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Basis<br />
03/2007 www.bad-goisern.eu<br />
Franz Kain Seminar<br />
Anfang Juni fand in <strong>Bad</strong> <strong>Goisern</strong><br />
organisiert vom Studienzentrum<br />
BASIS ein Welterbeseminar in<br />
memoriam Franz Kain statt, der vor<br />
10 Jahren starb. Franz Kain war<br />
schon früh im Widerstand tätig,<br />
nach dem Krieg arbeitete er für<br />
eine Linzer Zeitung. Zeit seines<br />
Lebens war und blieb er<br />
Kommunist. Dies Haltung brachte<br />
ihm im Krieg Gefangenschaft ein,<br />
nach dem Krieg Ignoranz, dem im<br />
„Kalten Krieg“ wurden<br />
Kommunisten immer mit Argwohn<br />
betrachtet. Folgerichtig kamen<br />
seine ersten Bücher erst in der<br />
DDR in Druck und wurden im<br />
damaligen Ostblock übersetzt und<br />
vertrieben. In Österreich kam der<br />
kantige Schriftsteller erst in den<br />
1970er und 1980er Jahren zu<br />
Ehren, 1979 erhielt er den Titel<br />
„Professor“.Trotzdem ist sein Werk<br />
auch in seiner unmittelbaren<br />
Heimat, dem Salzkammergut, dem<br />
er immer verbunden blieb, weitgehend<br />
unbekannt. Dies ist deshalb<br />
schade, weil sein Stil sehr gut lesbar<br />
ist und es fast keine bessere<br />
Schilderung der Ereignisse in den<br />
1930er Jahren (Bürgerkrieg 1934,<br />
Einmarsch 1938) im Salzkammergut<br />
gibt. Sowohl literarisch als<br />
auch historisch lässt sich seine<br />
Arbeit interpretieren und<br />
auswerten. Auch für Schüler ist die<br />
eindringliche Form leicht erfassbar.<br />
Frau Gruber-Rizy schrieb ihre<br />
Disseration über Franz Kain und<br />
referierte den Seminar-Teilnehmern<br />
über das dichterische<br />
Schaffen, Wolfgang Quatember<br />
thematisierte speziell die<br />
Widerstands- und Kriegsjahre des<br />
jungen Goiserers. Am nächsten Tag<br />
wanderte die Gruppe auf den<br />
Spuren von „Der Föhn bricht ein“<br />
zu den „Spielstätten“ des Romans<br />
JOURNAL<br />
vom Stephaneum in über Posern<br />
(sein Wohnort) zur Ewigen Wand<br />
bis nach Lauffen. Der Disponent<br />
des Klagenfurter Theaters führte<br />
die Wanderer, der Schauspieler<br />
Peter Raab las die wichtigsten<br />
Passagen. Nach der ausführlichen<br />
Expedition, die den Roman sehr<br />
verdeutlicht hatte, trafen sich die<br />
Seminarteilnehmer zu einer<br />
Filmvorführung „KAIN-Denkmal“,<br />
wo das Leben Kains Revue passiert<br />
wurde. In der anschließenden<br />
Podiumsdiskussion sprachen Otto<br />
Wutzel, ein alter Freund Kains, die<br />
Witwe Margit Kain und die Tochter<br />
Eugenie Kain über Franz Kain.<br />
Das Fazit des Auditoriums fiel<br />
überragend positiv auf und<br />
wiederum wurde es bedauert, dass<br />
Franz Kain in der Region noch<br />
immer die Bekannheit verdient die<br />
ihm zusteht.<br />
12 www.bad-goisern.eu