Verbandsleben Inhalt - AGV Bau Saar
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<strong>Verbandsleben</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
<strong>Inhalt</strong><br />
Tag der <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />
Delegiertenversammlung 4<br />
Wahlen 5<br />
Ehrungen 5<br />
Öffentlicher Vortragsteil 6<br />
Festrede Prod. Dr. Dr. Rürup 7<br />
Aktuell<br />
<strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz 8<br />
Präqualifikation wird zur Erfolgsstory 9<br />
Umfrage Zahlungsmoral 10<br />
Wohnungsmangel in Deutschland 11<br />
Korrektur Wohnungsbaupolitik Hauptforderung an neue BR 11<br />
<strong>Bau</strong>industrie zur Bundestagswahl 12<br />
Große Resonanz auf <strong>Bau</strong>wirtschaftstag 12<br />
Nachrichten<br />
Wirtschaft 14<br />
Betriebswirtschaft 16<br />
Technik 17<br />
Bekanntmachungen 18<br />
Recht<br />
Arbeitsrecht 24<br />
Steuern 26<br />
Vertragswesen 27<br />
<strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> – <strong>Verbandsleben</strong><br />
Beirat 30<br />
<strong>Bau</strong>industrie 31<br />
Richtfest 32<br />
<strong>Bau</strong>stoffindustrie 33<br />
Meisterhaft 34<br />
<strong>Bau</strong>innung 35<br />
Stuckateure 36<br />
Holzbau 37<br />
Dachdecker 38<br />
Fliesen 38<br />
Magazin<br />
Termine, Impressum, Personalien 39<br />
3
Tag der <strong>Saar</strong>ändischen <strong>Bau</strong>wirtschaft 2009<br />
Der diesjährige Tag der <strong>Saar</strong>ländischen<br />
<strong>Bau</strong>wirtschaft wurde wiederum im<br />
Konferenzgebäude des <strong>Saar</strong>ländischen<br />
Rundfunks durchgeführt.<br />
Delegiertenversammlung<br />
Zunächst eröffnete Präsident Bernardi<br />
die interne Delegiertenversammlung.<br />
In seiner Begrüßung betonte Bernardi<br />
nochmals, dass die Delegiertenversammlung<br />
satzungsgemäß als Mitgliederversammlung<br />
quasi das Parlament<br />
des Verbandes darstelle.<br />
Bernardi ging im internen Teil detailliert<br />
auf die baukonjunkturelle Situation<br />
bundesweit und insbesondere im<br />
<strong>Saar</strong>land ein (Näheres siehe Seite 14,<br />
Wirtschaftsberichte).<br />
Darüber hinaus berichtete er über die<br />
Vorstellungen der Spitzenverbände<br />
der <strong>Bau</strong>wirtschaft hinsichtlich der laufenden<br />
Koalitionsverhandlungen im<br />
Bund nach den Bundestagswahlen<br />
2009.<br />
Der Präsident machte nochmals deutlich,<br />
dass aus Sicht der <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />
die Thematik Infrastruktur und Verkehr<br />
mit dem Gesichtspunkt der Umstellung<br />
von der Haushalts- auf die<br />
Nutzerfinanzierung Priorität habe. Die<br />
<strong>Bau</strong>wirtschaft erwarte den Ausbau der<br />
Verkehrsinfrastruktur sowie die Verbesserung<br />
des Erhaltungszustandes. In<br />
weiteren Punkten forderte Bernardi<br />
auch die kurzfristige Heilung des missglückten<strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetzes<br />
durch eine neue Definition des<br />
<strong>Bau</strong>geldbegriffes. Er widmete sich<br />
auch der Thematik Wohnungsbau und<br />
zählte die Erwartungen an eine neue<br />
Bundesregierung aus Sicht der <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />
auf. Für den Neubau, so<br />
4<br />
TAG DER B AUWIRTSCHAFT NACH EINEM<br />
J AHR F INANZKRISE<br />
Bernardi, erwarte man eine Verdoppelung<br />
des Abschreibungssatzes im Mietwohnungsbau,Klimaschutzabschreibungen<br />
im Mietwohnungsbau bei<br />
Übererfüllung der geltenden EnEV-<br />
Anforderungen, Gleichstellung der<br />
Förderung von Abriss-, Neubau- und<br />
Sanierungsmaßnahmen im Bestand,<br />
Erweiterung der KfW-Förderung auf<br />
Bestandsersatz von Wohnungsbauten<br />
aus den 60er und 70er Jahren.<br />
Für den Bestandsbau forderte er von<br />
der neuen Bundesregierung, die Arbeitskosten<br />
bei Handwerkerleistungen<br />
im Wohnungsbestand im Rahmen des<br />
§ 35 a, Abs. 2 EStG, auf ein Fördervolumen<br />
von 25.000,- Euro anzuheben,<br />
die Einführung eines ermäßigten<br />
Mehrwertsteuersatzes auf Modernisierungsleistungen,<br />
den Ausbau und die<br />
Verstetigung der Förderung bei KfW-<br />
Programmen und schließlich die Erhöhung,<br />
zumindest Verstetigung der<br />
KfW-Programme zur CO 2 -Gebäudesanierung<br />
über 2011 hinaus.<br />
Im Anschluss an die Begrüßung durch<br />
den Präsidenten trug Hauptgeschäftsführer<br />
Hannig den Geschäftsbericht<br />
vor.<br />
Hannig machte zunächst deutlich, dass<br />
sich die Geschäftsführung des <strong>AGV</strong><br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> nach wie vor um eine Verbesserung<br />
des Verhältnisses der <strong>Bau</strong>spitzenverbände<br />
Hauptverband <strong>Bau</strong>industrie<br />
und Zentralverband <strong>Bau</strong>gewerbe<br />
bemühe. Hier käme ihm mit den Südwestverbänden<br />
als traditionelle Doppelverbände<br />
eine besondere Rolle zu.<br />
Die Finanzkrise, so Hannig weiter, habe<br />
seit dem vergangenen Herbst den<br />
<strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> in besonderer Weise in<br />
Anspruch genommen. Einmal habe es<br />
gegolten, die konjunkturellen Auswir-<br />
kungen auf die Branche zu beobachten<br />
und gegenüber der Öffentlichkeit<br />
deutlich zu machen. Zum anderen dafür<br />
zu sorgen, dass die Konjunkturpakete<br />
I und insbesondere II im Land<br />
sachgerecht umgesetzt werden. Gerade<br />
die Regeln zur Beschleunigung der<br />
Vergabe würden vom <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
im Hinblick auf ihre Einhaltung durch<br />
das Land, aber auch insbesondere<br />
durch die Kommunen genauestens beobachtet.<br />
Es hätten zahlreiche Gespräche<br />
mit den zuständigen Ministerien<br />
und dem Städte- und Gemeindetag<br />
stattgefunden. Neben dem Thema Finanzkrise<br />
und den Auswirkungen auf<br />
die baukonjunkturelle Entwicklung<br />
habe auch das Superwahljahr 2009 die<br />
Verbandsarbeit geprägt. Dabei, so<br />
Hannig weiter, sei wichtig gewesen, zu<br />
den Wahlprogrammen in verschiedenen<br />
Gesprächen Stellung zu nehmen,<br />
aber auch die Wahlprüfsteine der <strong>Bau</strong>spitzenverbände<br />
den politischen Parteien,<br />
den Medien und der bauinteressierten<br />
Öffentlichkeit deutlich zu machen.<br />
Hannig brachte hierbei seine<br />
Enttäuschung zum Ausdruck, dass es<br />
nicht gelungen sei, dass die beiden<br />
großen <strong>Bau</strong>spitzenverbände sich auf<br />
ein gemeinsames Papier hätten einigen<br />
können.<br />
Die Mitarbeiter der Geschäftsführung<br />
hätten während des Wahlkampfes, soweit<br />
zeitlich möglich, die Veranstaltungen<br />
der ernstzunehmenden demokratischen<br />
Parteien im <strong>Saar</strong>land besucht<br />
und die entsprechenden Gespräche<br />
geführt. Schließlich müsse ein Verband<br />
nach der Entscheidung des Bürgers<br />
letztlich mit jeder Regierungskonstellation<br />
zusammenarbeiten.<br />
Im Anschluss ging Hannig auf die Thematik<br />
Tarifpolitik ein. Er schilderte die<br />
Bemühungen der Südwestverbände,<br />
nach den Potsdamer Beschlüssen die<br />
Tarifeinheit zwischen Hauptverband<br />
und Zentralverband und den Flächentarifvertrag<br />
zu stärken.<br />
Hannig machte auch Ausführungen zu<br />
den Bemühungen des Verbandes, die<br />
Pläne der Landesregierung und der<br />
Opposition hinsichtlich der Verabschiedung<br />
eines neuen Tariftreuegesetzes<br />
objektiv und kritisch zu begleiten.<br />
Der Hauptgeschäftsführer ging dann<br />
im Detail auf die Problematik des <strong>Bau</strong>geldbegriffes<br />
im neuen <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz<br />
ein und schilderte<br />
die Bemühungen des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong><br />
<strong>Saar</strong> zur Schadensbegrenzung und ak-
tuell hinsichtlich einer Nachbesserung<br />
des Gesetzes nach Antritt der neuen<br />
Bundesregierung.<br />
Des Weiteren berichtete der Hauptgeschäftsführer<br />
über das neue Leitbild<br />
der gesamten <strong>Bau</strong>branche, über die<br />
Mitgliederwerbeaktion sowie über die<br />
stabile Mitgliederentwicklung, über<br />
die verschiedenen PR-Kampagnen des<br />
Verbandes, über die weiteren Bemühungen,<br />
die Präqualifizierung zu einer<br />
Erfolgsstory werden zu lassen, über<br />
den Stand der Qualitätsoffensive Meisterhaft<br />
sowie über die individuelle<br />
Mitgliederbetreuung als Dienstleister<br />
und die umfangreichen Informationsund<br />
Fortbildungsaktivitäten des Verbandes<br />
im Einzelnen.<br />
Abschließend empfahl er den ausgelegten<br />
Geschäftsbericht zur Lektüre.<br />
Im Regularienteil der internen Delegiertenversammlung<br />
wurde der Haushalt<br />
2008 einstimmig genehmigt, Vorstand<br />
und Geschäftsführung Entlastung<br />
erteilt und der Haushaltsplan<br />
2009 ebenfalls einstimmig angenommen.<br />
Ehrungen<br />
Traditionell werden am Ende der DelegiertenversammlungenMitgliedsfirmen<br />
für 40-, 50- und 100jährige (und<br />
künftig auch 75jährige) Verbandsmitgliedschaften<br />
geehrt. In diesem Jahr<br />
wurden folgende Mitgliedsfirmen geehrt:<br />
1. für 40jährige Verbandsmitgliedschaft<br />
● Jolly Fliesen GmbH, Fliesenlegerbetrieb,<br />
Friedrichsthal<br />
● Robiné GmbH & Co. KG, Erd- und<br />
Kanalbau, <strong>Saar</strong>brücken<br />
2. für 50jährige Verbandsmitgliedschaft<br />
● Helmut Dörr GmbH, Holzbau- und<br />
Dachdeckerbetrieb, Püttlingen. Die<br />
Firma Dörr feierte in diesem Jahr<br />
auch ihr 50jähriges Bestehen<br />
● Albert Heib GmbH, Stuckateur- und<br />
Malerbetrieb, St. Ingbert<br />
● Kolb GmbH, <strong>Bau</strong>unternehmung,<br />
Kirkel. Auch die Firma Kolb feierte<br />
in diesem Jahr ihr 50jähriges Bestehen<br />
● Peter Thös GmbH, Dachdeckerbetrieb,<br />
Friedrichsthal<br />
● Zimmermann Putz GmbH, Stuckateurbetrieb,<br />
Kleinblittersdorf<br />
Wahlen<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
Bei den turnusgemäß durchzuführenden Wahlen wurden neu in den Beirat<br />
gewählt die Herren Armin Krächan von der <strong>Bau</strong>unternehmung TKP Krächan<br />
GmbH in Illingen und Horst Weber von der Enrotec Logistik GmbH & Co. KG,<br />
Neunkirchen.<br />
H. Weber A. Krächan<br />
Vorstand<br />
Hans-Ludwig Bernardi, Präsident<br />
Klaus Ehrhardt, 1. Vizepräsident<br />
Horst Güth, 2. Vizepräsident<br />
Bernd Burgard<br />
Philipp Gross<br />
Norbert Recktenwald<br />
Beirat<br />
Hermann Backes<br />
Wolfgang Becker<br />
Gundolf Blandfort<br />
Gerhard Detzen<br />
Walter Eberhard<br />
Gerhard-Josef Ehl<br />
Horst Griemsmann<br />
Veronika Heinz<br />
Günter Heitz<br />
Franz Keren<br />
Markus Klein<br />
Armin Krächan<br />
Guido Lieser<br />
Michael Linnebacher<br />
Wolfgang Müller<br />
Artur Recktenwald<br />
Heinz Samson<br />
Johannes Wagner<br />
Horst Weber<br />
5
Tag der <strong>Saar</strong>ändischen <strong>Bau</strong>wirtschaft 2009<br />
6<br />
Öffentlicher Vortragsteil<br />
findet<br />
große Beachtung<br />
Deutlich über 200 Besucher aus dem<br />
Kreis der Mitglieder, aber auch aus Politik,<br />
Verwaltung und Wirtschaft waren<br />
der Einladung zum öffentlichen<br />
Teil gefolgt. Der Gastredner, Prof. Dr.<br />
Dr. Rürup war offensichtlich Garant<br />
für großes Interesse der Öffentlichkeit.<br />
Er sprach zum Thema „1 Jahr Finanzkrise“.<br />
Zunächst begrüßte der Präsident die<br />
zahlreichen Gäste und ging dann<br />
nochmals kurz auf die Ausgangssituation<br />
vor Beginn der Finanzkrise und<br />
auf deren Auslöser ein. Er stellte dabei<br />
fest, dass in Deutschland die alte<br />
Bundesregierung hinsichtlich des Krisenmanagements<br />
schnell gehandelt<br />
und mit ihrer Politik Schlimmeres verhindert<br />
habe. Er gab dann den Zuhörern<br />
eine Situationsschilderung bezüglich<br />
der baukonjunkturellen Situation<br />
bundesweit und im <strong>Saar</strong>land nach einem<br />
Jahr Finanzkrise (siehe Bericht<br />
Seite 14, Wirtschaftsberichte).<br />
Besondere Sorgen, so Bernardi, bereite<br />
nach wie vor der Wohnungsbau und<br />
insbesondere in Folge der Finanzkrise<br />
der Wirtschaftsbau, während der öffentliche<br />
<strong>Bau</strong> stabilisierende Wirkung<br />
zeige. Die Erwartungen für die nächsten<br />
sechs Monate, dies habe die interne<br />
Verbandsumfrage ergeben, sei bei<br />
den Mitgliedsbetrieben allerdings gedämpft.<br />
Bernardi ging dann auch auf die Situation<br />
nach den Europawahlen, den<br />
Landtagswahlen und der Bundestagswahl<br />
hinsichtlich der Parteienlandschaft<br />
ein. Die Zeit der dominierenden<br />
Volksparteien, so Bernardi, sei offensichtlich<br />
vorbei, das Mehrparteiensystem<br />
habe sich etabliert, traditionelle<br />
Wählerbindungen an Parteien würden<br />
an Bedeutung verlieren; vor den Wahlen<br />
sind spätere Koalitionskonstellationen,<br />
so Bernardi, immer schwieriger<br />
einschätzbar.<br />
Der <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> begrüße ausdrükklich,<br />
dass durch die Entscheidung der<br />
Grünen eine Regierungsbeteiligung<br />
mit den Linken im <strong>Saar</strong>land nicht zustande<br />
kam.<br />
Bernardi machte im Weiteren deutlich,<br />
dass die auf Bundesebene zukünftig<br />
regierende schwarz-gelbe Mehrheit<br />
vor gigantischen Aufgaben stehe. Die<br />
Haushaltslage enge die Spielräume<br />
drastisch ein. Manches Wahlversprechen<br />
werde erst einmal auf Eis gelegt<br />
werden müssen.<br />
Für das <strong>Saar</strong>land betonte der Präsident<br />
insbesondere die Bedeutung der Entwicklung<br />
der Standortqualität und<br />
hier in besonderem Maße die der<br />
Standortlebensqualität gerade vor<br />
dem Hintergrund der demografischen<br />
Entwicklung im Land und der dringend<br />
notwendigen Verbesserung einer<br />
erfolgreichen Ansiedlungspolitik.<br />
Zu Recht würden die <strong>Saar</strong>-Kommunen<br />
einen massiven Nachholbedarf bei den<br />
Infrastrukturinvestitionen beklagen.<br />
Bernardi legte konkret nochmals ein<br />
eindeutiges Bekenntnis zur geplanten<br />
Stadtmitte am Fluss ab und sprach sich<br />
gegen halbe Lösungen aus. Auch der<br />
<strong>Bau</strong> der Eventhalle in unmittelbarer<br />
Nähe zur Messe sei ein vordringlich<br />
wichtiges Projekt.<br />
Im Hinblick auf die zukünftige Investitionspolitik<br />
des Landes werde der <strong>AGV</strong><br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong>, so Bernardi weiter, besonders<br />
gespannt auf die Handschrift<br />
zukünftiger Verkehrspolitik sein.<br />
Auch die neue Bundesregierung, so<br />
Bernardi, muss sich auf Bundesebene<br />
aus Sicht der gesamten <strong>Bau</strong>branche<br />
daran messen lassen, wie sie die großen<br />
<strong>Bau</strong>themen behandelt und abarbeitet.<br />
Deutschland braucht eine leistungsfähige<br />
Infrastruktur. Derzeit<br />
wird die Infrastruktur in Deutschland<br />
auf Verschleiß betrieben. Nach dem<br />
Auslaufen der Konjunkturprogramme<br />
2011 darf auf keinen Fall, so der Präsident,<br />
eine Investitionslücke entstehen.<br />
Die <strong>Bau</strong>wirtschaft wird aber auch genau<br />
beobachten, wie die neue<br />
Bundesregierung mit dem Sorgenkind<br />
No. 1, dem Wohnungsbau, umgeht.<br />
Bernardi begrüßte ausdrücklich, dass<br />
die Tarifvertragsparteien des <strong>Bau</strong>gewerbes<br />
sich erstmalig gemeinsam in<br />
einer wirtschaftspolitischen Initiative<br />
Wohnungsbau zu Wort gemeldet haben.<br />
Die Tarifvertragsparteien hätten<br />
deutlich gemacht, dass neben einer erfolgreichen<br />
Förderung der Wohnungsmodernisierung<br />
künftig auch die<br />
Unterstützung des Abrisses und der<br />
Neubau von Ersatzwohnungen erforderlich<br />
seien.<br />
Am Ende seiner Ausführungen stellte<br />
Bernardi die Frage, wie und wann und<br />
insbesondere mit welcher Dynamik<br />
Deutschland aus der derzeitigen Finanzkrise<br />
herauskommen könne.<br />
Bernardi abschließend: „Wir sind sehr<br />
froh, dass wir heute einen ausgewiesenen<br />
Fachmann und exzellenten Volkswirten<br />
als Gastredner gewinnen konnten,<br />
Prof. Dr. Dr. Rürup. Wir hoffen,<br />
dass Sie uns, was die Zukunft unseres<br />
Landes anbelangt, in Ihrer nun bevorstehenden<br />
Rede einigermaßen unsere<br />
Sorgen und Ängste nehmen können.“
„1 Jahr Finanzkrise“<br />
Festrede Prof. Dr. Dr. Rürup<br />
Mit den Worten „Die Gegenwart ist die Tochter der Vergangenheit und<br />
die Mutter der Zukunft“ begann Prof. Rürup seinen Vortrag.<br />
Einleitend erinnerte Prof. Rürup nochmals an die Genese der Krise, für die<br />
viele Ursachen verantwortlich sind.<br />
„Genauso wenig wie es möglich ist zu sagen, welcher Zahn einen geschnitten<br />
hat, wenn man seine Hand in eine Kreissäge hält, ist es möglich,<br />
die eine Gruppe von Schuldigen oder die alleinige Ursache dieser Krise zu<br />
identifizieren." Als Gründe nannte Rürup unter anderem die expansive<br />
Geldpolitik der amerikanischen Notenbank, den massiven Einsatz der Verbriefungstechnik,<br />
den Einsatz neuer Techniken der Strukturierung mit einem<br />
weitgehenden Transparenzverlust bezüglich der Risiken durch mehrfaches<br />
Umverpacken durch die Banken sowie das grandiose Versagen der<br />
Ratingagenturen. Der Faire-Value-Ansatz und die Rechnungslegung gemäß<br />
IFRS hätten eine starke Prozyklizität nach oben wie nach unten bedingt.<br />
In der Summe habe es sich mithin um eine Kombination aus Marktversagen,<br />
Staats-/Politik-Versagen gehandelt. Nur die „Gier der Manager“ verantwortlich<br />
zu machen, sei eine deutlich zu kurze Begründung.<br />
Prof. Rürup machte dann deutlich, dass die Finanzkrise die Realwirtschaft über drei Wirkungskanäle beeinflussen könne,<br />
nämlich über den Vermögenseffekt auf den privaten Verbrauch, den Handelskanal sowie die Verschlechterung der Finanzierungsbedingungen<br />
durch Verteuerung der Eigenkapitalbeschaffung und eine Kreditklemme.<br />
Rürup wandte sich dann der konjunkturellen Situation in Deutschland zu. Der Tiefpunkt habe am Ende des 1. Quartals dieses<br />
Jahres gelegen. Zwischenzeitlich zeigten die Erwartungsindikatoren wiederum nach oben. Rürup wies aber auch auf<br />
die sog. nachlaufenden Indikatoren hin. Der Höhepunkt bei der Entwicklung der Arbeitslosenzahlen werde im kommenden<br />
Jahr liegen. Er rechne mit einer Obergrenze von 4,2 Mio im Februar 2010.<br />
In der Folge beschäftigte sich Prof. Rürup in seiner Rede mit dem Geschäftsmodell Deutschland. Japan, Deutschland und<br />
