GmbH hat<br />

zusammen mit einem Fördertechnikhersteller<br />

ein modi�ziertes Polyamid<br />

für Gleitleisten entwickelt,<br />

das hohen Druckbelastungen auf<br />

Dauer stand hält und zudem bei<br />

Gleiteigenschaften, Reibwiderstand,<br />

Verschleiß und Dimensionsstabilität<br />

punktet.<br />

A-HARD (RM). Basiswerkstoff für<br />

diese Gleitleisten sind die Spezialkunststoffe<br />

PAS 60 X, PAS 60 X modifiziert<br />

und PAS 80 X, die zusätzlich<br />

mit Glaskugeln, Glasfasern<br />

und Kohlefasern modifiziert wurden,<br />

um die Druckfestigkeit und<br />

viele Anwendungsgebiete. Dabei<br />

sind Stückzahlen beispielsweise<br />

von lediglich 100 Exemplaren möglich,<br />

mehr werden nicht produziert.<br />

Der Kleinserienspezialist<br />

übernimmt gleichzeitig die Lagerhaltung<br />

vom Rohmaterial über das<br />

Werkzeug bis zum Endprodukt. Da<br />

die Formen bereits produzierter<br />

Diese Gleitleisten für Rollenketten<br />

überzeugen laut dem Hersteller auch<br />

bei hohen Druckbelastungen und<br />

sind zudem leise, verschleißarm und<br />

wartungsfrei. Bild: Faigle Kunststoffe GmbH<br />

12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · Werkstoffe Konstruktion · 15<br />

Einerseits sind Automobilscheinwerfer<br />

mittlerweile Designelemente<br />

mit komplexen ästhetischen<br />

Formen. Andererseits wird<br />

der Bauraum, in den sich der<br />

Scheinwerfer einzupassen hat, immer<br />

kleiner. Beide Effekte führen<br />

zu steigenden Temperaturen, die<br />

Ausgasungen des Blendenmaterials<br />

verursachen können. Die ausgegasten<br />

Bestandteile kondensieren<br />

auf der klaren Scheinwerferlinse<br />

und führen zur Trübung.<br />

Beim Material Ultradur High<br />

Gloss hingegen können laut dem<br />

Hersteller auch bei sehr hohen<br />

Temperaturen kaum Ausgasungen<br />

nachgewiesen werden. Der Werkstoff<br />

ergänzt das PBT-Sortiment<br />

von BASF für Scheinwerfer, das<br />

bisher aus den Serien Ultradur<br />

B4520 für Standardanwendungen,<br />

Ultradur B4560 mit optimierten<br />

Entformungseigenschaften und<br />

Ultradur S4090 mit besonders guter<br />

Fließfähigkeit und geringer<br />

Verzugsneigung besteht.<br />

www.ultradur.com<br />

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SERVICE HANDHABUNG<br />

ZEIT LEBENSDAUER ✔<br />

KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />

Teile aufbewahrt werden, fallen bei<br />

Nachbestellungen keine ergänzenden<br />

Aufwendungen an. Als thermoplastische<br />

Kunststoffe werden<br />

schwerpunktmäßig PA, PP, PE, PC,<br />

POM, PSU, PBT und TPE verarbeitet,<br />

ebenso GFK sowie weitere Materialien<br />

nach Vorgaben der Anwender.<br />

Zudem entwickelt Hemal<br />

energieeffiziente Lösungen.<br />

www.hemal.de<br />

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SERVICE ✔ HANDHABUNG<br />

ZEIT ✔ LEBENSDAUER<br />

KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />

GLEITLEISTEN FÜR ROLLENKETTEN<br />

Hohe Druckbelastungen kein Problem<br />

Steifheit nochmals zu erhöhen. Mit<br />

dem modifizierten Polyamid wurde<br />

ein Material für die Gleitleisten<br />

gefunden, das hohen Druckbelastungsanforderungen<br />

entspricht<br />

und somit den Förder- und Lagertechnikherstellern<br />

weitere Anwendungsmöglichkeiten<br />

schafft. Gleitleisten<br />

aus dem modifizierten Polyamid<br />

unterstützen einen verschleiß-<br />

und geräuscharmen Betrieb<br />

der zu führenden Rollenketten.<br />

Die Druckfestigkeit ist um ein<br />

Vielfaches höher als bei Standardmaterialien,<br />

der Verschleiß gering<br />

und der Reibwert niedrig.<br />

www.faigle.com<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />

MATERIAL ENERGIE ✔<br />

SERVICE ✔ HANDHABUNG<br />

ZEIT LEBENSDAUER ✔<br />

KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />

PAI-KUNSTSTOFFE<br />

Reibeigenschaften und<br />

Gleitvermögen verbessert<br />

AHC Oberflächentechnik GmbH<br />

Boelckestraße 25–57<br />

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Fax +49 (0) 22 37/5 <strong>02</strong>-100<br />

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Lösungen von ELA Container –<br />

mit Büro-, Wohn-, Mannschafts-<br />

oder Sanitärcontainern.<br />

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Dieser Isolationskörper<br />

für Stecker aus dem Polyamidimid<br />

Tecator<br />

5<strong>01</strong>3 zeigt eine hohe<br />

Beständigkeit.<br />

Bild: Ensinger GmbH<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

gegenüber herkömmlichen Lö-<br />

Ensinger hat das Produktspektrum<br />

bei Polyamidimid-Halbzeusungsmitteln,<br />

Schmiermitteln oder<br />

Treibstoffen und kann in Kontakt<br />

mit vielen verschiedenen Säuren<br />

gen (PAI) um die modi�zierte Type eingesetzt werden. Zudem hat das<br />

Tecator 5031 PVX für tribologische<br />

Anwendungen ergänzt.<br />

Polyamidimid eine hohe Beständigkeit<br />

gegen energiereiche Strahlung.<br />

Der Kunststoff ist selbstverlöschend<br />

nach UL 94 V-0. Zu haben<br />

NUFRINGEN (RM). Sie tritt damit sind die gelbbraune Naturtype Te-<br />

neben den Hochtemperatur- cator 5<strong>01</strong>3 und die schwarze gleit-<br />

Kunststoff Tecator 5<strong>01</strong>3. Die Grafit- modifizierte Type Tecator 5031<br />

und PTFE-Zusätze der neuen Type PVX in Form von Platten und<br />

Tecator 5031 verleihen dem Werk- Rundstäben. Beide Materialtypen<br />

stoff eine hohe Abriebfestigkeit lassen sich gut zerspanen. Deshalb<br />

sowie günstige Gleit- und Reibei- werden sie auch für die Herstellung<br />

genschaften. Der niedrige Ver- von Präzisionsteilen verwendet.<br />

schleißfaktor bleibt auch im Trockenlauf<br />

und bei hohen Gleitge- PAI lässt sich gut zu<br />

schwindigkeiten erhalten.<br />

Das Material ist im kryogenen<br />

Präzisionsteilen zerspanen<br />

Bereich und bei hohen Temperatu- Aus dem Materialien gefertigt werren<br />

verwendbar. Die Dauergeden beispielsweise Schalter- und<br />

brauchstemperatur liegt bei 250 °C, Steckerkomponenten, Isolierteile,<br />

kurzzeitig kann der Thermoplast Gleitlagerbuchsen und Scheiben,<br />

auch bei 270 °C eingesetzt werden. Kolbenringe, Ventilsitze, Lager-<br />

Die thermische Beständigkeit un- und Ventilkugeln oder Gleitschieter<br />

Last ist damit noch höher als die nen und Rollen.<br />

von PEEK, ebenso die Zähigkeit. Tecator 5<strong>01</strong>3 liegt in Platten von<br />

Der besonders steife Werkstoff 1 bis 40 mm Dicke sowie in Form<br />

Tecator zeigt zudem eine hohe von Rundstäben mit 5 bis 100 mm<br />

mechanische Festigkeit und Di- Durchmesser vor, Bei Tecator 5031<br />

mensionsstabilität. Die große PVX sind es 5 bis 60 mm.<br />

Langzeitstabilität, Kriechbestän- www.ensinger-online.com<br />

digkeit und Ermüdungsfestigkeit<br />

sind weitere Merkmale. Wegen<br />

EFFIZIENZ-NAVI<br />

MATERIAL<br />

PREIS<br />

ENERGIE ✔<br />

seiner guten chemischen Beständigkeit<br />

anz-produktion-97x67:Layout ist das Material resistent 1<br />

SERVICE HANDHABUNG<br />

ZEIT LEBENSDAUER ✔<br />

KOSTEN 14.12.2<strong>01</strong>1 SENKEN MIT 15:00 PRODUKTION Seite 1<br />

ELA Container GmbH<br />

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49733 Haren (Ems)<br />

Tel: (05932) 5 06-0


16 · Konstruktion Werkstoffe · <strong>Produktion</strong> · 12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2<br />

METALLSCHAUM<br />

Höhere Energiedichte für Alternativantriebe<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

Der o�enporige, frei formbare und elektrisch leitende Metallschaum der<br />

Alantum Europe GmbH lässt sich an die jeweilige Anwendung anpassen<br />

und ermöglicht höhere Energiedichten sowie längere Laufzeiten.<br />

MÜNCHEN (RM). Einsatzmöglichkeiten<br />

bestehen unter anderem als<br />

Gasdiffusionslage in Metall-Luft-<br />

Batterien oder Brennstoffzellen<br />

oder als Current-Collector in Supercapacitoren.<br />

Seine Einsatzflexibilität<br />

erhält der Metallschaum durch<br />

einen speziellen Herstellungsprozess.<br />

Dabei entstehen Nickel-<br />

Schaummatten mit offenporiger<br />

Struktur und hohlen Stegen. Die<br />

Porengröße ist mit 450, 580, 800 und<br />

1200 µm genau definiert. Anschließendes<br />

Glühen hält den Werkstoff<br />

flexibel und frei formbar.<br />

Eingesetzt wird der elektrisch<br />

leitende Metallschaum in großen<br />

Mengen als Kathode in Nickel-Metall-Hydridbatterien(NiMH-Akkus),<br />

die unter anderem bei Elektroautos<br />

und Hybridfahrzeugen Stand<br />

der Technik sind. Bei dieser Anwen-<br />

dung eröffnet der Nickel-Metallschaum<br />

noch Optimierungspotenzial<br />

zur Steigerung der Energiedichte.<br />

Und zwar durch eine Beschichtung<br />

mit Grafit oder anderen für die<br />

Energiespeicherung geeigneten<br />

pulverförmigen Materialien, die in<br />

einem speziellen Sinterprozess auf<br />

die offenporige Struktur aufgebracht<br />

werden.<br />

Um Verbesserungen bei Reichweite<br />

und Beschleunigung von<br />

Fahrzeugen zu erzielen, läuft die<br />

Forschung im Bereich Batterietechnologie<br />

weltweit auf Hochtouren.<br />

Ein vielversprechender Ansatz sind<br />

Metall-Luft-Batterien. Deren Leistung<br />

lässt sich mit dem porösen<br />

Werkstoff ebenfalls verbessern. Als<br />

Gas-Diffusionslage optimiert der<br />

Schaum die Anströmung der Metall-Elektrode,<br />

zum Beispiel Zink,<br />

mit Sauerstoff. Dies führt zu einer<br />

gleichmäßigeren Energieproduktion<br />

und Leistungsabgabe.<br />

Für diesen Einsatz steht der Werkstoff<br />

als reiner Nickelschaum und<br />

als Metalllegierungsschaum bereit.<br />

Letzterer wird nach der Herstellung<br />

in einem stabilen Prozess mit hochlegierten,<br />

anwendungsoptimierten<br />

Metallpulvern beschichtet. Damit<br />

können beispielsweise die Beständigkeit<br />

gegenüber aggressiven Atmosphären<br />

und Korrosion sowie<br />

eine Temperaturbeständigkeit bis<br />

1 000 °C einstellt werden.<br />

Superkondensatoren gleichen<br />

Spannungsspitzen aus<br />

Einen Beitrag zur Elektromobilität<br />

können auch Superkondensatoren<br />

leisten. Denn sie gleichen die<br />

beim Beschleunigen und Bremsen<br />

auftretenden Spannungsspitzen<br />

aus und verlängern damit die Lebensdauer<br />

von Batterien und<br />

Brennstoffzellen. Die so genannten<br />

Supercaps können Energie schneller<br />

abgeben und aufnehmen als<br />

Batterien, allerdings haben sie nicht<br />

eine so hohe Energiedichte.<br />

Ob diese sich durch den Einsatz<br />

von Schaummaterial erhöhen lässt,<br />

war Bestandteil des Forschungsprojekts<br />

„Alternative Energy Technologies<br />

for Transportation (AE-<br />

TT)“, das die Fraunhofer-Gesellschaft<br />

gemeinsam mit der Universität<br />

Michigan und dem Fraunhofer-<br />

Institut für Fertigungstechnik und<br />

Angewandte Materialforschung<br />

(IFAM) sowie der Alantum Europe<br />

als Schaumlieferant durchführte.<br />

Der Metalllegierungsschaum diente<br />

dabei als Stromsammler.<br />

Im Gegensatz zu herkömmlichen<br />

Verfahren, bei denen Kohlenstoff<br />

auf eine Folie aufgebracht wird,<br />

wurde der Schaum mit Molybdän-<br />

und Vanadium-Nitrit als aktivem<br />

Material infiltriert. Diese Materialien<br />

haben im Vergleich zu Kohlenstoff<br />

eine zwei- bis dreifach höhere<br />

Energiedichte. Durch die spezielle<br />

Struktur und große Oberfläche des<br />

Schaumes gelang es, so viel aktives<br />

Material aufzubringen, dass auch<br />

eine Erhöhung der Energiedichte<br />

des Bauteils Supercap um den Faktor<br />

zwei bis drei möglich ist.<br />

Mit Vorteilen kann der Metalllegierungsschaum<br />

auch beim Einsatz<br />

als Gasdiffusionslage in Brennstoffzellen<br />

aufwarten. Hier ist es einerseits<br />

eine optimierte Gleichverteilung<br />

des Gases und die daraus resultierende,<br />

höhere Leistungsdichte<br />

über die gesamte Membranfläche.<br />

Andererseits kann der Metall-<br />

VENTILGEHÄUSE<br />

Guss noch korrosionsbeständiger und exakter<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

Für die Siemens Division Building Technologies Rastatt produziert<br />

Schmolz + Bickenbach Guss besonders korrosionsbeständige Ventilgehäuse.<br />

Dabei kommt es besonders auf die richtige Gießtechnik<br />

und Werksto�auswahl an.<br />

KREFELD (RM). Die Ventile werden<br />

unter anderem in Kühlsystemen<br />

von Anlagen zur Chipherstellung<br />

eingesetzt. Dort muss die Kühlung<br />

bis auf ein Tausendstel Grad Celsius<br />

genau sein. Entsprechend hoch<br />

sind die Anforderungen an die eingesetzten<br />

Komponenten – so auch<br />

an die in den Regelsystemen verwendeten<br />

Ventilgehäuse.<br />

Da beim Endkunden das Prozesswasser<br />

umgestellt wurde, haben<br />

sich auch die Anforderungen<br />

an die Gehäuse verändert. Es wurde<br />

eine höhere Korrosionsbeständigkeit<br />

sowie eine aufwändigere<br />

Qualitätskontrolle des Gieß- und<br />

Bearbeitungsprozesses notwendig.<br />

Für den Edelstahlguss-Experten<br />

bestand die Herausforderung<br />

damit in einer Optimierung der<br />

Ventilgehäuse, des Gieß- und Bearbeitungsprozesses<br />

und der fertigungsbegleitenden<br />

Kontrolle der<br />

Qualitätsanforderungen.<br />

Im ersten Schritt wurde das<br />

Werkstoffkonzept verändert. Nun<br />

Sowohl bei<br />

Nickel-Metall-<br />

Hydrid- als<br />

auch Metall-<br />

Luft-Batterien<br />

eröffnet Metallschaum<br />

Potenzial für<br />

eine höhere<br />

Energiedichte<br />

und Leistungssteigerung.<br />

kommt der hochkorrosionsbeständige<br />

Werkstoff GX2CrNiMo19-11-2<br />

(1.4409) zum Einsatz. Er schafft neben<br />

der guten Verarbeitbarkeit sowie<br />

einem günstigen Fließverhalten<br />

auch die Möglichkeit, notwendige<br />

<strong>Produktion</strong>sschweißungen normgerecht<br />

und ohne eine weitere Lösungsglühung<br />

auszuführen.<br />

Die Pumpengussteile werden<br />

montagefertig ausgeliefert<br />

Darüber hinaus erfolgte eine<br />

stufenweise Überarbeitung der<br />

Gießtechnik: Durch eine Veränderung<br />

der Eingusssysteme und der<br />

Gießlage wurden kritische Stellen<br />

wie dünne Wände, Übergänge oder<br />

Hinterschneidungen zahlenmäßig<br />

reduziert. Die Oberflächen- und<br />

Volumengüten konnten höher eingestellt<br />

werden.<br />

Erste Gehäuse-Prototypen hat<br />

Siemens erfolgreich umfangreichen<br />

Tests unterzogen – es gab<br />

keine Korrosionsprobleme mehr.<br />

Bei den Gehäusen dieser Ventile<br />

wurde eine höhere Korrosionsbeständigkeit<br />

sowie eine aufwändigere<br />

Qualitätskontrolle des Gieß- und<br />

Bearbeitungsprozesses realisiert.<br />

Bild: Schmolz + Bickenbach Guss Gruppe<br />

Als Gasdiffusionslage in Brennstoffzellen ermöglicht der Metallschaum eine<br />

optimierte Gleichverteilung des Gases und daraus resultierend eine höhere<br />

Leistungsdichte über die gesamte Membranfläche. Bilder: Alantum Europe GmbH<br />

Im Forschungslabor werden<br />

auch Muster angefertigt<br />

Auf dieser Basis wurden bisher<br />

rund 200 Ventilgehäuse der DN-50-<br />

Baureihe ausgeliefert, weitere 150<br />

sind beauftragt.<br />

Schmolz + Bickenbach Guss<br />

übernimmt die komplette mechanische<br />

Bearbeitung der Ventilgehäuse.<br />

Es werden diverse Gewinde<br />

sowie Passungen zum Einpressen<br />

der Ventilsitze und des Antriebes<br />

eingebracht. Siemens erhält<br />

ein einbaufertiges Bauteil. Zur Sicherung<br />

der Korrosionsfreiheit<br />

wird dieses chemisch gebeizt.<br />

Hierbei werden alle ferritischen<br />

Verunreinigungen – diese sind<br />

Ursache für Roststellen – sowie<br />

dicht unter der Oberfläche liegende<br />

Ungänzen geöffnet, so dass die<br />

geforderte Gütestufe eingestellt<br />

werden kann.<br />

Bevor die Ventilgehäuse ausgeliefert<br />

werden, erfolgt abschließend<br />

eine Qualitätsprüfung durch<br />

Inhouse-Experten. Dazu gehört<br />

neben einer Farbeindringprüfung<br />

auf Risse oder Poren an der Oberfläche<br />

auch bei jedem Ventil eine<br />

Druckprobe, da die Gehäuse später<br />

unter Druck eingesetzt werden.<br />

www.guss.schmolz-bickenbach.com<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />

MATERIAL ENERGIE<br />

SERVICE HANDHABUNG<br />

ZEIT ✔ LEBENSDAUER ✔<br />

KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />

schaum an die Bipolarplatte angesintert<br />

werden, so dass eine direkte<br />

elektrische Verbindung entsteht.<br />

Ein weiteres Plus ist, dass der<br />

Metalllegierungsschaum der üblicherweise<br />

sehr aggressiven Atmosphäre<br />

in Brennstoffzellen widersteht.<br />

Für den Einsatz als Gasdiffusionslage<br />

lässt sich der Werkstoff mit<br />

den gängigen Legierungen wie der<br />

Edelstahllegierung 316L und Cro-<br />

Fer ebenso wie mit neuen, anwendungsoptimierten<br />

Metallpulvern<br />

beschichten.<br />

Rund 4 Mio m2 Nickelschaum<br />

produziert Alantum derzeit in China<br />

pro Jahr. Hinzu kommen 500 000<br />

m2 Metalllegierungsschaum aus<br />

Korea. Um den Werkstoff für Anwendungen<br />

in der Elektromobilität<br />

weiter zu optimieren, arbeitet das<br />

Unternehmen mit dem Fraunhofer<br />

IFAM in Dresden zusammen.<br />

www.alantum.com<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />

MATERIAL ✔ ENERGIE ✔<br />

SERVICE HANDHABUNG<br />

ZEIT LEBENSDAUER ✔<br />

KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />

Investition in neue<br />

Maschinentechnik<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

Wegen ihrer positiven Auftragsentwicklung<br />

investiert die Artur<br />

Monse GmbH in eine zusätzliche<br />

Druckguss-Fertigungszelle von<br />

Frech sowie einen Roboter zur<br />

Automatisierung.<br />

VELBERT (RM). Durch den Ausbau<br />

wurde der Druckgussbereich<br />

grundlegend umgestaltet und die<br />

gesamte Peripherie erneuert.<br />

Durch die Erweiterungsinvestition<br />

können bestehende Kunden<br />

schneller beliefert werden und es<br />

ist Kapazität für zusätzliche Produkte<br />

vorhanden. Monse beschäftigt<br />

zusammen mit seinem Formenbau<br />

knapp 50 Mitarbeiter und fertigt<br />

Zinkdruckgussteile mit einem Gewicht<br />

von 1 bis 500 g. Bei deren<br />

Auslegung stützt man sich auf aktuelle<br />

Software, um die optimale Form<br />

zu entwickeln. Werkzeugbau, Gießtechnik,<br />

Bearbeitung, Oberflächenbehandlung<br />

und Montage kompletter<br />

Baugruppen gehören zum Leistungsspektrum.<br />

Der Entwicklungs-,<br />

Konstruktions- und Herstellungsprozess<br />

kommt aus einer Hand.<br />

www.monse.de<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />

MATERIAL ENERGIE<br />

SERVICE HANDHABUNG<br />

ZEIT ✔ LEBENSDAUER<br />

KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION


METALL- UND KERAMIK-SPRITZGUSS<br />

12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · Werkstoffe Konstruktion · 17<br />

