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1.1.7. Der Nachtreiher (Nycticorax nycticorax)
Unter den Reihern stellt der Nachtreiher durch
seinen Körperbau, seine Nachtaktivität und seine
Färbung eine besondere Erscheinung dar (Abb. 13).
Seine Stirn und die beiderseitigen Überaugenstreifen
sind weiß, aber der Scheitel, der Nacken, der Mantel
und die Schultern tragen eine tiefschwarze,
grünschimmernde Färbung. 25 Die längsten
Schulterfedern sind grau. Der Hinterhals, die
Ohrdecken und die Halsseiten zeigen eine
leuchtendgraue Färbung, die fließend in das Weiß
des Kinns und der Kehle übergeht. Der Rücken und
die Oberschwanzdecken sind leuchtend grau. Der
Bauch ist weiß, was an den Flanken in Aschgrau
übergeht. Die Arm- und Handschwingen sowie die
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Abb. 13 Nachtreiher. (aus: Etchécopar, Les
oiseaux, Abb. S. 63)
Hand- und Armdecken und der Schwanz weisen graue Färbung auf, wobei die Außenflanken der Federn
der Handschwingen dunkler sind. Die Flügelunterseiten tragen ein fahles Grau. Die Iris der Augen ist
karmesinrot oder braunrot und die unbehaarte Haut um die Augen ist gelbrün oder schwarzgrün gefärbt.
Der Schnabel zeigt eine schwarzgrüne Färbung, darüber hinaus sind die Schnabelkanten und die Basis
des Unterschnabels gelbgrün. Die verhältnismäßig kurzen Beine und die Füße tragen fahlgelbe Färbung.
Während der Paarungszeit hat das schwarze Gefieder einen stahlblauen Glanz. Am Nacken werden 1 - 8
verlängerte schmale weiße Schmuckfedern ausgebildet, die gelegentlich an der Basis oder der Spitze
dunkelgrau sind, die beim Weibchen bis zu 17 cm und beim Männchen bis zu 24 cm lang werden
können. Die Iris in den Augen bleibt karmesinrot. Der Schnabel ist jetzt ganz schwarz. Am Beginn der
Balzperiode sind die unbehaarten Hautstellen um die Augen Azurblau oder dunkler, fast schwarz, die
Beine und Füße sind rot.
Die Körpergröße des Nachtreihers reicht von 56 - 65 cm, das Gewicht von 525 - 800 g und die
Flügelspannweite von 105 - 112 cm. Die Weibchen sind etwas kleiner und leichter. Die Altvögel sind
gut identifizierbar, aber bei den Jungvögeln sind aufgrund deren Braunfärbung Verwechslungen mit der
Rohrdommel möglich, deren Federkleid jedoch goldbrauner, gesprenkelt und mit Schwarz durchsetzt ist.
In der Dämmerung fliegen die Vögel zu den Futterplätzen. Die kurzen gerundeten Flügel geben den
Nachtreihern eine charakteristische Silhoutte und ihr Flügelschlag ist unter den Reihern bei weitem der
schnellste und eulenartig geräuschlos weich. 26
1.1.8. Der Kuhreiher (Bubulcus ibis)
Der erwachsene Vogel zeigt ein nahezu weißes
Federkleid, wobei er am Scheitel und am Nacken
einen Streifen gelbrötlicher Federn trägt (Abb. 14). 27
Die Männchen tragen an der Brust und der unteren
Hälfte des Mantels ockergelbe, leicht verlängerte
Federn. Beim Weibchen sind diese weiß und von
normaler Länge. Zur Zeit der Balz und der Paarung
bekommen die Federn des Scheitels, Nackens, der
Brust und des Mantels eine orangegelbe Färbung.
Sie sind stark verlängert und die Mantelfedern
reichen bis zur Schwanzspitze. Die Iris der Augen,
der Schnabel und die nackten
Abb. 14 Kuhreiher. (aus: Cramp,
Handbook, 283, C)
25 ebd., 268.
26 Bauer, Handbuch, 354.
27 ebd., 352; Cramp, Handbook, 255 – 286; Linné 1758: Ardeola Ibis; Houlihan, Birds, 16.