Südkorea seien die am Härtesten getroffenen Länder durch die globale Finanz- und Wirtschaftskrise. Gemeinsam sei diesen<br />
drei Ländern ihre hohe Exportabhängigkeit. Prof. Rürup setzte sich auch mit der Forderung anderer führender Volkswirte<br />
nach einer Stärkung der Binnenorientierung auseinander. Er selbst halte die allenfalls vordergründig plausible These<br />
der überhöhten Exportorientierung der deutschen Wirtschaft für falsch. Er erwarte ein kräftiges Anwachsen des Welthandelsvolumens<br />
in der Zukunft ungeachtet des markanten Einbruchs von 2008 und 2009. Wegen dieses Zuwachses des<br />
Welthandels, der deutlich über der binnenwirtschaftlichen Entwicklung im alternden Deutschland liegen werde, eröffne<br />
eine hohe Exportquote Chancen auf einen höheren Wachstumspfad und damit auf Wohlfahrtsgewinne.<br />
Zum Schluss seines Vortrages kommentierte Gastredner Prof. Rürup auch die aktuelle Situation in den Koalitionsverhandlungen.<br />
Zum Thema Steuerreform sagte er voraus, dass sich die Steuerquote in der kommenden Legislaturperiode sicherlich<br />
nicht verringern werde.<br />
Er schloss seine Ausführungen mit den Feststellungen, dass Deutschland viel besser im internationalen Vergleich dastehe<br />
als dies in der Öffentlichkeit dargestellt werde. Die deutsche Industrie sei die leistungsfähigste Industrie der Welt. Deshalb,<br />
so Prof. Rürup zum Abschluss, wird<br />
Deutschland letztlich gestärkt aus dieser<br />
Krise gehen.<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
Die Rede von Prof. Dr. Rürup wurde mit<br />
viel Applaus bedacht. Im Anschluss an<br />
eine lebhafte Diskussion mit dem Gastredner<br />
lud der Präsident die Anwesenden<br />
zu einem Aperitif und Abendessen<br />
ins Restaurant Schloss Halberg ein.<br />
7
Aktuell<br />
Gutachter fällen vernichtendes Urteil<br />
über das <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz:<br />
● Weder durchführbar noch praxistauglich<br />
● Eklatanter Verstoß gegen Insolvenzrecht<br />
und Verfassungsrecht<br />
● Gesetzgeber muss unverzüglich<br />
handeln<br />
„Die neue Bundesregierung sollte die<br />
vernichtende Kritik der Gutachter am<br />
<strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz (<strong>Bau</strong>-<br />
FordSiG) ernst nehmen. Sie muss unverzüglich<br />
die Korrektur des Gesetzes<br />
in Angriff nehmen.“ Diese Forderung<br />
erhob in Berlin der Hauptgeschäftsführer<br />
des Hauptverbandes der Deutschen<br />
<strong>Bau</strong>industrie RA Michael Knipper<br />
anlässlich der Übergabe eines Gutachtens<br />
der Professoren Ulrich Battis<br />
und Christoph G. Paulus (Humboldt-<br />
Universität zu Berlin) zur „Praxistauglichkeit<br />
und Rechtmäßigkeit des <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetzes<br />
(<strong>Bau</strong>-<br />
FordSiG) aus wirtschafts-, insolvenzund<br />
verfassungsrechtlicher Sicht“. Das<br />
Gutachten belege, dass das <strong>Bau</strong>FoSiG<br />
8<br />
B AUFORDERUNGSSICHERUNGSGESETZ<br />
weder durchführbar noch praxistauglich<br />
sei und sowohl gegen geltendes<br />
Insolvenzrecht als auch gegen Verfassungsgrundsätze<br />
eklatant verstoße.<br />
Die <strong>Bau</strong>industrie teile die Auffassung<br />
der Gutachter, dass das Gesetz <strong>Bau</strong>unternehmer<br />
in ein „Pflichtenkarussell“<br />
schicke, aus dem sie nicht mehr<br />
„ungeschoren“ herauskämen, erläuterte<br />
Knipper. Handele der <strong>Bau</strong>unternehmer<br />
dem <strong>Bau</strong>FoSiG zuwider werde<br />
er bestraft; befolge er dessen Gebot,<br />
werde die Zahlung an den bevorzugten<br />
Gläubiger im Rahmen der Insolvenzanfechtung<br />
wieder rückgängig<br />
gemacht. Knipper: „Deutlicher kann<br />
wohl nicht belegt werden, dass der<br />
vom Gesetzgeber angestrebte Schutz<br />
der Nachunternehmer ins Leere läuft.<br />
Die Unternehmen sind so ungeschützt<br />
wie zuvor.“<br />
Gegen die Zielsetzung des Gesetzes,<br />
insbesondere Nachunternehmer besser<br />
gegen den Ausfall von Forderungen<br />
zu schützen, habe die <strong>Bau</strong>industrie<br />
nichts einzuwenden. Ganz im<br />
Gegenteil. Die <strong>Bau</strong>industrie sei bereit,<br />
an neuen Vorschlägen zur Sicherung<br />
von Nachunternehmen gegen Forderungsausfälle<br />
mitzuarbeiten. Mit dem<br />
<strong>Bau</strong>FoSiG sei dieses Ziel jedoch nicht<br />
zu erreichen; das Gesetz habe lediglich<br />
zur Folge, dass die Unternehmen mit<br />
unerfüllbaren Pflichten konfrontiert<br />
und unkalkulierbaren zivil- wie strafrechtlichen<br />
Risiken ausgesetzt würden.<br />
Die Praxisuntauglichkeit des <strong>Bau</strong>FoSiG<br />
ist nach Auffassung der Gutachter<br />
auch verfassungsrechtlich relevant.<br />
Knipper appelliert deshalb an die<br />
neue Regierungskoalition, diesen für<br />
die <strong>Bau</strong>unternehmen unerträglichen<br />
Zustand unverzüglich zu beenden und<br />
bei einer Neuregelung schon während<br />
des Gesetzgebungsverfahrens stärker<br />
auf die betriebswirtschaftlichen Auswirkungen<br />
des Gesetzes zu achten.<br />
Zusammenfassung des Rechtsgutachtens:<br />
● Das Gesetz statuiere ein Gebot zu<br />
einem Handeln, dessen Resultat im<br />
Insolvenzfall typischerweise wieder<br />
rückgängig gemacht werden dürfte<br />
(Insolvenzanfechtung), und das des-
wegen in eklatantem Verstoß zu<br />
den Geboten des Insolvenzrechts<br />
stehe.<br />
● Das <strong>Bau</strong>FordSiG verwische auch die<br />
strikte Grenzlinie zwischen der mit<br />
einer juristischen Person einhergehenden<br />
Haftungsbeschränkung<br />
und der persönlichen Haftung der<br />
Gesellschafter einer Personengesellschaft.<br />
● Der hemmende Effekt der Verwendungspflicht<br />
werde ersichtlich,<br />
wenn man dieses Verhaltensmuster<br />
in einem Gedankenspiel auf die gesamte<br />
Wirtschaft übertrage. Dies<br />
entspreche nicht einmal ansatzweise<br />
den Gegebenheiten und Realitäten<br />
moderner wirtschaftlicher<br />
Aktivität. Der deutschen <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />
werde ein Sonderopfer abverlangt,<br />
welches keinen anderen<br />
Wirtschaftszweig treffe.<br />
● Es sei fragwürdig, ob ein Treuhandkonto<br />
nach dem derzeitigen Stand<br />
der insolvenzrechtlichen Rechtsprechung<br />
insolvenzfest sei.<br />
● Das Gesetz verlange von dem <strong>Bau</strong>geldempfänger<br />
– und nur von ihm –<br />
eine vor dem Hintergrund geringen<br />
Eigenkapitalquote der deutschen<br />
Gesamtwirtschaft schwer zu rechtfertigende<br />
hohe Eigenkapitalausstattung.<br />
● Die Neuregelung des <strong>Bau</strong>FordSiG<br />
erweise sich als nicht durchführbar<br />
und damit nicht praxistauglich. Dies<br />
sei zugleich verfassungsrechtlich relevant.<br />
Das <strong>Bau</strong>FordSiG verstoße gegen:<br />
● die Berufsfreiheit (Art. 12 Abs. 1<br />
GG)<br />
● den Bestimmheitsgrundsatz (Art. 20<br />
Abs 3 GG)<br />
● den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit<br />
● den Gleichheitsgrundsatz (Art. 3<br />
Abs. 1 GG)<br />
● das strafrechtliche Bestimmungsgebot<br />
(Art. 103 Abs. 2 GG) und<br />
● die Unschuldsvermutung (Art. 20<br />
Abs. 3 GG, Art.11 AEMR und Art. 6<br />
EMRK).<br />
Über 400 <strong>Bau</strong>- und Stahlbauunternehmen<br />
appellieren in einem offenen<br />
Unternehmerbrief an die Koalitionsparteien:<br />
● <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz<br />
grundlegend korrigieren<br />
● Schaden von den Unternehmen abwenden<br />
Das <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz<br />
(<strong>Bau</strong>FordSiG) stellt „einen nicht nachvollziehbaren<br />
Eingriff in unsere unternehmerische<br />
Handlungs- und Entscheidungsfreiheit“<br />
dar. Wir bitten deshalb<br />
eindringlich, das Gesetz „so schnell<br />
wie möglich und grundlegend zu korrigieren<br />
und unakzeptable Sonderlasten<br />
und damit Schaden von unseren<br />
Unternehmen abzuwenden.“ Mit diesem<br />
Appell haben sich über 400 <strong>Bau</strong>und<br />
Stahlbauunternehmer an die<br />
Kanzlerin Dr. Angela Merkel, den bayerischen<br />
Ministerpräsidenten Horst<br />
Seehofer und den Parteivorsitzenden<br />
der FDP Dr. Guido Westerwelle in deren<br />
Eigenschaft als Verhandlungsführer<br />
ihrer Parteien in den laufenden<br />
Koalitionsverhandlungen gewandt.<br />
Der offene Unternehmerbrief wurde<br />
am Freitag, den 09.10.09, zusammen<br />
mit einer Liste von 428 Unterschriften<br />
im Bundeskanzleramt, in der FDP-Parteizentrale<br />
und in der Bayerischen<br />
Landesvertretung in Berlin übergeben.<br />
In ihrem Schreiben an die Verhandlungsführer<br />
konzedieren die Unternehmer<br />
zwar, dass der Gesetzgeber<br />
mit dem <strong>Bau</strong>FordSiG ursprünglich „das<br />
nachvollziehbare Ziel“ verfolgt habe,<br />
„in einer <strong>Bau</strong>leistungskette speziell<br />
Nachunternehmer vor Forderungsausfällen<br />
zu schützen“. Das Gesetz gehe<br />
aber in der Praxis am Ziel vorbei und<br />
sei weder umsetzbar noch handhabbar.<br />
Durch dieses Gesetz werde den<br />
<strong>Bau</strong>unternehmen „ein in der gesamten<br />
deutschen Wirtschaft übliches Liquiditätsmanagement“<br />
verwehrt.<br />
Geldleistungen von <strong>Bau</strong>herren könnten<br />
nicht mehr zur Deckung allgemeiner<br />
Geschäftskosten zur Zahlung fälliger<br />
Kreditzinsen, oder zur Begleichung<br />
von Rechnungen für <strong>Bau</strong>stofflieferungen<br />
anderer <strong>Bau</strong>stellen verwendet<br />
werden.<br />
Durch die Separierungspflicht des <strong>Bau</strong>geldes<br />
seien die Unternehmen gezwungen,<br />
für jede <strong>Bau</strong>stelle ein eigenes<br />
Konto und eine eigene Zahlungsbuchhaltung<br />
einzurichten, heißt es in<br />
dem offenen Brief. Bei z.T. über 100<br />
zeitgleich laufenden <strong>Bau</strong>stellen hätte<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
dies einen „massiven bürokratischen<br />
Aufwand“ zur Folge. Die heutige betriebliche<br />
Buchhaltung sei gar nicht in<br />
der Lage, Geldzahlungen einzelnen<br />
<strong>Bau</strong>stellen zuzuweisen, eine passende<br />
Buchhaltungssoftware (noch) nicht<br />
vorhanden. Trotzdem hafteten die<br />
Unternehmer für die Einhaltung des<br />
Gesetzes nicht nur zivilrechtlich, sondern<br />
auch strafrechtlich. Die Unternehmer<br />
stünden „– wegen der strafrechtlichen<br />
Haftung – quasi ständig<br />
mit einem Bein im Gefängnis“.<br />
Die Unternehmer stellen deshalb in ihrem<br />
Brief abschließend einige kritische<br />
Fragen. U.a. fragen sie warum den<br />
deutschen <strong>Bau</strong>unternehmen gerade in<br />
Zeiten der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
ein solches Sonderopfer<br />
aufgebürdet werde, warum die leitenden<br />
Mitarbeiter der <strong>Bau</strong>wirtschaft einer<br />
weitreichenden persönlichen und<br />
strafrechtlichen Haftung ausgesetzt<br />
würden und weshalb ein Gesetz unterstützt<br />
werde, das die <strong>Bau</strong>unternehmen<br />
zu einem Verhalten zwinge, das<br />
kaufmännisch nicht darstellbar, faktisch<br />
unmöglich sei und eine vernünftige<br />
unternehmerische Tätigkeit ausschließe.<br />
P RÄQUALIFIKATION<br />
WIRD ZUR E RFOLGS-<br />
STORY<br />
„Das Präqualifikationsverfahren, mit<br />
dem <strong>Bau</strong>unternehmen ihre Eignung<br />
für öffentliche Aufträge nachweisen<br />
können, entwickelt sich zur Erfolgsstory.<br />
Nach einem schleppenden Start<br />
2006 haben sich bis zum Sommer 2009<br />
insgesamt schon über 3.000 Unternehmen<br />
aus dem <strong>Bau</strong>haupt- und <strong>Bau</strong>nebengewerbe<br />
dem Präqualifikationsverfahren<br />
unterzogen; davon allein in<br />
diesem Jahr über 2.000 Unternehmen.<br />
Und erfreulicherweise reißt die Nachfrage<br />
nicht ab“, erklärte der Hauptgeschäftsführer<br />
des Hauptverbandes der<br />
Deutschen <strong>Bau</strong>industrie, RA Michael<br />
Knipper, Ende September in Berlin.<br />
„Wir sind auf dem richtigen Weg, haben<br />
jedoch noch ein gutes Stück des<br />
Weges vor uns, bis zumindest alle<br />
6.300 Unternehmen des <strong>Bau</strong>hauptgewerbes<br />
mit mehr als 20 Beschäftigten<br />
präqualifiziert sind. Als Grund für den<br />
rasanten Anstieg nannte Knipper die<br />
Vergabepraxis des Bundes, der Aufträge<br />
im Hochbau ohne oder mit Be-<br />
9
Aktuell<br />
schränkter Ausschreibung nur an präqualifizierte<br />
Unternehmen vergibt.<br />
Knipper erwartet, dass durch die neuen<br />
Haftungsregeln für Hauptunternehmer,<br />
die ab dem 1. Oktober gelten,<br />
die Präqualifikation einen weiteren<br />
Schub erhalten werde. Danach haftet<br />
der Hauptunternehmer nicht mehr für<br />
die Sozialversicherungsbeiträge seines<br />
Nachunternehmers, wenn dieser präqualifiziert<br />
ist. Dies stärkt unmittelbar<br />
die Unternehmen, die nachweisbar<br />
auf Zuverlässigkeit, Fachkunde und<br />
Leistungsfähigkeit setzen und hilft dabei,<br />
illegale Strukturen zu bekämpfen.<br />
Knipper appellierte in diesem Zusammenhang<br />
auch an die kommunalen<br />
Auftraggeber, sich stärker in das<br />
System einzubinden: von über 20.000<br />
öffentlichen Auftraggebern haben<br />
sich bisher nur 1.900 dem System angeschlossen.<br />
Mit der Eintragung in die Präqualifizierungsliste<br />
dokumentieren <strong>Bau</strong>unternehmen<br />
auch gegenüber privaten<br />
Auftraggebern und anderen<br />
Unternehmern die Qualität ihrer<br />
Dienstleistungen. Denn von der Präqualifikaktion<br />
werde die vollständige<br />
Leistungskette bis hin zum Nachunternehmereinsatz<br />
erfasst. Unternehmen<br />
10<br />
vermeiden den Ausschluss ihrer Angebote<br />
aus formellen Gründen wegen<br />
unvollständiger oder nicht aktueller<br />
Eignungsnachweise und erhöhen<br />
deutlich ihre Chancen für die Teilnahme<br />
an Beschränkten Ausschreibungen<br />
und Verhandlungsverfahren.<br />
U MFRAGE ZUR<br />
Z AHLUNGSMORAL<br />
„Wenn die öffentliche Hand ihre Rechnungen<br />
schneller begleichen würde,<br />
könnte sie einen wichtigen Beitrag zur<br />
Liquidität der Betriebe leisten.“ So<br />
kommentierte der Präsident des Zentralverbandes<br />
des Deutschen <strong>Bau</strong>gewerbes,<br />
Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein,<br />
die Ergebnisse einer Umfrage<br />
unter den Mitgliedsbetrieben des<br />
Zentralverbandes des Deutschen <strong>Bau</strong>gewerbes.<br />
Die Zahlungsmoral der öffentlichen<br />
Hand bewerten nur 34 % der befragten<br />
Betriebe als gut oder sehr gut;<br />
rund 26 % beurteilen diese sogar mit<br />
schlecht oder sehr schlecht. Die Zahlungsmoral<br />
privater Auftraggeber sehen<br />
rund 55 % der Betriebe als gut<br />
oder sehr gut und nur 12 % als<br />
schlecht oder sehr schlecht an.<br />
Dabei wird die Frist für die Schusszahlung<br />
der VOB (innerhalb von 2 Monaten)<br />
von der öffentlichen Hand in<br />
mehr als der Hälfte aller Fälle überschritten.<br />
In über 70 % dieser Fälle wird die Frist<br />
bis zu einem Monat und länger überschritten,<br />
in 19 % bis zu 6 Monaten;<br />
rund 3 % lassen sich sogar über 6 Monate<br />
hinaus Zeit. Fast 50 % der öffentlichen<br />
Auftraggeber lassen sich bis zu<br />
einem Monat Zeit, bevor sie eine Rechnung<br />
begleichen. Knapp 40 % der privaten<br />
Auftraggeber zahlen innerhalb<br />
einer Woche.<br />
In rund 60 % der Fälle zahlen öffentliche<br />
Auftraggeber die gestellten Abschlagszahlungen<br />
nicht pünktlich, d.h.<br />
nicht innerhalb der von der VOB geforderten<br />
18 Werktagen; bei privaten<br />
Auftraggebern sind das mehr als 40%<br />
aller Fälle.<br />
In über 50 % dieser Fälle warten die<br />
Betriebe bis zu einem Monat und länger<br />
auf ihr Geld bei Abschlagszahlungen,<br />
immerhin leisten 47 % der öffentlichen<br />
Auftraggeber die Abschlagszahlungen<br />
innerhalb einer Wo-
che. Die privaten Auftraggeber sind<br />
auch hier schneller: Ca. 59 % zahlen<br />
die Abschlagsrechnung innerhalb einer<br />
Woche. Nur 5 % brauchen dafür<br />
bis zu sechs Monate und mehr.<br />
„Diese Zahlen zeigen, dass der <strong>Bau</strong>unternehmer<br />
als Kreditgeber weiter<br />
gerne in Anspruch genommen wird.<br />
Als eine der wenigen Branchen gehen<br />
wir in Vorleistung; dafür müssen wir<br />
dann noch Monate auf unser Geld<br />
warten,“ so Loewenstein weiter. „Unsere<br />
Mitarbeiter wie auch unsere Lieferanten<br />
erwarten ihr Geld pünktlich.“<br />
Die Umfrage macht deutlich, dass das<br />
Zahlungsverhalten von privaten und<br />
vor allem von öffentlichen Auftraggebern<br />
weiter unbefriedigend ist. Gerade<br />
angesichts der Wirtschaftskrise sind<br />
Zahlungsverzögerungen existenzbedrohend,<br />
weil den Betrieben Liquidität<br />
entzogen wird.<br />
„Wir fordern die öffentliche Hand daher<br />
auf, die Zahlungsziele der VOB<br />
endlich einzuhalten.<br />
Das wäre eine sinnvolle Ergänzung der<br />
Konjunkturpakete.“ appellierte Loewenstein<br />
an die öffentlichen Auftraggeber.<br />
Darüber hinaus fordert das deutsche<br />
<strong>Bau</strong>gewerbe generell die Zahlungsfristen<br />
in der VOB zu verkürzen. So<br />
könnte z.B. die Prüffrist bei Pauschalverträgen<br />
auf 14 Werktage verkürzt<br />
werden, die Leistungszeit bei Abschlagszahlungen<br />
von 18 auf 7 Werktage<br />
sowie die Zahlungsfrist für die<br />
Schlusszahlung von zwei auf einen<br />
Monat.<br />
„Die öffentliche Hand sollte bereit<br />
sein, das Instrument, Vorauszahlungen<br />
zu leisten, grundsätzlich auch einzusetzen,<br />
die VOB sieht das nämlich<br />
durchaus vor,“ forderte Loewenstein.<br />
W OHNUNGSMANGEL<br />
IN D EUTSCHLAND<br />
<strong>Bau</strong>verbände wollen vorbeugen<br />
In Deutschland werden immer weniger<br />
Wohnungen gebaut. In Städten<br />
wie München,Frankfurt und Düsseldorf<br />
steigen die Mieten und erste<br />
Wohnungsengpässe zeichnen sich ab.<br />
Vor diesem Hintergrund haben sich<br />
der Hauptverband der Deutschen <strong>Bau</strong>industrie<br />
(HDB), der Zentralverband<br />
des <strong>Bau</strong>gewerbes (ZDB) und die Indu-<br />
striegewerkschaft<strong>Bau</strong>en-Agrar-Umwelt (IG BAU) erstmalig zu einer gemeinsamen<br />
wirtschaftspolitischen Initiative,<br />
der „Initiative Wohnungsbau<br />
in Deutschland“, zusammengetan.<br />
„Wir brauchen in der nächsten Legislaturperiode<br />
eine Neuausrichtung der<br />
Wohnungsbauförderung. Neben die<br />
erfolgreiche Förderung der Wohnungsmodernisierung<br />
muss künftig<br />
