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Verbandsleben Inhalt - AGV Bau Saar

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<strong>Verbandsleben</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

<strong>Inhalt</strong><br />

Tag der <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />

Delegiertenversammlung 4<br />

Wahlen 5<br />

Ehrungen 5<br />

Öffentlicher Vortragsteil 6<br />

Festrede Prod. Dr. Dr. Rürup 7<br />

Aktuell<br />

<strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz 8<br />

Präqualifikation wird zur Erfolgsstory 9<br />

Umfrage Zahlungsmoral 10<br />

Wohnungsmangel in Deutschland 11<br />

Korrektur Wohnungsbaupolitik Hauptforderung an neue BR 11<br />

<strong>Bau</strong>industrie zur Bundestagswahl 12<br />

Große Resonanz auf <strong>Bau</strong>wirtschaftstag 12<br />

Nachrichten<br />

Wirtschaft 14<br />

Betriebswirtschaft 16<br />

Technik 17<br />

Bekanntmachungen 18<br />

Recht<br />

Arbeitsrecht 24<br />

Steuern 26<br />

Vertragswesen 27<br />

<strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> – <strong>Verbandsleben</strong><br />

Beirat 30<br />

<strong>Bau</strong>industrie 31<br />

Richtfest 32<br />

<strong>Bau</strong>stoffindustrie 33<br />

Meisterhaft 34<br />

<strong>Bau</strong>innung 35<br />

Stuckateure 36<br />

Holzbau 37<br />

Dachdecker 38<br />

Fliesen 38<br />

Magazin<br />

Termine, Impressum, Personalien 39<br />

3


Tag der <strong>Saar</strong>ändischen <strong>Bau</strong>wirtschaft 2009<br />

Der diesjährige Tag der <strong>Saar</strong>ländischen<br />

<strong>Bau</strong>wirtschaft wurde wiederum im<br />

Konferenzgebäude des <strong>Saar</strong>ländischen<br />

Rundfunks durchgeführt.<br />

Delegiertenversammlung<br />

Zunächst eröffnete Präsident Bernardi<br />

die interne Delegiertenversammlung.<br />

In seiner Begrüßung betonte Bernardi<br />

nochmals, dass die Delegiertenversammlung<br />

satzungsgemäß als Mitgliederversammlung<br />

quasi das Parlament<br />

des Verbandes darstelle.<br />

Bernardi ging im internen Teil detailliert<br />

auf die baukonjunkturelle Situation<br />

bundesweit und insbesondere im<br />

<strong>Saar</strong>land ein (Näheres siehe Seite 14,<br />

Wirtschaftsberichte).<br />

Darüber hinaus berichtete er über die<br />

Vorstellungen der Spitzenverbände<br />

der <strong>Bau</strong>wirtschaft hinsichtlich der laufenden<br />

Koalitionsverhandlungen im<br />

Bund nach den Bundestagswahlen<br />

2009.<br />

Der Präsident machte nochmals deutlich,<br />

dass aus Sicht der <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />

die Thematik Infrastruktur und Verkehr<br />

mit dem Gesichtspunkt der Umstellung<br />

von der Haushalts- auf die<br />

Nutzerfinanzierung Priorität habe. Die<br />

<strong>Bau</strong>wirtschaft erwarte den Ausbau der<br />

Verkehrsinfrastruktur sowie die Verbesserung<br />

des Erhaltungszustandes. In<br />

weiteren Punkten forderte Bernardi<br />

auch die kurzfristige Heilung des missglückten<strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetzes<br />

durch eine neue Definition des<br />

<strong>Bau</strong>geldbegriffes. Er widmete sich<br />

auch der Thematik Wohnungsbau und<br />

zählte die Erwartungen an eine neue<br />

Bundesregierung aus Sicht der <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />

auf. Für den Neubau, so<br />

4<br />

TAG DER B AUWIRTSCHAFT NACH EINEM<br />

J AHR F INANZKRISE<br />

Bernardi, erwarte man eine Verdoppelung<br />

des Abschreibungssatzes im Mietwohnungsbau,Klimaschutzabschreibungen<br />

im Mietwohnungsbau bei<br />

Übererfüllung der geltenden EnEV-<br />

Anforderungen, Gleichstellung der<br />

Förderung von Abriss-, Neubau- und<br />

Sanierungsmaßnahmen im Bestand,<br />

Erweiterung der KfW-Förderung auf<br />

Bestandsersatz von Wohnungsbauten<br />

aus den 60er und 70er Jahren.<br />

Für den Bestandsbau forderte er von<br />

der neuen Bundesregierung, die Arbeitskosten<br />

bei Handwerkerleistungen<br />

im Wohnungsbestand im Rahmen des<br />

§ 35 a, Abs. 2 EStG, auf ein Fördervolumen<br />

von 25.000,- Euro anzuheben,<br />

die Einführung eines ermäßigten<br />

Mehrwertsteuersatzes auf Modernisierungsleistungen,<br />

den Ausbau und die<br />

Verstetigung der Förderung bei KfW-<br />

Programmen und schließlich die Erhöhung,<br />

zumindest Verstetigung der<br />

KfW-Programme zur CO 2 -Gebäudesanierung<br />

über 2011 hinaus.<br />

Im Anschluss an die Begrüßung durch<br />

den Präsidenten trug Hauptgeschäftsführer<br />

Hannig den Geschäftsbericht<br />

vor.<br />

Hannig machte zunächst deutlich, dass<br />

sich die Geschäftsführung des <strong>AGV</strong><br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> nach wie vor um eine Verbesserung<br />

des Verhältnisses der <strong>Bau</strong>spitzenverbände<br />

Hauptverband <strong>Bau</strong>industrie<br />

und Zentralverband <strong>Bau</strong>gewerbe<br />

bemühe. Hier käme ihm mit den Südwestverbänden<br />

als traditionelle Doppelverbände<br />

eine besondere Rolle zu.<br />

Die Finanzkrise, so Hannig weiter, habe<br />

seit dem vergangenen Herbst den<br />

<strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> in besonderer Weise in<br />

Anspruch genommen. Einmal habe es<br />

gegolten, die konjunkturellen Auswir-<br />

kungen auf die Branche zu beobachten<br />

und gegenüber der Öffentlichkeit<br />

deutlich zu machen. Zum anderen dafür<br />

zu sorgen, dass die Konjunkturpakete<br />

I und insbesondere II im Land<br />

sachgerecht umgesetzt werden. Gerade<br />

die Regeln zur Beschleunigung der<br />

Vergabe würden vom <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

im Hinblick auf ihre Einhaltung durch<br />

das Land, aber auch insbesondere<br />

durch die Kommunen genauestens beobachtet.<br />

Es hätten zahlreiche Gespräche<br />

mit den zuständigen Ministerien<br />

und dem Städte- und Gemeindetag<br />

stattgefunden. Neben dem Thema Finanzkrise<br />

und den Auswirkungen auf<br />

die baukonjunkturelle Entwicklung<br />

habe auch das Superwahljahr 2009 die<br />

Verbandsarbeit geprägt. Dabei, so<br />

Hannig weiter, sei wichtig gewesen, zu<br />

den Wahlprogrammen in verschiedenen<br />

Gesprächen Stellung zu nehmen,<br />

aber auch die Wahlprüfsteine der <strong>Bau</strong>spitzenverbände<br />

den politischen Parteien,<br />

den Medien und der bauinteressierten<br />

Öffentlichkeit deutlich zu machen.<br />

Hannig brachte hierbei seine<br />

Enttäuschung zum Ausdruck, dass es<br />

nicht gelungen sei, dass die beiden<br />

großen <strong>Bau</strong>spitzenverbände sich auf<br />

ein gemeinsames Papier hätten einigen<br />

können.<br />

Die Mitarbeiter der Geschäftsführung<br />

hätten während des Wahlkampfes, soweit<br />

zeitlich möglich, die Veranstaltungen<br />

der ernstzunehmenden demokratischen<br />

Parteien im <strong>Saar</strong>land besucht<br />

und die entsprechenden Gespräche<br />

geführt. Schließlich müsse ein Verband<br />

nach der Entscheidung des Bürgers<br />

letztlich mit jeder Regierungskonstellation<br />

zusammenarbeiten.<br />

Im Anschluss ging Hannig auf die Thematik<br />

Tarifpolitik ein. Er schilderte die<br />

Bemühungen der Südwestverbände,<br />

nach den Potsdamer Beschlüssen die<br />

Tarifeinheit zwischen Hauptverband<br />

und Zentralverband und den Flächentarifvertrag<br />

zu stärken.<br />

Hannig machte auch Ausführungen zu<br />

den Bemühungen des Verbandes, die<br />

Pläne der Landesregierung und der<br />

Opposition hinsichtlich der Verabschiedung<br />

eines neuen Tariftreuegesetzes<br />

objektiv und kritisch zu begleiten.<br />

Der Hauptgeschäftsführer ging dann<br />

im Detail auf die Problematik des <strong>Bau</strong>geldbegriffes<br />

im neuen <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz<br />

ein und schilderte<br />

die Bemühungen des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong><br />

<strong>Saar</strong> zur Schadensbegrenzung und ak-


tuell hinsichtlich einer Nachbesserung<br />

des Gesetzes nach Antritt der neuen<br />

Bundesregierung.<br />

Des Weiteren berichtete der Hauptgeschäftsführer<br />

über das neue Leitbild<br />

der gesamten <strong>Bau</strong>branche, über die<br />

Mitgliederwerbeaktion sowie über die<br />

stabile Mitgliederentwicklung, über<br />

die verschiedenen PR-Kampagnen des<br />

Verbandes, über die weiteren Bemühungen,<br />

die Präqualifizierung zu einer<br />

Erfolgsstory werden zu lassen, über<br />

den Stand der Qualitätsoffensive Meisterhaft<br />

sowie über die individuelle<br />

Mitgliederbetreuung als Dienstleister<br />

und die umfangreichen Informationsund<br />

Fortbildungsaktivitäten des Verbandes<br />

im Einzelnen.<br />

Abschließend empfahl er den ausgelegten<br />

Geschäftsbericht zur Lektüre.<br />

Im Regularienteil der internen Delegiertenversammlung<br />

wurde der Haushalt<br />

2008 einstimmig genehmigt, Vorstand<br />

und Geschäftsführung Entlastung<br />

erteilt und der Haushaltsplan<br />

2009 ebenfalls einstimmig angenommen.<br />

Ehrungen<br />

Traditionell werden am Ende der DelegiertenversammlungenMitgliedsfirmen<br />

für 40-, 50- und 100jährige (und<br />

künftig auch 75jährige) Verbandsmitgliedschaften<br />

geehrt. In diesem Jahr<br />

wurden folgende Mitgliedsfirmen geehrt:<br />

1. für 40jährige Verbandsmitgliedschaft<br />

● Jolly Fliesen GmbH, Fliesenlegerbetrieb,<br />

Friedrichsthal<br />

● Robiné GmbH & Co. KG, Erd- und<br />

Kanalbau, <strong>Saar</strong>brücken<br />

2. für 50jährige Verbandsmitgliedschaft<br />

● Helmut Dörr GmbH, Holzbau- und<br />

Dachdeckerbetrieb, Püttlingen. Die<br />

Firma Dörr feierte in diesem Jahr<br />

auch ihr 50jähriges Bestehen<br />

● Albert Heib GmbH, Stuckateur- und<br />

Malerbetrieb, St. Ingbert<br />

● Kolb GmbH, <strong>Bau</strong>unternehmung,<br />

Kirkel. Auch die Firma Kolb feierte<br />

in diesem Jahr ihr 50jähriges Bestehen<br />

● Peter Thös GmbH, Dachdeckerbetrieb,<br />

Friedrichsthal<br />

● Zimmermann Putz GmbH, Stuckateurbetrieb,<br />

Kleinblittersdorf<br />

Wahlen<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

Bei den turnusgemäß durchzuführenden Wahlen wurden neu in den Beirat<br />

gewählt die Herren Armin Krächan von der <strong>Bau</strong>unternehmung TKP Krächan<br />

GmbH in Illingen und Horst Weber von der Enrotec Logistik GmbH & Co. KG,<br />

Neunkirchen.<br />

H. Weber A. Krächan<br />

Vorstand<br />

Hans-Ludwig Bernardi, Präsident<br />

Klaus Ehrhardt, 1. Vizepräsident<br />

Horst Güth, 2. Vizepräsident<br />

Bernd Burgard<br />

Philipp Gross<br />

Norbert Recktenwald<br />

Beirat<br />

Hermann Backes<br />

Wolfgang Becker<br />

Gundolf Blandfort<br />

Gerhard Detzen<br />

Walter Eberhard<br />

Gerhard-Josef Ehl<br />

Horst Griemsmann<br />

Veronika Heinz<br />

Günter Heitz<br />

Franz Keren<br />

Markus Klein<br />

Armin Krächan<br />

Guido Lieser<br />

Michael Linnebacher<br />

Wolfgang Müller<br />

Artur Recktenwald<br />

Heinz Samson<br />

Johannes Wagner<br />

Horst Weber<br />

5


Tag der <strong>Saar</strong>ändischen <strong>Bau</strong>wirtschaft 2009<br />

6<br />

Öffentlicher Vortragsteil<br />

findet<br />

große Beachtung<br />

Deutlich über 200 Besucher aus dem<br />

Kreis der Mitglieder, aber auch aus Politik,<br />

Verwaltung und Wirtschaft waren<br />

der Einladung zum öffentlichen<br />

Teil gefolgt. Der Gastredner, Prof. Dr.<br />

Dr. Rürup war offensichtlich Garant<br />

für großes Interesse der Öffentlichkeit.<br />

Er sprach zum Thema „1 Jahr Finanzkrise“.<br />

Zunächst begrüßte der Präsident die<br />

zahlreichen Gäste und ging dann<br />

nochmals kurz auf die Ausgangssituation<br />

vor Beginn der Finanzkrise und<br />

auf deren Auslöser ein. Er stellte dabei<br />

fest, dass in Deutschland die alte<br />

Bundesregierung hinsichtlich des Krisenmanagements<br />

schnell gehandelt<br />

und mit ihrer Politik Schlimmeres verhindert<br />

habe. Er gab dann den Zuhörern<br />

eine Situationsschilderung bezüglich<br />

der baukonjunkturellen Situation<br />

bundesweit und im <strong>Saar</strong>land nach einem<br />

Jahr Finanzkrise (siehe Bericht<br />

Seite 14, Wirtschaftsberichte).<br />

Besondere Sorgen, so Bernardi, bereite<br />

nach wie vor der Wohnungsbau und<br />

insbesondere in Folge der Finanzkrise<br />

der Wirtschaftsbau, während der öffentliche<br />

<strong>Bau</strong> stabilisierende Wirkung<br />

zeige. Die Erwartungen für die nächsten<br />

sechs Monate, dies habe die interne<br />

Verbandsumfrage ergeben, sei bei<br />

den Mitgliedsbetrieben allerdings gedämpft.<br />

Bernardi ging dann auch auf die Situation<br />

nach den Europawahlen, den<br />

Landtagswahlen und der Bundestagswahl<br />

hinsichtlich der Parteienlandschaft<br />

ein. Die Zeit der dominierenden<br />

Volksparteien, so Bernardi, sei offensichtlich<br />

vorbei, das Mehrparteiensystem<br />

habe sich etabliert, traditionelle<br />

Wählerbindungen an Parteien würden<br />

an Bedeutung verlieren; vor den Wahlen<br />

sind spätere Koalitionskonstellationen,<br />

so Bernardi, immer schwieriger<br />

einschätzbar.<br />

Der <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> begrüße ausdrükklich,<br />

dass durch die Entscheidung der<br />

Grünen eine Regierungsbeteiligung<br />

mit den Linken im <strong>Saar</strong>land nicht zustande<br />

kam.<br />

Bernardi machte im Weiteren deutlich,<br />

dass die auf Bundesebene zukünftig<br />

regierende schwarz-gelbe Mehrheit<br />

vor gigantischen Aufgaben stehe. Die<br />

Haushaltslage enge die Spielräume<br />

drastisch ein. Manches Wahlversprechen<br />

werde erst einmal auf Eis gelegt<br />

werden müssen.<br />

Für das <strong>Saar</strong>land betonte der Präsident<br />

insbesondere die Bedeutung der Entwicklung<br />

der Standortqualität und<br />

hier in besonderem Maße die der<br />

Standortlebensqualität gerade vor<br />

dem Hintergrund der demografischen<br />

Entwicklung im Land und der dringend<br />

notwendigen Verbesserung einer<br />

erfolgreichen Ansiedlungspolitik.<br />

Zu Recht würden die <strong>Saar</strong>-Kommunen<br />

einen massiven Nachholbedarf bei den<br />

Infrastrukturinvestitionen beklagen.<br />

Bernardi legte konkret nochmals ein<br />

eindeutiges Bekenntnis zur geplanten<br />

Stadtmitte am Fluss ab und sprach sich<br />

gegen halbe Lösungen aus. Auch der<br />

<strong>Bau</strong> der Eventhalle in unmittelbarer<br />

Nähe zur Messe sei ein vordringlich<br />

wichtiges Projekt.<br />

Im Hinblick auf die zukünftige Investitionspolitik<br />

des Landes werde der <strong>AGV</strong><br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong>, so Bernardi weiter, besonders<br />

gespannt auf die Handschrift<br />

zukünftiger Verkehrspolitik sein.<br />

Auch die neue Bundesregierung, so<br />

Bernardi, muss sich auf Bundesebene<br />

aus Sicht der gesamten <strong>Bau</strong>branche<br />

daran messen lassen, wie sie die großen<br />

<strong>Bau</strong>themen behandelt und abarbeitet.<br />

Deutschland braucht eine leistungsfähige<br />

Infrastruktur. Derzeit<br />

wird die Infrastruktur in Deutschland<br />

auf Verschleiß betrieben. Nach dem<br />

Auslaufen der Konjunkturprogramme<br />

2011 darf auf keinen Fall, so der Präsident,<br />

eine Investitionslücke entstehen.<br />

Die <strong>Bau</strong>wirtschaft wird aber auch genau<br />

beobachten, wie die neue<br />

Bundesregierung mit dem Sorgenkind<br />

No. 1, dem Wohnungsbau, umgeht.<br />

Bernardi begrüßte ausdrücklich, dass<br />

die Tarifvertragsparteien des <strong>Bau</strong>gewerbes<br />

sich erstmalig gemeinsam in<br />

einer wirtschaftspolitischen Initiative<br />

Wohnungsbau zu Wort gemeldet haben.<br />

Die Tarifvertragsparteien hätten<br />

deutlich gemacht, dass neben einer erfolgreichen<br />

Förderung der Wohnungsmodernisierung<br />

künftig auch die<br />

Unterstützung des Abrisses und der<br />

Neubau von Ersatzwohnungen erforderlich<br />

seien.<br />

Am Ende seiner Ausführungen stellte<br />

Bernardi die Frage, wie und wann und<br />

insbesondere mit welcher Dynamik<br />

Deutschland aus der derzeitigen Finanzkrise<br />

herauskommen könne.<br />

Bernardi abschließend: „Wir sind sehr<br />

froh, dass wir heute einen ausgewiesenen<br />

Fachmann und exzellenten Volkswirten<br />

als Gastredner gewinnen konnten,<br />

Prof. Dr. Dr. Rürup. Wir hoffen,<br />

dass Sie uns, was die Zukunft unseres<br />

Landes anbelangt, in Ihrer nun bevorstehenden<br />

Rede einigermaßen unsere<br />

Sorgen und Ängste nehmen können.“


„1 Jahr Finanzkrise“<br />

Festrede Prof. Dr. Dr. Rürup<br />

Mit den Worten „Die Gegenwart ist die Tochter der Vergangenheit und<br />

die Mutter der Zukunft“ begann Prof. Rürup seinen Vortrag.<br />

Einleitend erinnerte Prof. Rürup nochmals an die Genese der Krise, für die<br />

viele Ursachen verantwortlich sind.<br />

„Genauso wenig wie es möglich ist zu sagen, welcher Zahn einen geschnitten<br />

hat, wenn man seine Hand in eine Kreissäge hält, ist es möglich,<br />

die eine Gruppe von Schuldigen oder die alleinige Ursache dieser Krise zu<br />

identifizieren." Als Gründe nannte Rürup unter anderem die expansive<br />

Geldpolitik der amerikanischen Notenbank, den massiven Einsatz der Verbriefungstechnik,<br />

den Einsatz neuer Techniken der Strukturierung mit einem<br />

weitgehenden Transparenzverlust bezüglich der Risiken durch mehrfaches<br />

Umverpacken durch die Banken sowie das grandiose Versagen der<br />

Ratingagenturen. Der Faire-Value-Ansatz und die Rechnungslegung gemäß<br />

IFRS hätten eine starke Prozyklizität nach oben wie nach unten bedingt.<br />

In der Summe habe es sich mithin um eine Kombination aus Marktversagen,<br />

Staats-/Politik-Versagen gehandelt. Nur die „Gier der Manager“ verantwortlich<br />

zu machen, sei eine deutlich zu kurze Begründung.<br />

Prof. Rürup machte dann deutlich, dass die Finanzkrise die Realwirtschaft über drei Wirkungskanäle beeinflussen könne,<br />

nämlich über den Vermögenseffekt auf den privaten Verbrauch, den Handelskanal sowie die Verschlechterung der Finanzierungsbedingungen<br />

durch Verteuerung der Eigenkapitalbeschaffung und eine Kreditklemme.<br />

Rürup wandte sich dann der konjunkturellen Situation in Deutschland zu. Der Tiefpunkt habe am Ende des 1. Quartals dieses<br />

Jahres gelegen. Zwischenzeitlich zeigten die Erwartungsindikatoren wiederum nach oben. Rürup wies aber auch auf<br />

die sog. nachlaufenden Indikatoren hin. Der Höhepunkt bei der Entwicklung der Arbeitslosenzahlen werde im kommenden<br />

Jahr liegen. Er rechne mit einer Obergrenze von 4,2 Mio im Februar 2010.<br />

In der Folge beschäftigte sich Prof. Rürup in seiner Rede mit dem Geschäftsmodell Deutschland. Japan, Deutschland und<br />

Südkorea seien die am Härtesten getroffenen Länder durch die globale Finanz- und Wirtschaftskrise. Gemeinsam sei diesen<br />

drei Ländern ihre hohe Exportabhängigkeit. Prof. Rürup setzte sich auch mit der Forderung anderer führender Volkswirte<br />

nach einer Stärkung der Binnenorientierung auseinander. Er selbst halte die allenfalls vordergründig plausible These<br />

der überhöhten Exportorientierung der deutschen Wirtschaft für falsch. Er erwarte ein kräftiges Anwachsen des Welthandelsvolumens<br />

in der Zukunft ungeachtet des markanten Einbruchs von 2008 und 2009. Wegen dieses Zuwachses des<br />

Welthandels, der deutlich über der binnenwirtschaftlichen Entwicklung im alternden Deutschland liegen werde, eröffne<br />

eine hohe Exportquote Chancen auf einen höheren Wachstumspfad und damit auf Wohlfahrtsgewinne.<br />

Zum Schluss seines Vortrages kommentierte Gastredner Prof. Rürup auch die aktuelle Situation in den Koalitionsverhandlungen.<br />