Weitere Anwendungsmöglichkeiten<br />

warten auf die Erschließung<br />

REINHARD BAUER, PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

Metall- oder Keramikteile lassen sich ebenso elegant und detailreich<br />

wie Spritzgießteile aus Kunststo� herstellen und erö�nen wegen ihrer<br />

Eigenschaften noch ein großes Potenzial für die Produktentwicklung.<br />

A-KOTTINGBRUNN (RM). Das Innovationspotenzial<br />

der Formteile, die<br />

durch MIM (Metal Injection Moulding)<br />

und CIM (Ceramic Injection<br />

Moulding) hergestellt werden, ist<br />

beträchtlich, aber weithin noch<br />

ungenutzt. In Österreich befassen<br />

sich vor allem die pimtec GmbH in<br />

Seibersdorf, die Ernst Wittner<br />

GmbH in Wien, sowie der Spritzgießmaschinenhersteller<br />

Wittmann<br />

Battenfeld GmbH in Kottingbrunn<br />

mit dieser Technik. Die Kompetenzen<br />

dieser Unternehmen reichen<br />

von der Rezepturentwicklung und<br />

Verfahrenstechnik, über den Werkzeugbau<br />

bis zum Maschinenbau<br />

und ergänzen sich damit.<br />

Bei diesem speziellen MIM-Teil aus<br />

Wolfram handelt es sich um den Emitter-Ring<br />

für einen Ionen-Antrieb eines<br />

Satelliten. Zu sehen ist „Grünling“ nach<br />

dem Spritzgießen. Bild: pimtec GmbH<br />

Flammhemmender<br />

Butyl-Dichtstoff<br />

für Kabel<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

Mit Terostat 3631 FR hat Henkel<br />

einen �ammgehemmten und<br />

einfach zu verarbeitenden Butyl-<br />

Dichtsto� entwickelt.<br />

DÜSSELDORF (RM). Im Gegensatz<br />

zu herkömmlichen Dichtstoffen auf<br />

Butyl-Basis hält der neue Terostat<br />

3631 FR eine Dauereinsatztemperatur<br />

bis 105 ºC aus und zeigt im<br />

Brandfall ein selbstverlöschendes<br />

Verhalten.<br />

Damit eignet sich der Dichtstoff<br />

zum Beispiel zur Längswasserabdichtung<br />

von Kabelbündeln in<br />

Hitze entwickelnden Elektrogeräten.<br />

Neben dem effektiven thermischen<br />

Schutz kann der Butyl-<br />

Dichtstoff verarbeitet werden. Er<br />

dichtet zudem gut gegen Wasser<br />

und Feuchtigkeit ab. Als Knetmasse<br />

wird das Produkt von Hand zur<br />

Abdichtung des Kabelbaums verwendet.<br />

www.henkel.de<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />

MATERIAL ENERGIE<br />

SERVICE HANDHABUNG ✔<br />

ZEIT ✔ LEBENSDAUER<br />

KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />

Unbekannt ist, dass in einem Automobil<br />

durchschnittlich 5 bis 8 kg<br />

an Metallteilen stecken, die mit einem<br />

pulvermetallurgischen Herstellungsverfahren<br />

gefertigt wurden.<br />

Weitere Beispiele sind die<br />

Auflageplättchen von Zahnspangen<br />

und die Implantatschrauben<br />

für den Zahnersatz.<br />

Der Mehrkomponenten-Spritzguss<br />

zur Kombination verschiedener<br />

Materialien mit ihren unterschiedlichen<br />

Eigenschaften ist nicht<br />

auf Kunststoffe oder Elastomere<br />

beschränkt, sondern auch mit Metallen<br />

und Keramiken realisierbar.<br />

Ein Beispiel ist die Kombination von<br />

nichtmagnetischen und magnetischen<br />

Werkstoffen zu einem Verbundbauteil<br />

für die Elektrotechnik.<br />

Auch Formteile aus Hartmetall<br />

lassen sich fast nacharbeitsfrei über<br />

den Verfahrensschritt Spritzgießen<br />

herstellen, auch in großen Serien<br />

und zu vertretbaren Kosten. Diese<br />

sind wirtschaftlich umso interessanter,<br />

je höher der Innovationsgrad<br />

und die Funktionsintegration sind.<br />

Ausgangspunkt des Herstellprozesses<br />

ist immer pulverförmiges<br />

Rohmaterial mit einer definierten<br />

Korngröße. Zur Verarbeitung des<br />

Pulvers – Metall oder Keramik – wird<br />

ein Bindemittel zugemischt, das<br />

den Zusammenhalt der Pulverpartikel<br />

während der Spritzgießverarbeitung<br />

sicherstellen soll. Dazu<br />

müssen in einem Mischprozess<br />

möglichst alle Werkstoffpartikel<br />

Ihr Prozess braucht<br />

eine zuverlässige Pumpe<br />

Ihr Spezialist für Verdrängerpumpen<br />

www.verder.de<br />

gleichmäßig und agglomerationsfrei<br />

mit dem Bindemittel ummantelt<br />

werden.<br />

Ursprünglich verwendete man<br />

zu diesem Zweck Bindemittel auf<br />

der Basis von Wachsen, deren<br />

nachfolgende Entfernung aber zeitaufwändig<br />

und technisch problematisch<br />

war. Neuere Bindemittelsysteme<br />

sind wasserlöslich, beispielsweise<br />

auf der Basis von Polyvinylalkohol,<br />

oder katalytische<br />

Binder, die auf der Möglichkeit des<br />

Abbaus von Polyoximethylen<br />

(POM) durch starke Säuren beruhen.<br />

Bei letzterem wird der Binder<br />

von außen nach innen vom festen<br />

in den gasförmigen Zustand (Formaldehyd)<br />

übergeführt und anschließend<br />

verbrannt.<br />

PIM-Verfahren: Komplexe<br />

Geometrien sind möglich<br />

In einem Folgeschritt wird das<br />

Material/Binder-Gemisch zu einem<br />

so genannten Feedstock in Form<br />

eines rieselfähigen Granulats konfektioniert.<br />

Das Granulat kann prinzipiell<br />

auf einer üblichen Spritzgießmaschine<br />

verarbeitet werden.<br />

Einzige Voraussetzung dafür ist,<br />

dass die Plastifizier- bzw. Spritzeinheit<br />

und die Verfahrenssoftware auf<br />

die Materialeigenschaften des<br />

Feedstocks abgestimmt sind.<br />

Der Verfahrensablauf des Spritzgießens<br />

unterscheidet sich nur unwesentlich<br />

vom dem bei der Kunststoffverarbeitung.<br />

Der verarbeitete<br />

Feedstock wird im Schneckenaggregat<br />

erwärmt, das Bindemittel<br />

dadurch aufgeschmolzen und das<br />

Gemenge anschließend in ein gekühltes<br />

Spritzgießwerkzeug einge-<br />

Formteile auf der Basis von Pulvermetallen, aber auch keramischen Werkstoffen,<br />

werden überall dort eingesetzt, wo andere Werkstoffe die Anforderungen<br />

nicht oder nur unzureichend erfüllen können. Bild: Indo-MIM / Wittmann Battenfeld<br />

spritzt. Die Fahrbewegungen der<br />

Schließeinheit sind etwas langsamer<br />

und die Bremsphasen etwas<br />

sanfter als beim Thermplast-Spritzguss<br />

üblich. Damit soll die vergleichsweise<br />

sprödere Struktur des<br />

Spritzlings geschont werden.<br />

Die Formteile sind aber dennoch<br />

so stabil, dass sie in vielen Fällen frei<br />

fallend entformbar sind. Sehr empfindliche<br />

Teile müssen per Hand<br />

oder Roboter entnommen werden.<br />

Auch das Spritzgießwerkzeug unterscheidet<br />

sich nicht grundsätzlich<br />

von einem Werkzeug für Kunststoff-<br />

Formteile. Die wichtigsten Unterschiede<br />

beziehen sich auf die Angussauslegung<br />

– es kommen fast<br />

ausschließlich feste Anbindungen<br />

in Frage – und die zu berücksichtigenden<br />

viel höheren Schwindungswerte,<br />

bedingt durch den anschließenden<br />

Sinterprozess.<br />

Schlauchpumpen<br />

Druckluftmembranpumpen<br />

Kolbenmembranpumpen<br />

Zahnradpumpen<br />

Dreh- und Kreiskolbenpumpen<br />

Die Spritzgussteile (Grünlinge)<br />

gehen vor dem Sintern zum „Entbindern“,<br />

der Entfernung des Bindemittels<br />

aus dem Formteil. Abgestimmt<br />

auf die unterschiedlichen<br />

Binder werden dafür unterschiedliche<br />

Verfahren angewandt. Den<br />

Formteil ohne Binder, der allein<br />

durch die formschlüssige Verzahnung<br />

der Partikel stabil zusammenhält,<br />

bezeichnet man auf Grund<br />

seines geänderten Aussehens als<br />

„Braunteil“ oder „Blauteil“. Bei Keramikteilen<br />

spricht man von einem<br />

„Weißteil“. Die bindemittelfreien<br />

Formteile gehen samt unterstützenden<br />

Aufnahmen in einen Sinterofen,<br />

wo sie „gebacken“ werden.<br />

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<strong>Produktion</strong>_<strong>01</strong>-<strong>02</strong>-2<strong>01</strong>2.indd 1 15.12.2<strong>01</strong>1 16:35:07


18 · Fertigung · <strong>Produktion</strong> · 12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2<br />

SCHWEISSEN<br />

Schnelle Anlage mit 15-fach höherem Output<br />

RALF HÖGEL, PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

Steinmüller Afrika produziert in Pretoria Komponenten für Kraftwerke.<br />

Eine innovative Schweißanlage von Cloos punktet dabei mit höchster<br />

Performance: Sie erreicht im Vergleich zum manuellen Schweißen<br />

einen bis zu 15-fach höheren Output.<br />

HAIGER (MG). Wenn die letzte Einheit<br />

des südafrikanischen Kraftwerks<br />

Medupi im Januar 2<strong>01</strong>5 in<br />

Betrieb geht, wird diese gigantische<br />

Anlage das größte Kohlekraftwerk<br />

Afrikas sein. Geplante Kapazität:<br />

4 800 MW. Bis dahin hat Steinmüller<br />

Afrika, ein Unternehmen der deutschen<br />

Bilfinger Berger Power Services,<br />

in seinem Werk in Pretoria West<br />

allerdings noch viel zu tun. Denn<br />

dort werden zwölf gigantische, rund<br />

100 m hohe Kessel mit Durchmessern<br />

von 20 bis 30 m sowie eine<br />

Vielzahl weiterer Bauteile gefertigt,<br />

darunter Tragrohre mit rund 100 000<br />

sogenannter Flossen pro Kessel.<br />

Für den Kraftwerksspezialisten<br />

mit seinen knapp 500 Beschäftigten<br />

am Standort Pretoria heißt das,<br />

mehr als eine Million Flossen – so<br />

heißen die Tragbleche für die Heizflächen<br />

im Inneren der Kessel – mit<br />

ihren Tragrohren zu verschweißen.<br />

Diesen Bauteilen kommt im späteren<br />

Kraftwerksbetrieb eine Schlüsselrolle<br />

zu, sind sie doch für den sicheren<br />

Halt aller Heizelemente<br />

verantwortlich, die sich im Inneren<br />

eines Dampferzeugers befinden.<br />

Um den in diesem Bereich vorherrschenden<br />

Temperaturen standhalten<br />

zu können, sind die Halterungen<br />

als Rohre mit angeschweißten<br />

Flossen ausgeführt. Damit wird<br />

zum Einen eine Kühlung sichergestellt<br />

und zum Anderen eine zu<br />

starke Verzunderung vermieden.<br />

Für rund 80 % aller Schweißungen<br />

ist eine Sonderanlage der Carl Cloos<br />

Schweißtechnik GmbH aus Haiger<br />

verantwortlich. Das derzeitige Auftragsvolumen<br />

wird voraussichtlich<br />

im Jahr 2<strong>01</strong>3 abgeschlossen sein.<br />

Im Vergleich zum manuellen<br />

Schweißen hat das automatisierte<br />

Schweißen entscheidende Vorteile.<br />

Thomas Barthel, Welding Manager<br />

3D-Simulation der 20 m langen Sonderschweißanlage<br />

mit Darstellung eines eingespannten und teilweise<br />

geschweißten Tragrohres (links). Zwei Schweißbrenner<br />

übernehmen das Anschweißen einer Flosse an das<br />

Tragrohr (rechts). Bilder: Cloos<br />

bei Steinmüller Afrika: „Ohne Ausrichten<br />

der Bauteile erreicht die mit<br />

zwei gleichzeitig arbeitenden<br />

Schweißbrennern und zwei<br />

Schweißstromquellen ausgestattete<br />

Closs-Anlage eine gleichbleibend<br />

hohe Schweißqualität, eine sehr<br />

gute Wiederholgenauigkeit und –<br />

für uns der entscheidende Grund<br />

zur Anschaffung und Optimierung<br />

der Anlage – sensationell kurze<br />

Schweißzeiten.“ Gegenüber der<br />

manuellen Fertigung ist die Sonderschweißanlage<br />

je nach Anzahl der<br />

angeschweißten Flossen bis zu 15<br />

Mal schneller als die routiniertesten<br />

Schweißer.<br />

Die Bedienung der Anlage ist<br />

denkbar einfach, so Cloos. Der Werker<br />

legt ein Tragrohr ein und startet<br />

die Anlage. Die zu verschweißenden<br />

Flossen werden aus einem<br />

Magazin zugeführt und über eine<br />

Pick & Place-Einheit exakt positioniert.<br />

Die beiden Schweißbrenner<br />

fahren vor und der Schweißprozess<br />

beginnt. Heftvorgänge sind dabei<br />

nicht erforderlich.<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

Nachdem Weiss Kunststo�verarbeitung<br />

erst im vergangenen<br />

Herbst im ungarischen Györ einen<br />

Neubau bezogen hatte, werden<br />

dort nun unter anderem sechs<br />

weitere Kunststo�-Spritzgießmaschinen<br />

installiert.<br />

ILLERTISSEN (RM). Das Werk in Ungarn<br />

hat eine <strong>Produktion</strong>s- und Bürofläche<br />

von 3 500 m 2 . Dort wurden<br />

die 15 vollautomatisierten Spritzgießmaschinen<br />

mit einer Zuhaltekraft<br />

bis 2 500 kN installiert, die bereits<br />

im ehemaligen, 2007 gegründeten<br />

ungarischen Weiss-Werk<br />

hochwertige Kunststoffkomponenten<br />

produzierten.<br />

Im Zuge der Erweiterung der <strong>Produktion</strong>skapazitäten<br />

wurden drei<br />

der neuen Kunststoff-Spritzgießmaschinen<br />

von Arburg bereits in<br />

Betrieb genommen, drei weitere<br />

folgen im ersten Quartal 2<strong>01</strong>2. Darüber<br />

hinaus wird Weiss im Werk<br />

Györ künftig ein neues Betriebsdatenerfassungssystem<br />

(BDE) einset-<br />

Um die später im Kessel des Kraftwerkes<br />

herrschenden Temperaturen<br />

bewältigen zu können, bestehen<br />

die Tragrohre aus dem relativ neuen<br />

Stahl 7CrMoVTiB 10.10, die Flossen<br />

je nach Variante aus 13CrMo4.5,<br />

X10CrAlSi7 oder X10CrAlSi18. Bei<br />

diesen hitzebeständigen Stählen<br />

muss allerdings der Wärmeeinbringung<br />

besondere Aufmerksamkeit<br />

geschenkt werden. Deshalb starten<br />

die beiden Schweißarme von unterschiedlichen<br />

Seiten aus.<br />

www.cloos.de<br />

Das Weiss-Werk in Ungarn hat eine <strong>Produktion</strong>s- und Bürofläche von 3 500 m 2<br />

und erhält neben den 15 bestehenden nun sechs weitere Kunststoff-Spritzgießmaschinen.<br />