auch die Förderung des Abrisses und<br />
Neubaus von Ersatzwohnungen treten“,<br />
sagt Herbert Bodner, Präsident<br />
des HDB auf einer gemeinsamen Pressekonferenz<br />
am 3. September 2009.<br />
Sonst seien insbesondere in den Ballungszentren<br />
Wohnungsengpässe<br />
nicht mehr zu vermeiden.<br />
Die Zahl der neu erstellten Wohnungen<br />
lag nach Angaben des Statistischen<br />
Bundesamts im vergangenen<br />
Jahr bei nur 155 820. Vier Jahre zuvor<br />
wurden noch rund 100 000 Wohnungen<br />
mehr fertiggestellt. Der Staat hatte<br />
sich in den letzten Jahren immer<br />
mehr aus der steuerlichen Förderung<br />
des Mietwohnungsbaus zurückgezogen.<br />
„Im Mietwohnungsbau sind angesichts<br />
schwacher Renditen höhere Abschreibungssätze<br />
erforderlich. Mit<br />
dem Neubau von Mehrfamilienhäusern<br />
ist eine mit anderen Anlageformen<br />
vergleichbare Rendite nicht zu realisieren.<br />
Deshalb muss der Abschreibungssatz<br />
in den ersten Jahren von<br />
derzeit 2 auf 4 Prozent verdoppelt<br />
werden“, sagt IG BAU-Vorsitzender<br />
Klaus Wiesehügel. Dazu komme der<br />
beschäftigungspolitische Effekt. „10<br />
000 zusätzliche Wohnungen jährlich<br />
schaffen Beschäftigung für rund 30<br />
000 Arbeitnehmer“, sagt der Gewerkschafter.<br />
„Gerade der Ein- und Zweifamilienhausbau<br />
hat seit Abschaffung der Eigenheimzulage<br />
und Erhöhung der<br />
Umsatzsteuer eine regelrechte Talfahrt<br />
erlebt. Wir regen deshalb eine<br />
nachgelagerte Besteuerung für selbstgenutztes<br />
Wohneigentum an. Außerdem<br />
müssen Handwerkerleistungen<br />
im Bestand genauso steuerlich gefördert<br />
werden wie die sog. haushaltsnahen<br />
Dienstleistungen’“, betont ZDB-<br />
Präsident Hans-Hartwig Loewenstein.<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
K ORREKTUR DER<br />
W OHNUNGSBAU-<br />
POLITIK IST H AUPT-<br />
FORDERUNG AN<br />
SCHWARZ- GELBE<br />
K OALITION<br />
„Der Wohnungsneubau muss uns mit<br />
Sorge erfüllen, und nicht nur, weil<br />
<strong>Bau</strong>unternehmen leere Auftragsbücher<br />
haben, sondern vor allem auch,<br />
weil wir in einigen Regionen Deutschlands<br />
bereits wieder auf Wohnungsknappheit<br />
zulaufen. Hier muss die Politik<br />
endlich gegensteuern: Das ist<br />
auch eine unserer Hauptforderungen<br />
an die neu gewählte Bundesregierung,“<br />
so der Vorsitzende der Bundesvereinigung<br />
<strong>Bau</strong>wirtschaft, Karl-Heinz<br />
Schneider, in Berlin.<br />
Schneider machte deutlich, dass aufgrund<br />
einer Studie des Bundesamtes<br />
für <strong>Bau</strong>wesen und Raumordnung der<br />
allein aus der demografischen Entwicklung<br />
abgeleitete Neubaubedarf<br />
auf jährlich 225.000 Wohnungen beziffert<br />
werde. Rechne man den qualitativen<br />
Bedarf in Höhe von rund<br />
175.000 Wohnungen mit ein, so liege<br />
der jährliche <strong>Bau</strong>bedarf bei rund<br />
400.000 Wohnungen pro Jahr, um<br />
mittel- und langfristig den Bedarf an<br />
bezahlbaren und energetisch vernünftigen<br />
Wohnungen zu decken.<br />
„Aufgrund der Abschaffung der Eigenheimzulage<br />
sind gerade junge Familien<br />
mit Kindern förmlich ausgegrenzt<br />
worden, sich die eigenen Vier-<br />
Wände leisten zu können, und das<br />
trotz niedriger Hypothekenzinsen. Das<br />
kann nicht in unser aller Interesse<br />
sein,“ so Schneider. Schneider weiter:<br />
„Daher haben wir uns schon im vergangenen<br />
Jahr für ein Optionsmodell<br />
stark gemacht: Danach kann in die<br />
<strong>Bau</strong>finanzierung eingebrachtes Eigenkapital<br />
ebenso wie Tilgungsleistungen<br />
für Fremdkapital noch in der gleichen<br />
Periode steuerlich abgesetzt werden.<br />
Die daraus entstandene Steuerschuld<br />
wird verzinst und später nachgelagert<br />
versteuert. Das Optionsmodell hat darüber<br />
hinaus den Vorteil, dass es sich<br />
problemlos auch auf Bestandsmaßnahmen<br />
anwenden lässt. Wir erneuern<br />
unsere Forderung und appellieren an<br />
die Unterhändler der neuen Regierungsparteien,<br />
sich diesem Vorschlag<br />
zu öffnen.“<br />
11
Aktuell<br />
Für den Mietwohnungsbau schlägt die<br />
deutsche <strong>Bau</strong>wirtschaft vor, die Abschreibungssätze<br />
von zwei auf vier<br />
Prozent zu verdoppeln. Um das Tempo<br />
der energetischen Gebäudesanierung<br />
zu beschleunigen, sollten weitere Anreize<br />
gesetzt werden. „Wichtig dabei<br />
ist, dass insbesondere die privaten Eigentümer<br />
bereit sind, in ihre Immobilie<br />
zu investieren“, so der Vorsitzende<br />
der BVB. Dazu kann u.a. die Erhöhung<br />
des sog. Handwerkerbonus für Arbeitskosten<br />
bei Handwerkerleistungen<br />
im Bestand auf ein Fördervolumen von<br />
20.000 Euro beitragen. Dies würde zu<br />
einer Steuerermäßigung von 4.000 Euro<br />
führen. „Diese Steuerersparnis kann<br />
sich auf 5.000 Euro erhöhen, wenn sich<br />
die nachgewiesenen Arbeitskosten auf<br />
energetische Sanierungsmaßnahmen<br />
beziehen,“ erläuterte Schneider den<br />
Vorschlag der <strong>Bau</strong>wirtschaft.<br />
Darüber hinaus müssen die KfW-Förderprogramme<br />
über das Jahr 2010<br />
hinaus verstetigt und um ein Programm<br />
zur Förderung von Abriss und<br />
Neubau ergänzt werden. „Denn oftmals<br />
können bestehende Wohngebäude<br />
nur mit unverhältnismäßig hohen<br />
Mitteln an moderne energetische und<br />
funktionale Anforderungen angepasst<br />
werden, so dass sich nur ein Abriss und<br />
Neubau an derselben Stelle lohnt,“<br />
sagte Schneider.<br />
Abschließend forderte Schneider stabile<br />
Rahmenbedingungen für den<br />
Wohnungsbau. Er lehnte in diesem Zusammenhang<br />
eine Verschärfung der<br />
gerade in Kraft getretenen EnEV 2009<br />
ab und forderte, auf die EnEV 2012 zu<br />
verzichten.<br />
B AUINDUSTRIE ZUR<br />
B UNDESTAGSWAHL<br />
● Investitionen stärken – Neue Finanzierungsmodelle<br />
erproben<br />
● Steuerpolitik wachstumsorientiert<br />
ausrichten<br />
● <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz<br />
überarbeiten<br />
„Der Ausbau und der Erhalt einer leistungsfähigen<br />
Infrastruktur müssen<br />
auf der politischen Agenda der neuen<br />
Legislaturperiode einen wichtigen<br />
Platz einnehmen.“ Mit diesen Worten<br />
beschrieb in Berlin der Präsident des<br />
Hauptverbandes der Deutschen <strong>Bau</strong>in-<br />
12<br />
dustrie Dipl.-Ing. Herbert Bodner einen<br />
der Schwerpunkte der Politik der<br />
neuen Bundesregierung aus Sicht der<br />
deutschen <strong>Bau</strong>industrie. Die Bundesregierung<br />
dürfe sich mit Blick auf die bevorstehende<br />
Haushaltskonsolidierung<br />
nicht dazu verleiten lassen, in eine „Infrastrukturpolitik<br />
auf Verschleiß“ zurückzufallen.<br />
Bodner: „Auch wir wissen<br />
natürlich, dass die öffentlichen Investitionsmittel<br />
knapp sind; die<br />
Bundesregierung muss deshalb über<br />
neue Formen der Infrastrukturfinanzierung<br />
nachdenken.“<br />
Für die Steuerpolitik fordert Bodner<br />
von der neuen Bundesregierung eine<br />
„entschieden wachstumsorientierte<br />
Ausrichtung“. Unternehmen- und Erbschaftsteuerreform<br />
müssten noch einmal<br />
auf den Prüfstand gestellt werden<br />
– und zwar mit dem Ziel, alle krisenverschärfenden<br />
Regeln herauszunehmen.<br />
Dies gilt vor allem für alle Regelungen,<br />
die auf eine Substanzbesteuerung<br />
hinausliefen. Bodner: „Die augenblickliche<br />
Wirtschaftskrise können<br />
wir nur mit einer Strategie nachhaltigen<br />
Wachstums überwinden. Dazu<br />
muss auch die Steuerpolitik ihren Beitrag<br />
leisten.“<br />
Darüber hinaus sprach sich Bodner dafür<br />
aus, das <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz<br />
zu überarbeiten. Mit der Einführung<br />
der Separierungspflicht von<br />
Betriebseinnahmen für einzelne Pro-<br />
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saarländischen Kommunen gehören zu unserem Zweckverband. Wir<br />
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jekte sähen sich die Unternehmen vor<br />
Liquiditätsprobleme gestellt, die ihnen<br />
in der derzeitigen Wirtschaftskrise den<br />
Zugang zu neuen Krediten sowie Vertrags-<br />
und Gewährleistungsbürgschaften<br />
verbauen würden. Bodner: „Das<br />
neue Gesetz ist ein Sonderopfer für<br />
die <strong>Bau</strong>wirtschaft – und zwar nicht nur<br />
auf Kosten der größeren, sondern<br />
auch der mittelständischen und kleinen<br />
Unternehmen.“<br />
G ROSSE R ESONANZ<br />
AUF B AUWIRT-<br />
SCHAFTSTAG<br />
„Die mittelständische <strong>Bau</strong>wirtschaft ist<br />
wirtschaftliche Größe und gesellschaftliche<br />
Kraft. Wer also den Mittelstand<br />
in den Mittelpunkt seiner Politik<br />
stellt, ist auf dem richtigen Weg in die<br />
Zukunft Deutschlands.“ Das ist die<br />
Quintessenz der Rede von Karl-Heinz<br />
Schneider, die er anlässlich des 1. Deutschen<br />
<strong>Bau</strong>wirtschaftstages am 20. Oktober<br />
2009 in Berlin gehalten hat.<br />
Schneider beklagte, dass in der Vergangenheit<br />
der Mittelstand zwar oft<br />
als Rückgrat der Wirtschaft hervorgehoben<br />
wurde, in Wirklichkeit aber eine<br />
Politik gemacht wurde, die dem<br />
Mittelstand geschadet habe. Er nannte
in diesem Zusammenhang explizit die<br />
Erbschaftsteuerreform, das Arbeitsrecht<br />
und den Kündigungsschutz sowie<br />
die Rettung des Autokonzerns<br />
Opel. Er forderte daher Korrekturen<br />
bei der Erbschaftsteuer und die Anhebung<br />
der Schwellenwerte im Kündigungsschutz.<br />
Schneider nannte als Beispiel mittelstandsfreundlicher<br />
Politik Frankreich:<br />
„Dort dürfen Unternehmen Steuern<br />
und Sozialabgaben später entrichten.<br />
Und Unternehmen mit weniger als<br />
zehn Beschäftigten müssen auf neugeschaffene<br />
Arbeitsplätze keine Sozialabgaben<br />
leisten. Wir aber müssen die<br />
Sozialabgaben im Voraus entrichten,<br />
um dann nach Ende des Monats alles<br />
noch einmal zu korrigieren. Wir fordern<br />
daher, die Vorverlegung der Fälligkeit<br />
der Sozialversicherungsbeiträge<br />
endlich zurückzunehmen.“<br />
Im zweiten Teil seiner Rede ging der<br />
BVB-Vorsitzende einmal mehr auf die<br />
Bedeutung der <strong>Bau</strong>wirtschaft mit einem<br />
Investitionsvolumen von rund 250<br />
Mrd. Euro ein. „Die Investitionen am<br />
<strong>Bau</strong> wirken im Inland, sie fließen nicht<br />
ins Ausland ab. Konsumtive Ausgaben<br />
haben aufgrund der weltwirtschaftlichen<br />
Verflechtung nur einen begrenzten<br />
Effekt für die Binnenwirtschaft“,<br />
so Schneider.<br />
Schneider forderte daher, zunächst<br />
Schulgebäude, Kitas und Turnhallen in<br />
Ordnung zu bringen, bevor man in die<br />
eigentliche Bildung investiere. Darüber<br />
hinaus nannte er explizit marode<br />
Abwasserkanäle, schlechte Straßen sowie<br />
den notwendigen Umbau der Infrastruktur<br />
für eine älter werdende<br />
Gesellschaft als Beispiele für dringend<br />
benötigte öffentliche Investitionen.<br />
„Daher fordern wir, dafür zu sorgen,<br />
dass die kommunalen Investitionen<br />
auch nach Auslaufen der Konjunkturpakete<br />
ab 2011 zumindest auf dem<br />
derzeitigen Niveau verbleiben – im<br />
Interesse der Arbeitsplätze vor Ort –<br />
wie auch im Interesse von uns Bürgern“,<br />
erläuterte Schneider die Position<br />
der deutschen <strong>Bau</strong>wirtschaft.<br />
Im dritten Teil seiner Rede ging Karl-<br />
Heinz Schneider auf die Bedeutung<br />
des Wohnungsbaus für die <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />
ein und wies darauf hin, dass in<br />
fast allen Nachbarländern mindestens<br />
doppelt so viel wie hierzulande gebaut<br />
werde und Deutschland seit fünf<br />
Jahren Schlusslicht in Europa sei.<br />
Schneider verwies auf die vielfältigen<br />
Vorschläge, die die <strong>Bau</strong>wirtschaft in<br />
diesem Zusammenhang schon gemacht<br />
habe: „Dazu gehört für uns die<br />
Verdoppelung der AfA im Mietwohnungsbau,<br />
dazu gehören aber auch<br />
steuerliche Anreize für den privaten<br />
Wohnungsneubau.“<br />
Schneider erinnerte in diesem Zusammenhang<br />
aber auch daran, dass es<br />
noch erheblicher Anstrengungen bedürfe,<br />
um die Gebäudebestände zu sanieren<br />
und energetisch zu modernisieren.<br />
„Was wir auch hier brauchen, sind<br />
staatliche Motivationshilfen, die Hausbesitzer<br />
veranlassen können zu investieren.<br />
Dazu zählen für uns auf jeden<br />
Fall die KfW-Förderprogramme, die<br />
fortgesetzt und verstetigt werden<br />
müssen. Beim sog. Handwerkerbonus<br />
sollten die Arbeitskosten bei Handwerkerleistungen<br />
im Bestand auf ein<br />
Fördervolumen von 20.000 Euro ange-<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
hoben werden. Dies würde zu einer<br />
Steuerermäßigung von 4.000 Euro<br />
führen. Diese Steuerersparnis könnte<br />
sich auf 5.000 Euro erhöhen, wenn sich<br />
die nachgewiesenen Arbeitskosten auf<br />
energetische Sanierungsmaßnahmen<br />
beziehen.“<br />
Gleichzeitig sollten die KfW-Programme<br />
um eines zur Förderung von Abriss<br />
und Neubau ergänzt werden. Denn<br />
oftmals können bestehende Wohngebäude<br />
nur mit unverhältnismäßig hohen<br />
Mitteln an moderne energetische<br />
und funktionale Anforderungen angepasst<br />
werden, so dass sich nur ein Abriss<br />
und Neubau an derselben Stelle<br />
lohnt.<br />
Abschließend erklärte Schneider, dass<br />
die <strong>Bau</strong>wirtschaft einigermaßen zuversichtlich<br />
nach vorne blicke, obwohl<br />
man noch nicht genau wisse, was konkret<br />
auf die Branche zukomme. „Denn<br />
der öffentliche <strong>Bau</strong> wird im kommenden<br />
Jahr eine deutlich stärkere Rolle<br />
spielen – und somit mehr zur Auslastung<br />
der Unternehmen beitragen.<br />
Auch die Unternehmen werden trotz<br />
kurzfristiger Rückschläge wieder mehr<br />
investieren. Und was den Wohnungsbau<br />
angeht, so setzen wir auf die neue<br />
Regierungskoalition.“<br />
13
Nachrichten<br />
14<br />
WIRTSCHAFT<br />
B AUHAUPTGEWERBE<br />
WEITERHIN IM<br />
W ÜRGEGRIFF DER<br />
W IRTSCHAFTSKRISE<br />
Infolge der gesamtwirtschaftlichen Rezession<br />
durch die weltweite Finanzkrise<br />
ist die <strong>Bau</strong>nachfrage im Laufe des<br />
Jahres 2009 auf breiter Front eingebrochen.Aktuell,<br />
im Oktober 2009, befindet<br />
sich das <strong>Bau</strong>hauptgewerbe<br />
bundesweit weiterhin im Würgegriff<br />
der Wirtschaftskrise. Auftragseingänge<br />
und Umsätze liegen bundesweit im<br />
Minus. Eine leichte Stabilisierung<br />
durch die Konjunkturprogramme im<br />
öffentlichen <strong>Bau</strong> ist nicht geeignet, die<br />
dramatischen Rückgänge im Wirtschaftsbau<br />
und im Wohnungsbau zu<br />
kompensieren.<br />
Die nach Verabschiedung der Konjunkturprogramme<br />
teilweise geäußerten<br />
Befürchtungen einer spürbaren<br />
Anhebung der <strong>Bau</strong>preise sind nicht<br />
eingetreten.<br />
Aktuell liegen die Zahlen des Statistischen<br />
Landesamtes bis einschließlich<br />
August vor. Danach sind bundesweit<br />
die Auftragseingänge im Vergleich<br />
zum Vorjahreszeitraum um 7,7 % zurückgegangen.<br />
Das <strong>Saar</strong>land zeigt sich im Bundesvergleich<br />
noch einigermaßen stabil. Dabei<br />
sind allerdings die Zahlen des Statistischen<br />
Landesamtes infolge der geringen<br />
Basiszahlen im <strong>Saar</strong>land mit<br />
Vorsicht zu interpretieren. Während<br />
der baugewerbliche Umsatz im <strong>Saar</strong>land<br />
mit einem Minus von 2,7 % noch<br />
leicht unter dem Bundestrend (- 7,2 %)<br />
liegt, weisen die Auftragseingänge im<br />
<strong>Saar</strong>land insgesamt ein Plus von 10,6<br />
% auf. Der Auftragseingang im Wirtschaftsbau<br />
ging um 20,8 % zurück,<br />
stieg jedoch im öffentlichen <strong>Bau</strong> um<br />
58,4 %.<br />
Das Ergebnis der aktuellen Verbandsumfrage<br />
mit Stichtag 1. Oktober zeigt<br />
ein pessimistischeres Bild. Die Auftragsbestände<br />
werden lediglich von 9<br />
% der Mitgliedsbetriebe als groß, von<br />
46 % als gerade ausreichend und von<br />
32 % als zu klein bewertet. Pessimistisch<br />
beurteilen die Mitgliedsbetriebe<br />
auch die Erwartung für die nächsten<br />
sechs Monate: 35 % der Mitglieder befürchten<br />
eine noch ungünstigere Ent-<br />
wicklung als im letzten halben Jahr, 21<br />
% der Betriebe befürchten weitere<br />
Entlassungen.<br />
Die Spitzenverbände gehen für das<br />
letzte Quartal 2009 und für das Jahr<br />
2010 von einer Stabilisierung im öffentlichen<br />
<strong>Bau</strong> aus. Der private Wohnungsbau<br />
wird trotz Förderung energetischer<br />
Sanierung Sorgenkind bleiben,<br />
der Neubau von Wohnungen<br />
wird sich trotz steigenden Bedarfs<br />
weiter rückläufig entwickeln. Der<br />
Wirtschaftsbau wird erst nach der Krise<br />
wieder Stütze der <strong>Bau</strong>konjunktur<br />
werden können. Mit einer spürbaren<br />
Belebung der Nachfrage ist vor 2012<br />
nicht zu rechnen. Für das Jahr 2010 befürchtet<br />
die <strong>Bau</strong>wirtschaft mögliche<br />
Negativfolgen im Wirtschaftsbau<br />
durch eine drohende Kreditklemme<br />
bei den Auftraggebern in der Wirtschaft.<br />
Monnatliicchhe Datenn<br />
Baauhauptggewwerbe <strong>Saar</strong>land<br />
Geleisstete Arbeitsstunden (Anzahl in 1.000)<br />
Deutsche <strong>Bau</strong>industrie<br />
K ONJUNKTURPRO-<br />
GRAMME STÜTZEN<br />
DAS B AUHAUPT-<br />
GEWERBE<br />
Die Konjunkturprogramme der<br />
Bundesregierung zeigen im deutschen<br />
<strong>Bau</strong>hauptgewerbe Wirkung: Die öffentliche<br />
<strong>Bau</strong>nachfrage hat im August<br />
erstmals die Auftragsausfälle im Wirtschaftsbau<br />
ausgleichen können. Wie<br />
der Hauptverband der Deutschen <strong>Bau</strong>industrie<br />
in der neuesten Ausgabe seines<br />
Aktuellen Zahlenbildes mitteilt,<br />
lag der Auftragseingang im <strong>Bau</strong>hauptgewerbe<br />
im August 2009 das erste Mal<br />
seit September 2008 wieder im Plus;<br />
das Auftragsvolumen stieg im Vergleich<br />
zum Vorjahresmonat um nominal<br />
2,5 % (real sogar + 3 %). Über den<br />
gesamten Zeitraum von Januar bis August<br />
blieben die Ordereingänge aller-<br />
<strong>Bau</strong>art 2009 in % 2009/2008 2008<br />
nachr. in %:<br />
Aug. Jan.-Aug. Aug. Jan.-Aug. in 1.000 Std. in % 08/07 Aug.08/Aug.07<br />
Hochbau 522 3.633 -2,8 -14,1 6.335 -3,7 -7,4<br />
Tiefbau 382 2.725 4,4 -3,9 4.331 -4,0 -13,1<br />
Wohnungsbau 292 1.895 5,0 -18,3 3.416 -13,3 -18,5<br />