Zum Thema Steuerreform sagte er voraus, dass sich die Steuerquote in der kommenden Legislaturperiode sicherlich<br />

nicht verringern werde.<br />

Er schloss seine Ausführungen mit den Feststellungen, dass Deutschland viel besser im internationalen Vergleich dastehe<br />

als dies in der Öffentlichkeit dargestellt werde. Die deutsche Industrie sei die leistungsfähigste Industrie der Welt. Deshalb,<br />

so Prof. Rürup zum Abschluss, wird<br />

Deutschland letztlich gestärkt aus dieser<br />

Krise gehen.<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

Die Rede von Prof. Dr. Rürup wurde mit<br />

viel Applaus bedacht. Im Anschluss an<br />

eine lebhafte Diskussion mit dem Gastredner<br />

lud der Präsident die Anwesenden<br />

zu einem Aperitif und Abendessen<br />

ins Restaurant Schloss Halberg ein.<br />

7


Aktuell<br />

Gutachter fällen vernichtendes Urteil<br />

über das <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz:<br />

● Weder durchführbar noch praxistauglich<br />

● Eklatanter Verstoß gegen Insolvenzrecht<br />

und Verfassungsrecht<br />

● Gesetzgeber muss unverzüglich<br />

handeln<br />

„Die neue Bundesregierung sollte die<br />

vernichtende Kritik der Gutachter am<br />

<strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz (<strong>Bau</strong>-<br />

FordSiG) ernst nehmen. Sie muss unverzüglich<br />

die Korrektur des Gesetzes<br />

in Angriff nehmen.“ Diese Forderung<br />

erhob in Berlin der Hauptgeschäftsführer<br />

des Hauptverbandes der Deutschen<br />

<strong>Bau</strong>industrie RA Michael Knipper<br />

anlässlich der Übergabe eines Gutachtens<br />

der Professoren Ulrich Battis<br />

und Christoph G. Paulus (Humboldt-<br />

Universität zu Berlin) zur „Praxistauglichkeit<br />

und Rechtmäßigkeit des <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetzes<br />

(<strong>Bau</strong>-<br />

FordSiG) aus wirtschafts-, insolvenzund<br />

verfassungsrechtlicher Sicht“. Das<br />

Gutachten belege, dass das <strong>Bau</strong>FoSiG<br />

8<br />

B AUFORDERUNGSSICHERUNGSGESETZ<br />

weder durchführbar noch praxistauglich<br />

sei und sowohl gegen geltendes<br />

Insolvenzrecht als auch gegen Verfassungsgrundsätze<br />

eklatant verstoße.<br />

Die <strong>Bau</strong>industrie teile die Auffassung<br />

der Gutachter, dass das Gesetz <strong>Bau</strong>unternehmer<br />

in ein „Pflichtenkarussell“<br />

schicke, aus dem sie nicht mehr<br />

„ungeschoren“ herauskämen, erläuterte<br />

Knipper. Handele der <strong>Bau</strong>unternehmer<br />

dem <strong>Bau</strong>FoSiG zuwider werde<br />

er bestraft; befolge er dessen Gebot,<br />

werde die Zahlung an den bevorzugten<br />

Gläubiger im Rahmen der Insolvenzanfechtung<br />

wieder rückgängig<br />

gemacht. Knipper: „Deutlicher kann<br />

wohl nicht belegt werden, dass der<br />

vom Gesetzgeber angestrebte Schutz<br />

der Nachunternehmer ins Leere läuft.<br />

Die Unternehmen sind so ungeschützt<br />

wie zuvor.“<br />

Gegen die Zielsetzung des Gesetzes,<br />

insbesondere Nachunternehmer besser<br />

gegen den Ausfall von Forderungen<br />

zu schützen, habe die <strong>Bau</strong>industrie<br />

nichts einzuwenden. Ganz im<br />

Gegenteil. Die <strong>Bau</strong>industrie sei bereit,<br />

an neuen Vorschlägen zur Sicherung<br />

von Nachunternehmen gegen Forderungsausfälle<br />

mitzuarbeiten. Mit dem<br />

<strong>Bau</strong>FoSiG sei dieses Ziel jedoch nicht<br />

zu erreichen; das Gesetz habe lediglich<br />

zur Folge, dass die Unternehmen mit<br />

unerfüllbaren Pflichten konfrontiert<br />

und unkalkulierbaren zivil- wie strafrechtlichen<br />

Risiken ausgesetzt würden.<br />

Die Praxisuntauglichkeit des <strong>Bau</strong>FoSiG<br />

ist nach Auffassung der Gutachter<br />

auch verfassungsrechtlich relevant.<br />

Knipper appelliert deshalb an die<br />

neue Regierungskoalition, diesen für<br />

die <strong>Bau</strong>unternehmen unerträglichen<br />

Zustand unverzüglich zu beenden und<br />

bei einer Neuregelung schon während<br />

des Gesetzgebungsverfahrens stärker<br />

auf die betriebswirtschaftlichen Auswirkungen<br />

des Gesetzes zu achten.<br />

Zusammenfassung des Rechtsgutachtens:<br />

● Das Gesetz statuiere ein Gebot zu<br />

einem Handeln, dessen Resultat im<br />

Insolvenzfall typischerweise wieder<br />

rückgängig gemacht werden dürfte<br />

(Insolvenzanfechtung), und das des-


wegen in eklatantem Verstoß zu<br />

den Geboten des Insolvenzrechts<br />

stehe.<br />

● Das <strong>Bau</strong>FordSiG verwische auch die<br />

strikte Grenzlinie zwischen der mit<br />

einer juristischen Person einhergehenden<br />

Haftungsbeschränkung<br />

und der persönlichen Haftung der<br />

Gesellschafter einer Personengesellschaft.<br />

● Der hemmende Effekt der Verwendungspflicht<br />

werde ersichtlich,<br />

wenn man dieses Verhaltensmuster<br />

in einem Gedankenspiel auf die gesamte<br />

Wirtschaft übertrage. Dies<br />

entspreche nicht einmal ansatzweise<br />

den Gegebenheiten und Realitäten<br />

moderner wirtschaftlicher<br />

Aktivität. Der deutschen <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />

werde ein Sonderopfer abverlangt,<br />

welches keinen anderen<br />

Wirtschaftszweig treffe.<br />

● Es sei fragwürdig, ob ein Treuhandkonto<br />

nach dem derzeitigen Stand<br />

der insolvenzrechtlichen Rechtsprechung<br />

insolvenzfest sei.<br />

● Das Gesetz verlange von dem <strong>Bau</strong>geldempfänger<br />

– und nur von ihm –<br />

eine vor dem Hintergrund geringen<br />

Eigenkapitalquote der deutschen<br />

Gesamtwirtschaft schwer zu rechtfertigende<br />

hohe Eigenkapitalausstattung.<br />

● Die Neuregelung des <strong>Bau</strong>FordSiG<br />

erweise sich als nicht durchführbar<br />

und damit nicht praxistauglich. Dies<br />

sei zugleich verfassungsrechtlich relevant.<br />

Das <strong>Bau</strong>FordSiG verstoße gegen:<br />

● die Berufsfreiheit (Art. 12 Abs. 1<br />

GG)<br />

● den Bestimmheitsgrundsatz (Art. 20<br />

Abs 3 GG)<br />

● den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit<br />

● den Gleichheitsgrundsatz (Art. 3<br />

Abs. 1 GG)<br />

● das strafrechtliche Bestimmungsgebot<br />

(Art. 103 Abs. 2 GG) und<br />

● die Unschuldsvermutung (Art. 20<br />

Abs. 3 GG, Art.11 AEMR und Art. 6<br />

EMRK).<br />

Über 400 <strong>Bau</strong>- und Stahlbauunternehmen<br />

appellieren in einem offenen<br />

Unternehmerbrief an die Koalitionsparteien:<br />

● <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz<br />

grundlegend korrigieren<br />

● Schaden von den Unternehmen abwenden<br />

Das <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz<br />

(<strong>Bau</strong>FordSiG) stellt „einen nicht nachvollziehbaren<br />

Eingriff in unsere unternehmerische<br />

Handlungs- und Entscheidungsfreiheit“<br />

dar. Wir bitten deshalb<br />

eindringlich, das Gesetz „so schnell<br />

wie möglich und grundlegend zu korrigieren<br />

und unakzeptable Sonderlasten<br />

und damit Schaden von unseren<br />

Unternehmen abzuwenden.“ Mit diesem<br />

Appell haben sich über 400 <strong>Bau</strong>und<br />

Stahlbauunternehmer an die<br />

Kanzlerin Dr. Angela Merkel, den bayerischen<br />

Ministerpräsidenten Horst<br />

Seehofer und den Parteivorsitzenden<br />

der FDP Dr. Guido Westerwelle in deren<br />

Eigenschaft als Verhandlungsführer<br />

ihrer Parteien in den laufenden<br />

Koalitionsverhandlungen gewandt.<br />

Der offene Unternehmerbrief wurde<br />

am Freitag, den 09.10.09, zusammen<br />

mit einer Liste von 428 Unterschriften<br />

im Bundeskanzleramt, in der FDP-Parteizentrale<br />

und in der Bayerischen<br />

Landesvertretung in Berlin übergeben.<br />

In ihrem Schreiben an die Verhandlungsführer<br />

konzedieren die Unternehmer<br />

zwar, dass der Gesetzgeber<br />

mit dem <strong>Bau</strong>FordSiG ursprünglich „das<br />

nachvollziehbare Ziel“ verfolgt habe,<br />

„in einer <strong>Bau</strong>leistungskette speziell<br />

Nachunternehmer vor Forderungsausfällen<br />

zu schützen“. Das Gesetz gehe<br />

aber in der Praxis am Ziel vorbei und<br />

sei weder umsetzbar noch handhabbar.<br />

Durch dieses Gesetz werde den<br />

<strong>Bau</strong>unternehmen „ein in der gesamten<br />

deutschen Wirtschaft übliches Liquiditätsmanagement“<br />

verwehrt.<br />

Geldleistungen von <strong>Bau</strong>herren könnten<br />

nicht mehr zur Deckung allgemeiner<br />

Geschäftskosten zur Zahlung fälliger<br />

Kreditzinsen, oder zur Begleichung<br />

von Rechnungen für <strong>Bau</strong>stofflieferungen<br />

anderer <strong>Bau</strong>stellen verwendet<br />

werden.<br />

Durch die Separierungspflicht des <strong>Bau</strong>geldes<br />

seien die Unternehmen gezwungen,<br />

für jede <strong>Bau</strong>stelle ein eigenes<br />

Konto und eine eigene Zahlungsbuchhaltung<br />

einzurichten, heißt es in<br />

dem offenen Brief. Bei z.T. über 100<br />

zeitgleich laufenden <strong>Bau</strong>stellen hätte<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

dies einen „massiven bürokratischen<br />

Aufwand“ zur Folge. Die heutige betriebliche<br />

Buchhaltung sei gar nicht in<br />

der Lage, Geldzahlungen einzelnen<br />

<strong>Bau</strong>stellen zuzuweisen, eine passende<br />

Buchhaltungssoftware (noch) nicht<br />

vorhanden. Trotzdem hafteten die<br />

Unternehmer für die Einhaltung des<br />

Gesetzes nicht nur zivilrechtlich, sondern<br />

auch strafrechtlich. Die Unternehmer<br />

stünden „– wegen der strafrechtlichen<br />

Haftung – quasi ständig<br />

mit einem Bein im Gefängnis“.<br />

Die Unternehmer stellen deshalb in ihrem<br />

Brief abschließend einige kritische<br />

Fragen. U.a. fragen sie warum den<br />

deutschen <strong>Bau</strong>unternehmen gerade in<br />

Zeiten der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

ein solches Sonderopfer<br />

aufgebürdet werde, warum die leitenden<br />

Mitarbeiter der <strong>Bau</strong>wirtschaft einer<br />

weitreichenden persönlichen und<br />

strafrechtlichen Haftung ausgesetzt<br />

würden und weshalb ein Gesetz unterstützt<br />

werde, das die <strong>Bau</strong>unternehmen<br />

zu einem Verhalten zwinge, das<br />

kaufmännisch nicht darstellbar, faktisch<br />

unmöglich sei und eine vernünftige<br />

unternehmerische Tätigkeit ausschließe.<br />

P RÄQUALIFIKATION<br />

WIRD ZUR E RFOLGS-<br />

STORY<br />

„Das Präqualifikationsverfahren, mit<br />

dem <strong>Bau</strong>unternehmen ihre Eignung<br />

für öffentliche Aufträge nachweisen<br />

können, entwickelt sich zur Erfolgsstory.<br />

Nach einem schleppenden Start<br />

2006 haben sich bis zum Sommer 2009<br />

insgesamt schon über 3.000 Unternehmen<br />

aus dem <strong>Bau</strong>haupt- und <strong>Bau</strong>nebengewerbe<br />

dem Präqualifikationsverfahren<br />

unterzogen; davon allein in<br />

diesem Jahr über 2.000 Unternehmen.<br />

Und erfreulicherweise reißt die Nachfrage<br />

nicht ab“, erklärte der Hauptgeschäftsführer<br />

des Hauptverbandes der<br />

Deutschen <strong>Bau</strong>industrie, RA Michael<br />

Knipper, Ende September in Berlin.<br />

„Wir sind auf dem richtigen Weg, haben<br />

jedoch noch ein gutes Stück des<br />

Weges vor uns, bis zumindest alle<br />

6.300 Unternehmen des <strong>Bau</strong>hauptgewerbes<br />

mit mehr als 20 Beschäftigten<br />

präqualifiziert sind. Als Grund für den<br />

rasanten Anstieg nannte Knipper die<br />

Vergabepraxis des Bundes, der Aufträge<br />

im Hochbau ohne oder mit Be-<br />

9


Aktuell<br />

schränkter Ausschreibung nur an präqualifizierte<br />

Unternehmen vergibt.<br />

Knipper erwartet, dass durch die neuen<br />

Haftungsregeln für Hauptunternehmer,<br />

die ab dem 1. Oktober gelten,<br />

die Präqualifikation einen weiteren<br />

Schub erhalten werde. Danach haftet<br />

der Hauptunternehmer nicht mehr für<br />

die Sozialversicherungsbeiträge seines<br />

Nachunternehmers, wenn dieser präqualifiziert<br />

ist. Dies stärkt unmittelbar<br />

die Unternehmen, die nachweisbar<br />

auf Zuverlässigkeit, Fachkunde und<br />

Leistungsfähigkeit setzen und hilft dabei,<br />

illegale Strukturen zu bekämpfen.<br />

Knipper appellierte in diesem Zusammenhang<br />

auch an die kommunalen<br />

Auftraggeber, sich stärker in das<br />

System einzubinden: von über 20.000<br />

öffentlichen Auftraggebern haben<br />

sich bisher nur 1.900 dem System angeschlossen.<br />

Mit der Eintragung in die Präqualifizierungsliste<br />

dokumentieren <strong>Bau</strong>unternehmen<br />

auch gegenüber privaten<br />

Auftraggebern und anderen<br />

Unternehmern die Qualität ihrer<br />

Dienstleistungen. Denn von der Präqualifikaktion<br />

werde die vollständige<br />

Leistungskette bis hin zum Nachunternehmereinsatz<br />

erfasst. Unternehmen<br />

10<br />

vermeiden den Ausschluss ihrer Angebote<br />

aus formellen Gründen wegen<br />

unvollständiger oder nicht aktueller<br />

Eignungsnachweise und erhöhen<br />

deutlich ihre Chancen für die Teilnahme<br />

an Beschränkten Ausschreibungen<br />

und Verhandlungsverfahren.<br />

U MFRAGE ZUR<br />

Z AHLUNGSMORAL<br />

„Wenn die öffentliche Hand ihre Rechnungen<br />

schneller begleichen würde,<br />

könnte sie einen wichtigen Beitrag zur<br />

Liquidität der Betriebe leisten.“ So<br />

kommentierte der Präsident des Zentralverbandes<br />

des Deutschen <strong>Bau</strong>gewerbes,<br />

Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein,<br />

die Ergebnisse einer Umfrage<br />

unter den Mitgliedsbetrieben des<br />

Zentralverbandes des Deutschen <strong>Bau</strong>gewerbes.<br />

Die Zahlungsmoral der öffentlichen<br />

Hand bewerten nur 34 % der befragten<br />

Betriebe als gut oder sehr gut;<br />

rund 26 % beurteilen diese sogar mit<br />

schlecht oder sehr schlecht. Die Zahlungsmoral<br />

privater Auftraggeber sehen<br />

rund 55 % der Betriebe als gut<br />

oder sehr gut und nur 12 % als<br />

schlecht oder sehr schlecht an.<br />

Dabei wird die Frist für die Schusszahlung<br />

der VOB (innerhalb von 2 Monaten)<br />

von der öffentlichen Hand in<br />

mehr als der Hälfte aller Fälle überschritten.<br />

In über 70 % dieser Fälle wird die Frist<br />

bis zu einem Monat und länger überschritten,<br />

in 19 % bis zu 6 Monaten;<br />

rund 3 % lassen sich sogar über 6 Monate<br />

hinaus Zeit. Fast 50 % der öffentlichen<br />

Auftraggeber lassen sich bis zu<br />

einem Monat Zeit, bevor sie eine Rechnung<br />

begleichen. Knapp 40 % der privaten<br />

Auftraggeber zahlen innerhalb<br />

einer Woche.<br />

In rund 60 % der Fälle zahlen öffentliche<br />

Auftraggeber die gestellten Abschlagszahlungen<br />

nicht pünktlich, d.h.<br />

nicht innerhalb der von der VOB geforderten<br />

18 Werktagen; bei privaten<br />

Auftraggebern sind das mehr als 40%<br />

aller Fälle.<br />

In über 50 % dieser Fälle warten die<br />

Betriebe bis zu einem Monat und länger<br />

auf ihr Geld bei Abschlagszahlungen,<br />

immerhin leisten 47 % der öffentlichen<br />

Auftraggeber die Abschlagszahlungen<br />

innerhalb einer Wo-


che. Die privaten Auftraggeber sind<br />

auch hier schneller: Ca. 59 % zahlen<br />

die Abschlagsrechnung innerhalb einer<br />

Woche. Nur 5 % brauchen dafür<br />

bis zu sechs Monate und mehr.<br />

„Diese Zahlen zeigen, dass der <strong>Bau</strong>unternehmer<br />

als Kreditgeber weiter<br />

gerne in Anspruch genommen wird.<br />

Als eine der wenigen Branchen gehen<br />

wir in Vorleistung; dafür müssen wir<br />

dann noch Monate auf unser Geld<br />

warten,“ so Loewenstein weiter. „Unsere<br />

Mitarbeiter wie auch unsere Lieferanten<br />

erwarten ihr Geld pünktlich.“<br />

Die Umfrage macht deutlich, dass das<br />

Zahlungsverhalten von privaten und<br />

vor allem von öffentlichen Auftraggebern<br />

weiter unbefriedigend ist. Gerade<br />

angesichts der Wirtschaftskrise sind<br />

Zahlungsverzögerungen existenzbedrohend,<br />

weil den Betrieben Liquidität<br />

entzogen wird.<br />

„Wir fordern die öffentliche Hand daher<br />

auf, die Zahlungsziele der VOB<br />

endlich einzuhalten.<br />

Das wäre eine sinnvolle Ergänzung der<br />

Konjunkturpakete.“ appellierte Loewenstein<br />

an die öffentlichen Auftraggeber.<br />

Darüber hinaus fordert das deutsche<br />

<strong>Bau</strong>gewerbe generell die Zahlungsfristen<br />

in der VOB zu verkürzen. So<br />

könnte z.B. die Prüffrist bei Pauschalverträgen<br />

auf 14 Werktage verkürzt<br />

werden, die Leistungszeit bei Abschlagszahlungen<br />

von 18 auf 7 Werktage<br />

sowie die Zahlungsfrist für die<br />

Schlusszahlung von zwei auf einen<br />

Monat.<br />

„Die öffentliche Hand sollte bereit<br />

sein, das Instrument, Vorauszahlungen<br />

zu leisten, grundsätzlich auch einzusetzen,<br />

die VOB sieht das nämlich<br />

durchaus vor,“ forderte Loewenstein.<br />

W OHNUNGSMANGEL<br />

IN D EUTSCHLAND<br />

<strong>Bau</strong>verbände wollen vorbeugen<br />

In Deutschland werden immer weniger<br />

Wohnungen gebaut. In Städten<br />

wie München,Frankfurt und Düsseldorf<br />

steigen die Mieten und erste<br />

Wohnungsengpässe zeichnen sich ab.<br />

Vor diesem Hintergrund haben sich<br />

der Hauptverband der Deutschen <strong>Bau</strong>industrie<br />

(HDB), der Zentralverband<br />

des <strong>Bau</strong>gewerbes (ZDB) und die Indu-<br />

striegewerkschaft<strong>Bau</strong>en-Agrar-Umwelt (IG BAU) erstmalig zu einer gemeinsamen<br />

wirtschaftspolitischen Initiative,<br />

der „Initiative Wohnungsbau<br />

in Deutschland“, zusammengetan.<br />

„Wir brauchen in der nächsten Legislaturperiode<br />

eine Neuausrichtung der<br />

Wohnungsbauförderung. Neben die<br />

erfolgreiche Förderung der Wohnungsmodernisierung<br />

muss künftig<br />

auch die Förderung des Abrisses und<br />

Neubaus von Ersatzwohnungen treten“,<br />

sagt Herbert Bodner, Präsident<br />

des HDB auf einer gemeinsamen Pressekonferenz<br />

am 3. September 2009.<br />

Sonst seien insbesondere in den Ballungszentren<br />

Wohnungsengpässe<br />

nicht mehr zu vermeiden.<br />

Die Zahl der neu erstellten Wohnungen<br />

lag nach Angaben des Statistischen<br />

Bundesamts im vergangenen<br />

Jahr bei nur 155 820. Vier Jahre zuvor<br />

wurden noch rund 100 000 Wohnungen<br />

mehr fertiggestellt. Der Staat hatte<br />

sich in den letzten Jahren immer<br />

mehr aus der steuerlichen Förderung<br />

des Mietwohnungsbaus zurückgezogen.<br />

„Im Mietwohnungsbau sind angesichts<br />

schwacher Renditen höhere Abschreibungssätze<br />

erforderlich. Mit<br />

dem Neubau von Mehrfamilienhäusern<br />

ist eine mit anderen Anlageformen<br />

vergleichbare Rendite nicht zu realisieren.<br />

Deshalb muss der Abschreibungssatz<br />

in den ersten Jahren von<br />

derzeit 2 auf 4 Prozent verdoppelt<br />

werden“, sagt IG BAU-Vorsitzender<br />

Klaus Wiesehügel. Dazu komme der<br />

beschäftigungspolitische Effekt. „10<br />

000 zusätzliche Wohnungen jährlich<br />

schaffen Beschäftigung für rund 30<br />

000 Arbeitnehmer“, sagt der Gewerkschafter.<br />

„Gerade der Ein- und Zweifamilienhausbau<br />

hat seit Abschaffung der Eigenheimzulage<br />

und Erhöhung der<br />

Umsatzsteuer eine regelrechte Talfahrt<br />

erlebt. Wir regen deshalb eine<br />

nachgelagerte Besteuerung für selbstgenutztes<br />

Wohneigentum an. Außerdem<br />

müssen Handwerkerleistungen<br />

im Bestand genauso steuerlich gefördert<br />

werden wie die sog. haushaltsnahen<br />

Dienstleistungen’“, betont ZDB-<br />

Präsident Hans-Hartwig Loewenstein.<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

