Jahresfinanzbericht gem § 82 Abs. 4 Börsegesetz - Hypo Alpe-Adria ...
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7. Prognosebericht<br />
Für das Jahr 2009 prognostizieren Wirtschaftsforscher insgesamt<br />
eine schwache Entwicklung für die Märkte in denen<br />
die <strong>Hypo</strong> Group <strong>Alpe</strong> <strong>Adria</strong> tätig ist. Da in den ersten Monaten<br />
des neuen Geschäftsjahres ein weiterhin unverändertes<br />
Anhalten der Finanzkrise zu beobachten war und keine<br />
Anzeichen für eine rasche Erholung der Realökonomie vorliegen,<br />
geht der Vorstand von einem an haltend schwierigen<br />
Geschäftsjahr 2009 aus.<br />
Mittelfristig sprechen verschiedene volkswirtschaftliche<br />
Indikatoren dafür, dass die Wirtschaft auch in Südosteuropa<br />
in eine länger andauernde Rezession geraten könnte. Die<br />
Auswirkungen, die ein derartiges Szenario auf die Wechselkurse,<br />
insbesondere auf die für die <strong>Hypo</strong> Group <strong>Alpe</strong> <strong>Adria</strong><br />
wichtige Kroatische Kuna bzw. den Serbischen Dinar haben<br />
könnte, lässt sich aus heutiger Sicht noch nicht verlässlich<br />
voraussagen.<br />
Im Bereich des operativen Geschäftes ist von einem<br />
verminderten Kreditwachstum im Corporate-Bereich<br />
auszugehen, auch die Nachfrage im Retail-Bereich wird<br />
weniger stark zunehmen. Dieser Rückgang ist in erster Linie<br />
Ausdruck der Investitionszurückhaltung der Unternehmen<br />
und der Privatkunden.<br />
Das Potenzial der Kernmärkte soll weiterhin im Rahmen<br />
eines selektiven und risikoadäquaten Einsatzes der Liquidität<br />
für Neufinanzierungen regional und über alle Geschäftsfelder<br />
weiter ausgeschöpft werden, wobei der Fokus des<br />
Neugeschäftes statt auf großvolumi<strong>gem</strong> Corporate-Geschäft<br />
auf Klein- und Mittelbetriebe (SME) sowie Retail-Kunden<br />
gerichtet sein wird. Gleichzeitig plant die Gruppe aber<br />
auch ihre Produktpalette im Finanzierungs- ebenso wie im<br />
Veranlagungsbereich weiter selektiv auszubauen.<br />
Vor diesem Hintergrund wird die <strong>Hypo</strong> Group <strong>Alpe</strong><br />
<strong>Adria</strong> die Anpassung ihrer inneren Organisation an die<br />
veränderten Rahmenbedingungen fortsetzen und 2009<br />
weitere Maßnahmen zur Restrukturierung und strategischen<br />
Neuausrichtung vornehmen.<br />
Als Teil der BayernLB-Gruppe nimmt die <strong>Hypo</strong><br />
Group <strong>Alpe</strong> <strong>Adria</strong> auch ihre Verantwortung innerhalb des<br />
konzernweiten Effizienz- und Strukturoptimierungsprojektes<br />
wahr. Dieses sieht eine umfassende Neuorganisation<br />
und eine an die aktuellen Rahmenbedingungen angepasste<br />
Marktstrategie vor, welche im April 2009 vom Aufsichtsrat<br />
<strong>Hypo</strong> Group <strong>Alpe</strong> <strong>Adria</strong><br />
der <strong>Hypo</strong> <strong>Alpe</strong>-<strong>Adria</strong>-Bank International AG beschlossen<br />
werden soll.<br />
Insgesamt wird auch das Jahr 2009 ganz im Zeichen<br />
der neu ausgerichteten Risikopolitik und hier vor allem<br />
im Bereich der <strong>Abs</strong>icherung des Kreditrisikos stehen.<br />
Entsprechende Analyse-, Abwicklungs- und Verwertungsprozesse<br />
werden neu organisiert. Das aktive Mana<strong>gem</strong>ent<br />
des bestehenden Portfolios sowie die Erreichung von<br />
Restrukturierungszielen einzelner Enga<strong>gem</strong>ents stehen dabei<br />
im Mittelpunkt. Herausforderungen werden sich im Bereich<br />
der Sicherheitenverwertung in Zukunft insbesondere dadurch<br />
ergeben, dass bedingt durch die geringe Investitionstätigkeit<br />
der Unternehmen bei den erzielbaren Veräußerungswerten<br />
von Finanzierungsbesicherungen mit deutlichen <strong>Abs</strong>chlägen<br />
zu rechnen ist. Unter den gegebenen Umständen geht das<br />
Mana<strong>gem</strong>ent der <strong>Hypo</strong> Group <strong>Alpe</strong> <strong>Adria</strong> daher für die<br />
Jahre 2009 und 2010 von weiterhin über dem Durchschnitt<br />
liegenden Risikovorsorgekosten für das Kredit- und Leasingportfolio<br />
aus.<br />
Hinsichtlich dem für das Geschäftsjahr 2009 erwarteten<br />
Konzernergebnis kann das Mana<strong>gem</strong>ent aufgrund der hohen<br />
Unsicherheiten in Bezug auf wesentliche Parameter der<br />
Konjunktur- und Währungsentwicklung in den Kernmärkten<br />
der <strong>Hypo</strong> Group <strong>Alpe</strong> <strong>Adria</strong> keine verlässliche Prognose<br />
abgeben.<br />
Durch die im letzten Quartal 2008 zügig umgesetzten<br />
Maßnahmen zur Kapitalstärkung der Bank sieht sich die<br />
<strong>Hypo</strong> Group <strong>Alpe</strong> <strong>Adria</strong> mit einer Eigenmittelquote von<br />
11,9 % und einer Kernkapitalquote (Tier 1-Ratio bezogen auf<br />
das Kreditrisiko) von 8,3 % jedoch gut für die kommenden<br />
Herausforderungen gerüstet.<br />
<strong>Jahresfinanzbericht</strong> 2008 34