Bild: Weiss Kunststofftechnik<br />

KUNSTSTOFFVERARBEITUNG<br />

Weiss investiert weitere<br />

1,2 Mio Euro in Ungarn<br />

zen, das die Auslastung der Anlagen<br />

optimieren und die Durchlaufzeiten<br />

verkürzen soll.<br />

Insgesamt investiert der Hersteller<br />

in die Erweiterung des Maschinenparks<br />

rund 1,2 Mio Euro. Man<br />

rechnet damit, dass dies nicht die<br />

letzte Ausbaustufe ist, denn die Vermarktung<br />

der <strong>Produktion</strong>skapazitäten<br />

befindet sich noch in der<br />

Startphase. Denn bis jetzt beliefert<br />

Weiss Hungaria von Györ aus zu<br />

90 % langjährige deutsche Kunden<br />

– vor allem aus der Automobilindustrie,<br />

die teilweise auch in Ungarn<br />

produzieren. Jährlich werden 300 t<br />

Kunststoffmaterial verarbeitet.<br />

Weiss fertigt in Györ Kunststoffkomponenten<br />

mit einem Spritzgewicht<br />

von 0,<strong>01</strong> bis 650 g, die besondere<br />

Anforderungen unter anderem<br />

an Verschleißfestigkeit, Temperaturstabilität<br />

und Oberflächenbeschaffenheit<br />

erfüllen. Derzeitig beschäftigt<br />

das ungarische Werk 77<br />

Mitarbeiter und erzielt einen Umsatz<br />

von rund 4,6 Mio Euro. Für 2<strong>01</strong>2<br />

ist eine Umsatzsteigerung um rund<br />

10 bis 15 % geplant, so Weiss.<br />

www.weiss-kunststoff.de


FRONIUS<br />

12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · Fertigung · 19<br />

Widerstands-Punktschweißen von Alu-Blechen<br />

GERD TROMMER; PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

Widerstands-Punktschweißen kommt jetzt auch Anwendern beim<br />

Schweißen von Aluminium-Blechen zugute. Fronius fand eine Lösung,<br />

die bisherige prozess- und produktivitätsbezogene Hindernisse beseitigt.<br />

A-WELS (MG). Dem Aluminium-<br />

Punktschweißen waren bisher engere<br />

Grenzen gesetzt als dem Punkten<br />

von Stahlblech. Ein wesentlicher<br />

Grund: Das Ausbilden einer thermisch<br />

und elektrisch isolierenden<br />

Oxidhaut unter den beim Schweißen<br />

vorherrschenden Bedingungen.<br />

Die bisher übliche Kompensation<br />

der Folgen mit häufigem Nachschleifen<br />

oder Auswechseln der<br />

Elektroden unterbricht die Fertigung<br />

und treibt die Kosten. ‚Delta-<br />

Spot‘ von Fronius soll hier neue<br />

Perspektiven eröffnen. Das Prinzip:<br />

Zwischen Elektrode und Werkstoff<br />

läuft im Rhythmus der Punktschweißungen<br />

ein Kontakt vermittelndes<br />

Prozessband. Für jeden<br />

Schweißpunkt herrschen so exakt<br />

die gleichen Bedingungen. Dies<br />

stabilisiert den Schweißprozess und<br />

Fünf Fallbeispiele: Daten und Informationen zum Fügen mit DeltaSpot<br />

Technische Details<br />

Materialkombination<br />

Georg Fischer<br />

Fahrzeugtechnik<br />

Aluminium-Druckgusstüren<br />

für Porsche Panamera<br />

Al-Druckguss mit<br />

Al-Verstärkungsblech<br />

Sungwoo Hightec<br />

für Hyundai<br />

Motorhaube<br />

„Equus“<br />

Al 5000 mit<br />

Al 6000<br />

Materialdicke (mm) 2 + 1,5 0,85 + 8,85 2<br />

Anzahl der Schweißpunkte<br />

pro Werkstück<br />

Anzahl der Schweißpunkte<br />

mit einer Elektrode und<br />

einem Prozessband (ca.)<br />

Gebr. Bach GmbH<br />

je 4 Türen von Elektronikschränken<br />

für<br />

Metrozüge Oslo<br />

AlMg3<br />

16 19 120<br />

erhöht gravierend Elektrodenstanddauer<br />

sowie Produktivität, verspricht<br />

Fronius. Mit verschiedenen<br />

Materialien sowie auch mit unterschiedlichen<br />

Beschichtungen des<br />

Prozessbandes könne der Anwender<br />

die Gesamtbilanz der Wärme im<br />

Werkstück und ihre Verteilung modifizieren<br />

und gestaltend verändern.<br />

Fünf exemplarische Anwender<br />

bestätigen die Industrie- und<br />

Prozessfähigkeit in anspruchsvollen<br />

Applikationen:<br />

Georg Fischer Fahrzeugtechnik punktet<br />

auf den 2 mm dicken Aluminium-Druckgusstürrahmen<br />

des Porsche<br />

Panamera ein 1,5 mm dickes<br />

C&F Tooling<br />

Aluminium- und Stahlgehäuse<br />

für Lkw-Kühlaggregate<br />

Weichstahl, feuerverzinkt;<br />

AlMg3<br />

St: 1+1; 1+2,25<br />

Al: 1+1<br />

Stahlteil: 35<br />

Aluminiumteil: 114<br />

Rittal GmbH<br />

System-Schaltschränke<br />

AlMg3<br />

5 500 10 000 7 000 10 000 7 000<br />

SCHWEISSEN<br />

‚PowerWheel‘ revolutioniert<br />

das Metallschweißen<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

Die Telsonic AG hat ein neues<br />

Metallschweißverfahren mit<br />

neuartigem Bewegungsmuster<br />

entwickelt. Mit der ‚PowerWheel’-<br />

Technologie sollen wesentlich<br />

größere Kräfte und Leistungen<br />

in die Schweißung eingeleitet<br />

werden können.<br />

ERLANGEN (MG). Dadurch lassen<br />

sich bei Litzenverbindungen die<br />

Schweißknoten höher und um bis<br />

zu 30 % schmaler schweißen, ohne<br />

an Festigkeit zu verlieren, so Telsonic.<br />

Ebenso lassen sich die dickerenTerminal-Terminal-Verbindungen<br />

mit großer Festigkeit<br />

schweißen. Anwender können die<br />

Schweißrichtung frei wählen, weil<br />

der Schweißkopf sich flexibler justieren<br />

lässt. Das ermöglicht auch<br />

eine wesentlich bessere Zugänglichkeit<br />

als bei vergleichbaren Maschinen,<br />

sagt Telsonic. Ein modularer<br />

Aufbau mit einem Schnellwechselsystem<br />

für Werkzeuge ermöglicht<br />

die kunden- und anwendungsorientierte<br />

Konfigurierung<br />

und eine jederzeitige Erhöhung<br />

der Leistung. „Mit unserer Power-<br />

Wheel-Technologie können Anwender<br />

beim Metallschweißen<br />

Material, Bauraum und Kosten<br />

einsparen“, verspricht Axel Schneider,<br />

Abteilungsleiter der Telsonic<br />

AG. „Weil wir mit dem neuen Metallschweißverfahren<br />

wesentlich<br />

mehr Energie in die Schweißung<br />

einbringen können, werden die<br />

Knoten deutlich höher verdichtet<br />

und damit fester.“ Das neue Metallschweißverfahren<br />

für Kupfer, Alu-<br />

1,5+1;5; 2+2;<br />

1,5+2; 2+2,5<br />

Mit der ‚PowerWheel’-Technologie von Telsonic können wesentlich größere<br />

Kräfte und Leistungen in die Schweißung eingeleitet werden. Bild: Telsonic<br />

minium, Nickel, Bronze, Messing<br />

und weitere Mischkombinationen<br />

verwendet ein neuartiges Bewegungsmuster<br />

für die Sonotrode, die<br />

durch einen Torsionalschwinger<br />

angeregt wird, der im 90°-Winkel<br />

angebracht ist. Die Schweißbewegung<br />

erfolgt in einer wiegenden<br />

Abrollbewegung direkt in der<br />

Schweißung. Dadurch ist die maximale<br />

Amplitude immer in der Mitte<br />

Schmalere Knoten,<br />

höhere Festigkeiten<br />

der Schweißfläche und die Leistung<br />

kann punktgenau eingebracht<br />

werden. Mit PowerWheel können<br />

zurzeit Kupferleitungen bis 160<br />

mm 2 und Aluminiumleitungen bis<br />

200 mm 2 Querschnitt zuverlässig<br />

und prozesssicher geschweißt werden.<br />

Eine Schweißung von 120 mm 2<br />

Aluminiumleitung ist beispielsweise<br />

nur 22 mm breit. Das sei<br />

weltweit einzigartig. Durch die<br />

völlig neuartige Bauweise der<br />

≤ 30<br />

Sonotrode und die wiegende<br />

Schweißbewegung können mit<br />

bis zu 10 kN Schweißdruck wesentlich<br />

höhere Kräfte und mit bis zu 13<br />

kW Leistung wesentlich mehr<br />

Energie in die Schweißung eingeleitet<br />

werden.<br />

Gerade beim Schweißen von<br />

Terminals lassen sich durch das<br />

neue Verfahren viel höhere Festigkeiten<br />

erreichen. Beim Verschweißen<br />

von Litzen und Seilen dagegen<br />

können die Knoten schmaler und<br />

höher gestaltet werden, ohne an<br />

Festigkeit einzubüßen.<br />

Weil durch die offene Bauweise<br />

die Zugänglichkeit von allen vier<br />

Seiten möglich ist, sind Anwender<br />

flexibler in der Zuführung von Leitungen<br />

und Kontaktteilen sowie<br />

in der Einbindung des neuen<br />

Schweißverfahrens in den ge-<br />

samten Fertigungsprozess. Die<br />

‚PowerWheel’-Basismaschine leistet<br />

6,5 kW und kann jederzeit auf 13<br />

kW aufgerüstet werden.<br />

www.telsonic.de<br />

Versteifungsblech auf. Bei den neuen<br />

Modellen ‚Equus‘ und ‚Genesis‘<br />

von Hyundai fertigt der Zulieferer<br />

Sungwoo Hightech die Motorhaube<br />

aus Aluminium mit Delta-Spot.<br />

Entscheidende Kriterien für Hyundai<br />

waren die hohe Qualität, Prozesssicherheit,Korrosionsbeständigkeit<br />

sowie der Kostenvorteil im<br />

Vergleich zu Stanznieten.<br />

Die Metro in Oslo nutzt das Verfahren<br />

für gepunktete Elektronikschaltschränke.<br />

Rund 120 Punkte<br />

von 7 mm Durchmesser setzt DeltaSpot<br />

an einem Satz von vier<br />

Schaltschranktüren. Die Punkte<br />

verbinden zwei je 2 mm dicke Ble-<br />

C&F Tooling fertigt<br />

Aluminium- und Stahlgehäuse<br />

für Kühlaggregate<br />

auf Kühltransport-Lastkraftwagen.<br />

Die irischen Experten<br />

nutzen DeltaSpot und<br />

verschweißen mit einem<br />

Elektrodenpaar<br />

und einem Prozessband<br />

10 000 Punkte<br />

für 65 Kühlaggregate.<br />

che AlMg3. Den Auftrag des Zugherstellers<br />

Siemens erfüllt der österreichische<br />

Systempartner Gebr. Bach.<br />

Das irische Unternehmen C&F<br />

Tooling fertigt Aluminium- und<br />

Stahlgehäuse für Kühlaggregate auf<br />

Kühltransport-Lkw. Abwechselnd<br />

sind jeweils Gehäuse aus Stahl oder<br />

Aluminium zu schweißen. Für ein<br />

Kühlaggregat wird ein Stahl- und<br />

ein Aluminiumgehäuse verbaut.<br />

Rittal hat eine DeltaSpot-Anlage<br />

in die Serienfertigung integriert. Sie<br />

schweißt Scharniere und Führungen<br />

auf die Türen von Schaltschränken<br />

aus Aluminium.<br />

www.fronius.at<br />

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20 · Automatisierung · <strong>Produktion</strong> · 12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2<br />

OPTISCHE QUALITÄTSKONTROLLE<br />

Gaslaser: stabile Qualität über lange Zeit<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

In der Qualitätskontrolle von<br />

hochpräzisen Schneidwerkzeugen<br />

setzt die Firma Z-Mike Gas-<br />

Laser ein. Die berührungslose<br />

Messtechnik gewährleistet die<br />

Einhaltung der gewünschten<br />

Maßtoleranzen.<br />

GROSS-UMSTADT (SP). Hochpräzise<br />

PKD-Schneidwerkzeuge (PKD =<br />

Polykristalliner Diamant) sollen<br />

zigtausend Schneidvorgängen mit<br />

hoher Maßhaltigkeit von unter +/-<br />

2µm standhalten. Z-Mike, der<br />

Spezialist für berührungsfreie<br />

Qualitätskontrolle per Laser, zeigt,<br />

worauf es ankommt: Die Messung<br />

bei den Z-Mike Lasermikrometern<br />

erfolgt mittels Laserstrahl. Dieser<br />

Laserstrahl wird von einem Helium-Neon-Gaslaser<br />

erzeugt. Anders<br />

als Laserdioden, steht der<br />

Gaslaser für Langzeitstabilität, Unempfindlichkeit<br />

gegen Temperaturschwankungen,<br />

hohe Strahlqualität<br />

sowie permanent exakte<br />

Strahlform.<br />

Fazit:<br />

Die qualitätsrelevanten Merkmale<br />

eines Lasermikrometers zur Durchmesserbestimmung<br />

sind mit wenigen<br />

Parametern zu spezifizieren:<br />

Messbereich, Wiederholpräzision<br />

und Linearitätsabweichung.<br />

Der Messbereich gibt den nutzbaren<br />

Durchmesserbereich an, die<br />

Wiederholpräzision bezieht sich<br />

auf den größtmöglichen Durchmesser<br />

und die Linearitätsabweichung<br />

ist die Abweichung des<br />

Messwertes von den im Z-Mike-Lasermikrometer<br />

abgelegten DKD-<br />

Normalen an jedem beliebigen<br />

Punkt innerhalb des Messbereiches.<br />

www.z-mike.de<br />

SWITCH<br />

Flexibel durch Spannungsversorgung via PoE<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

Die neuen Fast Ethernet-Switches<br />

der SPIDER-Familie aus Beldens<br />

Hirschmann-Programm benötigen<br />

kein seperates Netzteil.<br />

SCHALKSMÜHLE (SP). Belden hat<br />

sein Switch-Produktprogramm um<br />

drei neue unmanaged Lowcost-<br />

Switches der SPIDER-Familie erweitert.<br />

Diese Switches, die Fast<br />

Ethernet (10/100 Mbit/s) unterstützen,<br />

haben entweder fünf Twisted-Pair-Ports<br />

(SPIDER 5TX PD<br />

EEC) oder einen Twisted-Pair-Port<br />

und einen Fiberoptic-Port für Multimode-<br />

(SPIDER 1TX/1FX-MM<br />

PD EEC) bzw. Singlemode-Lichtwellenleiter<br />

(SPIDER 1TX/1FX-SM<br />

PD EEC).<br />

Zu den weiteren Merkmalen gehören<br />

Schutzart IP30, ein stabiles<br />

Metallgehäuse und ein erweiterter<br />

Temperaturbereich von -40 ° bis<br />

+70 °C. Da alle Varianten via PoE<br />

mit Spannung versorgt werden,<br />

Der Geräteaufbau mit dem Z-Mike-Lasermikrometer erreicht eine hohe Messgenauigkeit<br />

von 0,3 µm.<br />

Über einen rotierenden Spiegel<br />

wird der Laserstrahl abgelenkt<br />

und über eine Kollimatoroptik<br />

geführt. Nach der Kollimatoroptik<br />

bildet der periodisch durchlaufende<br />

Laserstrahl ein paralleles<br />

Lichtband. Ein rotationssymmetrischer<br />

Prüfling oder ein Präzisionswerkzeug<br />

mit gerader als auch<br />

ungerader Schneidenanzahl, erzeugt<br />

im Lichtband während eines<br />

Teils der Durchlaufperiode einen<br />

Schatten auf der Empfangsseite<br />

des Lasermikrometers. Dort fokussiert<br />

eine Optik das Laserlichtband<br />

auf eine Photodiode.<br />

PC rechnet Schattenkanten in<br />

einen Durchmesserwert um<br />

Die zeitlich aufeinanderfolgenden<br />

Hell/dunkel- und Dunkel/<br />

hell-Schattenkanten werden vom<br />

Systemprozessor in einen Durchmesserwert<br />

umgerechnet. Anders<br />

als bei einer Bildbetrachtung oder<br />

Zeilenkameras entstehen keine<br />

Randschärfen- oder Graustufenprobleme.<br />

Auch Fremd- oder<br />

Streulicht hat absolut keinen<br />

Einfluss.<br />

An PKD- oder anderen Präzisionswerkzeugen<br />

werden damit<br />

Flugkreis (effektiver Schneidendurchmesser)<br />

und Rundlauf gemessen.<br />

Die Messung erfolgt bei<br />

gerader als auch ungerader Schneidenanzahl<br />

mittels eines Algorithmus<br />

und einer auf die Bearbeitungswerkzeuge<br />

abgestimmten<br />

Aufnahme. Bei Schaftwerkzeugen<br />

mit kleineren Durchmessern wird<br />

in der Regel eine Rollomatic-Aufnahme<br />

verwendet. HSK Aufnahmen<br />

werden größtenteils zwischen<br />

Spitzen aufgenommen.<br />

Mittels einer im Prozessor abgelegten<br />

Tabelle von DKD Normalen<br />

des Prüfzentrums Carl Zeiss Jena,<br />

sowie einem driftfreien optoelektronischen<br />

Geräteaufbau, wird mit<br />

dem Z-Mike-Lasermikrometer ei-<br />

Die neuen unmanaged Lowcost-Switches der Firma Belden werden über die<br />

Ethernet-Leitung mit Strom versorgt (PoE). Bild: Belden<br />

Vergleichstests namhafter Automobilzulieferer ergaben, dass relative Korrekturwerte<br />

nicht berücksichtigt werden müssen. Bilder: Z-Mike<br />

ne Messunsicherheit von nur 0,3<br />

µm erreicht, ohne dass dazu vorher<br />

eine Kalibrierung durchgeführt<br />

werden muss. Dies gilt auch für das<br />

periodische Einschalten. Da das<br />

Lasermikrometer schwankende<br />

Temperaturen toleriert, kann es<br />

problemlos fertigungsbegleitend<br />

eingesetzt werden. Auch verschie-<br />

Kein Nachjustieren oder<br />

Nachkalibrieren nötig<br />

dene Lagepositionen des Werkstücks<br />

sowie unterschiedlich glänzende<br />

Werkstückoberflächen haben<br />

keinen Einfluss auf die Messergebnisse.<br />

Das Z-Mike-Lasermikrometer<br />

muss weder beim Einschalten<br />

noch bei einem Durchmesserwechsel<br />

nachjustiert oder nachkalibriert<br />

werden. Es ist auch kein<br />

relativer Korrekturwert zu berücksichtigen,<br />

egal unter welchen Bedingungen.<br />

Mehrmonatige Vergleichstests<br />

namhafter Automobil-<br />

sind weder ein separates Netzteil<br />

noch eine Steckdose erforderlich.<br />

Dadurch können diese Switches<br />

überall dort eingesetzt werden, wo<br />

ein PoE-Anschluss zur Verfügung<br />

steht. So lassen sich Netzwerke<br />

flexibel mit zusätzlichen Ports für<br />

die Datenübertragung via Kupferkabel<br />

oder – bei großen Entfernungen<br />

bzw. starken elektromagnetischen<br />

Feldern – Fiberoptic-Uplinks<br />

erweitern.<br />

Da die Switches, die alle relevanten<br />

Industriestandards erfüllen<br />

und eine E13-Zulassung (Kfz) haben,<br />

beliebig kaskadiert werden<br />

können, lassen sich mit ihnen dezentral<br />

strukturierte Netzwerke<br />

mit kurzen Strecken zu den jeweiligen<br />

Endgeräten realisieren. Die<br />

beiden Ausführungen mit Fiberoptic-Transceivernermöglichen<br />

es zudem, Distanzen von bis<br />

zu 2 km (Multimode) oder 30 km<br />

(Singlemode) zu überbrücken. Die<br />

optischen Ports sind jeweils für<br />

SC- und die Twisted-Pair-An-<br />

zulieferer haben diese Aussagen<br />

bestätigt. Zusätzlich zur rückführbaren<br />

Herstellerkalibrierung hat<br />

der Benutzer die Möglichkeit, eine<br />

Kalibrierung mit eigenen Normalen<br />

durchzuführen.<br />

Bei Einfluss eines Temperaturgangs<br />

in der Fertigung auf die<br />

Werkstücke, steht im Z-Mike eine<br />

Temperaturkompensation zur Verfügung.<br />

Die Datenverarbeitung erfolgt<br />

über die Q-DAS zertifizierte<br />

RS-232-Schnittstelle.<br />

Bedingt durch die kompromisslose<br />

Präzision und Zuverlässigkeit<br />

lässt sich das Lasermikrometer<br />

vielseitig verwenden: für rotationssymmetrischen<br />

Werkstücken wie<br />

Mess- und Prüfstifte, Kolbenbolzen,<br />

Einspritzdüsen, Hydraulik-<br />

und Motorventile, Turbolader,<br />

künstliche Gelenke u.v.m.<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />

MATERIAL ENERGIE<br />

SERVICE HANDHABUNG ✔<br />

ZEIT LEBENSDAUER<br />

KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />

schlüsse für RJ45-Stecker ausgelegt.<br />

Alle drei Switches können auf<br />

Hutschienen montiert und nach<br />

dem Plug-and-work-Prinzip<br />

schnell in Betrieb genommen werden.<br />

Aufgrund ihres kompakten<br />

Gehäuses, das lediglich 100 x 25 x<br />

70 mm misst, lassen sie sich auch<br />

problemlos in Verteilerkästen einsetzen.<br />

Informationen zum Geräte-<br />

und Netzwerkstatus werden<br />

über LEDs auf der Frontplatte angezeigt.<br />

Darüber hinaus können<br />

die Switches in die Netzwerkmanagement-Software<br />

Industrial Hi-<br />

Vision von Hirschmann angezeigt<br />

werden.<br />

Mit den drei neuen Switches besteht<br />

die SPIDER-Familie jetzt aus<br />

insgesamt 29 Geräten, die für unterschiedliche<br />

Anforderungen jeweils<br />

optimale Lösungen bieten.<br />

www.belden.com<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS ✔<br />

MATERIAL ENERGIE<br />

SERVICE HANDHABUNG ✔<br />

ZEIT LEBENSDAUER<br />

KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION


ROBOTIK<br />

Luftpfeifenstecher von ABB<br />

kooperiert mit Leitsystem<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

Die Nichteisen-Metallgießerei Ohm & Häner hat das roboterbasierte<br />

Setzen von Entlüftungskanälen in die Sandformen in das Anlagen-Leitsystem<br />

des Formanlagenherstellers HWS integriert. Die Aufgabe führt<br />

ein Industrieroboter von ABB mit dem Funktionspaket ‚FlexMouldVenter‘<br />

und einem speziellen Werkzeug aus.<br />

FRIEDBERG (MG). „Dieser bedeutende<br />

Schritt nach vorne hat sich<br />

bei uns seit insgesamt zweieinhalb<br />

Jahren bewährt“, urteilt Dr. Georg<br />

Dieckhues, Werksleiter der innovativen<br />

Metallgießerei im südwestfälischen<br />

Olpe-Friedrichsthal.<br />

Das Automatisieren von spezifischen<br />

Einzeltätigkeiten macht aus<br />

technischen, qualitativen und<br />

wirtschaftlichen Aspekten Sinn.<br />

Exemplarisch zeigt dies das „Luftpfeifenstechen“.<br />

Konventionell ste-<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

chen erfahrene Former die Entlüftungskanäle<br />

entweder bei kleinen<br />

Losen manuell oder in der Serienfertigung<br />

mit hydraulisch-maschinellen<br />

Vorrichtungen. Selbst bei<br />

feinfühlig professioneller Ausführung<br />

bleiben gravierende Nachteile:<br />

Bei wechselnden Losen muss<br />

der Former die Position, Anzahl<br />

und Einstechtiefe der Nadeln jedes<br />

Mal neu anpassen. Ein fehleranfälliger,<br />

zeit- und kostenaufwändiger<br />

Prozess.<br />

In der Metallgießerei<br />

Ohm &<br />

Häner setzt ein<br />

Industrieroboter<br />

IRB 6620 mit<br />

dem Funktionspaket<br />

Flex-<br />

MouldVenter<br />

die Entlüftungskanäle<br />

in die<br />

Sandgussformen.<br />

Bild: ABB<br />

Denso Robotics bringt mit dem neuen RC8-Controller die kleinste<br />

industrielle Robotersteuerung in der 3-kW-Klasse auf den Markt. Die<br />

neue Steuerung ist 60 % kleiner als die bisherigen Modelle und damit<br />

nur so groß wie ein DIN-A3-Blatt.<br />

MOERFELDEN-WALLDORF (MG). Die<br />

Steuerung erfüllt die gängigen Sicherheitsstandards<br />

ISO und UL und<br />

ermöglicht somit einen weltweiten<br />

Einsatz. Darüber hinaus verfügt RC8<br />

über die global einheitlichen Schnittstellen<br />

Ethernet/IP, Profibus und<br />

Die neue Steuerung RC 8 von Denso soll dem Anwender Platz und Geld sparen.<br />

Laut Denso ist sie die kleinste Robotersteuerung in der 3-kW-Klasse.<br />

Bild: Denso Robotics<br />

12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · Automatisierung · 21<br />