K ORREKTUR DER<br />

W OHNUNGSBAU-<br />

POLITIK IST H AUPT-<br />

FORDERUNG AN<br />

SCHWARZ- GELBE<br />

K OALITION<br />

„Der Wohnungsneubau muss uns mit<br />

Sorge erfüllen, und nicht nur, weil<br />

<strong>Bau</strong>unternehmen leere Auftragsbücher<br />

haben, sondern vor allem auch,<br />

weil wir in einigen Regionen Deutschlands<br />

bereits wieder auf Wohnungsknappheit<br />

zulaufen. Hier muss die Politik<br />

endlich gegensteuern: Das ist<br />

auch eine unserer Hauptforderungen<br />

an die neu gewählte Bundesregierung,“<br />

so der Vorsitzende der Bundesvereinigung<br />

<strong>Bau</strong>wirtschaft, Karl-Heinz<br />

Schneider, in Berlin.<br />

Schneider machte deutlich, dass aufgrund<br />

einer Studie des Bundesamtes<br />

für <strong>Bau</strong>wesen und Raumordnung der<br />

allein aus der demografischen Entwicklung<br />

abgeleitete Neubaubedarf<br />

auf jährlich 225.000 Wohnungen beziffert<br />

werde. Rechne man den qualitativen<br />

Bedarf in Höhe von rund<br />

175.000 Wohnungen mit ein, so liege<br />

der jährliche <strong>Bau</strong>bedarf bei rund<br />

400.000 Wohnungen pro Jahr, um<br />

mittel- und langfristig den Bedarf an<br />

bezahlbaren und energetisch vernünftigen<br />

Wohnungen zu decken.<br />

„Aufgrund der Abschaffung der Eigenheimzulage<br />

sind gerade junge Familien<br />

mit Kindern förmlich ausgegrenzt<br />

worden, sich die eigenen Vier-<br />

Wände leisten zu können, und das<br />

trotz niedriger Hypothekenzinsen. Das<br />

kann nicht in unser aller Interesse<br />

sein,“ so Schneider. Schneider weiter:<br />

„Daher haben wir uns schon im vergangenen<br />

Jahr für ein Optionsmodell<br />

stark gemacht: Danach kann in die<br />

<strong>Bau</strong>finanzierung eingebrachtes Eigenkapital<br />

ebenso wie Tilgungsleistungen<br />

für Fremdkapital noch in der gleichen<br />

Periode steuerlich abgesetzt werden.<br />

Die daraus entstandene Steuerschuld<br />

wird verzinst und später nachgelagert<br />

versteuert. Das Optionsmodell hat darüber<br />

hinaus den Vorteil, dass es sich<br />

problemlos auch auf Bestandsmaßnahmen<br />

anwenden lässt. Wir erneuern<br />

unsere Forderung und appellieren an<br />

die Unterhändler der neuen Regierungsparteien,<br />

sich diesem Vorschlag<br />

zu öffnen.“<br />

11


Aktuell<br />

Für den Mietwohnungsbau schlägt die<br />

deutsche <strong>Bau</strong>wirtschaft vor, die Abschreibungssätze<br />

von zwei auf vier<br />

Prozent zu verdoppeln. Um das Tempo<br />

der energetischen Gebäudesanierung<br />

zu beschleunigen, sollten weitere Anreize<br />

gesetzt werden. „Wichtig dabei<br />

ist, dass insbesondere die privaten Eigentümer<br />

bereit sind, in ihre Immobilie<br />

zu investieren“, so der Vorsitzende<br />

der BVB. Dazu kann u.a. die Erhöhung<br />

des sog. Handwerkerbonus für Arbeitskosten<br />

bei Handwerkerleistungen<br />

im Bestand auf ein Fördervolumen von<br />

20.000 Euro beitragen. Dies würde zu<br />

einer Steuerermäßigung von 4.000 Euro<br />

führen. „Diese Steuerersparnis kann<br />

sich auf 5.000 Euro erhöhen, wenn sich<br />

die nachgewiesenen Arbeitskosten auf<br />

energetische Sanierungsmaßnahmen<br />

beziehen,“ erläuterte Schneider den<br />

Vorschlag der <strong>Bau</strong>wirtschaft.<br />

Darüber hinaus müssen die KfW-Förderprogramme<br />

über das Jahr 2010<br />

hinaus verstetigt und um ein Programm<br />

zur Förderung von Abriss und<br />

Neubau ergänzt werden. „Denn oftmals<br />

können bestehende Wohngebäude<br />

nur mit unverhältnismäßig hohen<br />

Mitteln an moderne energetische und<br />

funktionale Anforderungen angepasst<br />

werden, so dass sich nur ein Abriss und<br />

Neubau an derselben Stelle lohnt,“<br />

sagte Schneider.<br />

Abschließend forderte Schneider stabile<br />

Rahmenbedingungen für den<br />

Wohnungsbau. Er lehnte in diesem Zusammenhang<br />

eine Verschärfung der<br />

gerade in Kraft getretenen EnEV 2009<br />

ab und forderte, auf die EnEV 2012 zu<br />

verzichten.<br />

B AUINDUSTRIE ZUR<br />

B UNDESTAGSWAHL<br />

● Investitionen stärken – Neue Finanzierungsmodelle<br />

erproben<br />

● Steuerpolitik wachstumsorientiert<br />

ausrichten<br />

● <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz<br />

überarbeiten<br />

„Der Ausbau und der Erhalt einer leistungsfähigen<br />

Infrastruktur müssen<br />

auf der politischen Agenda der neuen<br />

Legislaturperiode einen wichtigen<br />

Platz einnehmen.“ Mit diesen Worten<br />

beschrieb in Berlin der Präsident des<br />

Hauptverbandes der Deutschen <strong>Bau</strong>in-<br />

12<br />

dustrie Dipl.-Ing. Herbert Bodner einen<br />

der Schwerpunkte der Politik der<br />

neuen Bundesregierung aus Sicht der<br />

deutschen <strong>Bau</strong>industrie. Die Bundesregierung<br />

dürfe sich mit Blick auf die bevorstehende<br />

Haushaltskonsolidierung<br />

nicht dazu verleiten lassen, in eine „Infrastrukturpolitik<br />

auf Verschleiß“ zurückzufallen.<br />

Bodner: „Auch wir wissen<br />

natürlich, dass die öffentlichen Investitionsmittel<br />

knapp sind; die<br />

Bundesregierung muss deshalb über<br />

neue Formen der Infrastrukturfinanzierung<br />

nachdenken.“<br />

Für die Steuerpolitik fordert Bodner<br />

von der neuen Bundesregierung eine<br />

„entschieden wachstumsorientierte<br />

Ausrichtung“. Unternehmen- und Erbschaftsteuerreform<br />

müssten noch einmal<br />

auf den Prüfstand gestellt werden<br />

– und zwar mit dem Ziel, alle krisenverschärfenden<br />

Regeln herauszunehmen.<br />

Dies gilt vor allem für alle Regelungen,<br />

die auf eine Substanzbesteuerung<br />

hinausliefen. Bodner: „Die augenblickliche<br />

Wirtschaftskrise können<br />

wir nur mit einer Strategie nachhaltigen<br />

Wachstums überwinden. Dazu<br />

muss auch die Steuerpolitik ihren Beitrag<br />

leisten.“<br />

Darüber hinaus sprach sich Bodner dafür<br />

aus, das <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz<br />

zu überarbeiten. Mit der Einführung<br />

der Separierungspflicht von<br />

Betriebseinnahmen für einzelne Pro-<br />

Zählen Sie auf uns!<br />

Alle 52<br />

www.evs.de<br />

saarländischen Kommunen gehören zu unserem Zweckverband. Wir<br />

entsorgen und verwerten die Abfälle von rund 1.000.000 Menschen. In<br />

135<br />

Kläranlagen reinigen wir die saarländischen Abwässer und erreichen<br />

so eine stete Verbesserung der Gewässergüte. 450 Menschen arbeiten beim<br />

EVS, z. B. in Abfallanlagen und Kläranlagen, in der Qualitätskontrolle, im<br />

Kundendienst und in der Nachsorge stillgelegter Anlagen – für 1 Ziel: Die<br />

Umwelt zu schützen und lebenswert zu erhalten.<br />

Deine Umwelt. Dein <strong>Saar</strong>land. Dein EVS.<br />

jekte sähen sich die Unternehmen vor<br />

Liquiditätsprobleme gestellt, die ihnen<br />

in der derzeitigen Wirtschaftskrise den<br />

Zugang zu neuen Krediten sowie Vertrags-<br />

und Gewährleistungsbürgschaften<br />

verbauen würden. Bodner: „Das<br />

neue Gesetz ist ein Sonderopfer für<br />

die <strong>Bau</strong>wirtschaft – und zwar nicht nur<br />

auf Kosten der größeren, sondern<br />

auch der mittelständischen und kleinen<br />

Unternehmen.“<br />

G ROSSE R ESONANZ<br />

AUF B AUWIRT-<br />

SCHAFTSTAG<br />

„Die mittelständische <strong>Bau</strong>wirtschaft ist<br />

wirtschaftliche Größe und gesellschaftliche<br />

Kraft. Wer also den Mittelstand<br />

in den Mittelpunkt seiner Politik<br />

stellt, ist auf dem richtigen Weg in die<br />

Zukunft Deutschlands.“ Das ist die<br />

Quintessenz der Rede von Karl-Heinz<br />

Schneider, die er anlässlich des 1. Deutschen<br />

<strong>Bau</strong>wirtschaftstages am 20. Oktober<br />

2009 in Berlin gehalten hat.<br />

Schneider beklagte, dass in der Vergangenheit<br />

der Mittelstand zwar oft<br />

als Rückgrat der Wirtschaft hervorgehoben<br />

wurde, in Wirklichkeit aber eine<br />

Politik gemacht wurde, die dem<br />

Mittelstand geschadet habe. Er nannte


in diesem Zusammenhang explizit die<br />

Erbschaftsteuerreform, das Arbeitsrecht<br />

und den Kündigungsschutz sowie<br />

die Rettung des Autokonzerns<br />

Opel. Er forderte daher Korrekturen<br />

bei der Erbschaftsteuer und die Anhebung<br />

der Schwellenwerte im Kündigungsschutz.<br />

Schneider nannte als Beispiel mittelstandsfreundlicher<br />

Politik Frankreich:<br />

„Dort dürfen Unternehmen Steuern<br />

und Sozialabgaben später entrichten.<br />

Und Unternehmen mit weniger als<br />

zehn Beschäftigten müssen auf neugeschaffene<br />

Arbeitsplätze keine Sozialabgaben<br />

leisten. Wir aber müssen die<br />

Sozialabgaben im Voraus entrichten,<br />

um dann nach Ende des Monats alles<br />

noch einmal zu korrigieren. Wir fordern<br />

daher, die Vorverlegung der Fälligkeit<br />

der Sozialversicherungsbeiträge<br />

endlich zurückzunehmen.“<br />

Im zweiten Teil seiner Rede ging der<br />

BVB-Vorsitzende einmal mehr auf die<br />

Bedeutung der <strong>Bau</strong>wirtschaft mit einem<br />

Investitionsvolumen von rund 250<br />

Mrd. Euro ein. „Die Investitionen am<br />

<strong>Bau</strong> wirken im Inland, sie fließen nicht<br />

ins Ausland ab. Konsumtive Ausgaben<br />

haben aufgrund der weltwirtschaftlichen<br />

Verflechtung nur einen begrenzten<br />

Effekt für die Binnenwirtschaft“,<br />

so Schneider.<br />

Schneider forderte daher, zunächst<br />

Schulgebäude, Kitas und Turnhallen in<br />

Ordnung zu bringen, bevor man in die<br />

eigentliche Bildung investiere. Darüber<br />

hinaus nannte er explizit marode<br />

Abwasserkanäle, schlechte Straßen sowie<br />

den notwendigen Umbau der Infrastruktur<br />

für eine älter werdende<br />

Gesellschaft als Beispiele für dringend<br />

benötigte öffentliche Investitionen.<br />

„Daher fordern wir, dafür zu sorgen,<br />

dass die kommunalen Investitionen<br />

auch nach Auslaufen der Konjunkturpakete<br />

ab 2011 zumindest auf dem<br />

derzeitigen Niveau verbleiben – im<br />

Interesse der Arbeitsplätze vor Ort –<br />

wie auch im Interesse von uns Bürgern“,<br />

erläuterte Schneider die Position<br />

der deutschen <strong>Bau</strong>wirtschaft.<br />

Im dritten Teil seiner Rede ging Karl-<br />

Heinz Schneider auf die Bedeutung<br />

des Wohnungsbaus für die <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />

ein und wies darauf hin, dass in<br />

fast allen Nachbarländern mindestens<br />

doppelt so viel wie hierzulande gebaut<br />

werde und Deutschland seit fünf<br />

Jahren Schlusslicht in Europa sei.<br />

Schneider verwies auf die vielfältigen<br />

Vorschläge, die die <strong>Bau</strong>wirtschaft in<br />

diesem Zusammenhang schon gemacht<br />

habe: „Dazu gehört für uns die<br />

Verdoppelung der AfA im Mietwohnungsbau,<br />

dazu gehören aber auch<br />

steuerliche Anreize für den privaten<br />

Wohnungsneubau.“<br />

Schneider erinnerte in diesem Zusammenhang<br />

aber auch daran, dass es<br />

noch erheblicher Anstrengungen bedürfe,<br />

um die Gebäudebestände zu sanieren<br />

und energetisch zu modernisieren.<br />

„Was wir auch hier brauchen, sind<br />

staatliche Motivationshilfen, die Hausbesitzer<br />

veranlassen können zu investieren.<br />

Dazu zählen für uns auf jeden<br />

Fall die KfW-Förderprogramme, die<br />

fortgesetzt und verstetigt werden<br />

müssen. Beim sog. Handwerkerbonus<br />

sollten die Arbeitskosten bei Handwerkerleistungen<br />

im Bestand auf ein<br />

Fördervolumen von 20.000 Euro ange-<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

hoben werden. Dies würde zu einer<br />

Steuerermäßigung von 4.000 Euro<br />

führen. Diese Steuerersparnis könnte<br />

sich auf 5.000 Euro erhöhen, wenn sich<br />

die nachgewiesenen Arbeitskosten auf<br />

energetische Sanierungsmaßnahmen<br />

beziehen.“<br />

Gleichzeitig sollten die KfW-Programme<br />

um eines zur Förderung von Abriss<br />

und Neubau ergänzt werden. Denn<br />

oftmals können bestehende Wohngebäude<br />

nur mit unverhältnismäßig hohen<br />

Mitteln an moderne energetische<br />

und funktionale Anforderungen angepasst<br />

werden, so dass sich nur ein Abriss<br />

und Neubau an derselben Stelle<br />

lohnt.<br />

Abschließend erklärte Schneider, dass<br />

die <strong>Bau</strong>wirtschaft einigermaßen zuversichtlich<br />

nach vorne blicke, obwohl<br />

man noch nicht genau wisse, was konkret<br />

auf die Branche zukomme. „Denn<br />

der öffentliche <strong>Bau</strong> wird im kommenden<br />

Jahr eine deutlich stärkere Rolle<br />

spielen – und somit mehr zur Auslastung<br />

der Unternehmen beitragen.<br />

Auch die Unternehmen werden trotz<br />

kurzfristiger Rückschläge wieder mehr<br />

investieren. Und was den Wohnungsbau<br />

angeht, so setzen wir auf die neue<br />

Regierungskoalition.“<br />

13


Nachrichten<br />

14<br />

WIRTSCHAFT<br />

B AUHAUPTGEWERBE<br />

WEITERHIN IM<br />

W ÜRGEGRIFF DER<br />

W IRTSCHAFTSKRISE<br />

Infolge der gesamtwirtschaftlichen Rezession<br />

durch die weltweite Finanzkrise<br />

ist die <strong>Bau</strong>nachfrage im Laufe des<br />

Jahres 2009 auf breiter Front eingebrochen.Aktuell,<br />

im Oktober 2009, befindet<br />

sich das <strong>Bau</strong>hauptgewerbe<br />

bundesweit weiterhin im Würgegriff<br />

der Wirtschaftskrise. Auftragseingänge<br />

und Umsätze liegen bundesweit im<br />

Minus. Eine leichte Stabilisierung<br />

durch die Konjunkturprogramme im<br />

öffentlichen <strong>Bau</strong> ist nicht geeignet, die<br />

dramatischen Rückgänge im Wirtschaftsbau<br />

und im Wohnungsbau zu<br />

kompensieren.<br />

Die nach Verabschiedung der Konjunkturprogramme<br />

teilweise geäußerten<br />

Befürchtungen einer spürbaren<br />

Anhebung der <strong>Bau</strong>preise sind nicht<br />

eingetreten.<br />

Aktuell liegen die Zahlen des Statistischen<br />

Landesamtes bis einschließlich<br />

August vor. Danach sind bundesweit<br />

die Auftragseingänge im Vergleich<br />

zum Vorjahreszeitraum um 7,7 % zurückgegangen.<br />

Das <strong>Saar</strong>land zeigt sich im Bundesvergleich<br />

noch einigermaßen stabil. Dabei<br />

sind allerdings die Zahlen des Statistischen<br />

Landesamtes infolge der geringen<br />

Basiszahlen im <strong>Saar</strong>land mit<br />

Vorsicht zu interpretieren. Während<br />

der baugewerbliche Umsatz im <strong>Saar</strong>land<br />

mit einem Minus von 2,7 % noch<br />

leicht unter dem Bundestrend (- 7,2 %)<br />

liegt, weisen die Auftragseingänge im<br />

<strong>Saar</strong>land insgesamt ein Plus von 10,6<br />

% auf. Der Auftragseingang im Wirtschaftsbau<br />

ging um 20,8 % zurück,<br />

stieg jedoch im öffentlichen <strong>Bau</strong> um<br />

58,4 %.<br />

Das Ergebnis der aktuellen Verbandsumfrage<br />

mit Stichtag 1. Oktober zeigt<br />

ein pessimistischeres Bild. Die Auftragsbestände<br />

werden lediglich von 9<br />

% der Mitgliedsbetriebe als groß, von<br />

46 % als gerade ausreichend und von<br />

32 % als zu klein bewertet. Pessimistisch<br />

beurteilen die Mitgliedsbetriebe<br />

auch die Erwartung für die nächsten<br />

sechs Monate: 35 % der Mitglieder befürchten<br />

eine noch ungünstigere Ent-<br />

wicklung als im letzten halben Jahr, 21<br />

% der Betriebe befürchten weitere<br />

Entlassungen.<br />

Die Spitzenverbände gehen für das<br />

letzte Quartal 2009 und für das Jahr<br />

2010 von einer Stabilisierung im öffentlichen<br />

<strong>Bau</strong> aus. Der private Wohnungsbau<br />

wird trotz Förderung energetischer<br />

Sanierung Sorgenkind bleiben,<br />

der Neubau von Wohnungen<br />

wird sich trotz steigenden Bedarfs<br />

weiter rückläufig entwickeln. Der<br />

Wirtschaftsbau wird erst nach der Krise<br />

wieder Stütze der <strong>Bau</strong>konjunktur<br />

werden können. Mit einer spürbaren<br />

Belebung der Nachfrage ist vor 2012<br />

nicht zu rechnen. Für das Jahr 2010 befürchtet<br />

die <strong>Bau</strong>wirtschaft mögliche<br />

Negativfolgen im Wirtschaftsbau<br />

durch eine drohende Kreditklemme<br />

bei den Auftraggebern in der Wirtschaft.<br />

Monnatliicchhe Datenn<br />

Baauhauptggewwerbe <strong>Saar</strong>land<br />

Geleisstete Arbeitsstunden (Anzahl in 1.000)<br />

Deutsche <strong>Bau</strong>industrie<br />

K ONJUNKTURPRO-<br />

GRAMME STÜTZEN<br />

DAS B AUHAUPT-<br />

GEWERBE<br />

Die Konjunkturprogramme der<br />

Bundesregierung zeigen im deutschen<br />

<strong>Bau</strong>hauptgewerbe Wirkung: Die öffentliche<br />

<strong>Bau</strong>nachfrage hat im August<br />

erstmals die Auftragsausfälle im Wirtschaftsbau<br />

ausgleichen können. Wie<br />

der Hauptverband der Deutschen <strong>Bau</strong>industrie<br />

in der neuesten Ausgabe seines<br />

Aktuellen Zahlenbildes mitteilt,<br />

lag der Auftragseingang im <strong>Bau</strong>hauptgewerbe<br />

im August 2009 das erste Mal<br />

seit September 2008 wieder im Plus;<br />

das Auftragsvolumen stieg im Vergleich<br />

zum Vorjahresmonat um nominal<br />

2,5 % (real sogar + 3 %). Über den<br />

gesamten Zeitraum von Januar bis August<br />

blieben die Ordereingänge aller-<br />

<strong>Bau</strong>art 2009 in % 2009/2008 2008<br />

nachr. in %:<br />

Aug. Jan.-Aug. Aug. Jan.-Aug. in 1.000 Std. in % 08/07 Aug.08/Aug.07<br />

Hochbau 522 3.633 -2,8 -14,1 6.335 -3,7 -7,4<br />

Tiefbau 382 2.725 4,4 -3,9 4.331 -4,0 -13,1<br />

Wohnungsbau 292 1.895 5,0 -18,3 3.416 -13,3 -18,5<br />

Wirtschaftsbau 272 2.149 -16,3 -7,1 3.648 3,5 0,6<br />

Hochbau 187 1.466 -13,0 -5,1 2.378 8,7 9,7<br />

Tiefbau 85 683 -22,7 -11,2 1.270 -4,9 -13,4<br />

Öffentl. <strong>Bau</strong> insg. 340 2.314 13,3 -4,9 3.602 -0,7 -11,0<br />

Hochbau 43 272 -2,3 -25,7 541 20,2 2,3<br />

Straßenbau 117 783 5,4 -16,9 1.380 -6,6 -26,0<br />

Sonst. Tiefbau 180 1.259 24,1 11,8 1.681 -1,1 0,7<br />

Insgesamt 904 6.358 0,1 -10,0 10.666 -3,8 -9,8<br />

darunter Betriebe mit 20<br />

und mehr Beschäftigten 549 3.940 2,4 -5,4 6.348 -3,1 -9,9<br />

BBeschääftiggtte (Anzahl)<br />

nachr. in %:<br />

Aug. Jan.-Aug. Aug. Jan.-Aug. Anzahl in % 08/07 Aug.08/Aug.07<br />

Insgesamt 8.992 8.864 -2,7 -1,7 9.033 -0,3 1,4<br />

darunter Betriebe mit 20<br />

und mehr Beschäftigten 5.252 5.177 -1,0 -1,5 5.261 -3,5 -2,7<br />

B<strong>Bau</strong>gewwerrbliccher Umsatz (in 1.000 EUR)<br />

<strong>Bau</strong>art 2009 in % 2009/2008 2008<br />

nachr. in %:<br />

Aug. Jan.-Aug. Aug. Jan.-Aug. in 1.000 Euro in % 08/07 Aug.08/Aug.07<br />

Hochbau 58.682 378.154 0,7 0,0 639.216 21,2 18,6<br />

Tiefbau 38.175 235.590 10,3 -6,8 396.913 -4,3 -15,6<br />

Wohnungsbau 21.354 122.387 -11,4 -25,5 287.877 20,6 6,4<br />

Wirtschaftsbau 38.098 273.226 -6,5 6,6 419.131 17,6 14,8<br />

Hochbau 29.817 211.987 -2,7 13,5 304.932 22,7 27,8<br />

Tiefbau 8.281 61.239 -18,1 -12,0 114.199 5,9 -12,3<br />

Öffentl. <strong>Bau</strong> insg. 37.405 218.131 33,5 3,7 329.121 -5,1 -12,2<br />

