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Ausgabe - 01-02 - 2012 - Produktion

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22 · Praxis · <strong>Produktion</strong> · 12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2<br />

SCHRAUBTECHNIK<br />

Gesteuerter Impulsschrauber<br />

beschleunigt Feldhäcksler-Montage<br />

SABRINA HACHENBERG<br />

PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

Mit Hilfe eines elektronisch gesteuertenDruckluft-Impulsschraubers<br />

von Atlas Copco Tools konnte<br />

die Landmaschinenmontage bei<br />

John Deere beschleunigt und<br />

sicherer gemacht werden.<br />

ESSEN (RM). Eine hohe Prozesssicherheit<br />

und schnelle Montage waren<br />

die Ziele einer Testreihe beim<br />

Landmaschinenhersteller. Denn bei<br />

der Verschraubung von Ringspannelementen<br />

in 820 PS starke Feldhäcksler<br />

galt es, Setzerscheinungen<br />

zu überwinden und den Schraubvorgang<br />

zu verkürzen. Mit Hilfe des<br />

Druckluft-Impulsschraubers Pulsor<br />

C von Atlas Copco Tools gelang beides:<br />

präzises Verschrauben und eine<br />

Zeitersparnis von 65 %.<br />

Herzstück der Häcksler ist eine<br />

Vielmessertrommel. Insgesamt 56<br />

Spezialmesser stellen bei geringem<br />

Kraftaufwand sicher, dass der Anteil<br />

an Überlängen des Ernteguts minimal<br />

ist – gut für die Häckselqualität.<br />

Die in der Leistung von 600 auf 820<br />

PS (441 auf 603 KW) gesteigerte<br />

Maschine bringt die durch ein Powerband<br />

angetriebene Messertrommel<br />

auf eine Drehzahl von 1 100<br />

min -1 . Angesichts dieser hohen<br />

Drehzahl ist eine hohe Prozesssicherzeit<br />

notwendig, denn schon ein<br />

einziges loses Messer führt laut John<br />

Deere zum Totalschaden.<br />

INGO JENSEN, PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />

Die Lösung war ein Ringspannelement,<br />

das eine konische Verbindung<br />

ersetzt und dem Antriebsriemen<br />

den notwendigen Halt gibt.<br />

Das Spannelement besteht aus zwei<br />

Innenringen mit Außenkegel und<br />

einem Außenring mit Innenkegel.<br />

Durch das Anziehen der zehn<br />

Spannschrauben werden die Innenringe<br />

gegeneinander gezogen.<br />

Die dabei entstehenden radialen<br />

Spannkräfte pressen den Außenring<br />

in die Nabenbohrung und die<br />

Innenringe auf die Welle, wodurch<br />

ein Drehmoment zwischen Welle<br />

und Nabe übertragen wird.<br />

Vom Lieferanten der Spannelemente<br />

wird ein Voranzug mit halbem<br />

Anzugsmoment über Kreuz<br />

mit anschließendem Anzug auf 73<br />

Nm im Uhrzeigersinn vorgegeben.<br />

Die Günzburger Steigtechnik GmbH hat MTU Friedrichshafen mit einer<br />

elektrisch verstellbaren Arbeitsbühne für den Test von Großdieselmotoren<br />

ausgestattet.<br />

sie millimetergenau in der Höhe<br />

verfahrbar ist, wird eine ergonomische<br />

Arbeitsweise gefördert.<br />

Die über 4,60 m lange und 3 m<br />

hohe Hauptarbeitsbühne ist komplett<br />

fahrbar und besteht aus zwei<br />

Teilen, wobei eine Plattform knapp<br />

über 3 m lang ist, und die zweite<br />

Plattform 1,50 m. Beide Arbeitsbereiche<br />

sind 1,05 m breit und können<br />

jeweils in der Höhe zwischen 1,00<br />

und 1,90 m verfahren werden.<br />

Diese Flexibilität erleichtert der<br />

zur Tognum-Gruppe gehörenden<br />

MTU die Arbeit deutlich, denn die<br />

zu prüfenden Motoren sind zum<br />

einen unterschiedlich groß, zum<br />

anderen gibt es bei jedem Motor<br />

mehrere Prüfbereiche, die in unterschiedlichen<br />

Höhen liegen. Mit<br />

Hilfe der Arbeitsbühne können die<br />

Techniker punktgenau dorthin fahren,<br />

wo sie hin müssen – ohne dass<br />

sie sich besonders strecken oder<br />

nach unten bücken müssen.<br />

Um das Arbeiten noch bequemer<br />

und sicherer zu machen, wurde an<br />

