Jahresfinanzbericht gem § 82 Abs. 4 Börsegesetz - Hypo Alpe-Adria ...
Jahresfinanzbericht gem § 82 Abs. 4 Börsegesetz - Hypo Alpe-Adria ...
Jahresfinanzbericht gem § 82 Abs. 4 Börsegesetz - Hypo Alpe-Adria ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
5.3.1. Aufsichtsrechtliche Kapitaladäquanz (Solvabilität)<br />
Zur Bestimmung der an<strong>gem</strong>essenen Ausstattung der Geschäftsfelder<br />
mit bilanziellem Eigenkapital hat die <strong>Hypo</strong><br />
Group <strong>Alpe</strong> <strong>Adria</strong> folgende Ziele, Methoden und Prozesse<br />
definiert:<br />
Den Ausgangspunkt der Allokation des bilanziellen<br />
Eigenkapitals bildet die Eigenmittelplanung. Als Eigenmittel<br />
werden das haftende Eigenkapital, das sich aus Kern- und<br />
Ergänzungskapital zusammensetzt, zuzüglich der Drittrangmittel<br />
angesehen. Das Kernkapital setzt sich im Wesentlichen<br />
aus gezeichnetem Kapital zuzüglich Rücklagen sowie stillen<br />
Einlagen zusammen. Zum Ergänzungskapital gehören<br />
Genussrechtskapital und langfristige nachrangige Verbindlichkeiten.<br />
Unter den Drittrangmitteln werden kurzfristige<br />
nachrangige Verbindlichkeiten verstanden.<br />
Die Eigenmittelplanung basiert im Wesentlichen auf<br />
einer intern angestrebten Kernkapitalquote (Verhältnis aus<br />
Kernkapital und Risikoaktiva) und einer intern festgelegten<br />
Zielquote für die Gesamtkennziffer (Verhältnis aus Eigenmittel<br />
und Risikopositionen) der <strong>Hypo</strong> Group <strong>Alpe</strong> <strong>Adria</strong>. Sie<br />
definiert dabei für den Planungshorizont die maximal durch<br />
Geschäftstätigkeit generierbaren Risikoaktiva und Marktrisikopositionen.<br />
Ein intern entwickeltes Simulationstool erlaubt<br />
die Berechnung dieser Kennziffer unter verschiedenen<br />
Rahmenbedingungen bzw. Stressszenarien.<br />
5.3.2. Ökonomisches Kapital (Risikotragfähigkeit)<br />
Neben der Sicherstellung der aufsichtsrechtlichen Kapitalanforderungen<br />
ist die Sicherung der ökonomischen Risikotragfähigkeit<br />
zentraler Bestandteil der Steuerung in der <strong>Hypo</strong><br />
Group <strong>Alpe</strong> <strong>Adria</strong>.<br />
Die Bank steuert ihre Risiken im Rahmen eines<br />
Gesamtbanksteuerungsprozesses, das den Risikoarten zur<br />
Umsetzung ihrer Strategien Risikokapital zur Verfügung stellt<br />
und durch Limite begrenzt.<br />
Die Risikodeckungsmassen sind in einem Stufenkonzept<br />
gruppenweit einheitlich definiert. Aus ihnen wird eine Verlustobergrenze<br />
abgeleitet. Das zur Deckung dieser Verlustobergrenze<br />
bereitgestellte Risikokapital wird anschließend<br />
entsprechend den strategischen und operativen Zielsetzungen<br />
des Vorstandes auf Ebene der Risikoarten allokiert.<br />
Die Risikodeckungsmassen geben Auskunft darüber, in welcher<br />
Höhe unerwartete Verluste aus eingegangenen Risiken<br />
im Ernstfall tatsächlich getragen werden können. Sie folgen<br />
<strong>Hypo</strong> Group <strong>Alpe</strong> <strong>Adria</strong><br />
einem bilanz- und GuV-orientierten Stufenkonzept, mit dem<br />
die Kapitalbestandteile nach ihrer Verfügbarkeit (Liquidierbarkeit)<br />
und der Außenwirkung ihrer Veränderungen (Kapitalmarkteffekte)<br />
eingestuft werden.<br />
Im Rahmen der ökonomischen Risikokapitalsteuerung<br />
überwacht die <strong>Hypo</strong> Group <strong>Alpe</strong> <strong>Adria</strong> das Risikoprofil<br />
und stellt durch Gegenüberstellung von Risikokapital und<br />
Risikokapitalbedarf die Risikotragfähigkeit sicher. Die Ver-<br />
lustobergrenze – und damit das verfügbare Risikokapital – ist<br />
durch die Summe der Kapitalbestandteile der Stufen I bis IV<br />
festgelegt. Die Stufe V der Risikodeckungsmasse dient dem<br />
zusätzlichen Schutz von Einlegern und vorrangigen Gläubigern<br />
im (Worst-Case) Falle der Insolvenz und wird daher<br />
nicht auf die Geschäftsaktivitäten der Bank allokiert.<br />
Zur Ermittlung des Risikokapitalbedarfs erfolgt<br />
sowohl bei der <strong>Hypo</strong> Group <strong>Alpe</strong> <strong>Adria</strong> als auch bei den<br />
strategischen Töchtern eine konsistente Betrachtung der<br />
Risikoarten. Die Risiken werden sowohl auf Teilkonzern- als<br />
auch auf Konzernebene zu einer Gesamteinschätzung<br />
des vorhandenen Risikos zusammengeführt. Dabei wird<br />
grundsätzlich die Value-at-Risk-(VaR-)Methodik mit einem<br />
Konfidenzniveau von 99,9685 % (bei einjähriger Haltedauer)<br />
angewandt.<br />
Die strategischen Beteiligungen der <strong>Hypo</strong> Group <strong>Alpe</strong><br />
<strong>Adria</strong> (Tochterbanken und Leasingtöchter in den Kernländern<br />
der <strong>Hypo</strong> Group <strong>Alpe</strong> <strong>Adria</strong>) verfügen über eine eigenständige<br />
Risikosteuerung und Risikotragfähigkeitsrechnung.<br />
Die <strong>Hypo</strong> Group <strong>Alpe</strong> <strong>Adria</strong> nimmt dabei als übergeordnetes<br />
Institut der Gruppe ihre Richtlinienkompetenz insbesondere<br />
hinsichtlich der Prozesse und Verfahren wahr. Diese<br />
berücksichtigen in an<strong>gem</strong>essener Weise auch spezifische<br />
Bedürfnisse, Rahmenbedingungen und Geschäftsstrategien<br />
der Töchter.<br />
Im Rahmen der ökonomischen Risikokapitalsteuerung<br />
wird das Risikokapital eigenständig durch die Töchter<br />
sowie auf Gruppenebene durch die <strong>Hypo</strong> Group <strong>Alpe</strong> <strong>Adria</strong><br />
überwacht und durch Gegenüberstellung von Risikokapital<br />
und Risikokapitalbedarf die Risikotragfähigkeit sichergestellt.<br />
<strong>Jahresfinanzbericht</strong> 2008 14