Hochbau 7.511 43.780 113,5 61,1 46.407 15,4 42,7<br />

Straßenbau 12.544 72.321 6,8 -20,3 132.972 -14,0 -27,0<br />

Sonst. Tiefbau 17.350 102.030 36,0 10,3 149.742 -1,6 -4,6<br />

Insgesamt 96.857 613.744 4,3 -2,7 1.036.129 10,0 3,1<br />

darunter Betriebe mit 20<br />

und mehr Beschäftigten 71.747 462.394 10,1 3,9 725.810 7,3 0,7<br />

Auftrragseingang (in 1.000 EUR)<br />

Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten<br />

2009 in % 2009/2008 2008<br />

<strong>Bau</strong>art 2009 in % 2009/2008 2008<br />

nachr. in %:<br />

Aug. Jan.-Aug. Aug. Jan.-Aug. in 1.000 Euro in % 08/07 Aug.08/Aug.07<br />

Hochbau 36.959 246.438 65,5 -3,5 414.175 17,4 -15,3<br />

Tiefbau 48.835 254.540 86,0 28,9 321.861 -7,4 -34,8<br />

Wohnungsbau 5.931 49.198 33,6 24,6 71.388 -25,6 -37,7<br />

Wirtschaftsbau 19.891 202.740 -7,7 -20,8 395.703 32,5 -11,7<br />

Hochbau 14.270 150.762 13,7 -23,9 306.120 36,2 -17,6<br />

Tiefbau 5.621 51.978 -37,5 -10,1 89.583 21,3 -1,9<br />

Öffentl. <strong>Bau</strong> insg. 59.972 249.040 165,3 58,4 268.945 -12,0 -35,6<br />

Hochbau 16.758 46.478 213,6 163,7 36.667 15,0 32,8<br />

Straßenbau 18.120 80.418 120,0 34,4 100.325 -20,9 -28,1<br />

Sonst. Tiefbau 25.094 122.144 178,1 53,1 131.953 -10,1 -54,0<br />

Insgesamt 85.794 500.978 76,6 10,6 736.036 5,1 -27,1<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt


dings weiterhin im Minus (- 7,7 %).<br />

Entsprechend rückläufig waren Umsätze<br />

und Beschäftigung: Der baugewerbliche<br />

Umsatz lag im August um<br />

5,0 % unter dem Vorjahresniveau<br />

(Jan.-Aug.: - 7,2 %). Die Zahl der Beschäftigten<br />

ging auf 705.000 Personen<br />

zurück; das waren 15.000 weniger als<br />

im Vorjahresmonat.<br />

Der Öffentliche <strong>Bau</strong> war die wichtigste<br />

Stütze der <strong>Bau</strong>konjunktur: Die Betriebe<br />

meldeten für den August ein Auftragsplus<br />

von 11,1 % (Jan.-Aug.: 1,4<br />

%). Die Belebung kam vor allem aus<br />

dem Straßenbau: Der Auftragseingang<br />

lag im August um 22,3 % über<br />

dem Wert des Vorjahresmonats (Jan.-<br />

Aug.: 3,7 %). Insbesondere der Bund<br />

investiert in die Verkehrsinfrastruktur:<br />

Seine Ausgaben für den Straßenbau<br />

stiegen im August um 30,8 % und im<br />

September um 17,7 % (Jan.-Sep.: 10,8<br />

%). Aber auch im Öffentlichen Hochbau<br />

zeigte sich eine positive Entwikklung:<br />

Der Auftragseingang stieg um<br />

6,0 % (Jan.-Aug.: - 3,8 %). Die Aufträge<br />

werden mittlerweile bei den <strong>Bau</strong>unternehmen<br />

auch umsatzwirksam:<br />

Die Betriebe wiesen im August für den<br />

gesamten Öffentlichen <strong>Bau</strong> ein Umsatzplus<br />

von 7,0 % aus (Jan.-Aug.: - 1,0<br />

%).<br />

Der Wirtschaftsbau steckt nach wie<br />

vor in der Krise, die Rückschläge werden<br />

aber schwächer: Die Auftragseingänge<br />

sind im August nur noch einstellig<br />

um 6,0 % zurückgegangen. Für<br />

die ersten acht Monate ergibt sich<br />

aber noch ein Orderminus von 17,6 %.<br />

Der baugewerbliche Umsatz lag im<br />

August mit 14,4 % unter dem entsprechenden<br />

Vorjahresmonat (Jan.-Aug.:<br />

- 11,0 %). Eine konjunkturelle Trendwende<br />

ist jedoch im Wirtschaftsbau<br />

noch nicht in Sicht: In den ersten acht<br />

Monaten ist das <strong>Bau</strong>genehmigungsvolumen<br />

(veranschlagte <strong>Bau</strong>kosten) um<br />

20 % zurückgegangen. Daran wird<br />

sich auch kurz- bzw. mittelfristig kaum<br />

etwas ändern: Laut Umfrage des deut-<br />

REGIOONALE BBAUKOONNJUNNKTTUR<br />

JJaan.-Aug. 22000099 JJaan.-Aug. 0099<br />

< ----------------- <strong>Bau</strong>hauptgewerbe ------------------ ><br />

Buunndeslannd Auftraags- Beschääftigtte UUmmsaatzz Geleistete BBaaugeneheeingang**<br />

Arbeittsssttd. mmigungen<br />

1.000 EUR Anzahl 1.000 EUR 1.000 1.000 cbm<br />

Badeen-Wüürtteemmbbeergg 3.812.291 83.288 6.506.785 63.390 26.942<br />

% gegen 2008 -6,2 -2,0 -2,7 -6,6 -25,3<br />

Bayern 6.663.654 123.900 9.262.267 88.957 44.129<br />

% gegen 2008 -2,9 -1,5 -6,7 -7,4 -11,1<br />

Beerlin 754.788 17.449 1.257.001 11.564 3.452<br />

% gegen 2008 -25,5 -1,7 -10,4 -3,1 -33,9<br />

Brandeenburgg 1.228.139 30.814 1.907.697 23.327 5.577<br />

% gegen 2008 -6,7 -4,1 -2,9 -10,9 -11,1<br />

BBrremenn 180.157 3.669 351.227 2.440 1.012<br />

% gegen 2008 -28,8 -2,0 -11,1 -10,9 -64,5<br />

Hamburg 694.998 8.819 1.154.927 5.509 3.464<br />

% gegen 2008 -17,8 3,0 1,3 -9,0 53,1<br />

Hessen 2.163.063 45.352 3.083.397 32.172 13.090<br />

% gegen 2008 -7,6 -5,3 -11,6 -9,8 -17,5<br />

Meckl.-Vorpommmeern 526.767 15.410 802.556 12.603 3.677<br />

% gegen 2008 -13,1 -4,7 -17,0 -8,8 5,4<br />

Niedersachseen 3.641.493 71.085 5.185.412 53.290 20.488<br />

% gegen 2008 -7,7 -2,3 -5,6 -9,2 -11,8<br />

Norddrheein-Weesttfaaleenn 4.656.660 112.730 8.093.097 85.887 31.873<br />

% gegen 2008 -16,2 -1,4 -12,8 -8,6 -25,0<br />

RRhheinnlannd-PPfalz 1.491.796 35.890 2.571.047 27.058 9.630<br />

% gegen 2008 -1,1 -1,6 -4,0 -7,1 -24,8<br />

<strong>Saar</strong>lannd 500.978 8.864 613.744 6.358 1.413<br />

% gegen 2008 10,6 -1,7 -2,7 -10,0 -40,2<br />

SSachsen 1.988.669 53.434 3.142.611 39.739 6.860<br />

% gegen 2008 -6,0 -2,5 -5,9 -7,4 -24,3<br />

SSachsen-Anhalt 1.181.667 27.614 1.827.614 20.919 4.360<br />

% gegen 2008 -3,9 -3,9 -2,4 -10,4 -47,3<br />

Schleswig-Holsteinn 635.401 20.254 1.356.218 14.418 7.521<br />

% gegen 2008 -11,8 -3,3 -7,3 -9,9 0,4<br />

Thüringen 1.248.768 27.724 1.585.763 21.454 3.252<br />

% gegen 2008 9,3 -2,6 -10,6 -11,3 -29,5<br />

Neue Bunddesländder 1))<br />

6.928.798 172.444 10.523.242 129.606 27.178<br />

% gegen 2008 -6,7 -3,2 -7,0 -9,0 -26,4<br />

AAltee Bunndeessläändeer 24.440.491 513.849 38.178.121 379.479 159.562<br />

% gegen 2008 -7,9 -2,0 -7,3 -8,2 -18,2<br />

Bundesgeebbieett 31.369.289 686.294 48.701.363 509.085 186.740<br />

% gegen 2008 -7,7 -2,3 -7,2 -8,4 -19,5<br />

*) Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten<br />

1) Neue Bundesländer inkl. Berlin<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

schen Industrie- und Handelskammertages<br />

(DIHK) wollen nur 16 % der befragten<br />

Industrieunternehmen in den<br />

kommenden 12 Monaten in die Erweiterung<br />

ihrer Kapazitäten investieren.<br />

Dagegen kommt die konjunkturelle<br />

Stabilisierung im Wohnungsbau voran:<br />

Der Auftragseingang lag im August<br />

mit 4,0 % im Plus (Jan.-Aug.: - 2,7<br />

%), die <strong>Bau</strong>genehmigungen (Zahl der<br />

Wohnungen) stiegen sogar um knapp<br />

10 % (Jan.-Aug.: _ 4,8 %). Bei den Betrieben<br />

hat sich diese Entwicklung<br />

aber noch nicht im Umsatz niedergeschlagen:<br />

Dieser ging im August um<br />

5,1 % zurück (Jan.-Aug.: - 8,5 %).<br />

B AUPREISE BLEIBEN<br />

TROTZ K ONJUNK-<br />

TURPROGRAMME<br />

STABIL<br />

„Die Befürchtungen, dass die Konjunkturprogramme<br />

zu deutlichen<br />

Preiserhöhungen in der <strong>Bau</strong>branche<br />

führen könnten, haben sich nicht bestätigt.“<br />

Diese Auffassung vertrat in<br />

Berlin der Hauptgeschäftsführer des<br />

Hauptverbandes der Deutschen <strong>Bau</strong>industrie<br />

RA Michael Knipper anlässlich<br />

der Veröffentlichung der <strong>Bau</strong>preise<br />

durch das Statistische Bundesamt. Im<br />

Durchschnitt der Branche waren die<br />

<strong>Bau</strong>preise nach Berechnungen des<br />

Bundesamtes im dritten Quartal nur<br />

um 0,1 % gegenüber dem zweiten<br />

Quartal gestiegen. Im Vergleich zum<br />

Jahresbeginn – dem Start der Konjunkturprogramme<br />

– waren die Preise<br />

sogar stabil geblieben.<br />

Auch zwischen den <strong>Bau</strong>sparten sieht<br />

die deutsche <strong>Bau</strong>industrie nur geringe<br />

Unterschiede: Im Ausbaugewerbe, das<br />

vor allem vom CO2-Gebäudesanierungsprogramm<br />

profitiert, sind die<br />

Preise seit Jahresbeginn im Durchschnitt<br />

um 0,3 % gestiegen. Auch für<br />

den Tiefbau weist das Bundesamt nur<br />

ein leichtes Plus von durchschnittlich<br />

0,1 % aus. Dagegen seien die Preise<br />

für Rohbauarbeiten um durchschnittlich<br />

0,5 % gesunken. Darin kommt vor<br />

allem die Beruhigung auf den noch<br />

2008 überhitzten Rohstoffmärkten<br />

zum Ausdruck. Beispielsweise lagen<br />

die Preise für Leistungen von Stahlbauarbeiten<br />

im dritten Quartal sogar<br />

um bis zu 9,4 % unter dem Niveau zu<br />

Jahresbeginn. Knipper: „Wir können<br />

den <strong>Bau</strong>herren also nur empfehlen,<br />

die günstige Preissituation auf dem<br />

deutschen <strong>Bau</strong>markt zu nutzen.“<br />

15


Aktuell<br />

16<br />

BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />

U NTERNEHMENS-<br />

FINANZIERUNG<br />

Der KfW-Kreditmarktausblick September<br />

2009 belegt ein weiteres Schrumpfen<br />

des Kreditneugeschäfts insgesamt<br />

im zweiten Quartal. Das <strong>Bau</strong>gewerbe<br />

bleibt bislang weiter davon ausgenommen.<br />

Nach den Ermittlungen der<br />

KfW haben sich die Trends insgesamt<br />

fortgesetzt.<br />

So sank das von der KfW berechnete<br />

Kreditneugeschäft (alle Branchen über<br />

alle Kreditlaufzeiten, ohne Wohnungsbaukredite)<br />

im 2. Quartal um<br />

gut 5 % gegenüber dem Vorjahresquartal.<br />

Damit erreicht die Abwärtsdynamik<br />

weiterhin nicht die ausgeprägten<br />

Schrumpfungsraten der Jahre 2002 bis<br />

2005. Der Kreditmarkt spiegelt erkennbar<br />

die schlechte konjunkturelle<br />

Lage wider, auf einen darüber hinaus<br />

gehenden außergewöhnlich restriktiven<br />

Kreditzugang - im Sinne einer flächendeckenden<br />

Kreditklemme - lassen<br />

die Daten weiterhin nicht schließen.<br />

Maßgeblicher Faktor für den Rück-<br />

gang der Neuausreichungen bleibt<br />

auch im 2. Quartal die rückläufige<br />

Nachfrage. Zum einen werden Investitionskredite<br />

aufgrund des massiven<br />

Einbruchs der Investitionstätigkeit -<br />

die Ausrüstungsinvestitionen liegen<br />

rd. 23 % unter dem Niveau des Vorjahresquartals<br />

- weniger benötigt.<br />

Zum anderen wurde die Lagerhaltung<br />

im Frühjahr deutlich reduziert. Dies<br />

hat auch den Bedarf an Lagerfinanzierung<br />

temporär zurückgeführt.<br />

Für das <strong>Bau</strong>gewerbe (<strong>Bau</strong>haupt- und<br />

Ausbaugewerbe) errechnet die KfW<br />

auch im zweiten Quartal 2009 Zuwächse<br />

im Kreditneugeschäft. Die Zuwachsrate<br />

liegt im zweiten Quartal<br />

gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum<br />

bei 15 %. Begründet wird<br />

das mit der aussichtsreichen konjunkturellen<br />

Entwicklung der Branche.<br />

Hierbei wird auf das saisonbereinigte<br />

Wachstum der Bruttowertschöpfung<br />

und der <strong>Bau</strong>investitionen im 1. Halbjahr<br />

2009 verwiesen. Hierzu ist anzumerken,<br />

dass diese positive Entwicklung<br />

im Wesentlichen vom Ausbaubereich<br />

getragen wird.<br />

Die Basisdaten der Bundesbank zeigen<br />

für das <strong>Bau</strong>gewerbe ein Wachstum der<br />

Kreditbestände vom ersten und zweiten<br />

Quartal im kurz- und mittelfristigen<br />

Bereich um ca. 1 Mrd. Euro, wohingegen<br />

die Bestände im langfristigen<br />

Bereich um ca. 0,6 Mrd. Euro zurückgingen.<br />

Zur Ermittlung des Kreditneugeschäftes<br />

durch die KfW wird der<br />

quartalsweisen Änderung des Kreditbestandes<br />

nach Angaben der Bundesbank<br />

ein simuliertes planmäßiges Tilgungsverhalten<br />

hinzugerechnet.<br />

Auch wenn eine flächendeckende Kreditklemme<br />

bisher ausgeblieben ist, gestaltet<br />

sich die Finanzierungssituation<br />

für die Unternehmen schwieriger. Die<br />

Banken setzen - wenn auch mit verminderter<br />

Intensität - die Verschärfung<br />

ihrer Kreditkonditionen fort, indem<br />

sie die Anforderungen an Sicherheiten<br />

und Offenlegungspflichten erhöhen<br />

und die Risikomargen ausweiten.<br />

K OSTENSTRUKTUR IM<br />

B AUHAUPTGEWERBE<br />

NACH W IRTSCHAFTS-<br />

ZWEIGEN<br />

Das Statische Bundesamt hat die Kostenstruktur<br />

ausgewählter Wirtschaftszweige<br />

des <strong>Bau</strong>hauptgewerbes<br />

in Deutschland für das Jahr 2007 veröffentlicht.<br />

Die Kostenstrukturerhebung erfasst in<br />

einer Stichprobe rund 6.000 Unternehmen<br />

mit 20 Beschäftigten und mehr.<br />

Die Zuordnung der Unternehmen zu<br />

einem Wirtschaftszweig richtet sich<br />

nach ihrem wirtschaftlichen Schwerpunkt.<br />

Die Kosten werden als Anteil<br />

am Gesamtumsatz der Gewerke angezeigt.<br />

Im <strong>Bau</strong>hauptgewerbe insgesamt stiegen<br />

im betrachteten Zeitraum der Anteil<br />

des Materialverbrauches von<br />

23,6% auf 27,1% und der Anteil der<br />

Subunternehmerleistungen von 30,9%<br />

auf 32,1%. Dementsprechend nahm<br />

der Personalkostenanteil von 31,3%<br />

auf 26,9% ab. Der Trend zur Vergabe<br />

von <strong>Bau</strong>leistungen an Nachunternehmer<br />

setzte sich damit fort. Der Anteil<br />

der Abschreibungen fiel von 2,2% auf<br />

1,9%. Dies ist Beleg für die nachlassende<br />

Investitionstätigkeit infolge der<br />

schwachen <strong>Bau</strong>konjunktur. Der Anteil<br />

der sonstigen Kosten zeigt keine gefestigte<br />

Entwicklungstendenz. Das


nach Abzug aller Kosten vom Gesamtumsatz<br />

verbleibende Ergebnis entspricht<br />

weitgehend dem Gewinnbegriff.<br />

Insgesamt konnten im <strong>Bau</strong>hauptgewerbe<br />

in 2007 mit durchschnittlich<br />

1,5% etwas höhere Gewinne erwirtschaftet<br />

werden als in 2001 mit durchschnittlich<br />

0,8%. Wenn dies auch nahezu<br />

einer Verdopplung entspricht, ist<br />

der Anteil doch auf niedrigem Niveau<br />

geblieben. Dabei zeigt sich, dass die<br />

TECHNIK<br />

N EUES AUS DEM<br />

N ORMENWERK<br />

Die nachstehend aufgeführten Normen<br />

können bei der Beuth-Verlag<br />

GmbH, Fax: (030) 2601-1231, bezogen<br />

werden.<br />

DIN EN 1168:2009-07<br />

Betonfertigteile – Hohlplatten; Deutsche<br />

Fassung EN 1168:2005 + A2:2009<br />

DIN EN 1366-3:2009-07<br />

Feuerwiderstandsprüfungen für Installationen<br />

– Teil 3: Abschottungen;<br />

Deutsche Fassung EN 1366-3:2009-07<br />

DIN EN 1380:2009-07<br />

Holzwerke – Prüfverfahren – Tragende<br />

Verbindungen mit Nägeln, Schrauben,<br />

Stabdübeln und Bolzen; Deutsche Fassung<br />

EN 1380:2009-10-15<br />

DIN EN 13747:2009-06<br />

Betonfertigteile – Deckplatten mit<br />

Unternehmen, die weniger spezialisiert<br />

im Bereich Hoch- und Tiefbau ohne<br />

Schwerpunkte tätig sind, 2007 sogar<br />

mit klarem Verlusten abgeschlossen<br />

haben (- 4,3 %).<br />

Die Kostenstruktur der einzelnen Wirtschaftszweige<br />

entwickelt sich dabei<br />

unterschiedlich. So verzeichnete der<br />

Hochbau eine deutliche Zunahme des<br />

Anteils der Subunternehmerleistungen<br />

von 31,6% in 2001 auf 39,8% in<br />

Ortbetonergänzung: Deutsche Fassung<br />

13747:2005 + A1:2008<br />

DIN EN 14844:2009-06<br />

Betonfertigteile – Hohlkastenelemente:<br />

Deutsche Fassung EN 14844:2006 +<br />

A1:2008<br />

DIN 1054/A1:2009-07<br />

<strong>Bau</strong>grund – Sicherheitsnachweis im<br />

Erd- und Grundbau Änderung A1<br />

Die Änderung A 1 zu DIN 1054:2005-<br />

01 beinhaltet die Anpassung der Prüfgeräte<br />

für Anker an das Teilsicherheitskonzept<br />

DIN 18195-7:2009-07<br />

<strong>Bau</strong>werksabdichtungen – Teil 7: Abdichtungen<br />

gegen von innen drückendes<br />

Wasser, Bemessung und Ausführung<br />

DIN 18560-1:2009-09<br />

Estriche im <strong>Bau</strong>wesen – Teil 1: Allgemeine<br />

Anforderungen, Prüfung und<br />

Ausführung<br />

DIN 18560-2:2009-09<br />

Estriche im <strong>Bau</strong>wesen – Teil 2: Estriche<br />

und Heizestriche auf Dämmschichten<br />

(schwimmende Estriche)<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

2007. In Zimmereien und Ingenieurholzbaubetrieben<br />

stieg dieser Anteil<br />

im selben Zeitraum, auf wesentlich geringerem<br />

Niveau, von 13,5% auf<br />

17,7%. Indes sanken in diesen beiden<br />

Wirtschaftszweigen die Personalkostenanteile.<br />

Im Hochbau von 31,7% in<br />

2001 auf 25% in 2007 und in Zimmereien<br />

und Ingenieurholzbaubetrieben<br />

von 33,3% in 2001 auf 29,4% in 2007.<br />

DIN 18516-1:2009-07 (Entwurf)<br />

Außenwandbekleidungen, hinterlüftet<br />

– Teil 1: Anforderungen, Prüfgrundsätze<br />

DIN 18531-1:2009-04 (Entwurf)<br />

Dachabdichtungen – Abdichtungen<br />

für nicht genutzte Dächer – Teil 1: Begriffe,<br />

Anforderungen, Planungsgrundsätze<br />

DIN 18531-2:2009-04 (Entwurf)<br />

Dachabdichtungen – Abdichtungen<br />

für nicht genutzte Dächer – Teil 2:<br />

Stoffe<br />

DIN 18531-3:2009-04 (Entwurf)<br />

Dachabdichtungen – Abdichtungen<br />

für nicht genutzte Dächer – Teil 3: Bemessung,<br />

Verarbeitung der Stoffe,<br />

Ausführung der Dachabdichtungen<br />

DIN 18531-4:2009-05 (Entwurf)<br />

Dachabdichtungen – Abdichtungen<br />

für nicht genutzte Dächer – Teil 4: Instandhaltung<br />

Ansprechpartner:<br />

Dipl.-Ing. Martin Vanoli,<br />

Tel. 06 81 / 3 89 25 31<br />

17


Nachrichten<br />

18<br />

BEKANNTMACHUNGEN<br />

V ERÄNDERUNGEN IN<br />

DER H ANDWERKSROLLE<br />

Die Handwerkskammer des <strong>Saar</strong>landes gibt für die Monate<br />

Juni, Juli und August 2009 folgende Veränderungen bekannt:<br />

Eintragungen und Löschungen<br />

in der Anlage A<br />

E INTRAGUNGEN<br />

Mehran Zare<br />

Dachdecker, Grühlingshöhe 3, 66125 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Achim Weiler<br />