Wirtschaftsbau 272 2.149 -16,3 -7,1 3.648 3,5 0,6<br />
Hochbau 187 1.466 -13,0 -5,1 2.378 8,7 9,7<br />
Tiefbau 85 683 -22,7 -11,2 1.270 -4,9 -13,4<br />
Öffentl. <strong>Bau</strong> insg. 340 2.314 13,3 -4,9 3.602 -0,7 -11,0<br />
Hochbau 43 272 -2,3 -25,7 541 20,2 2,3<br />
Straßenbau 117 783 5,4 -16,9 1.380 -6,6 -26,0<br />
Sonst. Tiefbau 180 1.259 24,1 11,8 1.681 -1,1 0,7<br />
Insgesamt 904 6.358 0,1 -10,0 10.666 -3,8 -9,8<br />
darunter Betriebe mit 20<br />
und mehr Beschäftigten 549 3.940 2,4 -5,4 6.348 -3,1 -9,9<br />
BBeschääftiggtte (Anzahl)<br />
nachr. in %:<br />
Aug. Jan.-Aug. Aug. Jan.-Aug. Anzahl in % 08/07 Aug.08/Aug.07<br />
Insgesamt 8.992 8.864 -2,7 -1,7 9.033 -0,3 1,4<br />
darunter Betriebe mit 20<br />
und mehr Beschäftigten 5.252 5.177 -1,0 -1,5 5.261 -3,5 -2,7<br />
B<strong>Bau</strong>gewwerrbliccher Umsatz (in 1.000 EUR)<br />
<strong>Bau</strong>art 2009 in % 2009/2008 2008<br />
nachr. in %:<br />
Aug. Jan.-Aug. Aug. Jan.-Aug. in 1.000 Euro in % 08/07 Aug.08/Aug.07<br />
Hochbau 58.682 378.154 0,7 0,0 639.216 21,2 18,6<br />
Tiefbau 38.175 235.590 10,3 -6,8 396.913 -4,3 -15,6<br />
Wohnungsbau 21.354 122.387 -11,4 -25,5 287.877 20,6 6,4<br />
Wirtschaftsbau 38.098 273.226 -6,5 6,6 419.131 17,6 14,8<br />
Hochbau 29.817 211.987 -2,7 13,5 304.932 22,7 27,8<br />
Tiefbau 8.281 61.239 -18,1 -12,0 114.199 5,9 -12,3<br />
Öffentl. <strong>Bau</strong> insg. 37.405 218.131 33,5 3,7 329.121 -5,1 -12,2<br />
Hochbau 7.511 43.780 113,5 61,1 46.407 15,4 42,7<br />
Straßenbau 12.544 72.321 6,8 -20,3 132.972 -14,0 -27,0<br />
Sonst. Tiefbau 17.350 102.030 36,0 10,3 149.742 -1,6 -4,6<br />
Insgesamt 96.857 613.744 4,3 -2,7 1.036.129 10,0 3,1<br />
darunter Betriebe mit 20<br />
und mehr Beschäftigten 71.747 462.394 10,1 3,9 725.810 7,3 0,7<br />
Auftrragseingang (in 1.000 EUR)<br />
Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten<br />
2009 in % 2009/2008 2008<br />
<strong>Bau</strong>art 2009 in % 2009/2008 2008<br />
nachr. in %:<br />
Aug. Jan.-Aug. Aug. Jan.-Aug. in 1.000 Euro in % 08/07 Aug.08/Aug.07<br />
Hochbau 36.959 246.438 65,5 -3,5 414.175 17,4 -15,3<br />
Tiefbau 48.835 254.540 86,0 28,9 321.861 -7,4 -34,8<br />
Wohnungsbau 5.931 49.198 33,6 24,6 71.388 -25,6 -37,7<br />
Wirtschaftsbau 19.891 202.740 -7,7 -20,8 395.703 32,5 -11,7<br />
Hochbau 14.270 150.762 13,7 -23,9 306.120 36,2 -17,6<br />
Tiefbau 5.621 51.978 -37,5 -10,1 89.583 21,3 -1,9<br />
Öffentl. <strong>Bau</strong> insg. 59.972 249.040 165,3 58,4 268.945 -12,0 -35,6<br />
Hochbau 16.758 46.478 213,6 163,7 36.667 15,0 32,8<br />
Straßenbau 18.120 80.418 120,0 34,4 100.325 -20,9 -28,1<br />
Sonst. Tiefbau 25.094 122.144 178,1 53,1 131.953 -10,1 -54,0<br />
Insgesamt 85.794 500.978 76,6 10,6 736.036 5,1 -27,1<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt
dings weiterhin im Minus (- 7,7 %).<br />
Entsprechend rückläufig waren Umsätze<br />
und Beschäftigung: Der baugewerbliche<br />
Umsatz lag im August um<br />
5,0 % unter dem Vorjahresniveau<br />
(Jan.-Aug.: - 7,2 %). Die Zahl der Beschäftigten<br />
ging auf 705.000 Personen<br />
zurück; das waren 15.000 weniger als<br />
im Vorjahresmonat.<br />
Der Öffentliche <strong>Bau</strong> war die wichtigste<br />
Stütze der <strong>Bau</strong>konjunktur: Die Betriebe<br />
meldeten für den August ein Auftragsplus<br />
von 11,1 % (Jan.-Aug.: 1,4<br />
%). Die Belebung kam vor allem aus<br />
dem Straßenbau: Der Auftragseingang<br />
lag im August um 22,3 % über<br />
dem Wert des Vorjahresmonats (Jan.-<br />
Aug.: 3,7 %). Insbesondere der Bund<br />
investiert in die Verkehrsinfrastruktur:<br />
Seine Ausgaben für den Straßenbau<br />
stiegen im August um 30,8 % und im<br />
September um 17,7 % (Jan.-Sep.: 10,8<br />
%). Aber auch im Öffentlichen Hochbau<br />
zeigte sich eine positive Entwikklung:<br />
Der Auftragseingang stieg um<br />
6,0 % (Jan.-Aug.: - 3,8 %). Die Aufträge<br />
werden mittlerweile bei den <strong>Bau</strong>unternehmen<br />
auch umsatzwirksam:<br />
Die Betriebe wiesen im August für den<br />
gesamten Öffentlichen <strong>Bau</strong> ein Umsatzplus<br />
von 7,0 % aus (Jan.-Aug.: - 1,0<br />
%).<br />
Der Wirtschaftsbau steckt nach wie<br />
vor in der Krise, die Rückschläge werden<br />
aber schwächer: Die Auftragseingänge<br />
sind im August nur noch einstellig<br />
um 6,0 % zurückgegangen. Für<br />
die ersten acht Monate ergibt sich<br />
aber noch ein Orderminus von 17,6 %.<br />
Der baugewerbliche Umsatz lag im<br />
August mit 14,4 % unter dem entsprechenden<br />
Vorjahresmonat (Jan.-Aug.:<br />
- 11,0 %). Eine konjunkturelle Trendwende<br />
ist jedoch im Wirtschaftsbau<br />
noch nicht in Sicht: In den ersten acht<br />
Monaten ist das <strong>Bau</strong>genehmigungsvolumen<br />
(veranschlagte <strong>Bau</strong>kosten) um<br />
20 % zurückgegangen. Daran wird<br />
sich auch kurz- bzw. mittelfristig kaum<br />
etwas ändern: Laut Umfrage des deut-<br />
REGIOONALE BBAUKOONNJUNNKTTUR<br />
JJaan.-Aug. 22000099 JJaan.-Aug. 0099<br />
< ----------------- <strong>Bau</strong>hauptgewerbe ------------------ ><br />
Buunndeslannd Auftraags- Beschääftigtte UUmmsaatzz Geleistete BBaaugeneheeingang**<br />
Arbeittsssttd. mmigungen<br />
1.000 EUR Anzahl 1.000 EUR 1.000 1.000 cbm<br />
Badeen-Wüürtteemmbbeergg 3.812.291 83.288 6.506.785 63.390 26.942<br />
% gegen 2008 -6,2 -2,0 -2,7 -6,6 -25,3<br />
Bayern 6.663.654 123.900 9.262.267 88.957 44.129<br />
% gegen 2008 -2,9 -1,5 -6,7 -7,4 -11,1<br />
Beerlin 754.788 17.449 1.257.001 11.564 3.452<br />
% gegen 2008 -25,5 -1,7 -10,4 -3,1 -33,9<br />
Brandeenburgg 1.228.139 30.814 1.907.697 23.327 5.577<br />
% gegen 2008 -6,7 -4,1 -2,9 -10,9 -11,1<br />
BBrremenn 180.157 3.669 351.227 2.440 1.012<br />
% gegen 2008 -28,8 -2,0 -11,1 -10,9 -64,5<br />
Hamburg 694.998 8.819 1.154.927 5.509 3.464<br />
% gegen 2008 -17,8 3,0 1,3 -9,0 53,1<br />
Hessen 2.163.063 45.352 3.083.397 32.172 13.090<br />
% gegen 2008 -7,6 -5,3 -11,6 -9,8 -17,5<br />
Meckl.-Vorpommmeern 526.767 15.410 802.556 12.603 3.677<br />
% gegen 2008 -13,1 -4,7 -17,0 -8,8 5,4<br />
Niedersachseen 3.641.493 71.085 5.185.412 53.290 20.488<br />
% gegen 2008 -7,7 -2,3 -5,6 -9,2 -11,8<br />
Norddrheein-Weesttfaaleenn 4.656.660 112.730 8.093.097 85.887 31.873<br />
% gegen 2008 -16,2 -1,4 -12,8 -8,6 -25,0<br />
RRhheinnlannd-PPfalz 1.491.796 35.890 2.571.047 27.058 9.630<br />
% gegen 2008 -1,1 -1,6 -4,0 -7,1 -24,8<br />
<strong>Saar</strong>lannd 500.978 8.864 613.744 6.358 1.413<br />
% gegen 2008 10,6 -1,7 -2,7 -10,0 -40,2<br />
SSachsen 1.988.669 53.434 3.142.611 39.739 6.860<br />
% gegen 2008 -6,0 -2,5 -5,9 -7,4 -24,3<br />
SSachsen-Anhalt 1.181.667 27.614 1.827.614 20.919 4.360<br />
% gegen 2008 -3,9 -3,9 -2,4 -10,4 -47,3<br />
Schleswig-Holsteinn 635.401 20.254 1.356.218 14.418 7.521<br />
% gegen 2008 -11,8 -3,3 -7,3 -9,9 0,4<br />
Thüringen 1.248.768 27.724 1.585.763 21.454 3.252<br />
% gegen 2008 9,3 -2,6 -10,6 -11,3 -29,5<br />
Neue Bunddesländder 1))<br />
6.928.798 172.444 10.523.242 129.606 27.178<br />
% gegen 2008 -6,7 -3,2 -7,0 -9,0 -26,4<br />
AAltee Bunndeessläändeer 24.440.491 513.849 38.178.121 379.479 159.562<br />
% gegen 2008 -7,9 -2,0 -7,3 -8,2 -18,2<br />
Bundesgeebbieett 31.369.289 686.294 48.701.363 509.085 186.740<br />
% gegen 2008 -7,7 -2,3 -7,2 -8,4 -19,5<br />
*) Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten<br />
1) Neue Bundesländer inkl. Berlin<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
schen Industrie- und Handelskammertages<br />
(DIHK) wollen nur 16 % der befragten<br />
Industrieunternehmen in den<br />
kommenden 12 Monaten in die Erweiterung<br />
ihrer Kapazitäten investieren.<br />
Dagegen kommt die konjunkturelle<br />
Stabilisierung im Wohnungsbau voran:<br />
Der Auftragseingang lag im August<br />
mit 4,0 % im Plus (Jan.-Aug.: - 2,7<br />
%), die <strong>Bau</strong>genehmigungen (Zahl der<br />
Wohnungen) stiegen sogar um knapp<br />
10 % (Jan.-Aug.: _ 4,8 %). Bei den Betrieben<br />
hat sich diese Entwicklung<br />
aber noch nicht im Umsatz niedergeschlagen:<br />
Dieser ging im August um<br />
5,1 % zurück (Jan.-Aug.: - 8,5 %).<br />
B AUPREISE BLEIBEN<br />
TROTZ K ONJUNK-<br />
TURPROGRAMME<br />
STABIL<br />
„Die Befürchtungen, dass die Konjunkturprogramme<br />
zu deutlichen<br />
Preiserhöhungen in der <strong>Bau</strong>branche<br />
führen könnten, haben sich nicht bestätigt.“<br />
Diese Auffassung vertrat in<br />
Berlin der Hauptgeschäftsführer des<br />
Hauptverbandes der Deutschen <strong>Bau</strong>industrie<br />
RA Michael Knipper anlässlich<br />
der Veröffentlichung der <strong>Bau</strong>preise<br />
durch das Statistische Bundesamt. Im<br />
Durchschnitt der Branche waren die<br />
<strong>Bau</strong>preise nach Berechnungen des<br />
Bundesamtes im dritten Quartal nur<br />
um 0,1 % gegenüber dem zweiten<br />
Quartal gestiegen. Im Vergleich zum<br />
Jahresbeginn – dem Start der Konjunkturprogramme<br />
– waren die Preise<br />
sogar stabil geblieben.<br />
Auch zwischen den <strong>Bau</strong>sparten sieht<br />
die deutsche <strong>Bau</strong>industrie nur geringe<br />
Unterschiede: Im Ausbaugewerbe, das<br />
vor allem vom CO2-Gebäudesanierungsprogramm<br />
profitiert, sind die<br />
Preise seit Jahresbeginn im Durchschnitt<br />
um 0,3 % gestiegen. Auch für<br />
den Tiefbau weist das Bundesamt nur<br />
ein leichtes Plus von durchschnittlich<br />
0,1 % aus. Dagegen seien die Preise<br />
für Rohbauarbeiten um durchschnittlich<br />
0,5 % gesunken. Darin kommt vor<br />
allem die Beruhigung auf den noch<br />
2008 überhitzten Rohstoffmärkten<br />
zum Ausdruck. Beispielsweise lagen<br />
die Preise für Leistungen von Stahlbauarbeiten<br />
im dritten Quartal sogar<br />
um bis zu 9,4 % unter dem Niveau zu<br />
Jahresbeginn. Knipper: „Wir können<br />
den <strong>Bau</strong>herren also nur empfehlen,<br />
die günstige Preissituation auf dem<br />
deutschen <strong>Bau</strong>markt zu nutzen.“<br />
15
Aktuell<br />
16<br />
BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />
U NTERNEHMENS-<br />
FINANZIERUNG<br />
Der KfW-Kreditmarktausblick September<br />
2009 belegt ein weiteres Schrumpfen<br />
des Kreditneugeschäfts insgesamt<br />
im zweiten Quartal. Das <strong>Bau</strong>gewerbe<br />
bleibt bislang weiter davon ausgenommen.<br />
Nach den Ermittlungen der<br />
KfW haben sich die Trends insgesamt<br />
fortgesetzt.<br />
So sank das von der KfW berechnete<br />
Kreditneugeschäft (alle Branchen über<br />
alle Kreditlaufzeiten, ohne Wohnungsbaukredite)<br />
im 2. Quartal um<br />
gut 5 % gegenüber dem Vorjahresquartal.<br />
Damit erreicht die Abwärtsdynamik<br />
weiterhin nicht die ausgeprägten<br />
Schrumpfungsraten der Jahre 2002 bis<br />
2005. Der Kreditmarkt spiegelt erkennbar<br />
die schlechte konjunkturelle<br />
Lage wider, auf einen darüber hinaus<br />
gehenden außergewöhnlich restriktiven<br />
Kreditzugang - im Sinne einer flächendeckenden<br />
Kreditklemme - lassen<br />
die Daten weiterhin nicht schließen.<br />
Maßgeblicher Faktor für den Rück-<br />
gang der Neuausreichungen bleibt<br />
auch im 2. Quartal die rückläufige<br />
Nachfrage. Zum einen werden Investitionskredite<br />
aufgrund des massiven<br />
Einbruchs der Investitionstätigkeit -<br />
die Ausrüstungsinvestitionen liegen<br />
rd. 23 % unter dem Niveau des Vorjahresquartals<br />
- weniger benötigt.<br />
Zum anderen wurde die Lagerhaltung<br />
im Frühjahr deutlich reduziert. Dies<br />
hat auch den Bedarf an Lagerfinanzierung<br />
temporär zurückgeführt.<br />
Für das <strong>Bau</strong>gewerbe (<strong>Bau</strong>haupt- und<br />
Ausbaugewerbe) errechnet die KfW<br />
auch im zweiten Quartal 2009 Zuwächse<br />
im Kreditneugeschäft. Die Zuwachsrate<br />
liegt im zweiten Quartal<br />
gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum<br />
bei 15 %. Begründet wird<br />
das mit der aussichtsreichen konjunkturellen<br />
Entwicklung der Branche.<br />
Hierbei wird auf das saisonbereinigte<br />
Wachstum der Bruttowertschöpfung<br />
und der <strong>Bau</strong>investitionen im 1. Halbjahr<br />
2009 verwiesen. Hierzu ist anzumerken,<br />
dass diese positive Entwicklung<br />
im Wesentlichen vom Ausbaubereich<br />
getragen wird.<br />
Die Basisdaten der Bundesbank zeigen<br />
für das <strong>Bau</strong>gewerbe ein Wachstum der<br />
Kreditbestände vom ersten und zweiten<br />
Quartal im kurz- und mittelfristigen<br />
Bereich um ca. 1 Mrd. Euro, wohingegen<br />
die Bestände im langfristigen<br />
Bereich um ca. 0,6 Mrd. Euro zurückgingen.<br />
Zur Ermittlung des Kreditneugeschäftes<br />
durch die KfW wird der<br />
quartalsweisen Änderung des Kreditbestandes<br />
nach Angaben der Bundesbank<br />
ein simuliertes planmäßiges Tilgungsverhalten<br />
hinzugerechnet.<br />
Auch wenn eine flächendeckende Kreditklemme<br />
bisher ausgeblieben ist, gestaltet<br />
sich die Finanzierungssituation<br />
für die Unternehmen schwieriger. Die<br />
Banken setzen - wenn auch mit verminderter<br />
Intensität - die Verschärfung<br />
ihrer Kreditkonditionen fort, indem<br />
sie die Anforderungen an Sicherheiten<br />
und Offenlegungspflichten erhöhen<br />
und die Risikomargen ausweiten.<br />
K OSTENSTRUKTUR IM<br />
B AUHAUPTGEWERBE<br />
NACH W IRTSCHAFTS-<br />
ZWEIGEN<br />
Das Statische Bundesamt hat die Kostenstruktur<br />
ausgewählter Wirtschaftszweige<br />
des <strong>Bau</strong>hauptgewerbes<br />
in Deutschland für das Jahr 2007 veröffentlicht.<br />
Die Kostenstrukturerhebung erfasst in<br />
einer Stichprobe rund 6.000 Unternehmen<br />
mit 20 Beschäftigten und mehr.<br />
Die Zuordnung der Unternehmen zu<br />
einem Wirtschaftszweig richtet sich<br />
nach ihrem wirtschaftlichen Schwerpunkt.<br />
Die Kosten werden als Anteil<br />
am Gesamtumsatz der Gewerke angezeigt.<br />
Im <strong>Bau</strong>hauptgewerbe insgesamt stiegen<br />
im betrachteten Zeitraum der Anteil<br />
des Materialverbrauches von<br />
23,6% auf 27,1% und der Anteil der<br />
Subunternehmerleistungen von 30,9%<br />
auf 32,1%. Dementsprechend nahm<br />
der Personalkostenanteil von 31,3%<br />
auf 26,9% ab. Der Trend zur Vergabe<br />
von <strong>Bau</strong>leistungen an Nachunternehmer<br />
setzte sich damit fort. Der Anteil<br />
der Abschreibungen fiel von 2,2% auf<br />
1,9%. Dies ist Beleg für die nachlassende<br />
Investitionstätigkeit infolge der<br />
schwachen <strong>Bau</strong>konjunktur. Der Anteil<br />
der sonstigen Kosten zeigt keine gefestigte<br />
Entwicklungstendenz. Das
nach Abzug aller Kosten vom Gesamtumsatz<br />
verbleibende Ergebnis entspricht<br />
weitgehend dem Gewinnbegriff.<br />
Insgesamt konnten im <strong>Bau</strong>hauptgewerbe<br />
in 2007 mit durchschnittlich<br />
1,5% etwas höhere Gewinne erwirtschaftet<br />
werden als in 2001 mit durchschnittlich<br />
0,8%. Wenn dies auch nahezu<br />
einer Verdopplung entspricht, ist<br />
der Anteil doch auf niedrigem Niveau<br />
geblieben. Dabei zeigt sich, dass die<br />
TECHNIK<br />
N EUES AUS DEM<br />
N ORMENWERK<br />
Die nachstehend aufgeführten Normen<br />
können bei der Beuth-Verlag<br />
GmbH, Fax: (030) 2601-1231, bezogen<br />
werden.<br />
DIN EN 1168:2009-07<br />
Betonfertigteile – Hohlplatten; Deutsche<br />
Fassung EN 1168:2005 + A2:2009<br />
DIN EN 1366-3:2009-07<br />
Feuerwiderstandsprüfungen für Installationen<br />
– Teil 3: Abschottungen;<br />
Deutsche Fassung EN 1366-3:2009-07<br />
DIN EN 1380:2009-07<br />
Holzwerke – Prüfverfahren – Tragende<br />
Verbindungen mit Nägeln, Schrauben,<br />
Stabdübeln und Bolzen; Deutsche Fassung<br />
EN 1380:2009-10-15<br />
DIN EN 13747:2009-06<br />
Betonfertigteile – Deckplatten mit<br />
Unternehmen, die weniger spezialisiert<br />
im Bereich Hoch- und Tiefbau ohne<br />
Schwerpunkte tätig sind, 2007 sogar<br />
mit klarem Verlusten abgeschlossen<br />
haben (- 4,3 %).<br />
Die Kostenstruktur der einzelnen Wirtschaftszweige<br />
entwickelt sich dabei<br />
unterschiedlich. So verzeichnete der<br />
Hochbau eine deutliche Zunahme des<br />
Anteils der Subunternehmerleistungen<br />
von 31,6% in 2001 auf 39,8% in<br />
Ortbetonergänzung: Deutsche Fassung<br />
13747:2005 + A1:2008<br />
DIN EN 14844:2009-06<br />
Betonfertigteile – Hohlkastenelemente:<br />
Deutsche Fassung EN 14844:2006 +<br />
A1:2008<br />
DIN 1054/A1:2009-07<br />
<strong>Bau</strong>grund – Sicherheitsnachweis im<br />
Erd- und Grundbau Änderung A1<br />
Die Änderung A 1 zu DIN 1054:2005-<br />
01 beinhaltet die Anpassung der Prüfgeräte<br />
für Anker an das Teilsicherheitskonzept<br />
DIN 18195-7:2009-07<br />
<strong>Bau</strong>werksabdichtungen – Teil 7: Abdichtungen<br />
gegen von innen drückendes<br />
Wasser, Bemessung und Ausführung<br />
DIN 18560-1:2009-09<br />
Estriche im <strong>Bau</strong>wesen – Teil 1: Allgemeine<br />
Anforderungen, Prüfung und<br />
Ausführung<br />
DIN 18560-2:2009-09<br />
Estriche im <strong>Bau</strong>wesen – Teil 2: Estriche<br />
und Heizestriche auf Dämmschichten<br />
(schwimmende Estriche)<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
2007. In Zimmereien und Ingenieurholzbaubetrieben<br />
stieg dieser Anteil<br />
im selben Zeitraum, auf wesentlich geringerem<br />
Niveau, von 13,5% auf<br />
17,7%. Indes sanken in diesen beiden<br />
Wirtschaftszweigen die Personalkostenanteile.<br />
Im Hochbau von 31,7% in<br />
2001 auf 25% in 2007 und in Zimmereien<br />
und Ingenieurholzbaubetrieben<br />
von 33,3% in 2001 auf 29,4% in 2007.<br />
DIN 18516-1:2009-07 (Entwurf)<br />
Außenwandbekleidungen, hinterlüftet<br />
– Teil 1: Anforderungen, Prüfgrundsätze<br />
DIN 18531-1:2009-04 (Entwurf)<br />
Dachabdichtungen – Abdichtungen<br />
für nicht genutzte Dächer – Teil 1: Begriffe,<br />
Anforderungen, Planungsgrundsätze<br />
DIN 18531-2:2009-04 (Entwurf)<br />
Dachabdichtungen – Abdichtungen<br />
für nicht genutzte Dächer – Teil 2:<br />
Stoffe<br />
DIN 18531-3:2009-04 (Entwurf)<br />
Dachabdichtungen – Abdichtungen<br />
für nicht genutzte Dächer – Teil 3: Bemessung,<br />
Verarbeitung der Stoffe,<br />
Ausführung der Dachabdichtungen<br />
DIN 18531-4:2009-05 (Entwurf)<br />
Dachabdichtungen – Abdichtungen<br />
für nicht genutzte Dächer – Teil 4: Instandhaltung<br />
Ansprechpartner:<br />
Dipl.-Ing. Martin Vanoli,<br />
Tel. 06 81 / 3 89 25 31<br />
17
Nachrichten<br />
18<br />
BEKANNTMACHUNGEN<br />
V ERÄNDERUNGEN IN<br />
DER H ANDWERKSROLLE<br />
Die Handwerkskammer des <strong>Saar</strong>landes gibt für die Monate<br />
Juni, Juli und August 2009 folgende Veränderungen bekannt:<br />
