WIR - Wohnungsgenossenschaft Carl Zeiss eG
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Das Sanieren und Modernisieren<br />
Zwischen Theorie und Praxis 2012<br />
Wir sanieren und modernisieren ganzjährig<br />
nach einem sorgfältig ausgearbeiteten<br />
Plan. Doch auch die besten Pläne<br />
enthalten nicht immer alle Eventualitäten,<br />
mit denen wir auf unseren Baustellen<br />
konfrontiert werden. Es wäre daher<br />
mehr als unglaubwürdig, wenn wir behaupten<br />
würden, dass es Ab weichungen<br />
vom Plan bei uns nicht gäbe.<br />
Wir möchten Ihnen einmal an dieser Stelle<br />
über Schwierigkeiten aus der Praxis berichten.<br />
Dies betraf im Jahr 2012 zum einen das<br />
Thema Kellerberäumung, zum zweiten die<br />
Koordination der Gewerke, zum dritten den<br />
Informa tionsfluss zwischen den Anwohnern<br />
und den bauausführenden Firmen und zum<br />
vierten Terminprobleme in Bezug auf den<br />
Balkon anbau in der Ernst-Schneller-Straße.<br />
1. Kellerberäumung und<br />
Einschränkung der Kellernutzung<br />
Im Keller verlaufen die Wasserversorgungsleitungen<br />
und die Elektrokabel. Zumeist sind<br />
mehrere Arbeitsgänge erforderlich, da viele<br />
Gewerke (Sanitär – neue Wasserleitungen,<br />
Isolierer-Wärmedämmung, Elektriker – neue<br />
Kabel und Kellerbeleuchtung, Telekom –<br />
Umverlegung Kabel aus Treppenhaus (Brandschutz),<br />
Telecolumbus – Umverlegung Kabel<br />
aus Treppenhaus (Brandschutz), Instandsetzung<br />
– Ergänzung Kellerdeckendämmung,<br />
Brandschutz – Durchbrüche Brandwände)<br />
den Zugang zum Keller benötigen. Diese<br />
Gewerke müssen fast alle nacheinander in<br />
die betroffenen Anwohnerkeller. Das größte<br />
Problem hierbei ist, dass die Telekom sich<br />
terminlich nicht festlegt und so von der Beauftragung<br />
bis zur Durchführung der Arbeiten<br />
bis zu drei Monate vergehen können (wie<br />
bspw. in der Anna-Siemsen-Str. 6 c – e, f und<br />
68 c – e). Es ist daher mehr als verständlich,<br />
dass sich einige Mieter hierüber beschwert<br />
haben, zumal zusätzlich auch Trocken- und<br />
Fahrradräume betroffen waren.<br />
2. Schwierigkeiten hinsichtlich der<br />
Koordination Gewerke<br />
Bei der Anzahl der verschiedenen Gewerke<br />
und in Anbetracht der Kürze der Zeit für die<br />
Arbeiten in den Wohnungen, ist es immer<br />
nötig, die Gewerke fast stündlich zu ter-<br />
<strong>WIR</strong> · Mitgliederzeitung der WG „<strong>Carl</strong> <strong>Zeiss</strong>“ <strong>eG</strong> · Dezember 2012<br />
minieren. Folgende Gewerke sind bei der<br />
Strangsanierung im WBS 70-Typ nötig, um die<br />
Arbeiten in den Wohnungen auszuführen:<br />
Abriss, Sanitär, Lüftung, Isolierung, Elektrik,<br />
Maurer, Fliesenleger, Maler, Fußbodenleger<br />
und Fensterbauer. Um hierbei keinen Leerlauf<br />
entstehen zu lassen, ist ständige Koordination<br />
gefragt. Dass heißt bspw., nach dem Fließen,<br />
kann der Elektriker rein, dann der Maler usw..<br />
Erwähnenswert ist, dass die Firmen sehr auf<br />
die Terminwünsche der Mieter eingegangen<br />
sind. Wenn dann trotz aller Bemühungen<br />
z. B. in der innenliegenden Küche die Tapete<br />
auf Grund der hohen Luftfeuchte zwei Tage<br />
braucht um zu trocknen, kann sich die Fertigstellung<br />
verzögern. Doch gibt es Anwohner,<br />
die sich mit dem übergebenen Terminplan in<br />
der Hand auf den Weg zur Bauleitung begeben,<br />
um sich dort Luft zu machen. Auch das<br />
ist verständlich.<br />
