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Broschüre "Alles grau in grau? - Ältere Arbeitnehmer und Büroarbeit"

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Von Defiziten <strong>und</strong> Kompetenzen<br />

Stärken <strong>und</strong> Schwächen älterer <strong>Arbeitnehmer</strong><br />

Man liest von ihnen <strong>in</strong> der Zeitung oder sieht sie im<br />

Fernsehen: Menschen jenseits der 60, die den<br />

Marathonlauf unter drei St<strong>und</strong>en absolvieren, die<br />

sich im Gipfelbuch e<strong>in</strong>es Sechstausenders e<strong>in</strong>tragen<br />

oder die den Ärmelkanal durchschwimmen. Auch <strong>in</strong><br />

den Parlamenten, <strong>in</strong> den Universitäten, auf den<br />

Theaterbühnen oder auf den Führungsebenen der<br />

Wirtschaft ist mit 66 Jahren oft noch lange nicht<br />

Schluss. Und dennoch herrscht landläufig <strong>und</strong> eben<br />

auch <strong>in</strong> vielen Personalabteilungen die Me<strong>in</strong>ung vor,<br />

dass Altern generell <strong>und</strong> schicksalhaft mit dem<br />

Verlust von Fähigkeiten auf allen Ebenen – physisch,<br />

geistig, motorisch – verb<strong>und</strong>en ist. Zwar hat die<br />

Gerontologie das Bild vom menschlichen Altern<br />

schon <strong>in</strong> den 1970er Jahren entschieden differenzierter<br />

gezeichnet, aber <strong>in</strong> der Wirklichkeit s<strong>in</strong>d diese<br />

Erkenntnisse nicht wirklich angekommen. Insofern<br />

geistert das so genannte Defizitmodell nach wie vor<br />

durch die Köpfe vieler Personalverantwortlicher mit<br />

ganz realen Folgen für viele älter werdende Beschäftigte<br />

– sie werden bei passender Gelegenheit <strong>und</strong> oft<br />

lange vor dem gesetzlichen Rentenalter aus dem<br />

Arbeitsleben ausgegliedert. Dabei wird häufig übersehen,<br />

dass mit den <strong>Ältere</strong>n auch das Erfahrungswissen<br />

aus dem Unternehmen verschw<strong>in</strong>det.<br />

Leistungsfähig auch mit 0+<br />

Wann gehört man eigentlich heute zu der Gruppe<br />

der ›älteren Mitarbeiter‹? Bisher gibt es ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>igung<br />

darüber, wann man zur ›Zielgruppe‹ dieser<br />

<strong>Broschüre</strong> gehört. So vermeidet z.B. die OECD e<strong>in</strong>e<br />

konkrete Altersangabe. Nach ihrer Def<strong>in</strong>ition gelten<br />

als ältere <strong>Arbeitnehmer</strong> diejenigen Mitarbeiter, die <strong>in</strong><br />

der zweiten Hälfte des Berufslebens stehen, das<br />

Rentenalter noch nicht erreicht haben sowie ges<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> leistungsfähig s<strong>in</strong>d. Das Institut für Arbeitsmarkt<br />

<strong>und</strong> Berufsforschung der B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit<br />

h<strong>in</strong>gegen sieht e<strong>in</strong>e fließende Grenze zwischen dem<br />

45. <strong>und</strong> 55. Lebensjahr, ab der e<strong>in</strong> <strong>Arbeitnehmer</strong> als<br />

älterer Beschäftigter bezeichnet wird. Ganz anders<br />

def<strong>in</strong>iert der Wuppertaler Kreis e.V., B<strong>und</strong>esverband<br />

betriebliche Weiterbildung, den älteren Beschäftigten:<br />

»Mit dem Begriff ›ältere Beschäftigte‹ wird e<strong>in</strong>e<br />

Personengruppe bezeichnet, die im Erwerbsleben<br />

bzw. auf dem Arbeitsmarkt mit altersbed<strong>in</strong>gten<br />

Schwierigkeiten bzw. Risiken konfrontiert ist, weil<br />

entweder tatsächlich oder verme<strong>in</strong>tlich von e<strong>in</strong>er<br />

bestimmten Altersgruppe ab die berufliche Leistungsfähigkeit<br />

abnimmt.« Mit anderen Worten: Als<br />

älterer Beschäftigter gilt man irgendwann im Alter<br />

zwischen 40 <strong>und</strong> 60, je nach Def<strong>in</strong>ition. Und ältere<br />

Mitarbeiter s<strong>in</strong>d nach den gängigen Vorurteilen<br />

ALLES GRAU IN GRAU?<br />

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