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JOURNAL
Kurhotel – was bringt die Zukunft?
Das sehr bedauerliche Zusperren des
Kurhotels hat unseren Ort wie einen
Keulenschlag getroffen. Nicht nur, dass
über 30 Arbeitnehmer – vorwiegend
Frauen – ihren Arbeitsplatz verloren
haben, gehen dem Tourismus 16.000
Nächtigungen verloren, fehlen Kunden
in Geschäften und Gastgewerbebetrieben,
aber vor allem haben
kranke, hilfesuchenden Menschen zur
Zeit eine Hoffnung verloren. Mit der
Eröffnung des Konkurses über das
Vermögen der Curasan – Kurhotel
Jodschwefelbad Betriebsgesellschaft
mbH wurden nun in kurzen zeitlichen
Abständen über die drei
Gesellschaften, die im Kurhotel tätig
waren, jeweils Konkursverfahren
eröffnet.
Als Bürgermeister der Gemeinde Bad
Goisern habe ich in den letzten
Monaten erhebliche Anstrengungen
getätigt, um den Fortbestand des
Kurhotels zu sichern, unter anderem
durch eine persönliche Beteiligung für
die Marktgemeinde Bad Goisern. Das
Projekt Kurhotel hätte durch die
Beteiligung der Gemeinde von Seiten
der Krankenkassen und der sonstigen
Gebietskörperschaften mehr Unterstützung
erhalten.
Leider gelang es nicht mehr, den bisherigen
Betrieb des Kurhotels auf eine
entsprechende wirtschaftliche Basis zu
stellen.
Aus Gründen, die derzeit nicht
nachvollziehbar sind, arbeitete auch
der letzte Geschäftsführer aller drei
Gesellschaften gegen die Gemeinde.
Diesbezüglich werden wohl die
laufenden Konkursverfahren Klarheit
bringen.
Doch alles Jammern nützt nichts! Es gilt
geduldig nach vorne zu schauen und
erste Bemühungen haben sich insofern
gelohnt, als jetzt etliche
Projektbetreiber Interesse an der
Kraftwerkspläne der Energie AG
„Da wird noch viel Wasser die Traun
hinunter fließen“ – ein geflügeltes
Wort für Dinge oder Begebenheiten,
die noch etwas dauern werden.
Wie in Zukunft das Wasser entlang der
Traun in Goisern fließen wird, soll ein
geplantes Kraftwerksprojekt der
Energie AG bestimmen.
Fakt ist: Im Bereich „Eisl Umadum“ –
wie wir Goiserer sagen – soll ein
Flusskraftwerk entstehen.
Eine erste Bürgerinformation ist erfolgt,
die darauf abgezielt war, nicht ein
fertiges Projekt zu präsentieren, sondern
als Einladung für eine breite
Bürgerbeteiligung zur Projektentwicklung.
Dieses Ansinnen der
Energie AG beschäftigt mich natürlich
seit bekannt werden der Idee. Meine
Aufgabe als Bürgermeister sehe ich
nicht darin, für ein Pro oder Kontra zu
stimmen, sondern für sogenannte
Rahmenbedingungen
zu sorgen, die von
einem möglichst
großen Bürgerforum
getragen werden
können. In einem
ersten Schritt geht es
darum, alle Beteiligten,
vom Anrainer
über den Verantwortlichen
der Flussraumbetreuung
bis
zum „interessierten
Bürger/in“ in einen
„Bürgerbeirat“ zusammen
zu führen.
Die Energie AG hat
das Linzer Institut Dr. Retzl mit dieser
Installierung eines Bürgerbeteiligungsmodells
beauftragt. In einem 3-
Säulen-Modell soll dies verwirklicht
werden:
Aus erster Hand
www.bad-goisern.eu 03/2007
Führung eines Kurbetriebes oder ähnlicher
medizinischer Einrichtungen
zeigen.
Wenn sich alle Kräfte – wie
Landespolitik, Gemeinde, Eigentümer
und Projektinteressenten bündeln
lassen, bin ich sehr zuversichtlich, dass
in nächster Zeit ein entsprechendes
Projekt realisiert wird und einer
„Auferstehung“ des Kurhotels nichts
im Wege steht.
1. Vertreter der Gemeinde
2. Anrainer, direkt betroffene
Interessentenvertreter und
Vertreter initiativer Bürger
3. Vertreter der Energie AG
www.bad-goisern.eu 3