Zimmerer, In den Schemeln 1, 66620 Nonnweiler<br />

Ralf Murr<br />

Maurer und Betonbauer, Wacholderweg 16, 66424 Homburg<br />

Gezim Mehmetaj<br />

Dachdecker, Bildstockstraße 19, 66589 Merchweiler<br />

Karl-Heinz Math<br />

Maurer und Betonbauer, Bonifatiusstraße 19, 66802 Überherrn<br />

Marco Laub<br />

Stuckateur, Dorfstraße 40 a, 66589 Merchweiler<br />

Rudolf Kurarari<br />

Dachdeckermeister, In der Waldwiese 30, 66578 Schiffweiler<br />

Stefan Hell<br />

Maurer und Betonbauer, Zimmerer, Dachdecker, Stuckateur<br />

Mozartstraße 6, 66271 Kleinblittersdorf<br />

Walter Harth<br />

Zimmerer- und Dachdeckermeister,<br />

Neue Straße 12 a, 66606 St. Wendel<br />

DHG SARL<br />

Gerüstbauer, 29 c, Rue Nationale, 57350 Stiring-Wendel<br />

Uwe Herz und Erik Müller GdbR<br />

Stuckateur, Ringstraße 16 a, 66564 Ottweiler<br />

Thorsten Weber und Ralf Lohoff GdbR<br />

Maler und Lackierer, Stuckateur,<br />

Krippwiesstraße 18, 66687 Wadern<br />

Thorsten Hoffmann und Dennis Rieser BG<br />

Gerüstbau, Luisenthaler Straße 63, 66115 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Heinrich Scheller<br />

Maurer- und Betonbauer, Im Großfeld 4, 66440 Blieskastel<br />

Jörg Scharding<br />

Maurer- und Betonbauer, <strong>Saar</strong>brücker Str. 85, 66564 Ottweiler<br />

Raimund Lesch KG<br />

Straßenbauer, Ottweilerstraße 50, 66557 Illingen<br />

Josef Haßel e.K.<br />

Stuckateur, Litermontstraße 17, 66763 Dillingen<br />

Bedachungen Stein & Stillenmunkes GmbH<br />

In der Humes 50 a, 66571 Eppelborn<br />

<strong>Bau</strong>unternehmung Kurt Josef Reinert GmbH<br />

Maurer- und Betonbauer, Straßenbauer<br />

Hausbacher Straße 3, 66663 Merzig<br />

Sascha Karim Seid Azizi<br />

Maurer- und Betonbauer, Zimmerer, Stuckateur<br />

Zum Allenberg 21, 66399 Mandelbachtal<br />

Werner Schwaben<br />

Dachdecker, Bachtalstraße 284, 66773 Schwalbach<br />

Ralf Martin Peter<br />

Zimmerermeister, Dirminger Straße 25, 66571 Eppelborn<br />

Benjamin Klupsch<br />

Maurer- und Betonbauermeister, Königstraße 32, 66740 <strong>Saar</strong>louis<br />

Heberger Hoch-, Tief- und Ingenieurbau GmbH<br />

Betzentalstraße 67, 66386 St. Ingbert<br />

Dieter Haustein und Frank Kempe BG<br />

Straßenbauer, Weihern 2 a, 66663 Merzig<br />

Josef Beck<br />

Dachdecker- und Klempnermeister,<br />

Blumenstraße 26, 66583 Spiesen-Elversberg<br />

L ÖSCHUNGEN<br />

A & E Bedachungs-GmbH<br />

Dachdecker, St. Johanner Straße 41-43, 66111 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Martin Wirth GmbH<br />

Maurer und Betonbauer, Straßenbauer<br />

Gärtnerstraße 7-9, 66125 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Bernhard Josef Kirsch<br />

Klempner, Dachdecker, Installasteur- und Heizungsbauer<br />

Rathausstraße 3 a, 66578 Schiffweiler<br />

Fliesen Kleinbauer & Steil GmbH<br />

Fliesen-, Platten- und Mosaikleger<br />

Schillerstraße 76, 66265 Heusweiler<br />

Peter Murzyn<br />

Maurer und Betonbauer, Zimmerer, Stuckateur<br />

Rubensstraße 50, 66119 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Stefan Schenkel<br />

Maurer und Betonbauer, Am Hügel 2, 66629 Freisen<br />

André Spreier<br />

Straßenbauermeister, Heinrichstraße 71, 66557 Illingen<br />

Wagner Zimmerei und Dachdeckerei GmbH<br />

Gewerbegebiet Keltenweg 23, 66636 Tholey<br />

Thorsten Weber<br />

Maler und Lackierer, Stuckateur,<br />

Krippwiesstraße 18, 66687 Wadern<br />

Thomas Schuler-Dissieux<br />

Maler und Lackierermeister,<br />

Bahnhofstraße 50, 66271 Kleinblittersdorf<br />

Stefan Nehren<br />

Zimmerermeister, Kaiserstraße 50, 66578 Schiffweiler<br />

MM <strong>Bau</strong> GmbH<br />

Maurer- und Betonbauer, Straßenbauer<br />

Kreppstraße 7, 66793 <strong>Saar</strong>wellingen<br />

Josef Haßel GmbH<br />

Stuckateur, Beckinger Straße 2, 66763 Dillingen<br />

Hans Peter Haußer<br />

Maurer- und Betonbauer, Wachholderweg 16, 66424 Homburg<br />

Christine Laub<br />

Stuckateur, Dorfstraße 40 a, 66589 Merchweiler<br />

<strong>Bau</strong>unternehmung Kurt Josef Reinert GmbH & Co. KG<br />

Maurer- und Betonbauer, Tälchenberg 27, 66131 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Michael Buwen<br />

Zimmerermeister, Zum Dollberg 50, 66620 Nonnweiler<br />

Jürgen Haustein und Frank Kempe BG<br />

Straßenbauer, In den Weihern 2 a, 66663 Merzig<br />

Heinz Schlachter GmbH<br />

Maurer- und Betonbauer, Im Teich 12, 66459 Kirkel<br />

Heberger <strong>Bau</strong> AG<br />

Zweigniederlassung <strong>Saar</strong>, Straßenbauer, Maurer- und Betonbauer<br />

Betzentalstraße 67, 66386 St. Ingbert<br />

DTP Dach Technik Philippi S.a.r.l.<br />

Zimmerer, Im Roth 13, 66583 Spiesen-Elversberg<br />

Eintragungen und Löschungen<br />

in der Anlage B<br />

(Fliesen-, Platten- und Mosaikleger)<br />

E INTRAGUNGEN<br />

Antonella Anello<br />

Brühlstraße 32, 66763 Dillingen<br />

Stipo Batinic<br />

Gerhardstraße 154, 66333 Völklingen<br />

Arnold Born<br />

Im Gäßchen 21, 66649 Oberthal<br />

Marc Breier<br />

Jahnstraße 187, 66740 <strong>Saar</strong>louis<br />

Damian Demkiewicz<br />

Wiesenstraße 2, 66763 Dillingen<br />

Farid Abbas und Christian Becker GdbR<br />

Ringstraße 18, 66287 Quierschied<br />

Thomas Holzer<br />

Bexbacher Straße 46, 66424 Homburg<br />

Heiner Johannes<br />

Pfaffenkopfstraße 40, 66115 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Salvatore La Vecchia<br />

<strong>Saar</strong>gemünder Straße 112, 66130 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Axel Loth


Illinger Straße 47, 66589 Merchweiler<br />

Adrian Misaila<br />

Hauptstraße 72, 66646 Marpingen<br />

Marian Parnica<br />

Hauptstraße 72, 66646 Marpingen<br />

Eleonore Recht<br />

Holzer Straße 101, 66265 Heusweiler<br />

Anna Maria Werno<br />

Newerweg 47, 66687 Wadern<br />

Sascha Weis<br />

Eichelscheidter Straße 19, 66123 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Hans Weiß<br />

Zolnhoferweg 1, 66128 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Michael Stroppel<br />

Ortsstraße 38, 66571 Eppelborn<br />

Ferkan Serifoski<br />

Schillstraße 21, 66113 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Stefan Schmidt<br />

Grumbachtalweg 10, 66121 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Thomas Schaumlöffel<br />

Schulstraße 6, 66352 Großrosseln<br />

Thomas Rohr<br />

Norduferstraße 1, 66538 Neunkirchen<br />

Kurt Adolf Reuter<br />

Wasserwerkstraße 14, 66773 Schwalbach<br />

Dominik Rehme<br />

Überhofer Straße 141, 66292 Riegelsberg<br />

Bahattin Papagan<br />

Schloßstraß 17, 66538 Neunkirchen<br />

Malerquelle Fernes GmbH<br />

Berliner Straße 104, 66424 Homburg<br />

Miri Kaled<br />

Hanna-Kirchner-Straße 4, 66123 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Boguslaw Jakubowski<br />

Vorstadtstraße 122, 66793 <strong>Saar</strong>wellingen<br />

Dariusz Jakubowski<br />

Im Sauerbrod 84, 66123 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Immobilienmanagement Hoffstetter GmbH<br />

Pfählerstraße 60, 66128 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Heiko Herrmann<br />

Hochwaldstraße 20, 66636 Tholey<br />

Fabio Gangi<br />

Hauptstraße 176, 66346 Püttlingen<br />

Dinc UG<br />

Hafenstraße 6, 66111 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Tadeusz Marian Bemsz<br />

Im Sauerbrod 84, 66123 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Marc Weidenhof<br />

Schulstraße 17, 66540 Neunkirchen<br />

Patrick Waller<br />

Blaubachstraße 1, 66839 Schmelz<br />

Fritz Morgenstern<br />

Willi-Graf-Straße 14, 66538 Neunkirchen<br />

Aptullah Ilboz<br />

Dr.-Wolfgang-Krämer-Straße 51 a, 66386 St. Ingbert<br />

Helmut Ernst<br />

Zerrstraße 7, 66839 Schmelz<br />

Bernd Detzler<br />

An der Hardt 8, 66571 Eppelborn<br />

Bilal Derragui<br />

Schaffhausener Straße 6, 66333 Völklingen<br />

Pawel Baszak<br />

Bahnhofstraße 98, 66706 Perl<br />

Dariusz Ryszard Atrachimowicz<br />

<strong>Saar</strong>straße 8 a, 66424 Homburg<br />

L ÖSCHUNGEN<br />

zu.tun Dienstleistungsnetzwerk GmbH<br />

Großherzog-Friedrich-Straße 83, 66121 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Winfried Langner<br />

Bonifatiusstraße 20, 66802 Überherrn<br />

Amir Veladzic<br />

Kirchstraße 14, 66130 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Stefan Kaminski<br />

Dillinger Straße 7, 66606 St. Wendel<br />

Stanislaw Jatkowski<br />

Engstereck 29, 66646 Marpingen<br />

Uwe Heß<br />

UntererHof 21, 66265 Heusweiler<br />

Boris Berndt<br />

Auf der Heide 4 a, 66450 Bexbach<br />

Andrzej Walerian Biernacki<br />

Allenfeldstraße 73, 66589 Merchweiler<br />

Mike Christoph Kroneberg<br />

Obere Kaiserstraße 52, 66386 St. Ingbert<br />

Marek Ciemior<br />

Buttrich 3, 66687 Wadern<br />

Krystian Mariusz Burza<br />

Am Karpfenteich 5 c, 66809 Nalbach<br />

Adam Marian Bednarz<br />

Im Helmerswald 17, 66121 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Andreas Zurek<br />

Steinhübel 10, 66424 Homburg<br />

Robby Lothar Jünger<br />

Westring 1, 66424 Homburg<br />

Maurizio Messina<br />

Margaretenstraße 20, 66115 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Marius Olszewski<br />

Anna-Simon-Weg 11, 66822 Lebach<br />

Krzysztof Lizak<br />

Hunsrückstraße 2, 66113 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Petra Klauck<br />

Auscheter Straße 10, 66839 Schmelz<br />

Markus Jakobi<br />

Brunnenstubb 12, 66127 <strong>Saar</strong>brücken<br />

Holger Kennel und Steven Kennel BG<br />

Pappelweg 18, 66538 Neunkirchen<br />

Nicola Cosmano<br />

Beethovenstraße 36, 66540 Neunkirchen<br />

Andrzej Zenon Bialas<br />

Hunsrücker Straße 2, 66113 <strong>Saar</strong>brücken<br />

B auanzeiger<br />

<strong>Saar</strong>louis<br />

Karlsberg Brauerei GmbH<br />

vertreten durch Herrn Ulrich Grundmann<br />

Karlsbergstraße 62, 66424 Homburg<br />

Errichtung einer Werbeanlage<br />

Landkreis <strong>Saar</strong>louis<br />

Cosmos Grundstücks- und Vermögensverwaltung GmbH<br />

Handelscenter Ensdorf<br />

Gutenbergstraße 21, 68167 Mannheim<br />

Neubau eines <strong>Bau</strong>- und Heimwerkerfachgeschäfts<br />

Architekt: Jürgen Buhlmann, Kirchhellener Str. 269,<br />

46145 Oberhausen<br />

Horst Korb<br />

Lärchenstraße 13, 66359 Bous<br />

Neubau einer Doppelgarage<br />

Architekt: Dieter Müller, Am Mühlenberg 30,<br />

66646 Marpingen<br />

<strong>Saar</strong>pfalz-Kreis<br />

Christian und Michaela Kammerer<br />

Mandelbachstraße 7, 66399 Mandelbachtal<br />

Neubau einer Garage<br />

Manfred Ehrmanntraut<br />

Im Mühlwiesenacker 9, 66440 Blieskastel<br />

Neubau eines Einfamilienhauses mit Garagen<br />

Dauer Thilo und Lamberty Judith<br />

Heuwiesstraße 15 a, 66399 Mandelbachtal<br />

Neubau eines Einfamilienhauses<br />

Merzig-Wadern<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

Eheleute Oliver und Caroline Reichert<br />

Theodor-Heuss-Straße 15, 66706 Perl-Nennig<br />

Aufstockung einer Fertig-Doppelgarage inkl. Fundament<br />

19


Nachrichten<br />

N EUE H ONORAR-<br />

ORDNUNG FÜR<br />

A RCHITEKTEN UND<br />

I NGENIEURE (HOAI)<br />

IN K RAFT<br />

Die neue „Verordnung über die Honorare<br />

für Architekten und Ingenieurleistungen<br />

(Honorarordnung für Architekten<br />

und Ingenieure – HOAI)“ ist am<br />

17. August 2009 im Bundesgesetzblatt<br />

I Nr. 53, Seite 2732 ff., veröffentlicht<br />

worden. Sie ist am 18. August 2009 in<br />

Kraft getreten und ab diesem Tag auf<br />

neu vereinbarte Architekten- und Ingenieurleistungen<br />

anzuwenden. Für<br />

bestehende Architekten- und Ingenieurverträge<br />

verbleibt es bei der bisherigen<br />

HOAI.<br />

Mit der 6. HOAI-Novelle 2009 wurde<br />

das Preisrecht für Architekten und Ingenieure<br />

grundlegend umgestaltet:<br />

● § 1 HOAI begrenzt den Anwendungsbereich<br />

auf Büros mit Sitz im<br />

Inland.<br />

● Die HOAI wurde auf 56 Paragrafen<br />

„verschlankt“. Zudem enthält sie<br />

nur noch für die Objekt- und Flächenplanung<br />

sowie die Leistungen<br />

der Tragwerksplanung und Technischen<br />

Ausrüstung verbindliche<br />

Preisregelungen (§ 3 HOAI).<br />

● Die weiteren bisherigen Leistungen<br />

– z.B. Freianlagen, Ingenieurbauwerke,<br />

Verkehranlagen – wurden in<br />

Anlagen ausgegliedert. Die diesbezüglichen<br />

Honorartafeln haben<br />

empfehlenden Charakter.<br />

● Die Honorarsätze wurden um 10 %<br />

angehoben.<br />

● Stundensätze können jetzt frei vereinbart<br />

werden.<br />

20<br />

N EUES DGFM-<br />

P ORTAL ZUR L EHRE<br />

ÜBER DEN M AUER-<br />

WERKSBAU<br />

Aus Anlass des Deutschen Mauerwerkskongresses<br />

2009 wurde Ende<br />

September das neue DGfM-Lehrportal<br />

zur Lehre über den Mauerwerksbau<br />

erstmals online geschaltet. Es ist ab sofort<br />

unter www.mauerwerksbau-lehre.de<br />

direkt oder über die Internetseite<br />

der DGfM unter www.dgfm.de und<br />

<strong>Bau</strong>maschinenpreise<br />

Das Statistische Bundesamt hat den Bestand der Erzeugerpreisindizes auf<br />

ein neues Wägungsschema und ein neues Basisjahr (2005=100) umgestellt.<br />

Zeitraum<br />

Index (ohne MwSt.)<br />

2005 = 1001) zum zur Vor- BGL 2007<br />

Vorjahr periode 2000 = 1002) Maschinen für die <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />

in %<br />

JD 1992 88,1 3,4 3,4 92,7 3,4 3,4<br />

JD 1993 90,6 2,8 2,8 95,4 2,8 2,8<br />

JD 1994 91,1 0,6 0,6 95,9 0,6 0,6<br />

JD 1995 92,5 1,5 1,5 97,4 1,5 1,5<br />

JD 1996 93,4 1,0 1,0 98,3 1,0 1,0<br />

JD 1997 93,4 0,0 0,0 98,3 0,0 0,0<br />

JD 1998 93,5 0,1 0,1 98,4 0,1 0,1<br />

JD 1999 94,6 1,2 1,2 99,6 1,2 1,2<br />

JD 2000 95,0 0,4 0,4 100,0 0,4 0,4<br />

JD 2001 95,9 0,9 0,9 100,9 0,9 0,9<br />

JD 2002 96,7 0,8 0,8 101,8 0,8 0,8<br />

JD 2003 96,5 -0,2 -0,2 101,6 -0,2 -0,2<br />

JD 2004 97,6 1,1 1,1 102,7 1,1 1,1<br />

JD 2005 100,0 2,5 2,5 105,3 2,5 2,5<br />

JD 2006 101,4 1,4 1,4 106,7 1,4 1,4<br />

JD 2007 102,8 1,4 1,4 108,2 1,4 1,4<br />

JD 2008 105,4 2,5 2,5 110,9 2,5 2,5<br />

2008<br />

Januar 104,1 1,6 1,2 109,6 1,6 1,2<br />

Februar 103,8 1,3 -0,3 109,3 1,3 -0,3<br />

März 104,2 1,6 0,4 109,7 1,6 0,4<br />

April 105,0 2,2 0,8 110,5 2,2 0,8<br />

Mai 105,2 2,3 0,2 110,7 2,3 0,2<br />

Juni 105,4 2,6 0,2 110,9 2,6 0,2<br />

Juli 105,6 2,5 0,2 111,2 2,5 0,2<br />

August 105,6 2,5 0,0 111,2 2,5 0,0<br />

September 106,2 3,2 0,6 111,8 3,2 0,6<br />

Oktober 106,9 3,7 0,7 112,5 3,7 0,7<br />

November 106,4 3,4 -0,5 112,0 3,4 -0,5<br />

Dezember 106,4 3,4 0,0 112,0 3,4 0,0<br />

2009<br />

Januar 108,2 3,9 1,7 113,9 3,9 1,7<br />

Februar 108,2 4,2 0,0 113,9 4,2 0,0<br />

März 108,7 4,3 0,5 114,4 4,3 0,5<br />

April 109,2 4,0 0,5 114,9 4,0 0,5<br />

Mai 109,2 3,8 0,0 114,9 3,8 0,0<br />

Juni 108,9 3,3 -0,3 114,6 3,3 -0,3<br />

Juli 109,4 3,6 0,6 115,2 3,6 0,5<br />

August 109,1 3,3 -0,3 114,8 3,3 -0,3<br />

1) Basisjahr des Statistischen Bundesamtes, Basisjahr der <strong>Bau</strong>geräteliste 2001.<br />

2) Umrechnung von Basis 2000 = 100 auf Basis 1990 = 100: Index 2000 = 100 multipliziert mit 1,154.<br />

Basisjahr der <strong>Bau</strong>geräteliste 1991<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 17, Reihe 2<br />

Anklicken des entsprechenden Buttons<br />

zum Portal zu erreichen. Durch<br />

Anklicken des Feldes „Studierende“<br />

öffnet sich der fachliche <strong>Inhalt</strong> des Portals,<br />

der sich zunächst in 11 Kapitel, eine<br />

Literaturangabe und eine separate<br />

Übersichtsdarstellung von Referenzobjekten<br />

des Mauerwerksbaus gliedert.<br />

Die Hauptzielgruppe des Portals sind<br />

die Studierenden in den Studienrichtungen<br />

Architektur und <strong>Bau</strong>ingenieurwesen.<br />

zum<br />

Vorjahr<br />

in %<br />

zur Vorperiode<br />

D AS<br />

A USBILDUNGSZEN-<br />

TRUM <strong>AGV</strong> BAU<br />

S AAR IM I NTERNET:<br />

WWW. ABZ- BAU-<br />

SAAR. DE


B AUMATERIALPREISE<br />

Die Berechungsgrundlage für die monatlich publizierten Erzeugerpreisindizes müssen in der Regel alle fünf Jahre an die<br />

geänderten wirtschaftlichen Verhältnisse angepasst werden. Dies war nun wieder der Fall: Das Statistische Bundesamt hat<br />

die Erzeugerpreisstatistik komplett überarbeitet.<br />

Nachstehend finden Sie die aktuellen Preisindizes für das zweite Quartal 2009 nach der neuen Systematik sowie rückwirkend<br />

die Ausgabe mit den neuen Werten für das erste Quartal.<br />

Das Statistische Bundesamt hat die Werte auf neuer Basis bis zum Januar 2005 zurückgerechnet. Somit ersetzen die neuen<br />