Völlig anders arbeitet die automatisierte<br />

Lösung. Aus der zentralen<br />

Datenbank parametriert das<br />

Formanlagen-Leitsystem den Roboter<br />

IRB 6620 mit dem Funktionspaket<br />

FlexMouldVenter und dem<br />

Führungswerkzeug für die Nadel.<br />

Ohne ‚Medienbruch‘ übernimmt<br />

die Steuerungssoftware des Roboters<br />

die 3D-CAD-Daten des Werkstückes<br />

als Basis für das Luftpfeifenstechen.<br />

Aus der Datenbank<br />

können die Werker außerdem<br />

Werkstück- sowie Geometriedaten<br />

und Informationen zum optimalen<br />

Belegen der Formkästen abrufen.<br />

Damit geht die Vorbereitungszeit<br />

gegen Null, so ABB.<br />

Zusätzliche Funktionen gewährleisten<br />

die reproduzierbare Qualität,<br />

heißt es. Sensoren erkennen<br />

und melden z.B. Nadelverbiegungen<br />

oder -brüche. Deren rechtzeitiger<br />

Austausch vermeidet dann<br />

Ausschuss. Die digitale Datentechnik<br />

stellt optional Informationen<br />

über Stechkräfte zur Prozessüberwachung,<br />

sicherheitsrelevante sowie<br />

Daten zur Verwaltung zur Verfügung.<br />

Das Robotersystem kann<br />

Luftpfeifen von 5 bis 10 mm Durchmesser<br />

mit maximal 650 mm Tiefe<br />

in Geschwindigkeiten bis zu 2,5<br />

m/s stechen. Mit seinem integrierten<br />

elektrischen Linearantrieb<br />

senkt der Roboter die Nadel zielgerichtet<br />

in die Form. In der Praxis<br />

entspricht das rund einem Loch<br />

pro Sekunde. Die wirtschaftliche<br />

und organisatorische Bedeutung<br />

belegen die bei Ohm & Häner jährlich<br />

500 000 bis 750 000 Luftpfeifen,<br />

und Dieckhues ergänzt: „Seit der<br />

Inbetriebnahme läuft der Flex-<br />

MouldVenter absolut störungsfrei.“<br />

www.abb.de/robotics<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

Denso minimiert: die kleinste<br />

industrielle 3-kW-Robotersteuerung<br />

DeviceNet. Sie kann mit über 100<br />

verschiedenen industriellen Geräten<br />

über das ORiN-Netzwerk-System<br />

kommunizieren und ist somit für eine<br />

Vielzahl von Branchen die optimale<br />

Lösung zur Programmierung<br />

und Steuerung der Roboter.<br />

„Der heutige Markt erfordert industrielle<br />

Roboter und Steuerungselemente,<br />

die Platz sparen und<br />

trotzdem die weltweiten Sicherheitsstandard<br />

erfüllen. Gleichzeitig<br />

müssen sie mit verschiedenen<br />

anderen industriellen Geräten und<br />

deren Software kommunizieren<br />

können”, erklärt Ryoji Nagashima,<br />

verantwortlicher Robotik-Abteilungsleiter<br />

bei Denso in Japan<br />

(Hauptsitz). „Das überaus positive<br />

Feedback unserer Kunden zeigt<br />

uns, dass unsere neue RC8-Steuerung<br />

den höchsten Ansprüchen<br />

von Industrieunternehmen genügt.”<br />

Letztlich hilft die RC8 mit<br />

ihrer Kompaktheit, Platz und damit<br />

Geld zu sparen, verspricht Denso.<br />

Die RC8-Steuerung ist ab Mai 2<strong>01</strong>2<br />

erhältlich. Jährlich sollen 10 000<br />

Einheiten verkauft werden, so das<br />

Unternehmen.<br />

www.densorobotics.com<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS ✔<br />

MATERIAL ENERGIE<br />

SERVICE HANDHABUNG ✔<br />

ZEIT LEBENSDAUER<br />

KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

Innovationspreis für<br />

Robotik ausgeschrieben<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

Bereits zum vierten Mal schreibt<br />

Walter Reis, einer der Pioniere<br />

der Robotertechnik in Europa und<br />

Gründer und Inhaber der Firma<br />

Reis Robotics in Obernburg, den<br />

Innovationspreis für Robotik aus.<br />

OBERNBURG (MG). Der Preis ist mit<br />

insgesamt 5 000 Euro dotiert und<br />

wird im Zweijahres-Rhythmus jeweils<br />

zur Messe Automatica in<br />

München vergeben (Anm. der Redaktion:<br />

Termin im nächsten Jahr:<br />

22. bis 25.05.2<strong>01</strong>2). Er wird für herausragende<br />

Entwicklungen sowohl<br />

aus dem industriellen Umfeld als<br />

auch von Hochschulen im folgenden<br />

Themenfelder international<br />

ausgeschrieben:<br />

▶ Neue Anwendungen für Roboter<br />

in industriellen Fertigungsprozessen;<br />

▶ Innovationen im Bereich Servicerobotik<br />

im industriellen<br />

Umfeld;<br />

▶ Innovationen der Kinematik,<br />

der Steuerung und der Antriebstechnik<br />

für Roboter und<br />

▶ Entwicklungen in artverwandten<br />

Fachgebieten.<br />

Vor allem in Deutschland ist ein<br />

großes Know-how in der Roboterund<br />

der Robotersteuerungsentwicklung<br />

vorhanden. Dies hat sich<br />

an der Anzahl der nationalen Bewerbungen<br />

deutlich gezeigt, so<br />

Reis Robotics. Es wurden jedoch<br />

auch von verschiedenen europäischen<br />

Entwicklungsgruppen innovative<br />

Vorschläge eingereicht, die<br />

das hohe internationale Niveau<br />

der Roboterentwicklung<br />

dokumentieren.<br />

Mit dem international ausgeschriebenen<br />

Walter Reis – Innova-<br />

LP130<br />

Walter Reis, Gründer und Inhaber der<br />

Firma Reis Robotics in Obernburg,<br />

schreibt zum vierten Mal den Innovationspreis<br />

für Robotik aus.<br />

Bild: Reis Robotics<br />

tion Award for Robotics‘ hat sich<br />

Walter Reis auch für das Jahr 2<strong>01</strong>2<br />

wieder zum Ziel gesetzt, solche<br />

faszinierenden Neuentwicklungen<br />

in der Technologie der Robotertechnik<br />

zu forcieren und herausragende<br />

Arbeiten zu würdigen und<br />

durch Preise zu prämieren.<br />

Anmeldeschluss für Bewerbungen<br />

dieses Innovationspreises ist der<br />

<strong>01</strong>.Februar 2<strong>01</strong>2. Die eingereichten<br />

Bewerbungen werden von einer<br />

unabhängigen, kompetenten Jury,<br />

die von anerkannten Persönlichkeiten<br />

aus Forschung und Industrie<br />

gebildet wird, bewertet. Die<br />

Preisträger werden anlässlich einer<br />

Feierstunde auf der Automatica in<br />

München im Mai 2<strong>01</strong>2 geehrt.<br />

www.reisrobotics.de<br />

• Arbeitsbereich:<br />

HšheÊ=Ê3168Êmm<br />

Reichweite = 3210 mm<br />

• Wiederholgenauigkeit 0,3mm<br />

• Nutzlast 130 / 180 Kg<br />

NACHIÊEUROPEÊGmbH<br />

Tel.: +49-2151-65046-0 • Fax: +49-2151-65046-90<br />

Internet: http://www.nachi.de • E-mail: robotics@nachi.de<br />

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22 · Praxis · <strong>Produktion</strong> · 12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2<br />

SCHRAUBTECHNIK<br />

Gesteuerter Impulsschrauber<br />

beschleunigt Feldhäcksler-Montage<br />

SABRINA HACHENBERG<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

Mit Hilfe eines elektronisch gesteuertenDruckluft-Impulsschraubers<br />

von Atlas Copco Tools konnte<br />

die Landmaschinenmontage bei<br />

John Deere beschleunigt und<br />

sicherer gemacht werden.<br />

ESSEN (RM). Eine hohe Prozesssicherheit<br />

und schnelle Montage waren<br />

die Ziele einer Testreihe beim<br />

Landmaschinenhersteller. Denn bei<br />

der Verschraubung von Ringspannelementen<br />

in 820 PS starke Feldhäcksler<br />

galt es, Setzerscheinungen<br />

zu überwinden und den Schraubvorgang<br />

zu verkürzen. Mit Hilfe des<br />

Druckluft-Impulsschraubers Pulsor<br />

C von Atlas Copco Tools gelang beides:<br />

präzises Verschrauben und eine<br />

Zeitersparnis von 65 %.<br />

Herzstück der Häcksler ist eine<br />

Vielmessertrommel. Insgesamt 56<br />

Spezialmesser stellen bei geringem<br />

Kraftaufwand sicher, dass der Anteil<br />

an Überlängen des Ernteguts minimal<br />

ist – gut für die Häckselqualität.<br />

Die in der Leistung von 600 auf 820<br />

PS (441 auf 603 KW) gesteigerte<br />

Maschine bringt die durch ein Powerband<br />

angetriebene Messertrommel<br />

auf eine Drehzahl von 1 100<br />

min -1 . Angesichts dieser hohen<br />

Drehzahl ist eine hohe Prozesssicherzeit<br />

notwendig, denn schon ein<br />

einziges loses Messer führt laut John<br />

Deere zum Totalschaden.<br />

INGO JENSEN, PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

Die Lösung war ein Ringspannelement,<br />

das eine konische Verbindung<br />

ersetzt und dem Antriebsriemen<br />

den notwendigen Halt gibt.<br />

Das Spannelement besteht aus zwei<br />

Innenringen mit Außenkegel und<br />

einem Außenring mit Innenkegel.<br />

Durch das Anziehen der zehn<br />

Spannschrauben werden die Innenringe<br />

gegeneinander gezogen.<br />

Die dabei entstehenden radialen<br />

Spannkräfte pressen den Außenring<br />

in die Nabenbohrung und die<br />

Innenringe auf die Welle, wodurch<br />

ein Drehmoment zwischen Welle<br />

und Nabe übertragen wird.<br />

Vom Lieferanten der Spannelemente<br />

wird ein Voranzug mit halbem<br />

Anzugsmoment über Kreuz<br />

mit anschließendem Anzug auf 73<br />

Nm im Uhrzeigersinn vorgegeben.<br />

Die Günzburger Steigtechnik GmbH hat MTU Friedrichshafen mit einer<br />

elektrisch verstellbaren Arbeitsbühne für den Test von Großdieselmotoren<br />

ausgestattet.<br />

sie millimetergenau in der Höhe<br />

verfahrbar ist, wird eine ergonomische<br />

Arbeitsweise gefördert.<br />

Die über 4,60 m lange und 3 m<br />

hohe Hauptarbeitsbühne ist komplett<br />

fahrbar und besteht aus zwei<br />

Teilen, wobei eine Plattform knapp<br />

über 3 m lang ist, und die zweite<br />

Plattform 1,50 m. Beide Arbeitsbereiche<br />

sind 1,05 m breit und können<br />

jeweils in der Höhe zwischen 1,00<br />

und 1,90 m verfahren werden.<br />

Diese Flexibilität erleichtert der<br />

zur Tognum-Gruppe gehörenden<br />

MTU die Arbeit deutlich, denn die<br />

zu prüfenden Motoren sind zum<br />

einen unterschiedlich groß, zum<br />

anderen gibt es bei jedem Motor<br />

mehrere Prüfbereiche, die in unterschiedlichen<br />

Höhen liegen. Mit<br />

Hilfe der Arbeitsbühne können die<br />

Techniker punktgenau dorthin fahren,<br />

wo sie hin müssen – ohne dass<br />

sie sich besonders strecken oder<br />

nach unten bücken müssen.<br />

Um das Arbeiten noch bequemer<br />

und sicherer zu machen, wurde an<br />

der größeren Plattform eine 150 mm<br />

tiefe und schwenkbare Plattformverbreiterung<br />

angebracht. Dies er-<br />

Probleme bereitete das Setzverhalten<br />

des Ringspanners, so John<br />

Deere. Denn zunächst musste jede<br />

Schraube 25 Mal per Hand mit einem<br />

schweren Drehmomentschlüssel<br />

nachgezogen werden - für eine<br />

Serienproduktion nicht akzeptabel.<br />

Die Lösung des Schraubproblems<br />

war schließlich der elektronisch<br />

gesteuerte Druckluft-Impulsschrauber<br />

Pulsor C. Mit 100 verschiedenen<br />

Programmen und einem<br />

Drehmoment bis 450 Nm ist er<br />

laut Atlas Copco vielseitig einsetzbar.<br />

Die Montage des Ringspannelements<br />

mit seinen zehn Spannschrauben<br />

erfolgt nun mit diesem<br />

Impulsschrauber und elektronisch<br />

gesteuerter Druckluftzufuhr.<br />

Das Problem der extremen Setzerscheinungen<br />

hat man durch ein<br />

möglicht eine individuelle und nahezu<br />

spaltfreie Anpassung der Plattform<br />

an die unterschiedlichen<br />

Motortypen.<br />

Auf der gegenüberliegenden Seite<br />

der fahrbaren Hauptbühne befindet<br />

sich am Motorenprüfstand eine<br />

fest an der Hallenwand und im Boden<br />

verankerte weitere Plattform,<br />

die ebenfalls 4,60 m lang ist und sich<br />

genauso flexibel in der Höhe verfahren<br />

lässt wie das fahrbare Pendant<br />

auf der gegenüberliegenden Seite.<br />

Über Bedienpulte auf den Plattformen<br />

und am Boden können die<br />

Motorenprüfer die Bühnenteile in<br />

die jeweils gewünschte Höhe verfahren.<br />

Der Aufstieg auf die Plattformen<br />

erfolgt über Treppen, die sich<br />

um 90° schwenken und ein- sowie<br />

ausklappen lassen.<br />

Die Sonderkonstruktion aus korrosionsbeständigem<br />

Aluminium<br />

hat weitere praktische Details: In<br />

die fest installierte Arbeitsbühne<br />

sind beispielsweise Plattformverbreiterungen<br />

integriert, die sich<br />

elektromotorisch an der Längsseite<br />

um bis zu 400 mm ausfahren<br />

lassen. Dies ermöglicht den MTU-<br />

Technikern ein direktes Andocken<br />

an den Motoren und ein sicheres<br />

Extreme Setzerscheinungen an<br />

den zehn Spannschrauben eines<br />

Ringspannelements wurden durch<br />

den Einsatz des Druckluft-Impulsschraubers<br />

Pulsor C vermieden.<br />

Bild: Atlas Copco Tools<br />

dreistufiges Verfahren gelöst. Zwischen<br />

die beiden vom Lieferanten<br />

vorgegebenen Schritte wurde ein<br />

zusätzlicher Schritt geschaltet, bei<br />

dem die Schrauben ein weiteres Mal<br />

über Kreuz auf ein etwas höheres<br />

Moment angezogen werden. Anschließend<br />

wird jede Schraube im<br />

Uhrzeigersinn so lange befestigt, bis<br />

der vorgegebene Endanzug von 73<br />

Nm erreicht ist. Dadurch konnte die<br />

Anzahl der Verschraubungen, die<br />

für eine stabile Verbindung notwendig<br />

sind, von gut 250 auf etwa 100<br />

reduziert werden. Dabei wirkt das<br />

Wechselspiel zwischen Impuls und<br />

Entspannung nach Angabe des<br />

Schrauberherstellers den Setzerscheinungen<br />

entgegen, so dass<br />

beim gesamten Spannprozess 20<br />

min eingespart und die Taktung erhöht<br />

werden konnte. Ein weiterer<br />

Vorteil ist die automatische Winkelüberwachung<br />

des Werkzeuges.<br />

In den Testläufen fanden John<br />

Deere und Atlas Copco heraus, dass<br />

alle Verschraubungen in Ordnung<br />

sind, wenn der Drehwinkel beim<br />

ARBEITSBÜHNE<br />

Teilweise fahrbar: Großmotoren schneller geprüft<br />

GÜNZBURG (RM). Die mehrteilige,<br />

elektrisch verstellbare und teilweise<br />

fahrbare Arbeitsbühne steht in einem<br />

der Motorenprüfstände in der<br />

Serienmontage und unterstützt<br />

nach MTU-Angabe eine schnelle<br />

Auslieferung der Motoren unter<br />

anderem für die Schifffahrt, Energieversorgung<br />

und Eisenbahn.<br />

Mehrere Mitarbeiter können gleichzeitig<br />

auf der Plattform arbeiten. Da<br />

Schwere Motoren<br />

Die Tognum-Gruppe mit ihren beiden<br />

Geschäftsbereichen „Engines“<br />

und „Onsite Energy & Components“<br />

stellt Motoren und Antriebssysteme<br />

für Anwendungen<br />

abseits der Straße sowie dezentrale<br />

Energieanlagen her. Basis hierfür<br />

sind Dieselmotoren bis 9 100<br />

kW, Gasmotoren bis 2 150 kW und<br />

Gasturbinen bis 45 000 kW Leistung.<br />

Tognum erzielte im Geschäftsjahr<br />

2<strong>01</strong>0 einen Umsatz von<br />

rund 2,56 Mrd Euro und beschäftigt<br />

über 9 000 Mitarbeiter.<br />

Plattformen lassen sich spaltfrei<br />

an die Motoren andocken<br />

Keine kraftraubenden<br />

Drehmomentschlüssel mehr<br />

Arbeiten mit dem Spaltmaß Null.<br />

Bei MTU wird vor der Auslieferung<br />

jeder Motor umfassend getestet:<br />

Nach Fertigstellung wird er auf ein<br />

Fundament gesetzt und in eine Art<br />

Garage gestellt und unter anderem<br />

mit Wasser, Öl, Luft und Kraftstoff<br />

versorgt. Zudem wird die Drehzahl<br />

simuliert. Mit dem praxisnahen<br />

Härtetest für die bis zu 50 t schweren<br />

Motoren wird nach MTU-Angabe<br />

noch am <strong>Produktion</strong>sstandort<br />

sichergestellt, dass die Maschine<br />

vollständig funktioniert.<br />

Weniger schrauben<br />

Mit Hilfe eines Druckluft-Impulsschraubers<br />

von Atlas Copco Tools<br />

kann John Deere das Ringspannelement<br />

eines Feldhäckslers nun<br />

präziser und deutlich schneller verschrauben:<br />

▶ 100 statt 250 Verschraubungen<br />

▶ Dreistufiges Verfahren<br />

▶ Zeitersparnis 65 %<br />

▶ 100 Schraubprogramme<br />

▶ Drehmoment bis 450 Nm<br />

▶ Automatische Winkelüberwachung<br />

▶ Ergonomisch bedienbar<br />

letzten Anzug auf 73 Nm nicht mehr<br />

als 20° beträgt. Die Steuerung des<br />

Geräts, der Pulsor Focus, meldet<br />

dann ein „i. O.“ (in Ordnung). Die<br />

Winkelkontrolle war bisher nur den<br />

gesteuerten Elektrowerkzeugen vorbehalten,<br />

die jedoch kontinuierlich<br />

anziehen. Der pulsierende Anzug<br />

des Pulsor C hat sich gegen die extremen<br />

Setzerscheinungen als überlegen<br />

erwiesen, so die Testpartner.<br />

Fehlerhafte Verschraubungen<br />

meldet die Steuerung direkt; sie<br />

werden durch ein akustisches Signal<br />

und eine rot leuchtende Lampe<br />

signalisiert. Dadurch arbeitet der<br />

Druckluftschrauber genauer als die<br />

Vorgänger-Pulsoren ohne elektronische<br />

Steuerung. Zukünftig sollen<br />

die bei der Verschraubung ermittelten<br />

Daten ins Tools-Net von John<br />

Deere gemeldet werden. Die von<br />

Atlas Copco bereitgestellte Datenbank<br />

macht eine einwandfreie Rückverfolgbarkeit<br />

möglich, da ein Bauteil<br />

mittels Barcode der Verschraubung<br />

zugeordnet werden kann.<br />

www.atlascopco.de<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />

MATERIAL ENERGIE<br />

SERVICE HANDHABUNG ✔<br />

ZEIT ✔ LEBENSDAUER<br />

KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />

Die Arbeitsplattformen der elektrisch höhenverstellbaren Arbeitsbühnen lassen<br />

sich elektromotorisch um bis zu 400 mm verbreitern, um ein Arbeiten ohne<br />

Spalt ermöglichen. Bild: Günzburger Steigtechnik GmbH<br />

Teilweise werden die Motoren bis<br />

zu 60 h beobachtet, ehe sie endgültig<br />

den Prüfstand verlassen und für<br />

die Auslieferung freigegeben werden.<br />

Weil die Anschlüsse an den<br />

Motoren teils bis zu 2,50 m hoch<br />

installiert sind, ist die Arbeitsbühne<br />

von Günzburger Steigtechnik besonders<br />

hilfreich.<br />

www.steigtechnik.de<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />

MATERIAL ENERGIE<br />

SERVICE HANDHABUNG ✔<br />

ZEIT ✔ LEBENSDAUER<br />

KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION


ENERGIE-SPARTIPP<br />

Beleuchtungskosten senken<br />

MICHAELA NEUNER, PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

Die Anscha�ung einer neuen Beleuchtungsanlage für <strong>Produktion</strong>shallen<br />

ist oft kostengünstiger als die alte weiter zu nutzen. Steigende<br />

Strompreise verringern zudem die Amortisationszeit.<br />

LANDSBERG. Vielen Industriehallen<br />

erhellen immer noch Beleuchtungsanlagen,<br />

die 20 Jahre und älter<br />

sind. Ihr Betrieb wird bei steigenden<br />

Strompreisen zunehmend<br />

unwirtschaftlicher, während sich<br />

modernde Anlagen oft schon nach<br />

wenigen Jahren amortisieren.<br />

„Bereits bei konstanten Strompreisen<br />

schneiden neue Beleuchtungen<br />

in der Regel erheblich<br />

günstiger ab. Da viele Fachleute<br />

von weiter steigenden Strompreisen<br />

ausgehen, wird der Kostenvorteil<br />

noch zunehmen“, schätzt<br />

Dr. Volker Kienzlen, Geschäfts-<br />

Wechsel: ISO 500<strong>01</strong><br />

ersetzt DIN 160<strong>01</strong><br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