Eintragungen und Löschungen<br />
in der Anlage A<br />
E INTRAGUNGEN<br />
Mehran Zare<br />
Dachdecker, Grühlingshöhe 3, 66125 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Achim Weiler<br />
Zimmerer, In den Schemeln 1, 66620 Nonnweiler<br />
Ralf Murr<br />
Maurer und Betonbauer, Wacholderweg 16, 66424 Homburg<br />
Gezim Mehmetaj<br />
Dachdecker, Bildstockstraße 19, 66589 Merchweiler<br />
Karl-Heinz Math<br />
Maurer und Betonbauer, Bonifatiusstraße 19, 66802 Überherrn<br />
Marco Laub<br />
Stuckateur, Dorfstraße 40 a, 66589 Merchweiler<br />
Rudolf Kurarari<br />
Dachdeckermeister, In der Waldwiese 30, 66578 Schiffweiler<br />
Stefan Hell<br />
Maurer und Betonbauer, Zimmerer, Dachdecker, Stuckateur<br />
Mozartstraße 6, 66271 Kleinblittersdorf<br />
Walter Harth<br />
Zimmerer- und Dachdeckermeister,<br />
Neue Straße 12 a, 66606 St. Wendel<br />
DHG SARL<br />
Gerüstbauer, 29 c, Rue Nationale, 57350 Stiring-Wendel<br />
Uwe Herz und Erik Müller GdbR<br />
Stuckateur, Ringstraße 16 a, 66564 Ottweiler<br />
Thorsten Weber und Ralf Lohoff GdbR<br />
Maler und Lackierer, Stuckateur,<br />
Krippwiesstraße 18, 66687 Wadern<br />
Thorsten Hoffmann und Dennis Rieser BG<br />
Gerüstbau, Luisenthaler Straße 63, 66115 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Heinrich Scheller<br />
Maurer- und Betonbauer, Im Großfeld 4, 66440 Blieskastel<br />
Jörg Scharding<br />
Maurer- und Betonbauer, <strong>Saar</strong>brücker Str. 85, 66564 Ottweiler<br />
Raimund Lesch KG<br />
Straßenbauer, Ottweilerstraße 50, 66557 Illingen<br />
Josef Haßel e.K.<br />
Stuckateur, Litermontstraße 17, 66763 Dillingen<br />
Bedachungen Stein & Stillenmunkes GmbH<br />
In der Humes 50 a, 66571 Eppelborn<br />
<strong>Bau</strong>unternehmung Kurt Josef Reinert GmbH<br />
Maurer- und Betonbauer, Straßenbauer<br />
Hausbacher Straße 3, 66663 Merzig<br />
Sascha Karim Seid Azizi<br />
Maurer- und Betonbauer, Zimmerer, Stuckateur<br />
Zum Allenberg 21, 66399 Mandelbachtal<br />
Werner Schwaben<br />
Dachdecker, Bachtalstraße 284, 66773 Schwalbach<br />
Ralf Martin Peter<br />
Zimmerermeister, Dirminger Straße 25, 66571 Eppelborn<br />
Benjamin Klupsch<br />
Maurer- und Betonbauermeister, Königstraße 32, 66740 <strong>Saar</strong>louis<br />
Heberger Hoch-, Tief- und Ingenieurbau GmbH<br />
Betzentalstraße 67, 66386 St. Ingbert<br />
Dieter Haustein und Frank Kempe BG<br />
Straßenbauer, Weihern 2 a, 66663 Merzig<br />
Josef Beck<br />
Dachdecker- und Klempnermeister,<br />
Blumenstraße 26, 66583 Spiesen-Elversberg<br />
L ÖSCHUNGEN<br />
A & E Bedachungs-GmbH<br />
Dachdecker, St. Johanner Straße 41-43, 66111 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Martin Wirth GmbH<br />
Maurer und Betonbauer, Straßenbauer<br />
Gärtnerstraße 7-9, 66125 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Bernhard Josef Kirsch<br />
Klempner, Dachdecker, Installasteur- und Heizungsbauer<br />
Rathausstraße 3 a, 66578 Schiffweiler<br />
Fliesen Kleinbauer & Steil GmbH<br />
Fliesen-, Platten- und Mosaikleger<br />
Schillerstraße 76, 66265 Heusweiler<br />
Peter Murzyn<br />
Maurer und Betonbauer, Zimmerer, Stuckateur<br />
Rubensstraße 50, 66119 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Stefan Schenkel<br />
Maurer und Betonbauer, Am Hügel 2, 66629 Freisen<br />
André Spreier<br />
Straßenbauermeister, Heinrichstraße 71, 66557 Illingen<br />
Wagner Zimmerei und Dachdeckerei GmbH<br />
Gewerbegebiet Keltenweg 23, 66636 Tholey<br />
Thorsten Weber<br />
Maler und Lackierer, Stuckateur,<br />
Krippwiesstraße 18, 66687 Wadern<br />
Thomas Schuler-Dissieux<br />
Maler und Lackierermeister,<br />
Bahnhofstraße 50, 66271 Kleinblittersdorf<br />
Stefan Nehren<br />
Zimmerermeister, Kaiserstraße 50, 66578 Schiffweiler<br />
MM <strong>Bau</strong> GmbH<br />
Maurer- und Betonbauer, Straßenbauer<br />
Kreppstraße 7, 66793 <strong>Saar</strong>wellingen<br />
Josef Haßel GmbH<br />
Stuckateur, Beckinger Straße 2, 66763 Dillingen<br />
Hans Peter Haußer<br />
Maurer- und Betonbauer, Wachholderweg 16, 66424 Homburg<br />
Christine Laub<br />
Stuckateur, Dorfstraße 40 a, 66589 Merchweiler<br />
<strong>Bau</strong>unternehmung Kurt Josef Reinert GmbH & Co. KG<br />
Maurer- und Betonbauer, Tälchenberg 27, 66131 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Michael Buwen<br />
Zimmerermeister, Zum Dollberg 50, 66620 Nonnweiler<br />
Jürgen Haustein und Frank Kempe BG<br />
Straßenbauer, In den Weihern 2 a, 66663 Merzig<br />
Heinz Schlachter GmbH<br />
Maurer- und Betonbauer, Im Teich 12, 66459 Kirkel<br />
Heberger <strong>Bau</strong> AG<br />
Zweigniederlassung <strong>Saar</strong>, Straßenbauer, Maurer- und Betonbauer<br />
Betzentalstraße 67, 66386 St. Ingbert<br />
DTP Dach Technik Philippi S.a.r.l.<br />
Zimmerer, Im Roth 13, 66583 Spiesen-Elversberg<br />
Eintragungen und Löschungen<br />
in der Anlage B<br />
(Fliesen-, Platten- und Mosaikleger)<br />
E INTRAGUNGEN<br />
Antonella Anello<br />
Brühlstraße 32, 66763 Dillingen<br />
Stipo Batinic<br />
Gerhardstraße 154, 66333 Völklingen<br />
Arnold Born<br />
Im Gäßchen 21, 66649 Oberthal<br />
Marc Breier<br />
Jahnstraße 187, 66740 <strong>Saar</strong>louis<br />
Damian Demkiewicz<br />
Wiesenstraße 2, 66763 Dillingen<br />
Farid Abbas und Christian Becker GdbR<br />
Ringstraße 18, 66287 Quierschied<br />
Thomas Holzer<br />
Bexbacher Straße 46, 66424 Homburg<br />
Heiner Johannes<br />
Pfaffenkopfstraße 40, 66115 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Salvatore La Vecchia<br />
<strong>Saar</strong>gemünder Straße 112, 66130 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Axel Loth
Illinger Straße 47, 66589 Merchweiler<br />
Adrian Misaila<br />
Hauptstraße 72, 66646 Marpingen<br />
Marian Parnica<br />
Hauptstraße 72, 66646 Marpingen<br />
Eleonore Recht<br />
Holzer Straße 101, 66265 Heusweiler<br />
Anna Maria Werno<br />
Newerweg 47, 66687 Wadern<br />
Sascha Weis<br />
Eichelscheidter Straße 19, 66123 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Hans Weiß<br />
Zolnhoferweg 1, 66128 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Michael Stroppel<br />
Ortsstraße 38, 66571 Eppelborn<br />
Ferkan Serifoski<br />
Schillstraße 21, 66113 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Stefan Schmidt<br />
Grumbachtalweg 10, 66121 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Thomas Schaumlöffel<br />
Schulstraße 6, 66352 Großrosseln<br />
Thomas Rohr<br />
Norduferstraße 1, 66538 Neunkirchen<br />
Kurt Adolf Reuter<br />
Wasserwerkstraße 14, 66773 Schwalbach<br />
Dominik Rehme<br />
Überhofer Straße 141, 66292 Riegelsberg<br />
Bahattin Papagan<br />
Schloßstraß 17, 66538 Neunkirchen<br />
Malerquelle Fernes GmbH<br />
Berliner Straße 104, 66424 Homburg<br />
Miri Kaled<br />
Hanna-Kirchner-Straße 4, 66123 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Boguslaw Jakubowski<br />
Vorstadtstraße 122, 66793 <strong>Saar</strong>wellingen<br />
Dariusz Jakubowski<br />
Im Sauerbrod 84, 66123 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Immobilienmanagement Hoffstetter GmbH<br />
Pfählerstraße 60, 66128 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Heiko Herrmann<br />
Hochwaldstraße 20, 66636 Tholey<br />
Fabio Gangi<br />
Hauptstraße 176, 66346 Püttlingen<br />
Dinc UG<br />
Hafenstraße 6, 66111 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Tadeusz Marian Bemsz<br />
Im Sauerbrod 84, 66123 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Marc Weidenhof<br />
Schulstraße 17, 66540 Neunkirchen<br />
Patrick Waller<br />
Blaubachstraße 1, 66839 Schmelz<br />
Fritz Morgenstern<br />
Willi-Graf-Straße 14, 66538 Neunkirchen<br />
Aptullah Ilboz<br />
Dr.-Wolfgang-Krämer-Straße 51 a, 66386 St. Ingbert<br />
Helmut Ernst<br />
Zerrstraße 7, 66839 Schmelz<br />
Bernd Detzler<br />
An der Hardt 8, 66571 Eppelborn<br />
Bilal Derragui<br />
Schaffhausener Straße 6, 66333 Völklingen<br />
Pawel Baszak<br />
Bahnhofstraße 98, 66706 Perl<br />
Dariusz Ryszard Atrachimowicz<br />
<strong>Saar</strong>straße 8 a, 66424 Homburg<br />
L ÖSCHUNGEN<br />
zu.tun Dienstleistungsnetzwerk GmbH<br />
Großherzog-Friedrich-Straße 83, 66121 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Winfried Langner<br />
Bonifatiusstraße 20, 66802 Überherrn<br />
Amir Veladzic<br />
Kirchstraße 14, 66130 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Stefan Kaminski<br />
Dillinger Straße 7, 66606 St. Wendel<br />
Stanislaw Jatkowski<br />
Engstereck 29, 66646 Marpingen<br />
Uwe Heß<br />
UntererHof 21, 66265 Heusweiler<br />
Boris Berndt<br />
Auf der Heide 4 a, 66450 Bexbach<br />
Andrzej Walerian Biernacki<br />
Allenfeldstraße 73, 66589 Merchweiler<br />
Mike Christoph Kroneberg<br />
Obere Kaiserstraße 52, 66386 St. Ingbert<br />
Marek Ciemior<br />
Buttrich 3, 66687 Wadern<br />
Krystian Mariusz Burza<br />
Am Karpfenteich 5 c, 66809 Nalbach<br />
Adam Marian Bednarz<br />
Im Helmerswald 17, 66121 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Andreas Zurek<br />
Steinhübel 10, 66424 Homburg<br />
Robby Lothar Jünger<br />
Westring 1, 66424 Homburg<br />
Maurizio Messina<br />
Margaretenstraße 20, 66115 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Marius Olszewski<br />
Anna-Simon-Weg 11, 66822 Lebach<br />
Krzysztof Lizak<br />
Hunsrückstraße 2, 66113 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Petra Klauck<br />
Auscheter Straße 10, 66839 Schmelz<br />
Markus Jakobi<br />
Brunnenstubb 12, 66127 <strong>Saar</strong>brücken<br />
Holger Kennel und Steven Kennel BG<br />
Pappelweg 18, 66538 Neunkirchen<br />
Nicola Cosmano<br />
Beethovenstraße 36, 66540 Neunkirchen<br />
Andrzej Zenon Bialas<br />
Hunsrücker Straße 2, 66113 <strong>Saar</strong>brücken<br />
B auanzeiger<br />
<strong>Saar</strong>louis<br />
Karlsberg Brauerei GmbH<br />
vertreten durch Herrn Ulrich Grundmann<br />
Karlsbergstraße 62, 66424 Homburg<br />
Errichtung einer Werbeanlage<br />
Landkreis <strong>Saar</strong>louis<br />
Cosmos Grundstücks- und Vermögensverwaltung GmbH<br />
Handelscenter Ensdorf<br />
Gutenbergstraße 21, 68167 Mannheim<br />
Neubau eines <strong>Bau</strong>- und Heimwerkerfachgeschäfts<br />
Architekt: Jürgen Buhlmann, Kirchhellener Str. 269,<br />
46145 Oberhausen<br />
Horst Korb<br />
Lärchenstraße 13, 66359 Bous<br />
Neubau einer Doppelgarage<br />
Architekt: Dieter Müller, Am Mühlenberg 30,<br />
66646 Marpingen<br />
<strong>Saar</strong>pfalz-Kreis<br />
Christian und Michaela Kammerer<br />
Mandelbachstraße 7, 66399 Mandelbachtal<br />
Neubau einer Garage<br />
Manfred Ehrmanntraut<br />
Im Mühlwiesenacker 9, 66440 Blieskastel<br />
Neubau eines Einfamilienhauses mit Garagen<br />
Dauer Thilo und Lamberty Judith<br />
Heuwiesstraße 15 a, 66399 Mandelbachtal<br />
Neubau eines Einfamilienhauses<br />
Merzig-Wadern<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
Eheleute Oliver und Caroline Reichert<br />
Theodor-Heuss-Straße 15, 66706 Perl-Nennig<br />
Aufstockung einer Fertig-Doppelgarage inkl. Fundament<br />
19
Nachrichten<br />
N EUE H ONORAR-<br />
ORDNUNG FÜR<br />
A RCHITEKTEN UND<br />
I NGENIEURE (HOAI)<br />
IN K RAFT<br />
Die neue „Verordnung über die Honorare<br />
für Architekten und Ingenieurleistungen<br />
(Honorarordnung für Architekten<br />
und Ingenieure – HOAI)“ ist am<br />
17. August 2009 im Bundesgesetzblatt<br />
I Nr. 53, Seite 2732 ff., veröffentlicht<br />
worden. Sie ist am 18. August 2009 in<br />
Kraft getreten und ab diesem Tag auf<br />
neu vereinbarte Architekten- und Ingenieurleistungen<br />
anzuwenden. Für<br />
bestehende Architekten- und Ingenieurverträge<br />
verbleibt es bei der bisherigen<br />
HOAI.<br />
Mit der 6. HOAI-Novelle 2009 wurde<br />
das Preisrecht für Architekten und Ingenieure<br />
grundlegend umgestaltet:<br />
● § 1 HOAI begrenzt den Anwendungsbereich<br />
auf Büros mit Sitz im<br />
Inland.<br />
● Die HOAI wurde auf 56 Paragrafen<br />
„verschlankt“. Zudem enthält sie<br />
nur noch für die Objekt- und Flächenplanung<br />
sowie die Leistungen<br />
der Tragwerksplanung und Technischen<br />
Ausrüstung verbindliche<br />
Preisregelungen (§ 3 HOAI).<br />
● Die weiteren bisherigen Leistungen<br />
– z.B. Freianlagen, Ingenieurbauwerke,<br />
Verkehranlagen – wurden in<br />
Anlagen ausgegliedert. Die diesbezüglichen<br />
Honorartafeln haben<br />
empfehlenden Charakter.<br />
● Die Honorarsätze wurden um 10 %<br />
angehoben.<br />
● Stundensätze können jetzt frei vereinbart<br />
werden.<br />
20<br />
N EUES DGFM-<br />
P ORTAL ZUR L EHRE<br />
ÜBER DEN M AUER-<br />
WERKSBAU<br />
Aus Anlass des Deutschen Mauerwerkskongresses<br />
2009 wurde Ende<br />
September das neue DGfM-Lehrportal<br />
zur Lehre über den Mauerwerksbau<br />
erstmals online geschaltet. Es ist ab sofort<br />
unter www.mauerwerksbau-lehre.de<br />
direkt oder über die Internetseite<br />
der DGfM unter www.dgfm.de und<br />
<strong>Bau</strong>maschinenpreise<br />
Das Statistische Bundesamt hat den Bestand der Erzeugerpreisindizes auf<br />
ein neues Wägungsschema und ein neues Basisjahr (2005=100) umgestellt.<br />
Zeitraum<br />
Index (ohne MwSt.)<br />
2005 = 1001) zum zur Vor- BGL 2007<br />
Vorjahr periode 2000 = 1002) Maschinen für die <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />
in %<br />
JD 1992 88,1 3,4 3,4 92,7 3,4 3,4<br />
JD 1993 90,6 2,8 2,8 95,4 2,8 2,8<br />
JD 1994 91,1 0,6 0,6 95,9 0,6 0,6<br />
JD 1995 92,5 1,5 1,5 97,4 1,5 1,5<br />
JD 1996 93,4 1,0 1,0 98,3 1,0 1,0<br />
JD 1997 93,4 0,0 0,0 98,3 0,0 0,0<br />
JD 1998 93,5 0,1 0,1 98,4 0,1 0,1<br />
JD 1999 94,6 1,2 1,2 99,6 1,2 1,2<br />
JD 2000 95,0 0,4 0,4 100,0 0,4 0,4<br />
JD 2001 95,9 0,9 0,9 100,9 0,9 0,9<br />
JD 2002 96,7 0,8 0,8 101,8 0,8 0,8<br />
JD 2003 96,5 -0,2 -0,2 101,6 -0,2 -0,2<br />
JD 2004 97,6 1,1 1,1 102,7 1,1 1,1<br />
JD 2005 100,0 2,5 2,5 105,3 2,5 2,5<br />
JD 2006 101,4 1,4 1,4 106,7 1,4 1,4<br />
JD 2007 102,8 1,4 1,4 108,2 1,4 1,4<br />
JD 2008 105,4 2,5 2,5 110,9 2,5 2,5<br />
2008<br />
Januar 104,1 1,6 1,2 109,6 1,6 1,2<br />
Februar 103,8 1,3 -0,3 109,3 1,3 -0,3<br />
März 104,2 1,6 0,4 109,7 1,6 0,4<br />
April 105,0 2,2 0,8 110,5 2,2 0,8<br />
Mai 105,2 2,3 0,2 110,7 2,3 0,2<br />
Juni 105,4 2,6 0,2 110,9 2,6 0,2<br />
Juli 105,6 2,5 0,2 111,2 2,5 0,2<br />
August 105,6 2,5 0,0 111,2 2,5 0,0<br />
September 106,2 3,2 0,6 111,8 3,2 0,6<br />
Oktober 106,9 3,7 0,7 112,5 3,7 0,7<br />
November 106,4 3,4 -0,5 112,0 3,4 -0,5<br />
Dezember 106,4 3,4 0,0 112,0 3,4 0,0<br />
2009<br />
Januar 108,2 3,9 1,7 113,9 3,9 1,7<br />
Februar 108,2 4,2 0,0 113,9 4,2 0,0<br />
März 108,7 4,3 0,5 114,4 4,3 0,5<br />
April 109,2 4,0 0,5 114,9 4,0 0,5<br />
Mai 109,2 3,8 0,0 114,9 3,8 0,0<br />
Juni 108,9 3,3 -0,3 114,6 3,3 -0,3<br />
Juli 109,4 3,6 0,6 115,2 3,6 0,5<br />
August 109,1 3,3 -0,3 114,8 3,3 -0,3<br />
1) Basisjahr des Statistischen Bundesamtes, Basisjahr der <strong>Bau</strong>geräteliste 2001.<br />
2) Umrechnung von Basis 2000 = 100 auf Basis 1990 = 100: Index 2000 = 100 multipliziert mit 1,154.<br />
Basisjahr der <strong>Bau</strong>geräteliste 1991<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 17, Reihe 2<br />
Anklicken des entsprechenden Buttons<br />
zum Portal zu erreichen. Durch<br />
Anklicken des Feldes „Studierende“<br />
öffnet sich der fachliche <strong>Inhalt</strong> des Portals,<br />
der sich zunächst in 11 Kapitel, eine<br />
Literaturangabe und eine separate<br />
Übersichtsdarstellung von Referenzobjekten<br />
des Mauerwerksbaus gliedert.<br />
Die Hauptzielgruppe des Portals sind<br />
die Studierenden in den Studienrichtungen<br />
Architektur und <strong>Bau</strong>ingenieurwesen.<br />
zum<br />
Vorjahr<br />
in %<br />
zur Vorperiode<br />
D AS<br />
A USBILDUNGSZEN-<br />
TRUM <strong>AGV</strong> BAU<br />
S AAR IM I NTERNET:<br />
WWW. ABZ- BAU-<br />
SAAR. DE
B AUMATERIALPREISE<br />
Die Berechungsgrundlage für die monatlich publizierten Erzeugerpreisindizes müssen in der Regel alle fünf Jahre an die<br />
geänderten wirtschaftlichen Verhältnisse angepasst werden. Dies war nun wieder der Fall: Das Statistische Bundesamt hat<br />
die Erzeugerpreisstatistik komplett überarbeitet.<br />
Nachstehend finden Sie die aktuellen Preisindizes für das zweite Quartal 2009 nach der neuen Systematik sowie rückwirkend<br />
die Ausgabe mit den neuen Werten für das erste Quartal.<br />
Das Statistische Bundesamt hat die Werte auf neuer Basis bis zum Januar 2005 zurückgerechnet. Somit ersetzen die neuen<br />
Indexwerte die bisher veröffentlichten Werte von Januar 2005 bis Dezember 2008. Dies bedeutet, dass bei Preisgleitklauseln<br />
die bisher veröffentlichten Werte auf Basis 2000 = 100 durch die neuen Werte auf Basis 2005 = 100 ausgetauscht<br />
werden müssen.<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
21
Recht<br />
24<br />
ARBEITSRECHT<br />
A KTUELLE<br />
R ECHTSPRECHUNG<br />
1. Nichtiges Umgehungsgeschäft<br />
durch zur Verfügungstellung eines<br />
Meistertitels<br />
Bundesarbeitsgericht<br />
Urteil vom 18.03.2009<br />
Az.: 5 AZR 355/08<br />
Dient der Abschluss eines „Arbeitsvertrags“<br />
mit einem Meister über eine Tätigkeit<br />
als Betriebsleiter der Umgehung<br />
der Vorschriften in der Handwerksordnung,<br />
ohne dass der Arbeitnehmer<br />
tatsächlich Betriebsleiter werden<br />
soll, ist dieser Vertrag nichtig.<br />
Sinn und Zweck der Vorschriften der<br />
Handwerksordnung ist die Gewährleistung<br />
der Leitung und Überwachung<br />
des Handwerksbetriebs. Der Betriebsleiter<br />
muss demgemäß, wie ein das<br />
Handwerk selbstständig betreibender<br />
Handwerksmeister die handwerklichen<br />
Tätigkeiten leiten. Er muss in<br />
der Lage sein, bestimmten Einfluss auf<br />
den handwerklichen Betrieb zu nehmen,<br />
gegenüber den handwerklich<br />
beschäftigten Betriebsangehörigen<br />
fachlich weisungsbefugt sein und tatsächlich<br />
die Leitungsaufgaben wahrnehmen.<br />
Bei der Frage, ob ein Betriebsleitervertrag<br />
den Anforderungen der Handwerksordnung<br />
genügt, stellt die Höhe<br />
der vereinbarten Vergütung ein wichtiges<br />
Indiz über die Ernsthaftigkeit des<br />
Vertrages dar. Besteht zwischen der<br />
vorgesehenen Entlohnung und der erforderlichen<br />
Arbeitszeit ein wirtschaftliches<br />
Missverhältnis, ist nicht gesichert,<br />
dass der angebliche Betriebsleiter<br />
seine Aufgaben mit dem erforderlichen<br />
Einsatz erfüllen wird.<br />
Insbesondere bei den so genannten<br />
gefahrgeneigten Handwerken ist eine<br />
regelmäßige Anwesenheit des Betriebsleiters<br />
erforderlich.<br />