3. Informationsfluss zwischen<br />
den Anwohnern und den<br />
bauausführenden Firmen<br />
Einige Anwohner beschwerten sich über zu<br />
wenige Informationen. Hierzu möchten wir<br />
sagen, dass immer Jemand von Seiten der<br />
WG vor Ort war. Darüber hinaus wurden und<br />
werden für die verschiedenen Objekte extra<br />
Baubüros eingerichtet. Viele Anwohner haben<br />
auch nach Feierabend noch telefonische<br />
Hilfe von ihrem Kundenbetreuer, Sanierungsbeauftragten<br />
und der Bauleitung erhalten.<br />
Natürlich muss hierbei auch bewertet werden,<br />
welche Informationen wichtig für die<br />
Bewohner sind und welche nicht.<br />
4. Terminprobleme Balkone<br />
Ernst-Schneller-Straße 12 – 22<br />
Der geplante Fertigstellungstermin des<br />
Balkonanbaus und der Balkonerweiterung<br />
für die Ernst-Schneller-Str. 18 – 22 war für<br />
die 40. Kalenderwoche (KW) geplant. Die<br />
Fertig meldung erfolgte zum 19.11.2012.<br />
Der geplante Fertigstellungstermin für den<br />
Balkon anbau und die Balkonerweiterung für<br />
die Ernst-Schneller-Str. 12 – 16 war für die<br />
43. KW geplant. Die Fertigstellung erfolgte in<br />
der 48. KW.<br />
Die jeweils mit der Balkonerstellung beauftragte<br />
Firma muss die Statik zur Bemessung<br />
der Balkonfundamente liefern und danach<br />
muss der Prüfstatiker diese prüfen. Die Lieferung<br />
der Statik durch die beauftragte Firma<br />
hat sich ca. vier Wochen verzögert. Der Grund<br />
hierfür wurde mit der Bearbeitung mehrerer<br />
Bauvorhaben benannt. Die Prüfung der Statik<br />
durch den Prüfstatiker hat sich um zwei<br />
weitere Wochen verzögert und ohne das<br />
Vorliegen der Prüfstatik kann mit dem Bau der<br />
Fundamente nicht begonnen werden.<br />
Geplant war die Fertigstellung der Balkonfundamente<br />
vor der Strangsanierung in den<br />
Wohnungen. Im Zuge der Strangsanierungen<br />
in den 1-Raum-Wohnungen mussten die<br />
neuen Balkontüren mit eingeschnitten werden.<br />
Durch das Fehlen der geprüften Statik<br />
wurden die Arbeiten für die Herstellung<br />
der Fundamente verschoben. Nach den<br />
Einschnitten erfolgte die Anarbeitung der<br />
Fassade inklusive dem Verputzen im Bereich<br />
der neuen Balkontüren. Erst im Anschluss<br />
an den Abbau des Gerüstes konnte mit den<br />
Arbeiten an den Balkonfundamenten begonnen<br />
werden. Nach deren Fertigstellung<br />
wurde die gesamte Fassade für die Malerarbeiten<br />
neu eingerüstet. Nach den erfolgten<br />
Malerarbeiten wurde das Fassadengerüst<br />
abgebaut und mit der Montage der neuen<br />
Vorstellbalkone und Balkonerweiterungen<br />
begonnen.<br />
Nach Abschluss der Arbeiten sind wir mit der<br />
Qualität der Balkone sehr zufrieden.<br />
Resümee:<br />
Schwierigkeiten können gelöst und Pläne<br />
verbessert werden, sobald die Ursachen<br />
erkannt sind. Trotz oder gerade wegen der<br />
genannten Schwierigkeiten sind wir froh, die<br />
diesjährigen Strangsanierungen zeit- und<br />
kostengerecht durchgeführt zu haben und<br />
werden uns bemühen, erkannte Probleme<br />
und auch vorgekommene Fehler bei Folgeobjekten<br />
zu korrigieren, um es in Zukunft<br />
besser zu machen. Abschließend möchten<br />
wir uns für die hohe Kooperationsbereitschaft<br />
und die gegenüber den Bewohnern entgegengebrachte<br />
Freundlichkeit der Monteure<br />
herzlich bedanken.<br />
Susanne Lehmann und Tino Beyer<br />
Abteilung Technik<br />
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