LANDSBERG (MN). Ab 24. April 2<strong>01</strong>2<br />

ersetzt die internationale Energie-<br />

Management-Norm DIN EN ISO<br />

500<strong>01</strong> die deutsche DIN EN 160<strong>01</strong>.<br />

Bestehende Zertifikate nach DIN<br />

EN 160<strong>01</strong> werden dann ungültig.<br />

Sie können aber durch ein Überwachungsaudit<br />

umgestellt werden.<br />

Bedingung: Die aus der Umstellung<br />

resultierenden Änderungen des<br />

Energie-Management-Systems<br />

müssen vollständig mit den Angaben<br />

der technischen Dokumente<br />

in der Auditdokumentation belegt<br />

sein. Die ISO 500<strong>01</strong> liegt seit Dezember<br />

in deutscher Fassung vor.<br />

www.dakks.de<br />

Für Energie-Management-Systeme<br />

gilt künftig eine neue Norm. Bild: MN<br />

führer der Klimaschutz- und Energieagentur<br />

Baden-Württemberg<br />

(KEA).<br />

Die Beleuchtung zählt wie Lüftung,<br />

Klimatisierung oder Drucklufterzeugung<br />

zu einer Infrastruktur,<br />

die langfristig genutzt wird. Vor<br />

einem Austausch werde nicht selten<br />

geprüft, ob die bestehende<br />

Anlage oder eine neue, effizientere<br />

über die nächsten 20 Jahre niedrigere<br />

Gesamtkosten verursacht, so<br />

Kienzlen.<br />

Folgende Beispielrechnung zeigt<br />

den Nutzen neuer Lampen: Ein<br />

Unternehmen in Süddeutschland<br />

In vielen Industriehallen werden immer noch Beleuchtungen betrieben, die<br />

20 Betriebsjahre und mehr hinter sich haben. Hier lohnt sich ein Austausch<br />

12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · Energie-Effizienz · 23<br />

besitzt eine Fertigungshalle mit<br />

1 000 m2 Fläche: Die bestehenden<br />

200 Leuchten haben eine Anschlussleistung<br />

von insgesamt 13<br />

kW, um gleichmäßig die laut Arbeitsstättenrichtlinie<br />

geforderte<br />

Beleuchtungsstärke von 300 Lux zu<br />

erreichen. Sie sind mit den früher<br />

üblichen weißen Reflektoren ausgestattet,<br />

haben konventionelle<br />

Vorschaltgeräte und können nicht<br />

abhängig vom Tageslicht geregelt<br />

werden. Im Einschichtbetrieb verursacht<br />

die Anlage Kosten für<br />

Strom und Lampen von rund 3 500<br />

Euro pro Jahr.<br />

Auf neue Technologien zu<br />

warten, lohnt sich nicht<br />

Da die Halle durch Lichtbänder<br />

teilweise Tageslicht nutzt, kann eine<br />

neue Beleuchtung abhängig von<br />

der Außenhelligkeit geregelt werden.<br />

Mit 120 neuen T5-Spiegelrasterleuchten<br />

mit elektronischen<br />

Vorschaltgeräten ist eine Reduzierung<br />

der jährlichen Betriebskosten<br />

auf 1 000 € möglich, ergab eine<br />

Bewertung der KEA. Die Investition<br />

von etwa 18 000 Euro hat eine<br />

statische Kapitalrückflusszeit von<br />

rund sieben Jahren. Die technische<br />

Lebensdauer beträgt 15 Jahre, faktisch<br />

werden Beleuchtungsanlagen<br />

sogar länger als 20 Jahre betrieben.<br />

„Dieses Beispiel lässt sich auf<br />

viele deutsche Unternehmen übertragen“,<br />

stellt Kienzlen fest.<br />

Das Warten auf Technologien<br />

von morgen wie LED-Lampen<br />

lohnt sich übrigens nicht: „Mit<br />

großer Wahrscheinlichkeit werden<br />

für Hallenbeleuchtungen auch in<br />

einigen Jahren noch Gasentladungsröhren<br />

wie Leuchtstofflampen<br />

das Leuchtmittel der Wahl<br />

bleiben“, erwartet Kienzlen.<br />

www.kea-bw.de<br />

besonders. Bild: LEImage-Fotolia<br />

Hörbuch <strong>Produktion</strong> 97-137:Layout 4 <strong>01</strong>.12.2<strong>01</strong>1 10:31 Uhr Seite 1<br />

Praxiswissen für Manager<br />

• Mit vielen Tipps und Anregungen von Kommunikationsprofis<br />

und Coaches<br />

• Know-how, das direkt im Berufsalltag umgesetzt werden kann<br />

• Aufwendig produziert mit mehreren Sprechern und musikalischer<br />

Untermalung<br />

5 Hörbücher in einer Box<br />

• Authentische Rhetorik<br />

• Business-Knigge<br />

• Kreativität im Business<br />

• Performance by Balance<br />

• Zeitmanagement<br />

10 CDs, über 10 Stunden<br />

Hördauer<br />

EUR (D/A) 79,99 / sFr. 119,00<br />

ISBN 978-3-86804-222-1<br />

www.unternehmeredition.de/produktion<br />

PRODUKT DER WOCHE<br />

Ohne hydraulische Aktoren<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

GÖPPINGEN (MN). Sauberes, platzsparendes<br />

und effizientes Arbeiten<br />

verspricht MAG mit seiner neuen<br />

CNC-Fräsmaschine E-SPECHT 600.<br />

Hauptmerkmal: Hydraulische Aktuatoren<br />

sind komplett durch elektromechanische<br />

E-Aktuatoren ersetzt,<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

MÜNCHEN (MN). Der ‚Bayerische<br />

Energiepreis‘ würdigt „neue und<br />

kreative Ideen für intelligente Energienutzung“.<br />

Zum ersten Mal lobt<br />

das Bayerische Wirtschaftsministerium<br />

neben dem Hauptpreis zusätzlich<br />

Preise in vier weiteren Kategorien<br />

aus:<br />

▶ Erneuerbare Energien, Energienetze<br />

& Speichertechnologien,<br />

▶ Energiekonzepte & Initiativen,<br />

E-Aktuatoren sparen Energie<br />

und Kosten. Bild: MAG<br />

die beim Werkzeughandling, im<br />

Rundtisch, den Spannsystemen, der<br />

Spindel und beim Palettenwechsler<br />

zum Einsatz kommen. Der energieaufwändige<br />

Dauerbetrieb einer Hydraulikanlage<br />

entfällt, die elektromechanische<br />

Aktivierung erfolgt<br />

bedarfsgerecht.<br />

www.mag-ias.com<br />

Energie intelligent nutzen<br />

Bild: Bayern Innovativ<br />

▶ Gebäude, Gebäudekonzepte,<br />

▶ Anlagen und Prozesstechnik,<br />

Produktentwicklungen.<br />

Bewerben können sich Forschungsinstitute,<br />

Unternehmen,<br />

Kommunen, Teams und Einzelpersonen.<br />

Der Preis ist mit einem<br />

Preisgeld von insgesamt 30 000<br />

Euro verbunden. Die Bewerbungsfrist<br />

endet am 20. April 2<strong>01</strong>2, die<br />

Ausschreibungsunterlagen sind zu<br />

finden unter<br />

www.bayerisches-energie-forum.de


24 · Management · <strong>Produktion</strong> · 12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2<br />

INTERVIEW<br />

Eberhard Veit: Innovationskultur ist das A und O<br />

DANIELA HOFFMANN, PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

Welchen Stellenwert hat aus Ihrer<br />

Sicht Innovationsmanagement<br />

für erfolgreiche Unternehmen?<br />

Innovation ist bei Festo nicht nur<br />

F&E. Wir investieren 8,5 Prozent<br />

unseres Umsatzes in Forschung<br />

und Entwicklung. Bei uns beginnt<br />

Innovation im Markt beim Vertriebsprozess.<br />

Wir haben keine<br />

Verkäufer, sondern Problemlöser,<br />

die den Kunden innovative und<br />

individuelle Systemlösungen für<br />

ihre Probleme bieten. Wesentlich<br />

ist ein ganzheitliches Innovationsmanagement<br />

entlang der Wertschöpfungskette<br />

der Kunden.<br />

Die Sieger 2<strong>01</strong>1<br />

DR. EBERHARD VEIT, FESTO<br />

Weltmarktführer Festo gehört zu den innovativsten Unternehmen in<br />

Deutschland. Im Gespräch mit <strong>Produktion</strong> erläutert Vorstand Dr. Eberhard<br />

Veit seine Erfolgsrezepte.<br />

DER KONGRESS<br />

Weltmarktführer tagen<br />

Am 25. und 26. Januar 2<strong>01</strong>2 findet<br />

der ‚2. Deutsche Kongress der<br />

Weltmarktführer‘ statt. U.a. sprechen<br />

Bosch-Chef Franz Fehrenbach,<br />

Festo-Vorstand Dr. Eberhard<br />

Veit, Prof. Dr. Bert Rürup und Prof.<br />

Dr. Michael Hüther. Info:<br />

www.weltmarktfuehrer-kongress.de<br />

Welche Herangehensweise haben<br />

Sie an das Thema Innovationsmanagement?<br />

Wir orientieren uns an dem Pro-<br />

blem des Kunden im Markt. Wir<br />

entwickeln unsere Innovationen<br />

für morgen gemeinsam mit den<br />

Trendsettern und Schlüsselkunden<br />

in der Industrie. Die Ideen für<br />

Innovationen kommen nicht direkt<br />

vom Kunden, sondern auf Basis<br />

des beschriebenen Wissens von<br />

den eigenen Mitarbeitern. Allein<br />

die Kenntnis der Kundennachfrage<br />

reicht für ein effizientes Innovationsmanagement<br />

nicht aus. Auch<br />

das Verständnis für die Ziele und<br />

Bedürfnisse der Kunden ist nicht<br />

hinreichend für Innovationen.<br />

Insbesondere die nicht geäußerten<br />

Bedürfnisse stellen vielfach<br />

verpasste Chancen für Innovationen<br />

dar. Herauszufinden, welches<br />

die latenten Bedürfnisse sind, darin<br />

liegt die eigentliche Stärke eines<br />

innovativen Unternehmens. Damit<br />

wird klar: Wichtiger als die<br />

Kundenwünsche ist das Verstehen<br />

des Geschäfts des Kunden – die<br />

genaue Kenntnis seiner Wertschöpfungsprozesse.<br />

Die Fabrik des Jahres<br />

Volkswagen Sachsen GmbH – Motorenwerk Chemnitz<br />

Deutscher GEO-Award<br />

Elster GmbH – Werk Lotte<br />

Hervorragende Standortentwicklung<br />

Bahlsen GmbH & Co. KG – Werk Barsinghausen<br />

Hervorragende Montage<br />

Wolf GmbH Heizung - Klima - Lüftung - Solar – Werk Mainburg<br />

Hervorragendes Qualitätsmanagement<br />

Infineon Technologies AG – Werk Warstein<br />

Hervorragendes Veränderungsmanagement<br />

Siemens AG Healthcare Sektor - Components and Vacuum<br />

Technology – Werk Kemnath<br />

Hervorragende <strong>Produktion</strong> in EU-Beitrittsländern<br />

PAS POLSKA Sp. Z.o.o. – Werk Opalenica<br />

www.fabrik-des-jahres.de<br />

Unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft<br />

und Technologie (BMWi)<br />

„Wichtiger als Kundenwünsche<br />

ist das<br />

Verstehen des Geschäfts<br />

des Kunden –<br />

die genaue Kenntnis<br />

seiner Wertschöpfungsprozesse.“<br />

Dr. Eberhard Veit<br />

Bild: Festo<br />

Wie lässt sich Innovation auch<br />

an Standorten in Emerging<br />

Markets treiben?<br />

Hier wird häufig der Fehler gemacht,<br />

dass Produkte ohne Kenntnis<br />

der Fachkräftesituation in den<br />

Emerging Markets entwickelt werden.<br />

Wir investieren daher parallel<br />

zur Produktentwicklung in der Automation<br />

als Weltmarktführer in<br />

der industriellen Aus- und Weiterbildung<br />

auch nachhaltig in Bildungssysteme.<br />

Gerade für Emerging<br />

Markets ist die Herausforderung<br />

groß. Fachkräfte sind dort rar<br />

und das Qualifikationsniveau der<br />

Arbeitskräfte ist sehr unterschiedlich.<br />

Wir müssen darüber hinaus<br />

intuitiv zu bedienende Produkte<br />

entwickeln, die von Menschen in<br />

Treffen Sie die Besten!<br />

auf dem Kongress zum Wettbewerb 2<strong>01</strong>1<br />

vom 21. und 22. März 2<strong>01</strong>2 in Dresden<br />

Keynote: Prof. Dr.-Ing. Werner Neubauer, Markenvorstand der VW AG<br />

Jubiläumsveranstaltung 20 Jahre „Die Fabrik des Jahres/GEO“<br />

Bundesministerium<br />

für Wirtschaft<br />

und Technologie<br />

Sponsor:<br />

aller Welt einfach in ihrem Arbeitsumfeld<br />

eingesetzt werden<br />

können. Unsere Forschungs- und<br />

Entwicklungsarbeit ist sehr stark<br />

international ausgeprägt.<br />

Wie sollten Mitarbeiter eingebunden<br />

werden, was motiviert<br />

dazu, die eigene Kreativität<br />

einzubringen?<br />

Innovation kann nicht verordnet<br />

werden. Es kommt auf die richtigen<br />

Mitarbeiter an, die aus Eigenantrieb<br />

am Unternehmenserfolg<br />

mitwirken. Und natürlich spornen<br />

unsere Erfolge am Markt oder die<br />

Verleihung des ‚Deutschen Zukunftspreises’<br />

an Festo die Kreativität<br />

und Motivation unserer Mitarbeiter<br />

an. Das heißt, wir haben<br />

Aussteller:<br />

eine Innovationskultur im Unternehmen,<br />

die den Mitarbeitern<br />

Raum für eigene Ideen und deren<br />

Umsetzung gibt. Darauf sind wir<br />

als Familienunternehmen stolz.<br />

Für den Innovationsprozess ist der<br />

entscheidende Erfolgsfaktor die<br />

Qualität der Mitarbeiter mit ihrem<br />

Wissen und Können. Festo versteht<br />

sich als Lernunternehmen.<br />

Lebenslanges Lernen ist Anspruch<br />

und Programm zugleich.<br />

Viele Unternehmen haben nur<br />

rudimentäre Ansätze im Innovationsmanagement.<br />

Woran<br />

liegt das aus Ihrer Sicht?<br />

Vielleicht wurde das Thema unterschätzt.<br />

Die Innovationszyklen<br />

verkürzen sich zunehmend. Umso<br />

entscheidender wird es, die<br />

zentralen Zukunftsthemen mit<br />

Hilfe von Future Radars frühzeitig<br />

zu erkennen und systematisch<br />

mit einzubeziehen. Daraus leiten<br />

sich dann Themen für konkrete<br />

Projekte oder ganze Innovationsprozesse<br />

ab. Ganz wichtig sind<br />

auch die Zusammenstellung der<br />

Forscherteams und die enge Verzahnung<br />

zwischen interner F&E<br />

und den richtigen externen Partnern.<br />

Hier arbeiten wir in großen<br />

Netzwerken zusammen. Gerade<br />

der Südwesten Deutschlands ist<br />

stark durch Zusammenarbeit in<br />

Clustern geprägt.<br />

+PRO_FDJ_11_249x183_neu.indd 1 12.12.11 11:52


12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nummer 1-2<br />

ENERGIEWENDE<br />

<strong>Produktion</strong><br />

Sonderveröffentlichung der KfW Bankengruppe<br />

zur Energiewende<br />

Wenn die Energie-Effizienz im<br />

Bankgespräch zum Thema wird<br />

MICHAEL VETTER, MANFRED GODEK, PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>2<br />

Immer häu� ger müssen Unternehmer im Bankgespräch darstellen, wie<br />

sie ihre Energiekosten senken. Bei vielen Energiee� zienzmaßnahmen<br />

und Investitionen in erneuerbare Energien werden sie von der<br />

KfW Bankengruppe unterstützt.<br />

LANDSBERG (GK). In den Unternehmen<br />

gehören die Energiekosten<br />

längst zu den tagesaktuellen Herausforderungen.<br />

Der Energieaufwand<br />

hat einen immer höheren<br />

Anteil an den Kosten des Endprodukts<br />

und bedroht die Wettbewerbsfähigkeit<br />

vor allem produzierender<br />

Unternehmen. Laut einer<br />

Studie der EBS Business School<br />

ist er mit 49,8 % der mit Abstand<br />

größte Kostentreiber und verantwortlich<br />

dafür, dass Renditeziele<br />

verfehlt werden.<br />

Druck kommt auch von der Finanzierungsseite.Ratingagenturen<br />

bewerten die Energie-Effizienz<br />

unter dem Gesichtspunkt von Ertragsaussichten<br />

und Investitionssicherheit.<br />

Immer häufiger werden<br />

Unternehmen aber auch im „normalen“<br />

Bankgespräch mit der<br />

Frage konfrontiert, wie sie den<br />

steigenden Kosten für den Maschinenbetrieb,<br />

die Heizung etc. entgegenwirken<br />

wollen. Neben der<br />

„Renaissance“ der erneuerbaren<br />

Energien spielt vor allem die Reduzierung<br />

des Verbrauchs eine wesentliche<br />

Rolle. Sie gilt nach wie<br />

vor als effizienteste Methode, stra-<br />

tegische Wettbewerbsvorteile zu<br />

erlangen.<br />

Während Politiker über den<br />

„großen Wurf“ diskutieren, findet<br />

die viel zitierte Energiewende „im<br />

kleinen“ längst statt. Immer mehr<br />

Unternehmen – zudem Privathaushalte<br />

und Kommunen – investieren<br />

in Maßnahmen zur Steigerung<br />

der Energie-Effizienz. Dämmungen<br />

werden verstärkt, Wärmerückgewinnungsanlagen<br />

gebaut<br />

und ältere Anlagen modernisiert.<br />

Firmen schließen sich zu regionalen<br />

„Clustern“ zusammen, tauschen<br />

Erfahrungen und Ideen aus,<br />

die anschließend in den einzelnen<br />

Betrieben umgesetzt werden.<br />

Jeder dritte Euro fließt in<br />

Klima- und Umweltschutz<br />

Viele dieser Maßnahmen erfolgen<br />

mit finanzieller Hilfe der KfW-<br />

Bankengruppe. Diese stellt als öffentlicher<br />

Kreditgeber ein umfangreiches<br />

Angebot zinsgünstiger<br />

Kredite sowohl für Investitionen<br />

in erneuerbare Energien als<br />

auch für Effizienzmaßnahmen zur<br />

Verfügung.<br />

„Entsprechenden Förderprogrammen<br />

wird zukünftig<br />

eine noch höhere Priorität<br />

eingeräumt.“<br />

Dr. Ulrich Schröder,<br />

Vorstandsvorsitzendender<br />

der KfW.<br />

2<strong>01</strong>0 floss jeder dritte vergebene<br />

Euro in Projekte zum Klima- und<br />

Umweltschutz, unter anderem<br />

11,6 Mrd Euro für Energie-Effizienz<br />

und 11,4 Mrd Euro für erneuerbare<br />

Energien. „Entsprechenden<br />

Förderprogrammen wird zukünftig<br />

eine noch höhere Priorität<br />

als bisher eingeräumt“, so der Vorstandsvorsitzende<br />

Dr. Ulrich<br />

Schröder.<br />

Welche Chancen in einer konsequenten<br />

Umsetzung solcher Konzepte<br />

liegen, zeigt zum Beispiel die<br />

Fraunhofer-Studie „Energieeffizienz<br />

in der <strong>Produktion</strong>“ auf. Nach<br />

ihr lässt sich in der industriellen<br />

Fertigung mittelfristig bis zu 30 %<br />

Energie sparen.<br />

Trotz aller Sparmaßnahmen<br />

wird in der <strong>Produktion</strong><br />

immer<br />

noch zuviel<br />

Energie verbraucht.<br />

Bild: Rainer Plendl -<br />

Fotolia<br />

Wesentliche Schwerpunkte bei<br />

der Umsetzung des Ausstiegs aus<br />

der Kernenergie sieht die KfW-<br />

Bankengruppe darin, sowohl den<br />

Ausbau erneuerbarer Energien als<br />

auch den Ausbau der Stromnetze<br />

und Energiespeicher zu beschleunigen.<br />

Auch das Bundesministerium<br />

für Umwelt, Naturschutz und<br />

Reaktorsicherheit (BMU) stellt sich<br />

diesen Herausforderungen und<br />

fördert im Rahmen der nationalen<br />

Klimaschutz-Initiative das Programm<br />

„Förderung von Forschung<br />

und Entwicklung zur klimaeffizienten<br />

Optimierung der energetischen<br />

Biomassenutzung“ sowie<br />

weitere FuE-Vorhaben.<br />

Banken sollten<br />

risikobereite Partner sein<br />

Bedarf erkennt in diesem Segment<br />

auch Rudolf Loibl, Unternehmensberater<br />

aus Straubing, der<br />

nach wie vor eine „Zurückhaltung<br />

der Banken gerade bei Venture-<br />

Capital-Finanzierungen im Zusammenhang<br />

mit der Energiewende“<br />

sieht. Nach seiner Überzeugung<br />

müssten sich die Kreditinstitute<br />

„gerade vor dem Hintergrund<br />

dieses äußerst interessanten Marktes<br />

trotz der zugegeben oft schwierigen<br />

Umsetzung als risikobereite<br />

Partner profilieren“.<br />

Sagen Sie uns Ihre Meinung:<br />

redaktion@produktion.de<br />

INHALT<br />

Seite 25:<br />

Titel: Wenn die Energie-Effizienz im<br />

Bankgespräch zum Thema wird<br />

Seite 26:<br />

Interview: Was eine Anschubförderung<br />

für die Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen<br />

bedeutet<br />

Seite 27:<br />

Die Huning-Unternehmensgruppe<br />

erhielt ein KfW-Darlehen über die<br />

übliche Höchstgrenze hinaus.<br />

Das KfW-Energieeffizienzprogramm<br />

Welche Zuschüsse es für die Fuhrparkmodernisierung<br />

gibt<br />

Seite 28:<br />

Studie: Energieeffizienz wird in der<br />

<strong>Produktion</strong> wichtiger<br />

Das KfW-Programm Erneuerbare<br />

Energien<br />

KfW IPEX-Bank engagiert sich im<br />

weltweiten Klimaschutz<br />

Energiekonzept<br />

Köln (gk). In den vergangenen<br />

Jahren hat die deutsche Wirtschaft<br />

nach einer Analyse des<br />

IW Köln erhebliche Anstrengungen<br />

unternommen, um ihren<br />

Energieaufwand und die<br />

Emissionen von Kohlendioxid<br />

zu reduzieren. So halbierte die<br />

chemische Industrie von 1990<br />

bis 2009 die energiebedingten<br />

CO 2 -Emissionen je Tonne produzierter<br />

Güter. In ähnlicher<br />

Größenordnung habe die Zementindustrie<br />

nach Angaben<br />

des IW ihre Energienutzung<br />

verbessert. In der Eisen- und<br />

Stahlbranche wurde in dieser<br />

Zeit immerhin ein relativer<br />

Emissionsrückgang von 11 %<br />

festgestellt.<br />

Dies reicht der Bundesregierung<br />

jedoch noch nicht: Laut ihrem<br />

Energiekonzept soll der<br />

CO 2 -Ausstoß bis 2<strong>02</strong>0 um 40 %<br />

unter das Niveau von 1990 sinken.<br />

Zu diesem Zweck sieht das<br />

Konzept bis 2<strong>02</strong>0 eine Verringerung<br />

des Verbrauchs an Primärenergien<br />

wie Öl, Kohle und Gas<br />

um 20 % gegenüber 2008 vor.<br />

Bis 2050 strebt die Regierung<br />

sogar einen Rückgang um 50 %<br />

an.<br />

Ein Schlüssel zum Erfolg könnte<br />

in Energiemanagementsystemen<br />

liegen. Solche Systeme haben<br />

viele Unternehmen bereits<br />

aus eigenem Antrieb aufgebaut.<br />

Nach Ansicht des IW sollten<br />

gerade kleine und mittlere<br />

Betriebe durch mehr Beratung<br />

von den Vorteilen eines freiwilligen<br />

Energiemanagements<br />

überzeugt werden.