Ein Verstoß gegen die Anforderungen<br />
der Handwerksordnung kann neben<br />
der Ablehnung bzw. Löschung der Eintragung<br />
in der Handwerksrolle zu einer<br />
Ordnungswidrigkeit oder Strafverfahren<br />
gegen die Beteiligten führen.<br />
Auch kann die Fortsetzung des Betriebs<br />
untersagt werden.<br />
2. Rückzahlung von<br />
Fortbildungsvergütung<br />
Bundesarbeitsgericht<br />
Urteil vom 14. Januar 2009<br />
Az.: 3 AZR 900/07<br />
Einzelvertragliche Vereinbarungen,<br />
nach denen sich ein Arbeitnehmer an<br />
den Kosten einer vom Arbeitgeber finanzierten<br />
Fortbildung zu beteiligen<br />
hat, soweit er vor Ablauf bestimmter<br />
Fristen aus dem Arbeitsverhältnis ausscheidet,<br />
sind grundsätzlich zulässig.<br />
Eine Rückzahlungsklausel ist nur dann<br />
möglich, wenn die Fortbildungsmaßnahmen<br />
für den Arbeitnehmer von<br />
geldwertem Vorteil ist, sei es, dass bei<br />
seinem bisherigen Arbeitgeber die<br />
Voraussetzung einer höheren Vergütung<br />
erfüllt sind oder dass sich die erworbenen<br />
Kenntnisse auch anderweitig<br />
nutzbar machen lassen.<br />
Die Vorteile der Ausbildung und die<br />
Dauer der anschließenden Vertragsbindung<br />
an den Arbeitgeber müssen<br />
in einem angemessen Verhältnis zueinander<br />
stehen.<br />
Auch für ein mittelständisches Unternehmen<br />
stellen Fortbildungskosten<br />
von deutlich weniger als 5.000,00 Euro<br />
keine außergewöhnliche Belastung<br />
dar.<br />
Sind vom Arbeitgeber vorformulierte<br />
allgemeine Vertragsbedingungen unwirksam,<br />
entfallen diese ersatzlos. Im<br />
Übrigen ist der geschlossene Vertrag<br />
wirksam. Nur im Einzelfall kann eine<br />
ergänzende Vertragsauslegung vorgenommen<br />
werden.<br />
3. Kündigung wegen tätlicher Auseinandersetzung<br />
unter Arbeitskollegen<br />
Bundesarbeitsgericht<br />
Urteil vom 18. September 2008<br />
Az. : 2 AZR 1039/06<br />
Tätlichkeiten unter Arbeitnehmern<br />
sind grundsätzlich geeignet, einen<br />
wichtigen Grund für eine fristlose<br />
Kündigung zu bilden. Der tätliche Angriff<br />
auf einen Arbeitskollegen ist eine<br />
schwerwiegende Verletzung der arbeitsvertraglichen<br />
Nebenpflichten.<br />
Bei Tätlichkeiten unter Arbeitskollegen<br />
bedarf es vor dem Ausspruch einer<br />
Kündigung regelmäßig keiner Abmahnung.<br />
Nicht jede Handlung, die zur Eskalation<br />
einer verbalen Auseinandersetzung<br />
beiträgt, ist geeignet, eine fristlose<br />
Kündigung zu rechtfertigen.<br />
Im Fall einer Schlägerei unter Arbeitskollegen<br />
liegt nicht in jeder auch unfreiwilligen<br />
Verwicklung eines Arbeitnehmers<br />
eine Pflichtverletzung. Es ist<br />
auch nicht entscheidend, ob der Arbeitnehmer<br />
als unmittelbarer Angreifer<br />
die Schlägerei verursacht hat.<br />
Praxistipp:<br />
Vor Ausspruch der fristlosen Kündigung<br />
sollten vom Arbeitgeber Zeugen<br />
über den Hergang der Schlägerei be-<br />
fragt werden. Erst wenn klar ist, von<br />
wem eindeutig die Tätlichkeit ausging,<br />
kann eine fristlose Kündigung in<br />
Betracht gezogen werden. Im Zweifelsfalle<br />
sollte Rücksprache mit den Arbeitsrechtlern<br />
des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> gehalten<br />
werden.<br />
4. Haftungsausschluß für Personenschäden<br />
in Folge eines Betriebswegeunfalls<br />
LAG Schleswig-Holstein<br />
Urteil vom 02.06.2009<br />
Az.: 5 Sa 41/09<br />
Bei einem Unfall auf einer als Sammeltransport<br />
vom Arbeitgeber organisierten<br />
Fahrt mit einem firmeneigenen<br />
Fahrzeug vom Betriebssitz des Arbeitgebers<br />
zu einer auswärtigen <strong>Bau</strong>stelle,<br />
handelt es sich nicht um einen Wegeunfall,<br />
sondern um einen Unfall auf einem<br />
Betriebsweg. Hier greift zu Gunsten<br />
des Arbeitgebers das Haftungsprivileg<br />
der §§ 104, 105 SGB VII.<br />
Der Haftungsausschluß für unfallbedingte<br />
Personenschäden greift auch<br />
dann, wenn ein Arbeitnehmer mit Erlaubnis<br />
des Arbeitgebers den Firmen-<br />
LKW abends mit nach Hause nimmt,<br />
am nächsten Arbeitstag von zu Hause<br />
aus mit dem Firmen-LKW direkt zur<br />
<strong>Bau</strong>stelle fährt, um auf der Strecke andere<br />
Kolonnenmitarbeiter „einzusammeln“<br />
und zur <strong>Bau</strong>stelle mitnimmt.<br />
5. Urlaubsanspruch gewerblicher<br />
Arbeitnehmer<br />
Arbeitsgericht Kaiserslautern<br />
Urteil vom 27. August 2009<br />
Az.: 2 Ca. 386/09<br />
Ist ein Arbeitnehmer auf nicht absehbare<br />
Zeit weiterhin arbeitsunfähig<br />
krank, ist eine Urlaubsgewährung<br />
ebenfalls auf nicht absehbare Zeit<br />
rechtlich unmöglich. Der arbeitsunfähige<br />
Arbeitnehmer kann während der<br />
Arbeitsunfähigkeit nicht unter Fortzahlung<br />
der Vergütung von der Arbeitspflicht<br />
freigestellt werden.<br />
Im Falle eines arbeitsunfähigen Arbeitnehmers,<br />
dessen Arbeitsverhältnis<br />
noch nicht beendet ist, scheidet eine<br />
Abgeltung des Urlaubs aus.<br />
Ein vom Arbeitnehmer noch während<br />
andauernder Langzeiterkrankung erhobenen<br />
Klage auf Feststellung, dass<br />
während der Arbeitsunfähigkeit aufgelaufene<br />
„Alt-Urlaub“ in Zukunft<br />
noch genommen werden kann, ist unzulässig.<br />
Für die Praxis bedeutet dies, dass ein<br />
langzeiterkrankter gewerblicher Arbeitnehmer,<br />
solange er arbeitsunfähig<br />
ist, keine gerichtlichen Schritte einleiten<br />
kann, um vermeintliche Urlaubs-
ansprüche zu sichern. Der vorliegende<br />
Fall befindet sich allerdings zurzeit im<br />
Berufungsverfahren vor dem LAG<br />
Rheinland-Pfalz. Eine Entscheidung<br />
dort bleibt abzuwarten.<br />
6. Abmahnung wegen verweigerter<br />
Teilnahme an einem Personalgespräch<br />
Bundesarbeitsgericht<br />
Urteil vom 23.06.2009<br />
Az.: 2 AZR 606/08<br />
Das Weisungsrecht des Arbeitgebers<br />
ist beschränkt auf „<strong>Inhalt</strong>, Ort und Zeit<br />
der Arbeitsleistung“ sowie auf „Ordnung<br />
und Verhalten im Betrieb“. In<br />
diesem Rahmen kann der Arbeitgeber<br />
auch einen Arbeitnehmer zur Teilnahme<br />
an einem Personalgespräch verpflichten.<br />
Die Teilnahme an anderen<br />
Personalgesprächen, in denen es z.B.<br />
um Gehaltsanpassung bzw. Gehaltsverzicht<br />
geht, ist für Arbeitnehmer<br />
hingegen nicht verpflichtend. Mithin<br />
kann ein Arbeitnehmer auch bei der<br />
Weigerung an der Teilnahme zu einem<br />
solchen Personalgespräch nicht wirksam<br />
abgemahnt werden.<br />
7. Fristlose Kündigung wegen<br />
häufiger Unpünktlichkeit<br />
Landesarbeitsgericht Rheinland-Pfalz<br />
Urteil vom 23.04.2009<br />
Az.: 10 Sa 52/09<br />
Zahlreiche Abmahnungen wegen<br />
gleichartiger Pflichtverletzungen, denen<br />
keine weiteren Konsequenzen folgen,<br />
können die Warnfunktion der<br />
Abmahnungen abschwächen. Der Arbeitgeber<br />
muss dann die letzte Abmahnung<br />
vor Ausspruch der Kündigung<br />
besonders eindringlich gestaltet,<br />
um dem Arbeitnehmer klar zu machen,<br />
dass weitere derartige Pflichtverletzungen<br />
nunmehr zum Ausspruch<br />
einer Kündigung führen werden.<br />
8. Anordnung von Überstunden<br />
Bundesarbeitsgericht<br />
Urteil vom 22.04.2009<br />
Az.: 5 AZR 133/08<br />
Wenn ein Arbeitgeber auch für einen<br />
längeren Zeitpunkt Überstunden anordnet<br />
bedeutet dies nicht, dass sich<br />
der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer<br />
einvernehmlich über eine Veränderung<br />
der täglichen Arbeitszeit geeinigt<br />
haben.<br />
Für die Praxis ist darauf hinzuweisen,<br />
dass für die meisten aller Gewerke in<br />
der <strong>Bau</strong>branche allgemeinverbindliche<br />
Tarifverträge gelten. In diesen ist die<br />
tägliche Arbeitszeit und die Umgangsweise<br />
mit Überstunden genauestens<br />
geregelt.<br />
9. Saison-Kurzarbeitergeld im<br />
gekündigten Arbeitsverhältnis<br />
Bundesarbeitsgericht<br />
Urteil vom 22. April 2009<br />
Az.: 5 AZR 310/08<br />
Gemäß § 4 Nr. 6.1 BRTV führt in den<br />
Fällen des Arbeitsausfalls aus zwingenden<br />
Witterungsgründen oder wirtschaftlichen<br />
Gründen nicht zu einem<br />
ersatzlosen Wegfall des Lohnanspruchs.<br />
Vielmehr sieht der Tarifvertrag<br />
verschiedene Ausgleichsregelungen,<br />
nämlich die Auflösung von Arbeitszeitguthaben,<br />
die Vergütung von<br />
gesetzlichen Wochenfeiertagen, sowie<br />
die Zahlung des Saisonkurzarbeitergelds<br />
durch den Arbeitgeber vor.<br />
Die Verpflichtung des Arbeitgebers<br />
zur Zahlung des Saisonkurzarbeitergelds<br />
in der gesetzlichen Höhe ist als<br />
eigenständige Zahlungspflicht des Arbeitgerbers,<br />
unabhängig vom Vorliegen<br />
der persönlichen Bewilligungsvoraussetzung<br />
für Saisonkurzarbeitergeld<br />
zu verstehen (z.B. Bestehen eines ungekündigten<br />
Arbeitsverhältnisses).<br />
Der Arbeitnehmer soll bei Kurzarbeit<br />
im Betrieb den Lohnanspruch in Höhe<br />
des Kurzarbeitergelds auch dann behalten,<br />
wenn aufgrund der Kündigung<br />
des Arbeitsverhältnisses die gesetzlichen<br />
Voraussetzungen nicht erfüllt<br />
sind.<br />
Sind die gesetzlichen Voraussetzungen<br />
für den Bezug von Saisonkurzarbeitergeld<br />
nicht gegeben, so zahlt der Arbeitgeber<br />
das Saisonkurzarbeitergeld<br />
in der gesetzlichen Höhe als Bruttobetrag,<br />
von dem Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträge<br />
abzuführen<br />
sind.<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
10. Krankheitsbedingte Kündigung<br />
und betriebliches Eingliederungsmanagement<br />
LAG Düsseldorf<br />
Urteil vom 30.01.2009<br />
Az.: 9 Sa 699/08<br />
Eine Kündigung ist als letztes Mittel<br />
nur zulässig, wenn der Arbeitgeber alle<br />
zumutbaren Möglichkeiten zu ihrer<br />
Vermeidung ausgeschöpft hat. Bei einer<br />
krankheitsbedingten Kündigung<br />
hat der Arbeitgeber alle gleichwertigen,<br />
leidensgerechten Arbeitsplätze,<br />
auf denen der Betroffene Arbeitnehmer<br />
unter Wahrnehmung des Direktionsrechts<br />
einsetzbar wäre, in Betracht<br />
zu ziehen und gegebenenfalls<br />
„frei zu machen“.<br />
Hat der Arbeitgeber kein betriebliches<br />
Eingliederungsmanagement durchgeführt,<br />
hat der Arbeitgeber substantiiert<br />
zu einem nicht mehr möglichen<br />
Einsatz des Arbeitnehmers auf den bisher<br />
inne gehabten Arbeitsplatz einerseits<br />
vorzutragen, sowie andererseits,<br />
warum der Arbeitnehmer nicht auf einem<br />
anderen Arbeitsplatz bei geänderter<br />
Tätigkeit eingesetzt werden<br />
könnte. Dasselbe gilt, wenn der Arbeitgeber<br />
zwar ein betriebliches Eingliederungsmanagementdurchgeführt<br />
hat, dabei aber nicht geprüft<br />
wurde, ob eine Weiterbeschäftigung<br />
des Arbeitnehmers auf einem anderen<br />
gegebenenfalls „freizumachenden“<br />
Arbeitsplatz möglich ist.<br />
Ansprechpartner:<br />
RA Claus Weyers<br />
Tel.: 06 81 / 3 89 25 22<br />
RA Christian Ullrich<br />
Tel. 06 81 / 3 89 25 26<br />
25
Recht<br />
26<br />
STEUERN<br />
A KTUELLES<br />
1. Erbschaftsteuer – Kurzarbeitergeld<br />
nach der 2008 beschlossenen Reform<br />
der Erbschaftsteuer werden Unternehmenserben<br />
dann von der Erbschaftssteuer<br />
weitgehend entlastet, wenn sie<br />
den übernommenen Betrieb fortführen<br />
und die Arbeitsplätze erhalten.<br />
Voraussetzung für die Verschonung<br />
ist, dass die im Durchschnitt von 5 Jahren<br />
vor dem Übergang gezahlte jährliche<br />
Lohnsumme im Wesentlichen auch<br />
in den folgenden sieben bzw. zehn<br />
Jahren erhalten bleibt.<br />
Da viele Unternehmen wegen des Auftragsrückgangs<br />
in den vergangenen<br />
Monaten Kurzarbeit anmelden mussten,<br />
gab es vielfach die Befürchtung,<br />
dass das Kurzarbeitergeld von dieser<br />
Lohnsumme abgezogen werden muss<br />
(in der Praxis überweist die Bundesagentur<br />
für Arbeit das Geld an die Arbeitgeber,<br />
die es dann mit dem Lohn<br />
oder Gehalt an die Arbeitnehmer auszahlen).<br />
Diese Befürchtung ist unbegründet.<br />
Das Kurzarbeitergeld mindert nicht<br />
die für die Verschonungsregelung<br />
maßgebliche Lohnsumme. Es wirkt<br />
sich somit nicht negativ auf die Erbschaftsteuer<br />
aus. Darauf weisen das<br />
baden-württembergische und das bayerische<br />
Finanzministerium in einer<br />
Pressemitteilung hin. Auch das<br />
Bundesfinanzministerium hat sich der<br />
Auffassung der beiden Landesfinanzministerien<br />
angeschlossen.<br />
Unabhängig davon erweise sich die im<br />
vergangenen Jahr eingeführte Lohnsummenklausel<br />
als nicht praxisgerecht<br />
und wirtschaftlich unzumutbar, heißt<br />
es in der Pressemitteilung weiter. Deshalb<br />
seien die beiden Finanzministerien<br />
einig, dass über das Thema Kurzarbeitergeld<br />
hinaus eine bessere Lösung<br />
für die Verschonungsregelung<br />
gefunden werden müsse.<br />
2. Insolvenzordnung - Der neue Überschuldensbegriff<br />
im Insolvenzrecht<br />
gilt bis 31. Dezember 2013<br />
Der Bundesrat hat am 18. September<br />
2009 den Weg für ein Gesetz zur Änderung<br />
der Insolvenzordnung freigemacht.<br />
Die Neuregelung sieht vor, dass<br />
eine ursprünglich bis 31. Dezember<br />
2010 befristete Änderung des Überschuldensbegriffs<br />
in der Insolvenzordnung<br />
um drei Jahre verlängert wird.<br />
Damit führt auch ab dem 1. Januar<br />
2011 eine bilanzielle Überschuldung<br />
nicht zur Insolvenz, wenn eine positive<br />
Fortführungsprognose für das Unternehmen<br />
besteht.<br />
Hintergrund<br />
Der Begriff der Überschuldung in der<br />
Insolvenzordnung wurde als Reaktion<br />
auf die Finanzkrise im Herbst 2008 geändert.<br />
Danach muss ein Unternehmen<br />
trotz rechnerischer Überschuldung<br />
keinen Insolvenzantrag stellen,<br />
wenn es mittelfristig seine laufenden<br />
Zahlungen voraussichtlich leisten<br />
kann. Es kommt also darauf an, ob die<br />
sog. Fortführungsprognose positiv<br />
ausfällt, beispielsweise weil ein Betrieb<br />
den Zuschlag für einen Großauftrag<br />
erhalten hat und damit seine Leistungsfähigkeit<br />
über den gesamten<br />
Prognosezeitraum gewährleistet ist.<br />
3. Steuerbonus für Handwerkerleistungen<br />
bei den Finanzämtern gehen vermehrt<br />
Einsprüche ein wegen der Berücksichtigung<br />
des Höchstbetrags von 1.200<br />
Euro erst ab dem Veranlagungszeitraum<br />
2009. Die Oberfinanzdirektion<br />
Koblenz hat die Finanzämter angewiesen,<br />
Einsprüche als unbegründet zurückzuweisen,<br />
mit denen der neue<br />
Förderhöchstbetrag für Handwerkerleistungen<br />
in Höhe von 1.200 Euro bereits<br />
für den Veranlagungszeitraum<br />
2008 für geleistete Aufwendungen<br />
geltend gemacht wird. Die Einkommensteuer-Referatsleiter<br />
der obersten<br />
Finanzbehörden des Bundes und der<br />
Länder bestätigen diese Anwendungsregel.<br />
Hintergrund<br />
Durch das Gesetz zur Umsetzung steuerrechtlicher<br />
Regelungen des Maßnahmenpakets"Beschäftigungssicherung<br />
durch Wachstumsstärkung" vom<br />
21.12.2008 wurde der Steuerbonus für<br />
Handwerkerleistungen von 600 Euro<br />
auf 1.200 Euro angehoben.<br />
In der Presse wurde mehrfach berichtet,<br />
dass aufgrund eines formalen Fehlers<br />
im Gesetzgebungsverfahren der<br />
neue Höchstbetrag bereits für den<br />
Veranlagungszeitraum 2008 geltend<br />
gemacht werden könne.<br />
Nunmehr hat die Oberfinanzdirektion<br />
Koblenz Stellung genommen, dass die<br />
Neuregelung erstmals für Aufwendungen<br />
gilt, die im Veranlagungszeitraum<br />
2009 geleistet und deren zugrunde liegende<br />
Leistungen nach dem<br />
31.12.2008 erbracht worden sind. Die<br />
Oberfinanzdirektion stellt fest, dass<br />
entgegenstehenden Presseberichten,<br />
wonach die Anhebung des Förderhöchstbetrags<br />
aufgrund einer "Geset-<br />
zespanne" bereits ab dem Veranlagungszeitraum<br />
2008 Anwendung findet,<br />
nicht zu folgen ist. Daher sind Einsprüche<br />
als unbegründet zurückzuweisen.<br />
4. Neuerungen im Umsatzsteuervergütungsverfahren<br />
ab 01.01.2010<br />
Das Bundeszentralamt für Steuern<br />
(BZSt) hat kürzlich eine aktuelle Pressemitteilung<br />
veröffentlicht und darin<br />
auf die Änderungen beim Umsatzsteuervergütungsverfahren<br />
ab dem 1. Januar<br />
2010 hingewiesen. Inländische<br />
Unternehmer, die im Ausland Lieferungen<br />
oder sonstige Leistungen beziehen<br />
und sich die ihnen in Rechnung<br />
gestellte ausländische Umsatzsteuer<br />
erstatten lassen wollen, müssen dabei<br />
Folgendes beachten:<br />
Erstattungsanträge können nur noch<br />
elektronisch gestellt werden.<br />
Hierfür hat das BZSt ein eigenes<br />
elektronisches Portal eingerichtet. Vergütungsanträge<br />
sind also ab 2010<br />
nicht mehr bei dem entsprechenden<br />
Mitgliedsstaat einzureichen, dessen<br />
Steuern zurückgefordert werden.<br />
Für Jahresanträge oder Anträge für<br />
den letzten Zeitraum eines Kalenderjahres<br />
gilt künftig ein Mindestbetrag<br />
von 50, - Euro (bisher 25,- Euro). Wird<br />
künftig ein Antrag für einen Zeitraum<br />
von mindestens drei Monaten gestellt,<br />
muss die Antragssumme mindestens<br />
400,- Euro betragen. Dem Vergütungsantrag<br />
sind künftig eingescannte<br />
Rechnungen und Einfuhrbelege beizufügen,<br />
wenn das Entgelt für den Umsatz<br />
oder die Einfuhr mindestens<br />
1000,- Euro beträgt. Für Tankrechnungen<br />
gilt ein Mindestbetrag von 250,-<br />
Euro. Für darunter liegende Beträge<br />
müssen die Belege nicht eingescannt<br />
werden, es besteht aber dennoch eine<br />
Aufbewahrungspflicht, da Originalrechnungen<br />
angefordert werden können.<br />
Alle ab 2010 gestellten Anträge werden<br />
vom BZSt insbesondere auf Vorliegen<br />
der Unternehmereigenschaft<br />
überprüft. Sofern keine Beanstandungen<br />
vorliegen, leitet das BZSt die Anträge<br />
über eine elektronische Schnittstelle<br />
an den Vergütungsmitgliedstaat<br />
weiter. Für die Antragstellung bleibt<br />
künftig mehr Zeit. Es gilt eine Frist bis<br />
zum 30. September (bisher 30. Juni)<br />
des Folgejahres.<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Kirsten Schäfer<br />
Tel. 06 81 / 3 89 25 34
VERTRAGSWESEN<br />
A KTUELLE<br />
R ECHTSPRECHUNG<br />
1. Nachweis und Abrechnung von<br />
Stundenlohnarbeiten<br />
Bundesgerichtshof<br />
Urteil vom 17. April 2009<br />
Az. VII ZR 164/07<br />
Zur schlüssigen Begründung eines<br />
nach Zeitaufwand zu bemessenden<br />
Vergütungsanspruchs muss der Unternehmer<br />
grundsätzlich nur darlegen,<br />
wie viele Stunden für die Erbringung<br />
der Vertragsleistungen angefallen<br />
sind.<br />
