kenzeichen 3'10 - Kantonsschule Enge
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Nach der <strong>Enge</strong> wohin?<br />
Der Berufsberater<br />
Stefan Gerig weiss weiter<br />
Tiffany Sigg (N3b) unterhielt sich mit Stefan Gerig, von dem<br />
sich die KEN-Schüler/innen kostenlos beraten lassen können.<br />
Berufsberatung – besteht die vorwiegend aus einer<br />
Persönlichkeitsanalyse? Oder aus Auskunft über alle<br />
möglichen Studiengänge?<br />
Es gibt zwei verschiedene Aspekte in der Berufs- bzw. Studienberatung.<br />
Zum einen informiere ich Schüler/innen, indem ich auf<br />
Websites hinweise und Unterlagen verteile, und zum anderen berate<br />
ich sie in einem Gespräch. In diesem will ich herausfinden,<br />
wo die Interessen und Fähigkeiten liegen und was für ein beruflicher<br />
Werdegang sich daraus ergeben könnte.<br />
Kommen die Schüler/innen hauptsächlich aus den<br />
Abschlussklassen zu Ihnen?<br />
Ja, meistens melden sich Schüler/innen aus den höheren Klassen,<br />
aber nicht immer. Die Fragen sind sehr unterschiedlich, natürlich<br />
wollen viele wissen, wohin sie der Weg nach der Matur führen soll,<br />
aber auch diejenigen, die zwischenzeitlich etwas Mühe haben an<br />
der Schule, holen sich Rat. Dadurch haben sie nachher vielleicht<br />
ein neues Ziel vor Augen und finden die nötige Motivation, die<br />
Schule abzuschliessen.<br />
Wie gehen Sie vor in einer Beratung?<br />
Jede Beratung ist individuell, darum gestaltet sie sich immer<br />
etwas anders. Einstiegsfragen erlauben es mir, in Gedanken ein<br />
grobes Schema festzulegen. Häufig informiere und berate ich,<br />
aber es gibt auch Schüler/innen, die nur Informationen wollen.<br />
Diese möchten zum Beispiel nur wissen, wo sie am besten studieren,<br />
denn sie sind sich im Klaren über die Studienrichtung.<br />
Bereiten sich Schüler/innen auf ein Gespräch mit<br />
Ihnen vor?<br />
Eine perfekte Beratung bestünde tatsächlich darin, dass die Leute<br />
erste Schritte unternommen und sich schon einige Informationen<br />
besorgt hätten. Das ist aber keineswegs Voraussetzung, wir<br />
beraten jeden, der Interesse hat.<br />
Was machen Sie, wenn sich der Schüler bzw. die Schülerin<br />
als beratungsresistent erweist?<br />
Meine Aufgabe ist es lediglich, Tipps und Ratschläge zu geben,<br />
nicht jemandem etwas vorzuschreiben. Es kann natürlich auch<br />
vorkommen, dass diese Tipps und Ratschläge meinem Gegenüber<br />
gar nicht gefallen oder es gar nicht interessieren, dann kommen<br />
wir nicht mehr weiter. Zum Glück geschieht das aber selten, da<br />
die Beratung freiwillig ist.<br />
Brotlose Studienrichtungen wie Phil. I – wie wichtig ist<br />
die Existenzfrage in Ihrer Beratung?<br />
Ich werde sehr häufig mit der Existenzfrage konfrontiert, die,<br />
wie ich feststellen muss, in der heutigen Generation von enormer<br />
Wichtigkeit zu sein scheint. Vor allem im Zusammenhang<br />
mit Sprachfächern und Studiengängen wie beispielsweise Philosophie<br />
und Soziologie, die keinen handfesten Nutzen bzw. ein<br />
klares Berufsziel bieten, wird immer wieder nach Sicherheit und<br />
Perspektiven gefragt. Es kann dann vorkommen, dass diese Studienrichtungen<br />
aufgrund der ungewissen Zukunft nicht gewählt<br />
werden, was möglicherweise nicht in jedem Fall die richtige Entscheidung<br />
sein muss. Grundsätzlich sollte doch immer auch das<br />
Interesse für ein Fach im Vordergrund stehen. Selbstverständlich<br />
unter Berücksichtigung existentieller Rahmenbedingungen.<br />
Welches sind die akademischen Berufe, die zuoberst auf<br />
der Wunschliste der Schüler/innen stehen?<br />
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Die Klassiker unter den Studiengängen sind: Medizin, Psychologie,<br />
Jura und Wirtschaft. Hierbei interessieren sich die Männer<br />
eher für die technischen, ökonomischen und juristischen Vorlesungen,<br />
und die Frauen begeistern sich mehr für soziale und<br />
sprachliche Studien.<br />
Tiffany Sigg (N3b)