26 · Sonderveröffentlichung der KfW Bankengruppe · <strong>Produktion</strong> · 12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2<br />

INTERVIEW<br />

ANTON BARCKHAUSEN, DENA<br />

Kontinuierliches Energiemanagement<br />

ANDREA BITTELMEYER<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

Was eine Anschubförderung für<br />

die Umsetzung von Energiee�zienzmaßnahmen<br />

bedeutet, erklärt<br />

Anton Barckhausen im Interview.<br />

Barckhausen ist Mitglied der<br />

Initiative Energiee�zienz der<br />

Deutschen Energie-Agentur<br />

GmbH (dena).<br />

Wo sehen Sie bei Unternehmen<br />

die größten Energie-Einsparpotenziale?<br />

Sehr große Energie-Einsparpotenziale<br />

im produzierenden Gewerbe<br />

liegen in den so genannten<br />

Querschnittstechnologien. Dazu<br />

zählen Beleuchtung, Druckluftssysteme,<br />

Kälte- und Kühlwasseranlagen,<br />

Wärmeversorgung und<br />

Lüftungsanlagen. Um eine Zahl<br />

zu nennen: Bei Druckluftsystemen<br />

bestehen sehr häufig Einsparpotenziale<br />

in Höhe von 30<br />

Prozent, in Einzelfällen können<br />

sie auch deutlich höher sein.<br />

Wie kann ein Unternehmen<br />

sein Einsparpotenzial<br />

ermitteln?<br />

Die Höhe der möglichen Einsparungen<br />

hängt stark von der Ausgangssituation<br />

des Unternehmens<br />

ab und insbesondere von<br />

der energetischen Qualität der installiertenenergieverbrauchenden<br />

Systeme und der Höhe der<br />

VITA<br />

Anton Barckhausen<br />

Anton Barckhausen ist Mitglied<br />

der Initiative Energieeffizienz der<br />

Deutschen Energie-Agentur GmbH<br />

(dena) und Fachmann für Energieberatung.<br />

Die dena ist ein Kompetenzzentrum<br />

für Energieeffizienz,<br />

erneuerbare Energien und intelligente<br />

Energiesysteme.<br />

GUNNAR KNÜPFFER<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

DARMSTADT. Die Zahlungsmoral<br />

deutscher Wirtschaftsunternehmen<br />

steigt trotz Schulden- und<br />

Euro-Krise weiter. Das Zahlungsverhalten<br />

verbesserte sich im November<br />

ungeachtet der sich weiter<br />

verschärfenden Schuldenkrise erneut.<br />

Der im Auftrag der Finanz-Nachrichtenagentur<br />

dpa-AFX erstellte<br />

D&B-Zahlungsindex stieg im November<br />

des Jahres 2<strong>01</strong>1 leicht auf<br />

87,65 (Oktober: 87,57) Punkte und<br />

rückte damit auf einen neuen<br />

Höchststand, wie D&B in Darmstadt<br />

mitteilte.<br />

Somit bezahlen die deutschen<br />

Unternehmen ihre Rechnungen<br />

trotz der Schuldenkrise in der Eurozone<br />

so pünktlich wie noch nie.<br />

Der Geschäftsführer der D&B<br />

Deutschland GmbH, Thomas<br />

Dold, geht jedoch davon aus, dass<br />

„Die Erschließung<br />

von Energieeffizienzpotenzialen<br />

ist<br />

ein sehr wichtiger<br />

Baustein, um die<br />

Zielsetzungen der<br />

Energiewende in<br />

Deutschland zu<br />

erreichen.“<br />

Anton Barckhausen,<br />

Initiative Energie-<br />

effizienz der dena.<br />

Energiekosten ab. Ratsam ist es,<br />

sich durch eine Energieberatung<br />

einen systematischen Überblick<br />

über den Energieverbrauch und<br />

entsprechende Einsparpotenziale<br />

zu verschaffen.<br />

Wo findet man einen<br />

ausgewiesenen Berater?<br />

Entsprechende Berater lassen sich<br />

zum Beispiel über die Website der<br />

KfW in der Beraterbörse finden.<br />

Welche Rolle spielt die<br />

KfW-Förderung bei der<br />

Umsetzung der Maßnahmen?<br />

Die zinsgünstigen Kredite, zum Beispiel<br />

aus dem Energieeffizienzprogramm,<br />

sind neben den ermittelten<br />

Einsparpotenzialen ein wichtiger<br />

Anreiz. Zum Beispiel, wenn es darum<br />

geht, eine neue Maschine anzuschaffen<br />

oder eine neue Gewerbehalle<br />

zu bauen. So gibt es im KfW-<br />

Energieeffizienzprogramm Kredite,<br />

die einen effektiven Jahreszins von<br />

einem Prozent haben. Das ist natürlich<br />

sehr günstig. Die Wirtschaftlichkeit<br />

der Maßnahmen – auch unter<br />

D&B<br />

Zahlungsmoral besser<br />

damit jetzt erst einmal Schluss ist.<br />

„Es scheint, dass nun wirklich der<br />

Scheitelpunkt erreicht ist“, sagte<br />

der Geschäftsführer.<br />

Dold rechnet jedoch nicht mit<br />

einem rapiden Rückgang der Zahlungsmoral.<br />

Aber das hohe Niveau<br />

dürfte angesichts der aktuellen<br />

Wirtschaftslage nicht zu halten<br />

sein, sagte der Geschäftsführer.<br />

„Wir sind an einem Punkt, an dem<br />

es wieder zu mehr Zahlungsverzug<br />

kommen wird.“<br />

Die Unsicherheit über die weitere<br />

Entwicklung in der Eurozone<br />

und der Wirtschaft habe zugenommen.<br />

Der D&B-Geschäftsführer<br />

warnte davor, die Lage zu schlecht<br />

zu reden.<br />

„Vorsicht und Bedacht sind gute<br />

Berater: Aber auch sie werden natürlich<br />

das Wachstum fürs kommende<br />

Jahr bremsen“, sagte Dold.<br />

„Wir sind jedoch derzeit weit davon<br />

entfernt, erneut in eine Krise zu<br />

geraten wie im Jahr 2009.”<br />

Berücksichtigung der Förderprogramme<br />

– darzustellen, ist zentraler<br />

Bestandteil der Tätigkeit eines Energieberaters.<br />

Denn dabei handelt es<br />

sich ja um eines der entscheidenden<br />

Kriterien, wenn nicht sogar um<br />

das entscheidende Kriterium für<br />

ein Unternehmen.<br />

Inwiefern unterstützen die<br />

KfW-Programme auch die<br />

Energiewende?<br />

Die Erschließung von Energieeffizienzpotenzialen<br />

ist ein sehr<br />

wichtiger Baustein, um die Zielsetzungen<br />

der Energiewende in<br />

Deutschland zu erreichen. Energieeffizienzprogramme<br />

sind deshalb<br />

entscheidende Instrumente<br />

und sie werden zunehmend bekannter,<br />

weil das Thema Energieeffizienz<br />

immer wichtiger wird –<br />

auch in Anbetracht der steigenden<br />

Energiepreise. Zudem wird<br />

die Energieeffizienz immer mehr<br />

zu einem Wettbewerbsfaktor. Der<br />

große Vorteil für Unternehmen ist<br />

natürlich: Durch die Reduktion<br />

des Energieverbrauchs werden<br />

GUNNAR KNÜPFFER<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

Die deutsche Wirtschaft steht vor<br />

dem Hintergrund der internationalen<br />

Verwerfungen relativ gut<br />

da. Das ergab der Konjunkturtest<br />

des Münchner Wirtschaftsforschungsinstituts<br />

Ifo.<br />

MÜNCHEN. Im November hat sich<br />

das vom Münchner Ifo-Institut erhobene<br />

Geschäftsklima für die gewerbliche<br />

Wirtschaft Deutschlands<br />

erstmals seit vier Monaten wieder<br />

etwas verbessert. Geringfügig weniger<br />

schlechte Geschäftserwartungen<br />

der Unternehmen führten<br />

zu einem leichten Anstieg. Das<br />

Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut<br />

kommt zu dem Schluss,<br />

dass sich die deutsche Wirtschaft<br />

vor dem Hintergrund der internationalen<br />

Verwerfungen weiterhin<br />

vergleichsweise gut schlägt.<br />

Energieberatung<br />

Es gab bis Ende letzten Jahres ein attraktives<br />

Angebot von KfW Bankengruppe<br />

und dem Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Technologie<br />

zur Bezuschussung von fachkundigen<br />

und unanhängigen Energieberatungen<br />

in kleinen und mittleren<br />

Betrieben. Mit Hilfe dieses Programms<br />

wurde in den geförderten<br />

Unternehmen eine Vielzahl von<br />

Energieeinsparmaßnahmen angestoßen.<br />

Hintergrund für diese Angebote: Gerade<br />

bei kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen können die Beratungskosten<br />

oftmals eine Hemmschwelle<br />

sein. Das Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Technologie<br />

und die KfW Bankengruppe planen,<br />

diese Förderung im Jahr 2<strong>01</strong>2 fortzuführen.<br />

die Energiekosten nachhaltig gesenkt<br />

und die dafür notwendigen<br />

Investitionen haben in der Regel<br />

hohe Kapitalrenditen, nicht selten<br />

im zweistelligen Bereich.<br />

Haben Sie noch einen<br />

weiteren Tipp für<br />

Unternehmen?<br />

Ich möchte die große Bedeutung<br />

eines systematischen Energiemanagementsystems<br />

betonen. Durch<br />

dieses erhält ein Unternehmen –<br />

anders als bei einer einmaligen<br />

Beratung – einen ständigen Überblick<br />

über Energieverbrauch und<br />

Energiekosten. Dies ist wichtig,<br />

weil die Steigerung der Energieeffizienz<br />

ein fortlaufender Prozess<br />

ist. Durch ein kontinuierliches<br />

Energiemanagement lässt sich<br />

stets erkennen, wo sich mit den<br />

geringsten Investitionen die größten<br />

Einsparpotenziale erzielen<br />

lassen. Wird diese Vorgehensweise<br />

kontinuierlich verfolgt, kann ein<br />

Unternehmen seine Energieeinsparpotenziale<br />

bestmöglich ausnutzen.<br />

IFO-KONJUNKTURTEST<br />

Geschäftsklima leicht verbessert<br />

Ifo-Geschäftsklima<br />

Quelle: Ifo © <strong>Produktion</strong><br />

Die Geschäftserwartungen im verarbeitenden Gewerbe verbesserten sich<br />

geringfügig.<br />

Dagegen sank der Geschäftsklimaindex<br />

im verarbeitenden Gewerbe<br />

leicht. Die Zufriedenheit der<br />

Industriefirmen mit ihrer aktuellen<br />

Geschäftslage nahm zwar erneut<br />

Energiewende<br />

besser planen<br />

BERLIN (GK). Der BDI fordert ein<br />

‚Kontrollzentrum Energiestrategie<br />

Deutschland‘. „Dieses muss alle<br />

Fragen zur Energiewende bündeln,<br />

gegebenenfalls nachsteuern und<br />

zugleich die Chancen der Energiewende<br />

für die deutsche Wirtschaft<br />

stärker in den Fokus rücken“, sagte<br />

BDI-Hauptgeschäftsführer Markus<br />

Kerber.<br />

Nach Einschätzung des BDI ist<br />

die „politisch gewollte Energiewende<br />

alles andere als ein Selbstläufer“,<br />

ein Erfolg sei nicht garantiert.<br />

Die Energiewende muss nach<br />

Ansicht Kerbers als ein großes und<br />

langfristig angelegtes Gesellschaftsprojekt<br />

begriffen werden.<br />

Dafür müsse eine klare, in die Zukunft<br />

wirkende Projektsteuerung<br />

eingerichtet werden.<br />

Rösler: Wirtschaft<br />

ist gut gewappnet<br />

BERLIN (GK). Bundeswirtschaftsminister<br />

Philipp Rösler sieht die<br />

deutsche Wirtschaft gut gewappnet<br />

gegenüber der erwarteten Konjunktureintrübung.<br />

„Wir bringen<br />

gute Voraussetzungen mit, die absehbare<br />

wirtschaftliche Eintrübung<br />

im Winterhalbjahr zu bewältigen“,<br />

sagte Rösler als Reaktion auf<br />

das Ifo-Geschäftsklima und die<br />

Daten zum GfK-Konsumklima.<br />

Umweltschutzmaßnahmen<br />

KfW-Programm für Allgemeine<br />

Umweltschutzmaßnahmen<br />

Hierzu werden von der KfW Investitionen<br />

in Deutschland gefördert<br />

wie zum Beispiel:<br />

▶ Verminderung oder Vermeidung<br />

von Luftverschmutzungen;<br />

▶ Abfallvermeidung, -behandlung<br />

und -verwertung;<br />

▶ Boden- und Grundwasserschutz;<br />

▶ effiziente Energieerzeugung:<br />

Diese Förderung gibt es für Unternehmen<br />

in beliebiger Größe.<br />

Kleinere Unternehmen erhalten<br />

günstigere Zinsen als mittlere<br />

und große Betriebe.<br />

ab, die Geschäftslage ist aber weiterhin<br />

günstig. Bezüglich der weiteren<br />

Geschäftsentwicklung sind<br />

die Unternehmen wieder etwas<br />

skeptischer.


12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · Sonderveröffentlichung der KfW Bankengruppe · 27<br />

HUNING-UNTERNEHMENSGRUPPE<br />

Über die Höchstgrenze hinaus<br />

ANDREA BITTELMEYER, PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

Die neue Gewerbehalle der Unternehmensgruppe Huning weist eine<br />

herausragende Energiebilanz auf. Deshalb gab es sogar ein KfW-Darlehen<br />

über die übliche Höchstgrenze hinaus.<br />

LANDSBERG (GK). Walter Huning,<br />

Chef der Huning-Unternehmensgruppe<br />

im niedersächsischen<br />

Melle, ist in Energiefragen kein<br />

unbeschriebenes Blatt. Vor fünf<br />

Jahren bereits hat er den Energiepark<br />

Melle errichtet: Auf dem Gelände<br />

einer ehemaligen Deponie<br />

entstanden Anlagen und Kraftwerke,<br />

die aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen Strom und Wärme für<br />