Die Vereinbarung einer Stundenlohnvergütung<br />
für Werkleistungen begründet<br />
nach Treu und Glauben eine<br />
vertragliche Nebenpflicht zur wirtschaftlichen<br />
Betriebsführung, deren<br />
Verletzung sich nicht unmittelbar vergütungsmindernd<br />
auswirkt, sondern<br />
einen vom Besteller geltend zu machenden<br />
Gegenanspruch entstehen<br />
lässt. Dessen tatsächliche Voraussetzungen<br />
muss der Besteller nach allgemeinen<br />
Grundsätzen darlegen und beweisen.<br />
Der Unternehmer muss zu Art und <strong>Inhalt</strong><br />
der nach Zeitaufwand abgerechneten<br />
Leistungen jedenfalls so viel<br />
vortragen, dass dem für die Unwirtschaftlichkeit<br />
der Leistungsausführung<br />
darlegungspflichtigen Besteller eine<br />
sachgerechte Rechtswahrung ermöglicht<br />
wird. Insoweit trifft ihn eine sekundäre<br />
Darlegungslast.<br />
Welchen Sachvortrag der Unternehmer<br />
danach zur Erfüllung seiner sekundären<br />
Darlegungslast konkret zu<br />
führen hat, ist einer generalisierenden<br />
Betrachtung nicht zugänglich und<br />
muss im Einzelfall unter Berücksichtigung<br />
des jeweiligen Vorbringens der<br />
Gegenseite beurteilt werden. Maßstab<br />
hierfür ist das Informations- und Kontrollbedürfnis<br />
des Bestellers.<br />
2. Vergabeverfahrensrisiko<br />
Bundesgerichtshof<br />
Urteil vom 11. Mai 2009<br />
Az. VII ZR 11/08<br />
Ein Zuschlag in einem durch ein Nachprüfungsverfahren<br />
verzögertem öffentlichen<br />
Vergabeverfahren über<br />
<strong>Bau</strong>leistungen erfolgt auch dann zu<br />
den ausgeschriebenen Fristen und Terminen,<br />
wenn diese nicht mehr eingehalten<br />
werden können.<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
Der so zustande gekommene <strong>Bau</strong>vertrag<br />
ist ergänzend dahin auszulegen,<br />
dass die <strong>Bau</strong>zeit unter Berücksichtigung<br />
der Umstände des Einzelfalles<br />
und der vertragliche Vergütungsanspruch<br />
in Anlehnung an die Grundsätze<br />
des § 2 Nr. 5 VOB/B anzupassen<br />
sind.<br />
3. Gewährleistungsbürgschaft und<br />
Abnahme<br />
OLG München<br />
Urteil vom 18. November 2008<br />
Az. 28 U 3572/08<br />
Eine Gewährleistungsbürgschaft, mit<br />
der ein Gewährleistungsbareinbehalt<br />
abgelöst wird, haftet regelmäßig lediglich<br />
für Gewährleistungsansprüche,<br />
welche nach Abnahme aufgetreten<br />
sind. Mängel, die bereits vor oder bei<br />
Abnahme entstehen, werden von der<br />
Gewährleistungsbürgschaft nicht gedeckt.<br />
Das Urteil des OLG München kann nur<br />
als konsequent betrachtet werden, da<br />
generell erst nach der Abnahme die<br />
Gewährleistung greift. Vor der Abnahme<br />
hat der Auftraggeber gegen den<br />
Auftragnehmer den allgemeinen Erfüllungsanspruch.<br />
Dieses Urteil zeigt<br />
27
Recht<br />
daher nochmal in prägnanter Weise,<br />
die Wichtigkeit der werkvertraglichen<br />
Abnahme.<br />
4. Erheblichkeit des Mangels und<br />
Rücktrittsrecht<br />
OLG Bamberg<br />
Beschluss vom 18. September 2008<br />
Az. 8 W 60/08<br />
Die Erheblichkeit eines Mangels im<br />
Sinne des § 323 Abs. 5 BGB ist in der<br />
Regel zu bejahen, wenn die Kosten<br />
der Beseitigung mindestens 10 % der<br />
vereinbarten Gegenleistung (Nettorechnung)<br />
ausmachen.<br />
Das OLG Bamberg folgt mit seiner<br />
Rechtsprechung der bisher herrschenden<br />
Meinung. Danach war die Erheblichkeitsgrenze<br />
in einem Bereich zwischen<br />
10 % und 20 % angesiedelt.<br />
5. Vereinbarung einer Stundenlohnvergütung<br />
Bundesgerichtshof<br />
Urteil vom 28.05.2009<br />
Az. VIII ZR 74/06<br />
Zur schlüssigen Begründung eines<br />
nach Zeitaufwand zu bemessenden<br />
Vergütungsanspruchs muss der Unternehmer<br />
grundsätzlich nur darlegen,<br />
wie viele Stunden für die Erbringung<br />
der Vertragsleistungen angefallen<br />
sind.<br />
Die Vereinbarung einer Stundenlohnvergütung<br />
für Werkleistungen be-<br />
28<br />
gründet nach Treu und Glauben eine<br />
vertragliche Nebenpflicht zur wirtschaftlichen<br />
Betriebsführung, deren<br />
Verletzung sich nicht unmittelbar vergütungsmindernd<br />
auswirkt, sondern<br />
einen vom Besteller geltend zu machenden<br />
Gegenanspruch aus § 280<br />
Abs. 1 BGB entstehen lässt. Dessen tatsächliche<br />
Voraussetzungen muss der<br />
Besteller nach allgemeinen Grundsätzen<br />
darlegen und beweisen.<br />
Den Unternehmer trifft eine sekundäre<br />
Darlegungslast, wenn der Besteller<br />
nicht nachvollziehen kann, welche<br />
konkreten Leistungen der Unternehmer<br />
erbracht hat, und ihm deshalb die<br />
Möglichkeit genommen ist, die Wirtschaftlichkeit<br />
des abgerechneten Zeitaufwands<br />
zu beurteilen. Ein solcher<br />
Fall liegt nicht vor, wenn der Besteller<br />
die einzelnen Leistungen in Auftrag<br />
gegeben hat und später den Auftragsumfang<br />
nicht mehr nachvollziehen<br />
kann.<br />
Die Darlegungs- und Beweislast für die<br />
inhaltliche Richtigkeit der Abrechnung<br />
eines werkvertraglichen Vergütungsanspruchs<br />
liegt auch bei einer prüfbaren<br />
Abrechnung beim Unternehmer.<br />
6. Privatgutachten kontra<br />
Gerichtsgutachten<br />
Bundesgerichtshof<br />
Beschluss vom 18.05.2009<br />
Az. IV ZR 57/08<br />
Das von einer Partei auf ein gerichtlich<br />
eingeholtes Gutachten vorgelegte<br />
entgegenstehende Privatgutachten<br />
muss der Richter erkennbar verwerten.<br />
Dieses Privatgutachten kann den Richter<br />
veranlassen, von Amts wegen weiteren<br />
Beweis zu erheben.<br />
7. Ersatzvornahme oder Folgenbeseitigung<br />
Bundesgerichtshof<br />
Urteil vom 7.5.2009<br />
Az. VII ZR 15/08<br />
Lässt der Besteller nur die nachteiligen<br />
Auswirkungen eines <strong>Bau</strong>mangels auf<br />
die Gebrauchstauglichkeit des Gebäudes,<br />
an dem die <strong>Bau</strong>leistungen erbracht<br />
werden, durch bauliche Maßnahmen<br />
beseitigen (hier: Einbau längerer<br />
Türen bei einem mit zu geringer<br />
Höhe eingebrachten Estrichbelag), so<br />
liegt darin keine Ersatzvornahme im<br />
Sinne des § 633 Abs. 3 BGB a.F. In einem<br />
solchen Fall bleibt der Unternehmer<br />
zur Mängelbeseitigung verpflichtet,<br />
wenn die Vertragsparteien nichts<br />
anderes vereinbart haben.<br />
Die Entscheidung des BGH gelten uneingeschränkt<br />
auch für das neue Recht<br />
seit 1.1.2002. Allerdings kennen § 633<br />
BGB bzw. § 13 Nr. 1 VOB/B keine zugesicherten<br />
Eigenschaften mehr. An ihre Stelle ist<br />
die vereinbarte Beschaffenheit getreten.
8. Abnahmewirkung bei Nichterscheinen<br />
des Auftraggebers zum<br />
Abnahmetermin<br />
OLG Brandenburg<br />
Urteil vom 21.01.2008<br />
Az. 12 U 247/06<br />
Das Nichterscheinen des Auftraggebers<br />
zu einem von ihm selbst vorgeschlagenen<br />
Abnahmetermin kann eine<br />
konkludente Abnahme darstellen.<br />
9. Mangel bei fehlender Übergabe<br />
von Revisionsplänen<br />
OLG Hamm<br />
Urteil vom 17.06.2008<br />
Az. 19 U 152/04<br />
Die fehlende Übergabe von Revisionsplänen<br />
kann einen wesentlichen Mangel<br />
darstellen, der einer Abnahmereife<br />
entgegensteht.<br />
Ein unzureichendes Bodengefälle in<br />
zahlreichen Bädern stellt einen wesentlichen<br />
Mangel dar, der eine Abnahmeverweigerung<br />
des Auftraggebers<br />
rechtfertigt.<br />
N EUE S EKTOREN-<br />
VERORDNUNG IN<br />
K RAFT<br />
Die Verordnung zur Neuregelung der<br />
für die Vergabe von Aufträgen im Bereich<br />
des Verkehrs, der Trinkwasserversorgung<br />
und der Energieversorgung<br />
anzuwendenden Regeln (Sektorenverordnung<br />
– SektVO) ist am 28. September<br />
2009 im Bundesgesetzblatt veröffentlicht<br />
worden und ist am 29. September<br />
2009 in Kraft getreten. Der<br />
Bundesrat hatte dem Verordnungsentwurf<br />
bereits am 10. Juli 2009 zugestimmt.<br />
Mit der Sektorenverordnung werden<br />
die Regelungen der EG-Richtlinie vom<br />
31. März 2004 1:1 in deutsches Recht<br />
umgesetzt.<br />
Sie ist anzuwenden von Auftraggebern<br />
nach § 98 Abs. 1-4 des Gesetzes<br />
gegen Wettbewerbsbeschränkungen<br />
(GWB), die Aufträge oberhalb der EU-<br />
Schwellenwerte im Zusammenhang<br />
mit Sektorentätigkeiten vergeben.<br />
Die SektVO gilt auch für den wichtigen<br />
Bereich der Deutschen Bahn AG<br />
und der Eisenbahninfrastrukturunternehmen<br />
(EIU), wobei sich die DB AG<br />
und die EIU im Rahmen einer Selbstverpflichtung<br />
gegenüber den <strong>Bau</strong>verbänden<br />
strengeren Regelungen als der<br />
SektVO unterworfen haben.<br />
Ansprechpartner:<br />
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<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
29
<strong>Verbandsleben</strong><br />
30<br />
B EIRATSSITZUNG<br />
EINMAL ANDERS<br />
Der Besuch der Dillinger Hütte stand<br />
im Mittelpunkt der letzten Beiratssitzung<br />
am 23. September 2009. Nach<br />
der Begrüßung durch Dr. Hanus, Firmenleitung<br />
Technologie Bereich Dillinger<br />
Hütte, am Werktor mit einem<br />
ersten Überblick über die besondere<br />
Produktpalette mit weltweit nachgefragten<br />
Spezialblechen und der Einkleidung<br />
mit Sicherheitsmänteln und<br />
Schutzhelmen ging es mit dem Bus<br />
durch das Werksgelände zu den einzelnen<br />
Stationen der Besichtigungstour.<br />
So wurden unter sachkundiger<br />
Führung die Kokerei und die Roheisenproduktion<br />
bis zum endgültigen<br />
Ausfluss der glühenden Roheisenstränge<br />
besucht. Höhepunkt der Besichtigung<br />
war für alle Teilnehmer -<br />
die Präsenz war erfreulich groß - das<br />
Walzwerk. Hier werden die vorgeschnittenen<br />
Brammen in Öfen nochmals<br />
erhitzt und dann in den Walzen<br />
auf die bestellten Dimensionen gewalzt.<br />
Für jeden faszinierend, mit<br />
welch elementaren Kräften die Brammen<br />
auf „Blechstärke" gepresst wurden.<br />
Am Ende der Besichtigungstour<br />
ging es noch in den Dillinger Hafen, in<br />
dem Kohle und Erz zur Roheisenproduktion<br />
angeliefert und Bleche als<br />
Produkte verschifft werden.<br />
Die Beiratsmitglieder waren von der<br />
Besichtigungstour durchweg beeindruckt.<br />
Am späten Nachmittag ging es dann<br />
bei angenehm mildem Spätsommerwetter<br />
zum <strong>Saar</strong>brücker Golfclub nach<br />
Giesingen auf den <strong>Saar</strong>louiser Gau.<br />
Der Golfclub hatte es trotz des traditionellen<br />
„Men's Days" am Mittwoch<br />
Nachmittag möglich gemacht, dass die<br />
Beiratsmitglieder des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> ihre<br />
eigentliche Sitzung ungestört<br />
durchführen konnten. Die Tagesordnung<br />
dieser externen Beiratssitzung<br />
war angesichts des im Mittelpunkt stehenden<br />
Rahmenprogramms begrenzt<br />
auf die Punkte „Konjunkturelle Situation"<br />
und „<strong>Saar</strong>land nach der Landtagswahl".<br />
Zur Thematik <strong>Bau</strong>konjunktur schilderten<br />
die Beiratsmitglieder die Situation<br />
im jeweiligen <strong>Bau</strong>bereich. Dabei wurde<br />
deutlich, dass die Konjunkturpakete<br />
I und II zwischenzeitlich bei den Betrieben<br />
ankommen. Der Wohnungsbau<br />
wurde als schwach bewertet, der<br />
Wirtschaftsbau sei zwischenzeitlich<br />
ebenfalls eingebrochen. Hier wurde<br />
die Sorge geäußert, dass sich 2010 eine<br />
Kreditklemme nach Vorlage der Bilanzen<br />
bei den Auftraggebern der<br />
Wirtschaft entwickeln könnte. Die Beiratsmitglieder<br />
diskutierten ebenfalls<br />
eingehend die Problematik der Aussagekraft<br />
der Zahlen des Statistischen<br />
Landesamtes infolge der geringen Basiszahlen<br />
im <strong>Saar</strong>land und die daraus<br />
entstehenden Interpretationsprobleme<br />
gegenüber Medien und Politik. Sie<br />
D ER <strong>AGV</strong> BAU S AAR IM I NTERNET:<br />
WWW. BAU- SAAR. DE<br />
könnten, so der Beirat, insoweit nur<br />
Teil einer Gesamtbewertung sein und<br />
die Bundeszahlen, die Befragung der<br />
Institute und Kammern sowie insbesondere<br />
die eigene Verbandsumfrage<br />
müsse in die Bewertung mit einfließen.<br />
Beim Thema „<strong>Saar</strong>land nach den Landtagswahlen"<br />
wurden die möglichen<br />
Koalitionskonstellationen und die besondere<br />
Rolle der Grünen diskutiert.<br />
Die Strategie der künftigen politischen<br />
Lobbyarbeit bei den wahrscheinlichen<br />
Koalitionsmöglichkeiten wurde eingehend<br />
besprochen.<br />
Beim anschließenden Abendessen ließ<br />
es sich der Präsident des Golfclubs, Dr.<br />
Bodtländer, nicht nehmen, die Gäste<br />
aus der <strong>Bau</strong>wirtschaft persönlich zu<br />
begrüßen.
BAUINDUSTRIE<br />
M ITGLIEDERVER-<br />
SAMMLUNG IN<br />
H OMBURG<br />
Die <strong>Saar</strong>ländische <strong>Bau</strong>industrie im<br />
<strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> führte am 16. September<br />
2009 im Schlossberg-Hotel in Homburg<br />
ihre diesjährige Mitgliederversammlung<br />
durch. In seiner Begrüßung<br />
machte der Vorsitzende, Klaus Ehrhardt,<br />
deutlich, dass die Finanzkrise<br />
auch die <strong>Bau</strong>wirtschaft und damit<br />
auch die <strong>Bau</strong>industrie empfindlich getroffen<br />
habe. Die beiden Konjunkturprogramme<br />
mit nachhaltigen Effekten<br />
bei der Verkehrsinfrastruktur und bei<br />
energetischen Sanierungsmaßnahmen<br />
in Bildungseinrichtungen des Landes<br />
und der Gebietskörperschaften hätten<br />
den öffentlichen <strong>Bau</strong> im <strong>Saar</strong>land<br />
deutlich stützen können. Auch die<br />
Umsetzung der Bundeskonjunkturpakete<br />
durch die Landesregierung habe<br />
im Ländervergleich erfreulich gut<br />
funktioniert.<br />
Große Sorge bereite dagegen der<br />
Wohnungsbau und infolge der Finanzkrise<br />
insbesondere der Wirtschaftsbau.<br />
Bundesweit habe die Stabilisierung im<br />
öffentlichen <strong>Bau</strong> die Negativentwicklung<br />
im Wohnungs- und Wirtschaftsbau<br />
nicht kompensieren können. Ehrhardt<br />
begrüßte hier ausdrücklich die<br />
Wohnungsbauinitiative der Tarifvertragsparteien<br />
in Berlin, Hauptverband<br />
der Deutschen <strong>Bau</strong>industrie, Zentralverband<br />
des Deutschen <strong>Bau</strong>gewerbes<br />
und IG BAU.<br />
Insgesamt stelle sich die baukonjunkturelle<br />
Entwicklung im <strong>Saar</strong>land im<br />
Bundesvergleich, gestärkt durch den<br />
öffentlichen <strong>Bau</strong>, noch vergleichsweise<br />
annehmbar dar. Ehrhardt machte<br />
deutlich, dass die <strong>Saar</strong>ländische<br />
<strong>Bau</strong>industrie und der <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong>,<br />
unabhängig von der Zusammensetzung,<br />
mit der neuen saarländischen<br />
Landesregierung das Gespräch suchen<br />
werde.<br />
Man werde dabei alles daran setzen,<br />
dass eine zukünftige Landesregierung<br />
folgende Anliegen der <strong>Bau</strong>industrie<br />
den notwendigen Stellwert einräumen<br />
werde:<br />
● Wirtschaftliche Standortattraktivität<br />
● Standortattraktivität auch bei der<br />
Lebensqualität durch mutige Umsetzung<br />
von Infrastrukturmaßnahmen<br />
und Leuchtturmprojekten<br />
● Verbesserung der Investitionsanreize<br />
für hiesige Unternehmen und<br />
schließlich<br />
● entschiedene Kampfansage gegen<br />
die negative demografische Entwicklung<br />
im Land.<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
In seinem Geschäftsbericht ging der<br />
Hauptgeschäftsführer des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong><br />
<strong>Saar</strong>, RA Karl Hannig, auf die baukonjunkturelle<br />
Situation und die Aktivitäten<br />
des Verbandes für seine Mitglieder<br />
und insbesondere die saarländische<br />
<strong>Bau</strong>industrie ein.<br />
Der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes<br />
der Deutschen <strong>Bau</strong>industrie<br />
Michael Knipper machte in seinem<br />
Gastvortrag deutlich, dass es jetzt zur<br />
Bewältigung der Finanzkrise auf ein<br />
professionelles Aufschwungmanagement<br />
ankomme.<br />
Trotz aller positiver Zeichen komme in<br />
den kommenden Monaten den Banken<br />
eine besondere Verantwortung<br />
zu, um die Erholungsphase nicht durch<br />
Kredithürden auszubremsen. Das eigentlich<br />
schwierige Jahr für die <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />
insgesamt stehe in 2010 erst<br />
noch bevor. Insgesamt bewertete auch<br />
Knipper mittelfristig die Chancen der<br />
<strong>Bau</strong>industrie innerhalb der Branche<br />
auch infolge der immensen Infrastrukturaufgaben<br />
vorsichtig optimistisch.<br />
31
<strong>Verbandsleben</strong><br />
32<br />
R ICHTFEST BEIM<br />
<strong>AGV</strong> BAU S AAR<br />
Der Neubau der Außenstelle des Ausbildungszentrums<br />
in <strong>Saar</strong>brücken-<br />
Schafbrücke nimmt Formen an. 6 Monate<br />
nach der Grundsteinlegung versammelten<br />
sich am Freitagmittag, dem<br />
16. Oktober 2009, zahlreiche Gäste,<br />
um beim Richtfest mit dabei zu sein,<br />
das vor allem eine Feierstunde für die<br />
Planer und Handwerker sein sollte.<br />
Daher hatte auch nur Markus Pirron,<br />
der Leiter des Ausbildungszentrums,<br />
offiziell das Wort ergriffen und sich<br />
bei allen <strong>Bau</strong>beteiligten bedankt.<br />
Den zünftigen Richtspruch sprach Zimmermeister<br />
Hans-Peter Marschall, der<br />
mit flotten Sprüchen und Reimen<br />
nicht mit Lob für alle <strong>Bau</strong>beteiligten<br />
sparte und schließ-lich nach alter Tradition<br />
das geleerte Weinglas am Rohbau<br />
zerschellen ließ. Während des anschließenden<br />
Richtschmauses nutzten<br />
viele Gäste die Gelegenheit den Rohbau<br />
zu besichtigen.<br />
Das Richtfest markiert den symbolischen<br />
Abschluss der Stahl- und Betonarbeiten<br />
sowie den Beginn des Innenausbaus.<br />
Nach derzeitigem <strong>Bau</strong>ten-<br />
stand kann die neue überbetriebliche<br />
Bildungsstätte, mit der die saarländische<br />
<strong>Bau</strong>wirtschaft ihr besonderes Engagement<br />
in der Berufsbildung untermauert,<br />
im März 2010 in Betrieb gehen.<br />
Das nach den Plänen des Architekturbüros<br />
Wandel – Hoefer – Lorch entstehende<br />
Ausbildungszentrum umfasst<br />
ein Schulungs- und Sozialgebäude mit<br />
rund 3.500 m 3 BRI sowie 3 Ausbildungshallen<br />
für Maurer- und Betonbauer<br />
mit insgesamt 10.750 m 3 BRI, für<br />
die Gesamtkosten von 6,5 Mio. EURO<br />
veranschlagt sind. Dazu steuern das<br />
Bundesministerium für Bildung und<br />
Forschung rund 2,8 Mio. EURO und<br />
das <strong>Saar</strong>land 1,5 Mio. EURO bei.