Indexwerte die bisher veröffentlichten Werte von Januar 2005 bis Dezember 2008. Dies bedeutet, dass bei Preisgleitklauseln<br />

die bisher veröffentlichten Werte auf Basis 2000 = 100 durch die neuen Werte auf Basis 2005 = 100 ausgetauscht<br />

werden müssen.<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

21


Recht<br />

24<br />

ARBEITSRECHT<br />

A KTUELLE<br />

R ECHTSPRECHUNG<br />

1. Nichtiges Umgehungsgeschäft<br />

durch zur Verfügungstellung eines<br />

Meistertitels<br />

Bundesarbeitsgericht<br />

Urteil vom 18.03.2009<br />

Az.: 5 AZR 355/08<br />

Dient der Abschluss eines „Arbeitsvertrags“<br />

mit einem Meister über eine Tätigkeit<br />

als Betriebsleiter der Umgehung<br />

der Vorschriften in der Handwerksordnung,<br />

ohne dass der Arbeitnehmer<br />

tatsächlich Betriebsleiter werden<br />

soll, ist dieser Vertrag nichtig.<br />

Sinn und Zweck der Vorschriften der<br />

Handwerksordnung ist die Gewährleistung<br />

der Leitung und Überwachung<br />

des Handwerksbetriebs. Der Betriebsleiter<br />

muss demgemäß, wie ein das<br />

Handwerk selbstständig betreibender<br />

Handwerksmeister die handwerklichen<br />

Tätigkeiten leiten. Er muss in<br />

der Lage sein, bestimmten Einfluss auf<br />

den handwerklichen Betrieb zu nehmen,<br />

gegenüber den handwerklich<br />

beschäftigten Betriebsangehörigen<br />

fachlich weisungsbefugt sein und tatsächlich<br />

die Leitungsaufgaben wahrnehmen.<br />

Bei der Frage, ob ein Betriebsleitervertrag<br />

den Anforderungen der Handwerksordnung<br />

genügt, stellt die Höhe<br />

der vereinbarten Vergütung ein wichtiges<br />

Indiz über die Ernsthaftigkeit des<br />

Vertrages dar. Besteht zwischen der<br />

vorgesehenen Entlohnung und der erforderlichen<br />

Arbeitszeit ein wirtschaftliches<br />

Missverhältnis, ist nicht gesichert,<br />

dass der angebliche Betriebsleiter<br />

seine Aufgaben mit dem erforderlichen<br />

Einsatz erfüllen wird.<br />

Insbesondere bei den so genannten<br />

gefahrgeneigten Handwerken ist eine<br />

regelmäßige Anwesenheit des Betriebsleiters<br />

erforderlich.<br />

Ein Verstoß gegen die Anforderungen<br />

der Handwerksordnung kann neben<br />

der Ablehnung bzw. Löschung der Eintragung<br />

in der Handwerksrolle zu einer<br />

Ordnungswidrigkeit oder Strafverfahren<br />

gegen die Beteiligten führen.<br />

Auch kann die Fortsetzung des Betriebs<br />

untersagt werden.<br />

2. Rückzahlung von<br />

Fortbildungsvergütung<br />

Bundesarbeitsgericht<br />

Urteil vom 14. Januar 2009<br />

Az.: 3 AZR 900/07<br />

Einzelvertragliche Vereinbarungen,<br />

nach denen sich ein Arbeitnehmer an<br />

den Kosten einer vom Arbeitgeber finanzierten<br />

Fortbildung zu beteiligen<br />

hat, soweit er vor Ablauf bestimmter<br />

Fristen aus dem Arbeitsverhältnis ausscheidet,<br />

sind grundsätzlich zulässig.<br />

Eine Rückzahlungsklausel ist nur dann<br />

möglich, wenn die Fortbildungsmaßnahmen<br />

für den Arbeitnehmer von<br />

geldwertem Vorteil ist, sei es, dass bei<br />

seinem bisherigen Arbeitgeber die<br />

Voraussetzung einer höheren Vergütung<br />

erfüllt sind oder dass sich die erworbenen<br />

Kenntnisse auch anderweitig<br />

nutzbar machen lassen.<br />

Die Vorteile der Ausbildung und die<br />

Dauer der anschließenden Vertragsbindung<br />

an den Arbeitgeber müssen<br />

in einem angemessen Verhältnis zueinander<br />

stehen.<br />

Auch für ein mittelständisches Unternehmen<br />

stellen Fortbildungskosten<br />

von deutlich weniger als 5.000,00 Euro<br />

keine außergewöhnliche Belastung<br />

dar.<br />

Sind vom Arbeitgeber vorformulierte<br />

allgemeine Vertragsbedingungen unwirksam,<br />

entfallen diese ersatzlos. Im<br />

Übrigen ist der geschlossene Vertrag<br />

wirksam. Nur im Einzelfall kann eine<br />

ergänzende Vertragsauslegung vorgenommen<br />

werden.<br />

3. Kündigung wegen tätlicher Auseinandersetzung<br />

unter Arbeitskollegen<br />

Bundesarbeitsgericht<br />

Urteil vom 18. September 2008<br />

Az. : 2 AZR 1039/06<br />

Tätlichkeiten unter Arbeitnehmern<br />

sind grundsätzlich geeignet, einen<br />

wichtigen Grund für eine fristlose<br />

Kündigung zu bilden. Der tätliche Angriff<br />

auf einen Arbeitskollegen ist eine<br />

schwerwiegende Verletzung der arbeitsvertraglichen<br />

Nebenpflichten.<br />

Bei Tätlichkeiten unter Arbeitskollegen<br />

bedarf es vor dem Ausspruch einer<br />

Kündigung regelmäßig keiner Abmahnung.<br />

Nicht jede Handlung, die zur Eskalation<br />

einer verbalen Auseinandersetzung<br />

beiträgt, ist geeignet, eine fristlose<br />

Kündigung zu rechtfertigen.<br />

Im Fall einer Schlägerei unter Arbeitskollegen<br />

liegt nicht in jeder auch unfreiwilligen<br />

Verwicklung eines Arbeitnehmers<br />

eine Pflichtverletzung. Es ist<br />

auch nicht entscheidend, ob der Arbeitnehmer<br />

als unmittelbarer Angreifer<br />

die Schlägerei verursacht hat.<br />

Praxistipp:<br />

Vor Ausspruch der fristlosen Kündigung<br />

sollten vom Arbeitgeber Zeugen<br />

über den Hergang der Schlägerei be-<br />

fragt werden. Erst wenn klar ist, von<br />

wem eindeutig die Tätlichkeit ausging,<br />

kann eine fristlose Kündigung in<br />

Betracht gezogen werden. Im Zweifelsfalle<br />

sollte Rücksprache mit den Arbeitsrechtlern<br />

des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> gehalten<br />

werden.<br />

4. Haftungsausschluß für Personenschäden<br />

in Folge eines Betriebswegeunfalls<br />

LAG Schleswig-Holstein<br />

Urteil vom 02.06.2009<br />

Az.: 5 Sa 41/09<br />

Bei einem Unfall auf einer als Sammeltransport<br />

vom Arbeitgeber organisierten<br />

Fahrt mit einem firmeneigenen<br />

Fahrzeug vom Betriebssitz des Arbeitgebers<br />

zu einer auswärtigen <strong>Bau</strong>stelle,<br />

handelt es sich nicht um einen Wegeunfall,<br />

sondern um einen Unfall auf einem<br />

Betriebsweg. Hier greift zu Gunsten<br />

des Arbeitgebers das Haftungsprivileg<br />

der §§ 104, 105 SGB VII.<br />

Der Haftungsausschluß für unfallbedingte<br />

Personenschäden greift auch<br />

dann, wenn ein Arbeitnehmer mit Erlaubnis<br />

des Arbeitgebers den Firmen-<br />

LKW abends mit nach Hause nimmt,<br />

am nächsten Arbeitstag von zu Hause<br />

aus mit dem Firmen-LKW direkt zur<br />

<strong>Bau</strong>stelle fährt, um auf der Strecke andere<br />

Kolonnenmitarbeiter „einzusammeln“<br />

und zur <strong>Bau</strong>stelle mitnimmt.<br />

5. Urlaubsanspruch gewerblicher<br />

Arbeitnehmer<br />

Arbeitsgericht Kaiserslautern<br />

Urteil vom 27. August 2009<br />

Az.: 2 Ca. 386/09<br />

Ist ein Arbeitnehmer auf nicht absehbare<br />

Zeit weiterhin arbeitsunfähig<br />

krank, ist eine Urlaubsgewährung<br />

ebenfalls auf nicht absehbare Zeit<br />

rechtlich unmöglich. Der arbeitsunfähige<br />

Arbeitnehmer kann während der<br />

Arbeitsunfähigkeit nicht unter Fortzahlung<br />

der Vergütung von der Arbeitspflicht<br />

freigestellt werden.<br />

Im Falle eines arbeitsunfähigen Arbeitnehmers,<br />

dessen Arbeitsverhältnis<br />

noch nicht beendet ist, scheidet eine<br />

Abgeltung des Urlaubs aus.<br />

Ein vom Arbeitnehmer noch während<br />

andauernder Langzeiterkrankung erhobenen<br />

Klage auf Feststellung, dass<br />

während der Arbeitsunfähigkeit aufgelaufene<br />

„Alt-Urlaub“ in Zukunft<br />

noch genommen werden kann, ist unzulässig.<br />

Für die Praxis bedeutet dies, dass ein<br />

langzeiterkrankter gewerblicher Arbeitnehmer,<br />

solange er arbeitsunfähig<br />

ist, keine gerichtlichen Schritte einleiten<br />

kann, um vermeintliche Urlaubs-


ansprüche zu sichern. Der vorliegende<br />

Fall befindet sich allerdings zurzeit im<br />

Berufungsverfahren vor dem LAG<br />

Rheinland-Pfalz. Eine Entscheidung<br />

dort bleibt abzuwarten.<br />

6. Abmahnung wegen verweigerter<br />

Teilnahme an einem Personalgespräch<br />

Bundesarbeitsgericht<br />

Urteil vom 23.06.2009<br />

Az.: 2 AZR 606/08<br />

Das Weisungsrecht des Arbeitgebers<br />

ist beschränkt auf „<strong>Inhalt</strong>, Ort und Zeit<br />

der Arbeitsleistung“ sowie auf „Ordnung<br />

und Verhalten im Betrieb“. In<br />

diesem Rahmen kann der Arbeitgeber<br />

auch einen Arbeitnehmer zur Teilnahme<br />

an einem Personalgespräch verpflichten.<br />

Die Teilnahme an anderen<br />

Personalgesprächen, in denen es z.B.<br />

um Gehaltsanpassung bzw. Gehaltsverzicht<br />

geht, ist für Arbeitnehmer<br />

hingegen nicht verpflichtend. Mithin<br />

kann ein Arbeitnehmer auch bei der<br />

Weigerung an der Teilnahme zu einem<br />

solchen Personalgespräch nicht wirksam<br />

abgemahnt werden.<br />

7. Fristlose Kündigung wegen<br />

häufiger Unpünktlichkeit<br />

Landesarbeitsgericht Rheinland-Pfalz<br />

Urteil vom 23.04.2009<br />

Az.: 10 Sa 52/09<br />

Zahlreiche Abmahnungen wegen<br />

gleichartiger Pflichtverletzungen, denen<br />

keine weiteren Konsequenzen folgen,<br />

können die Warnfunktion der<br />

Abmahnungen abschwächen. Der Arbeitgeber<br />

muss dann die letzte Abmahnung<br />

vor Ausspruch der Kündigung<br />

besonders eindringlich gestaltet,<br />

um dem Arbeitnehmer klar zu machen,<br />

dass weitere derartige Pflichtverletzungen<br />

nunmehr zum Ausspruch<br />

einer Kündigung führen werden.<br />

8. Anordnung von Überstunden<br />

Bundesarbeitsgericht<br />

Urteil vom 22.04.2009<br />

Az.: 5 AZR 133/08<br />

Wenn ein Arbeitgeber auch für einen<br />

längeren Zeitpunkt Überstunden anordnet<br />

bedeutet dies nicht, dass sich<br />

der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer<br />

einvernehmlich über eine Veränderung<br />

der täglichen Arbeitszeit geeinigt<br />

haben.<br />

Für die Praxis ist darauf hinzuweisen,<br />

dass für die meisten aller Gewerke in<br />

der <strong>Bau</strong>branche allgemeinverbindliche<br />

Tarifverträge gelten. In diesen ist die<br />

tägliche Arbeitszeit und die Umgangsweise<br />

mit Überstunden genauestens<br />

geregelt.<br />

9. Saison-Kurzarbeitergeld im<br />

gekündigten Arbeitsverhältnis<br />

Bundesarbeitsgericht<br />

Urteil vom 22. April 2009<br />

Az.: 5 AZR 310/08<br />

Gemäß § 4 Nr. 6.1 BRTV führt in den<br />

Fällen des Arbeitsausfalls aus zwingenden<br />

Witterungsgründen oder wirtschaftlichen<br />

Gründen nicht zu einem<br />

ersatzlosen Wegfall des Lohnanspruchs.<br />

Vielmehr sieht der Tarifvertrag<br />

verschiedene Ausgleichsregelungen,<br />

nämlich die Auflösung von Arbeitszeitguthaben,<br />

die Vergütung von<br />

gesetzlichen Wochenfeiertagen, sowie<br />

die Zahlung des Saisonkurzarbeitergelds<br />

durch den Arbeitgeber vor.<br />

Die Verpflichtung des Arbeitgebers<br />

zur Zahlung des Saisonkurzarbeitergelds<br />

in der gesetzlichen Höhe ist als<br />

eigenständige Zahlungspflicht des Arbeitgerbers,<br />

unabhängig vom Vorliegen<br />

der persönlichen Bewilligungsvoraussetzung<br />

für Saisonkurzarbeitergeld<br />

zu verstehen (z.B. Bestehen eines ungekündigten<br />

Arbeitsverhältnisses).<br />

Der Arbeitnehmer soll bei Kurzarbeit<br />

im Betrieb den Lohnanspruch in Höhe<br />

des Kurzarbeitergelds auch dann behalten,<br />

wenn aufgrund der Kündigung<br />

des Arbeitsverhältnisses die gesetzlichen<br />

Voraussetzungen nicht erfüllt<br />

sind.<br />

Sind die gesetzlichen Voraussetzungen<br />

für den Bezug von Saisonkurzarbeitergeld<br />

nicht gegeben, so zahlt der Arbeitgeber<br />

das Saisonkurzarbeitergeld<br />

in der gesetzlichen Höhe als Bruttobetrag,<br />

von dem Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträge<br />

abzuführen<br />

sind.<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

10. Krankheitsbedingte Kündigung<br />

und betriebliches Eingliederungsmanagement<br />

LAG Düsseldorf<br />

Urteil vom 30.01.2009<br />

Az.: 9 Sa 699/08<br />

Eine Kündigung ist als letztes Mittel<br />

nur zulässig, wenn der Arbeitgeber alle<br />

zumutbaren Möglichkeiten zu ihrer<br />

Vermeidung ausgeschöpft hat. Bei einer<br />

krankheitsbedingten Kündigung<br />

hat der Arbeitgeber alle gleichwertigen,<br />

leidensgerechten Arbeitsplätze,<br />

auf denen der Betroffene Arbeitnehmer<br />

unter Wahrnehmung des Direktionsrechts<br />

einsetzbar wäre, in Betracht<br />

zu ziehen und gegebenenfalls<br />

„frei zu machen“.<br />

Hat der Arbeitgeber kein betriebliches<br />

Eingliederungsmanagement durchgeführt,<br />

hat der Arbeitgeber substantiiert<br />

zu einem nicht mehr möglichen<br />

Einsatz des Arbeitnehmers auf den bisher<br />

inne gehabten Arbeitsplatz einerseits<br />

vorzutragen, sowie andererseits,<br />

warum der Arbeitnehmer nicht auf einem<br />

anderen Arbeitsplatz bei geänderter<br />

Tätigkeit eingesetzt werden<br />

könnte. Dasselbe gilt, wenn der Arbeitgeber<br />

zwar ein betriebliches Eingliederungsmanagementdurchgeführt<br />

hat, dabei aber nicht geprüft<br />

wurde, ob eine Weiterbeschäftigung<br />

des Arbeitnehmers auf einem anderen<br />

gegebenenfalls „freizumachenden“<br />

Arbeitsplatz möglich ist.<br />

Ansprechpartner:<br />

RA Claus Weyers<br />

Tel.: 06 81 / 3 89 25 22<br />

RA Christian Ullrich<br />

Tel. 06 81 / 3 89 25 26<br />

25


Recht<br />

26<br />

STEUERN<br />

A KTUELLES<br />

1. Erbschaftsteuer – Kurzarbeitergeld<br />

nach der 2008 beschlossenen Reform<br />

der Erbschaftsteuer werden Unternehmenserben<br />

dann von der Erbschaftssteuer<br />

weitgehend entlastet, wenn sie<br />

den übernommenen Betrieb fortführen<br />

und die Arbeitsplätze erhalten.<br />

Voraussetzung für die Verschonung<br />

ist, dass die im Durchschnitt von 5 Jahren<br />

vor dem Übergang gezahlte jährliche<br />

Lohnsumme im Wesentlichen auch<br />

in den folgenden sieben bzw. zehn<br />

Jahren erhalten bleibt.<br />

Da viele Unternehmen wegen des Auftragsrückgangs<br />

in den vergangenen<br />

Monaten Kurzarbeit anmelden mussten,<br />

gab es vielfach die Befürchtung,<br />

dass das Kurzarbeitergeld von dieser<br />

Lohnsumme abgezogen werden muss<br />

(in der Praxis überweist die Bundesagentur<br />

für Arbeit das Geld an die Arbeitgeber,<br />

die es dann mit dem Lohn<br />

oder Gehalt an die Arbeitnehmer auszahlen).<br />

Diese Befürchtung ist unbegründet.<br />

Das Kurzarbeitergeld mindert nicht<br />

die für die Verschonungsregelung<br />

maßgebliche Lohnsumme. Es wirkt<br />

sich somit nicht negativ auf die Erbschaftsteuer<br />

aus. Darauf weisen das<br />

baden-württembergische und das bayerische<br />

Finanzministerium in einer<br />

Pressemitteilung hin. Auch das<br />

Bundesfinanzministerium hat sich der<br />

Auffassung der beiden Landesfinanzministerien<br />

angeschlossen.<br />

Unabhängig davon erweise sich die im<br />

vergangenen Jahr eingeführte Lohnsummenklausel<br />

als nicht praxisgerecht<br />

und wirtschaftlich unzumutbar, heißt<br />

es in der Pressemitteilung weiter. Deshalb<br />

seien die beiden Finanzministerien<br />

einig, dass über das Thema Kurzarbeitergeld<br />

hinaus eine bessere Lösung<br />

für die Verschonungsregelung<br />

gefunden werden müsse.<br />

2. Insolvenzordnung - Der neue Überschuldensbegriff<br />

im Insolvenzrecht<br />

gilt bis 31. Dezember 2013<br />

Der Bundesrat hat am 18. September<br />

2009 den Weg für ein Gesetz zur Änderung<br />

der Insolvenzordnung freigemacht.<br />

Die Neuregelung sieht vor, dass<br />

eine ursprünglich bis 31. Dezember<br />

2010 befristete Änderung des Überschuldensbegriffs<br />

in der Insolvenzordnung<br />

um drei Jahre verlängert wird.<br />

Damit führt auch ab dem 1. Januar<br />

2011 eine bilanzielle Überschuldung<br />

nicht zur Insolvenz, wenn eine positive<br />

Fortführungsprognose für das Unternehmen<br />

besteht.<br />

Hintergrund<br />

Der Begriff der Überschuldung in der<br />

Insolvenzordnung wurde als Reaktion<br />

auf die Finanzkrise im Herbst 2008 geändert.<br />

Danach muss ein Unternehmen<br />

trotz rechnerischer Überschuldung<br />

keinen Insolvenzantrag stellen,<br />

wenn es mittelfristig seine laufenden<br />

Zahlungen voraussichtlich leisten<br />

kann. Es kommt also darauf an, ob die<br />

sog. Fortführungsprognose positiv<br />

ausfällt, beispielsweise weil ein Betrieb<br />

den Zuschlag für einen Großauftrag<br />

erhalten hat und damit seine Leistungsfähigkeit<br />

über den gesamten<br />

Prognosezeitraum gewährleistet ist.<br />

3. Steuerbonus für Handwerkerleistungen<br />

bei den Finanzämtern gehen vermehrt<br />

Einsprüche ein wegen der Berücksichtigung<br />

des Höchstbetrags von 1.200<br />

Euro erst ab dem Veranlagungszeitraum<br />

2009. Die Oberfinanzdirektion<br />

Koblenz hat die Finanzämter angewiesen,<br />

Einsprüche als unbegründet zurückzuweisen,<br />

mit denen der neue<br />

Förderhöchstbetrag für Handwerkerleistungen<br />

in Höhe von 1.200 Euro bereits<br />

für den Veranlagungszeitraum<br />

2008 für geleistete Aufwendungen<br />

geltend gemacht wird. Die Einkommensteuer-Referatsleiter<br />

der obersten<br />

Finanzbehörden des Bundes und der<br />

Länder bestätigen diese Anwendungsregel.<br />

Hintergrund<br />

Durch das Gesetz zur Umsetzung steuerrechtlicher<br />

Regelungen des Maßnahmenpakets"Beschäftigungssicherung<br />

durch Wachstumsstärkung" vom<br />

21.12.2008 wurde der Steuerbonus für<br />

Handwerkerleistungen von 600 Euro<br />

auf 1.200 Euro angehoben.<br />

In der Presse wurde mehrfach berichtet,<br />

dass aufgrund eines formalen Fehlers<br />

im Gesetzgebungsverfahren der<br />

neue Höchstbetrag bereits für den<br />

Veranlagungszeitraum 2008 geltend<br />

gemacht werden könne.<br />

Nunmehr hat die Oberfinanzdirektion<br />

Koblenz Stellung genommen, dass die<br />

Neuregelung erstmals für Aufwendungen<br />

gilt, die im Veranlagungszeitraum<br />

2009 geleistet und deren zugrunde liegende<br />

Leistungen nach dem<br />

31.12.2008 erbracht worden sind. Die<br />

Oberfinanzdirektion stellt fest, dass<br />

entgegenstehenden Presseberichten,<br />

wonach die Anhebung des Förderhöchstbetrags<br />

aufgrund einer "Geset-<br />

zespanne" bereits ab dem Veranlagungszeitraum<br />

2008 Anwendung findet,<br />

nicht zu folgen ist. Daher sind Einsprüche<br />

als unbegründet zurückzuweisen.<br />

4. Neuerungen im Umsatzsteuervergütungsverfahren<br />

ab 01.01.2010<br />

Das Bundeszentralamt für Steuern<br />

(BZSt) hat kürzlich eine aktuelle Pressemitteilung<br />

veröffentlicht und darin<br />

auf die Änderungen beim Umsatzsteuervergütungsverfahren<br />

ab dem 1. Januar<br />

2010 hingewiesen. Inländische<br />

Unternehmer, die im Ausland Lieferungen<br />

oder sonstige Leistungen beziehen<br />

und sich die ihnen in Rechnung<br />

gestellte ausländische Umsatzsteuer<br />

erstatten lassen wollen, müssen dabei<br />

Folgendes beachten:<br />

Erstattungsanträge können nur noch<br />

elektronisch gestellt werden.<br />

Hierfür hat das BZSt ein eigenes<br />

elektronisches Portal eingerichtet. Vergütungsanträge<br />

sind also ab 2010<br />

nicht mehr bei dem entsprechenden<br />

Mitgliedsstaat einzureichen, dessen<br />

Steuern zurückgefordert werden.<br />

Für Jahresanträge oder Anträge für<br />

den letzten Zeitraum eines Kalenderjahres<br />

gilt künftig ein Mindestbetrag<br />

von 50, - Euro (bisher 25,- Euro). Wird<br />

künftig ein Antrag für einen Zeitraum<br />

von mindestens drei Monaten gestellt,<br />

muss die Antragssumme mindestens<br />

400,- Euro betragen. Dem Vergütungsantrag<br />

sind künftig eingescannte<br />

Rechnungen und Einfuhrbelege beizufügen,<br />

wenn das Entgelt für den Umsatz<br />

oder die Einfuhr mindestens<br />

1000,- Euro beträgt. Für Tankrechnungen<br />

gilt ein Mindestbetrag von 250,-<br />

Euro. Für darunter liegende Beträge<br />

müssen die Belege nicht eingescannt<br />

werden, es besteht aber dennoch eine<br />

Aufbewahrungspflicht, da Originalrechnungen<br />

angefordert werden können.<br />

Alle ab 2010 gestellten Anträge werden<br />

vom BZSt insbesondere auf Vorliegen<br />

der Unternehmereigenschaft<br />

überprüft. Sofern keine Beanstandungen<br />

vorliegen, leitet das BZSt die Anträge<br />

über eine elektronische Schnittstelle<br />

an den Vergütungsmitgliedstaat<br />

weiter. Für die Antragstellung bleibt<br />

künftig mehr Zeit. Es gilt eine Frist bis<br />

zum 30. September (bisher 30. Juni)<br />

des Folgejahres.<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Kirsten Schäfer<br />