der größeren Plattform eine 150 mm<br />

tiefe und schwenkbare Plattformverbreiterung<br />

angebracht. Dies er-<br />

Probleme bereitete das Setzverhalten<br />

des Ringspanners, so John<br />

Deere. Denn zunächst musste jede<br />

Schraube 25 Mal per Hand mit einem<br />

schweren Drehmomentschlüssel<br />

nachgezogen werden - für eine<br />

Serienproduktion nicht akzeptabel.<br />

Die Lösung des Schraubproblems<br />

war schließlich der elektronisch<br />

gesteuerte Druckluft-Impulsschrauber<br />

Pulsor C. Mit 100 verschiedenen<br />

Programmen und einem<br />

Drehmoment bis 450 Nm ist er<br />

laut Atlas Copco vielseitig einsetzbar.<br />

Die Montage des Ringspannelements<br />

mit seinen zehn Spannschrauben<br />

erfolgt nun mit diesem<br />

Impulsschrauber und elektronisch<br />

gesteuerter Druckluftzufuhr.<br />

Das Problem der extremen Setzerscheinungen<br />

hat man durch ein<br />

möglicht eine individuelle und nahezu<br />

spaltfreie Anpassung der Plattform<br />

an die unterschiedlichen<br />

Motortypen.<br />

Auf der gegenüberliegenden Seite<br />

der fahrbaren Hauptbühne befindet<br />

sich am Motorenprüfstand eine<br />

fest an der Hallenwand und im Boden<br />

verankerte weitere Plattform,<br />

die ebenfalls 4,60 m lang ist und sich<br />

genauso flexibel in der Höhe verfahren<br />

lässt wie das fahrbare Pendant<br />

auf der gegenüberliegenden Seite.<br />

Über Bedienpulte auf den Plattformen<br />

und am Boden können die<br />

Motorenprüfer die Bühnenteile in<br />

die jeweils gewünschte Höhe verfahren.<br />

Der Aufstieg auf die Plattformen<br />

erfolgt über Treppen, die sich<br />

um 90° schwenken und ein- sowie<br />

ausklappen lassen.<br />

Die Sonderkonstruktion aus korrosionsbeständigem<br />

Aluminium<br />

hat weitere praktische Details: In<br />

die fest installierte Arbeitsbühne<br />

sind beispielsweise Plattformverbreiterungen<br />

integriert, die sich<br />

elektromotorisch an der Längsseite<br />

um bis zu 400 mm ausfahren<br />

lassen. Dies ermöglicht den MTU-<br />

Technikern ein direktes Andocken<br />

an den Motoren und ein sicheres<br />

Extreme Setzerscheinungen an<br />

den zehn Spannschrauben eines<br />

Ringspannelements wurden durch<br />

den Einsatz des Druckluft-Impulsschraubers<br />

Pulsor C vermieden.<br />

Bild: Atlas Copco Tools<br />

dreistufiges Verfahren gelöst. Zwischen<br />

die beiden vom Lieferanten<br />

vorgegebenen Schritte wurde ein<br />

zusätzlicher Schritt geschaltet, bei<br />

dem die Schrauben ein weiteres Mal<br />

über Kreuz auf ein etwas höheres<br />

Moment angezogen werden. Anschließend<br />

wird jede Schraube im<br />

Uhrzeigersinn so lange befestigt, bis<br />

der vorgegebene Endanzug von 73<br />

Nm erreicht ist. Dadurch konnte die<br />

Anzahl der Verschraubungen, die<br />

für eine stabile Verbindung notwendig<br />

sind, von gut 250 auf etwa 100<br />

reduziert werden. Dabei wirkt das<br />

Wechselspiel zwischen Impuls und<br />

Entspannung nach Angabe des<br />

Schrauberherstellers den Setzerscheinungen<br />

entgegen, so dass<br />

beim gesamten Spannprozess 20<br />

min eingespart und die Taktung erhöht<br />

werden konnte. Ein weiterer<br />

Vorteil ist die automatische Winkelüberwachung<br />

des Werkzeuges.<br />

In den Testläufen fanden John<br />

Deere und Atlas Copco heraus, dass<br />

alle Verschraubungen in Ordnung<br />

sind, wenn der Drehwinkel beim<br />

ARBEITSBÜHNE<br />

Teilweise fahrbar: Großmotoren schneller geprüft<br />

GÜNZBURG (RM). Die mehrteilige,<br />

elektrisch verstellbare und teilweise<br />

fahrbare Arbeitsbühne steht in einem<br />

der Motorenprüfstände in der<br />

Serienmontage und unterstützt<br />

nach MTU-Angabe eine schnelle<br />

Auslieferung der Motoren unter<br />

anderem für die Schifffahrt, Energieversorgung<br />

und Eisenbahn.<br />