D EPONIERECHT IM<br />
S AARLAND<br />
Nachdem der Vortrag von Dr. J. Satorius<br />
vom Landesamt für Umwelt- und<br />
Arbeitsschutz <strong>Saar</strong>land (LUA) anlässlich<br />
der Mitgliederversammlung im Juni<br />
entfallen musste, wurde das Thema<br />
Gegenstand einer eigenen Veranstaltung<br />
des VBS. Alle interessierten Firmen<br />
wurden am 27. Juli 2009 im Haus<br />
der <strong>Bau</strong>wirtschaft über die Veränderungen<br />
in der saarländischen Deponielandschaft<br />
sowie die aktuelle Verordnung<br />
zur Vereinfachung des Deponierechts<br />
vom April 2009 informiert.<br />
Dr. Satorius ging eingehend auf das<br />
Annahmeverfahren privater Lieferungen<br />
sowie kommerzieller Abfallanlieferungen<br />
ein. Nach Darstellung der<br />
einzelnen Verfahrensschritte wurden<br />
die Veränderungen im Vollzug dargestellt.<br />
Schwerpunkte des Vollzugs, so<br />
Dr. Satorius, seien Rekultivierung/Restverfüllung/Profilierung<br />
stillgelegter<br />
Deponien bzw. Deponieabschnitte;<br />
Nachrüstung neu genehmigter Deponieabschnitte;<br />
Annahmeverfahren/<br />
Jahresberichte, Grundwasserüberwachung/Auslöseschwellen/Maßnahmepläne;<br />
die Beschäftigung von sachund<br />
fachkundigem Personal; Akkreditierung/Zulassung<br />
der Untersuchungsstellen.<br />
Abschließend nahm Dr. Satorius auch<br />
die Gelegenheit wahr, über den aktuellen<br />
Stand bei der Verwertung mineralischer<br />
Abfälle bzw. schadstoffbehafteter<br />
Materialien zu informieren.<br />
Mit der geplanten Ersatzbaustoffverordnung<br />
werde das Ziel bundesein-<br />
heitlicher Regelungen für bodenähnliche<br />
Anwendungen, technische <strong>Bau</strong>werke<br />
und <strong>Bau</strong>produkte unabhängig<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
vom Abfallcharakter eines Materials<br />
verfolgt.<br />
33
<strong>Verbandsleben</strong><br />
Auch im Herbst konnte wieder eine Reihe von Mitgliedsbetrieben<br />
des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> neu- bzw. rezertifiziert werden. Wir gra-<br />
Bernardi <strong>Bau</strong>unternehmung GmbH<br />
34<br />
M EISTERHAFT-KAMPAGNE<br />
Folgende Fünf-Sterne-Betriebe wurden<br />
neu zertifiziert:<br />
"Die Firma Bernardi wurde 1933<br />
gegründet und wird heute in 3. Generation<br />
durch Dipl.-Ing., Dipl.-<br />
Wirtsch.-Ing. Christoph Bernardi<br />
geführt.<br />
Seit Anfang der 80er Jahre verlagerten sich die Schwerpunkte<br />
der Tätigkeit vom reinen Rohbau hin zum schlüsselfertigen<br />
Wohnungs- und Gewerbebau.<br />
Darüber hinaus betätigt sich die Firma Bernardi seit nunmehr<br />
mehr als 40 Jahren im Bereich des Tankstellen- und<br />
Tankanlagenbaus als Fachbetrieb nach dem Wasserhaushaltsgesetz<br />
WHG § 19."<br />
KSH Dach und Fassadenbau, Dirmingen<br />
Bei der KSH Dach und Fassadenbau<br />
GmbH handelt es sich um einen modernen<br />
und kompetenten Handwerksbetrieb<br />
in Dirmingen. Geschäftsfüher<br />
Klaus Hinsberger arbeitete<br />
schon in jungen Jahren im väterlichen Dachdecker- und<br />
Zimmereibetrieb und gründete vor mehr als 20 Jahren sein<br />
eigenes Unternehmen. Das Team besteht aus 15 Facharbeitern,<br />
davon 2 Zimmermeistern, 2 Dachdeckermeistern, einer<br />
<strong>Bau</strong>ingenieurin, 3 Azubis und 2 kaufmännischen Angestellten.<br />
Die Tätigkeitsfelder reichen vom privaten Wohnungsbau,<br />
Gewerbebau und Kundendienst bis hin zu allem, was<br />
zu dem Bereich Dach und Fassade gehört. Bei der KSH wird<br />
von der Beratung (auch energetische Sanierung), Planung,<br />
Lieferung, Instandsetzung bis hin zur Montage alles aus einer<br />
Hand geleistet. Sie ist Partner für Neubauten, Umbauten<br />
und Erweiterungen mit modernster Technik.<br />
tulieren allen Unternehmen und stellen Ihnen diese gerne<br />
nachfolgend vor:<br />
TSG <strong>Bau</strong>unternehmung GmbH, Völklingen<br />
Nach dem Konkurs der<br />
alt eingesessenen <strong>Bau</strong>unternehmung<br />
Alfred<br />
Müller GmbH & Co KG wurde die TSG <strong>Bau</strong>unternehmung<br />
GmbH am 1. Dezember 1993 durch die Gesellschafter Benno<br />
Rösner und Horst Griemsmann gegründet. Benno Rösner<br />
schied im Jahr 2001 aus; zu Beginn des Jahres 2007 wurde<br />
die TSG <strong>Bau</strong>unternehmung GmbH von der TSG Vermögensverwaltung<br />
GmbH mit den Gesellschaftern Horst Griemsmann<br />
und Massing übernommen. In den ersten Monaten<br />
nach Gründung war ein Großteil der Belegschaft in den<br />
neuen Bundesländern tätig. Nachdem entsprechende Aufträge<br />
vorlagen, konzentrierte sich die <strong>Bau</strong>tätigkeit auf den<br />
Raum Völklingen, <strong>Saar</strong>brücken und Dillingen. Das Tiefbauunternehmen<br />
mit ca. 60 Beschäftigen führt sämtliche Erd-,<br />
Tiefbau-, Straßenbau-, Kabelverlege-, Kanalneubau- und<br />
Kanalsanierungsarbeiten, Herstellen von Hausanschlüssen<br />
sowie Herstellung von Außenanlagen aller Art aus.<br />
Folgender Fünf-Sterne-Betrieb wurde<br />
re-zertifiziert:<br />
Helmut Dörr GmbH, Zimmerei Bedachung<br />
BioHolzhausbau, Köllerbach<br />
Der Meisterbetrieb in den Gewerken<br />
Zimmerer-, Dachdekker-<br />
und Klempnerarbeiten<br />
feierte dieses Jahr sein 50-jähriges<br />
Jubiläum. Die Zertifizierungen<br />
EMAS und ISO 9001 unterstützen das Unternehmen,<br />
das über 30 Mitarbeiter zählt, schon seit Jahren in seiner<br />
qualitativen und sorgfältigen Arbeit. Die Produktpalette<br />
reicht von traditionellen Arbeiten in den Gewerken als auch<br />
Holzhausbau in verschiedenen Varianten bis Wärmedämmsysteme<br />
mit Isofloc und Energieberatung.<br />
66128 SB-Gersweiler<br />
Am Güterbahnhof<br />
Tel.: (06 81) 9 70 30-0<br />
Fax: (06 81) 9 70 30 80
BAUINNUNG<br />
F ORDWERKE<br />
BESICHTIGT<br />
Die Mitgliederversammlungen der<br />
<strong>Bau</strong>innung erfreuen sich seit Jahren<br />
aufgrund des attraktiven Rahmenprogrammes<br />
einer zunehmenden Beliebtheit.<br />
So fällt es den Veranstaltern naturgemäß<br />
immer schwerer, ein Werk<br />
oder eine Organisation im <strong>Saar</strong>land zu<br />
finden, die Führungen auch für große<br />
Gruppen anbieten. Dennoch war es<br />
möglich, am 22. Juli dieses Jahres –<br />
nach den erfolgreichen Veranstaltungen<br />
auf dem <strong>Saar</strong>ländischen Rundfunk,<br />
bei Pizza Wagner, bei der Karlsberg<br />
Brauerei etc. – eine Besichtigung<br />
der Fordwerke in <strong>Saar</strong>louis zu organisieren.<br />
Parallel wurde eine Stadtführung<br />
unter dem Motto „Kennen Sie<br />
die historische Festungsstadt <strong>Saar</strong>louis?“<br />
angeboten.<br />
Die Besichtigung der Fordwerke faszinierte<br />
die Teilnehmer auf’s höchste,<br />
fanden sie doch einen vollautomatisierten,<br />
modernen Just-in-Time-Betrieb<br />
der Automobilindustrie vor mit<br />
präzise aufeinander abgestimmten<br />
Produktionswegen. Auch die Stadt-<br />
www.Bank1<strong>Saar</strong>.de<br />
führung, die Herr Jaeck amüsant und<br />
informativ gestaltete, bot den Teilnehmern<br />
eine Reihe von interessanten Facetten<br />
von <strong>Saar</strong>louis wie u.a. die alten<br />
Befestigungsanlagen mit Schleusenbrücke<br />
und <strong>Saar</strong>-Altarm, Contregard-<br />
Vauban, Herrenhäuser und das Rathaus<br />
mit dem Gobelinsaal etc.<br />
Nach der Besichtigung traf man sich<br />
dann im Hofhaus in <strong>Saar</strong>louis, das sowohl<br />
für die Mitgliederversammlung<br />
als auch für das anschließende Abendessen<br />
einen angenehmen Rahmen bot.<br />
Bei der Mitgliederversammlung informierte<br />
nach der Eröffnung und Begrüßung<br />
durch den Landesinnungsmeister<br />
der <strong>Bau</strong>innung, Michael Linnebacher,<br />
Geschäftsführer RA Karl Hannig<br />
die persönlichere Note<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
über die konjunkturelle Situation, die<br />
Situation vor den Bundes- und Landtagswahlen<br />
sowie über die Tätigkeit<br />
der Geschäftsstelle im vergangenen<br />
Jahr. Nach der Verabschiedung der<br />
Jahresrechnung 2008 und des Haushaltsvoranschlages<br />
2009 wurden Vorstand<br />
und Geschäftsführung einstimmig<br />
entlastet.<br />
Außerhalb des Turnus stand die Nachwahl<br />
des stv. Landesinnungsmeisters<br />
auf der Tagesordnung. Hier wurde der<br />
Landesfachgruppenvorsitzende der<br />
Fliesenleger Artur Recktenwald einstimmig<br />
von den Anwesenden gewählt.<br />
Der Abend fand bei sommerlichen<br />
Temperaturen im Innenhof des Hofhauses<br />
einen schönen Ausklang.<br />
Die individuelle Beratung im <strong>Saar</strong>land für Handwerker. Bank 1 <strong>Saar</strong>. Damit Träume keine bleiben.<br />
35
<strong>Verbandsleben</strong><br />
Handballweltmeister Christian<br />
Schwarzer, Schirmherr der Sponsoring-<br />
Aktion KidsKlinik der Landesinnung<br />
<strong>Saar</strong> Putz-Stuck-Trockenbau, hat sich<br />
am Montag, den 26. Oktober 2009 vor<br />
Ort über die Umbauarbeiten in der<br />
<strong>Saar</strong>brücker Kinderklinik auf dem<br />
Winterberg informiert. Dabei konnte<br />
er sowohl den fertig gestellten 100 m<br />
langen unterirdischen Transportflur<br />
von der Kinderklinik ins Hauptgebäude<br />
begutachten, der mit Dämmmaterialien<br />
und optischen Mitteln kinderfreundlich<br />
gestaltet wurde, als auch<br />
die laufenden Maßnahmen im Eingangs-<br />
und Wartebereich besichtigen.<br />
Begrüßt wurde Christian Schwarzer<br />
von Landesinnungsmeister Heinz Sam-<br />
36<br />
STUCK • PUTZ • TROCKENBAU<br />
S CHWARZER BESICHTIGT U MBAUARBEITEN<br />
IN K INDERKLINIK<br />
son und seinen Stellvertretern Volker<br />
Enke und Oliver Heib. Auch die Hausherrn<br />
waren mit von der Partie.<br />
Die Stuckateurinnung unterstützt in<br />
der Kinderklinik des Klinikums <strong>Saar</strong>brücken<br />
Umbaumaßnahmen im Wert<br />
von 50.000 Euro. Das Sozialsponsoring<br />
wurde vom Bundesverband der Stukkateure<br />
("Bundesverband Ausbau und<br />
Fassade", BAF) initiiert. Zusammen mit<br />
der Deutschen Kinderhilfe e.V. werden<br />
in dem Projekt „Kids Klinik" Kinderkliniken<br />
unterstützt, die für kinderfreundliche<br />
und kindgerechte Umbauund<br />
Verbesserungsmaßnahmen keine<br />
Investitionsmittel zu Verfügung haben.<br />
HEINZ SAMSON IM BUNDESVORSTAND BESTÄTIGT<br />
Im Rahmen der Sitzung der Landesfachgruppenleiter des Bundesfachgruppe<br />
Stuck-Putz-Trockenbau, Bundesverband Ausbau und Fassade im ZDB (BAF) am<br />
17. September 2009 in Fulda, wurde turnusgemäß die Wahl des Vorstandes<br />
durchgeführt. Aufgrund einer vorangegangenen Beschlussfassung wurde der<br />
Vorstand des BAF von 9 auf 5 Personen verkleinert.<br />
Herr Dipl.-Math. Stuckateurmeister Jürgen G. Hilger wurde als Vorsitzender<br />
von den Delegierten einstimmig für eine weitere Amtsperiode von 4 Jahren<br />
bestätigt. Neuer stellvertretender Vorsitzende wurde Herr Stuckateurmeister<br />
Manfred Haisch.<br />
Als weiteres Vorstandsmitglied wurde u.a. Heinz Samson gewählt.<br />
Deutscher Fassadenpreis 2009:<br />
E IN 2.PREIS GEHT<br />
NACH S AARBRÜCKEN<br />
Der Architekt Markus Ott und der<br />
Handwerksbetrieb STASS „Der Stuckateur“<br />
aus <strong>Saar</strong>brücken, Mitglied des<br />
<strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong>, sind für die gelungene<br />
Fassadenfarbgestaltung eines Einfamilienhauses<br />
in der Nelkenstraße mit einem<br />
2. Platz in der Kategorie Wohnund<br />
Geschäftshäuser ausgezeichnet<br />
worden. So konnten am 23. September<br />
2009 die beiden Geschäftsführer<br />
Di Franco und Mangione den Preis auf<br />
Gut Havichhorst in Münster entgegennehmen.<br />
An dem von der Firma Brillux<br />
ausgelobten Wettbewerb hatten sich<br />
mehrere hundert Architekten, Handwerksbetriebe<br />
und Hausbesitzer beteiligt.<br />
München bekennt Farbe!!!<br />
FARBE – AUSBAU<br />
UND FASSADE<br />
24. – 27. MÄRZ 2010<br />
Vom 24. bis 27. März 2010 öffnet in<br />
München die Farbe - Ausbau & Fassade<br />
ihre Tore - die weltweit bedeutendste<br />
Messe der Maler und Lackierer,<br />
Stuckateure, Putzer und Trockenbauer,<br />
Raumausstatter und Bodenleger. Die<br />
saarländische Stuckateurinnung hat<br />
eine Fahrt zu dieser Messe vom 26.-28.<br />
März 2010 geplant.
HOLZBAU<br />
M ITGLIEDERVER-<br />
SAMMLUNG 2009<br />
Am 28. August 2009 fand im Hotel Angel’s<br />
am Fruchtmarkt die Mitgliederversammlung<br />
der Landesfachgruppe<br />
Holzbau statt. Während die Damen<br />
den St. Wendeler Dom besichtigten,<br />
begrüßte Vorstandsmitglied Alexander<br />
Brettar die bedauerlich wenigen<br />
Firmenvertreter in Vertretung von<br />
dem kommissarischen Leiter der Landesfachgruppe,<br />
Roland Bernardi, der<br />
derzeit bei den Berufsweltmeisterschaften<br />
in Calgary/Kanada die deutschen<br />
Zimmerer betreute.<br />
Im Rahmen der Mitgliederversammlung<br />
wurden dann die Zimmermeister<br />
Michael Schorn und Peter Quint in den<br />
Vorstand der Landesfachgruppe Holzbau<br />
gewählt. Roland Bernardi wird die<br />
Landesfachgruppe kommissarisch bis<br />
zu den nächsten regulären Wahlen<br />
2010 leiten.<br />
Geschäftsführer Ullrich trug einen<br />
kurzweiligen Geschäftsbericht vor und<br />
informierte über alle wichtigen Themen,<br />
Entwicklungen und Aktivitäten<br />
der Landesfachgruppe des vergangenen<br />
Jahres.<br />
Des Weiteren wies der Geschäftsführer<br />
darauf hin, dass die Landesfachgruppe<br />
zur Gewinnung neuer Mitglieder in<br />
Kürze eine entsprechende Mitgliederwerbeaktion<br />
starten wird und bittet<br />
alle Firmen um ihre Unterstützung.<br />
Zum offiziellen Teil der Veranstaltung<br />
konnte der Landrat des Landkreises St.<br />
Wendel, Herr Recktenwald begrüßt<br />
werden. Dieser informierte darüber,<br />
wie die Mittel aus dem Konjunkturpaket<br />
II im Kreis St. Wendel eingesetzt<br />
werden und auch über den Stand des<br />
Projektes Sunpark am Bostalsee. Der<br />
Landrat gab sich zuversichtlich, dass<br />
bald der erste Spatenstich getan wer-<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
den kann und wies auf die enormen<br />
Chancen für die Region hin.<br />
Danach appellierte der Leiter des Ausbildungszentrums<br />
Markus Pirron an<br />
die Unternehmen, noch zusätzliche<br />
Auszubildende einzustellen, denn:<br />
Wenn jetzt nicht ausgebildet wird,<br />
werden wir in wenigen Jahren einen<br />
Fachkräftemangel haben!<br />
Bei schönem Wetter bot sich dann<br />
nach der Veranstaltung auf der Terrasse<br />
beim Aperitif noch genügend Gelegenheit<br />
zum Gespräch mit den Kollegen.<br />
37
<strong>Verbandsleben</strong><br />
38<br />
BDZ: MIT NEUEM<br />
NAMEN IN DIE ZUKUNFT<br />
Im 106. Jahr ihres Bestehens hat die<br />
Berufsorganisation des Zimmererhandwerks<br />
ihren Namen geändert.<br />
Aus Bund Deutscher Zimmermeister im<br />
Zentralverband des Deutschen <strong>Bau</strong>gewerbes<br />
wurde<br />
Holzbau Deutschland -<br />
Bund Deutscher Zimmermeister<br />
im Zentralverband des Deutschen <strong>Bau</strong>gewerbes.<br />
DACHDECKER<br />
D IE SAARLÄNDI-<br />
SCHEN D ACHDECKER<br />
ON TOUR<br />
Auf Einladung der Fa. Henkel/Wolfin<br />
<strong>Bau</strong>technik fuhren am Freitag, dem 9.<br />
Oktober 2009, insgesamt 40 Teilnehmer<br />
nach Wächtersbach. Nachdem<br />
man sich nach dem Eintreffen bei einem<br />
kleinen Buffet gestärkt hatte,<br />
folgte nach einem Vortrag - Herr<br />
Hecker informierte eingehend mit äußerst<br />
nützlichen und interessanten<br />
Ausführungen zum Thema „Flachdach“<br />
vor dem Hintergrund der aktuellen<br />
Fachregel und der DIN 18531ein<br />
Betriebsrundgang. Danach ging es<br />
zu dem herrlich gelegenen Seehotel<br />
Niedernberg. Am Abend dann hatte<br />
sich die Fa. Wolfin neben einem ausgezeichneten<br />
Abendessen noch etwas<br />
ganz Spezielles einfallen lassen: die<br />
Künstlerin „Rena Schwarz“ unterhielt<br />
die Gäste mit ihrem Programm<br />
„Supertussies packen aus“. In bester<br />
Laune klang der Abend dann erst zu<br />
später Stunde aus.<br />
Am nächsten Morgen dann ging es<br />
weiter nach Aschaffenburg zur Besichtigung<br />
des Schlosses Johannisburg. Bevor<br />
die Heimfahrt angetreten wurde,<br />
wurde im urigen Gewölbekelle „Zum<br />
Fegerer“ zu Mittag gegessen. Landesinnungsmeister<br />
Güth zeigte sich wie<br />
alle anderen Teilnehmer angetan von<br />
der hervorragenden Gesamtorganisation,<br />
der Sach- und Fachkompetenz<br />
der Fa. Henkel/ Wolfin <strong>Bau</strong>technik und<br />
nicht zuletzt von der Herzlichkeit und<br />
Gastfreundschaft der Fa. Wolfin.<br />
FLIESEN<br />
F LIESENLEGER IM<br />
HOHEN N ORDEN<br />
Berlin 2008 galt es in diesem Jahr zu<br />
„toppen“. Und das gelang! Bereits auf<br />
der Rückfahrt vom letzten Fachseminar<br />
in Berlin beschlossen die Teilnehmer,<br />
im Jahr 2009 Hamburg im wahrsten<br />
Sinne des Wortes „anzusteuern“.<br />
So fuhr eine ansehnlich große Gruppe<br />
von 25 Teilnehmern und Teilnehmerinnen<br />
vom 25. bis 27. September 2009<br />
nach Hamburg. Gemeinsam mit der<br />
Fliesenlegerinnung war ein abwechslungsreiches<br />
und interessantes Programm<br />
zusammengestellt worden, das<br />
den Teilnehmern ausreichend Freiraum<br />
für eigene Aktivitäten ermöglichte.<br />
Das Crowne Plaza in der Nähe<br />
der Außenalster bot sowohl vom Ambiente<br />
als auch von der Lage allen<br />
Komfort.<br />
Zum eigentlichen Fachseminar, das gemeinsam<br />
mit den Hamburger Fliesenlegern<br />
durchgeführt wurde, konnten<br />
die Vorsitzenden Stefan Bormann<br />
(Hamburg) und Artur Recktenwald<br />
(<strong>Saar</strong>land) ca. 30 Teilnehmer aus beiden<br />
Innungen begrüßen. RA Christian<br />
Ullrich vom <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> informierte<br />
in einem schwungvollen und praxisorientierten<br />
Vortrag zum Thema „Abnahme<br />
im Werkvertrag und die rechtlichen<br />
Konsequenzen“. Anhand von<br />
zahlreichen Beispielfällen zeigte Herr<br />
Ullrich tägliche Problemfälle, Konsequenzen<br />
und Lösungen auf. Der saar-<br />
ländische Vertreter im Technischen<br />
Ausschuss des Fachverbandes Fliesen<br />
Wolfgang Kuhn ergänzte unter dem<br />
Motto „Aus der Praxis für die Praxis“<br />
den Vortrag um fachtechnische und<br />
fachspezifische Hinweise und Informationen.<br />
„Wichtige Versicherungen im<br />
Fliesenlegerhandwerk“ war ein Beitrag<br />
der Fliesenlegerinnung Hamburg,<br />
der das Augenmerk der Teilnehmer<br />
einmal weg vom rein fachlichen und<br />
technischen auf betriebliche Belange<br />
lenkte. Ole Sturm von der <strong>Bau</strong>ass<br />
GmbH & Co. KG machte deutlich, das<br />
eine jährliche Überprüfung der Versicherungsverträge<br />
dem Fliesenleger<br />
viel Geld und Ärger ersparen kann.<br />
Parallel zur Tagung besuchten die Damen<br />
unter kundiger Führung den Park<br />
„Planten und Blomen“ und gewannen<br />
bei einem Fußmarsch entlang der Binnen-<br />
und der Außenalster erste Eindrücke<br />
von Hamburg.<br />
Am Abend fand ein gemeinsames Essen<br />
mit Vertretern der Hamburger<br />
<strong>Bau</strong>innung im Warsteiner Elbspeicher<br />
mit direktem Blick auf den Hafen statt.<br />
Bei herrlichstem Wetter besichtigte<br />
man am nächsten Tag bei einer geführten<br />
Stadtrundfahrt und einer großen<br />
Hafenrundfahrt gemeinsam Hamburg,<br />
bevor die Teilnehmer die Möglichkeit<br />
zur individuellen Erkundung<br />
der Stadt nutzten.<br />
Wie im vergangenen Jahr, so wurde<br />
auch jetzt am Ende der Reise wieder<br />
über das neue Ziel nachgedacht und<br />
ein vorläufiger Beschluss gefasst: 2010<br />
soll es Paris sein – auf in die Hauptstadt<br />
an der Seine!