Tel. 06 81 / 3 89 25 34


VERTRAGSWESEN<br />

A KTUELLE<br />

R ECHTSPRECHUNG<br />

1. Nachweis und Abrechnung von<br />

Stundenlohnarbeiten<br />

Bundesgerichtshof<br />

Urteil vom 17. April 2009<br />

Az. VII ZR 164/07<br />

Zur schlüssigen Begründung eines<br />

nach Zeitaufwand zu bemessenden<br />

Vergütungsanspruchs muss der Unternehmer<br />

grundsätzlich nur darlegen,<br />

wie viele Stunden für die Erbringung<br />

der Vertragsleistungen angefallen<br />

sind.<br />

Die Vereinbarung einer Stundenlohnvergütung<br />

für Werkleistungen begründet<br />

nach Treu und Glauben eine<br />

vertragliche Nebenpflicht zur wirtschaftlichen<br />

Betriebsführung, deren<br />

Verletzung sich nicht unmittelbar vergütungsmindernd<br />

auswirkt, sondern<br />

einen vom Besteller geltend zu machenden<br />

Gegenanspruch entstehen<br />

lässt. Dessen tatsächliche Voraussetzungen<br />

muss der Besteller nach allgemeinen<br />

Grundsätzen darlegen und beweisen.<br />

Der Unternehmer muss zu Art und <strong>Inhalt</strong><br />

der nach Zeitaufwand abgerechneten<br />

Leistungen jedenfalls so viel<br />

vortragen, dass dem für die Unwirtschaftlichkeit<br />

der Leistungsausführung<br />

darlegungspflichtigen Besteller eine<br />

sachgerechte Rechtswahrung ermöglicht<br />

wird. Insoweit trifft ihn eine sekundäre<br />

Darlegungslast.<br />

Welchen Sachvortrag der Unternehmer<br />

danach zur Erfüllung seiner sekundären<br />

Darlegungslast konkret zu<br />

führen hat, ist einer generalisierenden<br />

Betrachtung nicht zugänglich und<br />

muss im Einzelfall unter Berücksichtigung<br />

des jeweiligen Vorbringens der<br />

Gegenseite beurteilt werden. Maßstab<br />

hierfür ist das Informations- und Kontrollbedürfnis<br />

des Bestellers.<br />

2. Vergabeverfahrensrisiko<br />

Bundesgerichtshof<br />

Urteil vom 11. Mai 2009<br />

Az. VII ZR 11/08<br />

Ein Zuschlag in einem durch ein Nachprüfungsverfahren<br />

verzögertem öffentlichen<br />

Vergabeverfahren über<br />

<strong>Bau</strong>leistungen erfolgt auch dann zu<br />

den ausgeschriebenen Fristen und Terminen,<br />

wenn diese nicht mehr eingehalten<br />

werden können.<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

Der so zustande gekommene <strong>Bau</strong>vertrag<br />

ist ergänzend dahin auszulegen,<br />

dass die <strong>Bau</strong>zeit unter Berücksichtigung<br />

der Umstände des Einzelfalles<br />

und der vertragliche Vergütungsanspruch<br />

in Anlehnung an die Grundsätze<br />

des § 2 Nr. 5 VOB/B anzupassen<br />

sind.<br />

3. Gewährleistungsbürgschaft und<br />

Abnahme<br />

OLG München<br />

Urteil vom 18. November 2008<br />

Az. 28 U 3572/08<br />

Eine Gewährleistungsbürgschaft, mit<br />

der ein Gewährleistungsbareinbehalt<br />

abgelöst wird, haftet regelmäßig lediglich<br />

für Gewährleistungsansprüche,<br />

welche nach Abnahme aufgetreten<br />

sind. Mängel, die bereits vor oder bei<br />

Abnahme entstehen, werden von der<br />

Gewährleistungsbürgschaft nicht gedeckt.<br />

Das Urteil des OLG München kann nur<br />

als konsequent betrachtet werden, da<br />

generell erst nach der Abnahme die<br />

Gewährleistung greift. Vor der Abnahme<br />

hat der Auftraggeber gegen den<br />

Auftragnehmer den allgemeinen Erfüllungsanspruch.<br />

Dieses Urteil zeigt<br />

27


Recht<br />

daher nochmal in prägnanter Weise,<br />

die Wichtigkeit der werkvertraglichen<br />

Abnahme.<br />

4. Erheblichkeit des Mangels und<br />

Rücktrittsrecht<br />

OLG Bamberg<br />

Beschluss vom 18. September 2008<br />

Az. 8 W 60/08<br />

Die Erheblichkeit eines Mangels im<br />

Sinne des § 323 Abs. 5 BGB ist in der<br />

Regel zu bejahen, wenn die Kosten<br />

der Beseitigung mindestens 10 % der<br />

vereinbarten Gegenleistung (Nettorechnung)<br />

ausmachen.<br />

Das OLG Bamberg folgt mit seiner<br />

Rechtsprechung der bisher herrschenden<br />

Meinung. Danach war die Erheblichkeitsgrenze<br />

in einem Bereich zwischen<br />

10 % und 20 % angesiedelt.<br />

5. Vereinbarung einer Stundenlohnvergütung<br />

Bundesgerichtshof<br />

Urteil vom 28.05.2009<br />

Az. VIII ZR 74/06<br />

Zur schlüssigen Begründung eines<br />

nach Zeitaufwand zu bemessenden<br />

Vergütungsanspruchs muss der Unternehmer<br />

grundsätzlich nur darlegen,<br />

wie viele Stunden für die Erbringung<br />

der Vertragsleistungen angefallen<br />

sind.<br />

Die Vereinbarung einer Stundenlohnvergütung<br />

für Werkleistungen be-<br />

28<br />

gründet nach Treu und Glauben eine<br />

vertragliche Nebenpflicht zur wirtschaftlichen<br />

Betriebsführung, deren<br />

Verletzung sich nicht unmittelbar vergütungsmindernd<br />

auswirkt, sondern<br />

einen vom Besteller geltend zu machenden<br />

Gegenanspruch aus § 280<br />

Abs. 1 BGB entstehen lässt. Dessen tatsächliche<br />

Voraussetzungen muss der<br />

Besteller nach allgemeinen Grundsätzen<br />

darlegen und beweisen.<br />

Den Unternehmer trifft eine sekundäre<br />

Darlegungslast, wenn der Besteller<br />

nicht nachvollziehen kann, welche<br />

konkreten Leistungen der Unternehmer<br />

erbracht hat, und ihm deshalb die<br />

Möglichkeit genommen ist, die Wirtschaftlichkeit<br />

des abgerechneten Zeitaufwands<br />

zu beurteilen. Ein solcher<br />

Fall liegt nicht vor, wenn der Besteller<br />

die einzelnen Leistungen in Auftrag<br />

gegeben hat und später den Auftragsumfang<br />

nicht mehr nachvollziehen<br />

kann.<br />

Die Darlegungs- und Beweislast für die<br />

inhaltliche Richtigkeit der Abrechnung<br />

eines werkvertraglichen Vergütungsanspruchs<br />

liegt auch bei einer prüfbaren<br />

Abrechnung beim Unternehmer.<br />

6. Privatgutachten kontra<br />

Gerichtsgutachten<br />

Bundesgerichtshof<br />

Beschluss vom 18.05.2009<br />

Az. IV ZR 57/08<br />

Das von einer Partei auf ein gerichtlich<br />

eingeholtes Gutachten vorgelegte<br />

entgegenstehende Privatgutachten<br />

muss der Richter erkennbar verwerten.<br />

Dieses Privatgutachten kann den Richter<br />

veranlassen, von Amts wegen weiteren<br />

Beweis zu erheben.<br />

7. Ersatzvornahme oder Folgenbeseitigung<br />

Bundesgerichtshof<br />

Urteil vom 7.5.2009<br />

Az. VII ZR 15/08<br />

Lässt der Besteller nur die nachteiligen<br />

Auswirkungen eines <strong>Bau</strong>mangels auf<br />

die Gebrauchstauglichkeit des Gebäudes,<br />

an dem die <strong>Bau</strong>leistungen erbracht<br />

werden, durch bauliche Maßnahmen<br />

beseitigen (hier: Einbau längerer<br />

Türen bei einem mit zu geringer<br />

Höhe eingebrachten Estrichbelag), so<br />

liegt darin keine Ersatzvornahme im<br />

Sinne des § 633 Abs. 3 BGB a.F. In einem<br />

solchen Fall bleibt der Unternehmer<br />

zur Mängelbeseitigung verpflichtet,<br />

wenn die Vertragsparteien nichts<br />

anderes vereinbart haben.<br />

Die Entscheidung des BGH gelten uneingeschränkt<br />

auch für das neue Recht<br />

seit 1.1.2002. Allerdings kennen § 633<br />

BGB bzw. § 13 Nr. 1 VOB/B keine zugesicherten<br />

Eigenschaften mehr. An ihre Stelle ist<br />

die vereinbarte Beschaffenheit getreten.


8. Abnahmewirkung bei Nichterscheinen<br />

des Auftraggebers zum<br />

Abnahmetermin<br />

OLG Brandenburg<br />

Urteil vom 21.01.2008<br />

Az. 12 U 247/06<br />

Das Nichterscheinen des Auftraggebers<br />

zu einem von ihm selbst vorgeschlagenen<br />

Abnahmetermin kann eine<br />

konkludente Abnahme darstellen.<br />

9. Mangel bei fehlender Übergabe<br />

von Revisionsplänen<br />

OLG Hamm<br />

Urteil vom 17.06.2008<br />

Az. 19 U 152/04<br />

Die fehlende Übergabe von Revisionsplänen<br />

kann einen wesentlichen Mangel<br />

darstellen, der einer Abnahmereife<br />

entgegensteht.<br />

Ein unzureichendes Bodengefälle in<br />

zahlreichen Bädern stellt einen wesentlichen<br />

Mangel dar, der eine Abnahmeverweigerung<br />

des Auftraggebers<br />

rechtfertigt.<br />

N EUE S EKTOREN-<br />

VERORDNUNG IN<br />

K RAFT<br />

Die Verordnung zur Neuregelung der<br />

für die Vergabe von Aufträgen im Bereich<br />

des Verkehrs, der Trinkwasserversorgung<br />

und der Energieversorgung<br />

anzuwendenden Regeln (Sektorenverordnung<br />

– SektVO) ist am 28. September<br />

2009 im Bundesgesetzblatt veröffentlicht<br />

worden und ist am 29. September<br />

2009 in Kraft getreten. Der<br />

Bundesrat hatte dem Verordnungsentwurf<br />

bereits am 10. Juli 2009 zugestimmt.<br />

Mit der Sektorenverordnung werden<br />

die Regelungen der EG-Richtlinie vom<br />

31. März 2004 1:1 in deutsches Recht<br />

umgesetzt.<br />

Sie ist anzuwenden von Auftraggebern<br />

nach § 98 Abs. 1-4 des Gesetzes<br />

gegen Wettbewerbsbeschränkungen<br />

(GWB), die Aufträge oberhalb der EU-<br />

Schwellenwerte im Zusammenhang<br />

mit Sektorentätigkeiten vergeben.<br />

Die SektVO gilt auch für den wichtigen<br />

Bereich der Deutschen Bahn AG<br />

und der Eisenbahninfrastrukturunternehmen<br />

(EIU), wobei sich die DB AG<br />

und die EIU im Rahmen einer Selbstverpflichtung<br />

gegenüber den <strong>Bau</strong>verbänden<br />

strengeren Regelungen als der<br />

SektVO unterworfen haben.<br />

Ansprechpartner:<br />

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29


<strong>Verbandsleben</strong><br />

30<br />

B EIRATSSITZUNG<br />

EINMAL ANDERS<br />

Der Besuch der Dillinger Hütte stand<br />

im Mittelpunkt der letzten Beiratssitzung<br />

am 23. September 2009. Nach<br />

der Begrüßung durch Dr. Hanus, Firmenleitung<br />

Technologie Bereich Dillinger<br />

Hütte, am Werktor mit einem<br />

ersten Überblick über die besondere<br />

Produktpalette mit weltweit nachgefragten<br />

Spezialblechen und der Einkleidung<br />

mit Sicherheitsmänteln und<br />

Schutzhelmen ging es mit dem Bus<br />

durch das Werksgelände zu den einzelnen<br />

Stationen der Besichtigungstour.<br />

So wurden unter sachkundiger<br />

Führung die Kokerei und die Roheisenproduktion<br />

bis zum endgültigen<br />

Ausfluss der glühenden Roheisenstränge<br />

besucht. Höhepunkt der Besichtigung<br />

war für alle Teilnehmer -<br />

die Präsenz war erfreulich groß - das<br />

Walzwerk. Hier werden die vorgeschnittenen<br />

Brammen in Öfen nochmals<br />

erhitzt und dann in den Walzen<br />

auf die bestellten Dimensionen gewalzt.<br />

Für jeden faszinierend, mit<br />

welch elementaren Kräften die Brammen<br />

auf „Blechstärke" gepresst wurden.<br />

Am Ende der Besichtigungstour<br />

ging es noch in den Dillinger Hafen, in<br />

dem Kohle und Erz zur Roheisenproduktion<br />

angeliefert und Bleche als<br />

Produkte verschifft werden.<br />

Die Beiratsmitglieder waren von der<br />

Besichtigungstour durchweg beeindruckt.<br />

Am späten Nachmittag ging es dann<br />

bei angenehm mildem Spätsommerwetter<br />

zum <strong>Saar</strong>brücker Golfclub nach<br />

Giesingen auf den <strong>Saar</strong>louiser Gau.<br />

Der Golfclub hatte es trotz des traditionellen<br />

„Men's Days" am Mittwoch<br />

Nachmittag möglich gemacht, dass die<br />

Beiratsmitglieder des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> ihre<br />

eigentliche Sitzung ungestört<br />

durchführen konnten. Die Tagesordnung<br />

dieser externen Beiratssitzung<br />

war angesichts des im Mittelpunkt stehenden<br />

Rahmenprogramms begrenzt<br />

auf die Punkte „Konjunkturelle Situation"<br />

und „<strong>Saar</strong>land nach der Landtagswahl".<br />

Zur Thematik <strong>Bau</strong>konjunktur schilderten<br />

die Beiratsmitglieder die Situation<br />

im jeweiligen <strong>Bau</strong>bereich. Dabei wurde<br />

deutlich, dass die Konjunkturpakete<br />

I und II zwischenzeitlich bei den Betrieben<br />

ankommen. Der Wohnungsbau<br />

wurde als schwach bewertet, der<br />

Wirtschaftsbau sei zwischenzeitlich<br />

ebenfalls eingebrochen. Hier wurde<br />

die Sorge geäußert, dass sich 2010 eine<br />

Kreditklemme nach Vorlage der Bilanzen<br />

bei den Auftraggebern der<br />

Wirtschaft entwickeln könnte. Die Beiratsmitglieder<br />

diskutierten ebenfalls<br />

eingehend die Problematik der Aussagekraft<br />

der Zahlen des Statistischen<br />

Landesamtes infolge der geringen Basiszahlen<br />

im <strong>Saar</strong>land und die daraus<br />

entstehenden Interpretationsprobleme<br />

gegenüber Medien und Politik. Sie<br />

D ER <strong>AGV</strong> BAU S AAR IM I NTERNET:<br />

WWW. BAU- SAAR. DE<br />

könnten, so der Beirat, insoweit nur<br />

Teil einer Gesamtbewertung sein und<br />

die Bundeszahlen, die Befragung der<br />

Institute und Kammern sowie insbesondere<br />

die eigene Verbandsumfrage<br />

müsse in die Bewertung mit einfließen.<br />

Beim Thema „<strong>Saar</strong>land nach den Landtagswahlen"<br />

wurden die möglichen<br />

Koalitionskonstellationen und die besondere<br />

Rolle der Grünen diskutiert.<br />

Die Strategie der künftigen politischen<br />

Lobbyarbeit bei den wahrscheinlichen<br />

Koalitionsmöglichkeiten wurde eingehend<br />

besprochen.<br />

Beim anschließenden Abendessen ließ<br />

es sich der Präsident des Golfclubs, Dr.<br />

Bodtländer, nicht nehmen, die Gäste<br />

aus der <strong>Bau</strong>wirtschaft persönlich zu<br />

begrüßen.


BAUINDUSTRIE<br />

M ITGLIEDERVER-<br />

SAMMLUNG IN<br />

H OMBURG<br />

Die <strong>Saar</strong>ländische <strong>Bau</strong>industrie im<br />

<strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> führte am 16. September<br />

2009 im Schlossberg-Hotel in Homburg<br />

ihre diesjährige Mitgliederversammlung<br />

durch. In seiner Begrüßung<br />

machte der Vorsitzende, Klaus Ehrhardt,<br />

deutlich, dass die Finanzkrise<br />

auch die <strong>Bau</strong>wirtschaft und damit<br />

auch die <strong>Bau</strong>industrie empfindlich getroffen<br />

habe. Die beiden Konjunkturprogramme<br />

mit nachhaltigen Effekten<br />

bei der Verkehrsinfrastruktur und bei<br />

energetischen Sanierungsmaßnahmen<br />

in Bildungseinrichtungen des Landes<br />

und der Gebietskörperschaften hätten<br />

den öffentlichen <strong>Bau</strong> im <strong>Saar</strong>land<br />

deutlich stützen können. Auch die<br />

Umsetzung der Bundeskonjunkturpakete<br />

durch die Landesregierung habe<br />

im Ländervergleich erfreulich gut<br />

funktioniert.<br />

Große Sorge bereite dagegen der<br />

Wohnungsbau und infolge der Finanzkrise<br />

insbesondere der Wirtschaftsbau.<br />

Bundesweit habe die Stabilisierung im<br />

öffentlichen <strong>Bau</strong> die Negativentwicklung<br />

im Wohnungs- und Wirtschaftsbau<br />

nicht kompensieren können. Ehrhardt<br />

begrüßte hier ausdrücklich die<br />

Wohnungsbauinitiative der Tarifvertragsparteien<br />

in Berlin, Hauptverband<br />

der Deutschen <strong>Bau</strong>industrie, Zentralverband<br />

des Deutschen <strong>Bau</strong>gewerbes<br />

und IG BAU.<br />

Insgesamt stelle sich die baukonjunkturelle<br />

Entwicklung im <strong>Saar</strong>land im<br />

Bundesvergleich, gestärkt durch den<br />

öffentlichen <strong>Bau</strong>, noch vergleichsweise<br />

annehmbar dar. Ehrhardt machte<br />

deutlich, dass die <strong>Saar</strong>ländische<br />

<strong>Bau</strong>industrie und der <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong>,<br />

unabhängig von der Zusammensetzung,<br />

mit der neuen saarländischen<br />

Landesregierung das Gespräch suchen<br />

werde.<br />

Man werde dabei alles daran setzen,<br />

dass eine zukünftige Landesregierung<br />

folgende Anliegen der <strong>Bau</strong>industrie<br />

den notwendigen Stellwert einräumen<br />

werde:<br />

● Wirtschaftliche Standortattraktivität<br />

● Standortattraktivität auch bei der<br />

Lebensqualität durch mutige Umsetzung<br />

von Infrastrukturmaßnahmen<br />

und Leuchtturmprojekten<br />

● Verbesserung der Investitionsanreize<br />

für hiesige Unternehmen und<br />

schließlich<br />

● entschiedene Kampfansage gegen<br />

die negative demografische Entwicklung<br />

im Land.<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

In seinem Geschäftsbericht ging der<br />

Hauptgeschäftsführer des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong><br />

<strong>Saar</strong>, RA Karl Hannig, auf die baukonjunkturelle<br />

Situation und die Aktivitäten<br />

des Verbandes für seine Mitglieder<br />

und insbesondere die saarländische<br />

<strong>Bau</strong>industrie ein.<br />

Der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes<br />

der Deutschen <strong>Bau</strong>industrie<br />

Michael Knipper machte in seinem<br />

Gastvortrag deutlich, dass es jetzt zur<br />

Bewältigung der Finanzkrise auf ein<br />

professionelles Aufschwungmanagement<br />

ankomme.<br />

Trotz aller positiver Zeichen komme in<br />

den kommenden Monaten den Banken<br />

eine besondere Verantwortung<br />

zu, um die Erholungsphase nicht durch<br />

Kredithürden auszubremsen. Das eigentlich<br />

schwierige Jahr für die <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />

insgesamt stehe in 2010 erst<br />

noch bevor. Insgesamt bewertete auch<br />

Knipper mittelfristig die Chancen der<br />

<strong>Bau</strong>industrie innerhalb der Branche<br />

auch infolge der immensen Infrastrukturaufgaben<br />

vorsichtig optimistisch.<br />

31


<strong>Verbandsleben</strong><br />

32<br />

R ICHTFEST BEIM<br />

<strong>AGV</strong> BAU S AAR<br />

Der Neubau der Außenstelle des Ausbildungszentrums<br />

in <strong>Saar</strong>brücken-<br />

Schafbrücke nimmt Formen an. 6 Monate<br />

nach der Grundsteinlegung versammelten<br />

sich am Freitagmittag, dem<br />

16. Oktober 2009, zahlreiche Gäste,<br />

um beim Richtfest mit dabei zu sein,<br />

das vor allem eine Feierstunde für die<br />

Planer und Handwerker sein sollte.<br />

Daher hatte auch nur Markus Pirron,<br />

der Leiter des Ausbildungszentrums,<br />

offiziell das Wort ergriffen und sich<br />

bei allen <strong>Bau</strong>beteiligten bedankt.<br />

Den zünftigen Richtspruch sprach Zimmermeister<br />

Hans-Peter Marschall, der<br />

mit flotten Sprüchen und Reimen<br />

nicht mit Lob für alle <strong>Bau</strong>beteiligten<br />

sparte und schließ-lich nach alter Tradition<br />

das geleerte Weinglas am Rohbau<br />

zerschellen ließ. Während des anschließenden<br />

Richtschmauses nutzten<br />

viele Gäste die Gelegenheit den Rohbau<br />

zu besichtigen.<br />

Das Richtfest markiert den symbolischen<br />

Abschluss der Stahl- und Betonarbeiten<br />

sowie den Beginn des Innenausbaus.<br />

Nach derzeitigem <strong>Bau</strong>ten-<br />

stand kann die neue überbetriebliche<br />

Bildungsstätte, mit der die saarländische<br />

<strong>Bau</strong>wirtschaft ihr besonderes Engagement<br />

in der Berufsbildung untermauert,<br />

im März 2010 in Betrieb gehen.<br />

Das nach den Plänen des Architekturbüros<br />

Wandel – Hoefer – Lorch entstehende<br />

Ausbildungszentrum umfasst<br />

ein Schulungs- und Sozialgebäude mit<br />

rund 3.500 m 3 BRI sowie 3 Ausbildungshallen<br />

für Maurer- und Betonbauer<br />

mit insgesamt 10.750 m 3 BRI, für<br />

die Gesamtkosten von 6,5 Mio. EURO<br />

veranschlagt sind. Dazu steuern das<br />

Bundesministerium für Bildung und<br />

Forschung rund 2,8 Mio. EURO und<br />

das <strong>Saar</strong>land 1,5 Mio. EURO bei.