Mehrere Mitarbeiter können gleichzeitig<br />

auf der Plattform arbeiten. Da<br />

Schwere Motoren<br />

Die Tognum-Gruppe mit ihren beiden<br />

Geschäftsbereichen „Engines“<br />

und „Onsite Energy & Components“<br />

stellt Motoren und Antriebssysteme<br />

für Anwendungen<br />

abseits der Straße sowie dezentrale<br />

Energieanlagen her. Basis hierfür<br />

sind Dieselmotoren bis 9 100<br />

kW, Gasmotoren bis 2 150 kW und<br />

Gasturbinen bis 45 000 kW Leistung.<br />

Tognum erzielte im Geschäftsjahr<br />

2<strong>01</strong>0 einen Umsatz von<br />

rund 2,56 Mrd Euro und beschäftigt<br />

über 9 000 Mitarbeiter.<br />

Plattformen lassen sich spaltfrei<br />

an die Motoren andocken<br />

Keine kraftraubenden<br />

Drehmomentschlüssel mehr<br />

Arbeiten mit dem Spaltmaß Null.<br />

Bei MTU wird vor der Auslieferung<br />

jeder Motor umfassend getestet:<br />

Nach Fertigstellung wird er auf ein<br />

Fundament gesetzt und in eine Art<br />

Garage gestellt und unter anderem<br />

mit Wasser, Öl, Luft und Kraftstoff<br />

versorgt. Zudem wird die Drehzahl<br />

simuliert. Mit dem praxisnahen<br />

Härtetest für die bis zu 50 t schweren<br />

Motoren wird nach MTU-Angabe<br />

noch am <strong>Produktion</strong>sstandort<br />

sichergestellt, dass die Maschine<br />

vollständig funktioniert.<br />

Weniger schrauben<br />

Mit Hilfe eines Druckluft-Impulsschraubers<br />

von Atlas Copco Tools<br />

kann John Deere das Ringspannelement<br />

eines Feldhäckslers nun<br />

präziser und deutlich schneller verschrauben:<br />

▶ 100 statt 250 Verschraubungen<br />

▶ Dreistufiges Verfahren<br />

▶ Zeitersparnis 65 %<br />

▶ 100 Schraubprogramme<br />

▶ Drehmoment bis 450 Nm<br />

▶ Automatische Winkelüberwachung<br />

▶ Ergonomisch bedienbar<br />

letzten Anzug auf 73 Nm nicht mehr<br />

als 20° beträgt. Die Steuerung des<br />

Geräts, der Pulsor Focus, meldet<br />

dann ein „i. O.“ (in Ordnung). Die<br />

Winkelkontrolle war bisher nur den<br />

gesteuerten Elektrowerkzeugen vorbehalten,<br />

die jedoch kontinuierlich<br />

anziehen. Der pulsierende Anzug<br />

des Pulsor C hat sich gegen die extremen<br />

Setzerscheinungen als überlegen<br />

erwiesen, so die Testpartner.<br />

Fehlerhafte Verschraubungen<br />

meldet die Steuerung direkt; sie<br />

werden durch ein akustisches Signal<br />

und eine rot leuchtende Lampe<br />

signalisiert. Dadurch arbeitet der<br />

Druckluftschrauber genauer als die<br />

Vorgänger-Pulsoren ohne elektronische<br />

Steuerung. Zukünftig sollen<br />

die bei der Verschraubung ermittelten<br />

Daten ins Tools-Net von John<br />

Deere gemeldet werden. Die von<br />

Atlas Copco bereitgestellte Datenbank<br />

macht eine einwandfreie Rückverfolgbarkeit<br />

möglich, da ein Bauteil<br />

mittels Barcode der Verschraubung<br />

zugeordnet werden kann.<br />

www.atlascopco.de<br />

EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />

MATERIAL ENERGIE<br />

SERVICE HANDHABUNG ✔<br />

ZEIT ✔ LEBENSDAUER<br />

KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />

Die Arbeitsplattformen der elektrisch höhenverstellbaren Arbeitsbühnen lassen<br />

sich elektromotorisch um bis zu 400 mm verbreitern, um ein Arbeiten ohne<br />

Spalt ermöglichen. Bild: Günzburger Steigtechnik GmbH<br />

Teilweise werden die Motoren bis<br />

zu 60 h beobachtet, ehe sie endgültig<br />

den Prüfstand verlassen und für<br />

die Auslieferung freigegeben werden.<br />

Weil die Anschlüsse an den<br />

Motoren teils bis zu 2,50 m hoch<br />

installiert sind, ist die Arbeitsbühne<br />

von Günzburger Steigtechnik besonders<br />

hilfreich.<br />

www.steigtechnik.de<br />

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KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION

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