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Top Thema<br />

Inge Auerbacher zu Besuch bei uns<br />

120 Siebtklässler saßen gespannt auf ihren Stühlen, sie hatten „Ich bin ein Stern“ gelesen und nun<br />

trafen sie Inge Auerbacher, eine Autorin, die ihre Herzen ansprach. Sie hatte Fotos aus ihrer Kindheit<br />

im Dorf Kippenheim in Baden mitgebracht, von der Zeit, als jüdische und nicht-jüdische Kinder noch<br />

ganz friedlich miteinander spielten. Sie erzählte auch die Leidens- und Überlebensgeschichte ihrer<br />

jüdischen Familie ab 1941 im Konzentrationslager Theresienstadt. Die Kinder erfuhren von dem großen<br />

Besuch des Roten Kreuzes, für den das Lager herausgeputzt und sogar falsches Lagergeld gedruckt<br />

wurde, um das Leben dort ganz normal aussehen zu lassen. Die Nazis feierten ihren Propagandasieg<br />

nachher mit dem Film „Der Führer schenkt den Juden eine Stadt“. Das armselige und grauenvolle<br />

Sterben auch der vielen Kinder konnte so verdeckt bleiben.<br />

Inge Auerbacher erzählte auch aus ihrem Leben nach der Befreiung und der Rückkehr mit ihren Eltern<br />

in ihr Dorf 1945, wo sie ein Zimmer bekamen in dem Haus, das ihnen früher gehört hatte. Schon bald<br />

wanderte die jüdische Familie aus nach New York, um sich eine neue Existenz aufzubauen. Dort lebt<br />

die Autorin in Nachbarschaft mit Hindus, Muslimen und einer katholischen Familie. Vier Familien mit<br />

vier verschiedenen Religionen bilden eine Gemeinschaft, feiern die religiösen Feste der anderen mit<br />

und verstehen sich schon lange sehr gut. Soll das nur in New York möglich sein? Natürlich nicht, auch<br />

bei uns an der Schule ist das so.<br />

Inge Auerbacher stellte Fragen an die Kinder, z.B. Wer ist der berühmteste jüdische Mensch aller<br />

Zeiten? Und als ein Junge „<strong>Frida</strong> <strong>Levy</strong>“ sagte, erklärte sie ganz sachlich, warum sie „Jesus“ gemeint<br />

hat. Die Kinder hörten über eine Stunde gebannt zu und stellten Fragen über Fragen. Inge Auerbacher<br />

beantwortete alle herzlich, kurz und verständlich. Erst nach über zwei Stunden endete die gelungene<br />

Veranstaltung, in der den Schülerinnen und Schülern klar wurde, dass die Vergangenheit so viel mit<br />

unserer, ganz besonders mit ihrer Gegenwart zu hat. Und es dauerte noch lange, bis die Kinder sich<br />

Autogramme geholt und Fotos gemacht hatten. Viele Kinder haben für Frau Auerbacher als Geschenk<br />

einen Brief geschrieben, damit sie sich nach ihrer vierwöchigen Lesereise durch Deutschland an ihren<br />

Besuch in Essen erinnern kann. Walter Kern<br />

Bitte ein Autogramm: Inge Auerbacher signierte viele der Lektüren<br />

für die Schülerinnen und Schüler<br />

4<br />

Hallo liebe Frau Auerbacher!<br />

Obwohl wir alle in der Klasse sehr<br />

verschieden sind, verstehen wir<br />

uns sehr gut. Genauso wie bei<br />

Ihnen in New York. In der Klasse<br />

gibt es acht Kinder muslimischen<br />

Glaubens, die kommen aus der<br />

Türkei, aus Afghanistan, Marokko<br />

und dem Libanon. Die anderen<br />

kommen aus Deutschland,<br />

Spanien, Italien, Griechenland,<br />

Kroatien, Polen, Kuba und Benin.<br />

Keiner macht den anderen fertig<br />

wegen der Religion. Ich kann hier<br />

leben, obwohl alle so verschieden<br />

sind und 27 Kinder in der Klasse<br />

sind – und fast jeder hat eine<br />

andere Religion.<br />

Yousra Al Laboui (7f)<br />

Liebe Inge Auerbacher,<br />

ich finde so toll, dass Sie heute<br />

hier sind und von Ihrer Kinderzeit<br />

erzählt haben. Ich werde immer<br />

an Sie denken, an Ihre<br />

Geschichte, an Ihren Mut und an<br />

Ihren starken Willen.<br />

.<br />

Janine Tostes (7f)

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