D EPONIERECHT IM<br />

S AARLAND<br />

Nachdem der Vortrag von Dr. J. Satorius<br />

vom Landesamt für Umwelt- und<br />

Arbeitsschutz <strong>Saar</strong>land (LUA) anlässlich<br />

der Mitgliederversammlung im Juni<br />

entfallen musste, wurde das Thema<br />

Gegenstand einer eigenen Veranstaltung<br />

des VBS. Alle interessierten Firmen<br />

wurden am 27. Juli 2009 im Haus<br />

der <strong>Bau</strong>wirtschaft über die Veränderungen<br />

in der saarländischen Deponielandschaft<br />

sowie die aktuelle Verordnung<br />

zur Vereinfachung des Deponierechts<br />

vom April 2009 informiert.<br />

Dr. Satorius ging eingehend auf das<br />

Annahmeverfahren privater Lieferungen<br />

sowie kommerzieller Abfallanlieferungen<br />

ein. Nach Darstellung der<br />

einzelnen Verfahrensschritte wurden<br />

die Veränderungen im Vollzug dargestellt.<br />

Schwerpunkte des Vollzugs, so<br />

Dr. Satorius, seien Rekultivierung/Restverfüllung/Profilierung<br />

stillgelegter<br />

Deponien bzw. Deponieabschnitte;<br />

Nachrüstung neu genehmigter Deponieabschnitte;<br />

Annahmeverfahren/<br />

Jahresberichte, Grundwasserüberwachung/Auslöseschwellen/Maßnahmepläne;<br />

die Beschäftigung von sachund<br />

fachkundigem Personal; Akkreditierung/Zulassung<br />

der Untersuchungsstellen.<br />

Abschließend nahm Dr. Satorius auch<br />

die Gelegenheit wahr, über den aktuellen<br />

Stand bei der Verwertung mineralischer<br />

Abfälle bzw. schadstoffbehafteter<br />

Materialien zu informieren.<br />

Mit der geplanten Ersatzbaustoffverordnung<br />

werde das Ziel bundesein-<br />

heitlicher Regelungen für bodenähnliche<br />

Anwendungen, technische <strong>Bau</strong>werke<br />

und <strong>Bau</strong>produkte unabhängig<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

vom Abfallcharakter eines Materials<br />

verfolgt.<br />

33


<strong>Verbandsleben</strong><br />

Auch im Herbst konnte wieder eine Reihe von Mitgliedsbetrieben<br />

des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> neu- bzw. rezertifiziert werden. Wir gra-<br />

Bernardi <strong>Bau</strong>unternehmung GmbH<br />

34<br />

M EISTERHAFT-KAMPAGNE<br />

Folgende Fünf-Sterne-Betriebe wurden<br />

neu zertifiziert:<br />

"Die Firma Bernardi wurde 1933<br />

gegründet und wird heute in 3. Generation<br />

durch Dipl.-Ing., Dipl.-<br />

Wirtsch.-Ing. Christoph Bernardi<br />

geführt.<br />

Seit Anfang der 80er Jahre verlagerten sich die Schwerpunkte<br />

der Tätigkeit vom reinen Rohbau hin zum schlüsselfertigen<br />

Wohnungs- und Gewerbebau.<br />

Darüber hinaus betätigt sich die Firma Bernardi seit nunmehr<br />

mehr als 40 Jahren im Bereich des Tankstellen- und<br />

Tankanlagenbaus als Fachbetrieb nach dem Wasserhaushaltsgesetz<br />

WHG § 19."<br />

KSH Dach und Fassadenbau, Dirmingen<br />

Bei der KSH Dach und Fassadenbau<br />

GmbH handelt es sich um einen modernen<br />

und kompetenten Handwerksbetrieb<br />

in Dirmingen. Geschäftsfüher<br />

Klaus Hinsberger arbeitete<br />

schon in jungen Jahren im väterlichen Dachdecker- und<br />

Zimmereibetrieb und gründete vor mehr als 20 Jahren sein<br />

eigenes Unternehmen. Das Team besteht aus 15 Facharbeitern,<br />

davon 2 Zimmermeistern, 2 Dachdeckermeistern, einer<br />

<strong>Bau</strong>ingenieurin, 3 Azubis und 2 kaufmännischen Angestellten.<br />

Die Tätigkeitsfelder reichen vom privaten Wohnungsbau,<br />

Gewerbebau und Kundendienst bis hin zu allem, was<br />

zu dem Bereich Dach und Fassade gehört. Bei der KSH wird<br />

von der Beratung (auch energetische Sanierung), Planung,<br />

Lieferung, Instandsetzung bis hin zur Montage alles aus einer<br />

Hand geleistet. Sie ist Partner für Neubauten, Umbauten<br />

und Erweiterungen mit modernster Technik.<br />

tulieren allen Unternehmen und stellen Ihnen diese gerne<br />

nachfolgend vor:<br />

TSG <strong>Bau</strong>unternehmung GmbH, Völklingen<br />

Nach dem Konkurs der<br />

alt eingesessenen <strong>Bau</strong>unternehmung<br />

Alfred<br />

Müller GmbH & Co KG wurde die TSG <strong>Bau</strong>unternehmung<br />

GmbH am 1. Dezember 1993 durch die Gesellschafter Benno<br />

Rösner und Horst Griemsmann gegründet. Benno Rösner<br />

schied im Jahr 2001 aus; zu Beginn des Jahres 2007 wurde<br />

die TSG <strong>Bau</strong>unternehmung GmbH von der TSG Vermögensverwaltung<br />

GmbH mit den Gesellschaftern Horst Griemsmann<br />

und Massing übernommen. In den ersten Monaten<br />

nach Gründung war ein Großteil der Belegschaft in den<br />

neuen Bundesländern tätig. Nachdem entsprechende Aufträge<br />

vorlagen, konzentrierte sich die <strong>Bau</strong>tätigkeit auf den<br />

Raum Völklingen, <strong>Saar</strong>brücken und Dillingen. Das Tiefbauunternehmen<br />

mit ca. 60 Beschäftigen führt sämtliche Erd-,<br />

Tiefbau-, Straßenbau-, Kabelverlege-, Kanalneubau- und<br />

Kanalsanierungsarbeiten, Herstellen von Hausanschlüssen<br />

sowie Herstellung von Außenanlagen aller Art aus.<br />

Folgender Fünf-Sterne-Betrieb wurde<br />

re-zertifiziert:<br />

Helmut Dörr GmbH, Zimmerei Bedachung<br />

BioHolzhausbau, Köllerbach<br />

Der Meisterbetrieb in den Gewerken<br />

Zimmerer-, Dachdekker-<br />

und Klempnerarbeiten<br />

feierte dieses Jahr sein 50-jähriges<br />

Jubiläum. Die Zertifizierungen<br />

EMAS und ISO 9001 unterstützen das Unternehmen,<br />

das über 30 Mitarbeiter zählt, schon seit Jahren in seiner<br />

qualitativen und sorgfältigen Arbeit. Die Produktpalette<br />

reicht von traditionellen Arbeiten in den Gewerken als auch<br />

Holzhausbau in verschiedenen Varianten bis Wärmedämmsysteme<br />

mit Isofloc und Energieberatung.<br />

66128 SB-Gersweiler<br />

Am Güterbahnhof<br />

Tel.: (06 81) 9 70 30-0<br />

Fax: (06 81) 9 70 30 80


BAUINNUNG<br />

F ORDWERKE<br />

BESICHTIGT<br />

Die Mitgliederversammlungen der<br />

<strong>Bau</strong>innung erfreuen sich seit Jahren<br />

aufgrund des attraktiven Rahmenprogrammes<br />

einer zunehmenden Beliebtheit.<br />

So fällt es den Veranstaltern naturgemäß<br />

immer schwerer, ein Werk<br />

oder eine Organisation im <strong>Saar</strong>land zu<br />

finden, die Führungen auch für große<br />

Gruppen anbieten. Dennoch war es<br />

möglich, am 22. Juli dieses Jahres –<br />

nach den erfolgreichen Veranstaltungen<br />

auf dem <strong>Saar</strong>ländischen Rundfunk,<br />

bei Pizza Wagner, bei der Karlsberg<br />

Brauerei etc. – eine Besichtigung<br />

der Fordwerke in <strong>Saar</strong>louis zu organisieren.<br />

Parallel wurde eine Stadtführung<br />

unter dem Motto „Kennen Sie<br />

die historische Festungsstadt <strong>Saar</strong>louis?“<br />

angeboten.<br />

Die Besichtigung der Fordwerke faszinierte<br />

die Teilnehmer auf’s höchste,<br />

fanden sie doch einen vollautomatisierten,<br />

modernen Just-in-Time-Betrieb<br />

der Automobilindustrie vor mit<br />

präzise aufeinander abgestimmten<br />

Produktionswegen. Auch die Stadt-<br />

www.Bank1<strong>Saar</strong>.de<br />

führung, die Herr Jaeck amüsant und<br />

informativ gestaltete, bot den Teilnehmern<br />

eine Reihe von interessanten Facetten<br />

von <strong>Saar</strong>louis wie u.a. die alten<br />

Befestigungsanlagen mit Schleusenbrücke<br />

und <strong>Saar</strong>-Altarm, Contregard-<br />

Vauban, Herrenhäuser und das Rathaus<br />

mit dem Gobelinsaal etc.<br />

Nach der Besichtigung traf man sich<br />

dann im Hofhaus in <strong>Saar</strong>louis, das sowohl<br />

für die Mitgliederversammlung<br />

als auch für das anschließende Abendessen<br />

einen angenehmen Rahmen bot.<br />

Bei der Mitgliederversammlung informierte<br />

nach der Eröffnung und Begrüßung<br />

durch den Landesinnungsmeister<br />

der <strong>Bau</strong>innung, Michael Linnebacher,<br />

Geschäftsführer RA Karl Hannig<br />

die persönlichere Note<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

über die konjunkturelle Situation, die<br />

Situation vor den Bundes- und Landtagswahlen<br />

sowie über die Tätigkeit<br />

der Geschäftsstelle im vergangenen<br />

Jahr. Nach der Verabschiedung der<br />

Jahresrechnung 2008 und des Haushaltsvoranschlages<br />

2009 wurden Vorstand<br />

und Geschäftsführung einstimmig<br />

entlastet.<br />

Außerhalb des Turnus stand die Nachwahl<br />

des stv. Landesinnungsmeisters<br />

auf der Tagesordnung. Hier wurde der<br />

Landesfachgruppenvorsitzende der<br />

Fliesenleger Artur Recktenwald einstimmig<br />

von den Anwesenden gewählt.<br />

Der Abend fand bei sommerlichen<br />

Temperaturen im Innenhof des Hofhauses<br />

einen schönen Ausklang.<br />

Die individuelle Beratung im <strong>Saar</strong>land für Handwerker. Bank 1 <strong>Saar</strong>. Damit Träume keine bleiben.<br />

35


<strong>Verbandsleben</strong><br />

Handballweltmeister Christian<br />

Schwarzer, Schirmherr der Sponsoring-<br />

Aktion KidsKlinik der Landesinnung<br />

<strong>Saar</strong> Putz-Stuck-Trockenbau, hat sich<br />

am Montag, den 26. Oktober 2009 vor<br />

Ort über die Umbauarbeiten in der<br />

<strong>Saar</strong>brücker Kinderklinik auf dem<br />

Winterberg informiert. Dabei konnte<br />

er sowohl den fertig gestellten 100 m<br />

langen unterirdischen Transportflur<br />

von der Kinderklinik ins Hauptgebäude<br />

begutachten, der mit Dämmmaterialien<br />

und optischen Mitteln kinderfreundlich<br />

gestaltet wurde, als auch<br />

die laufenden Maßnahmen im Eingangs-<br />

und Wartebereich besichtigen.<br />

Begrüßt wurde Christian Schwarzer<br />

von Landesinnungsmeister Heinz Sam-<br />

36<br />

STUCK • PUTZ • TROCKENBAU<br />

S CHWARZER BESICHTIGT U MBAUARBEITEN<br />

IN K INDERKLINIK<br />

son und seinen Stellvertretern Volker<br />

Enke und Oliver Heib. Auch die Hausherrn<br />

waren mit von der Partie.<br />

Die Stuckateurinnung unterstützt in<br />

der Kinderklinik des Klinikums <strong>Saar</strong>brücken<br />

Umbaumaßnahmen im Wert<br />

von 50.000 Euro. Das Sozialsponsoring<br />

wurde vom Bundesverband der Stukkateure<br />

("Bundesverband Ausbau und<br />

Fassade", BAF) initiiert. Zusammen mit<br />

der Deutschen Kinderhilfe e.V. werden<br />

in dem Projekt „Kids Klinik" Kinderkliniken<br />

unterstützt, die für kinderfreundliche<br />

und kindgerechte Umbauund<br />

Verbesserungsmaßnahmen keine<br />

Investitionsmittel zu Verfügung haben.<br />

HEINZ SAMSON IM BUNDESVORSTAND BESTÄTIGT<br />

Im Rahmen der Sitzung der Landesfachgruppenleiter des Bundesfachgruppe<br />

Stuck-Putz-Trockenbau, Bundesverband Ausbau und Fassade im ZDB (BAF) am<br />

17. September 2009 in Fulda, wurde turnusgemäß die Wahl des Vorstandes<br />

durchgeführt. Aufgrund einer vorangegangenen Beschlussfassung wurde der<br />

Vorstand des BAF von 9 auf 5 Personen verkleinert.<br />

Herr Dipl.-Math. Stuckateurmeister Jürgen G. Hilger wurde als Vorsitzender<br />

von den Delegierten einstimmig für eine weitere Amtsperiode von 4 Jahren<br />

bestätigt. Neuer stellvertretender Vorsitzende wurde Herr Stuckateurmeister<br />

Manfred Haisch.<br />

Als weiteres Vorstandsmitglied wurde u.a. Heinz Samson gewählt.<br />

Deutscher Fassadenpreis 2009:<br />

E IN 2.PREIS GEHT<br />

NACH S AARBRÜCKEN<br />

Der Architekt Markus Ott und der<br />

Handwerksbetrieb STASS „Der Stuckateur“<br />

aus <strong>Saar</strong>brücken, Mitglied des<br />

<strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong>, sind für die gelungene<br />

Fassadenfarbgestaltung eines Einfamilienhauses<br />

in der Nelkenstraße mit einem<br />

2. Platz in der Kategorie Wohnund<br />

Geschäftshäuser ausgezeichnet<br />

worden. So konnten am 23. September<br />

2009 die beiden Geschäftsführer<br />

Di Franco und Mangione den Preis auf<br />

Gut Havichhorst in Münster entgegennehmen.<br />

An dem von der Firma Brillux<br />

ausgelobten Wettbewerb hatten sich<br />

mehrere hundert Architekten, Handwerksbetriebe<br />

und Hausbesitzer beteiligt.<br />

München bekennt Farbe!!!<br />

FARBE – AUSBAU<br />

UND FASSADE<br />

24. – 27. MÄRZ 2010<br />

Vom 24. bis 27. März 2010 öffnet in<br />

München die Farbe - Ausbau & Fassade<br />

ihre Tore - die weltweit bedeutendste<br />

Messe der Maler und Lackierer,<br />

Stuckateure, Putzer und Trockenbauer,<br />

Raumausstatter und Bodenleger. Die<br />

saarländische Stuckateurinnung hat<br />

eine Fahrt zu dieser Messe vom 26.-28.<br />

März 2010 geplant.


HOLZBAU<br />

M ITGLIEDERVER-<br />

SAMMLUNG 2009<br />

Am 28. August 2009 fand im Hotel Angel’s<br />

am Fruchtmarkt die Mitgliederversammlung<br />

der Landesfachgruppe<br />

Holzbau statt. Während die Damen<br />

den St. Wendeler Dom besichtigten,<br />

begrüßte Vorstandsmitglied Alexander<br />

Brettar die bedauerlich wenigen<br />

Firmenvertreter in Vertretung von<br />

dem kommissarischen Leiter der Landesfachgruppe,<br />

Roland Bernardi, der<br />

derzeit bei den Berufsweltmeisterschaften<br />

in Calgary/Kanada die deutschen<br />

Zimmerer betreute.<br />

Im Rahmen der Mitgliederversammlung<br />

wurden dann die Zimmermeister<br />

Michael Schorn und Peter Quint in den<br />

Vorstand der Landesfachgruppe Holzbau<br />

gewählt. Roland Bernardi wird die<br />

Landesfachgruppe kommissarisch bis<br />

zu den nächsten regulären Wahlen<br />

2010 leiten.<br />

Geschäftsführer Ullrich trug einen<br />

kurzweiligen Geschäftsbericht vor und<br />

informierte über alle wichtigen Themen,<br />

Entwicklungen und Aktivitäten<br />

der Landesfachgruppe des vergangenen<br />

Jahres.<br />

Des Weiteren wies der Geschäftsführer<br />

darauf hin, dass die Landesfachgruppe<br />

zur Gewinnung neuer Mitglieder in<br />

Kürze eine entsprechende Mitgliederwerbeaktion<br />

starten wird und bittet<br />

alle Firmen um ihre Unterstützung.<br />

Zum offiziellen Teil der Veranstaltung<br />

konnte der Landrat des Landkreises St.<br />

Wendel, Herr Recktenwald begrüßt<br />

werden. Dieser informierte darüber,<br />

wie die Mittel aus dem Konjunkturpaket<br />

II im Kreis St. Wendel eingesetzt<br />

werden und auch über den Stand des<br />

Projektes Sunpark am Bostalsee. Der<br />

Landrat gab sich zuversichtlich, dass<br />

bald der erste Spatenstich getan wer-<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

den kann und wies auf die enormen<br />

Chancen für die Region hin.<br />

Danach appellierte der Leiter des Ausbildungszentrums<br />

Markus Pirron an<br />

die Unternehmen, noch zusätzliche<br />

Auszubildende einzustellen, denn:<br />

Wenn jetzt nicht ausgebildet wird,<br />

werden wir in wenigen Jahren einen<br />

Fachkräftemangel haben!<br />

Bei schönem Wetter bot sich dann<br />

nach der Veranstaltung auf der Terrasse<br />

beim Aperitif noch genügend Gelegenheit<br />

zum Gespräch mit den Kollegen.<br />

37


<strong>Verbandsleben</strong><br />

38<br />

BDZ: MIT NEUEM<br />

NAMEN IN DIE ZUKUNFT<br />

Im 106. Jahr ihres Bestehens hat die<br />

Berufsorganisation des Zimmererhandwerks<br />

ihren Namen geändert.<br />

Aus Bund Deutscher Zimmermeister im<br />

Zentralverband des Deutschen <strong>Bau</strong>gewerbes<br />

wurde<br />

Holzbau Deutschland -<br />

Bund Deutscher Zimmermeister<br />

im Zentralverband des Deutschen <strong>Bau</strong>gewerbes.<br />

DACHDECKER<br />

D IE SAARLÄNDI-<br />

SCHEN D ACHDECKER<br />

ON TOUR<br />

Auf Einladung der Fa. Henkel/Wolfin<br />

<strong>Bau</strong>technik fuhren am Freitag, dem 9.<br />

Oktober 2009, insgesamt 40 Teilnehmer<br />

nach Wächtersbach. Nachdem<br />

man sich nach dem Eintreffen bei einem<br />

kleinen Buffet gestärkt hatte,<br />

folgte nach einem Vortrag - Herr<br />

Hecker informierte eingehend mit äußerst<br />

nützlichen und interessanten<br />

Ausführungen zum Thema „Flachdach“<br />

vor dem Hintergrund der aktuellen<br />

Fachregel und der DIN 18531ein<br />

Betriebsrundgang. Danach ging es<br />

zu dem herrlich gelegenen Seehotel<br />

Niedernberg. Am Abend dann hatte<br />

sich die Fa. Wolfin neben einem ausgezeichneten<br />

Abendessen noch etwas<br />

ganz Spezielles einfallen lassen: die<br />

Künstlerin „Rena Schwarz“ unterhielt<br />

die Gäste mit ihrem Programm<br />

„Supertussies packen aus“. In bester<br />

Laune klang der Abend dann erst zu<br />

später Stunde aus.<br />

Am nächsten Morgen dann ging es<br />

weiter nach Aschaffenburg zur Besichtigung<br />

des Schlosses Johannisburg. Bevor<br />

die Heimfahrt angetreten wurde,<br />

wurde im urigen Gewölbekelle „Zum<br />

Fegerer“ zu Mittag gegessen. Landesinnungsmeister<br />

Güth zeigte sich wie<br />

alle anderen Teilnehmer angetan von<br />

der hervorragenden Gesamtorganisation,<br />

der Sach- und Fachkompetenz<br />

der Fa. Henkel/ Wolfin <strong>Bau</strong>technik und<br />

nicht zuletzt von der Herzlichkeit und<br />

Gastfreundschaft der Fa. Wolfin.<br />

FLIESEN<br />

F LIESENLEGER IM<br />

HOHEN N ORDEN<br />

Berlin 2008 galt es in diesem Jahr zu<br />

„toppen“. Und das gelang! Bereits auf<br />

der Rückfahrt vom letzten Fachseminar<br />

in Berlin beschlossen die Teilnehmer,<br />

im Jahr 2009 Hamburg im wahrsten<br />

Sinne des Wortes „anzusteuern“.<br />

So fuhr eine ansehnlich große Gruppe<br />

von 25 Teilnehmern und Teilnehmerinnen<br />

vom 25. bis 27. September 2009<br />

nach Hamburg. Gemeinsam mit der<br />

Fliesenlegerinnung war ein abwechslungsreiches<br />

und interessantes Programm<br />

zusammengestellt worden, das<br />

den Teilnehmern ausreichend Freiraum<br />

für eigene Aktivitäten ermöglichte.<br />

Das Crowne Plaza in der Nähe<br />

der Außenalster bot sowohl vom Ambiente<br />

als auch von der Lage allen<br />

Komfort.<br />

Zum eigentlichen Fachseminar, das gemeinsam<br />

mit den Hamburger Fliesenlegern<br />

durchgeführt wurde, konnten<br />

die Vorsitzenden Stefan Bormann<br />

(Hamburg) und Artur Recktenwald<br />

(<strong>Saar</strong>land) ca. 30 Teilnehmer aus beiden<br />

Innungen begrüßen. RA Christian<br />

Ullrich vom <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> informierte<br />

in einem schwungvollen und praxisorientierten<br />

Vortrag zum Thema „Abnahme<br />

im Werkvertrag und die rechtlichen<br />

Konsequenzen“. Anhand von<br />

zahlreichen Beispielfällen zeigte Herr<br />

Ullrich tägliche Problemfälle, Konsequenzen<br />

und Lösungen auf. Der saar-<br />

ländische Vertreter im Technischen<br />

Ausschuss des Fachverbandes Fliesen<br />

Wolfgang Kuhn ergänzte unter dem<br />

Motto „Aus der Praxis für die Praxis“<br />

den Vortrag um fachtechnische und<br />

fachspezifische Hinweise und Informationen.<br />

„Wichtige Versicherungen im<br />

Fliesenlegerhandwerk“ war ein Beitrag<br />

der Fliesenlegerinnung Hamburg,<br />

der das Augenmerk der Teilnehmer<br />

einmal weg vom rein fachlichen und<br />

technischen auf betriebliche Belange<br />

lenkte. Ole Sturm von der <strong>Bau</strong>ass<br />

GmbH & Co. KG machte deutlich, das<br />

eine jährliche Überprüfung der Versicherungsverträge<br />

dem Fliesenleger<br />

viel Geld und Ärger ersparen kann.<br />

Parallel zur Tagung besuchten die Damen<br />

unter kundiger Führung den Park<br />

„Planten und Blomen“ und gewannen<br />

bei einem Fußmarsch entlang der Binnen-<br />

und der Außenalster erste Eindrücke<br />

von Hamburg.<br />

Am Abend fand ein gemeinsames Essen<br />

mit Vertretern der Hamburger<br />

<strong>Bau</strong>innung im Warsteiner Elbspeicher<br />

mit direktem Blick auf den Hafen statt.<br />

Bei herrlichstem Wetter besichtigte<br />

man am nächsten Tag bei einer geführten<br />

Stadtrundfahrt und einer großen<br />

Hafenrundfahrt gemeinsam Hamburg,<br />

bevor die Teilnehmer die Möglichkeit<br />

zur individuellen Erkundung<br />

der Stadt nutzten.<br />

Wie im vergangenen Jahr, so wurde<br />

auch jetzt am Ende der Reise wieder<br />

über das neue Ziel nachgedacht und<br />

ein vorläufiger Beschluss gefasst: 2010<br />

soll es Paris sein – auf in die Hauptstadt<br />

an der Seine!

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