Branchenreport - IG Metall
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<strong>Branchenreport</strong> Werkzeugmaschinen 2006<br />
Wie kann die Entwicklung der letzten 10 Jahre zusammenfassend<br />
charakterisiert werden?<br />
Infolge der Krise unternahmen die Unternehmen des Werkzeugmaschinenbaus<br />
Anstrengungen auf mehreren Ebenen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />
zu verbessern:<br />
• Die Standardhersteller haben in den 1990er Jahren begonnen,<br />
marktfähigere und vereinfachte Maschinen zu schaffen und stärker<br />
auf die „Vorgabe des Preises aus dem Markt“ zu achten. Es wurden<br />
neue Maschinenkonzepte vorbereitet, die zunehmend modular<br />
aus möglichst wenigen, mehrfach verwendbaren Grundkomponenten<br />
aufgebaut werden.<br />
• Insbesondere einige größere Anbieter haben gezielt ihren weltweiten<br />
Vertrieb und Service verbessert und sich mit marktgerechten<br />
Angeboten auf den großen internationalen Leitmärkten USA und<br />
China - teilweise auch mit eigener Fertigung - positioniert. Einige<br />
dieser Unternehmen verkaufen wieder Standardmaschinen in der<br />
ganzen Welt. Andere bauen ihre Marktnischen aus. Wesentliche Ent-<br />
• Durch die Einführung dezentraler Arbeitsformen (z.B. Gruppenarbeit)<br />
wurden die dispositiven Fähigkeiten der Beschäftigten besser<br />
genutzt und ihre Motivation und Arbeitszufriedenheit – und damit<br />
gleichermaßen die Produktivität und Qualität des Arbeitsergebnisses<br />
– erhöht. Die Verbesserung der Unternehmenskultur - die<br />
Wiederherstellung der praxisnahen Verzahnung der qualifizierten<br />
Facharbeit mit der Ebene der Entwicklung, dem Vertrieb und dem<br />
strategischen Management und die Auflösung der „Festung Management“<br />
wurde zu Beginn der 90er Jahre insbesondere von einem<br />
gemeinsamen Arbeitskreis von Betriebsräten des Werkzeugmaschinenbaus<br />
(unter anderem Gildemeister, Trumpf, Maho, Deckel)<br />
und des <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> Vorstandes als wesentliche Voraussetzung zur<br />
Lösung der Krise im Werkzeugmaschinenbau identifiziert.<br />
• Einzelne Unternehmen haben ihre Wertschöpfungstiefe abgebaut<br />
und bestimmte Tätigkeiten bzw. Komponenten insbesondere in der<br />
mechanischen Fertigung an externe Zulieferer vergeben oder die<br />
mechanische Fertigung sogar fast vollständig geschlossen ( wie<br />
z.B. der Serienhersteller Gildemeister GmbH) und ein neues kostengünstigeres<br />
Zulieferernetz aufgebaut.<br />
• Die Beschäftigungsentwicklung hinkt seit Mitte der 90er Jahre der<br />
Produktionsentwicklung hinterher. Feststellbar ist z.B., dass ein<br />
bedeutender Teil der Produktionssteigerungen in hohem Maße mit<br />
flexibel einsetzbaren Leiharbeitskräften und mit Ausdehnung der<br />
Arbeitszeit (z.B. Überstunden) und Produktivitätssteigerungen der<br />
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer geleistet wird.<br />
29<br />
wicklungeninnerhalb der letzten 10<br />
Jahre im Werkzeugmaschinenbau<br />
und Maßnahmen<br />
zur Steigerung der<br />
Wettbewerbsfähigkeit