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Niederbayerns Lehrer leiden unter KM-Fehlplanung

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26<br />

Kreisverbände<br />

KV Griesbach<br />

Ohne Gegenstimme im Amt bestätigt<br />

Mitglieder des KV Griesbach sind mit ihrem Führungsteam mehr als zufrieden, mit ihrem Dienstherrn aber nicht<br />

Schulleitungen müssten verstärkt darauf<br />

achten, dass das „<strong>Lehrer</strong>-Kollegium<br />

vor Ort nicht durch immense schulische<br />

Mehrbelastungen, deutlich schwieriger<br />

gewordenen Schülern sowie einer zunehmend<br />

aufgebrachten Elternschaft noch<br />

eher resignieren und gesundheitliche<br />

Schäden als bisher erdulden“, appellierte<br />

Christoph Sosnowski, Rektor der Mittelschule<br />

Pocking an seine Kollegen, die bei<br />

der General-Versammlung des Kreisverbandes<br />

Griesbach dabei waren. Für seine<br />

deutlichen Worte bekam er nicht nur viel<br />

Zustimmung. Sosnowksi wurde bei der<br />

Versammlung auch in seinem Amt als<br />

Kreisvorsitzender bestätigt – ohne jede<br />

Gegenstimme.<br />

Ohne eine einzige Gegenstimme wurde<br />

nicht nur Sosnowski wiedergewählt, sondern<br />

auch seine Stellvertreter Sigrid Stöckl<br />

(MS Pocking) und Rektor Martin Krenner<br />

(MS Rotthalmünster und zugleich Personalrats-„Chef“<br />

im Schulamtsbereich Passau-<br />

Land), Schatzmeister Jochen Geiling (MS<br />

Pocking) und Geschäftsführerin Karin<br />

Ammerer (Volksschule Bad Griesbach). Zu<br />

jeweiligen Fachbereichsleitern wurden per<br />

Akklamation Rektor Oswald Robl (Referat<br />

Schulleitung), Heidi Wimmer (Pensionisten<br />

und Sozialschutz), André Römer (Förderlehrer<br />

und zugleich „Homepage“-Betreuer),<br />

Edith Sonnleitner (Fachlehrerin, wie alle<br />

aus Bad Griesbach) sowie <strong>Lehrer</strong> a.D. Hans<br />

Nöbauer (Presse, aus Ruhstorf) berufen.<br />

Die Neuwahlen verliefen in ruhigen<br />

Bahnen. Von der aktuellen bayerischen<br />

Schulpolitik allerdings kann man das<br />

Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013<br />

nicht behaupten. Das <strong>Lehrer</strong>kollegium im<br />

Kreisverband Griesbach erduldet wie viele<br />

bayerische Kollegen immense Mehrbelastungen.<br />

„Diese schulpolitische heiße Zeit<br />

macht es unbedingt erforderlich, dass die<br />

<strong>Lehrer</strong>schaft noch intensiver zusammenhält,<br />

um Bildungspolitikern hinsichtlich<br />

dauerhafter Bewahrung der individuellen<br />

Arbeits- und Scha�enskraft zum Wohle der<br />

anvertrauten Schülerschar wenigstens einigermaßen<br />

aussichtsreich die Stirn bieten<br />

zu können“, brachte es Sosnowski auf den<br />

Punkt. Der BLLV habe sich das jedenfalls<br />

auf die Fahnen geschrieben und könne<br />

sehr wohl für sich in Anspruch nehmen,<br />

„zahlreiche unangenehm-belastende<br />

Bildungsvorhaben entweder schon im<br />

Keim erstickt oder zumindest deutlich<br />

hinausgezögert“ zu haben. Denn: „Eine<br />

ganze Reihe sichtbarer Klein-Erfolge wird<br />

schlichtweg deshalb nicht als BLLV-Errungenschaften<br />

registriert, weil sich die Staatsregierung<br />

wohlwollende Zugeständnisse<br />

selbst gerne werbewirksam ans eigene<br />

Revier heftet“, verglich Sosnowski „eigentliche<br />

Ursache und publizierte Wirkung“.<br />

Wie schlimm es um die tatsächliche<br />

Unterrichtsversorgung in Niederbayern<br />

aussieht, das konnte Rainer Kirschner mit<br />

Zahlen belegen. Der stellv. BLLV-Bezirksvorsitzende<br />

übte wie Sosnowski massive<br />

Kritik an der bayerischen Bildungspolitik.<br />

„Bewusst niedrig angesetzte Prognosezahlen<br />

für die Mittelschulen, um sie als Erfolg<br />

feiern zu können, sind die Ursache der<br />

unzureichenden <strong>Lehrer</strong>zuweisung und Unterrichtsversorgung.<br />

Sie gleichen miesen<br />

Taschenspieler-Tricks nicht nur zu Lasten<br />

der Kollegen, sondern vor allem auch zum<br />

Bildungsschaden für die Schülerschaft“, so<br />

Kirschner. „Gerade auf niederbayerischer<br />

Ebene fehlen immer noch zahlreiche<br />

Vollzeit-Lehrkräfte“, machte der BLLV-„Vize“<br />

seinem „Unmut mit wenig Ho�nung auf<br />

Besserung“ Luft. Denn: „Von insgesamt<br />

300 bayerischen Nachrück-Verträgen sind<br />

lediglich ganze zwei für unseren Regierungsbezirk<br />

vorgesehen“, ließ Kirschner<br />

„konkrete Zahlen für ein eklatantes Miss-<br />

Verhältnis“ sprechen. Da die Krankheitswelle<br />

in den Kollegien erfahrungsgemäß<br />

erst noch bevorstehe, appellierte Kirschner<br />

ebenso wie Sosnowski an die Schulleiter,<br />

die Kollegen für anfallende Vertretungen<br />

nicht über Gebühr in Anspruch zu nehmen.<br />

„Fehlen in krankheitsbedingten Notsituationen<br />

die nötigen Lehrkräfte, müssten gelegentlich<br />

auch einmal ganz Klassen zuhause<br />

gelassen“ werden, nannte Kirschner eine<br />

„mögliche Konsequenz“.<br />

Doch es gab auch schöne Nachrichten an<br />

diesem Abend. Sosnowski freute es vor<br />

allem, dass er an nicht nur viele junge, sondern<br />

auch viele pensionierte Kollegen begrüßen<br />

konnte, u.a SchAD Ludwig Scholler<br />

(Ehrenkreisvorsitzender, Bad Griesbach),<br />

dessen ebenfalls pensionierter „Amtskollege“<br />

Wilhelm Wölfel (Rotthalmünster) sowie<br />

Konrektor a.D. Franz-Paul Wimmer (Bad<br />

Griesbach). Sehr erfreulich ist auch, dass<br />

der „etablierte Karpfhamer Pensionisten-<br />

Stammtisch“ <strong>unter</strong> engagierter Leitung<br />

von Heidi Wimmer eine „tragende gesellschaftliche<br />

Kreisverbands-Säule“ ist.<br />

Hans Nöbauer<br />

Bewährte Führung (v.r.): Oswald<br />

Robl, Heidi Wimmer, 3. KV-Vorsitzender<br />

Martin Krenner, Geschäftsführerin<br />

Karin Ammerer, 2. KV-Vorsitzende<br />

Sigrid Stöckl sowie Vorsitzender<br />

Christoph Sosnowski. Zu den ersten<br />

Gratulanten gehörten Rainer Kirschner<br />

(l.) und Ehrenkreisvorsitzender<br />

Ludwig Scholler (2.v.l.). Foto: Römer

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