Dissertation - Know-Center
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2 MOTIVATION<br />
Kapitel 2: Motivation<br />
Seit der Bildungsreform in den 70er Jahren werden auch an Universitäten immer wieder<br />
Maßnahmen unter dem Schlagwort „Einsatz von neuen Medien in der Lehre“ umgesetzt. Die<br />
Möglichkeiten, Studierenden Lehrinhalte näher zu bringen, sind durch die Entwicklung der<br />
IKT beträchtlich gestiegen. Insbesondere die Motivation der Lernenden kann durch die damit<br />
zusammenhängenden multimedialen Techniken beträchtlich gesteigert werden. Auch der<br />
Anteil an Selbstbestimmung der Lernenden führt durch den Anschluss der Systeme an das<br />
Internet zu einem selbständigeren Lernen, bei dem Zeitpunkt, Ort sowie Inhalt, Umfang und<br />
Geschwindigkeit selbst reguliert werden können.<br />
Oft werden unter dem Einsatz von IKT in der Lehre allerdings lediglich Plattformen<br />
verstanden, die Lehrmaterialien zur Verfügung stellen. Ein Beispiel hierfür ist der im Jänner<br />
2006 durchgeführte Test für Studierende der Medizinischen Universität Graz um<br />
Studienplätze für das zweite Semester, für den die Lehrunterlagen in einem "Virtuellen<br />
Campus" bereitgestellt wurden. Das Problem bei reinen Lern- oder Informations-Plattformen<br />
ist die meist linear verlaufende Wissensvermittlung. Der entscheidende Faktor, der hier oft<br />
fehlt, ist die Möglichkeit der Kommunikation und damit die Rückmeldung. Wie weiß man, ob<br />
man das Richtige zur Verfügung stellt, ob das, was angeboten wird, überhaupt angeschaut,<br />
geschweige denn, genützt wird. Oder aus Sicht der Studierenden: Wie weiß man, welche der<br />
Informationen wichtig sind oder wer ein Dokument auch gelesen hat, sodass man sich darüber<br />
austauschen kann. Wissensvermittlung nur in Form von Wissen-zur-Verfügung-stellen ist<br />
sehr wenig, da man keine Informationen darüber erhält, inwiefern die Studierenden die<br />
Thematik verstanden haben oder überhaupt daran interessiert sind.<br />
Von Universitäten wird erwartet, dass sie ihr Möglichstes zur Entwicklung der<br />
Wissensgesellschaft beitragen, indem sie Absolventen hervorbringen, die später ihr an der<br />
Universität erworbenes Wissen in der Praxis einsetzen können. Zu diesem Zwecke muss an<br />
Universitäten der aktuelle Stand der Forschung verfolgt werden und den Studierenden<br />
zugänglich gemacht werden. Auf der anderen Seite liegt ein wesentlicher Auftrag neben dem<br />
Lehren, richtig zu lernen, in der Vorbereitung auf die Anwendung des Erlernten in der Praxis,<br />
wofür sich Praktika sehr gut eignen. Aufgrund der Tatsache, dass das im Durchschnitt<br />
fünfzehnjährige Zuhören in Klassenzimmern und Hörsälen inaktiv macht und ein Praktikum<br />
allein oft nicht ausreicht und darüber hinaus hohen Zeitaufwand erfordert, eignet sich der<br />
Einsatz von Communityware Systems in der Lehre, um Praxisbezug herzustellen. Der Einsatz<br />
von Communityware Systems hat sich zwar in der Wirtschaft noch nicht gänzlich<br />
durchgesetzt, aufgrund ihrer leichten Bedienbarkeit und ihrer großen Bandbreite an<br />
integrierten Funktionen werden sie aber zunehmend zur Projektabwicklung eingesetzt. Ihre<br />
Bedeutung darf daher im Rahmen der Ausbildung nicht übersehen werden.<br />
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