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Niederbayerns Lehrer leiden unter KM-Fehlplanung

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30<br />

Kreisverbände<br />

Gruppenbild der <strong>Lehrer</strong>-Reisegruppe in der ältesten Sozialsiedlung der Welt. Die Miete kostet hier nur symbolische 88 Cent pro Jahr.<br />

KV Viechtach<br />

Eine Reise nach „Augusta vindelicum“<br />

<strong>Lehrer</strong> des KV Viechtach erkunden zwei Tage lang die Stadt der Fugger und der Augsburger Puppenkiste<br />

Aus „Augusta vindelicum“, einer aus einem<br />

Römischen Heerlager gewachsenen, von<br />

Kaiser Augustus zwischen 8 v. Chr. und 37<br />

n. Chr. gegründeten Siedlung, war 1500<br />

Jahre später zur Zeit des Großindustriellen<br />

und Bankiers Jakob Fugger die blühende<br />

Handelsstadt Augsburg mit ihren Renaissance-Prachtbauten<br />

entstanden. Ein<br />

wenig von den Schätzen der schwäbischen<br />

Metropole mit ihren derzeit 270 000 Einwohnern<br />

aufzuspüren, schickte sich eine<br />

38-köp�ge <strong>Lehrer</strong>gruppe des Kreisverbandes<br />

Viechtach an.<br />

Die Entwicklung der Stadt ist eng mit<br />

dem Aufstieg der Handelsfamilie Fugger<br />

verbunden. So richtete sich die Wissbegierde<br />

der <strong>Lehrer</strong> auf die sichtbaren<br />

Zeugnisse, die die Stadt bis heute prägen.<br />

Vom Rathausplatz ausgehend wurden die<br />

Pädagogen von zwei Fremdenführerinnen<br />

in die Fuggerei und zur ältesten Sozialsiedlung<br />

der Welt geleitet. 170 katholische<br />

bedürftige Bürger, vorwiegend alte Frauen<br />

und drei alleinerziehende Mütter, wohnen<br />

hier derzeit in 67 Häusern bzw. 140<br />

Wohnungen mit einer jeweiligen Fläche<br />

von 60 qm. Der jährlich tagende, ehrenamtlich<br />

arbeitende Stiftungsrat hält an<br />

der Jahresmiete von 0,88 EUR fest. Dass<br />

diese großherzige Stiftung für die Familie<br />

der Fugger möglich wurde, erklärt sich<br />

aus ihrer stetigen Handelsexpansion, den<br />

Bankgeschäften und den daraus resultierenden<br />

enormen Gewinnen.<br />

Niederbayerische Schule Ausgabe 1 / Januar 2013<br />

Der Besuch bei der Augsburger Puppenkiste war für viele ein Highlight. Fotos (2): Richwien<br />

Am ersten Nachmittag besuchte man das<br />

Parktheater im Kurhaus Göggingen. Dies<br />

verdankt seine Entstehung dem ehemaligen<br />

Gärtner-, Schreiner- und Harmoniumbaulehrling<br />

und späteren Leiter einer orthopädischen<br />

Heilanstalt, Hofrat Friedrich<br />

von Hessing. Nachdem Hessing um 1867<br />

mit wachsendem Erfolg künstliche Gliedmaßen<br />

und orthopädische Hilfsgeräte entwickelt<br />

hatte, wurde ihm die erste kleine<br />

„Heilanstalt“ am Jakobertor übergeben.<br />

1869 konnte er nach Göggingen ins leerstehende<br />

Landgerichtsgebäude umziehen.<br />

1885 wurde die neue große Heilanstalt<br />

mit Wandelgängen und Anstaltskirche<br />

erö�net. Der „Kurpfuscherei“-Kritik stellte<br />

Hessing unermüdlichen Er�ndergeist entgegen<br />

– er entwickelte den „Schienen-Hülsen-Apparat“<br />

und Transporttragen – und<br />

Heilerfolge, die Patienten aus Amerika,<br />

Ägypten, Peru und Russland anlockten. Bis<br />

1903 behandelte er 60 000 Patienten. So<br />

blieb es nicht aus, dass aus dem Kurhaus<br />

ein Mehrzweckgebäude wurde. Theaterbauentwürfe<br />

favorisierten den „Bastard“-<br />

Stil im Sinne historischer Stilanleihen, so<br />

wie sie in der Kaiserzeit üblich waren. Das<br />

Theater hat Platz für mehr als 7oo Besucher.<br />

Zum Vergnügen der <strong>Lehrer</strong> gab es<br />

dort einen Kabarettabend mit dem Titel<br />

„Cavewoman“, eine grotesk-rasanten Onewoman-Show.

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