5 000 Haushalte und öffentliche<br />

Gebäude produzieren – darunter<br />

eine Biogasanlage und ein Hackschnitzelheizwerk.<br />

Zudem hat<br />

sich die zur Gruppe gehörende<br />

Firma Huning Maschinenbau auf<br />

Produkte und Systemlösungen für<br />

den Bereich der erneuerbaren<br />

Energien spezialisiert. Sie bietet<br />

ein breites Portfolio an Anlagentechnik<br />

für Biogasanlagen sowie<br />

„Es ist uns möglich, auf Klimaanlagen<br />

oder Gebläse zu<br />

verzichten, was wiederum<br />

der Stromersparnis dient.“<br />

Walter Huning, Chef der Huning-<br />

Unternehmensgruppe<br />

Energieeffizienz<br />

KfW-Energieeffizienzprogramm:<br />

Dieses Programm fördert Energieeffizienz-Maßnahmen<br />

in Deutschland<br />

Zielgruppe:<br />

▶ privatwirtschaftliche in- oder ausländische<br />

Unternehmen;<br />

▶ Freie Berufe;<br />

▶ Public-Private-Partnership;<br />

▶ Contracting-Geber für Energiedienstleistungen;<br />

Förderinhalte:<br />

Finanzierung von Investitionen in<br />

Deutschland, die wesentliche Energieeinspareffekte<br />

erzielen wie beispielsweise:<br />

▶ Haus- und Energietechnik inklusive<br />

Heizung, Warmwasser etc.;<br />

▶ Gebäudehüllen;<br />

▶ Maschinenparks;<br />

▶ Prozesskälte und Prozesswärme;<br />

▶ Wärmerückgewinnung und Abwärmenutzung;<br />

▶ Mess-, Regel- und Steuerungstechnik;<br />

▶ Informations- und Kommunikationstechnik;<br />

▶ Sanierung oder Neubau eines Gebäudes;<br />

Konditionen:<br />

▶ Der jeweilige Zinssatz wird individuell<br />

an Hand des risikogerechten<br />

Zinssystems ermittelt. Bei Krediten<br />

mit bis zu zehn Jahren Lauf-<br />

die Gewinnung von Energie aus<br />

Klärschlamm und weiteren Sekundärstoffen<br />

an.<br />

Auch als im Jahr 2<strong>01</strong>0 eine neue<br />

Gewerbehalle und Firmenzentrale<br />

für die Unternehmensgruppe<br />

gebaut wurde, war Energie ein<br />

wichtiges Thema: Dank moderner<br />

Dämmung der Außenwände, der<br />

Decke und des Bodens liegt der<br />

Energiebedarf deutlich niedriger<br />

als in der alten, gemieteten und<br />

vor 30 Jahren gebauten Halle. Hinzu<br />

kommt: Der Wärmebedarf wird<br />

hauptsächlich aus dem firmeneigenen<br />

Energiepark Melle und damit<br />

mit regionalen regenerativen<br />

Energien gedeckt. In den Sommermonaten<br />

wird die überschüssige<br />

Wärme zur Klimatisierung<br />

des neuen Gebäudes in Kälte umgewandelt.<br />

„Dadurch ist es uns<br />

möglich, auf Klimaanlagen oder<br />

Gebläse zu verzichten, was wiederum<br />

der Stromersparnis dient“,<br />

erklärt Huning.<br />

Energieeinsparungsvorgaben<br />

wurden unterschritten<br />

Für die Errichtung der 9 000<br />

Quadratmeter großen Gewerbehalle,<br />

die über 70 % mehr Fertigungsfläche<br />

verfügt und moderne<br />

und helle Arbeitsplätze bietet,<br />

beantragte das Unternehmen ein<br />

Darlehen aus dem ERP-Umwelt-<br />

und Energieeffizienzprogramm<br />

der KfW. Die damit verbundenen<br />

Anforderungen erfüllte das Ge-<br />

zeit wird ein Festzinssatz für die<br />

gesamte Laufzeit angeboten,<br />

während bei Krediten mit mehr<br />

als zehnjähriger Laufzeit der Zinssatz<br />

für zehn Jahre festgeschrieben<br />

wird. Nach Ablauf der Zinsbindungsfrist<br />

werden neue Konditionen<br />

vereinbart. Die Bereitstellungsprovision<br />

beträgt 0,25 %<br />

pro Monat.<br />

▶ Bis zu 100 % der Investitionen<br />

können bei einem Höchstbetrag<br />

von 25 Mio Euro pro Vorhaben finanziert<br />

werden.<br />

▶ Der jeweilige Kredit läuft in der<br />

Regel bis zu fünf oder zehn Jahre.<br />

Bei Bedarf können ein beziehungsweise<br />

zwei tilgungsfreie Anlaufjahre<br />

vereinbart werden. Darüber<br />

hinaus können Investitionsvorhaben<br />

unter bestimmten Voraussetzungen<br />

bis zu zwanzig Jahre<br />

mit bis zu drei tilgungsfreien Anlaufjahren<br />

finanziert werden;<br />

▶ Art und Höhe der Besicherung<br />

werden mit der Hausbank vereinbart.<br />

Antrag:<br />

▶ Anträge können über die Hausbank<br />

gestellt werden.<br />

▶ Weitere Informationen:<br />

KfW-Infocenter: 0800 539 90<strong>01</strong>*<br />

(* Kostenfreie Servicerufnummer)<br />

Michael Vetter<br />

bäude mit Bravour. So hat die<br />

Halle bei der Antragstellung die<br />

Vorgaben der Energieeinsparverordnung<br />

EnEV 2009 deutlich unterschritten.<br />

Der Jahres-Primärenergiebedarf<br />

lag sogar um 74,8 %<br />

unter dem festgeschriebenen<br />

Wert. Die mit der Endenergieeinsparung<br />

verbundene CO 2 -Emissionsminderung<br />

beträgt 33,5 Tonnen<br />

pro Jahr.<br />

Das gute Abschneiden ermöglichte<br />

der Firmengruppe einen<br />

zinsgünstigen Kredit über die<br />

Obergrenze des KfW-Programms<br />

hinaus. Diese lag in diesem Fall bei<br />

zwei Mio Euro. Auf Antrag der KfW<br />

hat das Bundesministerium für<br />

Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />

jedoch eine besondere<br />

umweltpolitische Förderungswürdigkeit<br />

bestätigt. So<br />

konnte etwa ein Drittel des Inves-<br />

FUHRPARKMODERNISIERUNG<br />

Darlehen und Zuschüsse von der KfW<br />

MANFRED GODEK, PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

Unternehmen, die Güter auf eigene Rechnung transportieren, können<br />

Zuschüsse für die Umrüstung auf umweltfreundliche Lastkraftwagen<br />

bei der KfW beantragen.<br />

LANDSBERG (GK). Höhere Transporteffizienz,<br />

geringere Umweltbelastung<br />

und niedrigere Kosten<br />

sind die Stoßrichtungen in einem<br />

qualifizierten Flottenmanagement.<br />

Besonders in Unternehmen<br />

mit hohen Transportaufkommen<br />

steht die Anschaffung moderner<br />

Fahrzeuge in der Investitionsplanung<br />

an oberster Stelle, zumal<br />

auch weitere gesetzliche Regulierungen<br />

anstehen.<br />

Denn die Europäische Union<br />

beabsichtigt die Einführung einer<br />

neuen Abgasnorn, die den Ausstoß<br />

von Kohlendioxid (CO 2 ) von<br />

Lastkraftwagen künftig weiter begrenzen<br />

soll.<br />

Die KfW Bankengruppe fördert<br />

im Auftrag des Bundes die<br />

Umrüstung auf umweltfreundliche<br />

Lastkraftwagen ab zwölf<br />

Tonnen zulässigem Gesamtgewicht<br />

in besonderer Weise durch<br />

Zuschüsse.<br />

Diese Zuschüsse sind nach der<br />

Unternehmensgröße gestaffelt.<br />

Für Lkw der Schadstoffklasse<br />

titionsvolumens von insgesamt<br />

zwölf Mio Euro mit dem zinsgünstigen<br />

KfW-Darlehen finanziert<br />

werden. „Wir haben verglichen:<br />

Der Förderkredit brachte für uns<br />

die günstigsten Konditionen auf<br />

dem Markt“, erklärt Heiko Schmidt,<br />

Prokurist bei Huning Maschinenbau.<br />

Im Rahmen des Aktionsplans<br />

Energiewende ist der maximale<br />

Kreditbetrag zum 1.1.2<strong>01</strong>2 sogar<br />

auf 25 Mio Euro gestiegen und<br />

kann auch weiterhin bei besonderer<br />

Förderungswürdigkeit überschritten<br />

werden.<br />

Bank gibt die Zinsvorteile<br />

an die Kunden weiter<br />

Auch mit der Abwicklung zeigt<br />

sich Schmidt zufrieden: Nach<br />

sechs bis acht Wochen Bearbeitungszeit,<br />

in der vor allem das<br />

Euro VI reichen sie von 1 400<br />

Euro bis 2 200 Euro pro Fahrzeug.<br />

Das Förderprogramm ist<br />

Teil der Kompensationen für die<br />

Güterverkehrsbranche, die bei<br />

der Einführung der Lkw-Maut<br />

beschlossen wurden.<br />

Fahrzeuge dürfen erst nach<br />

Zusage gekauft werden<br />

In den Genuss der Förderung<br />

kommen nicht nur Speditionen<br />

und Logistikunternehmen. Auch<br />

Firmen die Güter „auf eigene<br />

Rechnung“ transportieren, können<br />

Anträge stellen. Innerhalb<br />

von zwei Monaten nach Fahrzeugzulassung<br />

und spätestens zwölf<br />

Monate nach Zuschußbewilligung<br />

muss ein Verwendungsnachweis<br />

vorgelegt werden.<br />

Nach dessen Prüfung werden<br />

die Mittel direkt auf das Firmenkonto<br />

überwiesen. Wichtig dabei<br />

ist: Die neuen Fahrzeuge dürfen<br />

erst bestellt werden, wenn die<br />

Förderung zugesagt wurde.<br />

Unternehmen Fragen der beteiligten<br />

Banken beantworten musste,<br />

war der Kredit genehmigt. Vermittelt<br />

wurde das Darlehen von der<br />

Hausbank, der Oldenburgischen<br />

Landesbank AG (OLB), die bei<br />

Neubauprojekten tagtäglich mit<br />

der KfW zusammenarbeitet. Sie<br />

wählt die Programme aus, beantragt<br />

die Förderung und betreut<br />

die gesamte Abwicklung.<br />

Die OLB schätzt die KfW als verlässlichenRefinanzierungspartner<br />

und gibt die Zinsvorteile gern<br />

an ihre Kunden weiter. „Die Energieeffizienzprogramme<br />

sind nahezu<br />

unschlagbar“, erklärt Kundenbetreuer<br />

Uwe Mithöfer. Da es<br />

nicht immer einfach sei, unter den<br />

vielen KfW-Programmen das passende<br />

herauszufinden, empfiehlt<br />

er: „Lieber einmal häufiger bei der<br />

KfW nachfragen als zu wenig.“<br />

KfW-Programm<br />

„Anschaffung emissionsarmer<br />

schwerer Nutzfahrzeuge“<br />

Begünstigt:<br />

Fahrzeuge ab zwölf<br />

Tonnen zulässigem<br />

Gesamtgewicht<br />

Die Huning-<br />

Unternehmensgruppe<br />

sicherte<br />

sich ein Darlehen<br />

aus dem<br />

ERP-Umwelt-<br />

und Energieeffizienzprogramm<br />

der KfW für eine<br />

neue Gewerbehalle.<br />

Bilder: Huning-Unter-<br />

nehmensgruppe<br />

Schadstoffklasse Euro VI:<br />

▶ 1 400 Euro pro Fahrzeug<br />

bei Großunternehmen<br />

▶ 1 800 Euro pro Fahrzeug<br />

bei mittelgroßen<br />

Unternehmen<br />

▶ 2 200 Euro pro Fahrzeug<br />

bei kleinen Unternehmen<br />

„Wer die umweltbewusste Umrüstung<br />

seines Fahrzeugbestands<br />

plant, sollte jetzt die KfW-<br />

Zuschüsse beantragen“, empfiehlt<br />

Andreas Rennekamp, Abteilungsdirektor<br />

bei der KfW<br />

Bankengruppe.<br />

„Wir vergeben den Zuschuss so<br />

unbürokratisch wie möglich. Nach<br />

dem Antrag kann die Zusage innerhalb<br />

einer Woche erteilt werden“,<br />

verspricht KfW-Abteilungsdirektor<br />

Rennekamp eine zügige<br />

Bearbeitung der Anträge.


28 · Sonderveröffentlichung der KfW Bankengruppe · <strong>Produktion</strong> · 12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2<br />

VERARBEITENDES GEWERBE<br />

Energieeffizienz wird in der <strong>Produktion</strong> wichtiger<br />

GUNNAR KNÜPFFER, PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

Nach einer Studie des Ifo-Instituts wird für die Unternehmen des verarbeitenden<br />

Gewerbes das Thema Energiee�zienz wichtiger. Das gilt<br />

ebenso für die Kunden dieser Unternehmen.<br />

LANDSBERG. Die Bedeutung der<br />

Energieeffizienz im verarbeitenden<br />

Gewerbe hat dem Ifo-Konjunkturtest<br />

zu Folge sowohl in der eigenen<br />

<strong>Produktion</strong> als auch bei den Kunden<br />

zugenommen. In der Produktgestaltung<br />

und bei den Zulieferern<br />

bleibt die Bedeutung der Energieeffizienz<br />

überwiegend gleich hoch.<br />

Nach Einschätzung von fast zwei<br />

Drittel der Befragten wurde die<br />

Energieeffizienz in der <strong>Produktion</strong><br />

in den vergangenen drei Jahren<br />

wichtiger. Was die Produktgestaltung<br />

betrifft, so gab rund die Hälfte<br />

an, dass die Bedeutung der Energieeffizienz<br />

konstant geblieben war,<br />

bei 37 % ist sie gestiegen.<br />

Erneuerbare Energien<br />

KfW-Programm „Erneuerbare<br />

Energien“<br />

Für Vorhaben wie die Nutzung erneuerbarer<br />

Energien zur Wärmeerzeugung,<br />

zur Stromerzeugung oder zur<br />

Erzeugung von Wärme und Strom<br />

durch Kraftwärmekopplungs-Anlagen<br />

stehen verschiedene Darlehensvarianten<br />

aus dem Programm „Erneuerbare<br />

Energien“ mit günstigen Förderzinssätzen<br />

zur Verfügung:<br />

a) Premiumvariante:<br />

Die Wärmeerzeugung steht im Vor-<br />

MANFRED GODEK, PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

Bei den eigenen Zulieferern<br />

konnten nur 12 % der Unternehmen<br />

einen Bedeutungszuwachs bei dem<br />

Thema feststellen, 73 % sagten, dass<br />

es gleich wichtig blieb. Offensichtlich<br />

ist die Wahrnehmung bei den<br />

belieferten Unternehmen und ihren<br />

Zulieferern unterschiedlich.<br />

Denn auch letztere gaben für sich<br />

an, dass die Effizienz in der eigenen<br />

<strong>Produktion</strong> mehrheitlich eine wichtigere<br />

Rolle spielt.<br />

Deutlich günstiger ist die Einschätzung<br />

der eigenen Kunden:<br />

Dort erkannten 47 % der Unternehmen,<br />

dass sich diese intensiver um<br />

das Thema Energieeffizienz kümmern.<br />

Bei 37 % wurde immerhin<br />

Die KfW IPEX-Bank unterstützt deutsche und europäische Unternehmen<br />

bei der Sicherung ihrer Marktposition sowie bei der Erschließung<br />

neuer Märkte.<br />

unterstützen die Exportwirtschaft<br />

und tragen zugleich zum weltweiten<br />

Klimaschutz bei“, kommentiert<br />

Markus Scheer, Mitglied der Geschäftsführung<br />

der KfW IPEX-Bank.<br />

Mit nahezu 60 Jahren Erfahrung gilt<br />

die KfW IPEX-Bank als „das Original“<br />

unter den Exportbanken.<br />

Mit einem Kreditvolumen von<br />

rund 60 Mrd Euro verantwortet sie<br />

als 100-prozentige Tochtergesellschaft<br />

innerhalb der KfW-Bankengruppe<br />

die internationale Projekt-<br />

und Exportfinanzierung. Die KfW<br />

IPEX-Bank unterstützt die deutsche<br />

und europäische Exportwirtschaft<br />

dabei, gewonnene Marktpositionen<br />

zu sichern und weltweit<br />

neue Märkte zu erschließen. Weitere<br />

Schwerpunkte liegen in der<br />

Finanzierung von Infrastrukturprojekten,<br />

Vorhaben des Umwelt-<br />

eine gleichbleibende Bedeutung<br />

angenommen.<br />

Bei der Produktgestaltung gaben<br />

Hersteller von elektrischen Ausrüstungen<br />

(57 %), der Maschinenbau<br />

(54 %), die Metallerzeugung und<br />

-Bearbeitung (48,6 %) und die Hersteller<br />

von Datenverarbeitungsgeräten,<br />

elektronischen und optischen<br />

Erzeugnissen (42 %) in den vergangen<br />

drei Jahren relativ häufig eine<br />

zunehmende Bedeutung der Energieeffizienz<br />

an.<br />

Auch für die Kunden der einzelnen<br />

Branchen wird das Thema<br />

wichtiger: Ganz vorn steht der Wirtschaftszweig<br />

elektrische Ausrüstungen,<br />

wo nahezu drei Viertel der<br />

Betriebe eine zunehmende Bedeutung<br />

der Energieeffizienz bei ihren<br />

Kunden feststellen, gefolgt von<br />

„Holz, Papier und Pappe“, Maschinenbau,<br />

Metallerzeugung und -Bearbeitung<br />

und Fahrzeugbau.<br />

KFW IPEX-BANK<br />

Erfahrene Exportbank<br />

engagiert sich im weltweiten Klimaschutz<br />

LANDSBERG (GK). Die Energiewende<br />

findet nicht nur in Deutschland<br />

statt: Auch beispielsweise Taiwan<br />

setzt bei der Energiegewinnung<br />

verstärkt auf erneuerbare Energie –<br />

und dabei auf deutsche Technologie.<br />

So stammen mittlerweile 50 %<br />

aller Windräder in Taiwan mit einer<br />

Kapazität von insgesamt 330 Megawatt<br />

vom deutschen Exporteur<br />

Enercon – allesamt finanziert von<br />

der KfW IPEX-Bank. Der mittelständische<br />

Produzent von Windenergieanlagen<br />

mit Stammsitz in Aurich<br />

und weiteren <strong>Produktion</strong>sstätten in<br />

Emden und Magdeburg zählt mittlerweile<br />

auch international zu den<br />

führenden Herstellern.<br />

„Europäische und insbesondere<br />

deutsche Unternehmen sind weltweit<br />

führend in Technologien zur<br />

effizienten Energieerzeugung. Indem<br />

wir dazu beitragen, dass dieses<br />

Know-how auch außerhalb Europas<br />

zum Einsatz kommt, erfüllen<br />

wir unseren Auftrag doppelt: Wir<br />

dergrund, gefördert werden Vorhaben<br />

in Deutschland:<br />

▶ große, automatisch beschickte Biomasse-Anlagen<br />

zur Verbrennung<br />

fester Biomasse;<br />

▶ Solarkollektoranlagen über 40<br />

Quadratmeter Bruttokollektorfläche;<br />

▶ Nahwärmenetze;<br />

▶ große Wärmespeicher für erneuerbare<br />

Energien;<br />

▶ große effiziente Wärmepumpen<br />

▶ streng wärmegeführte KWK-Anlagen,<br />

die mit fester Biomasse betrieben<br />

werden und eine Nenn-<br />

KfW IPEX-Bank hat seit 2000<br />

Umwelt- und Sozialrichtlinie<br />

wärmeleistung bis maximal 2 MW<br />

haben<br />

▶ Kleinere Unternehmen erhalten<br />

günstigere Zinsen als größere;<br />

b) Standardvariante:<br />

Stromerzeugung steht im Vordergrund,<br />

gefördert werden Vorhaben<br />

auch im Ausland:<br />

▶ Förderung von Photovoltaikanlagen<br />

auf Gebäuden oder als Freiflächenanlagen,<br />

▶ Windkraftanlagen, auch von sog.<br />

Kleinwindkraftanlagen, wenn der<br />

Strom gewerblich genutzt oder<br />

und Klimaschutzes sowie der Rohstoffsicherung.<br />

Mit einem klaren<br />

Bekenntnis zu gesellschaftlicher<br />

Verantwortung unterstützt die KfW<br />

IPEX-Bank die Verwirklichung von<br />

Umwelt- und Klimaschutzprojekten<br />

weltweit. Seit 2000 verfügt sie<br />

als eine der ersten deutschen Banken<br />

über eine anspruchsvolle Umwelt-<br />

und Sozialrichtlinie. Alle zu<br />

finanzierenden Projekte werden<br />

vorab auf ihre Umwelt- und Sozialverträglichkeit<br />

hin geprüft.<br />

Als Finanzexperten für Export,<br />

Infrastruktur, Klimaschutz und<br />

Rohstoffsicherung bietet die KfW<br />

IPEX-Bank ihren Kunden passend<br />

Bedeutung der Energieeffizienz<br />

in den vergangenen drei Jahren<br />

Quelle: Ifo-Konjunkturtest 08/2<strong>01</strong>1 © <strong>Produktion</strong><br />

Vor allem in der <strong>Produktion</strong> ist die Bedeutung des Themas<br />

Energieeffizienz in den vergangenen drei Jahren gestiegen.<br />

ins öffentliche Netz eingespeist<br />

wird,<br />

▶ Wasserkraftwerke, neben der Neuerrichtung<br />

ist auch die Reaktivierung,<br />

Modernisierung und Erweiterung<br />

bestehender Anlagen förderfähig.<br />

▶ Förderung von Biogasanlagen;<br />

▶ KWK-Anlagen werden gefördert,<br />

wenn der Gesamtnutzungsgrad<br />

mindestens 80 % beträgt.<br />

▶ KWK-Anlagen und Anlagen zur<br />

Wärmeerzeugung, die die Anforderungen<br />

des Programmteils „Premium“<br />

nicht erfüllen.<br />

strukturierte Finanzierungslösungen.<br />

Die Kunden der KfW IPEX-<br />

Bank sind international ausgerichtete,<br />

große und mittelständische<br />

Unternehmen aus Schlüsselindustrien<br />

wie beispielsweise der Telekommunikation,<br />

der Pharma- und<br />

Gesundheitswirtschaft, der Konsumgüter-<br />

und Spezialchemie-Industrie,<br />

dem Automobil- und Maschinenbau<br />

sowie Herstellern von<br />

Wind-, Photovoltaik- und Solarkraftanlagen.<br />

Kleinere Exportgeschäfte<br />

sind für viele deutsche mittelständische<br />

Unternehmen ein<br />

wichtiges Geschäftsfeld. Es ist jedoch<br />

nicht einfach, für solche klei-<br />

c) Tiefengeothermie<br />

▶ Energiegewinnung aus Erdwärme<br />

ab 400 m Tiefe;<br />

▶ Anlagen zur Erschließung und Nutzung<br />

der hydrothermalen und petrothermalen<br />

Tiefengeothermie.<br />

Anträge:<br />

Anträge können über die Hausbank<br />

gestellt werden.<br />

Weitere Informationen:<br />

KfW-Infocenter: 0800 539 90<strong>01</strong>*<br />

(* kostenfreie Service-Rufnummer).<br />

Michael Vetter<br />

Die KfW IPEX-<br />

Bank unterstützte<br />

den Bau von<br />

Windkraftanlagen<br />

in Taiwan.<br />

Bild: Fotolia<br />

neren Exportvorhaben ein nachhaltiges<br />

Finanzierungsangebot zu<br />

finden. Seit 2009 bietet die KfW<br />

IPEX-Bank auch für kleinere Exportgeschäfte<br />

eine Finanzierungslösung,<br />

wenn diese über die Deckung<br />

eines staatlichen Exportkreditversicherers<br />

verfügen. Es werden<br />

auf kommerzieller Basis Bestellerkredite<br />

zwischen 0,5 und 5 Mio Euro<br />

mit einer Laufzeit von zwei bis zu<br />

fünf Jahren vergeben. Die KfW<br />

IPEX-Bank bietet deutschen Exporteuren<br />

dieses Finanzierungsprodukt<br />

über die Kooperation mit<br />

Northstar Europe an.<br />

www.KfW IPEX-bank.de


12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · Initiative Pro Standort Deutschland · 29<br />

Eine Initiative der Zeitung <strong>Produktion</strong><br />

Deutschland ist besser als sein Ruf. Die Initiative „PRO Standort Deutschland“ setzt sich für Erhalt, Stärkung und Ausbau des Industriestandortes Deutschland ein.<br />

Haben Sie auch Interesse? Mehr Infos bei Bettina Fischer, Tel.-Nr. 0 81 91/125-844.


