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Schwanzfedern, ist jedoch aufgrund des geringen Vorkommens sehr selten anzutreffen und in seiner
Statur sehr klein. Der Goliath- (s. § 1.1.5.) und der Purpurreiher (s. 1.1.6.) haben zwar ein relativ
buntes Gefieder, aber ohne Grünfärbung. Desgleichen zeigt dies die Rohr- (s.§ 1.1.11.) und die
Zwergdommel (s. § 1.1.12.), deren Namensbezeichnungen allerdings nicht mit dem nwr-Reiher
gleichgesetzt werden können (s. § 4.6. und § 4.7.). Der Grauhreiher (Ardea cinerea) ist der einzig noch
verbleibende unter den Reihern mit einem mehrfarbigen Gefieder, das jedoch wiederum keine grüne
Farbe enthält (s. § 1.1.1.). Es besteht die Möglichkeit, daß die alten Ägypter im Grauhreiher diesen
„grünen nwr-Reiher“ sehen wollten, andererseits zeigen die bildlichen Darstellungen neben den
Nennungen des bnw-Reihers oft einen Grauhreiher. 182 Darüber hinaus wird auch der Sntj-Reiher als
Graureiher dargestellt. 183 Ganz absonderlich erscheint die Darstellung zweier Graureiher in der Vignette
zu Tb Spr. 83 und 84 des Totenbuchpapyrus des Nb-qd, pLouvre 3068 + 3113, von denen der eine mit
dem Namen des Sntj-Reihers, der andere mit dem Namen des bnw-Reihers benannt ist, und die sich
nicht wesentlich unterscheiden (Abb. 40). 184 Der mythologische pTurin Inv. 1769 trägt zwischen der
Darstellung der Maat und des Herzamulettes das Bild eines Reihers mit grünen Flügelfedern. 185 Der
Reiher ist allerdings nicht mit einem Namen gekennzeichnet. Die Illustration belegt lediglich, daß die
Ägypter den Reihervogel hin und wieder mit grüner Teilfärbung oder mit einem Grünschimmer im
Gefieder erkennen wollten. Die Mehrfachbelegung des Graureihers mit dem Namen bnw-Reiher und
Sntj-Reiher trägt auch nicht vielmehr zur Klärung der Verhältnisse bei. Es bleibt bis auf weiteres unklar,
ob der Graureiher (Ardea cinerea) mit mehreren altägyptischen Reihernamen, unter anderem mit dem
des nwr-Reihers, bezeichnet werden konnte. Für eine genaue Festlegung sind die bildlichen
Darstellungen zu den Texten zu wenig ornithologisch erläutert und kaum spezifizierend.
Ein magisch-medizinischer Text der 19.Dynastie nennt den nwr-Reiher als Medizin zur Behandlung von
Augenkrankheiten.
pRamesseum III rto A17 186 :
rto A 17 kt pXrt Xnt nt nwr {pA}
„Ein anderes Heilmittel: Balg 187 des nwr-Reihers.“
Barns möchte nwr als ‘nwrw’ lesen, ebenso Grapow. 188 Im Vergleich mit CT VI 10, b (T1L)
nwr 189 möchte ich den zweiten Vogel hinter dem r als Determinativzeichen lesen und
182
Beispielsweise die Vignette zu Tb 17 im Papyrus des Ani pBM 10470/7 und im Grab der Nefertari, oder die
Grabdarstellungen im Grab TT 359 des Jnj-Hr-xaw, im Grab TT 1 des %n-nDm und im Grab TT 290 des Jrjnfr.
183
Zum Beispiel in der Vignette zu Tb 83 im Papyrus des Nw pBM 10477/10, oder in der Vignette zu Tb 83 +
84 im Papyrus des Nxt pBM 10471/13.
184
pLouvre 3068 + 3113, Naville P.e.; Postkartenabb. aus: Hubert Comte und Bruno Charzat, Egypte – art et
civilisations, Postkartensammlung, Réunion des Musées Nationaux, Musée du Louvre, Paris, 1995; dasselbe
erscheint auf der Vignette zu Tb 83 und Tb 84 pLouvre III 93 des Nfr-wbn=f, siehe dazu: Cenival, Le Livre,
Farbabbildung S. 66 und Suzanne Ratié, Le papyrus de Neferoubenef (Louvre III 93), BdE 43, Kairo, 1968,
Pl. XI unten.
185
Niwinski, Funerary Papyri, 365, Nr. Turin 2; Köhler, »Berliner Totenpapyrus«, 45, Nr. 3; Donadoni,
Museo Egizio di Torino, 187, vollständige Farbabbildungen 186 – 187.
186
Barns, Five Ramesseum Papyri, Pl.11; Gardiner, Ramesseum Papyri, bringt auf Plate VII-X nur den B-Teil
des Recto, der A-Teil mit dieser Textpassage fehlt.
187 Wb III, 367 „Tierfell“, „Schlauch“; Hannig, Handwörterbuch, 633, Xnt „Tierfell“, „Balg“; Grapow,
Medizin IV1, 58, übersetzt: „Ein anderes Heilmittel Xnt (Balg?) des Reihers [...]“.
188 Barns, Five Ramesseum Papyri, 18 Nr.17 und Grapow, Wörterbuch, 414: „ , Ram.III A17 in der
Verbindung Xn.t nt nwr.w in einem Augenmittel §1 Xn.t vielleicht der Balg des Reihers“.
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