30 · Initiative Pro Standort Deutschland · <strong>Produktion</strong> · 12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2<br />

A Division of Watts Water Technologies Inc.<br />

www.wattsindustries.de<br />

Wo Sie im Vergleich zum Wettbewerb stehen? Finden Sie es doch heraus!<br />

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Technik und Wirtschaft für die deutsche Industrie<br />

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Abmessungen: 203 mm x 124,5 mm x 3 mm<br />

Gewicht: 342 g<br />

interner Speicher: 2 Gb<br />

Stromversorgung: Akku<br />

Technische Details<br />

Abmessungen:<br />

23,5 cm x 20,8 cm x 8,0 cm<br />

Gewicht: 940 g<br />

Tischfüße in 4 Position installierbar<br />

Wandmontagefähig<br />

Display : 144 x 128 Pixel, hintergrundbeleuchtet<br />

Preis: auf Nachfrage<br />

Kontakt: www.aastra.de<br />

Top-Telefon-Sound im Unternehmen<br />

Der ITK-Hersteller Aastra bringt ein weiteres SIP-Telefon auf den Markt: das<br />

6735i. Das Gerät verfüge über 2 Gigabit-Ethernet-Ports und könne so optimal<br />

in breitbandige Unternehmensnetzwerke integriert werden, meldet<br />

der Hersteller. Verbesserungen bei der Hardware, dem Telefonhörer, der<br />

Freisprecheinrichtung, dem Headsetanschluss und dem Verstärker ermöglichen<br />

eine Sprachqualität in HD-Audio, so Aastra. Für zusätzlichen Breitbandklang<br />

sorgt die vorinstallierte Software Aastra Hi-Q Audio. Die Sprache<br />

wird dabei so codiert und decodiert, dass sich die Bandbreite bei gleicher<br />

Übertragungsbandbreite um mehr als das Doppelte vergrößert.<br />

Technische Details<br />

Wi-Fi Verschlüsselung mit WEP/WPA/<br />

WPA2/WPA2-Mix<br />

Direkte Streaming-Wiedergabe<br />

Akkulaufzeit: bis zu 6 Stunden<br />

Abmessungen:<br />

99 mm x 54 mmx 16,5 mm<br />

Kapazität: 32 Gb, 64 Gb<br />

Preis: auf Nachfrage<br />

Kontakt: www.transcend.de<br />

Speichererweiterung durch Streams<br />

Mit der StoreJet Cloud von Transcend sollen die Datenübertragung und der<br />

Datenzugriff für iPad, iPod, iPhone und andere Geräte erleichtert werden.<br />

Die Inhalte werden über die SSD auf den Endgeräten gestreamt, so Transcend.<br />

Dabei werde der interne Speicher der einzelnen Geräte nicht belastet.<br />

Es sei möglich, den Speicher von digitalen Geräten um bis zu 64 Gb zu<br />

erweitern.<br />

Technische Details<br />

IMPRESSUM<br />

REDAKTION (08191-125-310)<br />

Chefredakteur:<br />

Eduard Altmann (verantwortlich)<br />

E-Mail: redaktion@produktion.de<br />

Redaktion (Print und Online):<br />

Susanne Bader (ba) -812, Klaus Hiemer (hi) -359,<br />

Maren Kalkowsky (kk) -696, Gunnar Knüpffer<br />

(gk) -107, Annika Mentgen (mg) -493, Sebastian<br />

Moser (sm) -443, Dietmar Poll (pd) -695,<br />

Sabine Spinnarke (sp) -445, Claus Wilk (ilk) -329<br />

Sekretariat:<br />

Tel. 08191/125-310, -442, -370, -303<br />

Fax: 08191/125-312<br />

E-Mail: sekretariat@produktion.de<br />

Internet: www.produktion.de<br />

Content Manager Online:<br />

Andreas Karius (ks) -839<br />

ANZEIGEN (08191-125-370)<br />

Anzeigenleitung:<br />

Michael Klotz -167<br />

Anzeigenverkauf:<br />

Klaus Peter Egger -497, Erich Elster -816,<br />

Bettina Fischer -844,<br />

E-Books lesen -<br />

auch im Dunkeln<br />

Die TrekStor GmbH erweitert ihre Palette<br />

an eBook-Readern: Der neue Liro Color bietet<br />

laut Hersteller ein 7 Zoll großes, farbiges<br />

Touch-Display und WLAN zum schnellen<br />

Herunterladen neuer Bücher. Beim Lesen<br />

soll ein Lagesensor für das automatische<br />

Umschalten von Hoch- auf Querformat<br />

sorgen. Das Gerät unterstützt einige<br />

Audioformate wie MP3, OGG, WAV, WMA<br />

und Flac sowie die eBook-Formate ePUB<br />

PDF, TXT, FB2, PBD und RTF. Texte werden<br />

in 5 verschiedenen Schriftgrößen dargestellt,<br />

durch eine Hintergrundbeleuchtung<br />

seien diese auch im Dunklen gut lesbar.<br />

Laufzeit: 30 Stunden Musik- oder 7 Stunden<br />

Lesen<br />

Preis: auf Nachfrage<br />

Kontakt: www.trekstor.de<br />

Verena Förg -366, Christina Karge -224,<br />

Bernadette Kraus -231, Gerald Zasche -337<br />

E-Mail: anzeigen@produktion.de<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

Renate Guggemos -323<br />

E-Mail: anzeigenverwaltung@produktion.de<br />

VERLAG (08191-125-0)<br />

Geschäftsführung:<br />

Fabian Müller<br />

Verlagsleitung:<br />

Stefan Waldeisen<br />

Leitung Online-Dienste:<br />

Gerhard Brauckmann -478<br />

Vertrieb:<br />

Stefanie Ganser<br />

Leitung Vertriebsadministration:<br />

Annette Tabel -348<br />

Leser-Service:<br />

E-Mail: leserservice@mi-verlag.de,<br />

Tel.: 06123/9238-257, Fax: 06123/9238-258<br />

Abonnement-Service:<br />

E-Mail: aboservice@mi-verlag.de,<br />

Tel.: 06123/9238-257, Fax: 06123/9238-258<br />

Leitung Zentrale Herstellung:<br />

Hermann Weixler -344<br />

12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · Office Tools · 31<br />

Allround-Gerät für große Formate<br />

Der Hersteller Epson bietet für seine<br />

WorkForce Business Inkjet Reihe ein<br />

neues Gerät an, den WorkForce WF-7525.<br />

Mit dem Produkt soll der Markt für Allin-One-Geräte<br />

in diesem Format bedient<br />

werden. Es druckt, scannt, faxt<br />

und kopiert bis zum Format A 3+. Aufgrund<br />

ihrer Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit<br />

ist die neue Gerätereihe,<br />

so der Hersteller, besonders für kleine<br />

Unternehmen und Heimbüros geeignet.<br />

Grafikdesigner, Architekten und Ingenieure<br />

würden laut Epson zusätzlich<br />

von den standardmäßig integrierten<br />

Ethernet- und WiFi-Anschlüssen profitieren.<br />

Technische Details<br />

Druckgeschwindigkeit: 15 Seiten/Minute<br />

B/W, 8,2 Seiten/Minute farbig<br />

2 x250 Blatt Papierkassetten von vorne<br />

zu bestücken<br />

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bis zu 1 000 Seiten Patronenreichweite<br />

Display: 6,30 cm<br />

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Mobiles Hörvergnügen<br />

Der Tablet-Hersteller Archos bringt die neuen Stereo-Kugellautsprecher<br />

Round Stereo Speaker auf den Markt. Die kleinen Zwei-Wege-Lautsprecher<br />

bieten nach eigenen Angaben guten Sound und lassen sich einfach an die<br />

Archos- und Arnova-Tablets, aber auch an MP3--<br />

und MP4-Player sowie Mac und PC anschließen.<br />

Sie sind mit einem Standard-<br />

USB-Anschluss sowie einer 3,5 mm<br />

Klinken-Buchse ausgestattet. Die Boxen<br />

werden über den USB-Anschluss<br />

mit Strom versorgt, damit sie auch mobil<br />

einsetzbar sind.<br />

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Leitung Herstellung Fachzeitschriften:<br />

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Art Director: Jürgen Claus<br />

Herstellung/Layout:<br />

Andrea de Paly, Carmen Lauter,<br />

Druck:<br />

westermann druck GmbH, Braunschweig<br />

Erscheinungsweise:<br />

wöchentlich, 50. Jahrgang<br />

ISSN: 0344-6166<br />

Anschrift für Verlag, verantwortlichen<br />

Redakteur und verantwortlichen<br />

Anzeigenleiter:<br />

verlag moderne industrie GmbH<br />

86895 Landsberg;<br />

Tel.: 08191/125-0, Fax: 08191/125-444<br />

E-Mail: journals@mi-verlag.de<br />

Internet: www.mi-fachzeitschriften.de<br />

Handelsregister-Nr./Amtsgericht:<br />

HRB 22121 Augsburg<br />

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Jahresabonnement:<br />

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Kündigungsfrist:<br />

Jederzeit mit einer Frist von 4 Wochen zum<br />

Monatsende. Nachdruck, Übersetzung und<br />

Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung.<br />

Für zugesandte Manuskripte, Bildmaterial<br />

und Zuschriften wird keinerlei Gewähr<br />

übernommen; für die vollständige<br />

oder teilweise Veröffent lichung in der Zeitschrift,<br />

die Verwertung in digitalisierter<br />

Form im Wege der Vervielfältigung und Verbreitung<br />

z. B. auf CD-ROM oder Internet<br />

wird das Einverständnis vorausgesetzt.<br />

Bankverbindungen:<br />

Sparkasse Landsberg<br />

BLZ 70052060, Konto-Nr. 37754<br />

Postbank München<br />

BLZ 70<strong>01</strong>0080, Konto-Nr. 78613-8<strong>01</strong><br />

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4,2-fachen Zoommechanismus<br />

würden Verwackelungsunschärfen<br />

und Störgeräusche durch<br />

das Zoomen vermieden werden.<br />

Technische Details<br />

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Brennweite: 24 mm - 100 mm<br />

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Details<br />

Frequenz: zwischen 1<strong>01</strong><br />

und 20000 Hz<br />

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beiliegendes Micro-USB-Kabel<br />

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Erfüllungsort und Gerichtsstand ist München.<br />

Mitglied der Informationsgemeinschaft<br />

zur Feststellung<br />

der Ver breitung von<br />

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Tel. 0039 031 261407, Fax 031 261380<br />

E-Mail: info@casiraghi.info<br />

Datenschutz:<br />

Ihre Angaben werden von uns für die Vertragsabwicklung<br />

und für interne Marktforschung<br />

gespeichert, verarbeitet und genutzt<br />

und um von uns und per Post von unseren<br />

Kooperationspartnern über Produkte<br />

und Dienstleistungen informiert zu werden.<br />

Wenn Sie dies nicht mehr wünschen können<br />

Sie dem jederzeit mit Wirkung für die<br />

Zukunft unter leserservice@mi-verlag.de<br />

widersprechen.


32 · Wirtschaftsfakten · <strong>Produktion</strong> · 12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2<br />

Maschinenbau-Aktien-indeX<br />

AKTIEN-ANALYSE<br />

Dürr ragt 2<strong>01</strong>1 klar heraus<br />

Harald Rehmet,<br />

Senior Analyst<br />

der LBBW.<br />

Dow Jones<br />

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Maschinenbau-Aktien-indeX vs DAX 1 Jahr<br />

440<br />

420<br />

400<br />

380<br />

360<br />

340<br />

320<br />

300<br />

280<br />

260<br />

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STUTTGART (ILK). Das Wochenplus von 6,0 % des<br />

Maschinenbau-Aktien-indeX (MAX) von <strong>Produktion</strong><br />

und LBBW mag Staunen auslösen, aber auch<br />

der DAX konnte um 5,9 % zulegen. Darin zeigt sich<br />

das Spiegelbild des abgelaufenen Jahres, was aber<br />

trotz Börsenweisheiten zum Jahresauftakt kein Indikator<br />

für 2<strong>01</strong>2 sein dürfte. Die Schuldenkrise im<br />

Euroraum und die Sorgen um die Konjunkturentwicklung<br />

waren die dominierenden Themen 2<strong>01</strong>1<br />

und dürften uns auch 2<strong>01</strong>2 erhalten bleiben. Im<br />

Jahresrückblick zeigt sich, dass der konjunkturanfällige<br />

MAX mit -21,4 % lediglich wenige Punkte<br />

mehr als der DAX mit -14,7 % verloren hat, nachdem<br />

er noch in den beiden Vorjahren den Leitindex klar<br />

outperformen konnte. Am stärksten schrumpften<br />

die Kurse von Heidelberger Druck (-66,4 %), Aixtron<br />

(-64,3 %) und centrotherm (-63,3 %). Bei den wenigen<br />

Werten mit positiver Performance ragte Dürr<br />

mit einem Plus von 42,4 % klar heraus.<br />

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Maschinenbau-<br />

Aktien-indeX<br />

DAX 30<br />

J F M A M J J A S O N D<br />

Maschinenbau-Aktien-indeX<br />

Euro Stoxx<br />

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Hang Seng TecDax<br />

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Name Indexmitglied<br />

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Kurs<br />

(EUR)<br />

15.12.<br />

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Kurs<br />

(EUR)<br />

05.<strong>01</strong>.<br />

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Wochen<br />

performance<br />

(in %)<br />

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Quelle: Datastream, LBBW Research, <strong>Produktion</strong><br />

Bemerkung: Es handelt sich hierbei um XETRA-Schlusskurse vom vergangenen Donnerstag.<br />

Stammdaten zum Index: Anzahl der Werte: 30, Startpunkt 1.1.2000, Startwert 100, Indexart: Preisindex,<br />

Gewichtung: Gleichgewichtung;<br />

Werte die nach dem 1.1.2000 notiert sind: Bauer, Centrotherm Phto., Nordex, Wacker Neuson, Wincor Nixdorf,<br />

Deutsche Beteiligungen, MTU Aero Engines sowie Schaltbau Holding.<br />

440<br />

420<br />

400<br />

380<br />

360<br />

340<br />

320<br />

300<br />

280<br />

260<br />

Marktkapitalisierung<br />

(in Mio.)<br />

AIXTRON (XET) TecDAX 9,42 10,64 12,9% 1083<br />

BAUER (XET) SDAX 20,49 21,53 5,1% 369<br />

CENTROTHERM PHTO. (XET) TecDAX 9,57 10,60 10,7% 224<br />

DEUTSCHE BET. (XET) SDAX 14,38 15,47 7,6% 212<br />

DEUTZ (XET) MDAX 4,04 4,56 12,7% 551<br />

DUERR (XET) SDAX 34,11 35,53 4,1% 615<br />

GEA GROUP (XET) MDAX 21,25 22,84 7,5% 4198<br />

GESCO (XET) SDAX 61,87 64,73 4,6% 196<br />

GILDEMEISTER (XET) MDAX 9,56 10,33 8,0% 621<br />

HEIDELBERGER DRUCK (XET) MDAX 1,22 1,35 10,7% 316<br />

JENOPTIK (XET) TecDAX 4,57 4,74 3,7% 271<br />

JUNGHEINRICH PFS. (XET) SDAX 19,10 19,75 3,4% 316<br />

KOENIG & BAUER (XET) SDAX 10,07 10,60 5,3% 175<br />

KRONES (XET) MDAX 36,68 39,15 6,7% 1237<br />

KUKA (XET) MDAX 14,18 15,00 5,8% 509<br />

MAN (XET) DAX 67,46 73,<strong>01</strong> 8,2% 1<strong>02</strong>93<br />

MTU AERO ENGINES (XET) HLDG. MDAX 48,63 49,<strong>01</strong> 0,8% 2548<br />

NORDEX (XET) TecDAX 3,91 4,10 4,9% 3<strong>02</strong><br />

NORMA GROUP (XET) SDAX 16,25 16,20 -0,3% 516<br />

PFEIFFER VACUUM (XET) TECH. TecDAX 66,54 69,50 4,4% 686<br />

RATIONAL (XET) MDAX 166,15 169,60 2,1% 1928<br />

SALZGITTER (XET) MDAX 37,90 40,57 7,0% 2438<br />

SCHALTBAU HOLDING (XET) SDAX 69,90 70,00 0,1% 144<br />

SIEMENS (XET) DAX 72,35 76,40 5,6% 69845<br />

SINGULUS TECHS. (XET) TecDAX 2,<strong>01</strong> 2,20 9,6% 108<br />

SUESS MICROTEC (XET) TecDAX 5,58 6,22 11,4% 119<br />

THYSSENKRUPP (XET) DAX 17,51 19,11 9,2% 9832<br />

VOSSLOH (XET) MDAX 73,72 75,89 2,9% 1<strong>01</strong>1<br />

WACKER NEUSON (XET) SDAX 9,36 9,20 -1,7% 645<br />

WINCOR NIXDORF (XET) MDAX 33,60 35,30 5,1% 1168<br />

Abkühlung, aber kein Wintereinbruch<br />

Quelle: Sachverständigenrat © <strong>Produktion</strong><br />

ENERGIE & ROHSTOFFE<br />

Entwicklung Ölpreis /<br />

Barrel (159 l)<br />

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107,59<br />

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Chinesen kaufen sich in<br />

australische Kohle ein<br />

SYDNEY (DJ/ILK). Auf dem australischen<br />

Kohlesektor bahnt sich offenbar<br />

eine neuerliche Fusion an.<br />

Die chinesische Yanzhou Coal Mining<br />

Co verhandele mit der Gloucester<br />

Coal Ltd über eine Zusammenlegung<br />

ihres australischen<br />

Kohleabbaus, berichteten mit der<br />

möglichen Transaktion vertraute<br />

Kreise. Das neue Unternehmen<br />

könnte einen Marktwert von bis zu<br />

8 Mrd australische Dollar (rund<br />

6,11 Mrd Euro) aufweisen.<br />

ROHSTOFFPREISE<br />

Aluminium je Tonne: 2069,00 $<br />

Kupfer je Tonne: 7569,05 $<br />

Gold je Feinunze: 1619,70 $<br />

Silber je Feinunze: 28,98 $<br />

Nickel je Tonne: 14733,00 €<br />

Zinn je Tonne: 15558,19 €<br />

UMRECHNUNGSKURSE<br />

€ 1,28 $ € 67,<strong>02</strong> Rupie<br />

€ 98,03 Yen € 40,68 Rubel<br />

€ 8,05 Yuan € 4,53 Zloty<br />

€ 0,83 £ € 314,33 Forint<br />

113,57<br />

KONJUNKTUR UND MÄRKTE<br />

ISM-Index für US-Industrie<br />

steigt stärker als erwartet<br />

WASHINGTON (DJ/GK). In den USA<br />

hat sich die Stimmung der Einkaufsmanager<br />

im verarbeitenden<br />

Gewerbe im Dezember aufgehellt.<br />

Nach Angaben des ISM erhöhte<br />

sich der nationale Index der Einkaufsmanager<br />

im verarbeitenden<br />

Gewerbe auf einen Stand von 53,9<br />

Punkten. Das ist der höchste Stand<br />

seit rund zweieinhalb Jahren.<br />

CLAUS WILK<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

BERLIN. Das DIW-Konjunkturbarometer<br />

zeigt einen Rückgang der<br />

Wirtschaftsleistung im vierten<br />

Quartal um 0,2 % an. Eine dauerhafte<br />

Schwäche der deutschen<br />

Konjunktur sieht das DIW Berlin<br />

derzeit aber nicht. „Sobald die Unsicherheit<br />

bei den Unternehmen<br />

und Verbrauchern nachlässt, kön-<br />

Britische Industrie<br />

stabilisiert sich<br />

LONDON (DJ/GK). In Großbritannien<br />

stabilisierte sich die Aktivität<br />

des verarbeitenden Gewerbes. Der<br />

Einkaufsmanagerindex stieg von<br />

47,6 Punkten im November auf<br />

49,6. Nach Rückgängen im November<br />

und im Oktober habe sich die<br />

<strong>Produktion</strong> dank eines soliden Anstiegs<br />

der Exporte gefangen, so<br />

Markit-Analyst Rob Dobson.<br />

LANDSBERG (ILK). Die makroökonomischen<br />

Kennzahlen der letzten Monate bescheinigen<br />

Deutschland eine stabile Entwicklung,<br />

sagt unter anderem das ZEW.<br />

Die Prognose für 2<strong>01</strong>2 (siehe links) ist deswegen<br />

doch nicht so düster, wie manche<br />

vielleicht erwartet hätten. Unser Dank<br />

geht dabei an die so genannte Realwirtschaft,<br />

also beispielsweise an den Maschinenbau,<br />

die Automobilindustrie und alle<br />

anderen Kernbranchen Deutschlands.<br />

Kummer bereiten uns eigentlich nur Politiker<br />

und Banken und die von ihnen verursachte<br />

Euro- und Schuldenkrise. „Die Regierungen<br />

verpfänden die Luft über ihrem<br />

Staatsgebiet und Banken atmen tief<br />

durch“, skizzierte der Philosoph Peter Sloterdijk<br />

kürzlich die europäische Schuldenkrise<br />

und spricht damit aus, was viele von<br />

uns denken mögen.<br />

KONJUNKTUR<br />

Keine Schwäche von Dauer<br />

Branchenbarometer Europa<br />

nen Nachholeffekte wieder für<br />

kräftige Zuwächse sorgen“, so DIW-<br />

Konjunkturchef Ferdinand Fichtner.<br />

„Damit die Menschen wieder<br />

zuversichtlicher in die Zukunft<br />

schauen, darf die Krise im Euroraum<br />

aber nicht mehr zu lange<br />

anhalten“, so Fichtner weiter.<br />

„Sonst schlägt sich die Konjunkturschwäche<br />

in steigender Arbeitslosigkeit<br />

nieder – und das ist dann<br />

erst recht Gift für die Nachfrage.“<br />

Wirtschaftsentwicklung Marktpotenzial<br />

BIP 2<strong>01</strong>0 BIP 2<strong>01</strong>1<br />

Land (reale Veränd. geg. Vorjahr in %)<br />

Belgien 2,4 2,2<br />

Dänemark 2,0 2,0<br />

Finnland 3,1 3,9<br />

Frankreich 1,4 2,0<br />

Griechenland -4,5 -3,0<br />

Irland -1,0 0,6<br />

Italien 1,3 1,0<br />

Luxemburg 3,5 3,4<br />

Niederlande 1,7 1,8<br />

Norwegen 0,4 2,5<br />

Österreich 2,0 2,6<br />

Portugal 1,3 -2,1<br />

Schweden 5,5 4,7<br />

Schweiz 2,6 2,1<br />

Spanien -0,1 0,9<br />

Türkei 8,9 5,5<br />

Ver. Königreich 1,3 1,5<br />

Quelle: Germany Trade and Invest, Bonn © <strong>Produktion</strong><br />

Die Europa-Märkte für die Bauindustrie zeigen sich uneinheitlich: In Irland,<br />

Italien, Griechenland, Portugal und Spanien schrumpfen die Absatzmärkte, in<br />

den skandinavischen Ländern wachsen sie weiter an. Auch die Türkei ist ein<br />

interessanter Markt für deutsche Hersteller.<br />

Bau<br />

Singapurs Wirtschaft<br />

schrumpft im 4. Quartal<br />

SINGAPUR (DJ/GK). Die Wirtschaft<br />

Singapurs hat im 4. Quartal wegen<br />

der krisenhaften Entwicklungen<br />

bei den Haupthandelspartnern in<br />

Europa und USA einen deutlichen<br />

Rückschlag hinnehmen müssen.<br />

Das BIP schrumpfte saisonbereinigt<br />

und annualisiert um 4,9 % gegenüber<br />

dem Vorquartal, teilte das<br />

Handelsministerium mit.

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